selbst ist ein reizendes dreiaktiges Lust spiel, das gestern die wenigen Besucher entzückte. Die „Goldene Eva", die herzige junge Goldschmiedemeiste- rin von Augsburg, — das Stück spielt im 16. Jahr hundert — ist mit den Ehren und dem Reichtum, den die Goldschmiedekunst eingebracht, iricht nrehr zufrieden urrd möchte über den ehrsamen Bürgerstand hinaus. Tie Huldigungen adeliger Herren lassen die Hoffnung in ihr aufkeimen, Rittersfrau oder gar „Frau Gräfin" zu werden. Ritter Hans von Schwetzingen und Graf Zeck
, ein Künstler in seinem Fache, den sie — freilich noch unbewußt — liebt, inszeniert, um ihr den Sckein- glanz der beibeit verarmten Kavaliere recht drastisch zu Bewußtsein zu bringen. Ter Ritter von Schwetzin gen zieht sich mit Hilfe des Gesellen Peter aus der Affaire, indem er gegenüber der liebheifchenden Frau Barbara den Johanniterritter herauskehrt, dem die Heirat nach der heiligen Ordensregel verboten ist und der zur Sühne seiner Liebeständelei eine Romfahrt machen muß. Das ist auch der Frau Barbara
", die die Feinheiten ihrer Rolle mit naiver Schelmerei zu geben wußte. Ihr Partner, der ernstfchalkhafte Künstler im Gesellenkittel, Herr Libesny, fand den rechten Ton, den Liebeszauber, dem sie schon verfallen, als er in ihr Haus kam, verstehen zu lassen. Frau Barbara — Therese Kühn — und Ritter von Schwetzingen — der Benefiziant August Sauer — boten prächtige Lei stungen. Insbesondere wußte Sauer deu allzeit dur stigen, verarmten Ritter, mit Humor zur Darstellung zu bringen und wurde durch lebhaften Applaus uud