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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 24
Date: 18.08.1915
Physical description: 24
, ist doch kein Opferlamm, das sich für des Nächsten Wohl ganz dcchingeben muß. . Aussig. (Flüchtlingsfürsorge.) Vor drei bis vier Wochen meldete ich der geehrten „Bötlgemeinde', daß bei uns im äußersten Win kel Nordböhmens Kriegsflückilinge aus Lusern (Bezirk Vorgo) und der umliegenden Gemeinden Untergebracht sind, daß von einem eigens gegrün deten Hilfskomike für dieselben in christlicher Liebe gesorgt wird. Kleider und Geld wurden gesammelt und an die Bedürftigen verteilt. Bis Ende Juli teilte man aus: 730 Hemden

- ratsabgeordnete Delugan aus Triennt und der hochw. Herr Pfarrer von Lusern, die dieser Tage die Flüchtlingsheime inspizierten waren voll des Lobes über die rege Tätigkeit des Hilfskomitees. Auch den Flüchtlingen gefällt es hier, je länger je besser. Daß sie auf Winter gerne zurückkehren möchten in ihr liebes Landl, ist ja ganz begreif lich, „aber wir müssen uns halt gedulden', meinte letzthin ein Mann, „wie die Altväter in der Vorhölle, denen es ja arkP ganz gut ging, die aber doch nach dem Himmel verlangten

.' Nun, wir wollten es ihnen allen gewiß ganz erträglich ma chen in der Vorhölle, aber es fehlen uns die not wendigsten Mittel. Unsere Kasse ist leer und so wage ich denn eine Bitte an Euch, liebe Bötl- leser. Euch geht es in der Heimat doch verhält- yismäßig noch bessex. Kchenkt uns etwas, damit wir Eure lieben Landsleute weiter beteilen können. Schickt, was Ihr geben könnt an das Hilfskomitee in Aussig, Böhmen Wir aber wer den für Euch und Euer Landl beten, d«ßGott es Euch lohne durch einen baldigen

auch noch cm die Militärverwaltung Heu wirb aboeben müssen, mit seinen Futtervorraten nicht das Auslangen finden und sich in die traurige Notwendigkeit versetzt se hen wird. Vieh vorzeitig verkaufen zu müssen. Es muß daher wiederholt ernstlich vor Heu- und Strohverkauf gewarnt werden. (Heu wird meines Erachtens ganz gewiß nicht billig. Man denke an die Menge Pferde, die im Lande stehen und daran, daß Heuer so manche Verliese nicht gemäht werden kann. D. Red.) Nußland. Von Franz Mislik, Landsturm-Unterjäger^ 2. Regiment

Fretter Es ist schon ganz ein wirklicher Graus» Hier auf der Bleibe, wo ich.dies schreibe. Beutelt's mir fast schon die Seele heraus. Leise, ganz leise, heimlicherweise Kribbelts und krabbelts auf unserer Haut, Und ach die Hose, sitzt unS ganz lose Vknn am Bauche man niederwärts schaut. Wir armen Bauern, sind zu bedauern, ^ Schaffen im Frieden das tägliche Brök Aber im Kriege, daß ich nicht lüge, Leiden daran wir oft bittere Not. ^ Früher zu Hause, um neun zur Jause Konnte man essen, wie sich's

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Tiroler Volksbote
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Page 9 of 20
Date: 16.04.1919
Physical description: 20
. Zufällig stand der Besitzer ganz in der Rahe, ohne von der Gefahr etwas zu bemerken, bis die Flammen hoch über daS Dach köderte«. Dank dem Eingreifen der hiesigen Feuerwehr und der tüchti gen Mtthilse der Volkswehr war der Brand in zeh» Minuten an einem weitere» Umsichgreisen verhin dert. Der ganze Dachstuhl, sowie alle Gegenstände unter Dach, an denen es bei de» viele» Hauspav- ' Kien nicht fehlte, ist vernichtet. — Die hiesige Räte- Organisation hatte scho» gleich bei der Gründung D«h; man hätte

so gerne auch einen Bauern ge habt, aber diese haben in Knsstein sür derlei MusiZ kein Gehvr^ Alles LiedeSwerben war vergeblich und so mußte mit tiefem Schmerz das B im Rat gestrichen werden. Zum Schutz und zur gegenseiti gen Sicherheit habe» sich auch die bürgerlichen Kreise zusammengeschlossen. DaS war natürlich ganz gegen den »hohe» Rat*. Man wetterte, Aimpfte und drohte in nicht ganz seinen Formen. Nie Bürgerlichen aber ließen sich nicht einschüchtern und schauten sich um Hilse um. Darauf wurden

nun als Opfer der Spartakisten im Spital darniederlie gen. — Jenseits der Zollbrücke steht ei» kleines Wachthaus für die bayerischen Grenzsoldaten. ES wurde von unserer Gemeinde erbaut. Und dieses äußerste Grellzhäusche» wurde schon von einem Spartakisten eines RachtS besucht, und da sonst am ganz einfachen Häuschen nichts zu vernichten ist als ein Feilster, so mußte halt dieses in Trümmer gehen Wenn nur etwas hin ist, dann ist einem Bolschewi ken schon Wohl. — In Oberaudorf sührt ein sonder barer Mann

Per» son) unserer Gemeinde, das alte „Marxer Wet- bele-, hat man ansangS Marz zu Grabe getragen. Den ganzen Winter Z918 meinte sie sterbe» zu Müs- dort ist sie wieder gut auf die Füße gekommen» jktzt hat sie de? Herrgott ganz plötzlich zu sich ab berufen. Aucb ei« anderes Menlck aus der ante» „Tirols? «ornsovre alten Zeit, die mehr als 70jährige »Hansen Julie* ist einer tückischen Lungenentzündung erlegen. Sie hat sich ihr ganzes Leben geplagt, war über SV Jahre beim Mesner Dirn, hat unsere Kirche

gesagt werden: DaS war positiv katholische Arbeit Sämt- liche Redner vnd Nednerinnen, auch die Laie«, scheuten sich nicht vor dem unumwundenen Bekennt nis ihrer Weltanschauung und das ist's, was wir heute brauchen: Wanne, kernige, echt tirolisch« Ueberzengnng, daß dies allen Teilnehmern voll und ganz llar war, bewies der Beifall, den die Schluß worte des hochw. Herrn Feldkuraten Pixner aus lösten: Tirolisch, katholisch — daS muß heut« Frauenart sein, wenn sie ein Halt und Hort für die alten

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 36
Date: 30.05.1913
Physical description: 36
der Hans nur vom kommenden Glück. Aber das Glück ist blind und trifft oft ganz verkehrte Anstalten. Was sich der Hans früher gewünscht hatte, ging jetzt in Er füllung. Er wurde bei seiner letzten Militärstellung behalten und mußte zu den Schützen einrücken. Das Vronele weinte und er knirschte mit den Zähnen. Da half nichts, es mußte geschieden sein. Bevor sie auseinander gingen, gelobten sie sich, unentwegt zu sammenzuhalten. Zwei Jährlein, tröstete der Hans, wären bald vorüber und dann stünde

Stiefmutter, bös willig ausgestreut wurden. Bald spürten die Näherin nen die Wirkung der schlimmen Nachrede. Sie erhiel ten keine Arbeit mehr und mußten darben. Im Früh- jähre trieb sie der Jedlbauer aus der Herberge im Klammhäusl und sie vermochten in ganz Rettenbach keinen Unterstand mehr zu bekommen Nach langem Herumbetteln fanden sie endlich drau ßen in Gutenbrunn ein ärmliches Quar tier. Aber der Verdienst fehlte ganz, da in Guten brunn ehedem zu viel Näherinnen waren. Bis auf ein einziges Kleid

Jahren heimkam, fand er zu fei nem Erstaunen das Vronele nicht mehr im Klamm häusl. Die Stiefmutter zu Haufe sagte ihm mit bos haftem. Grinsen, sein Schatz wäre verdorben und ge- iwrben, er möge nur draußen im Pfarrbuche von Su ßenbrunn nachschlagen lassen. Durch Lerumsragen w der Nachbarschaft erfuhr der arme Bursche die olle traurige Wahrheit. —- Als er-sich ganz klar wurde, bekam sein Gesicht eine geisterhaft b.lasse Farbe, ^ zitterte wie eine Rute und schaute mit wild rollen- nn Augen

, wo sie das Vronele hingebettet hatten. El Grab im düster» Friedhofwinkel, ganz von räuchern überwuchert, erblickte, überkam ihn wieder fieberhafte Zittern, sein Gesicht aber war starr. wie gefroren und die Trän«: rannen daran herunter, wie das Wasser über einen Stein. Endlich löste juh der stumme, grausame Schmerz. Ein lautes Weinen rang sich aus seiner Brust, er kniete auf das Grab nie» nieder und sagte leise, zärtlich: „Vronele, du unschuldiges Kind, o wie haben eS dir die Menschen gemacht! In deinem Leben

nicht, dein Hans ist wieder da und er laßt nicht von dir, magst auch tausendmal gestorben sein.' Am nächsten Tag war alles Gras und Sträucher- werk im Friedhofswinkel ausgerauft und Vroneles Grab war ganz mit Blumen überdeckt. Der Hans hatte einen Korb voll der schönsten Frauenäuglein, Vergiß meinnicht, Engslsblüh und Blutströpflein vom Berge heruntergebracht und sie so dicht auf Vroneles Grab gesteckt, daß der kleine Hügel aussah wie eine bunte Stickerei. Von jetzt an kam er alle Wochen zweimal und erneuerte

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 21.07.1915
Physical description: 16
^eite 8. Nr. 3), „? irokeiBollSbot r.' Mittwoch, den 21. Juli 1915. nerstühlo große Lücken aufweisen, und dabei in bei großen Familientische in der Stube. Dort ist der Platz, wo früher der Hausvater, die Bu ben und Knechte nach Rang und Älter ihren Stammsitz, innegehabt, meist leer. Auch sind die größeren Pfannen für bessere Zeiten zurückgestellt worden. Ein Haus steht zur Nachtzeit ganz leer, die Bäuerin, die allein daheim ist, geht ins Nach barhaus schlafen. Auf diese Weise

diwostok, am Ufer des stillen Ozean, ganz nahe an der japanischen Grenze, in russischer Gefangen schaft im 32. Lebensjahre gestorben. Er war der Sohn des Sparkassedieners in Bruneck, vermählte sich im Herbste 1913 mit Maria Schneider, Pei- ßertochter von Sillian, und übernahm bald da rauf die Geschäftsführung des altberümten, leider in Konkurs geratenen Wirtshauses „an der Mahr'. Kaum war er bei der ersten Mobilisie rung als Vatronilleführer im 1. Tiroler Kaiser- jäger-Negimente zun: Kriegsdienste

wir seit den letzten Tagen ganz deutlich, lvenn auch aus weitester Ferne, über Freienbichl trüber, wahrscheinlich aus Buchenste'.?'., das Dröhnen der Kriegskanonen. — Der Kornschintt hat bei günstigstem Wetter bereits begonnen. — Wir danken dem „Bötl' für alle liebevollen Worte des Trostes und der Aufmunterung in dieser schweren Zeit und senden auf diesem Wege allen unseren lieben Gemeindeangehörigen drau ßen in der weiten Welt, in Polen und Galizien» an der welschen Grenze, in Böhmen und Ober

. (W e t t e r u n d K r i e g s- bericht.) Das Wetter ist bei uns wie es sein soll. Wenn es die Nacht regnet nnd beim Tag die Sonne scheint, hat einmal ein alter Bauer gesagt, ist gut Bauer sein; so ist es jetzt bei uns schon länger als 1V2 Monate getvesen. Daher ist alles schön, nur die Trauben litten großen Schaden. — Von unserem ganz kleinen Oertchen sind 12 Männer eingerückt zur Ehre Gottes und zum Schutze unseres Vater landes. Einem von ihnen, nämlich Peter Wenter, Vater von 7 Kindern, hat sein junges Leben

! Heute schreibt Dir eine ganz unbekannte Leserin ein Brieflein und muß Dir berichten, daß es bei uns heute stark geschauert hat. Die Trauben waren Heuer Wirklich schön, wenn schon die Peronospera stark wütete; aber man hat sich halt doch Mühe gegeben mit spritzen, damit die Krieger, wenn sie zurückkommen, einen Tropfen guten Weines trinken können, was sie auch redlich verdienen. Aber heute ist halt uns.Weiberleüt der Mut gefallen, denn seit wir gehenken, hat es bei uns Klausenern.nie

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 20.03.1919
Physical description: 16
Sekretär der in Nauders stationierten Volks» wehr, EdNnger, sah die arm« Frau im Seitengraben der Straße im Blute liegen, fortwährend um Hilse rusend, während ihr Bedränger noch innner schußbereit vor ihr stand und acht seiner welschen Kameraden ganz in der Nähe ruhig dem gemeinen Kerl zuschauten. Ed- linaer, der der Frau zu' Hilfe kommen wollte, wurde auch von dem Ulchold mit dem Revolver bedroht. Der keß sich jedoch ni«yt abschrecken, da Edlinaer aber allein mchts machen konnte, deckte er vorläufig

, auch auf den Höhen eines Bergdorfes feiern Leichtsinn und gedankenlose Gleicl)- gült'igkeit ibre Triumphe. Frankreich, ein sieghafter Aeind, wandert in Dankbarkeit zu den Heldengräbern und trauert um seine gefallenen Sohne, doch wir, be siegt und geknechtet, unsere Brüder und Sölme noch zum Teil m harter Gefangenschaft, wir schämen uns nicht, in dieser bitterernsten Zeit einen Ball näch dem- andern zu yalten bis in den frühen Morgen hinein! Ganz unbegreiflich ist aber, daß Heimkehrer, die jähre- lang mit Ehr

stundenlang halten mußten, in der Folge wurde ein Glied nach dem andern lähm, schließlich lac; der einst so riesenstarke, kern gesunde Mann so hilflos im Bett, wie ein kleines Kind. Ganz rührend war feine christliche Geduld trotz der größlichen Schmerzen. Niemals bat man auS seinem Munde, eine Klage gehört über Krieg oder unverfch-l- detes Elend; geduldiA und gottergeben wie er gelebt» ist der Held auch hinubergeschlummert in das Land des ewigen Friedens. Kriegskameraden gaben ihm in Na tionaltracht

ein Schreckensrcgiment sondergleichen. Wer nicht mit ibneu kältet, muß über die Klinge, springen. Viele von den heimkebrenden. Russen Jim einfach erschossen war. den. Tie Teuerung ist aufs höchste gestiegen. Ein Schachtele Zündhölzchen kostet nach unseren Begriffen 20 It. Ein Packl Tabak I0 X. Ganz Rußland ist mit Papiergeld überschwemmt. — Das Wetter ist hübsch warm und angenehm. Weniger angenehm sind jetzt die Wege. Man bricht und versinkt ins unendliche. Der Gesundheitszustand ist nicht der beste. Eine fast

; Präa:aten soll 25.000 Kilo liesern. also 250 Stück, dag Nindl zu 1VV Kilo gerechnet. Da möchte« wir doch, mit Verlavb, fragen: Will man denn unser» Viehstand mit Gewalt zugrunde richten? Will man uns Bauern ganz ausrauben? Wohin denn auf ein mal soviel Vieh? Nach Lienz heißt es. Aber dort scheint der Mangel an Lebensmitteln nicht gar fo groß zn sein. Wer in den letzten Wochen und Monaten in den Speisezettel, z. B. einer einfachen Eiserbahnersamilie in Lümz Einsicht nehmen konnte, der hat da Sachen

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 36
Date: 19.09.1913
Physical description: 36
und Seele an dem Finailer Hans, welcher ihm versprochen hatte, es ganz gewiß zu heiraten, sobald sein väterliches Anwesen von den drückendsten Schul, den befreit sei. Um Geld zu verdienen und das Gut zu entlasten, wanderte der Hans zur Sommerszeit alle vierzehn Tage mit einer Kraxe voll Eisenwaren über das Freibrunner Kees nach Mitterdorf im jenseitigen Talk Das Thresl begleitet ihn, so oft es loskam> bis zur Hochalmlenke, wo man in den Gletscher einstieg. Ehevor sie schieden, blickte ihm das Mädchen

, daß du nicht ganz arm bist in der andern Welt.' Dann knüpfte es seinen Sack aus und brachte ein hölzernes Grabkreuz, daß mit einem Kränzlein aus Flitter und künstlichen Blumen umwunden war, zum Vorschein. Auf dem Kreuz standen in ungefügen Zei chen die Worte gemalt: „Hier ruht der Jüng.- ling Johann Mayrginter, tiefbetrau, ert von seiner Braut. Ruhe in Frieden!' Das Mädchen küßte mehrmals heiß und. innig den Namen des Verstorbenen und ließ das Kreuz in die Eiskluft fallen; unheimlich knisternd glitt das Holz

in die Tiefe. Auch brennende Kerzlein warf es hin- unter, die bald erloschen. Dazu betete es: „Herr, gib ihm die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte-.ihm!' — Hierauf goß es den Krug voll Weihtvasser hinab, indem es sagte: — ' . „Da hast einen Weihbrunnen, Hans; schau, du bist nicht ganz verlassen; ich . tu-dir alles Gute, was ich kann.' ' Bis spät am Nachmittag blieb das Thresl neben der Eisspalte hocken, und ließ die Nosenkranzperlen durch seine Finger gleiten. Ab und zu hielt es eine schluchzende

Zwiesprache mit dem ' toten Bräutigam, wobei es sich selber Kede und Antwort gab. Einigermaßen getröstet, kehrte das Dirnlein nach Hause zurück Acht Tage später blies der. .Wind eisig vom Firn und warf eine hohe Schneedecke auf das Land. Jetzt fühlte sich das Thresl ganz vom. Hans geschieden, es versank neuerdings in die' schwere Trauer und bohrte sich immer tiefer in sein stujnmes Wehe. Düster, schwarz gekleidet, wandelte es umher, redete nichts und lachte kein einzigesmal während des langen Winters

es nach und nach ganz vertraut. Es hatte den'Gletscher in allen Formen und Farben geschaut— finster und dun- kelgelb, wenn die schwarzen Wetterwolken darüber rollten, himmelblau, ehe die Morgensonne ihren gol- denen Rahmen um die Kämme legte, silberblitzend im Mittagsschein, blumenrot und violett, wenn das Abendglühen darauf brannte, und lärchengrün, wenn der Mond an den Kuppen flimmerte. Jedem Sonnen- lichtlein oder Schattensleckchen, die über das Keesfeld hinschwebten, solgte es mit den Augen, rief

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 36
Date: 19.09.1913
Physical description: 36
wissen, wie die Kirche im Innern aussieht und daß der Beichtstuhl kein Wacht- häuschen ist, in das'man nicht hineingehen darf. Lange'. Gebete und neuntägige Andachten schreibe ich dem Soldaten keineswegs vor; aber ohne ein Morgen gebet soll er nicht ausrücken und ohne ein Abendgebet sich nicht zu Bette legen. Kurz darf's schon sein, kurz, aber ganz ausbleiben darf, es nicht, ganz und. - gar nicht!. Und .wenn's dir in der Früh nicht möglich ist, dich zu einem kurzen Gebet zu sam- meln

> so tu' es auf dem Marsche ganz still in deinem Herzen; der liebe Gott hört dich und versteht dich und der liebe Gott wird dich beschützen und gesund zu den Deinen wieder heimführen. Ein Soldat, der betet, Wenns auch kurz ausfällt, der wenigstens ein paarmal im Jahre die heiligen Sakramente empfängt, der wird in den vielen Gefahren einen ganz wunderbaren Schutz Gottes verspüren und gewiß als ein braver und charak-, terfester Mann, den man ehren muß, wieder heim kehren. ---Ohne Gebet geht aber der junge Mensch be- stimmt

von Reimmichl. Vaters große Brieftasche mit dem vielen Geld mußte ich dem Gendarm übergeben, welcher sie ein steckte. Er wollte auch den Zwicker haben; aber zum Glück war das Glas, beim Fenster hinausgefallen/ Weil der. Vater es nicht angehängt hat, und er brauchte dar um weniger Finderlohn zu zahlen. Mir war es schrecklich unangenehm, daß der Gendarm in meinem Kupee hocken blieb und mich wie einen Arrestant be handelte/ .Er. erlaubte mir nicht, auf den Gang hin auszugehen, sondern ich mußte ganz still

/ aber, der Gendarm war jetzt nicht mehr so grausam> sondern ganz freundlich mit mir. Den Säbel hatte er abge- schnallt und nebst seiner Kappe auf die Gepäckstelle hin. ausgelegt, wodurch er nicht mehr so furchtsam aus schaute.- Mich quälten böse Ahnungen wegen des glück lichen Wiedersehens mit meinem Vater und darüm suchte! ich mit dem Gendarm Freundschaft zu schließen. Ich berichtete ihm. mein ganzes Unglück, daß ich es immer gut meine und schlecht treffe. Wenn ich den Leuten eine Freude oder eine Ueberraschung

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 20
Date: 30.06.1911
Physical description: 20
nach der Stelle, um den Verunglückten aus seiner Lage zu befreien. Obervintl, Pustertal, 26. Juni. (Bautä tigkeit.) Unser Dörflein bekam .innerhalb der letzten zwei Jahre um die Kirche herum ein ganz neues Aussehen, da sehr viel gebaut und er neuert wurde, und zwar so, daß die Gemeinde doch die Auslagen nicht allzusehr verspürte.' Die Kirche, der Turm und die Friedhofkapelle beka men ganz neue Dächer, der Turm erhielt neuver goldete Kuppeln, einen neuen Blitzableiter, da er bisher eines solchen ganz entbehrte

, und in allerletzter Zeit auch eine ganz neue Uhr. Im Friedhofe wurde' eine neue Lourdeskapelle ge baut, welche allgemein sehr gelobt wird. Der Wi dum wurde so gründlich umgebaut, daß man ihn / mit Recht einen Neubau nennen kann, der sehr gut gelungen ist. Das der Kirche gehörige Mes nerhaus samt Futterhaus bekam nebst manchen anderen Veränderungen und Reparaturen auch ganz neue Dächer und das Gasthaus neben' der Kirche wurde ebenfalls vollständig umgebaut, ver größert und verschönert. Auch der Gesang

. — Am 12. Juni war das Begräbnis des k. k. Postmeisters Johann Tönig. Viel Volk von ganz Defereggen, Schützen und Musik . von St. Vxit, Veteranen. von St. Jakob und k. k. Gendarmerie nahmen daran teil. 27- Jahre all, start und gesund, wurde er durch eine Verküh lung ein schnelles Opfer des Todes. Für die Fa milie des alten Vaters ist der Todesfall ein über»

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 20
Date: 29.03.1912
Physical description: 20
alles vergebens. An einem reichen Tatsachenmaterial zeigte er, wie in den Bezirken Brixen, Meran, Schlünders und insbeson dere Neutte die Bevölkerung anläßlich der Seuche eine derart musterhaste Haltung an den Tag gelegt habe, daß man die Seuche binnen ganz kurzer Zeit lokali sieren konnte. Natürlich werde, man in solchen Fällen auch die Erleichterungen, welche das Tierseuchengesetz gewährt, in vollem Maße eintreten lassen können, während man dort, wo ein Mißbrauch der Begünsti gung zu befürchten stehe

. Mit dem Frühjahre sind wir hier schlecht zufrieden. Der Winter hat besser ge tan als der Lenz. Bald windet's, bald regnet's, seit ein paar Tagen schneit es ganz gehörig;. es ist ein greuliches Wetter; kein Wunder, wenn alles hustet und kreistet. — Am Iosesitag nachmittags sank das Thermometer in einer Stunde um 1V Grad, wäh rend eines Schneesturmes. — Unsere Stubai er Wirte haben eine Wirtegenossenschaft errichtet; Ob mann ist der Neuwirt in Fulpmes; in Schönberg find 7 Gasthöfe, in Mieders 4, in Fulpmes

1911 und 83.000 Kronen Rückzahlungen. — In Neustift haust der Krankenverein recht gut, seit er neu reguliert ist. — Der Eggerbauer am Schonberg, dem das Haus abgebrannt ist, ist ein recht bedauernswerter Mensch; er ist ganz wenig ver sichert, der Schade» ist sehr groß; dazu ist er noch verschuldet; gutherzigen Leute» ist er sehr empfohlen. — In Schönberg hat der Berschöne- rungSverein viel geleistet; jetzt will er einen Waldweg unten an der Ruch bäum bis Mieders herein. — Vor M Iahten, 1832, wurde

. Schwaz, Unterinntal. Ausgewiesen wurde endlich der hiesige Redakteur Mair der liberalen „Nordtiroler Zeitung', dem überhaupt nichts mehr heilig war, der alles beschimpfte und begeiferte. Dem Fasse dm Boden schlug schließlich eine ganz gemeine Beschimpfung der Kaiserjäger aus.— Am 25. März fand eine schr gut ^ besuchte christlichsoziale Versamm lung statt, bei der unter sehr großem Beifall Dr. Mayr und Dr. Schoepfer sprachen. — Am 19. März war eine freisinnige Versammlung, wobei aber der Redner

einhellig beschlossen, die Bezirksausstellung sür jeden Fall durchzuführen, wenigstens für den gewerb lichen Teil. Wir halten das nicht für ganz angezeigt. St. Johann, Unterinntal. (D e kan Gran- der f.) Am 13. März wurde unser guter, lieber Herr Dekan ins Grab gesenkt. Die Beteiligung am Leichen« begängnisse war eine nie dagewesene. Von der allge meinen Teilnahme der Gemeinde und der Umgebung will ich ganz absehen, da sie selbstverständlich ist; die Menschenmenge war ungeheuer. Von auswärts

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Tiroler Volksbote
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Page 10 of 18
Date: 10.05.1916
Physical description: 18
^eite 10 Nr. 19. „Ttro! er V ö lkSbvte/ Mittwoch, den 10. Mai 1916. fterei, wo ein Vorarlberger lustig auf die Schuh sohlen klopft und mit einer Hand die Werkzeuge und Maschinen des CchusterhandwerkeS ausgezeich net bedienen konnte. Es gibt dann Tapezierer schulen, n« selbst Einarmige mit Hilfe eines Zan genansatzes, der am Armstumpf befestigt ist, schon ganz gute Tapeziererarbeiten verrichteten. In der Setzerei fand ich einen Einarmigen, der auf die Frage, wie die Arbeit gehe, meinte, es gehe

ganz ausgezeichnet. Er hoffte sogar, mit einem Arme wieder Maschinensetzer werden zu können. In einer Photographenschule war sogar ein Mann mit einem Arm und einem Fuß, der sein Geschäft ganz vorzüglich verstand. Es gibt auch eigene Zeichen-, Modellier- und Bildhauerschulen« Da sah ich einen Schlesier, der anfangs fast verzwei felt war. Der Mann wollte sich umbringen; aber nach langem Zureden versuchte er es, mit einem Arm zu malen. Drei Monate sind seit dieser Zeit vorüber und der Mann hat heute

da einen Tiroler aus Kirchberg, einen Kaiser jäger, dem ein Arm ganz weggerissen war. An der anderen Hand hatte er nur mehr drei Finger. Voll Freude erzählte er mir, daß es ihm mit Schreiben schon ganz gut gehe. Eine eigene Ab teilung betätigt sich mit Maschinschreiben. In L Monaten sind diese Einarmigen schon so ausgebil det, daß sie die Schreibmaschine schon ganz gut be- meistern. Es ist oft zum Staunen, wie der -Einarmige oder überhaupt Invalide alle Glieder in den Dienst der Arbeit stellt. Die Leute

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 24
Date: 17.02.1915
Physical description: 24
Seite 8.. Nr. 8. „Tiroler Vo! ? sbote.' Mittwoch den 17. Februar 1915. Wolnice, em 28. Jänner. Meine liebste Marie! D>a ich Dir schon im voraus versprochen habe, unsere Verbältnisse näher zu erklären, so will ich heute schildern, wie es hier liegt und steht. Vorab bemerke ich, daß »nein Gesundheitszustand sich etlvas erholt hat, aber ich bin noch nicht ganz recht. Das Bessere hofse ich von Dir. Wir sind hier in der Nähe der Stadt Wolnice und bleiben so zirka fünf Tage in der Stellung

auf. Zum Essen babe ich schon drei ^.age nichts mehr gebraucht. Es grüßt Dich und vergißt Dich nie Dein H. P. Ein merkwürdiger Traum. Ignaz Wieser, Bauerssohn vom Banm- gartnergnte in Droißendorf bei Sierning. schrieb in einem Brief an seine Eltern folgenden merkwürdigen Traum: „Liebe Eltern! Mir bat geträumt, ich tinr in der ^enerlinie im furchtbaren Kugelregen, aber keine Kugel bat mich getroffen. Auf einmal sah ich cm Licht, ziemlich weit von mir, und das kam immer näber und näher; als es schon ganz nahe

^ ^ ''5 einmal lauter Engel in und Herrlichkeit und mitten unter diesen Engeln anch meine Schwester Nanni. Als wir ?chon ganz beisammen waren.- haben alle die Hände über mich ausgebreitet. Ich ging zur Nani hin und sagte zu ibr: „Aber Nanui wnrum bist du denn den lieben Eltern davongegangen?' Sie sagte zu mir: „Ich habe es ja den guten Eltern gemgt, daß ich schnell wrtaeben muß, um meine vier Brüder, die eingerückt sind, zu retten uno wenn ich jeftt nicht hier wäre, so wärest du heute gefallen.' Dann wurde ich woch

, o Königin Maria!' — Ich weiß nicht, hat es mir meine erregte Phantasie vorgetäuscht oder war. es wirklich. Ich börte es ganz genau, denn in solchen furchtbaren Zeiten ist man überhaupt mehr schon im Jenseits als auf der Welt. Aber ich horte jetzt fortwährend diese Melodie, es tönte mir immer in den Ohren und es war mir ein großer Trost. Mir kam vor, es schlugen die Kugeln an meinen . Körper, ohne mich zu verletzen. Wenn wir vorwärts stürmten und die Kameraden links und rechts stürz ten, achtete ich gar

nicht auf die Geschosse, die rings herum einschlugen 7 mir kam vor, ich sei überhaupt für die Russen unsichtbar. So dauerte es die gan zen 5 Tage und diese Melodie, und das Lied be hielt ich seither immer in meinem Geiste. Als dann vom 15. bis 3V. September die Schlacht bei Lemberg tobte, wo es fast noch furchtbarer zuging als bei Grodek. hörte ich auch wieder ganz deutlich wie von Engelsstimmen gesungen, jenes Lied. Als ich dann krank wurde, das war am 25. Oktober, und ins Spital kam. dachte ich zurück

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Tiroler Volksbote
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Page 7 of 28
Date: 22.12.1915
Physical description: 28
Mittwoch, den 22. Dezember 1919. Schusterpech gegessen, damit die Stimmbänder wicher zusammenwachseu. Allein, statt daß die einen zusammenwuchsen, rissen andere wieder und in meinem .Halse drinnen sott und brodelte es wie in einem Krauthafen. Auch spürte ich eine inwendige Hitze, als ob ich ein glühen- deS Bügeleisen verschluckt hätte. — — — So kam der heilige Abend. Ich ließ mir es nicht nehmen, zur Christmette in die Kirche zu gehen. Machte. mich schon um halb elf Uhr, ganz vermummt

, auf den Weg, stieg aufs Ahor Hinauf und kniete mich dort in den hintersten Winkel. Daß ich's g'rad sag', ich Hab' mich zilcht. getraut, hinunter zu schauen auf das Christkind am Mar. Ich Hab', mich soviel ge schämt vor den Leuten, noch mehr, aber vor dein Christkind wegen meines sündigen Stolzes. Hab' sonst immer geglaubt, ohne mich geht's nicht «uf dem Chore; aber sie haben diesmal, so herzig schön gesungen und gespielt, daß nur ganz Miders geworden ist. Die Glockenstimmen /Mmperten so hell- und fein

wagen, Hans. Was können mir die Feinde tun? Höchstens töten können sie mich —- und daK er trag' ich zehnmal leichter, als wenn du zü grunde gehst, als wenn ich d i ch verliere.' „Du liebes, treues Herz — jetzt bist du wie der ganz meine Nelli; aber sei nicht ängstlich, ich geh' nicht zugrunde, ganz gewiß nicht. In ei^. größere Gefahr als heute komm' ich nimmer. Daß ich heute dem Tod entgangen bin, ist mir ein sicheres Zeichen, daß mich der liebe Herrgott für dich erhalten will.' „Und mir ahnt

und träumt alleweil von einem großen Unglück, von einem schrecklichen Ende . . . Es kommt, es kommt gewiß . . . Wenn ich vorher g'rad' einmal noch, nur kurze Zeit, mit dir glücklich sein könnte! Wenn wir bloß einige Tage beisammen sein dürften! Hans, geht^s nicht? Ist'3 ganz unmöglich?' Er versank in tiefes Nachdenken und drückte an den Fingern. Endlich sagte er: . ^^ „Nelli, weil du gar so heiß bitten tust, will ich dir die Freude machen. Länger als dritthalb Monate stehen wir Egidcner Schützen schon

. Zu Anfang der kommenden Woche gehen wir zu einem großen, allgemeinen Sturme vor. Wenn wir das Scheibenegg erobern, ist unsere Stel lung so verbessert, so günstig, daß sie auch mit einem Drittel der Mannschaft leicht gebaNen lverden kann. — Und erobern tun wir daS Schei benegg ganz bestimmt; dann kriegen wir Ab lösung. „Mein Gott, wieder eine Schlacht und du kommst in eine neue Gefahr.' ' „Diesmal wird die Gefahr keine besonders große sein. Wir haben nur die rechte Flanke zu decken, während zwei

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Tiroler Volksbote
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Page 11 of 24
Date: 10.11.1915
Physical description: 24
schrieb am 88. August aus Beneschau: Hochw. Herr Pfarrer! Danke Ihnen für die Aufmerksamkeit, die Sie mir noch immer schenken. Bin jetzt schon bald geheilt und erfreue mich wie der eines frohen Lebens, wofür ich Gott nicht ge nug danken kann. Ich hatte die Hoffnung, noch einmal nach Tirol zu kommen, schon ganz aufge- geben, auch dann noch, als ich verwundet wurde. Zwar gelang es der Sanität, mich bis in einen Wald fortzubringen/in dem sich der Hilfsplatz be fand, dort mußte ich ein paar Stunden

^iger Fahrt vier Tage in Janow im Feldspital, kam nach eintägiger Fahrt ins Spital nach Nisko, dann am 18. Juli nach Schlesien und endlich am 11. August nach Beneschau. Es geht mir jetzt ganz gut; ich werde auch bald auf ein paar Wochen in Urlaub fabren. ... L. Standort, 28. Sept. Ein Kanonier schreibt. Liebe Maria!.... Die Zeit vergeht so schnell, daß ich's gar nicht meine, ein Monat um das andere; jetzt geht es schon in den fünften,.hier in dem ganz lieben Süden. Es gefällt mir sehr gut, und kommt

. Sie gaben etwa 80 Schüsse darauf ab, ohne ihn zu treffen; der Himmel wurde ganz bezogen von lauter Sprengwolken. Der Flieger kreiste immer herum, sie brachten ihn nicht von der Stelle. Das war interessant zum Zuschauen. Man kann sich vorstellen, was sie für einen Aerger hatten. Als der Flieger schon bald wieder in Trient war, schössen sie immer noch, es war, als täten sie es vor Zorn.... Ein Landsturmmann aus Sirmitz (Kärnten) schreibt folgenden Reim: Wo einst die Gemse hat gehaust, Der Sturmwind

wi?Ä es sein, wenn wir den erwünschten Frieden er leben und uns in der schönen Heimat wieder sehen! Und die kleinen Schwesterlein, die Albina, Luise und das kleine, mir noch ganz unbekannte Margareichen, das ich sogar im Traume gesehen habe. Es war groß und konnte schon laufen. Nach dieser Maßgabe würde ich noch längste nicht, die Heimat seh^?. Aber das macht nichts, wenn ich nur gesund Euch alle wiedersehen kann, ganz Wurst, ob es in ein, zwei oder drei Jahren ist! Habe auch erfahren, daß mein liebster Freund, der Hansela Johann

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 17.05.1916
Physical description: 16
- und Mutterherz, das sich in Sehnsucht nach der Wiederkehr der im Felde stehenden Mhne ab härmte. Mancher Soldat hat es erst am Schlacht feld oder im Lazarett erfahren, daß zu Hause der V?ter oder die Mutter gestorben ist. Unter ande rein starb ganz unerwartet die Ganderbäuerin Anna Oberprantacher. Ihre beiden Sohne standen in« Felde, der eine konnte zum Begräbnis erschei nen, dem andern ward auch dies Glück nicht mehr be schieden. Auch dem sogenannten Valtinbauer bat dtr Herr über Leben und Tod

Jahrhunderte vor uns liegt, heißt man gemeinig lich das Mittelalter. Manche nennen es auch das finstere Mittelalter, weil sie in ihrer Unkenntnis der Geschichte glauben, da sei es in allem finster gewesen. Gegeben habe es. nichts als Raubritter und Menschenschinder, Knechtschaft Uud Unwissen heit, und die Kirche habe das einzige Bestreben ge habt, die Menschheit in Dummheit, Unwissenheit und Aberglauben zu erhalten, um sie natürlich ganz gründlich auszubeuten und ausbeuten zu Erst nach dieser Zeit

, besonders in unseren ' gen, da sei es hell geworden in den Köpfen der Menschen, da seien sie zu wahrer Weisheit, Ge scheitheit und Aufklärung gekommen. Tie Welt geschichte ist aber mit dieser Auffassung nicht ganz einverstanden. Es ist allerdings wahr, die Zeit verdient den Namen finster mit Recht, da es gar viele Leute gibt, die in dieselbe nicht hineinschauen mögen, da in diesen Zeiten das Christentum eine ganz andere Stellung im Staate einnabm und das deutsche Volk infolgedessen auf einer Höhe

-haben. Die Angehangen der einzel nen Gewerbe und Handwerke waren sehr gut or ganisiert, das heißt sie bildeten eigene Vereinigun gen, Zünfte genannt, mit eigenen. Rechten, gegen seitigen Pflichten und dergleichen« Ehrlichkeit und Redlichkeit', Religion und gute Sttte standen hoch! in Ehren und Ansehen; mit Schwindel kam einer^ nicht weit. Die Zeit hat gewiß auch ihre Schat-! teuseiten gehabt, wie ja alles auf Erden, aber das ist eine unleugbare Tatfachs, ein Wohlstand und eine Behäbigkeit herrschte damals in ganz

, der sich ganz neu bildete, gänzlich übersehen, und das war der Stand der Fabriks- und Lohnarbeiter. Um den kümmerte niemand. Er war gänzlich der Profitwut der Großfabrikanten und des Groß- kapitals ausgeliefert. Ich meine die Sklaven alten heidnischen Rom hatten es in vieler Hinsicht besser als die Arbeiter der Großbetriebe in den 70er und 80er Jahren. Sie wurden einfach aus' gebeutet. Ob sie leben und eine Familie erhalten konnten, ob ihre und der Frauen und Kinder Ge sundheit zugrunde ging

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 09.02.1916
Physical description: 16
auf dem Roßkopf zum Schwei gen gebracht werden?' „Wenn der Roßkopf nur einen Tag lang schlveigt, ist uns geliolfen; wir können uns Geschütz stellungen einrichten, die nicht mehr zerstört wer den.' „Wäre es nicht möglich, an den Noßkopf hi,^anzuschleichen und den großen Feuerhunden das Maul zu stopfen?' „Tas ist ganz ausgeschlossen. Wie sollte mau durchkommen? Jenseits vom Grat laufen die wel schen Schützengräben über den ganzen Sattel hin bis zur Scktvarzen Lacke, vor ihnen liegt ein vier facher Drahtzaun

kitzlich sieht das Ding her, das ist richtig; aber ganz unmöglich scheint es mir doch nicht, irgendwo eine Lücke zu finden.— Eine kleine, waghalsige Schar müßte sich zusammen tun.' Die Augen des Freinbergers leuchteten grün lich, wie die einer Katze im Kalbdunkel. „Es wäre der reinste Wahnsinn, ein tolles Spiel mit dem Leben und ganz umsonst,' erklärte der Mairegg. „Dem Mutigen gehört das Glück. Wer sich selbst Hilst, dem hilft Gott.' „Ja. Hans, wenn die Sache eine Vernunft bat; aber einein

er die Melodie zu dein bekannten Lied: - „Tie Rosen, die blühen so frisch alle Jahr. Aba d' Liab blüht nur oamal und ncuba is gar. .Der Frühling kommt wieder, is der Winter vorbei, Ter Mensch aba bat nur an oanzig'n Mai. —- Die Schwalbelu flieg'» fort, doch sie ziehn wie der her: Nur der Mensch, wenn er fort geht, so kommt er nit mehr.' Traurig, tieswehe sang das Lied durch dn' Berge uud noch einmal brachte das Echo den klang vom Nothenstem herüber. Ganz leise, ge heimnisvoll, jvie der Ruf

war es doch ganz anders wie dazumal. Am Schrecken türm hatte er das Leben bloß gewagt, immer in der Hoffnung, daß er glücklich davon kommen werde; jetzt mußte er es unbedingt hin-« geben. — Er wollte alles daransetzen, um an den Noßkopf zu gelangen und die italienischen Geschütze zu zerstören. Wenn er auf dem Wege mit Fein den zusammentraf, kämpfte er bis zum letzten Blutstropfen. Fangen ließ er sich nicht. — Und gelangte er ans Ziel, so mußte er die furchtbare Ekrasltladung, die er in seinem Rucksacke trug

, keine Schwachheiten, keine Halbheiten mehr! Es gab nur dies einzige Mittel, um die Pflichtvergessenheit gutzumachen, die Schande zu löschen. Es mußte sein, also vor^ warts! — Halb aufgerichtet» kniete er am Stein boden und betete langsam Reu' und Leid, schlug sich wohl ein Dutzendmal an die Brust undMef immer wieder: «Jesus, sei mir gnädig — Jesus, sei mir barmherzig — Jesus, verzeih' mirnieine Sünden!' — Nun vorwärts. , , > v Er stand ganz ans und tappte langsam an der Steinbank weiter; aus den Bergformen

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 18
Date: 22.12.1907
Physical description: 18
Jahrg. XV. „Tiroler Vvlksbote.' .Seile 3. Hirten ruft es herbei, die auch sehr kurz abbeißen nnd bei denen es heißt: „Kommt der Tag. bringt der Tag.' — Schau', so lieb hat Gott die Armut und so lieb hat er die armen'Leute. Die/Gesellschaft der armen Leute ist ihm die liebste — und den armen Leuten will er gehören. / Auch zu dir, wenn du deine Armut gottergeben trägst, kommt er heute g('n; rxtra gern und will ganz dir gehören. Jetzt sag' einmal : möchtest du deinen « Heiland . herlassen nni

und trotzig, grantig nnd zornig her — und mit diesen schwarzen Knechten willst du doch nicht Weihnachleu halten — gelt nicht ? Drittens mußt Frieden haben ganz besonders mit Unfe-m Herrn Wenn du mit,d e m in Unfrieden lebst, dann bist recht eigentlich zu erbarmen und dann brauchst dein Herzenstürl nm Weihnachten gar nicht aufzumachen, weil doch kein Tropfen Freude hineingeht. Wo die schwere Si'mde im Her.en ist, da mausen sich die schwarzen Engel ein und die vollführen im Herzen einen solchen Höllenlärm

, daß die weißen, himmlischen Frendenengel auf keine Nähe hinzufliegen — sie täten's auch nicht aushakte» bei dieser Unruh'. Was soll nun der arme Sündenhascher anfangen? — Frieden schließen mit Unserem 'Herrn. Er soll seinen Sündenpack nur mitnehmen in die Kirche, aber nicht gerade ganz gleim znr Krippe hinzudrängen soll er. Es schickt sich ganz gut, wenn er hinten in einer Ecke stehen bleibt wie der Zöllner und recht ans tiefem Herzen schreit: „Herr Gott, sei mir armem Sünder gnäijig!.— Da bin ich halt

Gelegenheit — d er Sack darf dich nicht reuen, es ist kein Schade darum. Uud wenn einmal der Weg zum Beichtstuhl nicht mehr ganz verschneit ist, dann machst einen Rutscher hinein und lassest dir die alte Hypothek, loschen — gelt!. . . - - Wenn wir hier auf.' Erden den .rechten Weihnachtsfrieden gefunden haben, so wird uns das Christkind im Himmer droben .^anch einmal die ewige Ruhe und. einen ewigen Rastplatz finden lassen.'— Aber nicht bloß den ewigen Frieden wird nils das Christkind, droben « gehen

der so notwendigen Kohle, sie störten den ganzen Reichsrat im Arbeiten und hinter trieben dadurch viele Gesetze, mit welchen der Volksnot hätte gesteuert werden können — sie machten im Rcichsrat einen Plutzer über den andern uud wurden lächerlich vor der Welt. Die armen Arbeiter und Genossen, die ihnen vertrauensvoll die Stimmen gegeben hatten, schüttelten anfangs bedenklich die Köpfe, dann singen sie an zu murren und schließlich waren sie ganz empört über den Verrat ihrer Führer. — Jetzt merkten die Herren

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Tiroler Volksbote
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Page 7 of 16
Date: 24.09.1919
Physical description: 16
auf eine reiche Ernte in Spätheu. Je doch können wir zufrieden sein; doch ein ganz an deres Wesen als vor einem Jahre und auch dort mußte man sich bescheiden, nachdem Reich und Land von einem Walle erbarmungsloser Feinde umgeben war, die keine Maus hereinließen und im Innern der noch schlimmere Feind Wütete, der Wucher und die Schlemmerei der Verdiener und Hartherzigen gegen die entsetzliche Not der Armen. — Uebrigens muß das gesagt sein: An dem Elend, das heute wie seit langem schon die Menschheit gefangen

des Obergymnasiums, weil so mancher Studio in dieser kritischen Zeit es vorge zogen diesseits des Brenners die Studien zu voll enden. Natürlich war es für manchen gar schwer, die Wohnungs- und Nahrungsfrage halbwegs gün stig zu lösen. Aber durch Mithilfe der Patres Pro fessoren und durch Entgegenkommen guter Menschen, die doch auch in Hall noch nicht ganz fehlen, konnte der wißbegierigen Jugend die Möglichkeit, das Studium fortzusetzen, erleichtert werden. Das alte Wort: „Lustig ist's Studenten-Leben

ernte ist mittelmäßig, mancherorts sehr gut, man cherorts aber unter mittelmäßig. Besonders be wahrt hat sich der Petkuser Roggen, während der gewöhnliche Landroggen sehr zu wünschen übrig läßt. Samenwechsel tut not und ist gut. — Sehr groß ist die Mäuseplage. Darunter leiden die Kar toffel sehr stark. Es handelt sich nicht um gewöhn liche Feldmäuse, sondern um eine ganz große Gattung, die an Größe noch die Wühlmäuse über trifft, die in gewaltigen Mengen auftritt und daher sehr großen Schaden tut

zu nennen und diese sollten, dann be kannt gemacht werden. Das wäre ein zünftiges Mittel gegen Schleichhandel. Aber wer zwingt^wcnn der Betreffende selbst vom Schleichhändel lebt. Mit Butter hat man sich ilü Kriege leicht getan und tut man sich jetzt noch leichter. War es wirklich ganz zufällig, daß im letzten Winter im-Volksboten statt der großen Zahl ein welßer Fleck war, als jemand bekannt gab, wieviele tausend Kilo Butter im vor jährigen Sommer bloß aus dem Zillertal gestellt .wurden

oder Ried, Hart. Und wenn man das liest, kennt man sosort. daß immer derselbe schreibt. Unsere gewöhn lichen Sozi würden auch nie so schreiben. Der »Ge- nossenschastssekretär* dürste in Fügen sein und ein mal «Pas. Studieren probiert Haben. Jedenfalls stammt er von gesunden Eltern ab und muß eine gute Hebamme gehabt haben, sonst wäre er schon längst vor lauter Gift und Galle verspritzt, wenn er hört und sieht, wie die Geistlichen mit den Sozi in ihrer Gemeinde ganz freundlich Verkehren, und wie die Sozi

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Tiroler Volksbote
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Page 11 of 24
Date: 10.07.1914
Physical description: 24
wurde. Interessant ist das Feierabendläuten tagsvorher. Dort wird näm lich nur ein ganz kurzes Zeichen mit den Glocken gegeben; es mag dieser Brauch schon Jahrhunderte alt sein. Allerlei Aberglauben, der aber jetzt nicht mehr zugkräftig, knüpft sich daran. Z. B. das Finden eines Vierklees während dieses Läu tens bringe Glück; man könne mit diesem aller lei Wunderdinge tun usw. Auch die Sonnen wendnacht, in der unsere heidnischen Voreltern ihre Sonnwendfeuer auf den Bergen flammen ließen

gleichartige Kilver beisammen sind, kann man hei dem einzelnen Kinde nach und nach, freilich mit dem- Aufwand von vieler Geduld und Aus dauer, doch ganz schöne Erfolge erzielen. Bei die sem meinem letzten Besuche liesen mir die Kin oer ganz freudestrahlend entgegen, zeigten auf die Brust und sagten nur das eine Wort: ge beichtet^ Eine ziemliche Anzahl derselben hatte , nämlich ihre erste heilige Beichte abgelegt. Nun kam noch ein zweiter Freudentag dazu, die erste heilige Kommunion. Schon lange zählten

die Kin der die Tage und sprachen davon. Nun ist er an gerückt ;acht Kinder konnten in Begleitung von Mni älteren Kommunikanten zur ersten heiligen Kommunion gehen. Die Freude dieser Kinder teilten natürlich auch ihre Vorgesetzten und ganz besonders auch ihre Eltern. All die Kosten, welche für diese Kinder aufgewendet werden mußten, um sie hier unterzubringen und unterrichten und erziehen zu lassen, sind jetzt reichlich ausgewogen; denn- die'Kinder haben nicht nur gelernt, die heiligen'Sakramente

zu empfangen, folgern sie können auch manch anderes Nützliches und Gu tes lernend was sie im Leben brauchen können, z: B. ein . Mädchen, das letztes Jahr- aus der Schule kam, kann doch am Nachmittag ganz allein für etwa..60 Personen den Kaffee kochen und rich ten. Im September beginnt wieder ein neues Schuljahr;.! Anfragen mögen an die Schwester Oberin.-im Marienheim in Bludenz gerichtet werden.' > . ? . 5 Kirchliche Nachrichten. . Fürstbischof Franziskus wird sich nach der Bereisung von Enneberg und Abtei

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Tiroler Volksbote
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Page 7 of 16
Date: 01.10.1919
Physical description: 16
schätzt, beweist die Tatsache, daß der Volksverein i am Sonntag einstimmig beschlossen, den Dr. Was sermann zum Ehrenmitglied zu ernennen. Für was wir dem Herrn Doktor noch ganz besonders auch Dank schulden, ist sein stets offenes Bekenntnis zum Glauben und zur christlichen Sache. Er hat dadurch nicht wenig beigetragen zur Hebung der religiösen Gesinnung in unserer Stadt. Gott lohne ihm alles und gönne ihm eine lange Zeit, w Ruhe und Glück inmitten der Seinen auszuruhen von den Mühen

und Arbeiten im Dienste des Landes, der Stadt Hall und der christlichen Sache. Hall. (KLrchliches.) Ganz unerwartet ist der Franziskanerlaienbruder Fr. Homobon Jslitzer, Vruder des Gymnasialdirektors a. D. Alois Js- litzer in Innsbruck, heimgekommen. Er war über -M Jahre in Aegypten als Mesnet im dortigen Franziskanerkloster tatig. Im ersten Kriegsjahre wurde er trotz des Alters von 63 Jahren in einem ^ager interniert. Nach 7 Monaten gelang es ihm» nach Spanien zu kommet^ wo er drei Jahre warten mußte

, der ganz im vornehmen Tone des Soziblattes gehalten ist, von. Beschimpfungen wimmelt und von Lügen strotzt. Ich habe es nicht nötig, dem feinen Herrn Antwort zu geben. Denn wer meine. Tätigkeit in Stumm kennt, weiß, daß mir nichts ferner lag als politische Hetze. Meine ganze politische Tätigkeit bestand darin, daß ich in die sozialdemokratischen Versamm lungen ging, um dort der Wahrheit Zeugnis zu geben. Ich habe mich nie gescheut, den roten Bom benrednern offen entgegenzutreten und habe meine Sache

stets mit Grnst und Ruhe verfochten Der Schreiber kann sich darüber bei seinen Genossen Rapoldi und Ertl Ausklärung holen. Wie ich zn allen den schönen Titeln aus dem roten Ehrenbuche komme, ist mir nicht ganz klar. Aber da sich der rote Artikelschreiber zu den „anständigen Elementen' zählt, beginne ich zu verstehen, warum er mich nicht zu dieser Gattung rechnet, und bin dessen froh, denn ich möchte mich wahrlich in seiner Gesellschaft nicht unter manierlichen Leuten sehen lassen. Den Stum mern

liche Frage stellen, obwohl Herr Redakteur und die Gendarmerie in Jonbach ganz im Irrtum sind, oder ob die Beschlagnahme der im vorigen Artikel genannten Eier, nur eine Eigenmächtigkeit der Gen darmerie von Brixlegg war? Brixlegg, Unterinntal. (Auch eitt eBit tp r o- zession.) Am 26. September bewegte sich durch unsere Straßen in der Richtung gegen Reith ein Zug von Menschen, wie ein so imposanter wohv kaum je gesehen werden konnte.. Es war dies eine Bittprozession, die anläßlich eines Gelöbnisses

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Page 10 of 36
Date: 05.05.1911
Physical description: 36
Ab geordneten im Parlament Nicht ^parlagget' haben, wie ein ganz „Gescheiter' in den „N. T. St.' zusam menschwätzt. Nun, wir werden wieder für Herrn von Leys eintreten, der, wie besonders die Kälterer be zeugen können, vor vier Jahren nicht umsonst ge- wählt worden ist. — Eine recht traurige Tat geschah „aus Berg', Fraktion von Eppan am St. Markustag vormittags. Ein Bäckergefelle, mit Namen Schmidt, in Siegmundskron a. d. Etsch geboren, nach Böhmen zuständig, kam mit seinem Brotkorbe auch ^um Hause

das Regenwetter die schöne Feier. In NeumaM wurde dieser Tage ein Wohnhaus voll eichet, das ganz Betonbau ist, das erste dieser Art in hiesiger Gegend. — Obst und Wein steht wunderschön, das Gras hat etwas zu trocken. Maikäfer gibt es in schwerer Menge. — In Mon tan fand man den „Aurer Much' tot im Walde. Der Arzt konstatierte Herzschlag. Es ist dies fchon das 15. Begräbnis. So wird der Friedhof klein und das Dorf leer. — Am 9. Juli ist Fir mung in Radein, am 10. Juli in Truden und am 11. Juli in Altrei

jungen Bauern ein Einsehen bekämen, sonst müßte man eine Junggesellen steuer mit Umlage einführen, damit das siebente Sakrament nicht ganz in Vergessenheit kommt. — Ein „armer, reisender Taubstumme', Opfer stockarbeiter, machte hier wenig Geschäft, mehr Glück 'hatte er in Tret, in Fonds aber ging er mit den klebrigen Scheidemünzen selbst, auf den Leim und wurde in den Diebskäsig gesetzt. Der Taubstumme redete dann bei der. Gefangen nahme sogar mehrere Sprachen. — Wegen Miß brauch der Sprache

, wo sie nicht ganz als Dienstbote, sondern mehr als Familienmitglied galt. Seit 16 Jahren war die gute „Trina', wie sie von allen genannt wurde, leidend. Seitdem konnte sie na türlich nicht mehr arbeiten, aber desto mehr mußte sie leiden. Zum Schlüsse kam zur Gliedersucht noch Rückenmarkschwindsucht. Mit größter Geduld ertrug sie alle Schmerzen und hatte oft noch ein Scherzwort für ihre Umgebung. Gegen 30 Jahre war die „Trina' Vorsteherin des Junqsrauenbundes und die 'Mit glieder teilten sich aufs eifrigste

Kissen das Dienstbotenkreuz als Zeichen, daß die Trina ein Dienstbote war, wie es deren leider nicht mehr allzu viele gibt. — Sonst gibt es wohl wenig Neues. Der Winter war Heuer sehr gnädig und verschonte uns fast ganz mit seinen Krank heiten. — Jetzt arbeitet alles in Feld und Acker. ^ ^ Ungenannt Hochw. Martin Unterlechner in Zams 10 T? Unge nannt 1.20 LI. Märkte und Preise. Sistierung der Frühjahrsviehmärkte 1911.^ Zu folge Verfügung der k. t. Statthatterei m Innsbruck wird wegen des Herrschens

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Page 6 of 16
Date: 10.07.1918
Physical description: 16
von Vauernseind aus München übergriff und auch diesen fast ganz zerstörte, Das Pachterhaus blieb dank der Windstille und des Regens verschont. Doch find dem Pächter im abgebrannten Ockonomie- gebäude das eingebrachte Fruhheu und sämtliche BaumannsfahrlMe verbrannt, nur das Vieh konnte gerettet werden. Aus dem Herrschastshause wurden die wertvolle Einrichtung zum größeren Teile gerettet Bei der Bergung wirkten die Volderer Feuerwehr und ein Zug der Südtiroler) Landsturmmaunschast, sowie die Bewohner

und dessen Kinder die heil. Kommunion. Auch der Chor unter Leitung der Frau Oberlehrer trug zur Erhöhung der Festfeier bei. Nach dem Aus- zua aus der Kirche brachten vor, dem Pfarrhof die Guickwünfche dar die Kinder mit dem Lehrperfonal, sowie/die Pfarrkinder. Es war ein herzlich schönes Fest. St. Johann, Unterinntal. (D i e W i t t e- rung) ist bei uns sehr schlecht: immer Regen, die Bäche kommen von den Bergen ganz wild da her^ daß man ganz in Angst sein muß, ob uns der .liebe Gott doch nicht ganz veMesseil

hat: Sehr viel Leute sind auch krank. Am 27. Jum war die Beerdigung des Schneidermeisters Köck, der unerwartet schnell gestorben ist^ Äm 6. Juli War die Beerdigung des pensionierten Lehrers Loses Blachfellner, welcher auch unenvartet schnell ge storben ist. Mit den Gottesdiensten für die Krieger ist es fetzt ganz ruhig, dafür gibt es .andere traurige Neuigkeiten. Die TieVstähle sind

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