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Tiroler Volksbote
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Page 11 of 16
Date: 01.10.1919
Physical description: 16
Mittwoch, den 1. Ottober I9IS. stimmten. Ein glänzender Beweis, wie tief im Volke die Ueberzeugung ruht, daß Religion zur Er ziehung notwendig ist. Bahndiebstähle um eine halbe Mil lion. Im Wiener Westbahnhof wurden in der letzten Zeit wieder zahlreiche Güterwaggons erbro chen und ihres Inhaltes beraubt. Der Schaden, der nach und nach erwuchs, überstieg schon eine halbe Million Kronen. Lange dauerten die Erhebungen zur Festnahme der Täter, die das'Sicherheitsbu reau nachhaltig und unauffällig

um 2 -K pro Kilo eingekauft werden darf, selbstverständlich nur durch die staat lich patentierte Einkanssgessllschast. Wirst sagen, das ist recht, bekommen die Leute billiges Obst. Freund, da kennst du eine richtige Zentrale nicht. Trotz des niedrigen Einkaufspreises wird das Obst auf dem Wiener Markt um K pro Kilo gestellt. Dazu ist die Ware klein und schlecht. Begreiflich, den Steirern sind die 2 zu wenig. Da sie» mit Mosten mehr draus bringen, verkaufen sie nux die Ausschußware um den Preis

Ärtikeln ein sehr lebhaftes Ge-i ! fchäft, wenn starke Rachfrage nach gewissen Waren herrscht. Dadurch erfahren dann die Preise oft > während des Handels (Börse) noch eine beträcht- - liche Steigerung. Ein andermal sind den Käufern die Preise von Ansang zu hoch, was eine gewisse . Zurückhaltung zur Folge hat: das Geschäft geht ; flau. Nach diesen Preisen richtet sich ftlbstverständ- . - lich der spätere Verkauf im kleinen, weshalb die s auf der Warenbörse abgeschlossenen Geschäfte für j jedermann

interessieren, weshalb wir künf tig in jeder Nummer eine kurze Uebersicht über die .- « wichtigsten Kaufabschlüsse der Fnnsbrucker Waren- , börse bringen werden. Zum Ankauf ausländischer . Waren braucht man heutzutage auch ausländisches z Geld. Der Käufer muß daher auch solches kaufen, ^ und das geschieht in der Regel in >der Bank. Es , gibt mich Statten, wo in Geld und. Wertpapieren > (Devisen, Effekten) gehandelt wird, gerade wie mit - einer anderen Ware. Die Stätten heißt man Geld-' > börsen

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Tiroler Volksbote
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Page 28 of 28
Date: 02.06.1911
Physical description: 28
', herausgegeben von Dr. Gustav Morgenstern, der also sicherlich keiner Neigung zu den christlichsozialen Antisemiten verdächtig ist. Und dieses freisinnige Organ sagt in . seiner Nummer vom 15. Mai in einem Leitartikel über die bevorstehenden Wahlen folgendes ü6er die Stellung des Wiener Bürgers zu Sozialdemokratie und Freisinn: „Die sozialdemokratische Partei kommt sür den Wiener Bürger nicht in Betracht, denn sie ist Gegnerin seiner wirtschaftlichen An schauungen. Auch deren Stellung in religiösen Fragen

steht mit seinem ganzen Gemüt und Empfin dungsleben in Widerspruch. Die Worte Ver pfädung, Pfaffe usw. stoßen ihn ab. Betrachtet man ferner die kleinen Reste der niederge brochenen liberalen Partei, so wird man eine betrübende Erscheinung bemerken. (Es werden dann die Streitereien unter den Freisinnigen Wiens besprochen, dann heißt es weiter): Dr. Ofner (der bisherige freisinnige Wiener Abgeordnete) ist kein ehrlicher und offener Freund des Wiener Bürgers. Der kleine Gewerbsmann

, der von den sozialpolitischen Lasten erdrückt, der im Falle einer durch wirtschaftliche Not unterlassenen Einzahlung der Krankenkassen- und Unfallsversiche rungsbeiträge wie ein Defraudant wegen Verun treuung verurteilt wird, dem man von feiner Erwerbs- und Verdienstzeit überdies noch Stunden konfiszieren will, findet bei Dr. Ofnsr weder Unterstützung noch Schutz. Der Wiener Bürger, der in religiösen Fragen sehr sensibel ist, empfindet es als eine Verletzung seiner heiligsten Gefühle, wenn er sieht, daß der von Juden

gewählte Jude Dr. Ofner sich in die katholischen Ehefragen, Kirchenfragen, in Fragen des katholischen Unterrichtes einmengt. Er sieht den Baron Hock nicht anders als im Gefolge von Glöckel, Ludo Hartmann im sozialdemokratischen Arbeiterheim sprechen. Es ist kein Wunder, wenn das Wiener Bürgertum gerade diese Personen in entschiedener Weise ablehnt. So urteilt ein freisinniges Organ über Erwählte des Wiener Freisinns und die Sozialdemokratie! Es gibt aber einzelne Leute, welche die Einigkeit

und Geschlossenheit des Wiener Bürgertums gegen diese Feinde, welche sogar von einem freisinnigen Blatte verurteilt werden, stören und dadurch die Feinde des Wiener Bürgertums stärken möchten. Solche Leute werden überall als Schädlinge des christlichen Volkes erkannt werden. Wer im christlichen Wiener Bürger wm Unfrieden säen will, ist ein Verräter an der heiligen Sache des christlichen Volkes. Die Hotelgeheimnisse des Freisinns. Juden und Deutschradikale im Bunde. Seit Wochen geht der Lärm gegen die angebliche

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 40
Date: 27.09.1912
Physical description: 40
Seite 2. „Tiroler Bolksbote.' XX. Jadxqcmg. der katholischen Kirche, die alle Völker der Erde um faßt und allen die Gegenwart des Heilandes im, heilig sten Sakrament vermittelt. Einmütig in der Liebe. Geradezu rührend war der Anblick, wie diese Tausend und Tausend Menschen, die alle von einem Gedanken, von einem Glauben nach Wien geführt worden waren, untereinander verkehrten und sich hilfreich beistanden. Uneingeschränktes Lob, ohne jegliche Ausnahme, verdient die Wiener Bevölkerung

. Was die Wiener in diesen Tagen an Menschenfreundlichkeit, christlicher Barmherzigkeit und Güte geleistet haben, ist mehr als großartig. Die Stadtgemeinde selber hat für die Ein quartierung und Beköstigung der armen Kongreßteil nehmer Riesenopfer gebracht. Viele Leute, die nach Wien gekommen waren, ohne sich vorher ein Quartier zu sichern, wurden förmlich auf der Straße aufgesucht, in warme Räume geführt und verpflegt. Manche Haus eigentümer legten sich heldenmäßige Opfer auf. Der Bürgermeister von Wien

, Dr. Neumayer, hatte schon vor den Kongreßtagen mit den Wirten, Fleischern und Selchern Besprechungen abgehalten, um eine klaglose Verpflegung der Massen zu sichern. Und diese Wiener Geschäftsleute haben sich tatsächlich nobel benommen. Es herrschte unter den Teilnehmern nur eine Stimme des Lobes über die gute, reichliche und billige Ver pflegung. In manchen Lokalen haben die Wirte un zweifelhaft daraufgezahlt; denn Speisen und Getränke Waren geradezu fabelhaft billig. Nebenbei wurde

alles mit einer Freundlichkeit und einem Wohlwollen ge reicht, daß die Gäste sich wie zu Hause fühlten. Auch der Schmuck der Häuser war reich und allgemein, eben so das Mitfeiern der Wiener am Weltfeste. In den Auslagen der Häuser waren überall religiöse Bilder und Gegenstände zu erblicken und was mich sehr wohltuend berührt hat, ich habe nicht ein einziges laszives Bild und dergleichen während der Festzeit ausgestellt gesehen. Da merkte man es, daß Wien eine christliche Stadt ist und wie fördernd für den Kongreß

es war,'daß Wien bei den heurigen schweren Wahlen wiederum eine christliche Gemeindeverwaltung er- halten hat. Auch sonst bewiesen die Wiener ihren Gästen ein beispielloses Entgegenkommen. Die Polizei und die Tramwaykondukteure wurden Tag und Nacht nicht müde, den Tausenden von Fragestellern in liebens würdigster Weise Auskunft zu erteilen. Noble Damen und-.Herren wiesen Bauernleuten den richtigen Weg und'gingen oftmals eine Strecke mit. Manchmal traten Herren an eine ratlose Gruppe heran und frag ten, wohin

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 27.11.1919
Physical description: 16
SMe M. 48 das Kaninchen, an dessem lebendigen Leibe die Sozialdemokraten ihre Weltverbesserungs lehre oder Theorie erprobte. Sowohl der rote Magistrat als auch die sozialdemokratische Landes- und Staatsregierung brauchte» um sich zu halten, die Volksmassen, nicht die Massen des Bürgertums oder des Mittel ftandes, nein, mit denen war nichts anzufan gen. Der Wiener Bürger wollte Brot und Verdienst und im übrigen, wie der alte Wie ner Spruch sagt, sei Ruh haben. Man Krauchte andere Leute

und der Bukowina nach Wien warf, bildete. Die Wiener bodenständige Bevölke rung mochte Uder Wohnungsnot klagen wie sie wollte, die Juden konnten bleiben, obwohl deren Zahl die Hunderttausend überschritt. Aber sie konnten nicht bloß bleiben, sie durf ten auch tun, was sie wollten. Sie dursten Preise treiben. Waren verschleppen und ver teuern, sie dursten das Land abHamstern, daß dein Ehristenmensch mehr etwas bekam, kurz, sie dursten alles, was sie wollten tun und was geeignet war, dem Wiener das Blut

aus den Nägeln Hu treiben. Heute ist der schäbigste Handelsjude, Schmuser und Schacherer die gewöhnliche Wiener Straßenfigur. Wer seit 1913 nicht mehr in Wien war, dem kommt es vor, als komme er mit einem Male in eine -gänzlich verZudete polnische oder gälizische Städte Heute sind der Großteil her Juden, die'verlaust und verlottert mit einem Vinkel auf dem Buckel im Jahre 1914 als Flüchtlinge nach Wien kamen, reiche Leute, Hausbesitzer. /Man muß nämlich wissen, daß unsere Regie rung auch nach Möglichkeit

. Als im September die Wiener Bür ger einen großen Demonstratwnsauszug »planten, um von der Regierung die Auswei sung der Juden zu verlangen, da Hatto nicht -bloß die Volkswehr Bereitschaft, auch die Ju denschast stellte 400 bewaffnete ^ Judenjüng- linge bereit, um im Bedarfsfälle unter die ^Christen zu pfeffern. Das zweite Element 4ind die Arbeitslosen. Während in den Län dern die sog. „Arbeitslosen' fast verschwun den sind, will deren Zahl in Wien absolut Nicht abnehmen. Die Zahl derselben belauft sich heute

? Wir sehen daher, wie der Mittelstand, der einst so gutsituierte und ge mütliche Mittelstands und die ehemals besse ren Stände ganzlich verarmen. Wie fchwet die Hauswirtschast in. Wien, nütz rieraWnt Wien geworden ist, dafür ist eine jüngst int Gemeinderate mitgeteilte Ziffer bezeichnend. Von den 550.000 Wiener Haushaltungen, ver fügen nur 52.000 über-Dienstboten und nur 9000 Haushaltungen haben mehr als einen Dienstboten. Wie es mit dem Wiener Bür gertum, den sogenannten mittleren und besse ren Ständen

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Tiroler Volksbote
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Page 13 of 16
Date: 22.10.1919
Physical description: 16
fürchten muß. Das ist der Unterschied zwischen einst «nd jetzt. -- - . ^ . 5 Wehklage eines Wiener Arbeiter rate s. Der Arbeiterrat der Inneren Stadt in Wien hat, die wie sozialdemokratische »Arb^-Zeit.* meldet, in einer seiner letzten Sitzungen einstimmig folgende Entschließung angenommen: Der Bezirks elbeiterrat Innere Stadt- empfindet die Niederlage der Ratediktatur in Ungarn als eine Niederlage des gesamten Proletariats und gibt der Trauer über die Erwürgung der Ratediktatur Ausdruck

der österreichischen Valuta zu suchen sein. Erfreulicherweise ist der Liresturz nicht ein bloßes Lokalereignis von Innsbruck, sondern hat auf alle größeren Handelsorte Oesterreichs übergegriffen. Infolge der starken Ange bote wird die Lire durchschnittlich bereits mit h Kronen gehandelt« im Zwischenhandel sogar mit S—4 Kronen. Auch alle anderen Kurse, vorab die Mark, zeigen bereits ebenfalls ein merkl'ches Zurückgehen. Heute beginnt die Lire wieder zu steigen. . Wiener Schlußnotierungen von 21« Okt»ber. Mai-Rente

9160, Juli-Rente 10t.—, Februar-Rente 93.—, April-Rente 98.—, Oesterr. Goldrente 18S.—, Oesterr. Kronenrente S8.—, Ungar. Goldrente 210.—, Ungar. Kronenrente SS.—, Türkenlose 760.—. ^ v«n ber AnnSbrucker Warenbörse. Der andauernde Rückgang der Kaufkraft unserer Kröne hat auch in der abgelaufenen Zeit. 11.—M.Ok tober, d«n Geschäftsverkehr an der hiesigen Börse ge hemmt. Gegen die Kurse der deutschösterreichischen De. visenzentrale am 10. Oktober dieses Jahres von X I4L1 für Schweizer Franken

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 24
Date: 03.01.1919
Physical description: 24
>8. Jänner 191V. „T? rsle? Bol? svo » e.- Nr. 1. Seite 3. > . blieb bisher der Staatskarren vor groben -j Entgleisungen verschont. ^ Die Christlichsozialen » sind in der Wiener Nationalversammlung mit i ^ ihren hervorragendsten Arbeitskräften vertre ten. Da ist vor allem der oberösterreichische . Landeshauptmann, Prälat H a u s e r, der ne ben dem freisinnigen Dr. Dinghofer und dem sozialdemokratischen Schullehrer Seitz als! ' gleichberechtigter Präsident des Staatsrates amtiert

- und Arbeiterabge- ordnete Schoiswohl. Die Vorarlberger haben in dem ebenso gewandten als klugen ' Jodok F i n k und im Abg. Lose rMlsgezeich- nete Wortführer. Tirol ist in der provisori schen Wiener Nationalversammlung mit dem Abgeordneten Dr. Schoepfer, General ^ v. Guggen b e r g und Nledrist aufs beste vertreten. Freilich.würde gerade jetzt Tirol die unersetzliche Arbeitskrast Dr. Schoepsers - selbst am notwendigsten brauÄ^en. Wie selzr dessen reiche Erfahrungen und Kenntnisse auch m Wen bei Freund

. Bis jetzt ging die Zusammenarbeit der drei so grundverschie denen Parteien ohne Reibungen vor sich. Man hat anfangs mit Recht getadelt, daß für den kleinen Acht-Millionenstaat Deutschösterreich gleich 14 Staatsämter geschaffen wurden, weil ^ dadurch die alte Vielregiererei wieder Platz greifen müsse. Nachdem aber ziemlich fleißig gearbeitet wird, ist diese Klage verstummt. Dai5? tön! eine andere, um so lauter und nachhaltiger, nämlich daß sich die Wiener Re- . gierung den einzelnen Ländern gegenüber

zu ' viele herausnehme und sich in Dinge mische, die sie nichts angehen. Schon die selbstherr liche Bestimmung über die Staatsform und noch mehr die voreilige Anschlußerklärung. wonach Deutschösterreich nur eiu Anhängsel der sozialistischen Republik Großdeutschland bilden soll, hat in Tirol und den übrigen Al penländern berechtigtes Mißtrauen hervorge rufen. Weiters beabsichtigte der Wiener Staatsrat sogar eigene Landesordnungen zu erlassen, ohne die Nationalräte der Einzel- , länder zu befragen

. Natürlich wurden solche Anmaßungen kräftigst zurückgewiesen. Be sonders Tirol hat seinen Standpunkt gegen über den Eigenmächtigkeiten der Wiener mit Nachdruck: betont. Jetzt sind die Herren an« scheinend doch zur Einsicht gekommen, daß sie , nur den Uebergang von den alten Verhält- ! , uissen zur neuen Ordnung durchzuführen ha ben, uzid daß ihnen darüber hinaus keinerlei ' Befugnisse zustehen. Die treibenden Kräfte für den Uebereifer der Wiener waren natür lich die Sozialdemokraten, die immer

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 24
Date: 03.01.1919
Physical description: 24
» er leide zeitweilig Not. Daß dem Kaiser der Zusammenbruch des Rei ches persönlich sehr nahe gegangen ist, ist selbstverständlich. Er hat ihn wahrlich nicht verschuldet. Es war halt bald niemand, auf den er sich hätte verlassen können,- Vorrat und Untreue von allen Seiten. Wie sehr er sich bemühte, Not und Elend zu lindern, werden ihm die Wiener trotz aller Hetze nicht so bald vergessen. Am wenigsten Eindruck machte wohl die Hetze mit seinem Jahresgehalt (Zi villiste) von elf Millionen. Jeder Wiener

die 'Milch für die Wiener von.feinen ungarischen Gütern zu Friedenspreisen — sehr gegen den Willen der Ungarn und zahlte in Summa zirka 800.000- Kronen darauf. Daß das eine oder andere Stück zum Vorschein kam, das wirklich nicht schön war, soll damit nicht be hauptet werden. So war es beispielsweise ge wiß nicht schön, daß den Erzherzoginnen die, sogenannte OffiziersfamUiengebühren ausge-, zahlt wurden. Wie es überhaupt unschön war. und verbitternd wirken mutzte, daß jeder Of fizier, ob reich oder arm

, seine Familiengebührj (Unterstützung) ohneweiters erhielt und so. j mancher arme Teufel jahrelang von Tür zu; Tür laufen mußte, um den gesetzmäßigen Un terhaltsbeitrag herauszuschinden. Aber es, gäbe in Wien schon andere Leute, die mehr! Butter auf dem Kops hätten, als die Kaiser-, liche Verwandtschaft und sämtliche Erzherzoge» die dem Wiener gewiß nicht sympathisch sind, zumal sie sich gegen den Kaiser elend beneh men. Letztere, namentlich die Erzherzoginnen, haben ihre Einnahmen ehrlich und redlich zu wohltätigen

. Und das ist eben das Elend von Wien, die jüdischen Zeitungen. Wien ist eine christliche Stadt trotz alledem, aber gelese» wird hauptsächlich ' der papierne Iud. Die Tagesauflage der christlichen Zeiwngen steht etwa wie 1 zu 8; 100.000 christliche gegen 800.000 jüdische Zeitungsblätter im Tag. Einen traurigen Anblick für jeden Alt- Wiener bietet die Hofburg und Schönbrunn. Beide gesperrt und bewacht! Anfänglich ging es aber schön her. Die Wächter lebten glän zend. ließen sich verpflegen wie Fürsten, be nützten

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 24
Date: 03.01.1919
Physical description: 24
hat über dessen unsaubere Geschäfte mit dem früheren Ministerpräsi denten Dr. v. Seidler eine eigene Unter suchungskommission unter dem Vorsitze des Staatsrates Dr. Schoepser eingesetzt. Der Vorgang ist folgender: Die Wiener „Arbeiter- Zeitung' hatte einen schriftlichen Vertrag des Dr. v. Seidler mit dem Abgeordneten Hum mer über dessen Zeltungskorrespondenz „Hug' veröffentlicht. Aus diesem Vertrag er gibt sich unter anderem, daß die Regierung dem Hummer jährlich 750.000 Kronen für die Führung seines Unternehmens

werden, Bezirks- hauptmannschasten schon nach der neuen Ord nung probeweise einzurichten. Ein derartiger Schritt dürfte noch vor der Ein berufung der Nationalversammlung unter nommen werden. Gin Wiener Brief. ' - Kunterbuntes aus neuer und neuester Zeit. Vorerst muß ich'dem Botenmann mittei len, daß das „Bötl' auch in Wien kein Fremdling ist. Nicht bloß Tiroler, die hier wohnen, zählen zu seinen Freunden, sondern auch Nichttiroler, hoch und nieder, lesen das selbe. Ich glaub's dem Botenmann gerne

, daß man in Tirol gerne wissen möchte, wie es in der ehemaligen Kaiserstadt zugeht, was wir treiben und wie wir leben. Aber auch die Wiener interessieren sich mehr als man glaubt um das schöne Tirol. Mancher Wiener Kennt das Land aus der Zeit, da man noch nach Tirol in die Sommerfrisch ging oder Tirols Berge und Gletscher bestieg und sich an der frischen Bergluft erfrischte. Andere haben Tirol im Krieg gesehen, haben seine Helden söhne kämpsen oder durch die Stadt ziehen gesehen. Wie sehr gerade das liebe Tirol

dem echten Wiener ans Herz gewachsen ist, sah man im verflossenen Frühjahr. Als es hieß, Tirol leidet Hunger, Tirol ist in Not» war alles entrüstet vom Schulbuben bis zum Kanzleidiener und dem Türsteher bei den hohen Aemtern. Vor dieser aber fanden sich dicke, mit tschechisch-jüdischem Seegras ge polsterte Doppeltüren, so daß sie drinnen in ihren Kanzleien weder von der Volksnot, noch von der wahren Volksstimme etwas verneh men konnten. Der Amtsschimmel trotete da her trotz Krieg und Verrat

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 20.11.1918
Physical description: 12
den einen sind wirtschaftliche Gründe maßgebend, bei den andern religiöse. Sie fordern aber zwei Tinge: eine Autonomie (Selbst verwaltung) und Los von der Wiener Beamten- und Iudenwirtschaft. Es Ware Sache des deut schen VolkStageS in Brixen gewesen, hiefür den Boden zu bereiten» Statt dessen wußten die All» . » Silk»»»«»- , ! deutschen Vichts Besseres zu tun, als die Italie nischtiroler gründlich vor den Kopf zu stoßen. Also weg mit diesem Beschluß, er besteht nicht zu recht. — Wir müssen uns übrigens ganz energisch

dieren! ' / ,, v, ? ' ^ Sin Wiener Brief. D'.e. wahre Stimmung. — Die Abdankung des Kaisers. Ein Wiener, der die dortigen Verhältnisse besser kennt als mancher andere und auch in Tirol sich umgesehen hat, schreibt uns: Gerade erhielt ich den „Volksboten' vom 13. November ukd las darin, daß der Be schluß der Nationalversammlung, die Repu blik auszurufen, „großen Jubel' in Wien hervorgerufen habe. Der „große Jubel' in Wien war bei den Sozialdemokraten, bei den Juden und allen sogenannten Alldeut schen

. Sozi haben wir genug, Juden seit dem Krieg mehr als genug. Außerdem treiben sich in Wien Tausende jetzige Ausländer (Tsche chen usw.) herum, ohne die wir mehr Ruhe hätten. Die Alldeutschen — na. die kennen Sie ja selber —. gering an Zahl, arm an Hirn und sehr groß mit dem Maul. Der Mehrheit der Wiener Bevölkerung durch die Ausrusung der Republik geschah, wie wenn man einen Menschen mit einem Prügel vor den Kopf schlägt. Das alte System mit sei nen Mißständen, Korruption. Protektion, sei nem

kann sich die Bevölkerung nicht er wärmen. Sie sieht nicht ein, daß das Kind mitsamt dem schmutzigen Wasser ausgeschüt tet werden soll. Viele von den heutigen „Re publikanern' wollen nämlich nichts anderes, als das „alte System' verschwinden sehen und da hat man ihnen vorgemacht, daß der junge Kaiser der Repräsentant (Vertreter) desselben sei. Der Wiener kann sich aber sein Wien ohne Kaiser gar nicht vorstellen» das zeigt sich immer mehr, je mehr die Bevölke rung ernüchterte » Von allen Seiten kommen bereits Kund

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Tiroler Volksbote
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Page 1 of 16
Date: 07.05.1919
Physical description: 16
aber doch nicht vor gehen, ohne die Wiener Regierung zu ver ständigen. Man dachte sich nämlich eine Selb ständigkeit des Landes so, daß das Land seine wirtschaftlichen Beziehungen zu Deutfchoster- reich nicht ganz aufgebe. Es wäre damit ein Zustand geschaffen worden, der beiderseits an nehmbar gewesen wäre und der auch für den Kall, daß die Selbständigkeitserklärung sich Als nicht zum Ziel führend oder als nicht not wendig erwiesen hätte, sich sehr leicht hätte wieder ändern lassen. Nachdem man sich also 5m Landhause

so halbwegs geeinigt hatte, Machte man nach Wien telegraphisch Meldung ZMd erbat sich dringliche Bchandlung der An gelegenheit und die Zustimmung der Staats- »egierung. Man dachte sich in Innsbruck, daß Anbetracht der Gefahr, . die dem Lande drohe, die Wiener Regierung auf den Vor schlag gerne eingehen würde. So dachte man AN Innsbruck bei der Absenkung des Tele gramms am 30. April — ja, am W. April. In Wien aber dachte man anders. Fürs erste hatte man am 1. Mai nicht Zeit, sich mit dem armseligen Tirol

zu befassen, es war roter Staatsfeiertag und die Spitzen der Regierung wußten doch den 1. Mai feiern und bei den Versammlungen große Reden halten. Fürs zweite hielt man es für besser, Tirol gegen über das Rauhe auswärts zu kehren. Was gilt hoch den Wiener Sozi, besser gesagt, Iu- ben, das katholische Tirol? Die Tiroler erhiel ten also Kn L. Mai abends folgende Antwort: «Gegenüber der Ansicht, Deutsch-Siidtirol könne von oer drohenden Fremdherrschaft errettet werden, wenn sich Tirol

Landcsversammlung vor diesem verantwortungsvollen Schritt mit allem Nachdruck.^ - . I Soweit die Wiener Regierung. Man muß das Schriftstück mehrmals lesen, um die ganze Unverfrorenheit dieses Telegramms voll und ganz zu erfassen. Mit dürxen Worten gesagt, heißt das: Die Wienet Regierung wäre bereit, zur Selbständigkeitserklärung des Landes ihre Zustimmung zu geben, wenn die feind lichen Regierungen erklären würden» daß Deutsch-Südtirol nur unter dieser Bedingung gerettet werden könnte. Nun aber liegt

, auf welche Weise man ' das gefährdete Land retten kann. Aber nein, so weit reicht die rote Weisheit nicht. Nun Kommt aber das Schönste! Das sagt die Negierung, nachdem vor knapp 'acht Tagen Wilson in unzweideu tiger Weife den Italienern Südtirol zuge sichert hat. Es.kommt aber- noch cn goi Wir wissen aus gaM verläßlicher Quelle^^an^Lie.. Wiener Regierung von Hen FeindenMe Ver ständigung bekormnenhat.daß, wenn Oester« reich vom Anschluß'an Deutschland absieht, die gefährdeten deutschen Gebiete uns erhal ten

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Tiroler Volksbote
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Page 12 of 16
Date: 23.06.1907
Physical description: 16
Seile 12. „Tiroler Volksboke/« Jahrg. XV. sahen, stießen alle vier wie aus einem Munde einen hellen Jauchzer aus der Brust hervor. Der Nant stimmte gleich seine Violine, segte mit dem Bogen über die Saiten und sang dazu mit frischer Stimme: „Wer ins Wien'rstadtl — Stadtl ist einikemm, Mnaß a Herzal hob'n, daß man's woaß; Denn die Wiener hob'n.'s Herz am recht'n Fleck, Wer 'mal einikimmt, kimmt nimmer weck!' Frohen Mutes zogen die vier Studenten über die Linie hinein in die Kaiserstadt. Der Nant

uud Flamme. „Oho,' schrie er, „wenn's cmss Singen ankommt, so verstehen wir das Ding alleweil noch besser als die Wiener. Ich bin heut' „bei den Schotten' in der Kirche gewesen uud da haben sie so grausam geraunzt wie bei uns in Tirol eine verrostete Stalltür. — Und was den Kaiser anbelangt, so er schreckt der Kaiser vor keinem Tiroler nit. — Oes Wiener habt den Kaiser im Jahre 48 vertrieben nnd wir Tiroler hab'n ihn aufgenommen und gern gehabt — und g'fallen hat's dem Kaiser bei uus in Tirol

. Die Kcrle wurden von der k. k. Burggendarmerie verhaftet und dem Bezirksgericht Innere Stadt übergeben. — Man sieht überhaupt in der inneren Stadt viel fremde und ver dächtige Gesichter, auf welche wir die Polizeiorgane aufmerksam macheu.' „Freunde,' begann der Nant wieder, „ich meine, das beste ist, wir schütteln den Staub von unseren Füßen und schauen, daß wir mit heiler Haut aus dem Wiener Fuchsloch hinaus kommen ... ich Hab' mir's ehedem gedacht, in dem Wien gibt's lauter Lumpen

und schrie. — Plötzlich teilten sich die Reihen, ein größerer Trupp Polizei wache erschien, nahm die vier Sänger in die Mitte und spazierte mit ihnen zum Bezirksgericht. — Dort bekam nun das lustige Kleeblatt ein Quartier hinter vergitterten Fenstern. — Als die Türe sich hinter ihnen geschlossen, fingen die Böhmen an zu fluchen und zu schimpfen, der Nant aber sang in seiner Galgen laune: „Wer ins Wienerstadt — Stadtl ist einikemm, Mueß a Herzal hob'n, daß man's woaß; Denn die Wiener hob'n 's Herz

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Page 12 of 16
Date: 15.10.1919
Physical description: 16
^ene 12. ^ ^Trroner «olSsbote ^ Mittwoch, den 16. Ottober 1919. fürs Irrenhaus. Ins gleiche Haus gehören aber all die, die ihn jemals ernst genommen haben; sie wa ten gleich ihm entweder Schwindler oder Narren, vielleicht närrische Schwindler. DisTramwaiinWien verkehrt seit Mon itag, 29. September, wieder. Der christlichsoziale Staatssekretär Zerdik war in Prag und hat dort ^ doch einige Kohlenzuschübe erlangt. Ueber die Ur sache unserer Kohlennot berichtet der Wiener Stadt rat Vaugoin

hat, dem Staate und der Stadt zum Besitze von Kohle zu verhelfen. ES ist im Juni eine Zuschrift an den Wiener Stadtrat gekommen, daß die Tschechen bereit wären, Kohle tn ausreichendem Maße zu liefern, wenn ihnen Waffen geliefert würden. Es kann nicht Sache deS Stadtrates sein, Waffen beizustellen, -aber die Sache des Staatssekretärs Dr. Bauer Ware . es gewesen, dieses Anbot aufzugreifen. ES hätte .auch noch andere Mittel gegeben, um rechtzeitig < Nohle zu bekommen. Die amerikanische Kohle ist ' heute enorm

ohne Industrie mtt hunderttausend Arbeitslosen, ohne Kohle zum Heitzen und Kochen, die Sicherheit der Bevölkerung durch Mangel an Kohle gefährde^ Ebenso der Verkehr und der Betrieb der Bäckereien, ein solcher Winter kostet mehr als 10.000 oder L0.000 Waggons amerikanische Kohle. Die Wiener Sozialdemokraten haben aber Wich- ^ tigeres zu tun, sie müssen die Juden schützen und . christliche Lehrer und Schulinspektoren verjagen. Wie lange die Herrlichkeit mit dem neu ausgenom- , menen Tramwayverkehr dauern

der Ein schränkung der Milchproduktion, sondern hauptsäch^ lich der Mangel an Vieh. Wien« SWchnotterm»gea vom 14. Oktober. Mai-Rente 81.—, Juli-Rente 88.75, Februar -Rente —, April-Rente Oesterr. Goldrente 153.—, Oesterr. Kronenrente 80.—, Ung. Galdrente 135.—, Ung. Kronenrente 97.—, Türkenlose 609.—. Unser Geldkms. Nach der letzten Wiener Notierung ist unser Kronenkurs noch immer im S'nken begrif fen. Heute bekommen wir nur noch W Pfennig für die Krone, müssen aber für eine Mark nicht weniger als Kr. 3.80

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 40
Date: 27.09.1912
Physical description: 40
und Fenster waren mit Menschen besetzt, die in begeisterte Hochrufe aus-, bxachen; ein wahrer Blumenregen g^ing / «mf - dix^. ^ Schützen nieder. — Aehnlich war es bei denWextnern, Zillertalern, Burggräflern, Windisch-Matreiern usw. ^in anderen Straßen.. Ich habe leider nur einen klei nen Teil der rückkehrenden Tiroler Gruppen.gesehen,' um das Bild vollkommen zu zeichnen. ' . > - i ' ' Ueberhaupt war . ! -//..^/.^ - ^ . die Aufnahme' der Tiroler durch die Wiener eine mehr als herzliche. Wenn irgendwo. drei

in ein feines Restaurant, wo eine .Wiener S ireichinusik spielte. Sofort machte man den Tirolern an 'einem. Tische Platz und die '^Kapelle.Wlelte '' den Andreas Hofer-Marsch^ — ' Die Wipptaler - Musikkapelle spielte am Sonntag abends im Gasthaus ^,zum Auge Gottes'. Das Lokal war bis zum. letzten Plätzchen ge» drückt voll und draußen vor dem Hause drängte sich noch eine hundertköpsige Menge.. Der Andreas Hoser- . Marsch mußte zwanzigmal gespielt werden, . ebenso ' wurde ein Tiroler Liederkranz immer

und bei ^den Südtiroler - Zügen am Südbahnhof. .. >'/, / ^ '/.'- 'Die Tiroler werden den Wienern- die herzlich' lvarme Aufnahme und das übergroße Wohlwollen nie mals vergessen^ Jetzt verstehen sie erst das schöne Lied: „Es gibt nur a Kaiserstadt, es gibt nur a Wien.' — Unvergeßlich werden ihnen auch die. schönen Wiener- tage bleiben. ' Einen Haupteindruck, den das große Wiener Fest aus mich machte, kann ich nicht verschweigen/ Er liegt in den Worten: Oesterreich ist noch katho- lisch und kaifertreu! — Unbeschreiblich

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 40
Date: 10.05.1912
Physical description: 40
sich in den letzten 14 Tagen in unserer Reichshauptstadt Wien ab. Es handelte sich um die Besetzung von 78 Sitzen im Wiener Ge- meinderate. Der Wahl kam und kommt eine Be deutung KU, die weit über das Weichbild der Stadt Wien, ja Oesterreichs hinausgeht. Wir wollen versuchen, es unseren Lesern etwas aus einanderzusetzen und wollen daher ein bißchen zurückgreifen. Wien, die Hauptstadt -unseres Reiches, war in dem 60er und 70er Jahren des verflossenen Jahrhunderts ebenso in den Hän den der Liberalen

Wirtschaftspolitik gemacht, daß sie auf die Volksmasse, den Reich tum, die Kultur der ZweimillionenstM gestützt hat die Herrschaft dos Dorfes über die StM, der Agrarherren über das Jndustrievolk, desPftlffen- tums über Wissen und Bildung unserer Zeit. Wien ist die Hauptstütze unseres schwarzen Blocks. Nur in Wien kann gegen Klerikalismus und Agvarismus der letzte Streich geführt wer den. Darum wächst die Bedeutung des Kampfes, den wir führen, ins Große. Es gilt nicht nur die Herrschaft im Wiener Rathause

auch die Konservati, ven in Tirol einmal zur Einsicht kommen, daß sie vergeblich auf den Untergang der christlich, sozialen Partei warten. Noch etwas früher mußte man es unzählige Male lesen, die Christlich sozialen in Tirol wären schon recht, wenn die Wiener nicht wären. Man lese obige Worte der Sozizeitung nochmals und man wird zur Ein sicht kommen, was für eine Partei der Besitz der Reichshauptstadt bedeutet. ^ Rundschau in der Welt. Vom Parlament. Seit 13. April sitzt das Parla ment wieder beisammen

. Dasselbe stand sichtlich unter den Wiener Gemeinderatswahlen. Deswegen ging auch im vollen Hause nicht viel vorwärts, da keine Partei für diese so wichtige Wahl irgendwie einen Agitationsstoff liefern wollte. Ein Gutes muß man der gegenwärtigen Sitzung nachsagen: geht es nicht flott, so geht es doch vorwärts und das ist immerhin etwas. In den Ausschüssen wird ruhig und sachlich gearbeitet. Es stehen im Vordergrunde der Beratung in denselben äußerst Wichtige Gesetzesvorlagen, so das Bergwerksgesetz

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Tiroler Volksbote
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Page 33 of 36
Date: 08.09.1911
Physical description: 36
und Vertrauensmänner des Katholischen Volks« bundes sowie katholische Studenten und Mitglie der christlicher Arbeiterorganisationen haben den ermäßigten Beitrag von zwei Kronen zu entrich ten. Anmeldungen sind an die Zentralstelle des Katholischen Vol,ksbundeS, Wien, I. Predigergasse S, II. Stock, zu. richten. Die So ziale Woche tagt im GemeinderatS- sitzungsfaale des Neuen Wiener Rathauses, Wien, I. Dr. Karl Luegerplatz. Die Vorträge fin den vormittags von g bis 12 Uhr statt und begin nen nachmittags um 3 Uhr

, einen n.-ö. Katholikentag in Wie- . ner-Neustadt abzuhalten. Dies ist bisher leider nicht möglich gewesen. In diesem Jahre wird nun dieser Wunsch in Erfüllung gehen, und können wir mit Freude bekanntgeben, daß Samstag, den 4. und Sonntag, den 5. November 1V11, der V'. n.-ö. Katholikentag in Wiener-Neustadt ab gehalten wird. DaS vorbereitende Komitee in Wiener-Neu« stadt hat sich bereits konstituiert, und zu seinem Ehrenpräsidenten Sr. Erlaucht Graf Orten- bürg, Propstpfarrer und Dechant von Wiener- Neustadt erwählt

. Das Komitee hat seinen Sitz in der Propstei in Wiener-Neustadt, Pfarrplatz, wohin alle Zuschriften und Anfragen gerichtet werden können. Auskünfte erteilt auch das Wie ner Diözesankomitee, Wien, I. Bäckerstrasze 3; Telephon Nr. 4832. Für das niederösterreichische Landeskomitee: Direktor Josef Plochl, St. Pölten; Max Baron Vittinghöff Schell, Wien; Prälat Dr. Josef Gruber, St. Polten; Franz Graf W a l- terskirchen, Wolfstal. ' Prälat Johann MülIauer, St. Pölten, als bischöflicher Vertreter. Kanonikus Anton

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