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Tiroler Volksbote
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Page 10 of 16
Date: 03.10.1901
Physical description: 16
Seite 10. „Tiroler Volksbote.' Nr. 20. schon durch die Vergothisierung geschehen. Dem hochwürdigen Johann M. Reiter, der sich vom Anfange bis zum Ende unserer Kirche angenommen, sowie dem Meister Thomas Köhle sei der herzlichste Dank abgestattet. Langtaufers (Viustgau), 27. September. Als am 15. September vom nahen „Eadkopse' mächtige Schüsse widerhallten, war der alte Vater des „Pedrosser Herrn' ganz entrüstet, weil er meinte, dass sogar am Sonntag noch die wälschen Arbeiter mit Steinsprengen

Mittenberger, Bauunternehmer ist Constantin Nico- lussi aus Luserna. Letzthin ereignete sich beim Baue dieser Straße ein Unglücksfall, der erste auf dieser Strecke. Ein Arbeiter aus Caldonazzo (Bezirk Pergine) gieng mit noch v zwei anderen Arbeitern nach dem Schießen um 11 Uhr nach sehen, ob der von ihm gebohrte Schuss tüchtig gerissen hätte. Während er so schaute, kam Plötzlich von oben herab ein sehr großer Stein und streifte ihn an der Seite, so zwar, dass er von der Schulter bis zum Fuß hinab ganz

ge schunden ward und außerdem noch einen Beinbruch erlitten haben soll. Der arme Mensch wurde dann ins Spital nach Meran überführt; es ist das ein Weg von fünf bis sechs Stunden. St. Leonhard (Passeier), 26. September. Etwas ganz Neues, noch nie Dagewesenes ist dieser Tage hier aufgeführt worden, nämlich ein Theater. Früher war das Höchste, was hier geleistet wurde, ein Concert, verbunden mit dem unvermeid lichen Tanz bis tief in die Nacht hinein. Jetzt aber hat es der Cooperator ?. Siegfried nach langen

einen Stier liefern. Bis Rlfsian hinaus gieng das Ding ganz gut; da auf ein mal, bei der sogenannten Risfianer Capelle, wurde der Stier wild, riss das Seil, womit er gebunden war, ab und sprang auf den Struzer los. Zufälligerweise kam noch ein anderer Mensch daher, welcher den Struzer von diesem wilden Unge- thüm befreite; der Struzer wurde an der Achsel und am Fuße schwer beschädigt. — In der Seeber-Atm sind Heuer acht Stück Vieh am Rauschbrand zugrundegegangen. Merk würdigerweise waren fast

; selbst die Eisen bahn scheint dabei den „Glust' zu bekommen und überall ein bisschen länger rasten zu müssen wie die alten Fuhrleute, wenn sie dem Wirt den „Neuen' brachten. — Dass das Infanterieregiment von Bozen nach Bregenz kommt, ist also zur Thatsache geworden, und unsere Magistratsherren reiben sich ganz verlegen die Nase. Keiner will wissen, warum das geschehen ist, und derweil pfeift's ihnen jeder Spatz vom Dache. Ist auch die That des Oberlieutenants nicht genug zu verurtheilen, so sagt

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 10.01.1901
Physical description: 16
nicht, wo anfangen! Wir stehm also bereits die zweite Woche im neuen Jahr und Jahrhundert. Es ist bis dato nichts Besonderes vorgekommen, als dass uns das neue Jahr den Winter gebracht, und zwar ganz regelrecht. Es ist ein altes Sprichwort: „Wenn man den Wolf nennt, so kommt er gerennt.' So lange hat man den Winter Heuer schon ge nannt, bis er mit aller Macht angerückt kam. Zwar Schnee ist blutwenig, eine dünne Decke bloß liegt auf dem hart gefrorenen Boden. Am 30. December hat es fast in ganz Tirol ein bisschen

, feinen Eisblümlein, der Schnee pfeift und kracht und singt ganz verdächtig unter den Füßen, Männlein und Weiblein hüllen sich ein, so gut sie können, denn es ist wirklich kalt; wer's nicht glauben will, der schaue nur die erfrorenen rothen Nasenspitzen seiner Mitmenschen an, dann sieht er schon, wie viel Grad es hat. Hat man in den letzten Wochen die Zeitungen zur Hand genommen, so hat man bald nichts mehr gelesen als über die Wahlen und wieder Wahlen, Wählerversammlungen und so weiter. Gut, dass

ein neues Jahrhundert angegangen, hat der hl. Vater erlaubt, dass um Mitternacht in der Neujahrsnacht ein Gottesdienst gehalten werden dürfe; in der Brixener Diöcefe hat man von dieser Erlaubnis keinen Gebrauch gemacht, wohl aber in Trient und Salzburg, an Orten, wo gerade Geistliche genug waren. Eigentlich sollte ich noch einen Rückblick über das ver gangene Jahr anstellen, will mich aber dabei begnügen, mit zutheilen, dass es in ganz Tirol, auch Salzburg, Kärnten, Vorarlberg, mit ganz geringen

Zeitungsreclamation.' So, das für heute. — Die Nachrichten dürften diesmal etwas mager ausfallen; was nicht Wahlberichte sind, sind Christbaumberichte, und die kann ich doch nicht alle bringen; sind sie ja so alle gleich und bald allgemein; wo sonst keine sind, veranstaltet etwa de^ Alpenverein eine, um sich sehen zu lassen. Chri st bäume sind schön und recht, wenn man dabei das Christkindlein nicht ganz vergisst. Innthal und Seitenthäler. Da draußen im Bairischen, da „kneißelt's' noch immer — die unglaublichsten

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 12.07.1900
Physical description: 16
und königlichen Rechte und für seine und ihre Kinder auf das Recht der Thronfolge verzichte. Die Gemahlin des Erz herzog-Thronfolgers wird also niemals den Titel Kaiserin führen dürfen, obwohl ihr Gemahl Kaiser sein wird. Nach der Eidesleistung fand die Hochzeit statt. Wir wünschen von ganzem Herzen Glück. — Von den österreichischen Regierungsnöthen nichts Neues. — Unsere. Nationalnarren sind derzeit ganz außer Rand und Band. In Innsbruck gibt es ein wahres Kesseltreiben gegen alles, was katholisch

es ein andermal; es ist zu schön, als dass ich es der Ver gessenheit überlassen könnte. — In Friedrickshafen am -öodensee ist letzte Woche ein Riesenluftballon m die Höhe gelassen worden. Der Luftballon gehört einem gewissen Grafen Zeppelin und hat die eigenthümliche Ein richtung, dass man ihn droben in der Luft lenken und leiten kann, wohin man will — ganz wie ein Fuhrwerk. Das ist eine ganz neue Erfindung. Bisher hat man dies mit keinem Luftballon zustandegebracht. Ein jeder musste, sobald er aufstieg

aus den Feuerflammen, streckten sich Hunderte von Köpfen, Händen und Füßen. Die Verzweiflungsschreie waren herzzerreißend. Erschreckend und grauenerregend klingen die Nachrichten, die aus Ostasien, aus China herüberkommen. — Nun ist es klar; was da drüben seit Wochen vorgeht, ist keine Revolution, das ist ein lang vorbereiteter Kueg des asiati schen Riesenreiches gegen alle Ausländer (Fremden). China, . ^daL^himmlische Reich der Mitte', zählt 450 Millionen Einwohner, also noch mehr als ganz Europa

, beiläufig 1200 Menschen, sind auf das grausamste ermordet, nebenbei 6000 chinesische Christen niedergemetzelt worden. Das können sich die europäischen Groß mächte nicht gefallen lassen, sie müssen einen Vergeltungskrieg gegen China führen. Der deutsche Kaiser hat schon 5000 Mann hinübergeschickt. Es wird noch viele Wochen dauern, bis die europäischen Truppen hinüberkommen und das blutige Kriegs spiel im großen losgeht. Werden thut's ein fürchterlicher Krieg, einer der größten des Jahrhunderts — ganz

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 21.03.1901
Physical description: 16
, und dem Kaiser, was des Kaisers ist — sondern auch dem Volke, was des Volkes ist, dem Arbeiter, was des Arbeiters, und der Familie, was der Familie ist. — Wenn das zu trifft, dann steht es gewiss gut um Menschheit, Gesellschaft und Staat. Wo geht der rechte Weg? katholische Kirche ist einig, weil sie dasselbe Opfer und dieselben Sacramente hat. Alle katholischen Christen aller Orte von den ersten christlichen Jahrhunderten bis jetzt haben den nämlichen Gottesdienst, sie haben ganz dasselbe hl. Messopfer

. Dasselbe heilige und unbefleckte Opfer wird bei den Schwarzen Afrikas, bei den Rothhäuten Amerikas, auf den Inseln des großen Welt meeres in allen katholischen Kirchen und Capellen ganz gleich gefeiert wie in der herrlichen Peterskirche in Rom und Ivie im kleinsten Gäukirchlein unserer Berge. Und schon die Apostel haben nach den untrüglichsten Zeugnissen den Leib und das Blut Jesu geopfert so gut wie heute jeder katho lische Priester. — In der ganzen katholischen Kirche, in allen fünf Welttheilen finden

wir dieselben Gnadenmittel, die gleichen sieben heiligenSacramente; sie werden überall ganz in der gleichen Weise gespendet, und sie wurden schon in der gleichen Weise vor achtzehnhundert Jahren gespen det — nur einzelne nebensächliche) Ceremonien (Gebräuche und Gebete) sind hinzugekommen. — Vor mehreren Jahren wurde ein Schweizer Auswanderer in den Urwäldern Amerikas schwer krank. Man musste ihm aus einer Entfernung von fünfzig Stunden einen Missionär holen, weil in der Nähe kein Priester zu finden

. Wie steht es nun mit der Einigkeit des Opfers und der Gnadenmittel bei den Protestanten? Ganz anders — da herrschen grenzenlose Verwirrung und Uneinigkeit. Die Augsburgische Confefsion erklärt, „die Messe sei beizubehalten und mit größter Ehrerbietung zu feiern-, eine andere lutherische Bekenntnisschrist (Schmalkaldische Artikel) sagt hinwiederum, „man solle die Leute belehren, dass die Messe ohne Sünde unterbleiben könne; dieser Drachenschwanz habe viele Greuel gestiftet'; der Heidel berger Katechismus

einig sind, ob Christus solche eingesetzt habe oder nicht. Die es bejahen, sind hinwieder über die Zahl derselben uneins. Die einen nehmen zwei:. Taufe und Abendmahl, die anderen drei: Taufe, Buße und Abendmahl, an. So hatte auch schon Luther bald zwei, bald drei, bald vier, ja sogar fünf Sacramente angenommen. Auch über das Wesen und die wirkende Kraft der Sacramente sind die Ansichten ganz verschieden. Manche halten selbst die Taufe für nichts anderes als für eine Ceremonie oder für eine Er klärung des Eintrittes

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Tiroler Volksbote
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Page 12 of 16
Date: 09.01.1902
Physical description: 16
?' „Casper,' sagte der andere, „i bin der Knochenmann und hab' fragen wöllen, ob du mit mir gehen willst?' „So, der Knochenmann bist; na, Bruder, i mag nit mitgehen, es g'fallt mir no ganz gut auf der Welt.' „Denkt hab' i mir's,' sagt der Knochenmann, „aber holen muss i di do amol, epper im Frühjahr?' „War nit aus, im Frühjahr, wo die Hahnpfalz und der Schneplenstrich ist; und die kloan' Vögelen am schönsten singen; dös war mir schon z'wider.' „Oder im Sommer?' — „Nix im Sommer

auch, und da trinken die zwei — der Casper hat fleißig eingeschenkt — und der Knochenmann ist ganz lustig ge worden, hat aber doch alltweil von den 80 Jahren etwas abhandeln wollen. Da sagt der Casper: „Woast was, machen mer a Spielele, drum, pass auf!' und geht wieder an das Wandkastl; da sind Karten gelegen und der Laub- ober gerade oben auf; dm schiebt der Casper in seinen Joppenärmel und legt die Karten auf den Tisch. „Jetzt heb' dir a Häufel ab, Knochenmann,' sagt er, „dös ist dein und das andere mein. Wann

, und wie der andere fort ist, hat er ihm noch nachgerufen, er soll fein achtgeben, dass er nicht in den Bach fallt — und ist mit dem Besuch ganz zufrieden gewesen. ii. Es sind schlechte Zeiten kommen, die Baiern und Franzosen sind ins Land geruckt, und da ist gebrandschatzt und gemordet worden, dass es ein Graus gewesen ist, und nachher ist's Landl gar bairisch worden, und die Tiroler Burschen haben müssen unter's bairische Militär. So ist's ein paar Jahr' fortgegangen, und den Jörg und Ton! hat's auch zu den Soldaten

, und da hat er wohl auch an den Knochenmann gedenkt, und was der vom „Rufen' gesagt hat, aber gerufen hat er ihn doch nicht. Da ist was Besonderes geschehen. Auf der Schwarz alm ist die Sennerin von einem wilden Stier gestochen worden und ist gleich dahin gewesen. Derweil aber ihre Leute geweint und gejammert haben, ist's Dirndl ganz frisch und wohlauf an der Himmelsporten gestanden und hat gar nicht gewusst, wie es hingekommen ist. Der Himmelsportner, der heilige Petrus, hat sie gleich gesehen und hat das Thürl

aufgemacht, das nebm der großen Porten gewesen ist. Er hat einen langen, grauen Rock angehabt und eine blaue Binde um die Schulter, und das Dirndl hat ihn verwundert groß angeschaut. „Grüß' dich Gott, Dirndl,' hat er gesagt. „Ja, wo bin i denn?' sagt sie ganz erschrocken. „Im Himmel bist,' sagt Petrus, „und werde dich gleich ins Paradies einweisen lassen, aber zuerst sag' mir, wo kommst du denn her?' „I bin von Unterland daheim und Sennerin g'west auf der Schwarzalm.' „Ja, dann kennst vielleicht

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Tiroler Volksbote
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Page 11 of 16
Date: 18.04.1901
Physical description: 16
ge brochen, an dessen Folgen er immer noch etwas zu büßen hatte, und jetzt dieses greuliche Ende! Schauerliche Ostern, das! Die Ursache dieser unseligen That ist noch nicht ganz aufgeklärt, nur soviel steht fest, dass sich der Unglückliche mit Glaube und Christenthum nicht zu wehe that, wie es leider Gott gerade auch unter den Beamten so häufig der Fall ist. Wo aber einmal der Glaube fehlt, nimmt es in der Regel kein gutes Ende. Gott bewahre uns vor solchen Schauderthaten! Mit den Richtern

allzuviel, so dass wir den Wassernöthern im hl. Lande drüben gerne einen guten Theil gratis abgegeben hätten. Sogar in die Kirche in Haid drang das Wasser ein, was kein Mensch denkt. Auf den Aeckern und Feldern hat das Wasser so manches „Schadete' angerichtet, doch gieng es da im Oberland im allgemeinen noch recht glimpflich ab. Wie man hört, hat das Wasser an anderen Orten ganz be deutende Schäden verursacht, wie z. B. in Planeil, wo viele der steil liegenden Aecker abgeschwemmt wurden, ja selbst dis

Zahl „forst frevelischer' Bauern, wie es auch das letztemal der Fall war. Mit der Aufforstung ist es da drein nicht ganz im Reinen, man erzählt sich diesbezüglich man interessantes Stückl. In der Sache hätte ich noch etwas auf der Zunge, doch lieber hängen wir die Sache nicht an die Glocke — stat, stat! — Mit der Vinstgauer Bahn, an der schon seit Jahren so viel herumgearbeitet wird, soll es nun doch endlich Ernst werden. Genug für diesmal aus dem Oberlande. Allerlei. Die ZVärme der Sonne

; ich weiß ^ ganz genau, dass Sie dort fl. 10.000 eincafsiert haben, und das Geld ist noch in Ihrer Tasche. Aber, jmein Herr,' fuhr der brave Arbeiter fort, „Sie haben von mir nichts zu fürchten, ich bin von Priestern erzogen worden, und dazu, dass man Gottesfurcht und Redlichteit^lernt/'dazu^ sind die Priester gut.' Der „feine Herr' aber' — schwieg. Lebendig gerupft. In der Trunkenheit gerupft wurden im wahren Sinne des Wortes mehrere Gänse, die ein Gast wirt in der Umgegend Berlins zum Schutz

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Tiroler Volksbote
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Page 9 of 16
Date: 12.12.1901
Physical description: 16
' gleich auf der ersten Seite belehrt hast, hat mir ausgezeichnet gefallen, habe es zwei-, dreimal gelesen. Ja. ganz genau so ist's, wie du schreibst. Unser Volk hängt noch an den Geistlichen. Und das macht die P. T. Volks- und Vaterlandsverräther spinnefeind. Deswegen rechnen sie so: unsere antichristliche Wühlerei in Tirol müssen wir damit beginnen, dass wir das Volk den Geistlichen abwendig machen und die Achtung vor ihnen beim Volk untergraben. Dazu ist ihnm kein Mittel zu schlecht, weder

Weise in den eigenen Sack fließen zu lassen, und um eines schönen Tages zu verduften; so ist es ja bei den Soci Brauch, nicht wahr? Dem ^wahrheitsliebenden' (! ?) Schreiber scheint es aber auch ganz wider den Strich zu gehen, dass unser Herr Cooperator kürzlich sich erdreistete und — man höre — gegen die Unmäßigkeit predigte. So was sollte denn doch nicht geduldet werden, denn wenn die Leute mäßig sind und nicht über ihren Stand hinaus leben, dann könnten sie sich was ersparen

, und das ist einem richtigen «Obergenossen' doch nicht recht und kann ihm nicht recht sein, denn so lange die Leute noch was haben u>d was ersparen, sind sie ja sür die Socialdemokratie nicht reif; die Leute müssen vorerst ganz herunterkommen, dann sind sie bei den Soci zu brauchen. Wenn aber der Schreiber der Zirler Notiz gerade Lust in sich verspürt, Küchenstudien zu machen, so würde ich ihm rathen, zuerst in die Paläste und Küchen der Führer sich zu verfügen, z. B. zu Dr. Adler. Singer, Bebel u. f. w.; die leben

bekanntlich ganz gleich (?!) wie die ärmsten ihrer Genossen; ist's nicht so? Und die Mittel zum flotten Leben, sind es nicht die blutigen Arbeiterkreuzer? Wir müßten noch ersuchen, »der Anhänger der freien Liebe', wie die Soci ja sind, möge, wenn er die Schneid hat, die ganze gemeine Verdächtigung, die im Artikel über das Theater in derKlein- kinderbewahranstalt enthalten ist, das übrigens im Hoch sommer von 7—9 Uhr, also am hellen Tage, aufgeführt wurde, in etwas greifbarer Form aussprechen; vielleicht

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Tiroler Volksbote
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Page 11 of 16
Date: 07.02.1901
Physical description: 16
, die gute Frau möchte doch Pathenschaft übernehmen; ihre Mutter, ganz fremd und arm, habe ein Kindlem bekommen und finde nirgens eine Tauspathin. Die Taufe sei in Ebbs, dort erfrage sie schon das Kindlein. Richtig, die gute Frau sagt zu, und mit dem Taufzeug unter dkm Arm geht sie im Festtagsschmuck nach Ebbs. Auf dem Wege dahin denkt sie schon nach über des Kindes Name. Gut, ist's ein Buab, so heißt er Fritz, und ist's a Mädl, dann „Moidl', zum ewigen Andenken an die gute Frau Pathin

nicht mehr widerstehen konnte, nieder. Airchbichl, 30. Jänner. Vorgestern, den 28. Jänner gieng ein so starker Sturm, als wollte er ganz Kirchbichl hinwegreißen. Schindeln sind von den Dächern geflogen, - Fenster sind ziemlich einige nicht „ganz' geworden und hie und da eine Jalousie wie ein Blatt Papier davongetragen worden. Das Allerliebste ist: Das vor etwas mehr als einem Jahr gebaute Epidemie-, vulFo Nothspital hat über Nacht Dachstuhl und Blechdach verloren, und nun schaut es ohne Hut und Hauben

der 73jährige Herr Joachim Oberreiter. Gasthof besitzer und Oekonom, dann Frau A. Kircher, die Mutter des Handelsmannes Vincenz Kircher. gerade 12 Stunden später, und wieder 12 Stunden später stürzte Frau Maria Schinnerl, Arbeitersfrau, in ihrer Wohnung zu Hansal plötzlich, vom Schlage getroffen, zu Boden; nach zehn Stunden hatte auch sie schon diese Erde verlassen. — Es hat mich befremdet, dass im „Volksboten' gar nichts von unserem Arbeiter- Vereins-Christbaum gestanden. Ganz kurz sei daher nachgetragen

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 05.01.1895
Physical description: 16
so-viel Schönes und Herrliches erzählt. Ein Spruch heißt-sogar: Wenn man Neapel gesehen, dann ist gut sterben. Wir sind in Rom am >12^ September um Mitternacht abgefahren und beiläufig um halb 8 Uhr früh in Neapel angekommen. Was soll ich nun von dieser schönen Stadt erzählen? Ja, Neapel ist freilich eine große und herrliche Stadt! Sie ist viel größer .als Rom und hat über eine halbe Million Einwohner; 7Sie ist ganz am Meere ge legen, und Arade vom aus nimmt sie ^ h am schönsten aus. Schöne Straßen, hohe

siehst du da von der ganzen Welt her. kleine und große, Griechen, Juden, Christen, wßiße und schwarze. Die ganze Welt mit allen möglichen Monturen ist hier vertreten. Aber auch Kinder im Adamscostüm und nicht sehr anständig bekleihete Weibsbilder gibt es. Es ist da viel Gesindel und in die Seitengassen hinauszugehen, nicht jedem zu rathen. Namentlich sind die Buben oft geradezu unverschämt. Sogar auf den Wagen steigen^ sie dir hinauf und wollen dich ganz zwingen, ihnen etwas zu geben oder irgendeinen

Schmarrn; abzukaufen. Jagst du sie fort, dann freut sie es noch mehr. Da lachen, spotten, und schimpfen sie oder werfen Steine nach. Wir sind.'auf. ewem Omnibus nach Pompeji gefahren: Auf dieser Fahrt konnten wir das alles beobachten. ?! , Diese Stadt wurde im Jahre 79 nach Christus vom Vesuv ^überschüttet und ganz zu grunde gelichtet. Jetzt, ist ein großer Theil der selben ausgegraben. Man sieht, dass es eine bedeutende Stadt gewesen ist. Es sind die ein zelnen Gassen, Häusern Theater, Tempel

u. s. w. ganz gut zu erkennen; auch wie ihr Bau aus gesehen hat. Man möchte es gar nicht glauben, dass der Vesuv, der doch ziemlich weit entfernt ist, ein solches Unglück anstiften konnte. Die ganze Stadt und vielleicht bei 2000 Leute giengen zugrunde. Mit einer Masse aus Steinen, Wasser und Asche wurde alles etwa vier Meter hoch überschüttet. Im Museum zu Neapel sind viele ausgegrabene Aachen zu sehen, welche sehr in teressant sind. Auch Leichcn werden dort auf bewahrt; die sehen aber gerade so ans

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 06.04.1899
Physical description: 16
, haben diese Herren, die sonst auf ihre Weisheit sich nicht wenig einbilden, noch nie erbracht. Es ist sogar ein Preis von 10O0 st. ausgesetzt worden für den, welcher wissenschaftlich nachweisen kann, dass die katholische Kirche wirklich deutschfeindlich sei, wie die „Los von Rom'-Schreier behaupten. Eine ganz nette Summe, die doch die „kleine Mühe' wert wäre! Aber bisher (seit 3 Monate»') hat sich keiner darum beworben. Es wird auch keiner darum sich kümmern — irotzdem gerade unter den studierten Henen

angestiftet haben, dem Millionär Schönerer, dem wüsten Parlaments-Spectakler, der sich im Reichs tage hat müssen sagen lassen: „Schlafen Sie Ihren Rausch aus', und seinem würdigen Kumpan, dem Duell-Wolf, einem erst ckten Studenten, diesen Zweien ist es nur um eine Hetze, um eine Komödie zu thun. Vor ein Paar Jahren ist Schönerer auch nach Tirol gekommen, ins Unterinnthal; er ist damals auf Bauernfang ausgegangen und hat sich te-halb ganz katholisch gestellt. Von Wolf ist es nicht lange her, dass

und die Sonnwendfeier haben sie ge schwärmt; den Monaten haben sie altheidnische Namen gegeben; sogar die christliche Zeitrechnung haben sie abschaffen wollen. Ist es also nicht wahr: „Los von Rom' heißt „Los von Gott', „Los von Jesus Christus'!? Traurig ist es, dass man in Oesterreich gegen solche Leute ganz wehrlos ist, dass die katholische Kirche gegen solche Angriffe völlig schutzlos dasteht und sich selber allein wehren muss; und auch das wird ihr manchmal von oben herab erschwert. Nun, die Kirche braucht

sich vor dem „Los von Rom'-Rummel nicht zu fürchten; am Felsen Petri sind ganz andere Stürme angeprallt und haben sich daran viel gescheidtere Leute die Köpfe eingerannt. Aber der Staat, unser Vaterland Oesterreich sollte Leute, welche den offenen Hochverrath predigen, doch >twas weniger zart behandeln. „Los von Rom' schreien sie, „loS von Oesterreich' meinen sie. „Hurrah Alldeutschland' ist ihr Trinkspruch, der ihnen mit Recht den Namen „Preußen-

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 16.06.1898
Physical description: 16
'st es jedenfalls, der drüben in Amerika.- Er dauert jetzt schon über zwei Monate, und es ist vemahe noch nichts geschehen, als dass die ganze alle Wochen ein paarmal grün und blau angelogen wurde. Ein Theil der spanischen Flotte ^gt allweil noch in der Bucht von Santiago ^ Cuba, so man gegen den östlichen Zipfel ver Südseite der Insel finden kann, und es uheint, dass es ihr dort ganz ordentlich behage. Vor ?er langen, schmalen Bucht haben die Amerikaner Me Schiffe in weitem Halbkreise aufgestellt und dchaupten

, sie hätten die Spanier damit ein geschlossen wie eine Maus in der Falle. Aber ^ MauS ist scheinbar ganz fidel und guten Muthes, so dass den Amerikanern das Warten Erleidet wird. Darum haben sie letzte Woche 5'? Festungswerke auf beiden Seiten der Bucht .^Hoffen, aber nicht viel ausgerichtet, bekamen itlmehr einige bedenkliche Löcher in den Kopf, heißen in daS Schiff, und fuhren wieder Maus ins Meer. — Dann aber kommt auf ein mal ein mächtig großes amerikanisches Kriegs schiff die Bucht heraufgeschwommen

ein Kunst stückchen herausschlagen — wer es ihm glaubt, dem General? — Die Spanier kommen nun aller dings nicht mehr heraus, aber die Amerikaner kommen auch nicht hinein und müssen mit zwei Flotten vor dem Loch Wache stehen. So viel ist sicher und gewiss, dass die Amerikaner sich mit dem Krieg arg verrechnet haben und heute schon gerne hätten, sie wüssten von der ganzen Geschichte nichts. Die Spanier haben doch noch Haare an den Zähnen, während die Amerikaner zwar ganz geriebene Krämer, aber jämmerliche

Kriegsleute sind. Sodann ist noch ein anderes Haar in der Suppe. Die europäischen Mächte wollen es nicht dulden, dass Spanien von Amerika noch ganz geschwächt werde, und vorab nicht, dass die Amerikaner Cuba und die Philip pinen für sich behalten. Frankreich schießt Spanien Hinterrucks Geld vor, Oesterreichs Kaiser muss es schon als Vetter der Königin Christina mit Spanien halten, und der russische Bär droht Amerika auch mit seiner breiten Tatze. Nur England will Freund oder gar Bundesgenosse Amerikas

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Page 1 of 16
Date: 23.01.1902
Physical description: 16
, Donnerstag, den 23. Jänner ^9^2. x. Icrhrg. Gehk es dem Bauer gut? neuester Zeit wird von manchen Herrenleuten be- hauptet, dem Bauer gehe es eigentlich ganz erträglich, es stehe heute nicht schlimmer um den Bauer als in früheren Zeiten; es sei dämm unverantwortlich, wenn man immer von dem Bauernelend schreibe und dem Bauer über seine Noth und schlechte Lage vorrede; dadurch werde der Bauer unzufrieden und rebellisch. — Als ich diesen Vorwurf das erstemal hörte, habe ich sofort einen alten, gescheiten

und laut gesagt werden, dass der Bauer nicht auf Rosen gebettet ist, sondern auf ganz andere Dinge. Man erweist dem Bauer einen schlechten Dienst, wenn man erklärt, es gehe ihm nicht so schlecht. Niemand hört solche Aeußerungen lieber als die Regierung, die dann aber auch mit der Hilfe für den Bauernstand zurückhält.— UebrigenS ist dem Bauer schon seit Jahren Unrecht wider fahren, und es ist gewiss gut. wenn der Ungerechtigkeit ein mal Einhält gethan wird. Wer den Bauern wohl will, muss sie über 5as

Unrecht ansktären, damit sie sich wehren und ihr Recht laut verlangen. Wer seinen Mund nicht aufthut und immer geduldig zuwartet, der ist verschneit, namentlich bei uns in Oesterreich. — „Ja,' sagt, man dagegen, „die Bauern essen und leben ganz gut!' — So? Wo denn, und wie denn? — Die Herren, die so sprechen, möchten sich nur einmal an den Bauerntisch setzen — schauen, wie lang sie es aushalten. — Uebrigens hätte der Bauer ein Recht, wohlgemerkt, ein Recht, besser zu stehen und besser zu leben

wenige andere und kann bezeugen, dass sich die Dinge wirklich so verhalten. — „Ja,' sagt ein anderer, „die Bauern treiben auch zuviel Luxus.' —- Sagt mir gerade: Wie denn, und welchen denn? — Die Zeit hat sich seit fünfzig Jahren gänzlich geändert. Die Lebensweise der Gesellschaft in Europa ist namentlich durch die vielen El findungen eine durchaus andere geworden, sie hat sich, wie man sagt, verfeinert. Die Kleidung, die Kost, der Verkehr — alles hat sich verändert. Es war für den Bauer ganz und gar

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Page 8 of 16
Date: 28.06.1900
Physical description: 16
mir die Freud'?' Der Primiziant öffnete das Beutelchen. Es lägen wohl an die fünfzig Silbergulden drinnen. Er schob dasselbe zurück und sagte: „Nein, Juli, das ist zuviel! Das kann ich niemals behalten; es ist dein sauer verdienter Lohn . . . eme Kleinig keit meinetwegen will ich nehmen, aber soviel nie und nimmer!' „Lieber Joses, du thust mir wehe . . . Schau', ich hab' noch gar nichts für dich gethan und möcht' halt auch gern einen Theil haben an der großen Freud', einen ganz kleinen Theil . . . Geh

dich wohl ans uns bei deiner neuen Messe!' „Gewiss, Juli, ganz gewiss . . . gleich nach meinen Zieheltern und meinen unbekannten Eltern kommst du an die Reihe.' „Ist schön, Josef, dass du dich auf deine rechten Eltern auch verstehst, ist recht schön,' sagte die Juli mit zitternder Stimme. „Ja, wenn ich g'rad' wüsst', ob meine Mutter noch lebt, und wo sie ist . . . hundert Stunden weit thät' ich gehen, um sie herzuholen, dass sie sich mitfreuen könnte.' »Josef! Josef!' schrie das Weib auf; dann hielt

es die Schürze vors Gesicht und schluchzte herzbrechend. „Aber, Juli, was hast denn?' fragte erschrocken der Primiziant. Sie ließ die Schürze hinnntersinken, ihre Mundwinkel zuckte«, ihr Gesicht wechselte mehrmals die Farbe, es drängte etwas mit Gewalt heraus. Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder; endlich sagte sie ganz leise: „Du thust mir soviel erbarmen, Josef, g'rad' soviel erbarmen!' (Schluss folgt.)

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Page 12 of 16
Date: 28.06.1900
Physical description: 16
nicht einstimmen. Ihm war ganz eigenartig zumuthe geworden, und er gab diese Stimme, rückhaltlos dem Begleiter zu verstehen. Der lachte laut auf — aber im gleichen Augenblicke stolperte er und stürzte auf den Boden. „Mein Jesus, Barmherzigkeit!' rief er spottend. Damit aber war der jüngere noch weniger einverstanden; er ludclte seinen Genossen in entschiedenster Weise. Den Rest des Weges setzten sie jetzt in einsilbiger Unterhaltung fort. Etwa drei Stunden später waren sie auf einem Berge angekommen

, der sich schroff vor ihnen senkte. In etlicher Ferne lag ein kleines Dorf. Eduard breitete die Reisekarte aus, den einzigen, freilich nicht ganz ausreichenden Wegweiser. „Dort liegt unser Reiseziel,' rief er, auf das Dorf deutend, „hier müssen wir vorsichtig bergab steigen!' Und sie machten sich sofort an das gefährliche Wetk, wählten aber in ihrer Unkenntnis die schwierigste und ge fährlichste Stelle. Mit Entsetzen liefen die Einwohner des Ortes zusammen, um zur Stätte zu eilen und womöglich den Kletternden

auf und trug sie dem Dorfe zu, allein schon nach ganz kurzer Zeit starb Ernst noch während des Transportes. Nur die Worte: „Mein Jesus, Barm herzigkeit!' konnte der Aermste noch stammeln; im nächsten Augenblicke stand seine Seele vor dem höheren Richter. Welch ein Ende! Ja, es hatte sich nur zu schnell erfüllt das Wort: „Heute roth, morgen todt.' Welch ein Urtheil mag über ihre Seelen ergangen sein, nachdem sie dreimal die göttliche Warnung verschmäht hatten! Wir können dieselben nur der himmlischen

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Tiroler Volksbote
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Page 11 of 16
Date: 22.03.1900
Physical description: 16
die Nachrichten aus zwei so wichtigen Thälern, wie das Pusterthal und Etschland sammt Vinstgau, vertragen hat; da liegt offenbar Absicht vor, denn diese Thäler sind bekanntlich stammverwandt; vielleicht waren die dortigen Nachrichten nicht ganz richtig; doch mit dem Wind lässt es sich Nicht streiten.. Infolge dieses Malheurs werden diesmal auch ein ^aar alte Neuigkeiten aufrücken; vielleicht sind sie dem eiiien öder anderen doch noch neu oder sie kommen ihm neu vor. weil er sie schon zweimal vergessen

kleines Erdbebett vers jpitrt; es jotien manqerv«- ^ d ibw» etwa« schwankend geworden sein; ob das Erdbeben schuld war oorr nicht, das weiß ich nicht. Dann ist die Influenza noch nicht ganz Vorbei; und jetzt gerade in letztet Zeit hört matt viel vöü TöbesMen infoläe derselben. Ferttet ist wegett der Maul- und Alaüenseüchs die Grettze segelt Baiern gesperrt. Es ist ein Elend mit dieser Krankheit; bald bricht sie da, bald bricht sie dort aus, so dass es swu.' lange her ist, dass das Hand nicht yiehr

seucheitfrei ist; oerowegen benllyv.1 die Ausländer oie Gelegenheit, die Greitje wieder zu sperreli. Wie viel Schaden hat nicht das Land alle Jahre desweM. und wie viel Bauern und Bäuerlein kommen deswegen halb oder ganz auf die Gant! Wo fehlt's denn etwa, dass das Ding gar kein Ende nimmt und immer schlimmer wird? Die studierten Viehdocter sagen, es fehlt bei den Bauern, und die Bauern sagen wieder, nein, bei uns fehlt's nicht, fehlen thut es am Gesetze. Fehlen wird es wohl, wie ge wöhnlich, auf beiden

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 09.08.1900
Physical description: 16
. — In einer Artilleriekaserne zu Lemberg verübte der Corporal Bileta einen sonderbaren Selbstmord. Er füllte nämlich eine Kanone mit lauter Patronen und feuerte sie hierauf mittels einer Schnur gegen sich ab. Der Corporal wurde in ganz zerschmettertem Zustande aufgefunden. Höher geht's nimmer! — Die Hitze in Paris hat am 21. Juli zwölf Menschen leben gefordert. Am 22. Juli fielen ihr drei Personen zum Opfer, abgesehen von schweren Hitzschlagfällen, die nicht tödlich verliefen. — Eine seltsame

Geldlein im Jahr, und eine Freud' muss der Mensch halt auch haben, gelt, Traudel? Schau' doch einmal her, wie schön sie geschnitzt ist! Die Rebenblätter da, sind sie nicht ganz natürlich und die Trauben rein zum Dreiubeißen? Und ist's nicht, als ob der Vogel jeden Augenblick vom Giebel fortfliegen wollt'? Du, so was ist eine Kunst, eine gar große Kunst! Meinst nicht auch, Traudel?' Sonst halten die Weiber mit ihren vortrefflichen Mei nungen nicht leicht hinterm Berge; die gute Traudel aber meinte gar

in einem Ameisenhaufen saß und schon auf dem Sprunge war. aus der Haut zu fahren. Geschah ihm ganz recht, dem Brndec Liederlich! Was half's, dass er endlich aufsprang und die Stube mit starken Schritten maß? Was, dass er laut und gebieterisch sein Nachtessen verlangte und über die Schlamperei im Hause zu murren anhnb? Was, dass er skine Holzpfeife stopfte und nebelte, als ob er alle Krankheiten des Jahrhunderts aus räuchern müsse und etwelche Wetterhcxen auch noch?! Die Wetterhexe von einem Weibe, die Traudel

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 31.10.1901
Physical description: 16
hl. katholische Kirche weiß ihre Heilig keit sehr zu schätzen; sie spricht einem Verstorbenen erst dann die Ehre der Heiligkeit zu, wenn ganz sichere Beweise dafür erbracht sind. Auch wenn das Leben eines Dahingeschiedenen genau durchforscht und nichts gegen die Heiligkeit gefunden worden ist, so ist dies der Kirche noch nicht genug. Damit ja keine Täuschung möglich sei, wird mit der Heiligsprechung des Verstorbenen noch gewartet, bis ohne Zweifel erwiesen ist, dass wenigstens drei wahre, echte Wunder

. Mit den Wundern der Heiligen verhält es sich aber ganz anders: sie sind wirklich so eigenartig und überraschend, dass auch ruhig denkende und scharfsinnige Leute sagen müssen, man könne sie auf natürliche Weise nicht erklären. Oder wer wollte -- nehmen wir bloß ein einziges Beispiel — auf natürliche Weise die Wunder des hl. Antonius von Padna erklären, über die ein jeder, der etwa Zweifel hat, in den glaubwürdigsten Schriften nachlesen kann? Auch Anders gläubige haben die Wunder unserer Heiligen anerkannt

. Selbst Martin Luther hat erklärt: „Wer mag noch bestreiten, dass noch heutigentags sichtiglich bei der lieben Heiligen Körper und Gräber Gott durch seinen hl. Namen Wunder thut?' Während durch die meisten Heiligen nur hie und da ein Wunder geschieht, gibt es besondere Wunderwerke, die ganz regelmäßig zu gewissen Zeiten durch die Reliquien von Heiligen geschehen. Ein solches Wunder geschieht z. B. mit dem Blute des hl. Bischofs und Märtyrers Januarius. Von diesem Blute wird ein kleiner Theil nebst

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