174 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1914/29_05_1914/TVB_1914_05_29_2_object_2158228.png
Page 2 of 20
Date: 29.05.1914
Physical description: 20
für alleinstehende Mädchen, daß es hoch an der Zeit war, endlich diesem so wichtigen und vielfach so traurigen Kapitel eine erhöhte Auf merksamkeit zuzuwenden. Und so kam es haupt sächlich wohl über Betreiben Sr. bischöflichen Gna den d^ Weihbischofes Dr. Sigmund Maitz und des unermüdlichen Herrn Dominikus Dietrich vom Stifte Wilten und des Paters Ambros Thaler zu dieser Tagung, die einen über Erwarten guten Be such aufwies und Verlauf nahm. Es ist uns selbst verständlich ganz unmöglich, einen ausführlichen

Bericht zu bringen, wir werden aber nicht erman geln/einzelne Reden, die auch unsere Leser angehen und interessieren, sobald sie im Wortlaut vorliegen ganz oder im Auszuge zu veröffentlichen. Be sprochen und beraten wurde die Fürsorge für die vom Lande kommenden Mädchen in der Stadt und auf der Zu- und Weiterreise, Fürsorge für Ge fallene, für entlassene weibliche Sträflinge und der schändliche Mädchenhandel. Die Tagung, der Lan deshauptmann Rhomberg von Vorarlberg präsi dierte und an der viele

wie ich, dann kriegst nicht nur den Rheumatismus, sondern den Schematismus und magst dir deine Knochen in dreizehn Herren Ländern zu sammensuchen .... Ich kann's ja erzählen, wie 's 'gangen ist. — Einmal war ich den gan zen Winter bei meinem Gevatter, dem Erz herzog Johann, in Wien und im Frühjahr' sind wir alle Tage auf die Hahn' gegangen. Der Prinz war ganz versessen auf die Hahnjagd und gut tausend Stück haben wir geschossen. Um zwölf Uhr sind wir, jede Nacht von Wien fort mit Büchse und Schnerser, um drei Uhr

'kommen bin. Aber ganz schwach war ich im mer noch nicht; am nächsten Abend Hab' ich einen eselsgroßen Burggendarm, so einen förmlichen Riesen Goliath, draußen in Schön brunn über Kinen klafterhohen Zaun ge worfen.' „Hahaha, hahahaha.' — „Was hat denn nachher der Kaiser gesagt?' — „Wo bist denn d u hingeflogen?' — „Hast dem Goliath auch das Haupt abgeschlagen?' — „Hahaha,' so schrillten ein Dutzend Stimmen lustig durch einander. - „Kaspar, zum Raufen gehört nicht viel Kraft,' ließ sich der Most Hansl

' zwanzig Stricke mit einer Hand und läut'.— Hupp — hupp — hupp — die Glocke steigt alle- weil höher, beim zwölften Schwung steht sie schon aus dem Kopf, beim dreizehnten schlagt sie oben über— dann geht sie so groß und mächtig hin und her, daß der hohe Stephans? türm wackelt wie ein Lärchenbaum, wenn der Wind d'reinsahrt. Ganz Wien hat Augen und Ohren aufgesperrt, bis Graz und Salzburg hat man's läuten gehört, der Kaiser selber hat nachgefragt und vierzehn Tag' später Hab' ickj das goldene

1
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1919/11_12_1919/TVB_1919_12_11_8_object_2269750.png
Page 8 of 16
Date: 11.12.1919
Physical description: 16
, Unterinntal, 6. Dez. (Neuer Bür germeister.) Am Mittwoch kam der neue Ge meinderat das erstemal zusammen, um der Ge meinde ein neues Oberhaupt zu geben. Die Wahl hatte folgendes Ergebnis: Bürgermeister: Josef Filzer, Grundlerbauer; Stellvertreter: Johann Praschberger, Hoferbauer; VorstandsmitglieLer: Johann Rotter, Oberlehrer, und Johann Hörsar- Stroblbauer. — In letzter Zeit wurde wieder ein größerer Diebstahl verübt, und zwar beim Kra merwirt, bei dem ganz, bedeutender Schaden ange richtet wurde

wirtschaftlich und finanziell ja überall hintan gesetzt sind, so daß erstere prassen können, letztere aber darben müssen. Die Sozialisterung ' scheint nicht bloß körperlich, sondern auch geistig anstren gend gewesen zu sein, denn die Herren vergaßen ganz darauf, ihre Füße auf die Schultern zu neh men, so daß jene im frischen Schnee Spuren hinter ließen. Das Auge des Gesetzes, das anscheinend immer noch gute Sehschärfe bewahrt hat und das weiter auch gelernt zu haben scheint, daß an ge wissen Stellen

des Strafgesetzes für Sozialisterung ein ganz anderes Wort gebraucht wird, erspähte die Spuren, verfolgte sie und kam so an die neue Ver- wahrungsstelle des sozialisierten Zuckers. Es so zialisierte nicht bloß den Zucker wieder retour, son dern packte sogar die Herren Sozialisierer selbst und übersiedelte mit ihnen in eine Gaststätte, dle man ehemals »zum schwarzen Adler- hieß, künftig aber vielleicht „zur weißen Taube- genannt wer den dürfte. DaL Auge des Gesetzes könnte sich aber möglich blamiert

und die sonst so schön verlaufene Sozialisierung ganz unverantwortlich gestört haben, denn nach den „wahrheitsgetreuen' Versicherungen eines der Sozialisierer wurde der bei ihm ge fundene Zucker von 21 Kilo.gar nicht sozialisiert, sondern schon im Vorjahre beim Zusammenbruche um 12 X pro Kilo gekaust. Auch die Schuhspuren rühren nicht von seinen Schuhen, sondern von Schuhen her, die ein anderer in ganz gleicher Größe und gleicher Benagelung trug und der die Frechheit hatte, mit diesen Schuhen bis in die Kammer

noch ein ganz besonderer Festtag bereitet worden durch die Primizfeier des hochw. Franziskaners Pater Raimund Gastl. Wenngleich der hochw. Neuprie ster von Geburt aus ein Innsbrucks: ist, so ist er doch seinem sel. Vater nach em Pitztaler, Daher hat sich der hochw. Neugeweihte entschlossen, in unserer Mitte seine Priestertätigkeit zu beginnen. Am Vorabende empfing unser Herr Pfarrer Joh. Nauchin recht herzlicher Weise den Primiziantcn und seine Mutter an der Pfarrgrcnze. Nach herzlichem Willkomm im Gasthaus

2
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1916/30_08_1916/TVB_1916_08_30_5_object_2265292.png
Page 5 of 16
Date: 30.08.1916
Physical description: 16
Mittwoch, den M. August 1916. „Tiroler BolkSbste.' Nr. 35. Seite 5. „Ja; ihr müßt ganz aus den Schulden heraus- kommen und noch ein übriges Geld kriegen, daß ihr euch auch in der Wirtschaft ordentlich rühren könnt. Uebrigens kannst ja ein bischen umfra gen und noch einmal versuchen, ob du irgendwo ein Darlehen aufbringst. Gelingt es dir,1o bleibt der Wald stehen; aber die Eingabe an die BezirkshanpL- znannschaft machen wir auf alle Fälle.' Leopold war mit den Anordnungen des Schul meisters

eintraf, war die Operation .glücklich vorüber, und das Hannele lag ziemlich schwach im Bette. Sein Antlitz war durchsichtig -weiß, von einem ganz lichten Not angehaucht, und !hätte einen kindhaft seinen Ausdruck.- Leopold wollte den ganzen Tag bei der Gattin bleiben, aber 'das Hannele bat ihn nach einer halben Stunde, er möge es allein lassen und wieder ruhig heimgehen. War dem Hannele sein zärtlches Geplauder zuwider .oder schämte es sich seiner vor den anderen Kran- !ken und den Schwestern

und freundlich: - »J-U tnußt 'nur.'wieder/gehen, Hold.^Weiß^ die.. Schwestern seh?n es nicht gern, wenn ein Besuch gar zu lange bleibt. Dich so arg strapazieren und jede Woche ein paarmal herlaufen sollst auch nicht; es reibt dich auf und du wirst noch selber kränk dabsi. Wenn du in vierzeim Tagen wieder kommst, ist's früh genug. Dann bin ich vielleicht ganz heil, und wir können mitsammen heimfahren. Mir geht's hier im Spital ausgezeichnet, und ich wüßt' rein nicht, was ich mir wünschen sollte, darum

über die Heirat, weil er meinte, er sei dem Hannele zur uuerträglichen Last geworden; auch ziveifelte er jetzt nicht mehr, daß die Gattin ohne eine tiefere Neigung in dieEge getreten war. Was sollte er nun beginnen? Gram sein konnte er dein Hannele nicht, noch tveniger konnte er die Liebe aus dem Herzen reißen. Er wollte die Gattin lieben wie bisher, doch nahm er sich vor, -etwas fernab zu stehen und die Liebe nicht mehr so stark nach außen treten zu lassen. Ganz zurückhal tend

, faßte er ihn an beiden Armen und fragte beinahe sorglich: „Pold, Schwesterbub, was gibt's denn? Brennt's irgendwo oder haben sie dir etwas ganz Niederträch tiges zugefügt?' . Der junge Mann erzählte, wie alles daraus abge zirkelt sei, ihn uud das Hannele zugruude zu rich ten. Null wäre ihnen durch die Bczirkshanptmann» fö^lft die Erlaubnis Verlveigert worden, im Bann walde Holz zu schlagen, uild damit sei das letzte Rettungsmittel abgeschnitten. Sie könnten jetzt zusammenpacken und die schone Heimat

3
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1914/11_09_1914/TVB_1914_09_11_5_object_2158707.png
Page 5 of 8
Date: 11.09.1914
Physical description: 8
. Areitag den 11. September 1914. ! ^ „Donnerstauden, Freundlen', schrie der Bukes, als er mit dein Essen fertig war> plötzlich über den Tisch, „so wie heute könnten wir es alle Wochen haben, wenn wir nicht ganz vernagelt .im oberen Stock wären! Der Klausen Toni schreibt, daß in Eisenstadt jeden Samstag Tanz > sei, jeden Sonntag aber Theater, und hernach wieder. Tanz und man könne jeden Tag an den Fleischtöpfen Aegyptens sitzen'. - - ! ^ „Ja, wenn man auch das nötige Münzen- !kraut dazu hätte

Jener auf. „der erstickte Student soll grad Pro bieren, ob er uns noch länger den Mund ver schließen kann. Leider haben wir uns damals von ihm blind schlagen lassen, aber jetzig ist eine ändere Zeit, wir fürchten uns nicht mehr; er ist viel zu spät aufgestanden, der Quacksalber, und mag höchstens noch bellen, aber nimmer, beißen. — Ganz recht hat der Klausen Toni,^ üienn er schreibt, daß der Doktor und der Pfarrer uns am Gängelbande herumführen und daß. der Pfaff uns wie dumme Schafe zusammen hütet

und wir ste hen mit unseren Munitionswagen bereit, jeden Au genblick irgendwohin abberufen zu werden. Heute tobte es ganz besonders heftig um uns herum. Ge stern haben die Bayern eine größete Ortschaft ge stürmt, wobei es viele Tote und Verwundete gab. Die! ' Franzosen sind scheinbar ganz güt,. aber, wir Heizen ihnen schon tüchtig ein. Nachts heißt es nun, immer: ZLr. IS. Sekts 8. im freies schlafen,.ost direkt auf dem nassen Gras boden. — Ich habe große Aussicht, wieder heimzu kommen,. da wir doch immer

, direkt an der Grenze und es geht nun über die französischen Festungen. Es sind ganz neue Ge schütze hier, die von Krupps Leuten montiert werden. Diese gehen 35 Kilometer. Das Geschoß wiegt 24 Zentner. Da werden sie schauen die Franzosen, so etwas hat die Welt noch nicht gesehen. Wir wollen in vier Wochen in Paris sein.' — „29. August. Wir liegen noch immer in Arrakourt. Wir haben - ' nachts schon immer Nebel und es ist im Freien em pfindlich kalt. Heute habe ich wieder ganze Nacht Wache

4
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1911/30_06_1911/TVB_1911_06_30_7_object_2153547.png
Page 7 of 20
Date: 30.06.1911
Physical description: 20
die Leute bewuchert, jetzt müssen ihnen die Arbeiter den Lappen ma chen; kommen tut's aufs Gleiche hinaus. — Am Sonntag wurde in der Haller Au von einem hiesigen Auto der Buchbinder O. Kern aus Höt- ting überfahren und getötet. Stubai, Ende Juni. — Noch etwas Hintennach. — Im Aufruf der konservativen Partei nach den Wahlen („Neue Tiroler Stimmen' vom 21. Juni) heißt es, daß die Konservativen keine Erfolgs errungen hätten, weil die christlichsoziale Agitation ganz maßlos gewesen sei. Eine schöne Ausrede

mit Hinterlassung von Kost- und Quartierschulden durchgebrannt war. Ebensa wurde der erst 17 Jahre alte Rupert Laimböck dem Bezirksgerichte eingeliefert, da er ein Fahr rad gestohlen hatten — In Gerlosberg starb Andrä Wechselberger im Alter von 75 Jahren. Interessante Dinge förderten die Wahlen zutage. Das Zillertal ist mit wenigen Ausnahmen ganz christlichsozial; nur einige wenige, besonders in Mayrhofen, machten eine Ausnahme und agitierten und stimmten für den freisinnigen Kandidaten Greiderer, den Freund

, unter welche er geriet, brach ten ihm den Tod. Der Arme war am ganzen Leibe förmlich geschunden, hatte mehrere Löcher im Kopfe und der linke Oberarm war ganz zer quetscht und zweimal gebrochen/— Zwischen Bahnbauarbeiter kam es in der Nacht vom vori gen Samstag auf Sonntag zu Streitigkeiten, welche zum Schlüsse mit dem Messer ausgefochten wurden. Hiebei wurde ein 43 Jahre alter ver heirateter Pole, namens Lukow, beim Bahnbau als Maurer angestellt, übel zugerichtet. Er be kam einen lebensgefährlichen Stich

, welche die beiden ältesten Wahlberechtigten gäben. Der 86jährige, von Gebrechen ganz gebeugte Anton S ch n e i t - ter schleppte sich, geführt von seinem Vetter, in das Wahllokal, um seine Stimme abzugeben; der 85jährige Franz Kneißl, der wegen Krank heit das Bett Hüten muß, ließ es sich nicht neh men, das Wahlrecht auszuüben. Gewiß ein deut licher Beweis, welche politische Reife in unserem Volke herrscht. ' ' Haiming, Oberinntal, 22. Juni'. (Be gräbnisse.) Hier wurde heute um 7 Uhr die Frau des Altvorstehers

. Nach der Prozession stellten sich die Kranzjungfrauen und die Schützenkompanie vor dem Widum auf. Der Hochw. Pater Rektor der Liguorianer in Inns bruck, der zur Aushilfe hier war, hielt nun an Herrn Pfarrer, der ganz überrascht war, eine herrliche Ansprache, in der er seine Verdienste um die Gemeinde aufzählte: Die Restaurierung und' herrliche Ausstattung der Kirche, der Bau einer neuen Wasserleitung, die Anregung zur Grün dung einer Vieh-Assekuranz nach den Landes- Statuten usw. Der Herr Pfarrer war sichtlich

5
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1918/03_04_1918/TVB_1918_04_03_3_object_2268189.png
Page 3 of 12
Date: 03.04.1918
Physical description: 12
übergelaufenen Mannschaften der Minenwerferkompagnie Nr. 414 sind: Adolf Lentz, geboren Neue Glashüte bei Forbach, letzter Wohnort Schrenningen Kolonie 100. und Pionier Paul Nodolphe. Geburts- und Wohnort Sontrich bei Dudenhofen. Wie man sieht. Kommt Verrat auch ander wärts vor, nicht bloß bei uns. Was machen nun die Gegner? Es ist ganz selbstverständlich, daß sie ob dieser schweren Niederlage nicht erbaut sind. Trotz des Friedens mit Rußland wähnten sie sich sicher wie in einer Kirche, ja sie rechneten

entgegengetreten wc.den. Wir haben zunächst in Italien noch einen Gegner vor uns, der wohl in der 12. Isonzoschlacht einen namhaften Bruchteil sswer 70 Divisionen verloren, inzwischen aber mit Hilfe der Verbündeten an Streitern und zvieosmitteln zu ersetzen wußte, was über haupt zu ersetzen war. Eine ganz gewaltige Kraftprobe mit diesem unverändert ländergie rigen Feinde wird nicht ausbleiben können.' Nun melden die Berichte vom italienischen Kriegsschauplatz in den letzten Tagen eine we sentlich lebhaftere

erfolgreicher Aufklärungs flüge durchgeführt. Seit 27. März sind an der Südwests, ont Flug-Apparate mit amerikani schen Hoheitsabzeichen festgestellt. Gleich am ersten Tage ihres Auftretens gelang es dem Leutnant Moorät einen amerikanischen Flieger abzuschieben. / Der Käs in Elfen. Eine Geschichte von Sixtus W—r. Der Schmalzgruberhies, Gemeindevorsteher in Kitzberg, war heute ganz und gar nicht zu beneiden. Grad den Äugenblick erst war wie der der Landbriefträger gekommen mit einem Mittlern Kraxl

zu lassen. Denn das muß man wissen, das Pfarrdorflein Äitz berg liegt in einem Tal südlich vom Brenner, im Sehnsuchtsland deS Cadorna und deS piceolo re Emmanuele. — Heut aber war noch ein ganz anderes Kreuz sür unfern Vorsteher: In so- tanem Dorf Kitzberg war nämlich auch ein Zug Militär ausquartiert, schon seit Allerheiligen; da geHort sich natürlich mit der Zeit einmal eine patriotische Veranstaltung: so war das würdige Gemein deoberhaupt denn auf eine Idee verfallen, die.nicht grad gar so neu

Adler draufgemalt. Tiefe Figur sollte ganz mit Nageln zugunsten des Noten KreuzeS beschlagen werden. Es war aber auch schon der BotenloiS zugekehrt und hatte den Schild mit genommen und höchst vorsorglich am Grnnde seines umfangreichen Grattens verankert; dan» war er gegangen, um all die sieben Zlvetschken einzukaufen, die halt das Torflein Kitzberg alle Wochen von Tiefenbrunn brauchte; dann hatte er. nachdem er auch das alles sorglich verpackt, den Heimweg antreten

6
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1918/03_04_1918/TVB_1918_04_03_4_object_2268191.png
Page 4 of 12
Date: 03.04.1918
Physical description: 12
, tschindidibum!' Tie Herrschaften sprachen unterdessen mit den dekorierten Militäriften, der Börsteher aber be trachtete den Wehrschild aus der Weite. „Ver- teuxelt einfach ist er. Gut, daß er da ist, wie, ist nicht heikel!' . Die Musik horte auf. jeder fühlte, daß nun ein feierlicher Augenblick gekommen sei. Mit der Würde des Gemeindeoberhauptes trat der Hies auf den General zu. räusperte, begann dann eine kurze, schon ganz kurze Rede, an deren Schluß er den General einlud, nunmehr zum Wohl und zur Ehre

des Vaterlandes den ersten Nagel in den Wehrschild einzuschlagen. Er reichte d'? l?5,ellenz ein^n mächtigen Nagel, der Knopf, groß wie ein Schustertaler, funkelte in der Lonne. Gravitätisch schritten sie beide über die Stufen hinauf. Die Exzellenz warf einen ganz kuriosen Blick auf den Wehrschild. nahm dann den Hammer und schlug mit großer Würde seinen goldenen Nagel in die Mitte des Schildes. Eben drehte er sich um. wollte ein paar huldvolle Worte anbringen, da geschah etwas Unerwartetes. Von der Straße her

, der nach der ihm eigenen Kurzsichtigkeit von der ganzen Geschichte nichts Rechtes wahrgenommen hatte, mußte er, Tränen lachend, alles beim Einsteigen noch ein mal erzählen. Die Fuhrwerke rollten^ davon und auch die Zuschauer fingen an. auseinander zu gehen. Es tat ihnen aber vor Lachen allen die „ganze Krippe' weh. . Sache war natürlich ganz einfach zugegan gen: Um halb drei Uhr hatte der Botenl^s be reits die ersten Häuser von Kitzberg erreicht und wollte zuerst die Patenüberraschung beim Much hinterlassen

. O Schrecken, daß sie unter der Plache nicht mehr zu finden war. .Ter Much machte auch ein sehr langes Gesicht, und er und ^ die Muchin waren schon daran, dem ürmen, un schuldigen Lois das verdiente „Maul' anzuhän gen, als dem Buben einfiel, gerade seien die Vorsteherbuben mit einem Kas vorbeigerannt. Dem Much dämmerte eine schreckliche Ahnung auf. Er ließ den unglücklichen Boten ganz ver dutzt in der Stube stehen und rannte auf den Dorfplatz, wo sich alles weitere ganz von selbst er gab. / ^ Am Beginn

7
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1916/19_07_1916/TVB_1916_07_19_6_object_2265059.png
Page 6 of 16
Date: 19.07.1916
Physical description: 16
die Türe und schritt dann ha stig seiner. Wohnun°g zu. Auf dem Kirchplatze trat der Leopold zu ihm heran und sagte, daß er komme, Abschied zu neh- inen. Ter Schulmeister war auf's höchste überascht und führte ihn ins Haus. Nachdem auch die Schul meistersfrau erschienen war, e^ählte der Bursche kurz und ohne Bitterkeit, lvas er den ganzen Abend hindurch <rlebt hatte. Er sprach ganz ruhig, nur ^.Wenn er auf das Hannes zu reden kam, wurde er eifrig, heiße Liebe und schwere Angst klang aus seiner Stimme

; aber sprich, was willst du jetzt anfangen? ' . . „Ich verlaß mich ganz auf deine Anordnung, Vater; alles, was du wünschest, tu ich,' schmeichelte der Bursche. , v '„And ich habe vielleicht gerad' das nn Sinne, tras du wünschest. Hör' einmal. Mir liegt daran, daß unsere Familie wieder in Ehren dastehen kann und daß keine Makel an ihr hastet Das Stadtmädchen hat mir bei sei nein ersten Auftreten nicht ganz mißfallen. Ich werde noch. ein Bißchen.. nachfragen, und wenn die Auskünfte nicht ganz ungünstig

gesällt dem Friedrich eine Bauern tochter aus der hiesigen Gegend, die auch ein Geld hat, besser.' „Nein, nein,' widersprach der Alte; „wir müß ten das Stadtmaöel mit einer ziemlichen Summe abfinden, dann schaut nimmer viel Heralls. Auch könnten wir uns nach dem, was geschehen ist, leicht noch einen Korb holen, und das ertrag ich nicht. Die hiesigen Mädchen sollen gestraft sein.' „Ich bin ganz beim Vater seiner Meinung,' säuselte der Friedrich. „Morgen reise ich nach Silberstadt,' erklärte der Bauer

8
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1916/09_08_1916/TVB_1916_08_09_5_object_2265190.png
Page 5 of 16
Date: 09.08.1916
Physical description: 16
Mitkvsch, des V. August 191 ^tr»ler te.^ Nr. Z2. S:iie 5. anschau, dann W ich es auch. Der Walöebner hat's akkurat so gemacht wie der Gambetta in Paris.' ' - ! „Hoho, der Gambetta Äst za du!' rief eine andere Stimme. ! „Nein, nein,' grohlte der Christi, „mich nennt man bloß so, aber es ist eine falsche Bezeichnung. Ein richtiger Gambetta oder ein abschrttkendes Bei- ! spielen ihm ist der Waldebner. Er hat gemeint, daß alles nach seinem Kops gehen muß, wenn auch ^ ganz Paris oder sozusagen

nicht mit mir haltet, den kann ich nimmer brau chen. Daß ihr's wißt, wir find um Lichtmesser! geschiedene Leute, alle wie ihr aus dent Hause ge gangen seid.' „Schon recht, ganz recht.' — „Ich war' ehedem Nimmer geblieben.' — „Es gibt andere Plätze ge- ' und und bessere!' riefen mehrere Stimmen. „Ich soll auch gehen, nicht lvahr? Ich bin auch gemeint?' zischte Klara, die junge Frau, und drängte in die Stube. . „Tu bist ganz still, mit dir rede ich später!', Ichnaubte der Bauer. „An, besten wär's, wir hätten

wie der in einen ordentlichen Stand. Oesters müßte ihn das Hannele mahnen, daß er sich doch ein bisu chen Ruhe gönne und sich nicht überarbeite. Es ging ihm auch, soviel es konnte, an die Hand; da bei plauderte, lachte und schäkerte es in einem- fort, während er ganz wenig redete und nnr im mer still srendig vor sich hin lächelte. Wenn sie beim Arbeiten einmal hundert Schritte anseinan- 6ergekommen waren und dann wieder zusammen trafen, schaute er das Weibchen mit einem zärt lichen Blicke an und sagte ganz leise

9
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1913/30_05_1913/TVB_1913_05_30_4_object_2156698.png
Page 4 of 36
Date: 30.05.1913
Physical description: 36
zu gehen. Plötzlich hörte ich drunten ein gräßliches Schreien von Vaters Mimme. Die Mutter kam leichenblaß über die Treppe ^heraus und sagte: „Um Gotteswillen, Fritzl, was hast denn angestellt? Der Vater ist ganz wild aus dich und du sollst gleich Hinunterkommen.' Zitternd, ging ich ins Frühstückszimmer. Rot wie ein Pnterhahn stand der Vater am Tisch und rollte gräßlich die Äugen, ganz so wie der riesige Lötve, den ich in der Menagerie ge sehen Hab'. — „Du Lausbub, du miserabler,' schrie

hatte; denn nun war meine Rache ge- kühlt. Darum sagte ich auch ganz ruhig: „Siehst du, Malt, Lügen haben kurze Beine und wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.' Als sie mir aber nach den Ohren greifen wollte, gab ich ihr einen Stoß in die Rippen und lief zur Tür hinaus. ' / Da ich mit dem Glückwunschbrief meinem Vater mutmaßlich keine große Freude gemacht hatte, so wollte ich ihm eine andere Ueberraschung bereiten. Ich dachte lange nach. Endlich fiel mir ein, daß beim Fest des Bürgermeisters Mit Pöllern

Arbeit auf dem Dachboden un seres Hauses. Die Vorbereitungen ließen sich prächtig an» Das konnte ein Fest werden, wie Noch nie eines dagewesen war und ganz Tribach würde die Äugen ausreißen» ^ ^Fortsetzung folgt.) - r ^ Der verrückte Tischler. 'Erzahlt von Rom mm ich l. (Nachdruck vekboteki.) Der Tischler Hans von Rettenbach hatte Zeit sei- Nes Lebens Wenig ^iebe erfahren. Seine Muttek Jahrgang. - Hatte er nicht gekannt und der Vater war ein trock» ner, knorriger Mann, der niemals ein wärmeres

10
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1904/10_01_1904/TVB_1904_01_10_13_object_2159005.png
Page 13 of 20
Date: 10.01.1904
Physical description: 20
. Der Bursche ging nun mit eigener Lebensgefahr an die Rettung des anderen und es ge lang ihm, seinen Kollegen ganz unbeschadet aus dem Schnee zu graben. Derselbe dankte herzlich seinem Netter und meinte: es sei kein Spaß; man sei nicht gerade immer „gerichtet', nicht mehr aufzustehen. Beide sind wohl ohne Hut und Schaufel, aber mit heiler Haut davongekommen. ! etlchlsna uns VInttgau. In Ala gab es wieder eine Mordtat. Nach langem Streiten erschlug nämlich der Tischler H. Gotti den Bauer G. Zucchelli

versammlung, bei der die Sozi die Oberhand gewannen. Die Christlichsozialen sind nämlich den Sozi ganz besonders verhaßt — JnUlten wnrde in der Pfarrkirche das Azetylenlicht ein gerichtet; es soll wunderhübsch sein. Die Anleitung dazu hat Herr Pfarrer Blaas vonVinaderS gegeben, der eine ganz neue Erfindung hicvm gemacht hat. — In St. Nikolaus hat sich der Bauer Daunergraber daS elektrische Werk selbst gebaut und das Livl t eingerichtet; scheint ein findiger Kopf zu sein.— In Martcll kam am 23. Dezember

im Stadel des Flugen- hauses Feucr aus und brannten Stadel und Haus nieder. Die Nachbarhäuser konnten gerettet werden. Das Haus gehört einer armen Witwe, welche, was merkwürdig ist, mit eigenen Händen das ganze Haus aufmauerte. Leider war das Gehöft nicht versichert. — In Matsch kletterte ein 2Vzjähriges Kmd, da es grr.ade all. in in der Küche war, auf den heißen Herd und erlitt so sckM:e Brandwunden, daß es zwei Tage darauf starb. Nachrichten aus Salzburg. ^roh ganz gescheite Wetterfchmecker

11
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1919/21_05_1919/TVB_1919_05_21_11_object_2269290.png
Page 11 of 16
Date: 21.05.1919
Physical description: 16
Artikelschreiber übersah ganz, daß in der alten Regierung der Gemeinde Arnbach auch eine Nichte mltregiert hat, aber leider nicht zum Wohle der Gemeinde. Festge stellt muß werden, daß jetzt jedermann seine Ra tton Mehl ganz erhält, wie in anderen Gemeinden, was von den Nichtselbstversorgern dankbar begrüßt wird. Lacherlich war, daß die alte Vorstehung die Heimkehrer und Knaben von 15—16 Jahren nicht unterscheiden konnte trotz Ossiziersrang. Wegen des Holznehmens, glaube ich, wird es einer Gemeinde

, dann auch vom Drechkch vnd Telser und die Front vom Englwirt bis KrenA Wirt mit allem. Widum und Kirche blieben V«H schont, auch die Gebäude links vom Kreuzwirt blis den verschont. — Die Nachricht scheint unS etwai verworren. Die Häuserangabe scheint unS nig ganz zu stimmen. ^ j ' ' — ^ Bettelleute. »Wenn ihr den Bater in meine« MO men etwas bitten werdet, wird vc euch geben.' (Joh. 16, 23.) , ^ Mag einer Kaiser und König, Präsident der publik oder ein Korbtrager und Karrenschiebeh mag einer steinreich

wie der Rothschild oder, an» wie der Notnagel sein, es ist doch jeder ein Vettel mann und hängt ganz vom Herrn ab wt« dann Aestlein und Blättlein vom Banm. Wenn wke nm richtige Bettler wären und das Bitten ordentlich verständen! Dann könnt es uns gar nickt fehle«. Eine richtige Bitte? ein gutes Gebet ist niemals umsonst und bringt allemal etwas Großes zw stände. Ein einziges Hutes Gebet kann dich aus einem Saulus in einen Paulus verwandeln, kann aus dem Distelfeld eine Paradiesgacten hervor zaubern, ein einziges

12
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1916/02_08_1916/TVB_1916_08_02_4_object_2265138.png
Page 4 of 24
Date: 02.08.1916
Physical description: 24
es in der Heiligen Schrist mehrfach andeute. Erleichterten Herzens ging der Bursche mit dem Schulmeister fort und blieb bei diesem über Nacht. ' Am nächsten Tage fand schon das Brautexamen und der feierliche Handschlag zwischen Leopold und dem Hannele statt. Das Hannele hatte eine umso größere Freude, als es auch den Leopold ganz heiter und frohgestimmt sah. Wie ein Lauffeuer ver breitere sich die Kunde von der Verlobung durch die 'ganze Gemeinde Fast überall beurteilte man die Verlobung wohlwollend

sie. Hat sie dir nicht jüngst ein schandvolles Maul angehängt und dich wie einen Lotterbub her- untergekanzelt, als du ihr die Strenge zeigen woll test! Und schließlich warst du noch so dumm, klein beizugeben, wie sie mit dem Davonlaufen gedroht hat. Auf jedes Wort gibt sie dir einen Trumpf und hintendrein lacht sie uns beide aus. Am Wehesten tut mir, daß sie uns den Friedrich ganz abspenstig macht; und er, der Waschlappen, läßt sich von ihr um den Fmger wickeln'. „Sei froh, daß wenigstens sie zwei harmo nieren

nele erfreuten sich ungestört der kurzen Brautzeit und schauten glücksfroh in die Zukunft. Am Dienstag nach Fronleichnam wurden sie fürs Leben knHunden. Auf den Rat des Pfar rers und Schulmeisters ließen sie sich nicht in der Ferne trauen, sondern feierten in der Heimat eine stille aber richtige Hochzeit. Es waren nur ganz wenig Gaste geladen, unter ihnen die Paten und nächsten Angehörigen des Brauchaares, selbst verständlich auch der Schulmeister. Der Tischler- Jörg hatte es sich nicht nehmen

klang vas Ja des Leopold, jenes des Hannele klar und silberhell. Ein ganzer Sturm von Gc« fühlen wogte durch Leopolds Brust, als sie vom Altare herunterschritten. Er wußte nicht, sollte er einzig danken für das große, unerhörte Glück, oder sollte er immer nur für das Hannele bitten, daß es auch ganz bestimmt glücklich tverde. Beiden ging der Gottesdienst zu schnell vorüber, soviel hatte jedes zu beten. Nach dem Vrautamt gingen sie neben einander aus der Kirche. Vor der Kirchs blickte das .Hannele

13
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1916/02_08_1916/TVB_1916_08_02_5_object_2265140.png
Page 5 of 24
Date: 02.08.1916
Physical description: 24
schlagen mit Gewalt ein und der Jammer verdrängt den Jubels Nicht mit Unrecht heißt man den Ehestand einen Wehestand. Sicher werden auch euch, ihr lieben Brautleutchen, die schlimmen Tage und die düsteren Lose im Zei- tenschoße nicht erspart bleiben, aber ganz schlecht wird es euch nie gehen und wahrhaft unglücklichen Tag werdet ihr keinen haben, wenn ihr das Gott- dertrauen nicht sinken laßt und wenn ihr an der Liebe festhaltet, die Gott in ener Herz gestiftet und heute vor dem Altare noch besonders

doch an einander.' Sämtliche Gäste waren froh gelaunt, einzig dem Uhrenchristl wollte der heitere Ton an der Hoch-, zeitstafel nicht ganz gefallen. Es ging ihm zu friedfertig und zu zahm her. Darum versuchte er eine andere Stimmung unter die Gäste zu bringen. Er kopfttz eins Kit- lang, dann begann erÄ lanAveiligen, plat- «ch so spitzigen Art zu reden: „Sehr geehrte Versammelte! Ich bin weit in der Welt herumgekommen und Hab' viel Merk würdiges gesehen oder sozusagen beobachtet, daher kann ich wohl

auch ein paar Wörtlein sprechen. Et was ganz Merkwürdiges ist, wie schon der Herr Oberlehrer gesagt hat, unsere heutige Hochzeits feier. Ich schaue hin und her oder wende sozusagen meine Augen, aber ich sehe viele Abwesende, die nicht hier sind und doch hier sein sollten. Von der Jungfrau Äraut ist nicht viel auszustellen, denn ihre nächsten Anverloandten sind alle gestor ben oder sozusagen mit dem Tode abgegangen; aber vom Bräutigam lebt noch der Vater und des Teufels Unterfutter oder die sogenannte Stief

', den „Doktor Eisenbart' und andere. Je munterer die Gäste wurden, umso munterer wurde auch der Schulmeister. Ucber eine Weile zupfte er ein ganz lustiges Vorspiel und sang: „Fragst du mich, mein lieber Christ, . Wcr's geplagteste Tier auf Erden ist, So wird gleich drauf die Antwort sein: Das ist das Gladenzeller Schulmeisterlem. Wenn im Dorf die Uhr nicht Uno v?r Zeiger stille steht, Dann heißt's: Es muß beduselt sein, Das Gladenzeller Schulmeisterlem. Und ivenn im Dorf ein Schivein wird g'schlacht

14
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1916/03_05_1916/TVB_1916_05_03_5_object_2264648.png
Page 5 of 16
Date: 03.05.1916
Physical description: 16
Röte schoß dem Leopold ins Gesicht. Er stieß mit seinen ^nervigen Armen die Burschen zur Seite und drängte auf den Tisch zu. ' „Pold, Pold,' janrmerte das Waldgartner Han nele, „Du bist zornig, Du bist ganz von Besin nung. Denk', es ist Dein Bruder, tu' ihm Nichts zu Leide!' Er schüttelte das Mädchen grimmig ab und hob schon seine wuchtige Pranke gegen Friedrich. Die ser erblaßte jäh und duckte sich zitternd unter den Tisch. Da ergriff Leopold die Zither, warf sie zu. Boden und trampelte

nimmer; daß Du ein solcher Wildling wärest, hätt' ich nicht geglaubt,' sagte das Mädchen. Wie ins Gesicht geschlagen, stand der junge Mann einen Augenblick da. Plötzlich drängte er mit den Fortgehenden zur Türe hinaus und rannte Hinüber in den Bannwald. Dort suchte er im Dickicht ein ganz finsteres Plätzchen aus, wälzte sich am Boden, raufte sich die Haare und machte '-Och selbst die schwersten Vorwürfe. Erst spät am -l Klbend gewann er einigermaßen seine Ruhe. Als M nach Hause zurückkehrte^ gab

es eine fürchter liche Auseinandersetzung mit dem Vater. Die ' Bäuerin und der jüngere Sohn hatten dem Alten nHen Hergang der Dinge fälschlich und im ungün- liMigsten Sinne für Leopold dargestellt. Dieser ver buchte umsonst, den Vater aufzuklären. Alle ' !Grstnde, welche sein Tun entschuldigen könnten. Warf der Alte über den Zaun, ja, er hörte gar jnicht auf den Sohn. Schließlich war Leopold ganz jstill, biß die Zähne übereinander und ließ die hef tigsten Scheltworte und Drohungen des Vaters ruhig

nach zusammenpaßten. Der Uhren-Christl war ein kleines, ettvas ge beugtes Männlein, hatte einen spitzen Kopf, eine spitze Nase und ein spitzes Kinn. Trotzdem er fünf Jahre weniger zählte als der Jörg, waren seine Kovfhaare doch stark gelichtet und dort, wo der Scheitel spitz auslief, zeigte sich schon ein glänzen der Fleck. Nur am Kinn trug der Christ! einen Bart; dieser war strohgelb u. kantig zugeschnitten, so daß er wie ein schmales, viereckigesHolzbrettchen nach vorne stand. Ganz vorn auf der Nase trug

15
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1916/05_07_1916/TVB_1916_07_05_6_object_2264991.png
Page 6 of 16
Date: 05.07.1916
Physical description: 16
Eheversprechen berufen.' „Um das kümmert er sich einen Pfifferling oder leugnet es ganz weg.' „Bringt er nicht zuwege. Setzen wir den Fall, . er hätte uicht uur eine Braut, sondern auch eine Nachkommenschaft.' „.Haubitzen, .Soges, lvär's möglich? Nachbar, wenn du lügst, dreh ich dir den Kragen um und leim' dir deinen Bockbart auf den Nucken.' . „Hehehe, jetzt kommst in die Glut, sozusagen.in, die Wärme, gelt? Aber was ich gesaot habe, ist buchstäblich lvahr. Der Luftikus zahlt für den Sprößling schon

von den Schlichen des Bräutigams nichts bekannt. Ich will hinauf Tennen und dein Mädchen die Neuigkeiten stecken.' „Jörg, mach' keine Dummheiten oder sozusagen Plutzer. .Wenn der Fuchs Lunte riecht, kann, er unsere Fährten noch durchkreuzen. Er muß sich ganz sicher, fühlen und da heißt es^ reinen Mund halten. Zuerst kehren Wir die Mühle in Silber- , stadt an, wch dann lassen, wir's hier klappern.' > „Aber, Christl, die Sache drängt. E i n m a l ist die Hochzeit schon verkündet.' - - ^Hab' nur keine Angst

. Morgen, früh reis' ich, wieder nach Silberstadt und bring' den Wirbel in Gang. Ich hätt' .ehedem bald hinuutermüssen< d^ ein vaar .Geschäftchen nicht ganz reif getoorden sind/. So jangVich zwei Fliegen auf einen Schlgg.' . > . „Nachbar, Freund, du ^ist. der.netteste Kerl, iiü ganzen Land. ^/Jetzt.Hab' .i^ dich.noch. ^ gern, und auchinein Neffe, der Pold, wird dir. dankbar seni.' ^ ^ „Der DWMrkopf,. der Dickschädeln.hat's I nicht verdient, daß ich für sein Recht einen Finger bß-. weg'.' Ich tu'H

zu einer Tante, damit es sich die Kaiser stadt ein bißchen anschauen und etwas lernen kann; auch hat er ihm das Maul gemacht, sobald es von Wien zurückkomme, werde er es heiraten. Wäh rend sich das Gänschen mit dreihundert Gulden die Wienerstadt anschaut, schließt er hier mit einer andern die Ehe. Das ist ein ganz schlatter Kniff, gelt. Aber leider wird dem Bürschchen die 'nette Rechnung verdorben. - Ich habe dem Schloßhuber reinen Wein eingeschenkt, und der Mensch ist in die Höhe gegangen wie eine Rakete

16
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1916/18_10_1916/TVB_1916_10_18_5_object_2265559.png
Page 5 of 16
Date: 18.10.1916
Physical description: 16
nichts; im Gegenteil, das blähen Rasten nach den großen Anstrengungen und Sorgen tut mir wahrscheinlich gut. Und allein bin ich auch nicht; ich denk alleweil an dich und stelle mir vor, du seiest bei mir. Du hast nur das Herz so leicht gemacht, du hast mir heute so etwas Liebes erwiesen, daß ich alleweil glaub, ich sei gar nicht mehr im Kerker. Jetzt fehlt's nimmer. Schau nur grad' auf dich, daß du ganz gesund wirst, nachher freut mich das Wiederseyen doppelt.' ' Das Hannele küßte ihn noch einmal innig, dann ging

erhalten habe. Jetzt wurde Leopold wieder ganz schwermütig. Neue Aengsten und Sorgen überfielen ihn. Wenn das Hannele sich gar zu stark härmte, wenn es infolge der Aufregungen neuerdings schwer erkankte, dann gab es wohl keine Rettung mehr, dann lvar alles Glück, alle Hoffnung dahin. Durste er überhaupt vom Glück träumen? Ihn hatte ja das Unglück auf Schritt und Tritt verfolgt, er gehörte Wohl Zu jenen Menschell, die fürs Unglück geboren sind. Schneckenlangsam verging dem armen Manne nun die Zeit

oder ein Schicksalsgenosse, etwa der Tischler Jörg, mit ihm gehen konnte, daß er nicht ganz allein wäre! — Die letzte Nacht im Kerker war mehr als qualvoll. Aus allen Winkeln erhoben sich gleich schwarzen Gespenstern die Aeng Vcr. 42. K5eite?. sten und schlimmen Einbildungen, sie wuchsen höher und höher, wurden riesengroß und wirbel ten im tollen Reigen um ihn herum. Wollte er die Augen schließen, so faßte ihn eine klappernde Hand und eine hohle Stimme klang in feine Ohren: „Steh auf, tanz, tanz! Ein Mensch,^ der fürs

genug danken; vergelt dir's Gott im Him mel.' Drei Stunden später saßen die Beiden im Eisen- bahnzug an zwei Fensterplätzen einander gegen über. Da ziemlich einige Fahrgäste im Wegen waren, konnten sie wenig reden, und sie wechselten nur ab und zu zärtliche Blicke. Das Hannele hatte ein ganz schmales Gesichtchen bekommen, und in seinen durchsichtigen Zügen lag etwas rührend Schönes; Leopolds Gesichtsfarbe war in der Hast lichter und blässer geworden, über feine Stirn zog sich eine Schmerzensfalte

17
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1916/17_05_1916/TVB_1916_05_17_4_object_2264718.png
Page 4 of 16
Date: 17.05.1916
Physical description: 16
, welche meine Schwester ihrem Sohn, dem Leopold, vermacht hat, in Deinen Hof hineingesteckt, anstatt sie in diö Sparkasse zu legen, und dadurch bestiMst Du den Buben um die Zinsen. Außerdem gehst mit dem Leopold unl, als ob nicht Dein Kind, sondern Dein Hund wäre.' Ein Kreis von Neugierigen drängte sich um den Tisch. Der Uhren-Christl schenkte seinem Freund das Glas voll und mahnte: „Jörg, Du mußt nicht so schreien. Du mußt trinken, sonst wirst noch ganz heiser. Heiserkeit ist ein Uebel, und ein Uebel

, bist der Vater der Lüge und Ungerechtig keit. Den Leuten da machst schön das Maul, als! ob der Leopold Dein Nachfolger werden sollte, im! Sinn hast aber ganz was anderes. Warum kegelst^ und stoß'st denn den Leopold herum wie einen! alten Schuh? Und den Jüngeren leckst ab wie ein! Zuckerstangl. Warum geht der Leopold in Lum pen und Hadern wie ein Bettler, und den Jünge ren Putz'st heraus wie ein Mirakelbild? Warum, kommt der Jüngere auf die hohe Schule und der! Aeltere hat nichts wie die Schinderei? Warum

macht wie ein ausgeleckter Krapfen teller. Du läßt Dich auch von Deiner Gnädigen, von der Jezabes, am Gängel band herumführen wie ein Tanzbär — bist ein richtiger Weiberknecht, hahaha! Wenn Du nicht hummelblmd wärst, hättest längst schon bemerkt, daß der Leopold ganz ein anderer Kerl ist als der abgeleckte Friedrich. Ja, mit dem Leopold kann sich im ganzeil Landgericht keiner messen, er ist ein Mensch wie David, mit seinem kleinen Finger drückt e? Dein Zuckerbübl zu Scherben, daß nichts mehr hast

wie Pulver.' M „Still, still, Nachbar. Trink lieber ein Glas! Wein und red' nicht zuviel,' schürte der Ilhren-! Christl; „wenn einmal etwas Unverhofftes ge-! schieht, könntest es leicht vorausgesagt haben, und! Du sitz'st mit in der Putzkuchel. Man soll den Teu fel nicht an die Wand malen, wenn er zuerst schon! droben steht. — Weißt Wohl, in der Biblischen Ge schichte ist vom Esau und Jakob zu lesen, daß der! Jakob nicht mehr ganz sicher war, weil ihm der! Esau nach dem Leben getrachtet hat. Solche Dinge

18
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1916/06_09_1916/TVB_1916_09_06_5_object_2265326.png
Page 5 of 16
Date: 06.09.1916
Physical description: 16
Stämme Holz nieder. Wem gehört nun das liegende Holz? Ge hört es dem Vater Staat oder der Bezirkshaupt- Mannschaft, oder sozusagen einem beliebigen Men schen? — Nein, es gehört der Johanna Elmiger, vulgo Waldgartnerin, die wir alle kennen. Ge mannte Person, oder sozusagen die Eigentümerin, kann mit dem gefallenen Holz tun, was sie will. Sie kann es verkaufen, verbrennen, oder Kapier daraus machen lassen. Ganz her gleiche Fast ist da, trenn die Bäume nicht durch einen Sturm, oder ' deutsch gesagt

' ich wieder.' „Hä, ha, hä, ein fpassiger Heiliger,' nörgelte der Uhrmacher, als Leopold gegangen war; „hat Pratzen, oder sozusagen Fäuste wie ein Bär und könnte die halbe Welt zu Scherben schlagen, aber vor lauter Charakter nnd dummer Ehrlichkeit ist er zahm wie ein Lämmchen, sozusagen Wie ein junges Schaf und geht dabei zu Grunde.' „Darfst ihm nichts sür übel haben, Christl,' be schwichtigte der Tischler; dumm ist der Pold nicht, sondern nur ein bißchen langsam. Wirst sehen, bis morgen hat er sich entschlossen, das Ding ganz

ist!' Spät am Nachmittag kam Friedrich, der junge Waldebner, ins Nachbarhaus herüber und ver langte mit Leopold zu sprechen. Dieser schaute den Bruder finster an und fragte kurz nach seinem Begehren. „Der Vater schickt mich her, um dir ein Angebot zu machen', erklärte Friedrich zaghaft; „er kennt deine Not und will dich nicht ganz stecken lassen'. „So, so, tat Leopold mißtrauisch; „und warum kommt der Vater nicht selbst?' „Weil eZ sich nicht schickt, daß er dir mit einer Wohltat nachlauft

ganz dunkelrot, er hob die FauA und ließ sie wieder sinken, indem, er schrie; .

19
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1900/08_03_1900/TVB_1900_03_08_12_object_2156086.png
Page 12 of 16
Date: 08.03.1900
Physical description: 16
Seite 12. „Tiroler Volksbote.' Nr. 6. Nachrichten aus Stadt und Land. ^n Baiern draußen, in der Stadt München, da konnte man in früheren Zeiten am Aschermittwoch ein merk würdiges Schauspiel sehen; die jungen Leute zögen scharen weise zu den Brunnen, ausgerüstet mit Seife und Bürste, und fiengen an, ihre Geldbeutel anszuwaschen; ganz ausge storben ist der Brauch übrigens noch nicht. Wie viele, viel leicht anch von den „Boten'-Lesern hätten auch am Ascher mittwoch mit hängeudem Kopf zum nächsten

wollen, dass sie krank sind, unmöglich sich halten können, weil sie, scheint's, der Ansicht sind, es gehe ohne sie gar nicht. Es war aber auch ein wahres Influenza-Wetter — mancherorts meldete sich bereits der Frühling an, doch mit 1. März zeigte der Winter ganz ernstlich, dass ^r noch Herr im Hause sei; überall hörte man von Kälte und Schneefall; selbst in Südtirol schaute es ganz winterlich drein.. Nun, was gibt es sonst noch Neues? Jnnthal und Seitenthäler. Bei Kössen, un weit von Kufstein

, hat man ein ziemlich bedeutendes Kohlen lager gefunden; es ist bereits um einen hohen Preis von einer Gesellschaft angekauft worden. — In Kitzbühel ist der Pfarrer, hochwürdiger Herr Lechner, plötzlich an einem Herz schlag gestorben. Er hat während der 20 Jahre, die er in Kitzbühel war, viel Gutes für den Ort gethan. Eine Salzburger Gesellschaft hat im Sinne, ein großes, ganz neu modisch eingerichtetes Hotel^zu bauen mit 65 Fremdenzimmern. Kitzbühel ist nämlich ein ziemlich besuchter Sommerfrischort

20
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/08_01_1915/TVB_1915_01_08_7_object_2159210.png
Page 7 of 16
Date: 08.01.1915
Physical description: 16
^ - süßen Hilfe unsere Angehörigen im Felde überall um gibt. Ganz merkwürdig werden meine.Worte von Damals in den vielen Soldatenbriefen bestätigt. Un nichts hängen die Soldatenherzen mit solcher .! Innigkeit und Zuversicht, wie an unserer lieben Drau, kein Name kommt in den Briefen häufiger vor als der Name Maria, der einzige Ton klingt fast aus allen Schreiben: „Maria hat mir gehol fen! — Unsere Frau hat mich wundersam be schützt! — Mariens Schutzmantel hat alle Kugeln aufgefangen!' usw

!' . ^' ^ ' - ' Wie eine Mutter von Haus^ fichtbarer Weise auf dem Schlachtfeld herum, —! manchen f r o'm'm e n S t e r b e n d e n! vi eile ich t gar sichtbarer W eise — ; sie hält wärme Heimsprache mit den ganz Nieder gedrückten und Verlassenen, sie lindert den Ver wundeten und Kranken ihr Wehe, sie erleichtert den HejUMehigen das Herz, sie nimmt die Ster benden ÜufihreU Schoß —- und im Schöße der lieben Himmelsmutter ist gut sterben. Ich.bin überzeugt,' daß die Marienkinder im Felde nicht schw?r>7soHern Mr, leiM ^ ^äuch

-Michl, und dem Tischler Franz Partner gehörte, war im Dach^ boden Feuer ausgebrochen. Die wackere Telfserl Feuerwehr erschien und lokalisierte in einer hal-s- ben Stunde oen Brand. Zum Glück herrschte! Windstille: von den Nachbarhäusern wurde kei nes vom Feuer ergriffen. Die rasch erscheinende! Feuerwehr von Pfaffenhofen brauchte nicht mehv in Tätigkeit zu treten. Der Wert des Hauses be-f »läuft sich auf zirka 6000 k; es wurde fH ganz zerstört; die Fahrnis konnte größtenteils ge-' rettet Herden

21