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Tiroler Volksbote
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Page 13 of 16
Date: 24.12.1902
Physical description: 16
, wankte zum Tisch hinüber, stützte seinen Kopf auf die Arme und bedeckte mit den Händen das Gesicht, während heiße Tränen zwischen seinen Fingern hervorquollen. — Nach einer Weile beugte sich die Frau über das röchelnde Kind und sagte leise und weich: „Jörgele, es kommt bald das Christkind! und führt dich hinauf in den Himmel zu den lieben Engelein... o dort wird's schön sein, Jörgele, so schön... gelt, Jörgele, du tust wohl auch fürs Mutterle beten im Himmel droben?' Das Kind gab einen schwachen Laut

von sich, da stürzte der Mann vom Tisch zum Bett herüber, fiel vor dem Bett auf die Knie und begrub sein Gesicht in den Bettdecken, indem er laut aufschluchzte. Er wollte sagen: „Jörgele, tu' auch für den Vater beten!' allein er getraute sich nicht; er brachte das Wort nicht heraus. . Wie wenn die tödliche Axt an die wetterharte Fichte schlägt und den ganzen Stamm erschauern macht, so stieß und schüttelte es den starken Mann — er keuchte und stöhnte — schließlich konnte er es nicht mehr im Zimmer aushalten

. . . das Kind stirbt!' Im wilden Schreck fuhr der Mann empor und stürmte ins Haus. — Das Kind hatte schon beinahe ausgerungen-, es machte nur noch ein paar lange, tiefe Züge, die Achseln schoben sich gegen einander und sanken dann zurück. Die Mutter neigte sich über das Kind und betete laut: „O Jesukindlein, komm' zu mir, - Laß mich ewig sein bei dir! Mein Herz ist Nein, Soll niemand drinn' sein Als du, mein liebes Jesukindlein ... Heiliges Schutzengels mein, steh' mir bei!... Liebe Himmelmutter, hilf

mir!' — — — Der Engel war hinübergeflogen, um mit dm Christnachtsengeln den frohen Weihnachtssang: „Ehre sei Gott in der Höhe!' anzustimmen. Die Mutter drückte dem Kind die Aeuglein zu. Der Jörg weinte ganz laut; die Frau weinte auch, allein zwischen den Tränen schien ein frohes Lächeln um ihre Lippen zu spielen. — Als der Jörg dies sah, weinte er noch lauter. Zwei Tage späler trug man die kleine Leiche zu Grabe. Der Jörg stand ganz zuhinterst an der Friedhofsmauer; er getraute sich nicht unter die christliche

Gemeinde. Erst als man den Sarg in das Grab hinunterließ, stürzte er näher und weinte so laut, daß sich alle erbarmten, die umher standen. Wie der Priester das letzte Vaterunser bltete, schaute der Jörg zu seiner Frau hinüber und er blickte wieder das freudige Lächeln auf ihrem Gesicht. — Die Frau wußte ihr Kind jetzt gerettet und aufgehoben. — Später gingen alle Leute in die Kirche, nur der Jörg tlieb heraußen; er, als Abgefallener, wagte sich nicht hinein. — Vor der geschlossenen Tür stand

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Tiroler Volksbote
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Page 15 of 16
Date: 20.03.1902
Physical description: 16
. ein Waldantheil in der Rast von 750 Klafter; Kat. Nc. 522 lit. ö ein Waldantheil in der Schalke von 750 Klafter; Kat.-Nr. 585 lit. ein Waldantheil in Mösern von > 670 Klafter; Kat.-Nr. 585 lit. L ein Hochwaldantheil in Mösern von 2670 Klafter; Kat.-Nr. 461 der Gemeinde Rasen lit. L ein Grundstück,. das Leimackerl genannt, aus dem Grubengute; Kat.-Nc. 447 der Leimacker. Vorbeschriebene Realitäten sind in den neuen Katastralmappen bezeichnet, wie folgt: 1. Laut Grundbesitzbogen Post-Nr. 148 der Gemeinde Olang

. Grundparcelle Nr. 2680/2 Mittelfelder, Wiese von 65 Bauparcelle Nr. 257 Bauarea von 36 . 258 „ . 1»6bm2; Grundparcelle Nc. 422/14 Schartberg, Wald von 1 20 Q 2 ; Grundparcelle Nc. 4186 Schartberg, Hutweide von 58 in^. 2. Laut Grundbesitzbogen Post-Nr. 307 der Gemeinde Olang, Haus-Nc. 19 mit vier Mit besitzern. Grundparcelle Nc. 1292 Oberberg, Wald von 19 72 a 58 Grundparcelle Nc. 1293 Obtrbcrg, Alpe von 36 ka 90 a 45 3. Laut Grundbesitzbogen Post-Nr. 307 der Gemeinde Olang Haus-Nr. 6 mit 18 Mitbesitzern

. Grundparcelle Nr. 1289 Oberberg, Wald von 14 Äa 51 a 90 m^; Grundparcelle Nr. 1290 Oberberg. Wald von 40 Q 57 4. Laut Grundbefitzbogen Post-Nr. 405 der Gemeinde Olang Haus-Nr. 19 mit 18 Mit besitzern. Grundparcelle Nr. 1275 Oberberg, Wald von 5 ka 93 a 56 Grundparcelle Nc. 431 Schartberg, Wald von 5 /ea 34 a 34 5. Laut Grundbesitzbo^en Post-Nc. 406 der Gemeinde Olang Haus-Nr. 29 mit einem Mit besitzer. Grundparcelle Nc. 431 Schartberg, Wald von 5 /ea 34 a 34 6. Laut Grundbesitzbogen Post-Nr. 97 der Gemeinde

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 22.01.1915
Physical description: 16
, vier als gefallen gemeldet, darunter zwei Familienväter. Letzthin kam.die Nachricht' vom Tode des. Her- ^ mann Costa, Oberjäger im 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger. Zum zweiten Male begab er sich aUf das Schlachtfeld am 28. Oktober, das erstemal kam er anfangs September an der Ruhr erkrankt zurück. Bei der Erstürmung des Dorfes Wierzbno in Russisch-Polen starb er den schönen Tod fürs Vaterland am D. November.. Laut-der von. einem Leutnant' WaljenenKarte, ^wollte, er' einem schwer verwundeten

zugleich die Sterbegottesdienste für, Josef Strickner von Panzendors abgehalten. Schützen und Veteranen nabmen in üblicher' Weise teil. Ein Bruder Strickners ist schwer ver wundet- in russischer Gefangenschaft. Johann Webhofer, Kaufmann hier, liegt schon seit län gerer Zeit verwundet und thphuskrank in einem Spitäle in Wien. Laut eigenem Bericht ist Ändrä Schränzbofer, Fjschersobn bier. in russische Ge fangenschaft geraten. Vermißt ist seit anfangs November Joh. Kofler, Schußlbauer am Silli- anerberg

. . Laut privater Nachricht starb den Heldentod fürs Vaterland. Jgnaz 5llocker, Klok- kersohn von Vierschach. Möge Gott die schwer geprüften Eltern trösten. Den Mitglieder der freiw. Feuerwehr Mois Schranzhofer, Bartlmä Zelger, Johann Bacher, Franz Tschurtschen- thaler und Johann Krautschneider wurde ' die Ehrenmedaille für 25jährige Tätigkeit auf dem Feuerwehr- und Nettungswefen zuerkannt. — Das Wetter ist zum loben, wir haben - im. Heu-. rigen Winter nie mehr als 10 Grad Neaumur Kälte zu verzeichnen

. Kartitsch, Pustertal. 18. Janner. (Äu s de m Felde der Ehre) gefallen ist der Zugsführer Johann Draschl. Laut Bekanntgabe von seinem Re giment fiel er am 1. November bei Rozwandow. Der Zugsnihrer Josef Strasser wurde am 16. No vember bei Krakau durch einen Lungen- und Rück gratschuß sehr schwer verwundet und ist am' 14. Jänner im Reservespital Korneuburg gestorben. Wegen tapferen Verhaltens vor dem Feinde wurde Zugsführer Strasse? mit der silbernen Tapferkeits medaille 2. Klasse ausgezeichnet

sind in Galizien gefallen, laut Bericht von Augen zeugen, nämlich: Josef Watschinger, Eanner- sohn — derselbe ist im August als Rekrut ein gerückt, — und Jgnaz Klocker,. wurde am 10. Dezember durch einen Kopfschuß tödlich ver wundet. Letzterer erlitt bereits im Septem ber eine Verwundung, die ihm zu einem kur zen Urlaub in die Heimat. verHals. Bei den Sterbegottesdiensten für die Gefallenen betei- . ligte sich jedesmal die dienstfreie Mannschaft der Bahnsicherung mit ihren Kommandanten Ritter v. Malfer

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 16
Date: 21.04.1915
Physical description: 16
das Unglück unabsehbar geworden, da das Haus Mitten im Dorfe sich befindet, fast alle Häu ser mit Schindeln gedeckt sind und auch die ^ Kirche in nächster Nähe steht. Leicht hätte auch eine Panik in der vollgefüllten Kirche ent heben können. — l «nxiegg, Unterinntal, 17. April. (Ver schiedenes.) Am 27. April sind die hl. Gottesdienste für Florian Schieferer von Mehrn, welcher laut amtlicher Meldung gefallen ist. Ein schwerer Schlag für die Familie, welche aus einer jungen Witwe nebst vier unmündigen Kin

an der Lunge, kann nichts mehr laut sprechen. Einen Brief bekam er von seinen Leuten, den er leider nicht mehr lesen konnte. Er weinte wie ein Kind, weil von seinen Eltern und Ge schwistern niemand Herlann. Er hat in der Nähe von den Karpathen seine Heimat; er ist der einzige Sohn, bloß 2 Schwestern hat er. Völs bei Innsbruck, 14. April. (Mit der Tinte) muß es in Völs rar hergehen, wie mit Weizenmehl, wird sich der „Bötl'schreiber denken, weil man gar nichts mehr hört, obwohl doch der eifrige Herr Pfarrer

, einer seit 12. Septem ber vermißt. Locherboden, Oberinntal, 12. April. (Eine Kinderwallfahrt) aus Ochsengarten, Oetz- tal, unter Leitung der tüchtigen Lehrerin Frl. Anna Plank kam hieher zur Gnadenstatte, laut betend und den Himmel bestürmend um Hilfe und Beistand für Heimat und Vaterland, für Bekannte und Angehörige..Gewiß ein großer Opfergeist in Anbetracht des schneeigen, steilen Weges, diese weite Strecke über den Silzerberg zurückzulegen. Selten wird ein religiöser Geist bei der Schul jugend

gelegt. Laut amtlicher Meldung ist nämlich der noch jugendliche Holz händler Andrä Schmid durch einen Brustschuß gefallen. Sein Kriegslamerad schreibt, daß er jeden Tag zwei Rosenkränze gebetet habe, ein großer Trost für seine Mutter, die sich selbst voriges Jahr den Fuß gebrochen hat. In der Festung Przemysl waren von hier drei: Jo hann Banmann, Hugo Scheiber und ein Nieder- theier. Von Sölden befanden sich 17 Mann und von Langenfeld 9 in .Przemysl. Tannheim, 20. April. (Von unseren Soldaten

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Tiroler Volksbote
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Page 9 of 28
Date: 27.01.1915
Physical description: 28
ten Liebesdienst erweisen zu können. Doch wird jetzt so häufig die Klage laut, daß die Pakets, trotz fürsorglicher Sendung, unsere so dürftigen Soldaten nicht erreicht haben, was um so schmerzlicher berührt, da unsere Lieben zu wie derholten Malen gebittet, man möge ihnen was Eßbares, warme Unterkleider und reinliche Wäsche senden, damit sie-doch einmal von dem lebendigen Schmutze befreit werden. Ja, wie wir aus ihren Berichten hören, kommen Briefs, Geldsendungen in ihre Hände, auch Pakete

an das' Bataillon, doch unsere Soldaten erreichen die Pakete nicht. Woher dieser Fehler? Wenn, für diese eine Sendung möglich, warum nicht auch für die Unieriaen? ' - ^-Laut^ Bericht einer Aus kunftsstelle m Wien ist Peter Wierer, Eiler bauer m Panzendorf, der angeblich von seinen Kameraden als tot gemeldet, gesund in russischer / 'angenschaft. Reischach, Pustertal. (S e l t s am e N a- t u r e r s ch einun g.) Am Sebastianssonntag. zirka 4 Uhr früh beobachteten hiesige Leute, wel che zu den Messen nach Pruneck

Klasse erkämpft, ge nesenwar. Schade um einen solchen Offizier, wie Oberstleutnant Mayer war. — Laut amtlicher Meldung fiel am 3. November zu Roszwadow in Galizien der 23jährige Jnnerhanslersohn Peter Ackerer von Thurn, für den am Montag den 25.. Jänner in der Stadtpfarrkirche die hei ligen Seelengottesdienste abgehalten werden. --- Sicheren Nachrichten zufolge hat Michael Mair aus Dölsach auf. dem nördlichen Kriegsschauplatze den Heldentod gefunden. — Johann Lackner, Pionier-Korporal von Lengberg

. Weiters finden am Sonntag die Seelen gottesdienste für den in Russisch-Polen gefalle nen Krieger Josef Erlsbacher, 3. Landesschützen- regnnent, statin — Laut eingelangter Karte ge riet am 6. Dezember der Unterjäger Johann i Feldner von St. Veit i. Des. in serbische Kriegs gefangenschaft und befindet sich in Pirot in Serbien. Virgen, Jseltal, 24. Jan. (Vom Kri e g e.) Auch bei uns sind viel? Männer im Kriege, Aber fast ebensoviele Militärpflichtige wären noch in Amerika gewesen. Sehr viele sind teils

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Tiroler Volksbote
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Page 14 of 20
Date: 02.06.1915
Physical description: 20
, ein ohrenbetäubender Lürm kam von ihnen, regelmäßig wie der Donner dahm- rollend, von pkotzKchen Erschütterungen unter brochen, die sich durch das Gehirn verpflanzen Mnd wie ein graustH« AblösuncM»rozeß im gan- MN Körper eMpft«ä>es wurden. Und hoch über Siefem dröhnenden Donner kam der Laut der ^Esgenden Grasate — dies weithintönende Sum- Mreit einer wütenden Niesenbiene, die ihren bren- Diepben.Ksrb verkatzt — immer durchdringender, ^tngAlder, bts sich der Laut im Dröhnen einer joickringMdM Explosion auflöst

, z . Aber noch schrecklicher ist der. Laut unserer A^men Kanonen. Bei Nieuport stand ich nur emtge wentgs hvndevt Meter von einem unserer Kriegsschiffe sn der Küste entfernt. Wrper und Seele wanden sich in Qualen. Die Erschütterung ^var so gÄvalttg, daß meine Hirnsch a le w i e Unter Hamm er schlagen schmerzte; Km-ge nachher Mterte rch noch unter dem Einfluß ^emr Lautwe^n. K Einige Menschen gewöhnen sich an MS Lärm, andere nie. Da Mbt es wieder einige, Me-Während des Bombardements von . einer Art Wei steskrankheit

des unglücklichen WeibeS durfte er nicht verloren gehen lassen. Er schob sich den Hut tiefer ins Gesicht, streifte den Nockkragen empor und stürzte in den brennenden Gang; laut aufschreiend rannten ihm der KvllreÄ, der Walten Lenz und der Mesner nach,.mit Gsoalt zogen Ze ihn wieher Mittwoch, den 2. Juni 191F. „Pfarrer, Ihr seid nicht für ein einziges Mensch,' rief der Hilling, „Ihr seid für die ganze Gemeinde -- was täten wir o^?e Euch?' „Ich darf kein Schäflein zugrunde gehen lassen,' entgegnete zitternd

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 12
Date: 31.07.1918
Physical description: 12
^Seite L. ?cr> Sl« Bon Gottes Güte. . (Zum XI. Sonntag nach Pstngsten^ ^Derzeit HSrt man fast nur klagen und mur ren wider den lieben Gott, als ob er die Men schen völlig vergessen hätte und ihnen laut» Uicheil und Mißgeschick aushalsen würde. Und dach schickt uns Gott auch in diesen Zeiten der schwersten Heimsuchungen viel mehr Freuden, «ls Leiden» überhäuft uns viel stärker mit Wohltaten als er uns Entbehrungen aufer legt. Ich will euch das mit einein einzigen Hin weis klar machen. ' Schaut

Goldstück gege ben, wenn er deren genug besessen hätte» bei jedem Laut empfand er immer wieder eine Neue Freude. Und wenn man ihm alte die zehn Schätze droben am Meer mit ihren schätzen und Reichtümern angeboten hätte, sein Gehör und die Sprache wären ihm nicht seil gewesen dafür. — Und jetzt, mein Guter, denk ein bißchen nach. Dir hat Gott von der ersten Kindheit an das Gehör und die Sprache Verliehen. Er ist es dir nicht schuldig gewe sen, Hütt es dir auch versagen können. Daß er dich mit diesem hohen

der für die Laut» Wirte freigegebene« Getreidemenge». Laut, einer Ver ordnung dürfe« Mühlen den Eigenbedarf von land wirtschaftlichen Selbstversorgern nicht zur klotzen Auf bewahrung, sondern nur zur Vermahlung auf Grund, von Mahlbescheinigungen übernehmen. Die Mahlbvi. scheinigungen werden von der politischen Bezirkes« Hörde über Ansuchen de» landwirtschaftliche» Selbst versorgers jeweils höchsten? für den Bedarf von zwei Kalendermonaten (Bedarfsperiode) ausgefertigt. Die landwirtschaftlichen Selbstversorger

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 16
Date: 07.02.1901
Physical description: 16
seine Schritte nicht höre. Eine Weile blieb er unentschlossen vor der Thür. — Schon wollte er uuverrichteter Sache wieder abziehen — da schwebte ihm das zornige Gesicht seines Vaters vor Augen — in seiner Verzweiflung drückte er an die Schnalle, die Thür gieng auf. — Er hörte drinnen in der Stube im vollen Chor laut Rosenkranz beten. — Das war ihm recht. Er schloss die Thür von innen und blieb im finsteren Hausgang stehen. Er gewann auf alle Fälle Zeit und mit der Zeit vielleicht wieder Muth. — Da wurde

aber schon das Gebet unter brochen. Eine Männerstimme sagte: „Die Hausthür ist gegangen.' „O pah, es kommt Euch nur so vor,' antwortete eine jugendliche Stimme. „Nein, ich Hab's gehört... Burgl, schau' einmal nach!' Der Hans erschrak heftig. Er schlich sofort auf den Zehenspitzen unter die HauSstiege und duckte sich in den hintersten Winkel. — Das Mädchen kam mit einem Lichte heraus, schaute sich ein wenig um, dann gieng es zur Haus thür und öffnete sie. „Es ist niemand da,' rief es laut in die Stube

wollte. Der Rosenkranz war zu Ende, aber die Reiner-Leute hatten mit dem Schlafengehen keine Eile. Sie plauderten, lachten und scherzten noch über eine Stunde; dem Hans kam es wie eine Ewigkeit vor. — Endlich giengen die Weibs leute in die oberen Räume. Ueber eine Weile klopften auch der Bauer und die Knechte ihre Pfeifen aus und stolperten m ihre Kammern. — Eine halbe Stunde verhielt sich der Hans noch ruhig; als er aber im ganzen Hause keinen Laut mehr vernahm, schickte er sich an, seinen Abzug zu bewerk stelligen

bemächtigte sich seiner, er hätte laut aufschreien mögen. Da fiel ihm noch ein rettender Gedanke ein — er konnte ja durch ein Stuben fenster ausbrechen. Er tappte in die Stube und näherte sich einem Fenster — o alle heiligen Nothhelfer! Das Fenster war mit dicken Eisenstangen vergittert. — In wahnsinniger Hast eilte er zum gegenüberliegenden Fenster — da stolperte er über einen Gegenstand, und im nächsten Augen blicke — lag er in einer dicken, weichen Masse. Zugleich fiel unter schrecklichem Gepolter

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 20
Date: 13.06.1913
Physical description: 20
in erster Linie zu Markts tragen und hat daher auch ein Necht. seine Forderungen zu stel len. Wir wissen, daß oas, was wir geschrieben, durchwegs den Anschauungen.und 'Forderungen des Volkes entspricht. Wir würden nur 'wünschen, daß unsere Abgeordneten dieser Seite der Mili tärfrage etwas mehr'Kraft und' Aufmerksamkeit schenkt würden.- Schafft Religion in die Armee, ist die Forderung des Volkes, die es so oft und so laut erheben.muß, bis sie endlich erfüllt ist. Em Krieg zwischen Bulgarien und Serbiens

sie öfter und länger, und häufig standen Tränen in ihren Augen; im Mariahils-Stöcklein draußen auf dem Hügel prangte jeden Tag ein neuer Kranz von frischen> duftigen Speikblümlein; das Mädchen kniete oft eine Stunde- lang draußen vor dem Liebfrauen-. Bilde und betete laut und noch öfter still. Sie betete um Glück und Segen für sich :md den Sepp und daß alles gut anschlage und gut ausgehe. — Sie wußte nicht, was es war, aber schwer, bleischwer lastete etwas auf ibrem Gemüt; es kam ihr vor wie eine Ahnung

Militärs. Da weinte das Mädchen plötzlich laut auf und schrie: . „Schwester Mairtha! Schwester Martha! . ^ , Jetzt weiß' ich's. . . . Da in Wien hört die Nacht nimmer aus.. Für mich gibt's keinen Tag mehr, gelt?' Die Schwester suchte dem Mädchen Trost zuzu-t sprechen.. Aber das Mädchen ließ sich nicht trösten, es weinte Tag imd Nacht. — Am zweiten Tage stellte sich ein heftiges Fieber ein und der. Arzt erklärte, es sei' höchste Gefahr.. Das Mädchen jammerte in einem- fort: „Laßt mich Helm nach Tirol

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Page 5 of 24
Date: 04.04.1913
Physical description: 24
an,' wandte sich der Bauer an die Magd, „deinen Bruder wirst doch kennen. Ein Irrtum ist gar nicht mög lich. Laut deinen Schriften bist du die Regina Seidl von Glogau und hast mehrere Jahre in der Fabrik gearbeitet; eine Verwechslung der Person kann nicht vorliegen. Ruf den Bruder doch beim Namen!' ^Jch weiß nicht, .» «. ich Hab' alles vergessen,' flüsterte sie bebend, „. » . . das Unglück, . . . der Schrecken hat mir die Erinnerung genommen. »«» Bruder, — «ein — — nein!' Wie vernichtet stand die Magd

da. Ein Fieber schauer ging durch ihren Körper. „Meine Schwester Ist's nicht,' beteuerte der fremde Mann, „darauf schwör' ich hundert Eide.' „O Gott, o Gott, ist das hart!' keuchte die Magd; dann wente sie laut auf und eilte hinaus. Die beiden Männer sprachen noch lange Zeit aufgeregt miteinander und studierten in den Schrif ten, die der Burgebner aus der Kommode ge nommen hatte. Später, verließen sie . das Haus und gingen mitsammen ins Dorf hinunter. In trostloser Bangigkeit schaute ihnen Regina

das Fenster aus und lauschte angestrengt hinaus. Er glaubte draußen vor der Hofstatt ein erbärM- liches Jammern und Weinen vernommen zu . haben. Doch er sah nichts und hörte auch keinen Laut mehr. Offenbär hatte ihn seine erhitzte Phantasie getäuscht. Schlaf fand er keinen und mit Ungeduld erwartete er den Morgen. Als die Leute aufstanden, gab es eine große Ueberraschung. — Regina, die Hausmagd, war verschwunden. Ihr Lager fand man unberührt und sie hatte sich augenscheinlich noch gestern abends

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Page 17 of 44
Date: 15.12.1911
Physical description: 44
ein brennender, eisiger Reif, der sengte den Blüm lein am Leben und in der Früh lagen die Berg hauswürzlein und Steinröslein tot am Boden. Da nahte der Wind und trug die verstorbenen Sonnenkinder hinaus zum Begräbnis und die Glockenblumen läuteten dazu: „Bimli, bimli — biuM bimli,' so traurig, traurig, daß die leben den Blümlein alle laut aufweinen mußten. In der folgenden Nacht hörte Akleia Plötzlich den vor nehmen Ehrenpreis jammernd rufen: „Hu, wie ist mir kalt und wie brennt das Herz — ich muß sterben

stieg der grüne Mondschein an den bleichen Bergen hernieder, sprang über dunkle Klammen und Täler, schlich bunten um die Sennhütten und streute seine grü nen Silberplattchen auf den welligen Grund, dann huschte er in den schuppigen Wald, und da begann ein Springen und Jagen und Haschen, ein . feenhaftes, geisterndes Spiel zwischen Flim- merlicht und Schatten. Doch all dies geschäftige Leben hatte keinen Laut, es vollzog sich in tiefer, grausamer Stille, wie ein Spuk, wie -in Traum; Da wurde

wieder in ein liebes Blumenge- sichtlein hätte schauen dürfen. Manchmal Wollte es laut aufweinen vor Schmerz und Heimweh, allem es hatte keine Tränen, seitdem es vom Zwergkönig angeblasen worden war. In seiner Not dachte es endlich an den guten Himmelvater und es fing an zu beten: „O lösmich, Herr, von Sund' und Flvch, . Von Bann und bösem Zauberspruch — « Und führ' mich hin, dein armeS Z5ÜH, . . Wo Frieden ick «nd.LLe^^.t5. ^ ^

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Page 11 of 16
Date: 30.10.1918
Physical description: 16
Löannschaftspersonen erhalten eine vierzehntägige Ver längerung, falls sie laut Punkt 11 des Urlaubsscheines' ^ zum L8. Oktober zu ihren Dienststellen einzurücken,, hatten. . Alle nach dem 28. Oktober einrückenden Mil»^» ^ Festsetzung der Weinmaische-Caxe. ES wird folgende Taxe für den Handel mit Weinmaische festgesetzt: 1. Un- vermischte Maische für anerkannte Lagen- und edle Cor- tenwnne 400 X. 2. Maische für Tisch- und Spezial Weine 200 LI. 3. Maische aus Jsabella- (Erdbeer-) Trau ben 100 LI. Der Verkauf

für heimkehrende Krieger einzubringen. , Die Abnahme der Türklinken eingestellt. Laut wer ^Erklärung des Kriegsministers in der österreichischen Delegatin am 15. Oktober ist die Abnahme der Türklin ken eingestellt. Organe und Anstalten, die diese Ab nahme immer noch betreiben, können also zurückgewiesen werden. . i Kartoffelbezug aus der Eigenproduktion. Auch Heuer wurde jenen Produzenten, welche außerhalb ihres Pro duktionsortes wohnen, bewilligt, nach Abgabe der Ver- zichterdlürung cuf die Kartosselkarte

Kartoffeln aus ihrer eigenen Produktion zu beziehen. Dieses Bezugs- .recht erstreckt sich jedoch nur aus den Produzenten und sewe Haushaltsangehörioen. Tie Iahresverbraucksqüote .<40 Wochen) wurde für solche Personen mit 1V0 Kilo für „den Kopf bestimmt. 5 Deschlaontchme d?r Ernte der feldmäßig gebauten Kraut- und Rüb?n«ten. Laut Statthaltereiverordnung ist die gesamte Ernte des Jahres 1918 an seldmaßig gebautem Kraut, Weißkraut. Kohl» Drücken und Rü hen oller Gattungen mit Ausnahm- des Eigenbedarfes

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Page 5 of 20
Date: 29.03.1912
Physical description: 20
Lampenlicht ^A.enen, eine hohe Frauensperson, in reicher, stattlicher Bauerntracht. Einen Augenblick schaute ^ Friedl zweifelnd hin» dann, schrie er laut auf: .. 'Dvüß dich Gott Luisele, zu tausendmal. Gott! ^— Das ist jetzt eine Weihnachts- freuo, wie ich keine schönere hätt' ersehnen kön- en— Weißt, ich bin schon auf dem Sprung ge- >en, nach Meran zu fahren und dich zu holen.' ^ 'Und ich ha!b's vor lauter Sehnsucht nimmer du kommst,' sagte das Mädchen Zärtlich- „Friedl, grüß dich Gott!' f risch drückten

len. Alles in der Welt tät' ich herschenken um dich — — treu will ich dir sein in Zeit und Ewig keit.' Sie tauchten die Finger in das Weihbrunn- , kesselchen. Zuerst bekreuzigte die Luise den Friedl sanft auf Stirne, Mund und Brust, hierauf der Friedl die Luise. Dann schauten sie sich tief innig an und küßten sich das erstemal. — So zart und weihevoll war dieser Kuß, als ob er einem Heili genbild gelte. ' Drunten auf dem Kirchturm schlug die Uhr Stunde. Laut hallten die Glockentöne über den Berg

und das Vertrauen aussprachen. Die Wahl ergab die Wiederwahl der alten Vorstands- Mitglieder: Obmann Falch, Lehrer Pregenzer in Hall und Hans Hörtnagl in Innsbruck Stellvertreter, Herr Hoftat von Ramponyi als Kassier; ebenso die Beisitzer fürs obere Jnntal Alois Perkhof in Staudach und fürs untere Jnntal I. Mairhofer, Klein-Volderberg. Laut Bericht des Kassiers ist der Kassastand ein guter. Nach dem Vortrage des Obmannes über die Beziehun gen zwischen Verband und Verein wurden vier Ent-

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 20
Date: 13.01.1911
Physical description: 20
nicht gesehen? . . . Der hat heut' einen Schieber nach Haus' ge liefert! — Ja, was sag' ich, ein' Schieber? Einen Fetzen, einen Regimentsfetzen, einen Pudel, einen Assen! . . . Hahaha . . . Aber in die Pre digt, Herr Pfarrer, dürft Ihr ihn nicht brinaen — er hat sonst das ganze Jahr keinen Rausch.^ Da der Brunnenstock auf diese Rede kein Wort entgegnete und kein Laut zu vernehmen war. als das bärenmäßige Schnarchen aus dem Brunnentrog, murmelte der Fritz leise vor sich hin: „Schau', schau' — beim Pfarrer

noch laut die Torfstraße hinauf: „Gute Nacht, Herr Pfarrer, und brav aus schlafen! Ist ja nichts dahinter!' Nun ging der Fritz und ging; er ging aber immer wieder, ohne es zu bemerken, den gleichen Weg um den Brunnentrog herum. „Teurel, heut' ist's weit nach Haus!' keuchte er und gin'g weiter. Nach langer Wanderung hockte e? endlich am Brunnentrog nieder. „Gottlob und Dank!' seufzte er. „jetzt bin ich endlich daheim! ... Und jetzt. Fntz. gehst gleich ins Bett . . . Gute Nacht, Fritz! — Beten kannst

, wenn du drinnen liegst . . . Wir haben ja heut' einen Prinzen getauft.' - > . Ueike S. - Er zog den Bratenrock ab, das Leibi und die Krawatte und schickte sich an, in den Brunnenrrog zu steigen. Zuvor aber wollte er doch noch ein kurzes Schußgebetlein sprechen und das lautete soö . „Herrgott, schaug' du zue, I leg' mi nieder, wie a Kueh!' In dieser demütigen Stimmung plumpste hinein in den Trog. Drinnen stieß er aber sowrt auf seinen Gevatter, den Speckmoser. Erschrocken, fuhr er wieder empor, indem er laut

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 12
Date: 02.01.1918
Physical description: 12
bis Zum Endsieg, den man ja bereits in der Ta sche habe. Die letzten Nachrichten lauten aber schon wesentlich anders. Laut englischen Mel dungen wolle man sich die Sache doch noch überlegen, möglicherweise werde man sich an den Verhandlungen beteiligen. Weitere Nach richten lassen eine Beteiligung oder wenig stens eine unzweideutige Antwort noch siche rer erscheinen. Man darf sich darob nicht wundern. Die Gründe, die eine Beteiligung auch für sie rätlich erscheinen lassen, sind sehr naheliegend. In England

und noch mehr in Frankreich muß man sich klar sein und ist man sich auch vollständig klar, daß der Aussall Ruß lands ein furchtbar schwerer Schlag ist, ein Schlag, der durch die Teilnahme Amerikas aus keinen Fall ersetzt werden kann. Es wer den daher maßgebende Stimmen laut, in Eng land soll auch der König dieser Meinung sein, daß man die Gelegenheit nicht verpassen dürfe, ansonsten könnte man mit einem weit ungün stigeren Frieden vorlieb nehmen müssen, als er jetzt zu bekommen wäre. Andererseits

und der gleichen lägen ihnen gänzlich ferne. Nun heißt es auch hierin öffentlich Farbe bekennen. Schon der eigenen Leute wegen, die diesen Schwindel glaubten» ist es daher sehr gefähr lich, den russisch-österreichischen Antrag rund weg abzulehnen. Da könnte doch so manchen der Star gestochen werden und die Kriegsbe geisterung, die sowieso laut englischem Zei tungsgejammer sehr klein ist, unter den Ge- srierpunkt sinken. Für uns ist eine Teilnahme der anderen in keinerlei Weise von Nutzen

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 07.11.1917
Physical description: 16
Seite 4. Nr. 4S. Am St. Luzientag (13. Dezember) beim Zu« dunkeln saßen die Plattner Thresl und ihr Schwager dumpfbrütend neben dem warmen Ctubenofen; da tat es plötzlich droben in Seppls Kammer einen Knall, als ob ein Schuß abge feuert würde und zugleich erbebte die Zimmer decke, wie wenn ein schwerer Körper darauf fiele, durch das Schlagwerk der Stubenuhr ging ein schriller, klagender Laut. «Heiliges Kreuz!' jammerte schreckensbleich das Weiblein. Der Huis aber rannte wie geschossen

es ihr doch einen fürch terlichen Stich ins Herz, als der Seelsorger zur Tür hereintrat. „Herr Pfarrer, Herr Pfarrer,' keuchte sie halb laut, „gelt, er ist gestorben? Der Seppl ist ge storben?' „Thresl,' sagte der Priester weich, „mußt dich g rad' an unsere Liebe Frau halten. Schau', sie hat auch einen einzigen Sohn gehabt, noch den bessern wie du, und sie hat ihn noch lieber gehabt wie du, und mutzte ihn doch herlassen, weil's der Himmlische Vater wollte. Klag'-dein Weh der lieben Gottesmutter, wein

bin. Verzeihe mir, liebste Mutter, daß ich Dir dieses große Kreuz gemacht Hab', aber ich kann nicht dafür. Wir sehen uns wieder bei unserm Herrn, und dann hat alles Leid und Elend ein Ende. Mut- ter, ich Hab' Dich lieb, lieb, lieb und verbleibe in Ewigkeit Dein getreuer Seppl.' Mit einem grellen Aufschrei sank das Platt nerweiblein auf die Bank nieder, lehnte das Haupt an den Uhrkasten und weinte so laut, daß seine Stimme bis auf die Gasse hinaus drang. Durch den Jammer herbeigerufen, eilte der Vet ter Huis

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Page 5 of 16
Date: 19.01.1916
Physical description: 16
auf, noch einmal blinkte ihr gol denes Haar, dann verschyand sie im Waldgraben. — Fort auf immer! -r- Mit einem fterbensivehen Laut sank der Mann am Tische nieder und drückte die.Hände vor's Gesicht. Tränen sickerten durch seine Finger. '. ' Daß Nellj so leichter Dinge und scheinbar kalt herzig sich von ihrem Manne trennen konnte, hatte einen besonderen Grund. Die findige Frau !var sich längst schon über einen Plan schlüssig geworden. Sie gedachte ihren Vater zu schneller Flucht anzu treiben, ohne jedoch

Gott, Kornelia. Kommst du heute? Und du hast geweint!' „Wo ist denn der Vater? Ist er oben?' fragte Nelli unvermittelt. „Nein. Er ist verreist.' „Was verreist? Unsere liebe Frau, dann ist das Unglück fertig und ich kann , ihm nicht mehr hel fen ..... Maria, dem Vater droht eine große Ge- fahr.« „Sei still und red' nicht so laut.' gebot die Schwester mit auffallender Ruhe; „ich sperr' jetzt den Laden und wir geben hinauf in meine Kammer. Dort können wir die Sache näher besprechen.' Nachdem

sicherer als hier. Auch komme er leicht an den gewissen Ort... Spät abends am Montag ist er dann fortgegangen.' „Mein Gott, der arme, der liebe gute Vater! Ich soll ihn nimmer sehen und nicht einmal Ab schied nehmen konnte ich von ihm. Warum hast du mich nicht gerufen Maria?' klagte die Freiu- bergerin. „Der Vater hatte fürchterliche Eile —es wäre nicht mehr Zeit gewesen. > Auch fürchtete er, du möchtest gar zu arg erschrecken und in deinem Schmerze so laut lverden, daß die Nachbarn von der Sache Wind

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