ich gegenwärtig lebe? Wenn ich von meiner Pension mit meiner ganzen Familie allein leben müßte, so müßten wir manchesmal nicht nur nichts als Erdäpfel, sondern bei der geherrschten Teuerung wohl gar Heu und Stroh essen. Ich habe mit meiner Frau Ihrem Vermögen so. .1816 zum Teil auf Kredit ein Bräuhaus ohne Grundstück, 2 Stund von Windisch-Matrei entfernt, gekauft, habe selbes auch größten teils durch Verpachten und sparen, obwohl bei einer Bräuerei Geld die Hauptsach ist, bis zum Jahre 1834 behauptet
, daß ich von meiner Pension allein mit meinen Kindern nicht leben kann und eine alte Gewohnheit ein eisernes Hemd ist, so entschloß, ich mich, aus folgenden Gründen ein Bauerndirndl zu heiraten, das nichts anderes weiß als sparen und arbeiten. 1. Damit die Kinder ihrem Stande gemäß ganz wohlfeil erzogen werden. 2. Damit es eine recht grobartige Raze und recht nerven- starke Buben abgebe, was zwar auch bei meiner ersten, gewiß allen Respekt verdienenden Frau meistens der Fall war. 3. Weil ich noch rüstig und gesund
war und jeder Mensch, der eine gesunde Vernunft besitzt, immer selbst am besten weiß, was er zu tun hat. 4. Weil es am Ende doch noch recht wird, wenn Gott keinen Streich darein macht; also habe ich meinen Verstand und Herzm gefolgt, mir von Niemandem was einröden lassen und in Gottesnamen geheuraspelt. Kaum besaß ich mein junges Weibl, als wir recht tüchtig zu arbeiten und sparen anfingen, und nun haben wir schon ein Vermögen. Damit ging es so her: Ich dachte mir, wenn du deine Pension nicht besser ver wendest
als bisher, so wird deinem Weibl und Kindern nach dein Hinscheiden nichts übrig bleiben. Ich kaufte ein ziemlich unkultiviertes Grundstück, trat zur Zahlung der eingegangenen Raten meine Pension ab, arbeitete als Bauernknecht, mein Weib als Baudirn, hielt meine größern Kinder auch dazu an; Gottes Segen war mit uns; das Grundstück wurde durch unermüdete Kultivierung immer einträglicher und wertvoller, der Kaufschilling durch Abzahlung mittelst Pension immer kleiner und jetzt haben wir es durch schinden
und sparen in 12 Jahren doch so weit gebracht, daß wir stets zu essen hatten, denn wer arbeit, hat auch zu essen, sagt das Sprichwort, und wenn ich mein Grund stück jetzt verkaufen tät, so würden mir doch 3000 fl. herausfallen. ' Aber auf eine solche Art zusammen schinden und rackern gehört ein besonderer Magen dazu. Ich glaube, du wirst es mir nit in Abred' stellen, daß wenige Pensionisten ihre Pension so ganz den Gläubigern über lassen, so gut und so fruchttragend anlegen, wie ich getan