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Tiroler Wastl
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Page 3 of 16
Date: 25.04.1909
Physical description: 16
gemein, aber was kannst denn machen? Die ganze Welt mit der einzigen Aus nahme des Herrn Friedrich Otto hat halt amal am Hofer an Narren gfressen, während ihr die vom be sagten Otto Fritze äußerst wirksam verteidigte beson dere Waffenehre Bayerns so gut wie unbekannt, jeden falls aber nix Extras ist. Der Hofer ist seit der sensa tionellen Enthüllung der wahren Wahrheit durch den Herrn Otto trotz seines scheinbaren Heldentodes, den Herr Otto erst übertrumpfen wird, eben kein Held und kein Sieger

, und es ist daher, um es mit Herrn Friedrich Otto auf gut deutsch zu sagen, ganz einfach ein Skandal, daß man ihm, nämlich den lächerlich unbedeutenden Hofer, auf dem Berg Jsel eilt Denkmal gesetzt hat, während der Herr Friedrich Otto noch immer ein unausgehauenes, obskures Leben führt. Das ist ganz einfach eilt unerträgliche Gedanke, und darum ist es doppelt ärgerlich, daß die Tiroler so furchtbar selbstsüchtige Leut sein, daß es koaner von ihnen der Mühe wert erachtet, nach München zu fahren, um den Herrn

Friedrich Otto aus- oder durchzuhauen, wie er es ehrlich ugd redlich um unser Land ilnd unser Volk verdienet. Beinah noch ärgerlicher ist dies, daß es, wie der Herr Friedrich Otto sagt, gleichsam nur eine „Geschmackslaune" der Geschichte ist, daß uns die unberechenbare Ehre vorenthalten worden ist, tlns net als engere Vaterlander des Herrn Friedrich Otto betrachten zu dürfen. Das ist, zumal in Anbetracht der Tatsache, daß alle unsere klerikalen Häupter miteinander die Frömmigkeit des bayerischen

Häuptlings, des Herrn voil Öfterer, uet aufzuwiegen vermögen, ein selbst trotz unserer Selbstsucht wahrhaft unverdientes Pech, voll dem uns net anral der Herr Friedrich Otto befreien kann, denn lueitu er sich's einfallen ließ und in zehnmal so großer Zahl daher kam, als in Bayern Leute wachsen, war er hin. A Stuck a zwölfe Otto nahm a jeder Tiroler auf sich, dear beit frechen Artikel g elesen hat, denn so a Zorn gibt oam a Kraft, daß man mit a Dutzend söllener Maulhelden mit der nackten, unbewehrter Hand

fertig wur. Die Furcht ist an Unkraut, das nirgends seltener wachst als auf unsere Bergen. Das haben unsere Altvordern bewiesen, und daran hat sich seither nix geändert. Keinesfalls aber ist der Herr Otto Friedrich der Mann, uns das Fürchten zu lehren. Er mag den gußeisernen Hofer am Berg Jsel verschlucken, aber lebendigen Ti roler wird er köan fressen. Huk beimatferner. fremder €rde verstorben ist am letzten Sonirtag der Goaßer von Rum, den sein trauriges Schicksal von: fernen Ungarnland mutter

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 12
Date: 30.04.1922
Physical description: 12
WIDERHALL König Otto II. von Ungarn. Von Austrlacus Spectator. Ist es nicht lächerlich, einem neunjährigen Knaben einen Artikel zu widmen? Ich höre schon wieder das Wutgeheul über den „Byzantinismus", das die Roten und die Schwarz-rot-gelben erheben, wenn sie diese Ueberschrist lesen! Doch gemach? Byzantinismus ist es, wenn man Personenkultus in der Art treibt, wie ihn die entarteten Oströmer im alten Byzanz mit ihren Kaisern und deren Angehörigen trieben. Wir Oester reicher lieben unsere

Schall gewesen? Die Jugend Oester reichs, voran die katholische Studentenschaft, hat die Antwort gegeben. Sie lautet: Hoch Kaiser Otto? So ist auch heute schon das neunjährige Kind ein Prinzip, ein Prinzip, auf das sich die Hoffnung von Millionen Gutgesinnter diesseits und jenseits der Leitha gründet. Königin Zita hat dieser Tage dem Grasen Apponyi, dem Nestor der königstreuen unga rischen Staatsmänner, für alle die zahllosen Beileids kundgebungen den „Dank des jungen Königs" über mittelt

. Es war das erstemal, daß Otto 11. sich an sein ungarisches Volk wandte! „Des jungen Königs" wird mancher fragen? Ist denn Otto I I. wirklich schon der König von Ungarn? Nach ungarischem Recht ist er allerdings König von dem Augenblick des Hinscheidens seines Vorgängers an. Freilich, die rechtliche Ausübung der Königsge walt erreicht der König erst durch die Krönung. Auch Karl IV. war König von Ungarn in dem Augenblick, da Franz Joses I. gestorben war. Durch die einen Monat später erfolgte Krönung erhielt

er die Rechts ausübung der Gewalt und schloß er den unlös baren Gegenseitigkeitsvertrag mit Ungarns Volk. Somit besteht kein Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Annahme des Königstitels durch Otto II. Es ist durchaus kein Uebergriff. es ist das ihm durch die un garische Verfassung gewährleistete Recht. Und nun zu der Person des jungen Königs, der heute die Hoffnung aller Patrioten in Ungarn und Oesterreich bildet. Aeußerlich ist Otto ein sehr schö ner Knabe. Die einst hellblonden Haare haben sich im Lauf

in Madeira brachte es mit sich, daß Otto auch etwas von der portugiesischen Sprache aufnahm. Otto ist ein tief religiöser Knabe. Seine Gebets- pflichten verrichtet er nicht nur mit äußerster Gewis senhaftigkeit, sondern er hält auch seine Geschwister streng zu ihrer Erfüllung an. Das alles zeigt eine hohe Begabung. Dabei ist Otto aber auch noch ganz Kind und seine Einfälle und Ideen zeigen das kindliche Gemüt. Nur manchmal will es einem scheinen, als ob für Augenblicke ein tiefer Ernst das Kindliche

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 12
Date: 29.10.1911
Physical description: 12
an; L'Ar- ronge tut es unter Beschönigungen, und Ibsen be kennt sich zu dieser Notwendigkeit aus Erbarmen Das deutsche Uolk und feine Raiter- gefcblecbter. Von Otto Hornung. 3. Fortsetzung. Otto's des Großen Auffassung seiner Aufgabe als deutscher König wich immer mehr von der seines Vaters ab. Er dachte auch an die Eroberung nicht deutscher Länder, wozu ihm seine Vermählung mit Adelheid von Burgund willkommenen Vor wand bot. Er sollte das lombardische Reich wieder herstellen und mit Deutschland

vereinigen. Dage gen wäre nichts einzuwenden gewesen, wenn nur die Lougobarden nicht indeß Italiener geworden wären dank der romanisierenden Tätigkeit Karls d. Großen. Es gab dort keine Deutschen mehr zu befreien und italienisches Land Deutschland einzuverleiben konnte nur Unheil stiften. Otto der Große fühlte sich aber schon nicht mehr als deutscher Fürst, er war von den Weltherrschaftsplänen Karls des Großen angesteckt, dem er es gleichzumachen sich für stark genug hielt. Da diese italienischen Pläne

. Den Löwenanteil am Erfolg des wohl ein wenig verstaubten, aber immer noch sehr wirksamen Volks stückes „Mein Leopold" trug der Regisseur Albert Frankl davon, der alte Stimmungen des reichen wie des armen Weigel sehr gut wiedergab, wobei ihn die Ungarn aber wurden von Otto dem Großen in der furchtbaren Schlacht am Lechfelde 935 gänzlich aufgerieben. Von da an blieb Deutschland von den Ungarn verschont. Die bayrische Ostmark, das nach malige Herzogtum Oesterreich, wurde wieder her gestellt. Nach Besiegung

aller inneren Feinde konnte sich nun Otto der Große ungestört seinen Weltherr- schastsplänen widmen. Eine Erhebung der Tsche chen unter Herzog Boleslarv dem Grausa men wurde mit Leichtigkeit unterdrückt und aus der den Tschechen genommenen Lausitz eine Mark grafschaft gemacht. Ebenso hatte Otto den dänischen Herzog Harald gedemütigt und sogar gezwungen das Christentum anzunehmen. Solche Erfolge ver schafften begreiflicher Weise Otto dem Großen bald berühmten Namen in allen Landen, und so kam

es, daß ihn Papst Johann XII., einer der Krea turen aus der Zeit der päpstlichen Metzenwirtschaft, Enkel der berüchtigten Marozzia, gegen den italieni schen Herzog Berengar, der ihn bedrängte, um Hilfe anrief. Otto der Große würde besser getan haben, sich in die Händel zwischen dem Bischof von Rom und einem italienischen Herzog nicht zu men gen. Was ging das Deutschland an? Otto zog aber nach Italien. Er war eben auch vom Cäsarenwahn sinn befallen. Daß es ein total verächtliches In dividuum, ein 18 jähriger

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Tiroler Wastl
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Page 10 of 12
Date: 29.10.1911
Physical description: 12
das Schicksal Deutschlands gewesen, hätten sich seine Beherrscher niemals mit Rom eingelassen. Es war ein böses Erbe, welches Otto der Große, als er 973 starb, seinen Nachfolgern hinterließ. Schon sein Sohn Otto II., welcher gänzlich unter dem Ein flüsse seiner griechischen Gemahlin Theophano stand, zeigte sich den verwickelten Verhältnissen, in welche sein Vater Deutschland gestürzt hatte, nicht gewachsen. Er ward zu gleicher Zeit von Frankreich, Dänemark und dem Böhmerherzog Bwleslav II. angegriffen

,während auch in Italien Unruhen aus gebrochen waren. All diese Widersacher hatte Heinrich der Zänker, Herzog von Bayern, ge gen seinen eigenen Kaiser auf die Beine gebracht. Kaiser über nrehr als ein Dutzend wider- spenstiger Herzoge zu sein, war eben keine leichte Ausgabe. Es gelang Otto II. seinen Basalen Heinrich den Zänker gefangen zu nehmen. Er entsetzte ihn seines Herzogtums, dessen Verwaltung er dem Herzog Otto von Schwaben übergab und trennte einen Teil Bayerns ab, um daraus die Ostmark für den Grafen

Liutpold aus dem Hause der Babenberger zu bilden. Minder glücklich waren Otto's II. sonstige Feld züge gegen Frankreich, Dänemark und das den By zantinern gehörige Süditalien. Otto II. wurde sogar von den Sarazenen gefangen genommen und entkam nur auf abenteuerliche Art dieser Gefangenschaft. Indessen waren die Dänen und Wenden in das Sachsenland eingebrochen und hatten da große Ver heerungen angerichtet. Otto II. war gerade zu der Zeit nach Italien gezogen, um sich an den Sarazenen zu rechen, wobei

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 12
Date: 24.12.1911
Physical description: 12
, daß er diesen Dienst entweder selbst verrichten oder aber Hilfspriestern übertragen werde. Diese Möglichkeit ist hier im Bilde fest- Das deutsche UolR und reine Harter* gefeblecbter. Von Otto Hornung. (11. Fortsetzung.) Der Thronkrieg zwischen Staufen und .Welfen war mit neuer Wut ausgebrochen. Zum Unglück für Deutschland war nach Cölestins III. Tode auf den päpstlichen Thron ein Mann von ungemessener Herrschsucht gelangt, Papst Innozenz III. Sofort benützte dieser die Zwietracht in Deutschland, um biefctn

war aber plötzlich Papst Innocenz III. auf die Seite Philipps ge treten und der Sieg des letzteren wäre sicher ge wesen, wenn er ihn noch hätte erleben können. Er fiel aber 1208 dem M o r d st a h l e des Pfalzgrafen Otto v. Wittelsbach zum Opfer. Der Mord soll nur aus Privatsache vollzogen worden sein. Er kostete Deutschland einen der am edelsten ver anlagten staufischen Prinzen, der das Zeug zu einem neuen Barbarossa gehabt hätte. Ob da nicht noch andere Hände im Spiele waren, als man den be gehalten

, auf das sich noch unsere spätere Enkel von der mannigfaltigen Tätigkeit des Seelenhirten dienstes unserer wenigstens teilweise zu Unrecht als bös verschrieenen Zeit eine bessere Vorstellung ma chen können. Amen. * sten Staufen aus dem Leben schuf, wird wohl in ewiges Dunkel gehüllt bleiben. Der Papst erkannte nach Philipps Ermordung sofort Otto IV. als deut schen König an und krönte ihn auch 1209 in Rom zum Kaiser. Aber auch die neue Freundschaft sollte nicht von langer Dauer sein. Der herrschsüchtige Papst Innocenz

III. überwarf sich mit Otto IV. ebenfalls. Bald hatte er gegen Otto alle Welt auf die Beine gebracht, und richtig unterlag auch letzte rer in einer Schlacht dem französischen König Phi lipp II., welchen der Papst ebenfalls gegen ihn aufgeboten hatte. Diese ecclesia militans hetzte den Deutschen auch fremde Mächte auf den Hals. Otto IV. mußte der Ungnade des wieder allmächtig ge wordenen Papsttums weichen, welches schon 1212 in der Person Friedrichs II. des Sohnes Heinrichs VI. einen neuen

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Tiroler Wastl
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Page 9 of 12
Date: 29.10.1911
Physical description: 12
. Buchdruckerei R. & M. Jenny, Innsbruck. empfiehlt sich zur Herstellung sämtlicher Druckarbeiten. günstig einwirkten. Der römische Kaiser traum der Deutschen Kaisergeschlechter war und blieb ein Anglück für die deut sche Nation. Otto der Große trat immer mehr in die Fußstapfen Karls des Großen. Weitaus sehende, glänzende Pläne erfüllten seine Seele. Zwi schen dem weströmischen und öströmischen Kaisertum sollte ein innigeres Land hergestellt werden. Otto sah sich selbst schon als einen germanischen Okta

- vianus Augüstus. Alles deutsche Denken war in ihm erloschen. Mit großem Gepränge ließ er seinen Sohn Otto II. zum römischen Kaiser krönen und verheiratete ihn mit einer Tochter des byzantini schen Kaisers. Römisches und griechisches Wesen drangen nun wieder in Deutschland ein wie zur Karolingerzeit. Wozu hatte man also ein deutsches Fürstengeschlecht auf den deutschen Thron gebracht? Die deutschen Kaisergeschlechter selbst waren es, welche ihr Reich degenerieren halfen. Es war nicht zu verwundern

, wenn Otto der Große trotz seiner ruhmreichen Re gierung und seiner glänzenden Waffenerfolge beim deutschen Volke nichts weniger als beliebt gewesen ist. Man ahnte die unheilvollen Folgen seiner aus schweifenden Pläne für das deutsche Reich und Volk und man behielt mit diesen bösen Ahnungen leider nur zu Recht. Otto hatte die Verbindung der deutschen Königs krone mit der römischen Kaiserwürde und Italien zu einer Zeit gesucht, wo das Papsttum sich in einem Zustande erbärmlichster Verrottung befand

, und zum Spielball einiger verworfener Buhlerinnen, wie Theodora und Marozzia, geworden war. Otto mochte geglaubt haben, daß es ihm gelingen werde, sich ein solches Papsttum für seine Weltherrschaftspläne dienstbar zu machen. Es sollte aber umgekehrt kom men, nachdem die Periode des Verfalles für das Papsttum glücklich überwunden war, nachdem an statt Lotterbuben und Wüstlingen wieder zielbewußte Hierarchen den päpstlichen Thron bestiegen. Die Natur selbst hatte zwischen Deutschland und Italien

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 12
Date: 24.03.1912
Physical description: 12
vom Eid der Treue entbinden zu können, und so dachte er vielleicht: „Jeder ist sich selbst der nächste!" Einst verwechselte Johann XII. S. Peters Stuhl mit einem Ehebette und der Teufel (Luitprand ver mutet, es sei Signore Marita gewesen) schlug ihn auf das Haupt, daß er starb, wie Ovidius zu sterben wünschte, den Kopfschlag abgerechnet. Die aufrührerischen Römlinge erwählten nun nicht seinen Gegner Leo VIII., den der Kaiser gesetzt hatte, sondern Benedikt V. Otto kam wieder, nötigte Rom

zur Wiedereinsetzung Leos und Benedikt starb zu Hamburg, zufrieden, von Rom entfernt zu sein; Leo folgte bald nach im Tode. Johannes Xlll. bestieg den Stuhl, aber auch er wurde verjagt nach Eapua und der Kaiser mußte ihn mit Gewalt wieder einsetzen. Man nahm schreckliche Rache an den Rädelsführern, dreizehn der Vornehmsten wurden aufgeknüpft, wobei der Hohepriester keineswegs an Jesus Worte erinnerte: „Vater, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun". Johann krönte Otto I I. und dessen griechische Gemahlin

Theophauia und soll die Glockentaufe erfunden haben. Die Sitte ist aber wohl schon älter. Rom empfing Ottos Deutsche nicht, ob sie gleich damals furchtbarer ge wesen sein müssen und schon ihre Gurgelsprache die Römlinge schrecken mußte. Otto I. genannt der Große, den die schöne Witwe Adelheid für Italien begeistert zu haben scheint, suchte unseliger Weise die Rechte der Kaiser wieder hervor, aber die Vorgänger hatten schon zu viel vergeben und Otto war kein Karl und steht selbst > tief unter seinem Vater

Heinrich I., dem Städteer bauer und Besieger der wilden Ungarn, der eigentlich den Grund legte zu des Sohnes politischer Hoheit. Ehrengeistlichkeit war es, die Otto den so oft ge- mißbrcmcyten Namen „groß" anheftete, der weit eher seinem Vater gebührte. Die Geschichte muß erst diesen vielsagenden Beinamen ratifizieren, und sie ratifiziert solchen nur bei Wenigen! Die Ottonen hatten, wie die Karolinger, die falsche Politik (Ottonismus), die Bischöfe zu erheben, als Gegengewicht gegen ihren übermütigen

Lehensadel, aber die Bischöfe scheinen so wild gewesen zu sein, als der Adel und vermehrten nur den Einfluß Roms, da man sie Fürsten werden ließ. Otto ar beitete mit der Stiftung seiner vielen Bistümer dem heiligen Vater wacker in die Hand, die deutsche Kraft wurde in Italien vergeudet über einer Schattenkrone und die Nachbarn lachten der von Päpsten gede- mütigten Kaiser, namentlich Frankreich. Während anderwärts feste Erbfolge die Monarchen in Stand setzte, die Ungebundenheit des Lchensadels zu zügeln

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Page 12 of 20
Date: 15.05.1920
Physical description: 20
von Franz Liszts Legende Nr. 1 (Francois dMsfice, La predication aux viseaux) mit dem Leitmotiv aus dem „Sonnenhymnus". Dr. F. R. * Abschiedsabend Otto Hagel (3. Mai). Otto Hagel, dieser tüch tige Geiger und ausgezeichnete Musiker und Lehrer, hat sich mit einem von größtem künstlerischen Ernst zeugenden Programm vom Innsbrucker Publikum verabschiedet: er spielte mit sessor Demetrius Messing, dessen Leistung allerdings an diesen, Abend infolge starker Indisposition nicht auf gewohnter Hh, stand

, am Klavier, Brahms D-moll-Sonate op. 106, Beethoven Sonate in C-moll op. 30,2, die mittlere aus der dem Miss Alexander von Rußland gewidmeten Sonaten-Trios, die sich & e]! anderen C-moll-Schöpfungen des Meisters würdig an die Sch stellt, und Richard Strauß' in den- Ecksätzen schon in echiehj. Richard Strauß-Weise geistfunkelnde und geistsprühende, tz langsamen Mittelsatz chopinisierende Sonate op. 18 in Es-dn:, Otto Hagels wundervoll blühender Geigenton läßt ihm eine schön, Zukunft prophezeien

Garten und dort wind die blaue Blume, die allerschönste, gedeihen. Nicht eine große Sängerin wird aus Ihnen wachsen, schwer ver> stündlich und herb . . . aber eines werden Sie haben, was Ihnen mehr wert fein sollte wie alles Gold: Sie werden wie Ihr Vaten es vermögen, das Kind in uns zu wecken, das mit den guten Augen. Die Romantik, Fräulein, die heiße, liebe, veilchenblM Zeit Tabarelli. » Zum Abschied Otto Hagels. (Eine Zuschrift.) Mit Konzertmeiste: Otto Hagel schied ein mit ehrlichen und vornehmen

Mitteln aui- wärts strebender Künstler aus dem Musikleben Innsbrucks. Er ß einem ehrenvollen Rufe nach Osnabrück gefolgt, um dort ferm Künstlerlaufbahn und Lehrtätigkeit fortzusetzen. Otto Hagel war frei von jeder falschen Künstler-,MentaliA er wollte nur das eine, was er wirklich war, wozu ihn seine fünft lerischen Erfolge machten, nicht mehr. Welcher Art diese waren das besagen die vielen guten und ausgezeichneten Rezensionen, dl ihm eine Berufung nach Osnabrück einbrachten. Besonders «fei

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Page 9 of 16
Date: 22.10.1911
Physical description: 16
an der Unstrut Sachsen von den Raubzügen der Ungarn für immer zu befreien. Er hinterließ seinem Sohne Otto dem Großen ein blühendes, gefestigtes Reich, wie es die Deutschen noch nie besessen hatten. Otto der Große ließ sich zu Aachen in Ge genwart sämtlicher deutscher Herzoge, welche dabei zum erstenmale ihrer Hosämter walteten, vom Köl ner Erzbischof in der feierlichsten Weise krönen. Da Deutschland ein Wahlreich geworden war, konnte von einer Teilung des Reiches wie zur Zeit der Karolinger jetzt keine Rede

nicht zuträglich war. Otto der Große hatte in vielen Beziehungen an dere Ansichten über die Stellung eines deutschen Wahlkönigs als sein Vater. Er wollte etwas mehr sein als nur der von den Herzögen bestellte erste Beamte des Reiches. Er wollte ihr Herr sein. Als er den Herzog von Franken Eberhard wegen irgend eines Uebergriffes mit einer Geldbuße strafte, brach die Empörung aus, welcher sich der Herzog Giselbert von Lothringen gerne anschloß, um von Deutschland und seinem neuen gestrengen Herrn los zu kommen

. Der Lothringer hatte sogar den König von Frankreich zu Hilfe gerufen und dieser war auch in Elsaß eingebrochen. Die üblen Folgen der deutschen Reichsverfassung zeigten sich also schon. Sie sollten in der Folge noch viel kritischere Situationen zeitigen und Deutschlands Kraft nach außen und innen zeitweise gänzlich lahmlegen. So hatten bereits bei dieser Gelegenheit die im Reiche vorhandenen Slaven- stämme die Bedrängnis Otto's zu ihrem Vorteile ausnützen wollen. Ein anderer als Otto der Große

würde wahrscheinlich mit so viel Feinden nicht so leicht fertig geworden sein. Er aber trieb seine Wi dersacher rasch zu Paaren. Herzog Giselbert büßte semen Treubruch mit dem Tode. Herzog Eberhard von Franken verlor den größten Teil seines Her zogtums, mit dem Otto der Große Andere belehnte. Von den fünf Herzogtümern des Reiches hatte er bald vier in seine Hand gebracht. Dies mußte na türlich für die Folge ein tiefes Mißtrauen der Teil fürsten des Reiches gegen jeden allzu mächtigen Wahlkönig großzüchten

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Page 7 of 16
Date: 04.12.1929
Physical description: 16
von früher auf, aber das waren immer nur Ausflüge in das Land der Lust, immer wieder kehrte er zur RobinsotN zurück, die ihm seine kleinen Abwege verzieh, denn sie wußte, daß der schöne Otto nicht anders konnte. Der nackte Prinz. Und so kam es zu dem Eklat, der eigentlich die in direkte Veranlassung zu dem verhältnismäßig frühen Tode des Erzherzogs war. Wieder einmal war er in Gesellschaft von zwei Ballettmädchen im Separee eines vornehmen Stadthotels gewesen. Der Champagner war buchstäblich in Strömen

und verlangte Ge nugtuung, für die Schmach, die seiner Ansicht nah seiner Gjömahlin durch die peinliche Szene zugefügt worden' war. Der Minister des Aeußern, der doch auch gleiche zeitig Minister des kaiserlichen Hofes war, mußte eine Zusage machen, mußte dem Kaiser dariibec berichten. Erzherzog Otto wurde zum Rapport in die Hofburg beschieden. Was sich dort im Arbeitszimmer des Mo narchen abgespielt hat, ist in seinen Einzelheiten unbe kannt geblieben. Dagegen hatte man vernommen, daß Franz Joseph

sehr ungnädig gewesen war. Sein hartes schroffes Organ hatte man laut schreiend bis in den Vorraum gehört. Ter diensthabende Flügeladjutant, die Lakaien und die Türhüter hörten, daß der Kaiser seinen Neffen auf das Unliebenswürdigste behandelte, sahen, wie der Erzherzog dann mit rotem Kopfe das Arbeitszimmer des Monarchen verließ. Verbannt . . . Einige Tage nachher wurde amtlich veclautbart, daß Erzherzog Otto eine mehrwöchentliche Auslandsreise an- tr!eten werde, die ihn vorerst in das Mittelländische Meer

führen solle. Augenscheinlich hatte Franz Josef diese be fristete Verbannung vom Wiener Hofe gegen seinen Nef fen verhängt, ohne daß er hätte ahnen können, daß da mit das Todesurteil gegen Otto gefällt war, denn auf dieser Reise holte er sich den Keim zu der furchtbaren Ujrankheit, welcher er dann in der Vollkraft seines Lebens Erlegen ist. Er selbst nahm die Strafe der Verschickung Mr leicht auf, war froh, dein Zeremoniell des Hof- llebens, der Rücksichtnahme aus seine Familie, den mili tärischen

, der schönen F aue der käuflichen Liebe. Eine Negerin war es, welche hier de Kßim der Seuche auf ihn übertrug, ihn damit zum Tod verdammte. Tie Zeit der strafweisen Verschickung war abgelaufeu Erzherzog Otto war wieder nach Wien zurückgekehrt, Han wieder Beziehungen zur Robinson ausgenommen. To einige Wochen nach seiner Rückkehr zeigten sich schon b'. Folgen der Ansteckung. Selbstverständlich wurden unve züglich A'erzte, die allerersten Kapazitäten berufen, do. das Leiden trat in den furchtbarsten Formen

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Tiroler Wastl
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Page 8 of 8
Date: 20.01.1932
Physical description: 8
Seite 8. Tiroler Wastl" Nr- 1296. Theater. Stadttheater Innsbruck. Mittwoch abends 8 Uhr die große Ausstattungsrevue „Im weißen Rößl". Donnerstag, Vorstellung der Theatergemeinde, Reihe A, „Der Arzt am Scheideweg". Freitag, „Der kühne Schwimmer". Samstag abds. 8 Uhr und Sonntag nachm. 3 Uhr die Straußoperette „Das Spitzentuch der Königin". Sonntag abends halb 8 Uhr „Die Dlume von Hawaii". Literatur. „Talent in Fesseln". Roman von Anton Otto Köpf, Hall i. T., 236 Seiten. Einband-Entwurf

und Holzschnitt vom Verfasser. — Im Selbst verläge. Kommissionsverlag Gottfried Moser, Hall i. T. — Preis in Leinen 8 4.95; kartoniert 8 4.—. Unser begabter Mitarbeiter Anton Otto Köpf (Halls tritt mit obigem Roman das erstenmal mit einer Buchausgabe in die Öffentlichkeit. Er hat die Ausgabe mit einem Vorwort versehen, die verrät, daß es sich bei dem Roman zum größten Teile pm eine Auto-Biographie handelt, die freilich reichlich mit gut erdachten phantasieoollen Beigaben geschmückt ist. Wie der Romanheld Otto

Weber wuchs auch Köpf beim Schraubstock auf und gleich ersterem hatte auch er glühendes Sehnen nach künstlerischer Betätigung und künstlerischenr Erfolg. Wahrheitsgetreu schildert er das Werden Otto Ambers als Schlosserlehrling und Schlossergehilfe und all die Bitter nisse, die dieses Werden mit sich brachte. Dabei entstehen vor unserem Auge naturechte Bilder der Arbeitsstätte und des ganzen Städtchens Hall, die plötzlich von einer zarten tiefen Hinneigung zu einem Mädchen umrankt werden: zu Gerda

als Partner für einen Tonfilm auf, der in Bayerns Hauptstadt kolossal ein schlägt. Zur selben Zeit kommt auch Otto Weber nach München und findet dort Anschluß an kunstbegeisterte junge Leute. Leider verfolgt ihn das Mißgeschick: er muß sich als arbeitslos melden, genießt all die Schattenseiten der Arbeitslosen-Un t er- stützung und kommt dann lungenkrank ins Spital. Als Rekon valeszent trifft er im Zillertal mit Doris zusammen, die ihn in Hinkunft derart fördert, daß er eine bekannte Kunstgröße Münchens

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