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Newspapers & Magazines
Tiroler Wastl
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Page 6 of 16
Date: 08.01.1930
Physical description: 16
eingestellt und meine Wenigkeit zur Verantwortung gezogen. Was halfen mir meine heiligsten Schwüre, da ich doch so viele „Meineide" auf der Seele hatte. Ich habe schon erwähnt, daß ich ein begeisterter Lesev war. Dabei fiel mir auf, daß bei allen den grausigen Motiven, wie Mord, Einbruch, Diebstahl, Flucht usw. sich die ganze Hetze eigentlich um die sogenannnte Liebe dreht. Was war nun Liebe? Das war wieder so ein Problem, das des Studiums wert war. Mein oberster Lehrmeister wurde das Kino. Wenn das Licht

. Ich hätte auch jeden abgemurkst. Ich bin fürchterlich in meinem Zorn! Meine Geliebte war etwas älter als ich, hatte eine zierliche Figur, schwarze Haare und ebensolche Augen. Und einen Mund! — — —! Einen Mund! Es gibt kein Ge dicht, das diesen Mund hätte besingen können. Ich lebte nur noch einem Wunsche: Diesen Mund küssen zu dürfen. Jeden Tag ging ich mit dem Vorsätze zu ihr, sie zu küssen. Wann nicht willig, so mit Gewalt. Mit allen Mitteln. Im Kino sah ich doch oft solche Erpressungen

: „Sie waren gestern im Kino?!" „Nein, ganz bestimmt nicht!" „Was? — Sie ganz verlogener, indolenter Kerl! — Lügen auch noch! Es ist eine Schande für die ganze Kasse, wie Sie es treiben! Wenn ich Sie einmal im Kino erwische, dann fliegen Sie hinaus! Im Bogen, verstanden?!" Ich dachte an das elfte Gebot: Du sollst dich nicht erwischen lassen! Doch mit des Geschickes Mächten Ist kein ewiger Bund zu flechten Und das Unglück schreitet schnell. „Kommst du heute mit ins Kino?" Mit dem ganzen vollendeten Liebreiz

in die Rechte. Los ins Kino! Ich machte mich schön. (Eigentlich brauchte ich nicht viel dazu zu machen!) Auf meine Locken, meinen zukünftigen Schnurrbart, aus mein Taschentuch, überall sprengte ich das feinste Parfüm, bis ich duftete wie ein Rosenstrauch. Wir warteten bis es dunkel war. Obwohl meine Dame ohne den geringsten Anitand hineingekommen wäre, denn Damen haben stets den Vorzug, mir hätte man vielleicht meine allzugvoße Jugend übelgenommen und mich an die frische Luft gesetzt. Endlich Dunkelheit

, wer da neben mir saß? Ich will Diskretion bewahren. Man soll nicht die Schwächen ehemaliger Lehrer an den Tag zerren. Nur das eine will ich zu meiner Genugtuung sagen: Aus dem Kino bin ich nicht herausgeflogen, verstanden! Begrüßenswerte Neuerung im DauWad. Zwecks Erreichung erfolgsicherer Anregungen zum ver mehrten Besuche des städtischen Bades in der Salurnerstraße entschloß sich die Verwaltung mit Bewilligung des Stadtmagi- strates je nach Bedarf ein- bis zweimal monatlich Führungen

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Tiroler Wastl
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Page 12 of 16
Date: 02.03.1927
Physical description: 16
und ab gefahren. Unter Kienböck: Verfahren. Handel und Verkehr: Auf der Jagd nach fetten Reisediäten. Ackerbau: Unter Buchinger: Komplett verrückt. Unter Thaler: Im Kampf um den Vollfett- Emmentaler. Justiz: Scharf gegen Unten, schonend gegen Oben (Vide Bosel und Ahrer). Unterricht: Immer gleich schwarz! Heeres Ministerium: Empfang rechts in Parai» adjustierung von Bregenz bis Eisenstadt. Soziale Fürsorge: Noch immer zu wenig Ar beitslose. „Piazza Arena“. Oder: „Die dicke Srlchermeislerin im Kino" Humoreske

so anspruchsvoll sein; was kann i dafür, daß der Mann mit'n Reservebrot heut' net kommen is. I was sowieso sch,o net, was i kochen soll. Erdäpfel mag er net, Wurst ißt er nicht, .Maut kann er net riechen, Gurken vertragt er net. — — - — t geh ins Kino!" „Komm Kathi," wandte sie sich an das Dienstmädchen, eine hoffnungsvolle Rose, die jeden Tag drei andere Verehrer hat, „geh'n wir ins Kino!" Und so geschah es. Donnernd polterte Frau Selcher mit ihrer Maid, die Haustreppe hinunter. Ehrerbietig grüßte der im Haus

wohnende Straßenbahnkontrollor stellvertreter, tief zog der Herr Häusmeister die Kappe, als die Herrsch,erin der Straubgasse durchs' Haustor segelte. ii ! | . * * * . . . Kaum hatte der Herr Selchiermeister nach der Nachtmahlkritik die Tür hinter sich zugeschlagen, erhellte sich sein finsteres Gesicht und fröhlich segelte er seinem Stammbeisel „Zum goldenen Affen"' zu, während er brummte: „Gottseidank, den: Kino bin ich entwischt. Jetzt geh' ich Nachtinahlen."

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 16
Date: 25.02.1925
Physical description: 16
Aus Innsbruck u. anderen Drlen. Ein neues Kino? Ein lustiges Erlebnis hatten kürzlich! die Gäste eines großen Konzertcafes unserer Stadt. Feierlich, und sehr interessiert nahm eine vielköpfige Umerinntaler-Bauern- familie an zwei großen Tischen Platz, bestellte viel und konsumierte noch wehr — und harrte hochgespannt auf die Freuden und Genüsse der Lichtbild-Leinwand, die aller dings nirgends zu finden war. zu der ab^er schon eine wunderbare Kapelle musizierte. Drei volle Stunden lstelt

das Familienoberhaupt seme Herde, sich in Geduld wapp nend, im Zaume, dann aber brach das llngewitter ele mentar bei ihm selbst los. ,Himmikreuz!" fletschte er den Direktor an, „hiazt warten wir schon drei g'schlagene Stunden: wann hebt denn endlich, 's Kino an?" r Begütigend und beruhigend klärte der Direktor den braven Rustiranen auf, daß hier kein Kino sei. „Dann schau Dm Dir amot die Aufschrift jüber^m Cafeeingang an, Lapp dummer!" Und nach wenigen Se kunden kam der Direktor mit strahlender Miene

wieder an den Tisch nachdem! er sich von der Sachlage überzeugt hatte und klärte den Irrtum auf. Bon der über dem Cafe ange brachten großen Aufschrift des Odeon-Kasinos hatten sich Buchstaben abgelöst und zu lesen blieb nur: „Deo-Kino." S. M. Der Wolkenkratzer. In den Innsbrucker Tagesblättern wurde vor Jahren berichtet, daß auf den Zelgergründen (Bismarkplatz) ein Wolkenkratzer entstehen solle. Sogleich begann ein arges Preß-Geplünkel. Tie einen setzten sch lebhaft für das Projekt ein, Lsie andern sprach

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Tiroler Wastl
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Page 6 of 8
Date: 11.05.1918
Physical description: 8
an Stelle alten Gleichmutes und Bevorzugung Einzelner, dann wird der Erfolg nicht ausbleiben. Kritikus. „Piazza Arena“. Oder: »Die dicke Selchermeisterin im Kino". Humoreske von Ernst Neubach, Wien. i die Ehre! schrie zornerfüllt Herr Selcher, von Beruf Selcher in der Straubgasse zu Wien, seiner besseren Ehehälfte zu, faßte seinen Hut, stand vom Tische auf, warf seiner Gemahlin einen vernichtenden Blick zu, schritt zur Türe und sich umwendend, dröhnte er in seinem tiefsten Selcherbaß

, einen Fluch brummend, die Türe hinter sich in's Schloß. „Jessas. Jessas", seufzte Frau Selcher, die Selcherin, „so a Mann, so a Mjänn! Bei die Zeiten so anspruchsvoll sein; was kann i dafür, daß der Mann mit'n Reservebrot um drei Kronen heut' net kommen is. I was sowieso scho net, was i kochen soll. Erdäpfel Mag' er net, Wurst ißt er nicht, Kraut kann er net riechen, Gurken vertragt er net. — — — i geh ins Kino!" „Komm Kathi, wandte sie sich an das Dienstmädchen, eine hoffnungs volle Rose, die jeden Tag

drei andere Verehrer hatte, „geh'n wir ins Kino!" ' < Und so geschah es. Donnernd polterte Frau Selcher mit ihrer Maid, die Haustreppe hinunter. Ehrerbietig grüßte der im Haus wohnende Straßenbahnkontrollorstellvertretcr, tief zog der Herr Haus meister die Kappe, als die Herrscherin der Straubgasse durchs Haustor segelte. * . * * ....... Kaum hatte der Herr Selchermeister nach der Nacht mahlkritik die Tür hinter sich zugeschlagen, erhellte sich sein finsteres Gesicht und fröhlich segelte

er seinem Stammbeisel „zum goldenen Affen" zu, während er brummte: „Gottseidank dem Kino bin ich eutwischt. Jetzt geh' ich Nachtmahlen." Nach einiger Zeit, als der Herr Selchermeister den 6. Stutzen Wein getrunken und die elfte Rund» Tarok darankam, vergaß er seine regierende Straubgassenherrlichkeit und hörte in der Hitze des Ge fechtes oftmals die Kosenamen: Preistreiber, Trottel, Straubgassenaff, und andere mehr. - * ^ * * Unterdessen schwitzte seine Frau Gemahlin auf dem ersten Platz des Kinos

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 8
Date: 07.05.1924
Physical description: 8
zur Gräfin, ich habe den Teint und auch das Auftreten dazu, was mir jeder Spiegel zeigt. * i Ter Arme hat viel Neider, sie gönnen ihm sein Glück, ganz und gar nicht. Uebrigens der schlagendste Beweis dafür, daß er gar nicht dumm ist-, der ist, daß er mich er wählt. Er hat eine, kriessörmige Gesichtsfalte. Ich Hab' dafür eilt volles Gesicht. * Mch, ich bjin mit ihm doch nicht einverstanden, trotz Kino und Konditorei. Er hat auch kein Rittergut, er heißt nur Landmattn. Tein Wappen aber iß tadellos

sie mir nicht so zugeredet, ich soll mich mit solchen Büroparvenüs in eine Koppel legen lassen, um Geld zu verdienen. Es ist überhaupt geschmacklos, Geld zu verdienen, und es ist unmodern und im Kino ist nur davon die Rede. Leider sind auch die sogenannten Büvokollegen „launen haft". Ach, langweiliger nichts, als seine gute Zeit so zwecklos dahinsitzen! Das freut mich auf die Länge über haupt nicht und aus die Kürze bloß so lang, bis inan es weiß, daß ich sitze. . 11 :!!' ! * Ich bin ein Wasservogel. Warum? Ich sitze

schieben ihn ja. Man sagt uns Mangel an Logik nach; aber iftj es nicht richtig, daß der Geschobene weniger hoch ist als der Schieber? Ter allerhöchste ist natürlich der, welcher geschoben hat. * Heute habe ich wieder einen an die Leine genommen. Aber er ist eine ganze Ausnahme, denn er hat mich Geld gekostet. Freilid)! ist er auch von anderer Natur: ein herziges Hundert habe ich, gekauft, leider in's Lehner und in's Kino darf er nicht mitkommen, ich finde das ganz unkonsequent. Er sieht mir sehr gut

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 12
Date: 15.03.1922
Physical description: 12
, einstellen kann, so auch beim Kino. Seine Darstellungen setzen unvermittelt, ohne jede Exposition ein. Und die Handlung stürzt von Moment zu Moment, von Stufe zu Stufe, ohne innere Vermittlung, ohne eigentlich erlebnismäßi gen Uebergang. Die Brücken zwischen den einzelnen Gliedern des Fortgangs sind äußere, ja äußerste Gewaltklammern: ein Brief, ein in krasser Unvermitteltheit hingcsetztes Wort. Ein möglichst harter, schmuckloser, möglichst schnell zu erfassender Satz. Es würde sowohl dem Wesen der Sache

wie der Bewußt seinslage des Zuschauers widersprechen, wenn irgendwie der Versuch zu einer seelischen Vertiefung und zu psychologischer Verinnerlichung vorgenommen würde. Je schneller, spitziger, aktiver die Handlung hinzuckt, je krasser, auf äußere Sichtbar keit die Bewegungen und Gebärden der Schauspieler eingestellt sind, um so eher entsprechen sie dem Willen und Temperament des Zuschauers. Daß diese Eindrücke, die vom Kino vermittelt werden, und die von dem Verfertiger und Regisseur der Kmo- dramen

mit sorgsamer List vorher ausgeklügelt sein müssen, in so brutaler Wucht zum Ausdruck kommen müssen, ist durch die seelische Stimmung, durch die Erwartungen und Hoffnyngen, 'mit denen das Publikum ins Kino geht, bedingt. Da heutzu tage nahezu jede Arbeit, die wir verrichten, durch das Maß der auf sie gewendeten Zeit bestimmt wird, da unser ganzes Leben wie nach einem Stundenplan eingeteilt ist, nach dem Lektion auf Lektion folgt, da wir alles in die Ordnung der Zeit und gebundener Abfolge hineinpressen

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