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Tiroler Volksbote
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Page 1 of 20
Date: 05.07.1908
Physical description: 20
zu richten an dl« Administration des »Tiroler Volksboten', Lrixen, Liidtirol. Werden 12 Exemplare paketweise unter gemeinsamer Adresse bezogen, so kostet der einzelne Jahrgang ganzjährig mit Post K l.M. Der Adressat erhält außerdem für jedes Dutzend ein Freiexemplar. Inserat«: Ein« Nonpareillezeile (3 6 Zentimeter breit) Z0 Ii, bei öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt; so genannte Wirtschafts-Inserate (nur gegen Vorau»de» Zahlung in Marken) für jedesmalige Einschaltung mindesten» 60 k oder S k per

Wort. Alle Nachrichten und Berichte fowie Rezenfion,erempiare von Zeitschriften an die Redaltion des »TirolerVolksboten-.vaumttrchen bei Hall. Nr. 14. vrixen, Sonntag, den S. Zuli 1908. xvi. Zahrg. Line ^chützenrede. (Gehalten von Monsignore Dr. Maitz bei Eröffnung des„Bötl'-Schie^ens am 21. Juni in Vinaders.) „Liebe Schützen aus Tirol! ^ Wie ein Lauffeuer hat sich vor wenigen Tagen die Kunde in alle Täler unseres Landes verbreitet, daß die Tiroler bei dem Kaiserfestzug in Wien großes Aufsehen

gemacht haben, vielfach umjubelt worden sind und dem Kaiser eine ganz besondere Freude bereiten konnten. Und warum war das so? Deshalb, weil die Tiroler als Schützen mit dem Stutzen in der Hand aufgerückt sind und der Stutzen an die ruhmreiche Geschichte unseres Landes erinnert. Kein Kronland Oesterreichs hat ein so ausgebildetes und so volks tümliches Schützenwesen wie Tirol. Vor der Schlacht bei Spinges konnte man schon sagen: Der Stutzen fehlt in keiner Tiroler Bauernstube. Und kein Volk

hat in jener großen Kriegs- zeit so einmütig, so opferwillig und so heldenhaft für Kaiser und Reich gekämpft wie das Tiroler Volk. An das alles er innert der Tiroler Stutzen. Und als die Tiroler Schützen bei dem Festzug vor dem Kaiser so fest und stark und voll Be geisterung vorüberzogen, da sagte man, sie sind auch heute noch wie ihre Vorfahren von anno 1809 und die bringen es auch jetzt noch zustande, zu kämpfen wie ihre Väter. Das sah man ihnen an und deshalb ihr Erfolg in Wien. Darum gehört aber in die Hand

jedes richtigen Tirolers der Stutzen und wer in seiner Jugend nicht gelernt hat, Schütz zu sein, ist noch kein ganzer Tiroler. Der Stutzen ist das Abzeichen des Tirolers, seine Freude, sein Stolz, seine Geschichte und fein Ruhm. Nehmt dem Tiroler seinen Stutzen und er spielt keine Figur mehr im Festzug. * Und heute, bei diesem volkstümlichsten der Schießen, die es seit langem in Tirol gegeben hat, wollen wir dessen bewußt und froh werden und ich will es versuchen, zu erklären, was em Tiroler Schütze

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 20
Date: 05.07.1908
Physical description: 20
Seite 2. „Tiroler Volksboke.' Jahrg. XVI. ' einem anderen Reich. Drum sage ich: der Tiroler Schütze muß ein richtiges Visier haben. Das letzte, was zu einem wahren Tiroler Schützen und für einen ganzen Mann gehört, ist ein mutiges Herz. Der das nicht hat, ist leicht feuerscheu und wenn er den Schuß ablassen soll, gibt's ihm einen Riß und der Schuß geht fehl. Wir Tiroler Schützen sind nicht feuerscheu, unsere Väter sind im Kriegsfeuer gestanden und haben ihr mutiges Herz gezeigt. Warum

sind die Tiroler so wenig seuerscheu, aber dafür so heldenhaft gewesen? Weil ihr Herz glühte in Begeisterung für den Glauben. Was ein richtiger Tiroler ist, muß im HerzeN religiös sein und die Religion muß ihm Herzens sache sein. Das wollen wir heute laut sagen, denn das ist das Vornehmste beim Tiroler. Denn die Tiroler haben ihre Herzen gebildet nach dem schönsten und edelsten Herzen, nach dem Herzen des göttlichen Erlösers und mit ihm einen Bund geschlossen. Darum ist der Tiroler so voll Gemüt und Tiefe

und Innigkeit, einem Bergwerk gleich, in dessen Schächten die Edelsteine leuchten. Aber er ist auch voll Begeisterung und Mut. Der Krieg im Jahre 1809 war zuerst ein Religionskrieg zum Schutze der Religion und dann ein so heldenhafter Krieg für Kaiser und Vaterland. Das Losungswort Andreas Hofers lautete: Das heiligste Herz Jesu und unsere liebe Frau. Der greise Erzbischof Simon hat einst bei der Weihe einer Veteranenfahne das Mahnwort gesprochen: Wenn der Tiroler nicht mehr ist wie seine Vorfahren, treu

im Glauben, dann ist er kein Tiroler mehr. Und Kardinal Haller, ein Nachkomme Andreas Hofers, sagte 1896 bei der Herz Jesu-Feier in Bozen: Du schönes Land Tirol, schön vor allem in deiner Glaubenstreue! Ja, schön ist unser Land, schön seine Berge und Täler, schön seine schäumenden Bäche und seine krönenden Wälder, schön der Himmel, der darüber blaut, schön die wetterumtosten Felsen und schön die Prachtgestalten seiner Bewohner, schön die alten Trachten und schön die Sitten und Gebräuche

, aber das Schönste ist das Volk in seiner Glaubenstreue, in seinem Helden sinn, in seiner Tnue. Das ist der Tiroler Schütze. Wem aber die Religion nicht mehr heilig ist, der hat keine Begeisterung mehr für Kaiser und Reich, der zieht nicht mehr mit Heldenmut in den Krieg, der bringt es höchstens zu einem Raufbold und Skandalmacher. Wir sehen sie ja in Innsbruck auf den Straßen, junge Leute mit Schnitten im Gesicht, als ob sie Negersklaven wären, junge Leute, die statt nach dem Stutzen zu Stöcken und Knütteln

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 26.06.1904
Physical description: 16
Ishvg. M. „Vivolev Wolksbote.' Seite Z nach Trens wallfahrten — man sah, wie ernst es den Leuten war. Der Bauerntag mit seinen Entschließungen ist darum wirklich als ein Notruf des ganzen deutschtirolischen Landes anzusehen. — Ich habe in Sterzing auch eine Menge Bauern getroffen, welche ihr vollstes Vertrauen auf Se. Majestät den Kaiser setzten. „Wir verlassen den Kaiser nicht und der Kaiser wird uns nicht verlassen!' — Die Bauern hoffen zuversichtlich, daß die schweren Anliegen der Tiroler

Bauernschaft von der Regierung auch Sr. Majestät dem Kaiser unterbreitet werden. Wohl besonders in dieser Hoffnung wurde die Huldigung an Se. Majestät vom ganzen Bauerntag mit solch jubelnder Zustimmung aufgenommen. — Die Tiroler halten mit Gut und Blut zu Oesterreich, zu Habs burg; Tirol ist zwar ein kleines Landl und manche glauben, die Tiroler könnten trotz ihrer Kaisertreue und Tapferkeit mit ihrer Handvoll Leute niemals einen Ausschlag geben; aber das bleibt doch sicher fest, daß die Tiroler

mit ihrer Kaiser treue und ihrem Patriotismus einen ungeheuren moralischen Einfluß auf das ganze Reich ausgeübt haben und ausüben. Aus Kaisertreue hoffen die Tiroler Bauern auch, der geliebte Landesvater werde niemals zulassen, daß der Tiroler Bauern stand, dieser.Wurzelstock der Treue und des Patriotismus fürs ganze Reich, langsam zugrunde gehe und absterbe. Die dringendsten Anliegen und Wünsche des Tiroler Bauern standes sind in den Resolutionen (Entschließungen) des Bauern tages niedergelegt

. Damit alle Leser erfahren, was der Bauern tag ausgemacht und verlangt hat, bringe ich hier die von über 7000 Teilnehmern einstimmig beschlossenen Resolutionen des Bauerntages. Entschließungen des Tiroler Bauerntages. Allgemeine foräei'llngen. Der erste allgemeine Tiroler Bauerntag spricht seine tiefste Entrüstung aus über die Vorgänge im österreichischen Abgeordneten haus und fordert alle Vertreter landwirtschaftlicher Kreise auf, mit allen gesetzlichen Mitteln dahin zu wirken, daß: 1. die in der bestehenden

Verfassung dem Volk gewährleisteten Rechte um keines Haares Breite verkürzt werden; 2. die Arbeitsfähigkeit drS Abgeordnetenhauses wiederhergestellt, aber nicht nur zur Erledigung von Staatinotwendigkeiten, sondern auch der BolkSnotwendigkeiten benützt werde. L. KelonSeke foräerungen. I. Auf dem Gebiet des Steuer-und Gebührenwesens fordert der erste allgemeine Tiroler Bauerntag: a) die Aufhebung der Grund st euer und der HauSklasse n- steuer als StaatSsteuern, die Umgestaltung derselben und die Ueber

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 20
Date: 15.08.1909
Physical description: 20
Seite 2. »Tiroler Volksbote.' Jahrg. XVII. und Kraft beweisen. — Eine gewisse Einigkeit soll sich auch zeigen in der Ausrüstung und im Aufmarsch. Wir Tiroler gelten als ein kriegerisches Volk, das mit den Massen umzugehen ver steht und dem ein gewisser militärischer Schnitt schon angeboren ist. Aber vor einer Festparade wird auch beim Militär geputzt und poliert, probiert und exerziert. Das gleiche muß jetzt in ganz Tirol stattfinden: exerzieren und probieren, Gewehre und Instrumente blitzblank

putzen, daß dann beim Festzug alles glänzt und klappt und schnellt. Die Marschweisen unserer flotten Musik kapellen sollen so schneidig und frisch durch die Innsbrucks? Straßen schmettern, der Marschschritt der Tiroler Schützen soll so stramm und exakt auf dem Jnnsbrncker Pflaster dröhnen, daß dem Kaiser und den hohen Herrschaften g'rad' das Herz aufgeht vor Lust und Wohlgefallen. Also einig sein draußen und d'rinn', durch dick und dünn, im ganzen Land, vom Zentrum bis zum Rand! — Wenn wir Tiroler

in ge wöhnlichen Zeiten auch viel beggeln und streiten, sobald der richtige Augenblick kommt und so bald's gilt, halten wir doch wieder alle zusammen wie die...., nu, wie die Nägel. So ist's immer gewesen, so ist's und wird's immer sein. Gelt! Eine weitere Bedingung des großen Landesfestes ist, daß es mitWürde und Ernst gefeiert werde. Der Tiroler Bauer hat etwas Adliges, Nobles an sich. Diese Charaktereigenschaft hat sich bei unterschiedlichen Veranstaltungen, wo oft Tausende von Bauern zusammen waren, schon

erwiesen. Der Tiroler Bauer zeigte dabei eine Ruhe und Mäßigung in seinem Auftreten, eine Würde und einen Ernst, einen solch noblen, natürlichen Anstand, daß er von den Fremden hoch bewundert wurde. Eine so groß artige Volksanhäufung, wie sie das Landesfest bringen wird, hat Tirol noch nie gesehen. Hier wird und soll die edle Gemessenheit, der Anstand, das ruhige und noble Auftreten der Tiroler Bauern doppelt ins Auge fallen. Aber mißversteht mich nicht. Keines wegs schroff, gekünstelt und verschlossen

sollt ihr euch geben, sondern wahr und offen, fromm und bieder, frisch und froh und frei, wie es euch angeboren und natürlich ist. Mit all diesen Eigenschaften läßt sich Ernst und Würde aöer ganz gut vereinigen. — Wenn auf dein Berge Jsel feierlich der Bund Tirols mit seinem göttlichen Schutzherrn erneuert wird, wenn die erhabenen Weisen der Tiroler Hymne, das ist des Herz Jesu-Bundesliedes ertönen, da braucht ihr eurer Begeisterung kein Ziel und keine Schranken zu setzen. Je feuriger und heißer

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Tiroler Volksbote
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Page 20 of 20
Date: 12.06.1904
Physical description: 20
Seite 2l). „Tiroler Wolksbote.' Jahrg. XII. Verlag <,ei> Il'i'esgvel'einz-lKuchhanälung, ZSrizeen, SüöLirot. —-—-— Meger. M Q?0> ÄNNN'. ' Neue Geschichten aus den Bergen. Kl.-8°. Zweite, verbesserte Auflage. Preis broschiert Kr. 2.—. — M. 2.—. . In feinem Geschenkband Kr. 3.—. — M. 3.—. Der „Katholische Schulderems-Kalender', welchen der bestbekannte Dichter Franz Sichert redigiert, enthält auch eine „Bildergalerie katholischer Dichter aus Oesterreich'. Da wird uns in ebenso berechtigter

dem lüsternen Gaumen der meisten Leser. Anders Rieger(„Reimmichel'),vondem wirdiesmal sprechen wollen. Er schreibt seine Geschichten vor allem und hauptsächlich für sein liebes Tiroler Volk; er fragt den Kuckuck nach dem Lob der beschnittenen und unbeschnittenen Zeitungsjuden oder nach dem Wohlgefallen der mo dernen, an allen Lüsten sattgewordenen Kulturwelt. Er schreibt sie mit dem wannen Herzen eines Volksfreundes; aus treuer Liebe zu seinem Tiroler Land und Volk quillt ihm der Reichtum seiner Farben

und zum Wohl seines Volks seine Gaben zu gebrauchen! Daß das Tiroler Volk ihn liebt und ihm dankbar ist, daß der von ihm geschriebene „Tiroler Volksbote', das Muster eines guten Volksblattes, bereits m mehr als 30.000 Exemplaren verbreitet und selbst in der kleinsten Hütte, ja droben auf den weltentlegensten Almen ein gern gesehener Gast ist, das erweckt wenigstens in uns die Hoffnung, daß der gegenwärtige, über die Maßen traurige und gefährliche politische Bauernznnst in Tirol nicht soviel zu verderben

durchzittert. Das ist echter Realismus, der keine blutlosen Phantasiegestalten herpinselt, sondern dessen derbe Schöpfungen Fleisch und Blut annehmen und ohne Ziererei so daherwandeln, wie sie leiben und leben. Besonders wer dem Tirolerland und dem Tiroler Volk Freund ist und dessen Art aus eigener Anschauung kennt, den wird es aus diesen Geschichten oft anwehen wie herber Tannengeruch oder wie der scharfe Hochwind oder wie der weiche, schmeichelnde Dust der Almwiese. Der „Reimmichel

er dann durch geschickte Vermittlung zwischen der buchmäßigen Schriftsprache und dem gewöhnlichen Alltagsdialekt eine Sprache und einen Vortrag zu finden, der durch ursprüngliche Frische anmutet und zugleich dem Geschmack des gebildeten Lesers leicht verständlich entgegenkommt. Anzischen die humoristischen Skizzen des vorliegenden Büchleins sind auch einige ernste und rührende Erzählungen eingelegt. Den Schluß macht eine etwas größere Novelle aus den glorreichen Tagen des Tiroler Freiheits kampfes: „Die Heldenbraut

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 01.11.1900
Physical description: 16
Nr. 23. „Tiroler Volksbote.' Seite 3. I^eil es diesmal mit dem Platz ein wenig hapert, so schneid' ich die Wurst nicht auseinander, sondern leg' euch dieselbe in ihrer Gänze vor. Der große Tiroler Rompilgerzug ist ohne jeglichen Unfall in die Heimat zurückgekehrt. Die Pilger sind voll des Lobes über die aus gezeichnete Führung, wo alles auf ein Haar zusammengieng und für alles trefflich gesorgt war. — Theologieprofessor Dr. Waitz hat seinen alten Ruf in dieser Hinsicht aufs neue bewährt

. Seiner Findigkeit und seinem Einfluss ist es auch zu danken, dass der Tiroler Pilgerzug Vortheile genoss wie kein zweiter. Die Pilger schildern voll Begeisterung all das Herrliche und Erhebende, das sie gesehen; über die Audienz beim Heiligen Vater finden sie nicht Worte genug, um ihre Gefühle auszudrücken. Die Tiroler haben aber auch vom Heiligen Vater eine Gnade erhalten wie kein einziger Pilgerzug im ganzen Jubel jahr. Alle anderen Pilgerzüge konnten den Heiligen Vater nur in der großen Veterskirche

von weitem sehen, die Tiroler allein haben eine Prwataudienz im Clementinischen Saale des Vaticans erhalten. Das zeigt, dass der Heilige Vater Tirol kennt, und dass er eine besondere Liebe gegen das Tiroler Volk hegt. Seine Worte, die er an die Tiroler Pilger ge richtet, bezeugen das gleiche. Der Heilige Vater sprach : „Es ist mir leid, dass ich an die Tiroler Pilger, welche ich vor mir habe, keine längere Ansprache halten kann, denn ich bin schon zu müde. Ich habe heute mehrere Cardinäle und sieben

spanische Bischöfe empfangen, welche eine zahlreiche Begleitung mitgebracht haben. Darum kann ich jetzt nicht so lange reden, wie ich es gewünscht hätte. Von Tirol kommen öfters Pilger züge, fast jedes Jahr wenigstens in kleineren Gruppen, und sie bringen reichliche Opfergaben mit. Die Tiroler ver dienen, dass ich ihnen eine längere Ansprache halte; sie ragen vor anderen Nationen hervor durch starkes Festhalten ant heiligen Glauben und durch treue Uebung desselben. Ich kenne die hohe Verehrung

, welche das Tiroler Volk fürdenhl. Stuhlnährt. Ich sehe daher die Tiroler sehr gerne und habe große Freude an diesem Pilgerzuge' u. s. w. -- Der herrliche Tiroler Pilgerzug ist wieder einmal ein Rüfsler für unsere wilddeutschen „Los von Rom*-Pfeiser. — Am 23. October ist in Welsberg ein echter Tiroler von altem Schrot und Korn in ein besseres Jenseits hinüber geschieden, Herr Peter Bachlechner, Kaufmann und Land tagsabgeordneter für den Landgemeindenbezirk Bruneck— Ampezzo. Herr Bachlechner war eine tiefreligiöse

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 15
Date: 08.12.1907
Physical description: 15
an die Verwaltung des „Allg. Tiroler Anzeiger' sowie in allen Annoncenbureaus des In-und Auslandes entgegengenommen. Inserate billigst nach aufliegendem Tarif. Bei Wieder« holungen entsprechende? Nachlaß. Manuskripte werden nicht zurückgestellt, auch wenn Rück porto beiliegt. I. Innsbruck, im Dezember. Jahrg. 1907. An die Frauenwelt Tirols. (Ein ttapitel, welches nur von den 5rauen zu lesen ist. aber durchaus nicht von den Männern. — Letzteren ist es gefährlich.) Schneit mir die Post jüngst einen dicken Brief

herein und ich muß hell auflachen. Die großen, kuorngen Buchstaben stehen da wie ein Spalten zaun. verraten aber eiuen starken Witten und eiserne Tatkraft. — Jede Zeile scheint zu sagen: ..Anziehen und nit lugg lassen!' — Das ist so ganz der Nauter Frauzl, wie ich ihn scholl lange kenne, ein Tiroler von altem Schrot und Korn — Schnee auf dem Haupte und Feuer im Hirzen. — Doch ich will ihn nicht lange vor stellen, sondern laß ihn frisch selber reden. — Der Nauter FranU. schreibt einen Brief

hat. — Ich bin den Mich! schon mehrmals angegangen und Hab' ihm gesagt, er soll den Tiroler Frauen einen eigenen Brief schreiben, die Frauen hätten ein warmes Herz und eine gewaltige Macht, aber der Michl hat nicht „Gigg' und nicht „Gagg' gesagt und dreingeschaut wie eine blinde Henne. — Ich kenn' mich schon aus. Der Michl hat ein schlechtes Gewissen, weil er in seinem Bötl' g'rad'allweil die Frauenleut' kampelt, das Mannsvolk aber immer und überall - reinwäscht nnd fein streichelt. Der Michl besitzt auch sehr wenig

noch ein Nadelstich. — So macht man's nicht, Michl! — Wart', laß mich einmal! Meine lieben Tiroler Frauen! Warum wende ich mich heute an euch? Weil ich mir denke, daß ihr bei dem großen Werke auch dabei sein und euch ein Verdienst daran erwerben sollt. Es handelt sich darum, das Tirolerland den Tirolern zu erhalten und, soweit es nötig ist, zurückzuerobern. Es haben sich im Laufe der Zeit auch bei uns in Tirol gewisse Leute ziemlich dick eingenistet, die entweder selbst Juden oder mit den Juden nahe verwandt

in einer Judenversammlung: „Bemächtigen wir uns der Presse und wir haben die. Herrschaft in Europa!' — Das Jndengespenst kriecht auch an Tirol heran. Schaut nur einmal nach Innsbruck, wo ein großes Judengeschäft nach dem andern emporwächst und unsere alten, guteu Tiroler Geschäfte zu Scherben konkurriert; schaut in unsere Städte und Märkte, wo religiöse Gleichgültigkeit und Spotlsucht, Frechheit und Ungebundenheit sich immer breiter machen; schauet hinaus auf das Land, wo die guten alten Bräuche, die Kernigkeit

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 22
Date: 10.10.1909
Physical description: 22
Seite 2. „Tiroler Volksbote.' Jahrg. XVII. Die Kriegsereignisse in Tirol vor ^00 Iahren. > (Schluß.) Nachdem der erste Zorn der Eroberer verraucht und das Land wieder vollständig zur Ruhe gekommen war, wurden die Tiroler im allgemeinen doch besser und rücksichtsvoller behandelt, als sie es nach den vorausgegangenen schlimmen Ereignissen er warteten. Die heldenmütige Tapferkeit, der Opfermut und all die Tugenden, welche die Tiroler im blutigen Kampfe für Gott, Kaiser und Vaterland an den Tag

gelegt, hatten den Feinden Achtung und Respekt eingeflößt. Dazu kam dann noch der Umstand, daß zwischen den französischen Generalen, welche die Eroberung des Landes mit bayerischen, französischenZund italienischen Truppen auf Befehl Napoleons durchgeführt hatten, einerseits und der bayerischen Regierung und deren Beamten in Tirol andererseits nicht das beste Einvernehmen herrschte; ja es kam sogar bald zu offenen Zwistigkeiten uud Zänkereien zwischen diesen beiden Parteien. Dies war für die Tiroler

habe. Dieser ungeklärte, den Bayern höchst peinliche Zustand im Lande dauerte ungefähr ein halbes Jahr lang an (bis Mitte 1810). Beide Teile, Bayern wie Franzosen, suchten unterdessen einen Rückhalt im Volke zu gewinnen, um dadurch gewissermaßen ihr Verhalten zu rechtfertigen und ihre Stellung im Lande zu befestigen. Sie bewarben sich also um die Gnnst und Zuneigung des Tiroler Volkes und suchten sich hierin gegenseitig zu über treffen. Die französischen Generale sahen es deshalb gern, wenn von Seite der Tiroler

Napoleons entgegenarbeiten und mit dem Hin weis auf die allgemeine Stimmung der Bevölkerung Eindruck auf ihn machen. Das Wort des alten Tertulliau: „Leinen est sanxuis ^kriZlisnorum — Märtyrerblut ist eine Aussaat für das Christentum', das bewahrheitete sich nun auch in Tirol. Das Blut, das die Tiroler im Verteidigungskampfe für die freie Ausübung ihrer heiligen Religion vergossen hatten, war nicht umsonst geflossen. Die Sünden, welche die bayerische Regierung früher unter dem Titel der „Kirchenpolizei

zu spät, um ein großes Unglück, nämlich die Landeszerreißung, zu verhüten. Für die Tiroler war dies weniger ein Schaden — der Schaden lag zunächst auf Seite der Bayern — als vielmehr ein Unglück höherer Art, denn es schmerzte sie gar sehr, die Zerstückelung ihres ge liebten Vaterlandes in drei Teile erleben zu müssen. Durch einen Machtspruch Napoleons wurde nämlich um die Mitte des Jahres 1810 fast ganz Südtirol, deutscher und welscher Zunge, den Bayern entrissen und teils dem Königreich Italien

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 20
Date: 12.09.1909
Physical description: 20
Srike 4. „Tiroler Volksboke.' Jahrg. XVH. und Vaterland in den Kampf zum Sieg oder zum Tode gegangen. Daher I ist es billig und recht, daß wir die Feier der Großtaten unserer Väter in glänzender Weise begehen. Es ist auch ganz entsprechend» daß wir jetzt, wo die Elite des Volkes auf dem Berg Jsel weilt und Eure apostolische Majestät in seiner Mitte erscheint, um dem Feite den höchsten Glanz zu verleihen, daß wir bei diesem feierlichen Anlasse Gott dem Allmächtigen für die Vergangenheit danken

Ew. Majestät und des ganzen kaiserlichen Hauses, für das Glück und den Glanz und die Kraft des Landes Tirol, damit es bleibe, wie bisher, ein funkelndes Juwel in der Krone HabSburgs, ausgezeichnet durch zwei Edelsteine: Fürstentreue und Glaubensstärke.' Nach dieser Ansprache betete der Fürstbischof mit lauter Stimme die Tiroler Bundeserueuerung mit dem göttlichen Herzen Jesu vor, die der Kaiser andächtig nachsprach. Bei den letzten Sätzen des Gebetes erklangen auf einmal alle Glocken der Stadt Innsbruck

, die Pöller donnerten ringsum und gleich darauf er tönte der mächtige Sang der Tiroler Nationalhymne: „Auf zum Schwur, Tirolerland, Heb' zum Himmel Herz und Hand!' usw. Die Hymne wurde zuerst vom Pfarrchor gesungen, der Gesang pflanzte sich aber vom Berg Jsel fort hinab in die Stadt, indem eine Schützenkompanie nach der andern das Lied aufnahm und fortsang bis nach Witten hinein. Es war ein einzig-schöner, tiefergreifender Vorgang, wohl der Höhepunkt des Festes. — Hierauf feierte Fürstbischof Josef

dem Berg Jsel Ausdruck verleihen, indem wir rufen: Seine Majestät, unser allergnädigster Kaiser und Landesfürst: Erlebehoch!' Die Fahnen senken sich, die Musikbanden spielen die Kaiserhymne. Der Kaiser antwortete mit folgenden herrlichen Worten, die sich jeder Tiroler ins Herz schreiben sollte: „Meine lieben Tiroler! Die Huldigung und das Ge löbnis unwandelbarer Treue, die ihr soeben durch euren Landes hauptmann Mir und Meinem Hause geleistet habt, bewegt Mich im innersten Herzen. Ich danke Gott

all der Getreuen, die damals Leben, Gut und Blut fiir ihren Kaiser geopfert haben. Daß dieser Geist in den Nachkommen fortwirkt, haben Meine Kaiserjäger, haben die Tiroler Landesverteidiger in allen Kriegen gezeigt. So versichere Ich euch denn, liebe Getreue von Tirol, Meiner väterlichen Liebe und entbiete euch Meinen kaiserlichen Gruß und Dank. Ich und Mein Haus halten euch Treue um Treue. Gott verleihe Uns und euch seinen Segen!' Der überaus warme und väterlich herzliche Ton der Kaiser rede

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Tiroler Volksbote
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Page 13 of 18
Date: 11.12.1904
Physical description: 18
Jahrg. Xll. . / ^Tiroler Volksüoke.^ Seite gemein viel getan zur Verschönerung der Stadtpfarrkirche, die unter ihm restauriert und renoviert wurde. In seinem Testament hat er nochz.die Stadtpfarrkirche zur Erbin eingesetzt. Briefkasten der Redaktion. «Langest. Besten Dank; bin auch der Meinung — allerdings nicht mehr seit heute. — ^ L. v. Das war gut. — Haler. Zwei Taler sind zwar gut im Geldbeutel, nicht aber im Briefkasten. — Janfeutal. Wird der Reimmichl einmal verwerten. — «Lanrei«. Danke

; für diesmal wohl kaum möglich. Inserate müssen etwas früher kommen. Will schauen. — Inmpe», M. Ist dir jemand zuvorgekommen; ein andereSmal. — Aegina. Ziegersuppe und Kakspatzlen sind Fastekspeisen — Blut und Lederwu-.st dageg-n Fleiss- speisen. Viel mehr verstehe ich von der edlen Kochkunst nicht. — Kund!, S. DaS nächstem«!: Ivk Kitt' ums Wer wünscht in jeder Woche einmal eine gute Zeitung? Wer wünscht ein gutes Wochenblatt? — Die „Tiroler Post' ist ein solches. Die „Tiroler Post' ist ein überaus

reichhaltiges Nachrichtenblatt. Wer sich für Politik interessiert, dem wird die „Tiroler Post' besonders gut gefallen, denn sie berichtet über alle politischen Ereignisse kurz und bündig und in volkstümlicher Sprache; sie vertritt immer den Standpunkt des Volkes. Die bäuerlichen Angelegenheiten werden von der „Tiroler Post' in einer eigenen Rubrik, dem Bauern- freund, und außerdem in einer kostenlosen Beilage, den „Tiroler landwirtschaftlichen Blättern', eingehend behandelt. In einer anderen Rubrik

, dem Handels- und Gewerbefreund, finden Kaufleute und Handwerker die wichtigsten Fragen des Handels- rmd Gewerbestandes fortlaufend besprochen. Eine weitere Rubrik der „Tiroler Post', der Arbeiterfreund, ist dem Arbeiterstand gewidmet. Der Arbeiterfreund vertritt unerschrocken die berechtigten Wünsche und die Standesinteressen der Arbeiterschaft und deckt schonungslos den Judenschwindel der Sozial demokratie auf. Besonders beliebt ist bei jung und alt die Plauder stube der „Tiroler Post', die stets

eine große Zahl lustiger Anekdoten und G'schichteln aus dem Volks leben, Gedichte, Gstanzeln und Schnalzer auftischt. Eine kostenlose Unterhaltungsbeilage, genannt „Der Erzähler', bringt spannende Romane, Erzählungen, hübsche Bilder, Beschreibungen fremder Länder und Städte, Gedichte, Rätsel u. dgl. Die „Tiroler Post' kostet ganzjährig 8 k, halb jährig 4 k, vierteljährig 2 X; sie erscheint so früh, daß sie jeder Leser spätestens am Sonntag in der Hand hat. Wer also einmal in der Woche eine gute und recht

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 24
Date: 21.06.1908
Physical description: 24
Jahrg. XVI. „Tiroler Vvlksboke.' Seile 3. 6. Bei den Geldbesten sind alle Stücke neuester Prägung, die Zehn- und Zwanzigkronenstücke sämtlich Jubiläumsprägung. Der „Allgemeine Tiroler Anzeiger' i n I n n s- bruck spendiert für den Schützenkönig, das heißtfür jenen S chützen, der in 100Schüssen am meisten Kreise schießt, ein eigenes Ehrenbest (gratis) von 6 Dukaten mit sehr schöner Zierde. Am Sonntag, den 28. und am St. Peter- und Paulstag wird die Grieser Schützenkapelle nachmittags

halbverstohlen einen Vortrag und lud auch die Studenten zu Prüfungen ein. In Innsbruck und Wien war alles paff über diese Keckheit. Die christlich sozialen Tiroler Abgeordneten verfügten sich sofort zum Ministerpräsidenten und erklärten mit aller Entschiedenheit, daß die christlich sozialen Minister ausderRegierung austreten und die ganze Partei (die größte des Reichs rates), alle 96 Mann, geschlossen gegen den Staats haushalt stimmenwerde, wenn die Vorlesungen Wahrmunds nicht sogleich eingestellt

erschienen, um das großartige Schauspiel an zusehen.' Zwölf- bis fünfzehntausend Personen marschierten im Festzug; über eine halbe Million Leute waren Zuschauer. Der Festzug war 10 Kilometer lang und der Vorbeimarsch am Kaiserzelt dauerte 3^/, Stunden. — Das größte Aussehen unter allen Gruppen machten die Tiroler; sie fanden auch oen größten Beifall. ^ ^ Außer der markigen Landsturmgruppe waren erschienen: ein Tiroler Hochzeitszug aus Kastelruth, Huldigungswagen der Tiroler Kinder, Schützengruppe

: die Andreas Hofer-Fahne mit dem Ehrengeleit aus Passeier, die 11 Schildhöfe in Passeier, deren Besitzer mit dem Abzeichen ihrer alten Stellung. Die Sturmsahne, welche die Jnntaler Sturmmasse in der Schlacht bei Spinges (1797) mit sich führte. Dann Schützenmusik aus Matrei und 120 Deputationen von je 4 Mann der Tiroler Schützenkvmpanien. (720 Personen, 100 Pferde, 3 Wagen.) — Die Gestalten Defreggers schienen aus den Rahmen gestiegen zu sein. Diese typischen, ernsten Tiroler Köpfe hatte man alle schon

Passeirersahne, die noch mit Andreas Hofer in die Schlachten von 1809 gezogen ist. Als diese Gruppe vorbeimarschierte, rief alles begeistert „Tirol!' „Tirol!' „Tirol!' und dann erschollen stürmische Hoch-Rufe von den Tribünen, Fenstern, von allen Zuschauern. Der Jubel wollte kein Ende mehr nehmen. Die Tiroler selbst jauchzten und warfen jubelnd ihre Hüte in die Höhe. Die Tiroler haben da einen neuerlichen Beweis erhalten, wie geachtet, geschätzt und geliebt sie in aller Welt. sind. . . . Die Wiener

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Tiroler Volksbote
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Page 1 of 18
Date: 28.05.1905
Physical description: 18
HoRs^iell keglsukigRv TZ.VVkD. Vrgan zur Belehrung und Unterhaltung des katholischen Volkes. Erscheint alle 14 Tage am Sonntag und kostet, nur gegen Vorausbezahlung, ganzjährig mit Post für Oesterreich- Ungarn X 2.— , für Deutschland Mark 2 .S0, für die übrigen Lander des Weltpostvereins Franken 3.25 oder X 3.—. Ein zelne Nummern !0 ti. Alle Bestellungen, Geldsendungen und Reklamationen «. . . sind stets zu richten an die Administration des »Tiroler Dolksboten', Mixen, Zlldtirol. Verwaltung

Rabatt: so genannte Wirtschasts-Inserate (nur gegen Vorausbe zahlung in Marken» für jedesmalige Einschaltung mindesten» 60 l» oder S K per Wort. Alle Nachrichten und Berichte sowie Rezensionsexemplare von seitschristen sind stets zu richten an die Redaltion des .Tiroler Volksboten', vaumkirchen beiHall. Nr. 11. vrixen, Sonntag, den 28. Mai MS. xili. zahrg. Die Sommerfrischler. Der „Volksboten'-Mann hat letzte Woche eine kleine Reise gemacht und da hat er bereits an einzelnen Bahnhöfen die Portiere

sind. — Aber wie können wir uns diese Gäste erhalten? — Wenn wir ihnen das bieten, was sie in Tirol «warten. Die Tiroler gelten noch in der ganzen Welt als ein biederes, gott- und kaisertreues Volk, sie genießen des besten Rufes unter allen Völkern. „Wer da will Männer sehen, geh' ins Tirolerland', hat ein deutscher Dichter vor 80 Jahren geschrieben. — Männer zu sehen, echte, alte, biedere Tiroler zu sehen, erwarten darum diese Gäste und wenn sie diese in Tirol nicht finden, kommen sie ein nächstes Jahr gewiß nicht wieder. Das beste

Mittel, um die Fremden, welche uns wirklich Nntzen bringen, in Tirol zu behalten, ist sicher dies, wenn wir unsere guten alten Bräuche und christ lichen Sitten bewahren, wenn wir unsere katholische Ueberzeugung nicht daheim in ein finsteres Kammerl verstecken, sondern dieselbe vor aller Welt zur Schau tragen, indem wir uns auch im öffent lichen Leben als katholische Tiroler zeigen. Hieher gehört auch z. B., daß wir in unseren Gasthäusern nur gute katholische Zeitungen auflegen

, wie es sich für einen katholischen Tiroler gehört. Jeder wahrhaft gebildete Fremde und wahre Freund Tirols wird vor solchen echten Tirolerwirten nur Respekt be kommen; er wird ein solches Lokal nur desto lieber be suchen. Der „Volksboten'-Mann glaubt, wenn alle Wirte in Tirol diese Regel aufrecht erhalten würden, so könnte das Land dadurch erst recht berühmt werden; gerade die Besten aus anderen Ländern würden zu uns kommen und der Fremden verkehr würde uns dann einen wirklichen Segen bringen. — Aber der Tiroler muß

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 20
Date: 29.08.1909
Physical description: 20
zu unterwerfen. Marschall Lefebvre war, wie früher erwähnt, während er in Sterzing auf Hilfe vom Süden wartete, in schlimmer Lage. Als nun statt der erwarteten Hilfe nur Unglücksbotschaften von allen Seiten einliefen, knüpfte er mit Hofer, der sich von ihm täuschen ließ, Friedeusuuterhaudlungen an. Es kam zu einer Art Waffenstillstand, den der schlaue Franzose benützte, um sich aus der Klemme zu ziehen. Am 10. August abends ließ er alle Lagerfeuer anzünden, um die Tiroler über seine Absichten zu täuschen

, und um 10 Uhr nachts brach er schon auf, um den Rückzug über den Brenner nach Innsbruck anzutreten. Während der Nacht ging die Flucht verhältnismäßig gut vonstatten. Als es aber Tag wurde, kamen ihm schon die Tiroler nachgestürmt. Durch ihre fortwährenden Angriffe von rückwärts und von beiden Seiten erlitten seine Truppen große Verluste. Bei Matrei schlugen die Kugeln der Tiroler Schützen in seinen Wagen ein. Voll Entsetzen verließ er das Gefährte. Bersteckt zwischen zwei Trainpferden, in den Mantel

stürmte links von ihm nicht weniger rasch vor und Bucher säuberte die Gallwiese und nahm den Hnßlhof. Speckbacher warf die Feinde über deu Patschberg hinab und drang bis znr Sillbrücke vor. Sofort sammelten sich die Feinde zum Gegenangriff, um, unterstützt vom Feuer ihrer zahlreichen Kanonen, die verlorenen Höhen wieder zu erobern. Wohl gelang es ihnen nach wieder holten heftigen Angriffen, die Tiroler auf die bewaldeten Hohen zurückzutreiben, jedoch die Höhen selbst vermochten sie trotz

aller Tapferkeit nicht zu erringen. „Standhalten, Brüder! Hinab damit! Unsre liebe Frau hilft uns!' riefen die Tiroler und warfen die anstürmenden Heeresmassen immer wieder zurück. Durch diese Erfolge ermutigt, wagten die Tiroler gegen Mittag neue Vorstöße noch weiter in die Ebene hinab, jedoch ein Kanonen feuer furchtbarster Art zwang sie wieder zu eiliger Umkehr. Nachmittags errang der Feind größere Erfolge, und zwar zunächst gegen die Landesverteidiger jenseits des Inn. Die Oberländer

, der Mohrgraf (Graf Mohr) mit die Vintfchger und der Rotbart (Haspinger) soll nit zu hitzig sein. Der Spöck (Speckbacher) anf'n recht'n Flüg'l werd wieder saggrisch dreinschlag'n und meine P'seirer werd'n ihre Scharte schon wieder auswetz'n. — Nur a'rad' nit anferlass'n!' Hofers Kommandowort und das Erscheinen der Reserven belebten die ermüdeten Kämpfer mit neuem Mut. Unter dem be geisterten Rufe: „Tiroler Adler, hoch!' warfen sie sich mit Löwenmut auf den Feind und trieben ihn den Berg Jsel hinab

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Tiroler Volksbote
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Page 13 of 16
Date: 08.01.1905
Physical description: 16
„Nivol'ev Oolksbole^ Seile 1Z. waruics Blut haben sie dafür hergegeben — ist nicht billig ge wesen! — Darum haben wir schon Grund, unser Tirol gern zu haben — alle. — Aus dem Gernhaben folgt aber ein starkes Zusammenhalten, damit wir das Landl in seiner alten Schön heit und Ehre hüten und bewahren. Der Hauptstock der Tiroler leute sind Bauern. D i e Tiroler Bauern müssen zusammenhalten fest wie Eisen — einer für alle und alle für einen. Wem der Bauernstand zu schlecht ist, der ist kein rechter

Tiroler. Wer treulos vom Bauernstand abfallt, wer feig davonschlanzt, sei es Bauer, Bauernsohn oder Knecht, Tochter oder Magd der tut dem ganzen Land einen Schaden. — Wenn alleweil kleine Teile abbröckeln, so rinnt schließlich der ganze Bauernstand ausciuander wie ein Äutter in der Sonne oder wie ein Käs im Wasser und unser Tirol hat seiue Kraft und seine Zier verloren. Wer das Tirolerlaud liebt und das Tirolervolk, der muß sich auch angelegen sein lassen, ihm seine Art und seinen Kern zu erhalten

. In gegenwärtiger Zeit werden alle Völker und Nationen in den abgeschmackten und faden Allerweltsmodesrack hineingezwängt. Selbst die freie Schweiz hat schon ihren Charakter und ihre Eigenheit verloren und hat sich auf den Allerwelts- leisten schlagen lassen. — Ein Land und ein Volk wird nm so lange gezählt und genannt, hat nur so lange Ruhm und Ehre, als es seine Natur uud Wesenheit, will sagen seinen eigenartigen Charakter, seine besondere Gattung und Farbe, seinen Kern bei behält. — — Also den alten Tiroler

Charakter, die alte Glaubensstärke, die alte Biederkeit und.Ehrlichkeit, die alten Sitten und Gebräuche, den alten Stand und meinetwegen anch das alte Gewand, den geraden Sinn, Mut und Tapferkeit, kurzum das alte Tirolertum dürfen wir nicht abkommen lassen. Gerade gegenwärtig hat man es stark auf Tirol abgesehen und will dem Landl seine Eigenart uud seinen Charakter rauben: ein rechter Tiroler aber hat Kraft und Gnrafche nnd läßt sich nicht unterkriegen, mag der Feind auch im Schafspelz nnd

mit dem Judasbeutel, im Modefrack und Goldglanz, mag er in Fleisch und Bein öder in papierener'Gestillt einbrechen. A Tiroler, der laßt sich nix nehmen, Der weiß sich schon z' wehr'n um sei' Soch' — Und schmeckt uns oans einer beim Landl, Wir züudeu ihm schou außi beim Loch. Eiu rechter Tiroler läßt sich nicht gelb und nicht rot und nicht blau anstreichen, der behält seine Tirolerfarbe und die ist rot-weiß — rot in Liebe nnd weiß in Treue zum Herrgott, zum Kaiser und zum Volk. Also das Laudl gern habeil

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Tiroler Volksbote
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Page 1 of 20
Date: 15.08.1909
Physical description: 20
Megl'auvigte Auflage- Z7.VQO. Sie heutiae Mimmer ist zo Leiten stark. Drgan zur Belehrung und Unterhaltung des katholischen Volkes. Verwaltung: Vrjxrn, Siidlirol, Meitzenluriilgassr 30. Werden I2Exemplare paketweise untergemeinsamer Mx Nachrichten Und Berichte sowie ReZenstvNS- Adresse bezogen, so kostet der einzelneIahrgangganzjährig . - i mit P°st !<l.eö. ^ v» i.» vo„ Zettschrlsten an die «edaltion ein Fr^x.mp?ar'^' °ub»d-m für jedes Dutzend tiroler vottsboten'. Baumkirchen bei hall

. Alle Bestellungen, Geldsendungen und Reklamationen sind stets zu richten an die Administration des .Tiroler Volksboten-, vriren, svdtirol. Erscheint alle !4 Tage am Sonntag und kostet, nur gegen Vorausbezahlung, ganzjährig mit Post für Oesterreich- Ungarn I< 2.-, für Deutschland K 3.- (Mark 2^,i), für die ubr«g«n Lander des Weltpostvereins K3.S0 (Franken 4.—). Einzelne Nummern lU l>. Nr. 17. vrixen, Sonntag, den lS. August <909. W-5^ XVIl. Zahrg. Ein Festbrief. Liebe Landsleute, insonderheit Schützen

und Veteranen! Das große Tiroler Fest steht vor der Tür. Weil das nächste „Bötl' erst am Festtag selber erscheint und darum vor der Landesfeier nicht mehr in aller Hände kommt, so will ich heute schon im Namen des „Volksbötl' einen Laufzettel ins ganze Land schicken. — Ihr wißt, ich bin kein Festmeier und habe den ungesunden Festtrubel, der jeden, auch den faden scheinigsten Anlaß zu einer Festfeier herbeizerrt, scharf aufge schrieben. Allein diesmal haben wir einen Anlaß, der über jedes Bedenken erhaben

ist. Es gilt die feierliche Erinnerung an die Großtaten unserer Väter vor hundert Jahren. Hundert Jahre sind auch im Leben der Völker eine nennenswerte Zeit. Wenn aber ein Volk solch herrliche Ahnen hat, daß sie durch ihr Heldentum die Bewunderung der ganzen Welt errangen, so ist es wohl mehr als gebührend, die Erinnerung an die glorreichen Heldenväter nach hundert Jahren festlich zu begehen. Dieses Fest soll ein wahres Tiroler Fest werden, ein Fest des ganzen Tiroler Volkes, so großartig und tief

, wie man noch keines gesehen hat und weitere hundert Jahre keines sehen wird. Das Festkomitee ist durchaus auf die Wünsche des Tiroles Volkes eingegangen und die geplanten Veranstaltungen werden nicht bloß einen jubelnden Patriotismus, sondern auch einen ausge prägt religiösen Zug aufweisen, wie es den Erinnerungen entspricht, die wir feiern. Daß das Fest aber recht großartig und erhebend ausfalle, das liegt bei uns, beim ganzen Tiroler Volke, welches die Feier begeht. Es gilt, das Andenken an den Heldenmut unserer Väter

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Page 1 of 26
Date: 20.06.1909
Physical description: 26
an die Administration des »Tiroler Bolbsboten'. Vrilen.LLdtirol. Werden 12 Exemplare paketweis« unter gemeinsamer Adresse bezogen, jo kostet der einzelne Jahrgang ganzjährig mit Post I< I.SV. Der Adressat erhält außerdem für jede» Dutzend ein Freiexemplar. Inserate: Eine Nonpareillezeile (Z 6 Zentimeter brett) ZV Ii, bei öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt; so genannte Wirtschafts-Inserate (nnr gegen Vorausbe zahlung in Marken» für jedesmalige Einschaltung mindesten» 60 li oder S k per Wort. Ave Nachrichten

und Berichte sowie Rezensionsexemplar» von Seitschristen an dl« Redaltion des »Tiroler Volksboten', vanmlirchen bei Hall. Nr. 13 Vrixen, Sonntag, den 2V. Zuni My. XVII. Zahrg. Kauern Tirols! Das Jubeljahr 1809 ist gelommen. Hundert Jahre find es seit der glorreichen Schlacht der Tiroler Bauern am Berg Jfel. Hundert Jahre sind es seit dem Rachezuge des geschlagenen Feindes. Hundert Jahre find es seit der tiefsten Erniedrigung unseres schönen Landes unter fremden Herrschern. Hundert Jahre sind es, feit

ein erbarmungsloser Eroberer unsere Dörfer niederbrennen ließ, die besten unserer Vorfahren dem Henker überlieferte, Weib und Kind mordete. Hundert Jahre sind es, seit übermütige fremde Herrscher Glauben und Sitten des Tiroler Volkes mit' Verordnungen und Polizeimaßregeln ummodeln wollten. Hundert Jahre find es, seit eine furchtbare Not in vielen Landesleilen wütete. Überschwemmungen und Trockenheit folgten einander; es war eine Kette von Prüfungen, die ein Volk von Riesen vernichten konnte; das Volk von Tirol

hat sie überstanden. Zwar sind die Bauern Tirols heute noch größtenteils arm, noch siebt man in ganzen Gegenden die Spuren der vernichtenden Kriege. Das Land Tirol ist übersät mit Ruinen, den stummen Zeugen der Verwüstungen. Die Tiroler haben aber erreicht, für was sie gekämpft hatten: Tirol ist wieder ein glänzendes Juwel in der Krone der Habsburger; Tirol hat den alten Glauben, die alte Treue und Sitte bewahrt; Tirol ist noch immer der unnahbare Adlerhorst wie vor hundert Jahren und diese Zeit

ist vorübergegangen, ohne an dem Charakter des Bergvolkes Tirols nur das mindeste andern zu können. Klar wie der Wassertropfen ist der Blick des Tiroler Bauern, felsenfest sein Rechtsempfinden, unerschütter- uch sein Glaube, unermüdlich seine Arbeitskraft, unvergleichlich seine Liebe zu seiner Heimat, zu Kaiser und Reich. Der Tiroler M heute wie vor hundert Jahren bereit, für seine Ueberzeugung, >ur sein Recht, sein Land, für Gott und Kaiser Gut und Blut Zu opfern. In dieser Charakterstärke des Tiroler Volkes

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Page 2 of 16
Date: 26.06.1904
Physical description: 16
und Ehrenmitglieder recht dick werden soll. Soviel ist jetzt schon sicher: Leben wird in den Verein kommen und es wird wacker gearbeitet werden. Der Bauernbund ist eine hochwichtige, eine durchaus tirolische Landesangelegenheit. Der Bauernbund soll einen tiefchristlichen, gesundm und in jeder Hinsicht kräftigen Tiroler Bauernstand erhalten und neu auflichten, dadurch unserem lieben Tirolerland das alte, kräftige Leben und die alte Stärke, zugleich neuen Ruhm und neue Blüte geben, kurzum unser Tirolerlandl

in seinem Bestand und Wesen sichern; denn ich sage noch ein mal: »Wenn es dem Tiroler Bauernstand gut geht, geht's dem ganzen Landl gut!' Darum heißt's aber jetzt rührig arbeiten und dem Bauern bund kräftig auf die Füße helfen. Vor allem anderen geht's die Bauern an. Vom Bauernbund will niemand sonst einen Vorteil haben als die Bauern: alle guten Vorkehrungen sollen nur zum Nutzen des Bauernstandes getroffen werden. Jeder Tiroler Bauer soll dem Bunde beitreten und jeder soll es sich zur Ehre schätzen, Mitglied

des Tiroler Bauern bundes zu sein. Es würde mich riesig freuen und ich hoffe sicher, es kommt auch dazu, daß unser Tiroler Bauernbund der größte Bauern verein in ganz Oesterreich und vielleicht überhaupt die größte Vereinigung von St and es genossen im ganzen Reiche wird. Wenn nur gearbeitet wird, müssen wir es in nicht allzulanger Zeit auf 20.000 Mitglieder bringen. Das ist dann aber eine Ehre vor allen andern Ständen und jeder Bauer muß stolz darauf sein, dieser Riesenvereinigung anzugehören

; mit einem solchen Riesenbund werden wir aber auch was ausrichten. — Aber, wie gejagt, es heißt arbeiten, um den Bauembund stark zu machen. Namentlich die Delegierten des Bauerntages und ganz besonders alle Gemeindevorsteher sollen sich Blocks von Aufnahmekarten schicken lassen. Ein Block ist ein Pack mit hundert Aufnahmekarten. Man schreibt an die vorläufige Vorstehung des Bauernbundes eine Korrespondenz karte; die Adresse lautet: An den Vorstand des Tiroler Bauernbundes in Sillian. Rückwärts schreibt man: „Ich bitte

bis zum Herbst sich verdreifacht. Aber zusammen helfen müssen alle, fleißig arbeiten und agitieren, beitreten und Mitglieder sammeln. (Einstimmiger Notruf der Tiroler Bauernschaft. >^Ve ich schon das letztemal berichtet, haben die Regierung und die Behörden den Tiroler Bauerntag in seinem ganzen Verlauf mit größter Aufmerksamkeit verfolgt. Wir hoffen darum auch zuversichtlich, daß die dringendsten Forderungen und Wünsche der Tiroler Bauernschaft von der hohen Regierung ernstlich in Erwägung gezogen

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 12.05.1907
Physical description: 16
Seile 2. »Tiroler Volksboke.' Jahrg. XV. ich euch geschrieben, immer imr euer Wohl vor Augen gehabt. — Ihr werdet es auch diesmal nicht bereuen, wenn ihr meinen Nat befolgt. Wir haben leider noch immer zwei katho lische Parteien im Lande. Für welche von diesen zwei katho lischen Parteien ihr wählen wollt, das ist ganz euer freier und ungezwungener Wille. Ich will durchaus keinen Druck auf euch ausüben. Es soll unserer Freundschaft keinen Eintrag tun und ich habe niemandem etwas für übel

können, denn sie wird ganz sicher die größte Partei im neuen Reichsrat werden. Wenn es in Zukunft dem arbeitenden Mittelstand in Oesterreich einmal besser geht, so wird er dieses der christlichsozialen Partei ver danken. Unsere unten aufgeführten Tiroler Kandidaten treten der christlichsozialen Reichspartei bei und werden in und mit dieser Partei allerwegen sür die Rechte des Volkes kräftigst einstehen. Darum sollt ihr schon in Hinsicht auf eure Familie, in Hinsicht auf euer zeitliches Wohl, in Hinsicht

auf eure wirtschaftliche Besserstellung diese Männer wählen. Unsere vom Bauernbund und der christlichsozialen Partei in Tirol aufgestellten Kandidaten (Wahlwerber) sind samt uud sonders überzeugungstreue Katholikey, lauter kernkatholische Tiroler, denen der katholische Glaube das liebste und höchste aller Güter ist. — Wir Christlichsoziale lassen uns in Liebe und Gehorsam gegen unsere katholische Kirche von niemand übertreffen. Wir lieben, schätzen und verehren auch aus ganzem Herzen unseren von Gott gesetzten

und stärkste im Reichsrat. Sie wird das stärkste Bollwerk, ein fester Zentrumsturm sein gegen alle Anstürme der Religions- und Kirchenfeinde. Unsere genannten Kandidaten sind lauter Kerntiroler, welche mit inniger Liebe an unserem schönen Tiroler Land hangen und mit Begeisterung für dessen Aufschwung, für dessen Glanz und Ruhm, für dessen althergebrachte Rechte eintreten. — Unser schönes Vaterland leidet aber schon seit Jahren an einem Krebs schaden und das ist der Unfrieden. — Wer unser Tiroler Land

e Partei und damit der Frieden j etzt nicht kommt, so erleben wir einen Frieden in Tirol alle mitsammen nicht mehr. — Ich wende mich darum an die Vaterlandsliebe aller Tiroler (der christlichsozialen und konservativen) und bitte alle, unseren Kandidaten, die ich in der Kandidatenliste des „Bötl' vorführe, ihre Stimme zu geben. Von manchen Seiten wird der großen christlichsozialen Reichspartei noch immer viel Schlimmes nachgeredet, aber es ist nicht wahr, was gesagt wird. — Wenn irgendwelche Bedenken

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 15.03.1908
Physical description: 16
- und Wirtschaftsleben gewinnt. — Der „Allg. Tiroler Anzeiger' hat es sich zum Grundsatz gemacht, keine Jud eninserate (Anzeigen von Juden geschäften) aufzunehmen und der christlichen Geschäftswelt kräftig unter die Arme zu greifen. Da sollten aber die christlichen Geschäftsleute so viel Verständnis haben, daß sie diesem Bestrebeü von ihrer Seite nach Möglichkeit entgegenkommen. Leider herrscht nnter Miseren christlichen Geschäftsleuten immer noch eine gewisse Kurzsichtigkeit bezüglich der Reklame (Bekanntmachung

sich darum, daß das Geschäft bekannt werde, daß sein Name. nicht mehr in Ver gessenheit gerate. — Ein Salzburger Kaufmann berichtet, daß er durch eine Jahresanzeige in dem christlichen Tagblatt „Salzburger Chronik' (dasselbe hat nicht die Verbreitung wie der „Tiroler Anzeiger') eine jährliche Mehreinnahme von Kr. 8000 erzielt habe. Ich getraue mir zu behaupten, daß ein Jahresinserat im „Tiroler Anzeiger', der in 5000 Exemplaren in Stadt und Land verbreitet ist, den Neingewinn um hundert Prozent steigert

. — Bei dieser Gelegenheit bitte ich aber auch alle Leser des „Volksboten', die nach Hunderttausenden zählen, daß sie in Stadt und Markt nur in jeilen Geschäften einkaufen, welche nn christliche Blätter, namentlich in den „Allgemeinen Tiroler Anzeiger', ihre Anzeigen hineingeben. Warum sollen wir mit unserem christlichen Geld die Juden mästen? — Hervor ragende Werke unseres Kunstgewerbes, als: Altarbauten, Orgel bauten, Kirchenrestaurationen, Metallarbeiten usw., werden wir in unseren sehr verbreiteten Blättern

(„Volksbote', „Tiroler Anzeiger', „Bauernzeimng', „Brixener Chronik', „Tiroler') ausführlich bespreche», aber nur insofern die betreffenden Firmen in diesen Blättern, besonders im „Anzeiger', inserieren. — Ich ersuche namentlich die Geschäftsleute am Lande, die Kirchenverwaltungen und Gemeinden, daß sie auf die Geschäftsanzeigen der christlichen Blätter Rücksicht nehmen und bei ihren Käufen und Bestellungen die betreffenden Firmen, bevorzugen. — Preislisten und Angebote von Geschäften

, die nicht inserieren, sollen mit dem Vermerk zurückgesendet werden: „Ich kaufe nur bei Firmen, welche in diesem... Blatte inserieren.' — Für unsere christliche Geschäfts welt ist die Reklame das beste Fördcrungsmittel -7--- sie muß dieselbe qber erst lernen. Auch für Bekanntmachung von Wohnungen, Mieten, für Dienst- und Stellenangebote und -Gesuche, überhaupt für alle kleinen Anzeigen eignet sich der „Tiroler Anzeiger' vorzüglich und werden diese kleinen Anzeigen sehr billig berechnet. All? Kreise müssen

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Page 2 of 26
Date: 20.06.1909
Physical description: 26
Seite 2. „Tiroler VolksboLe.' Jahrg. XVII. Nachschrift. Der Boten-Mann zweifelt zwar nicht, daß dieser zeitgemäße Aufruf des Bauernbundes im ganzen Lande freudigen Anklang finden wird, das umso mehr, da ja die hoch würdigsten Bischöfe den Wunsch ausdrückten, es möge das ganze Land seiner Liebe und Treue zum göttlichen Bundesherrn durch das Anzünden von Berg- und Talfcuern Ausdruck geben. Wir bitten alle Männer und Jünglinge, sich der allerdings großen Mühe zu unterziehen, damit alle Welt

und Mädchen, die in den Tiroler Bergen wohnen, so findet man immer begeisterten Anklang. „Was die Väter einst gelobt, da der Kriegssturm sie umtobt, das geloben wir aufs neue, Jesu Herz, dir ew'ge Treue.' Ewige Treue, ewig-treue Liebe zum Heiland, dem Erlöser der Menschheit und dem Bundesherrn Tirols, was ist das anders als eifriges „praktisches Christentum', d. h. eifrige Nachfolge Christi in Gesinnung, Wort und Tat: „Wer mit Jesu in Liebe vereint sein will, muß leben und wandeln, wie er gelebt

und gewandelt.' (I. Joh. 2, 6.) Es ist dämm dieses erste Referat auch eine Art Volksgewissenerforschung, ob wir Tiroler die Bundestreue dem Herrn gehalten haben oder nicht angestellt, nicht, um uns zu rühmen ob der vielen Beweise der Liebe und Treue zu Christus, sondem um das Mangelnde zu bessern. wie steht's? „Wie steht es mit dem praktischen Christentum unter den Tirolern im privaten und öffentlichen Leben?' Das ist die erste Frage, die Antwort heischt. Eine Szene aus dem Jahre 1809, die in Paznaun beim

letzten Aufflackern der Tiroler Erhebung spielt, mag die Antwort einleiten. Männer und Weiber, geführt von dem geistlichen Herrn „Stöffele' (Stephan Krismer), fochten in dem engen Tal gegen die Bayern und trieben sie in die Flucht. Da gewahrt ein verwegener Paznauner, wie zwölf fliehende Bayern in einem Heustadel Schutz suchen. Rasch läuft der Tiroler herbei und den Stadel umkreisend, erhebt er ein solch wütendes Geschrei, daß das ganze feindliche Dutzend sich für umzingelt hält, den Mut sinken läßt

und zur Kapitulation und Gewehrübergabe bereit ist, bis sie noch früh genug ihre Täuschung gewahren. So mag es manchem ergehen, der den Tiroler Bruderzwist nur dem Lärm nach kennt, der in tirolischen und außertirolischen Zeitungen gemacht wird. Es wäre eine Täuschung, wollten wir unser Volk — ich habe das ganze deutsche Tiroler Volk vor Augen, vor allem die große Mehrheit desselben, das Bauernvolk — nach diesen Zeitungsberichten beurteilen. Das praktische Christentum und das religiöse Leben unseres Volkes besteht

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Page 7 of 20
Date: 12.09.1909
Physical description: 20
ZtchrA. XVII. „Tiroler Volksbote.' Seite 7: glücklichen Friedensschluß, als es schon rings um das Land j lebendig wurde. Rund 50.000 Mann unter dem Oberbefehl des Vizekönigs Eugen von Italien waren dazu bestimmt, von Tirol Besitz zu ergreifen. Drei Divisionen der französischen Armee in Italien unter dem General Baragnay hatten Befehl, Südtirol zu erobern und zur Ruhe zu bringen, und gegen Nordtirol setzte sich zunächst ein bayerisches Armeekorps (zirka 20.000 Mann) unter Marschall Dronet

durch das Unterinntal herauf fast keinen Widerstand mehr — die Tiroler dachten eben schon wieder an eine Berg Jsel-Schlacht. Am 25. Oktober zogen die ersten bayerischen Truppen in Innsbruck ein. Am nämlichen Tag drang auch eine bayerische Truppe über die Scharnitz herein. Oberkommandant Hofer, der sich beim Herannahen des Feindes nach Steinach zurückgezogen hatte, bot wiederum den Landsturm auf, um einen vierten Befreiungsversuch zu machen. Während die Landesverteidiger, seinem Ruf eifrig Folge leistend

, von allen Seiten herbeiströmten, überbrachte ihm ein bayerischer Dragoner am 27. Oktober ein Schreiben des Vizekönigs Eugen von Italien, worin derselbe die Tiroler vom Schönbrnnner Friedensschluß verständigte und ihnen zugleich volle Verzeihung versprach, wenn sie den Widerstand aufgäben und ruhig nach Hause gingen. Die Tiroler Führer schenkten jedoch dieser Bot schaft keinen Glauben und hielten sie für eine List des Feindes, bis endlich am 29. Oktober, nachdem schon einige kleinere Ge fechte um Innsbruck

und Hofer selbst befahl den auf dem Berg Jfel aufgestellten Landesverteidigern, ruhig auseinander zu gehen und sich ins Unvermeidliche zu fügen. Alsbald aber machten sich Haspinger und andere Männer, die sich mehr durch Eifer und Unerschrockenheit als durch Klug heit auszeichneten, an Hofer heran, machten ihm die bittersten Vorwürfe und erklärten, alle Friedensnachrichten seien gefälscht und nichts anderes als eine Kriegslist des Feindes und ein Blendwerk des Teufels, um die unerfahrenen Tiroler irrezu

Schlacht — es war die letzte Schlacht am Berg Jfel. Dichter Herbstnebel lag über dem Tale nnd an den beschneiten Höhen. Für die Tirol« war dies verhängnisvoll, denn sie sahen die Aufstellung des Feindes nicht und versäumten den rechtzeitigen Angriff. Um 9 Uhr früh, ehe alle Gruppen der Tiroler zum Kampfe geordnet waren, hatte General Wrede bereits ein heftiges Geschützfeuer aus 40 schweren Kanonen gegen die Verschanzungen am Berg Jsel eröffnet und zugleich einen stürmischen Angriff gegen den linken

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