?' „Casper,' sagte der andere, „i bin der Knochenmann und hab' fragen wöllen, ob du mit mir gehen willst?' „So, der Knochenmann bist; na, Bruder, i mag nit mitgehen, es g'fallt mir no ganz gut auf der Welt.' „Denkt hab' i mir's,' sagt der Knochenmann, „aber holen muss i di do amol, epper im Frühjahr?' „War nit aus, im Frühjahr, wo die Hahnpfalz und der Schneplenstrich ist; und die kloan' Vögelen am schönsten singen; dös war mir schon z'wider.' „Oder im Sommer?' — „Nix im Sommer
auch, und da trinken die zwei — der Casper hat fleißig eingeschenkt — und der Knochenmann ist ganz lustig ge worden, hat aber doch alltweil von den 80 Jahren etwas abhandeln wollen. Da sagt der Casper: „Woast was, machen mer a Spielele, drum, pass auf!' und geht wieder an das Wandkastl; da sind Karten gelegen und der Laub- ober gerade oben auf; dm schiebt der Casper in seinen Joppenärmel und legt die Karten auf den Tisch. „Jetzt heb' dir a Häufel ab, Knochenmann,' sagt er, „dös ist dein und das andere mein. Wann
, und wie der andere fort ist, hat er ihm noch nachgerufen, er soll fein achtgeben, dass er nicht in den Bach fallt — und ist mit dem Besuch ganz zufrieden gewesen. ii. Es sind schlechte Zeiten kommen, die Baiern und Franzosen sind ins Land geruckt, und da ist gebrandschatzt und gemordet worden, dass es ein Graus gewesen ist, und nachher ist's Landl gar bairisch worden, und die Tiroler Burschen haben müssen unter's bairische Militär. So ist's ein paar Jahr' fortgegangen, und den Jörg und Ton! hat's auch zu den Soldaten
, und da hat er wohl auch an den Knochenmann gedenkt, und was der vom „Rufen' gesagt hat, aber gerufen hat er ihn doch nicht. Da ist was Besonderes geschehen. Auf der Schwarz alm ist die Sennerin von einem wilden Stier gestochen worden und ist gleich dahin gewesen. Derweil aber ihre Leute geweint und gejammert haben, ist's Dirndl ganz frisch und wohlauf an der Himmelsporten gestanden und hat gar nicht gewusst, wie es hingekommen ist. Der Himmelsportner, der heilige Petrus, hat sie gleich gesehen und hat das Thürl
aufgemacht, das nebm der großen Porten gewesen ist. Er hat einen langen, grauen Rock angehabt und eine blaue Binde um die Schulter, und das Dirndl hat ihn verwundert groß angeschaut. „Grüß' dich Gott, Dirndl,' hat er gesagt. „Ja, wo bin i denn?' sagt sie ganz erschrocken. „Im Himmel bist,' sagt Petrus, „und werde dich gleich ins Paradies einweisen lassen, aber zuerst sag' mir, wo kommst du denn her?' „I bin von Unterland daheim und Sennerin g'west auf der Schwarzalm.' „Ja, dann kennst vielleicht