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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 31.03.1907
Physical description: 16
Jahrg. XV. „Tiroler Volksbnte.' Seite 3. Festjubel wird aufgeboten und die ganze Gemeinde freut sich über die große Gnade eines solchen Tages. — Luisele, heute feierst du auch so einen Tag wie eine Primiz; heute kommt der göttliche Heiland das erstemal zu dir und kommt mit ganz besonderer Liebe zu dir. Deine Mutter hat heute eine Freude wie selten einmal in ihrem Leben und du mutzt auch eine rechte Freude haben... Schau', zum göttlichen Heiland sind einmal, wie du aus der biblischen Geschichte

weißt, Frauen gekommen und haben ihre Kinder gebracht. Und Unser Herr ist so fein uud lieb mit den Kindern gewesen und hat sich lassen bon ihnen die Hände küssen und hat sie auf seinen Schoß genommen und soviel gern gehabt und recht wunderbar gesegnet. — Luisele, gerade so tut Unser Herr, ganz der gleiche göttliche Heiland heute mit dir. Aber nicht bloß die Hände küssen darfst du ihm, nicht bloß in seine Arme nehmen tut er dich, sondern er geht in dein Herz hinein und läßt sich ganz von dir umfassen

, als wenn du dich auf das Christkind freust. Besseres kannst heute gar nichts tun, als dich freuen. Ganz auffliegen sollst vor lauter Freude, ja eine Freude sollst habe», als wenn du in den Himmel hineingehen könntest. — Und ein ganzes Heimweh mußt haben nach dem Jesuskind und gar kaum erwarten sollst's, bis es zu dir kommt... Und dann, Luisele, wenn Unser Herr bei dir ist, dann tu' recht heiß und inständig bitten. Heut' bist du sein liebes Herrgottsengele, heut' hat er dich so herzenslieb, heut' gibt er dir gar

alles, was du verlangst. — Luisele, bet' für mich und für den kleinen Franz! — aber ganz besonders vergiß den Vater nicht! O mein Gott, wo wird etwa der Vater sein und was wird noch mit ihm werden? Kind, ich kann dir gar nicht sagen, wie schwer mir ums Herz ist — und heute nachts Hab' ich so einen schrecklichen Traum gehabt!.. Luisele, den Vater mußt heute von Unserm Herrn erbitten! Daß er wieder zu uns kommt und wenn das nicht möglich ist, daß wir im Himmel noch einmal alle zusammenkommen, damit wir nicht auf ewig

wirst. Wenn Unser Herr zu dir kommt, sagst ihm ganz leise: Mein Mutter! läßt dich innig grüßen und dn sollst uns doch den Vater rettend ... So—und nun küsse ich dich noch einmal und das gilt dir, meinem lieben Herrgottsengele,.damit du dich dein Lebtag erinnerst, wie lieb dich deine Mutter an deinem ersten Kommuniontage gehabt hat, und damit ou so engelsrein und fromm wie hente dein ganzes Leben lang bleibest. So, Luisele, und jetzt geh' mit Gott!' Die Frau wischte sich eine Träne aus dem Gesicht, das Mädchen

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Tiroler Volksbote
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Page 10 of 16
Date: 30.01.1918
Physical description: 16
Fröhlich wurde oberhalb der Sallnusser Mähder von einer sogenannten Gahwinde sLawine) ersaßt und ruit in die Tiese gerissen. Trotzdem würde der Verstor bene allem Anscheine nach mit dem Leben davonge kommen sein, wenn noch jemand dabei gewesen wäre. Die Lei^e war^ ganz nahe der Schneeebersläche und zeigte keinerlei Verletzungen, so daß man Betäubung und infolgedessen Erstickungs- und Erfriernnastod an- nehmen muß. Mit Ignaz Fröhlich haben wir einen Unserer besten Knappen verloren. Er wird'uns unver

fehlen und. der Grund nicht fleißig behandelt werden kann, dann ist nur eine schlechte oder gar keine Ernte zu er» warben. Dieses Crempel haben wir in gegen»» wärtiger Zeit hundertfach vor Augen. Nun gilt aber vom Acker der Seele ganz-dasselbe wie vom ländlichen Ackergrund. Und auch auf dem gei stigen .Feld mangelts in gegenwärtiger Kriegszeit- vielfach an den nötigen Arbeitskräften und an der regelrechten Obsorge. Ich richte- heute mein« Worte wiederum ausschließlich an unsere armen, schweraeplagten

sie in keine Kirche, in keinen Gottesdienst, haben sie nicht Gelegenheit, ein Sakrament zu empfangen, zwischen Sonnlag und Werktag ist kein Unter- schi^, das Kirchenjahr. entschwindet fast ganz ihren Blicken, -viele setzen halbe Jahre lang keinen Geistlichen und Hörendem gutes Wort. Wohl tun die Feldgeistlichen^zum größten Teil, soviel in ihren Kräften steht, aber ihre Zahl ist viel zu klein und sie kommen beim besten Willen nicht überall hin. Oft vergehen.Wochen und Mo nate, bis es ihnen möglich wird, all

an. Hab' acht, ich will dir's ausdeutschen. Das erste, was der Seel'orger tut, ist p red i« g e n. Sich selber predigen ist leichter als anderen«, da bedarf es keiner schönen Worte und fein ge drechselten Sätze, da braucht es kein Gabeln m't den Händen, sondern nur ein bißchen Denken mit dem Herzen. Schau', du hast vielleicht den Kate chismus nicht ganz ausgeschwitzt und bringst noch ein oder die andere Frage zustande. Sag' sie langsam auf und ziehe dir eine Lehre heraus für dein Leben

Hab'. Und wenn dir auch die Biblische Geschichte ein chine sisches Dorf ist, k? bleib' einzig beim Rosenkranz beherzige ein Geheimnis nach dem andern, wen)-' es auf dein Leben an, und wenn du mit dem letz ten Geheimnis fertig.bist,>beginnst wieder mit dem ersten. Wtrst se-^n, in diesem Zirkel predigst dich nie ganz aus. Vielleicht hast du ein Gebsr- büchlein oder du bekommst von Haus oder anders woher eine gute Schrift. Lies hie und da eine» kurzen Abschnitt, das ist auch eine Art Predig?. Schau', du brauchst da^Wort Gottes

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 18
Date: 22.12.1907
Physical description: 18
Jahrg. XV. „Tiroler Vvlksbote.' .Seile 3. Hirten ruft es herbei, die auch sehr kurz abbeißen nnd bei denen es heißt: „Kommt der Tag. bringt der Tag.' — Schau', so lieb hat Gott die Armut und so lieb hat er die armen'Leute. Die/Gesellschaft der armen Leute ist ihm die liebste — und den armen Leuten will er gehören. / Auch zu dir, wenn du deine Armut gottergeben trägst, kommt er heute g('n; rxtra gern und will ganz dir gehören. Jetzt sag' einmal : möchtest du deinen « Heiland . herlassen nni

und trotzig, grantig nnd zornig her — und mit diesen schwarzen Knechten willst du doch nicht Weihnachleu halten — gelt nicht ? Drittens mußt Frieden haben ganz besonders mit Unfe-m Herrn Wenn du mit,d e m in Unfrieden lebst, dann bist recht eigentlich zu erbarmen und dann brauchst dein Herzenstürl nm Weihnachten gar nicht aufzumachen, weil doch kein Tropfen Freude hineingeht. Wo die schwere Si'mde im Her.en ist, da mausen sich die schwarzen Engel ein und die vollführen im Herzen einen solchen Höllenlärm

, daß die weißen, himmlischen Frendenengel auf keine Nähe hinzufliegen — sie täten's auch nicht aushakte» bei dieser Unruh'. Was soll nun der arme Sündenhascher anfangen? — Frieden schließen mit Unserem 'Herrn. Er soll seinen Sündenpack nur mitnehmen in die Kirche, aber nicht gerade ganz gleim znr Krippe hinzudrängen soll er. Es schickt sich ganz gut, wenn er hinten in einer Ecke stehen bleibt wie der Zöllner und recht ans tiefem Herzen schreit: „Herr Gott, sei mir armem Sünder gnäijig!.— Da bin ich halt

Gelegenheit — d er Sack darf dich nicht reuen, es ist kein Schade darum. Uud wenn einmal der Weg zum Beichtstuhl nicht mehr ganz verschneit ist, dann machst einen Rutscher hinein und lassest dir die alte Hypothek, loschen — gelt!. . . - - Wenn wir hier auf.' Erden den .rechten Weihnachtsfrieden gefunden haben, so wird uns das Christkind im Himmer droben .^anch einmal die ewige Ruhe und. einen ewigen Rastplatz finden lassen.'— Aber nicht bloß den ewigen Frieden wird nils das Christkind, droben « gehen

der so notwendigen Kohle, sie störten den ganzen Reichsrat im Arbeiten und hinter trieben dadurch viele Gesetze, mit welchen der Volksnot hätte gesteuert werden können — sie machten im Rcichsrat einen Plutzer über den andern uud wurden lächerlich vor der Welt. Die armen Arbeiter und Genossen, die ihnen vertrauensvoll die Stimmen gegeben hatten, schüttelten anfangs bedenklich die Köpfe, dann singen sie an zu murren und schließlich waren sie ganz empört über den Verrat ihrer Führer. — Jetzt merkten die Herren

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 40
Date: 14.11.1913
Physical description: 40
hatte. Alles Spätere ist eine tolle Jagd, Unsrie- den und Rausch gewesen. Was war aus meinem. Glau ben geworden? Hatte ich ihn ganz verloren oder, nur in den Winkel gestellt? Wenn die Himmelskönigin sich nicht für mich ein setzte, durfte ich keine Gnade erhoffen. . . « In dieser Zeit kämpften zwei Stimmungen in meiner Brust — auf der einen Seite die glühende Gier, volle Heilung meiner Nerven zu erlangen, wie der als erster Stern auf der Bühne zu glänzen, meine Stimme noch prächtiger zu entfalten und allen Ruhm

, welche geöffnet hatte. „Nein — ja, sie wird schon so heißen,' erwiderte der Meister. . „Aber es ist den Schwestern nicht erlaubt, mit Fremden zu sprechen.' „Ich bin kein Fremder, sondern stehe der An gela am nächsten aus der Welt; auch wollte ich sie nicht sprechen, sondern bloß fragen, ob sie glücklich ist.' „O, gewiß, daran ist kein Zweifel, es fehlt ihr gar nichts, ganz glücklich ist sie,' sagte lächelnd die Schwester, dann schloß sie kopfschüttelnd wieder die Pforte. > , Meister Gebhard schritt versonnen

durch die Stadt, die Antwort der Pförtnerin hatte ihn nicht ganz befriedigt. Am Abend ging er nochmals zum Kloster. Da lockte ihn Heller Orgelton in die Kirche, welche mit dem Schwesternhaus in Verbindung stand. Soeben war die Maiandacht zu Ende und der Frauen chor sang ein Marienlied. Dieses Lied und besonders der Klang einer Stimme durchzuckte den Meister wie ein Blitzschlag. Fast hätte er laut ausgerufen: „An- gela! — Angela!'. Da setzte die dritte Strophe ein: „Nur dir ganz allöine sei mein Herz geweiht

von dem staatserhaltenden Einfluß der liberalen welschen Signori aus dem Groß^ grundbssitz, die nicht selten mit mehr als einem Auge über die Grenze schielen, von denen man^ che sogar in Italien leben und dort das Geld ver^ Lehren, erwartet, ist ganz unerfindlich. Da es also nicht gelang, die Privilegien des Großgrund besitzes zu beseitigen, blieb nichts anderes übrw' als dem übermäßigen Einflüsse desselben ein gengewicht zu schaffen, indem man die Zahl übrigen Abgeordneten vermehrte. Es entjpraw weiters

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Tiroler Volksbote
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Page 9 of 16
Date: 14.04.1915
Physical description: 16
, wie es Dir geht und dem Bubi, ob Du wohl gesund bist; bitte, mir nicht zu verschweigen, wenn Äl krank bist. Ich bin noch auf den Füßen und es geht mir gut. Ich muß schließen, habe so viel Arbeit; der dienstfüh rende Oberjäger ist im Spital, nun muß ich jetzt den Dienst verseben. Den ganzen Tag heißt's Zugsführer R. Die Ohren.singen wir Tag und Nacht, bin auch schon ganz blöd und satt. Zum Schluß gute Feiertage und unzählige Küsse an Eltern, Geschwister, besonders Dich und Kind von Deinen in der Ferne ewig

im Galopp, als schon der Feind ein - furchtbares Feuer auf uns eröffnete. 'Unsere Stellung war ganz offen, ohne jede Deckung und ganz nahe am Feind. Wir schössen nun, daß die Röhren ganz heiß wurden. Llber was bedeuteten unsere ztvei Geschütze gegen Zwanzig feindliche? Wir konnten den Feind genau sehen, brachten ihn? auch furchtbare Verluste bei; sieben Geschütze schössen wir ihm total zusammen; bei uns wurde die Luft fast beiß. Der Wald war wie rasiert, so schlugen die Granaten und Schrapnell

wir das explodierte Geschoß mit der Hand greifen. Aber leider ging es nicht ganz glatt ab. Wir hatten zum Schlüsse doch bedeutende Verluste. Von unseren 24 Mann blieben nur 3 Mann übrig. Es war traurig, die Gefallenen zu sehen, lauter gute Kameraden. Aber unsere Ausgabe hatten wir glänzend gelöst: unsere Infanterie hatte keinen Artillerieschuß be kommen. Wir erhielten eine schöne Belobung vom General und die silberne Tapferkeiismedaille. Das war ein Tag von dielen. Es grüßt Dich recht herz» lich Hans. Ein Krieger

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 16
Date: 17.10.1917
Physical description: 16
. Durch das Leiden wirst ihnen ähnlich, wirst auch edel und groß, wirst ein wahrer und echter Christ, nach dem schönen Spruch: „Tapfer handeln und tapfer leiden ist christlich.' — Ferner, Jesus und und Maria, die unschuldigsten und heiligsten Personen, haben nicht ihretwegen gelitten, son dern einzig deinetwegen, für dich, um dir ein ewiges Glück zu erkaufen. So du nicht ganz ge froren bist im Herzen und nur ein bißchen war mes Gefühl und Edelmut aufbringst, mußt ein tiefes Mitleid haben mit ihnen, mußt

dem und über all das hinaus birgt der Rosenkranz noch eine eigene, geheimnisvolle Trostkraft, fast möcht' ich sagen, einen Trostsegen, den man auf natür liche Weise niemals erklären kann, aber ganz ge wiß erfahren und umso stärker erfahren wird, je fester man sich an den Rosenkranz hält. Noch eine andere Art von Trost, mein lieber Soldat, bringt dir der heilige Rosenkranz. Er hält die Verbindung ausrecht zwischen dir und deinen Angehörigen daheim. Wenn du Hunderte von Meilen entfernt bist von deiner Heimat

viel herzliche Grüße, ein warmes Teingedenken, eine himm lische Segensgabe. Und wenn du ein ganz armer, verlassener Häuter bist und keinen Menichen auf der Welt hast, keinen Bruder und keine Schwester, keinen Vater und keine Mutter, noch sonst eine liebende Seele, so schafft dir gerade der heilige Rosenkranz ein liebendes Mütterchen, wie es kein zarteres und süßeres gibt, nämlich die Himmels mutter Maria. Hältst du ihren Rosenkranz in Ehren und übst du ihn fleißig, so wird der Rosenkranz zur goldenen Kette

. Du kannst dir's gar nicht vorstellen, welche Bedeutung der Rosenkranz für einen Soldaten hat. Ich getraue mir's ohne weiteres zu behaupten, wenn du den Rosenkranz schätzest'und liebst, wenn du ihn nach Möglichkeit pflegst, wirst du nie ganz unglücklich werden und du gehst nicht verloren. Briefe aus Rad und Fern. Götzens bei Innsbruck. lDen Regenschirm) vom Eadorna hätten wir uns letzte Woche gerne aus geliehen, aber wahrscheinlich hat er ihn selbst ge- braucht. So verkrochen wir uns halt wie die Mäuse

in den diversen amtlichen und privaten Oefen wahr genommen, trat er, vom Gesehenen hochbesriedigt, den Rückzug an und verschanzte sich in seinen Höhenstellun. gen, aus denen ^r für Heuer wohl nicht mehr zu ver. treiben sein wird. — Letzten Sonntag hat sich hier ein ungemütliches Geschichtchen abgespielt. Ein nobler fremder Herr requirierte ohne Auftrag aus einem Acker Kürbis und Kabis. Ein Schulbub, der ganz in der Nähe die Herde seines Vaters hütete, wollte ihn verscheuchen. Der Dieb zog einen Revolver

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 25.07.1903
Physical description: 16
, wo er kommuniziert hatte. „Wie kommt es doch,' sagte zu ihm sein Kamerad, „daß du, an den Waffendienst ebenso gewöhnt wie ich, wiederholt zur Kommunion gehst?' „Wie das kam? O das ist sehr einfach und doch merkwürdig. Ich bin in religiöser Hinsicht ganz und gar geändert worden durch einen Prediger, der mir nie ein Wort von Religion sprach — durch meine Frau. Sie war fromm, und da ich sie wirklich liebte, achtete ich ihre gläubige Ueberzeugung, obschon ich dieselbe nicht teilte. Als junges Mädchen nahm sie teil

an verschiedenen religiösen Vereinen und unterschrieb sich immer Marienkind'. Dieses kleine Wort machte mich lächeln, aber es gefiel mir, obschon ich nicht wußte, warum. Als junge Frau widmete sie sich ganz mir, aber sie blieb, was sie war, fromm, gewissenhaft, fleißig im Besuch der Kirche. Nie konnte ich bemerken, daß ihre Andachtsübungen sie auch nur die geringsten ihrer Pflichten versäumen ließen. Selten sagte sie mir ein Wort von Gott, aber ich las, was sie in dieser Beziehung dachte, aus ihren Augen

Predigt wurde ich ganz umgestaltet und von dem Verlangen erfüllt, Gott zu lieben, jenen guten Gott, den meine Frau liebte, der ihr jene Andacht einflößte, wie ich sie in meinen alten Tagen brauche, den Gott, der ihr jene Tugenden verlieh, die den Zauber meines Lebens bilden. Ich konnte mir selbst nicht Rechenschaft geben über das, was in mir vorging. Aber eines Tages, als sie von der Kommunion kam, da öffnete ich ihr unwillkürlich meine Arme und sprach: ,Johanna, führe mich zu deinem Beichtvater

es; etwas lernen ist gewiß keine Schande. Stelle hin und wieder etwas auf, was der Mann besonders gerne hat. Ruhe nicht, bis alles im Haus recht sauber und freundlich aussieht. Sauber und rein seien Boden und Wände, Tische und Stühle, Vorhänge und Bettzeug, sauber Eßgeschirr und Tischtuch, sauber und ganz die Kleidungsstücke. Wo es recht wohnlich und heimelig aussiebt, da fühlt der Mann sich glücklich, er bleibt gerne daheim und gewinnt sein Weib von Tag zu Tag lieber: ein schönes Familienleben herrscht

sie euch zueigen, diese Liebens würdigkeit, christliche Frauen; sie wird nicht auf einmal erworben, es braucht viel Gebet und Kampf. Aber wer sie hat, der wird zum Apostel des Hauses. Hätten wir doch recht viele solche Apostel in unseren Häusern, wie ganz anders würde es aussehen! Viele Tausende Männer, die jetzt Ungeheuer sind, würden zu sanften Lämmern umgewandelt, zu treuen Ehegatten, zu braven Familien vätern, zu guten Christen. Sogar ein einfacher Knecht, ein unter geordnetes Dienstmädchen kann zuweilen

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 16
Date: 13.02.1896
Physical description: 16
5eite 6. „Tiroler Volksbote.' Nr. q. auf einmal vor, als höre er in der Entfernung ein leises Geräusch; bald vernahm er auch ganz deutlich Schritte, konnte jedoch, tief unten zwischen den Felsen eingeklemmt, nichts bemerken da fieng er laut zu rufen an. Es dauerte noch etliche Minuten, so sah er, wie über ihm, ganz am Ab Hange, ein Mann erschien, der in freundlichstem Tone nach seinem Begehren fragte. „Hilfe, um Gotteswillen, Hilfe!' rief der zu Tode Beängstigte hinauf. Da sah

er zu seinem höchsten Staunen, wie der Fremde, als gienge er auf dem besten Waldwege, ganz ruhig und gemüthlich den fast senkrechten Abhang herunter schritt und, sich ihm nähernd, liebevoll ihm die treue Führerhand ent gegenstreckte. Ein starker Ruck, und er ist aus seiner furchtbaren Lage glücklich befreit. Jetzt fällt er vor seinem Retter auf die Knie und dankt ihm vom Grunde des Herzens. Als er sich denselben, soweit die finstere Nacht es ihm möglich machte, genauer ansah, erkannte er sofort in feinem Retter

einen Priester, und die Züge des Gesichtes, sowie der Ton der Sprache schienen ihm von früher her ganz gut bekannt. Es kam ihm nicht anders vor, als sehe er vor sich den verstorbenen Herrn Pfarrer, dem er einst, in stürmischer Nacht, in seinem bescheidenen Heim Obdach und Schutz vor den Unbilden des Wetters gewährt hatte, und — es befällt ihn eine ungewöhnliche Angst. Doch der Fremde, seine große Verlegenheit bemerkend, heißt ihn in freundlichstem Tone vorausgehen und zum Danke für die so glücklich erfolgte

. Die anderen meinten, Ordnung könnte man so auch machen, da brauche man nicht etwas ganz Neues einzu führen. — Die einen meinten, es wäre doch gut mit dem Grundbuch, die Regierung werde dazu helfen, soviel sie könne, die anderen wieder, die Regierung könnte ja auch bei der Ordnung und Verbesserung der Verfachbücher helfen. Die einen meinten, wenn mit der Einführung des Grund buches alles ausgemustert wird, wie es mit den Schulden steht und dann immer deutlich zu sehen sein wird im Grundbuch, wie viel es noch beim

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 25.08.1898
Physical description: 16
bleiben und nicht entweder alle Engel oder Gliederpuppen werden, bleibt es auch unmöglich, sie äußerlich dollständig gleich zu stellen. Ne Kleinsten werden die Größten und die Größten die Kleinsten sein. Heute muss der Reimmichl doch wieder ein mal etwas Geistliches, so eine kleine Predigt dem .Volksboten' mitgeben, damit die Leser nicht glauben, ihr Blatt sei ganz lutherisch geworden, ^enn auch mancher die Predigten nicht gerne Mt und noch unlieber liest, so soll er diese onlen trotzdem

nicht überschlagen, sondern herz- Mt lesen. Es schadet ihm gewiss nicht. Nebenbei '>i's auch unterhaltlich, weil Geschichtlein drinnen ^kommen. Das hat der Reimmichl so im brauch. Es ist ein vielverbreitetes, jedoch ganz un- Mündetes Vorurtheil zu meinen, nur im geist igen Stande oder in einem Kloster, nicht aber '^Weltstände könne der Christ vollkommen leben, ^ser Heiland hatte nicht Priester und Ordens- ^ute ausschließlich im Auge, sondern sprach ganz gemein: „Wer gerecht ist, werde noch gerechter, wer heilig

ist, werde noch heiliger.' . Man kann in der Welt leben, darf aber nach dem Geiste dieser Welt leben, sondern Christi Geist sich zueigen machen und nach ^eni Geiste sein Leben gestalten. Dies voraus- Aetzt, ist's ganz gleich, welchem Stande und .'use der Christ angehört. In jedem Stande ^ unter allen Lebensverhältnissen kann der ^rist für sein Heil wirken und kann standeS- ?^äße Vollkommenheit erlangen. Jeder liebe ?'en Stand, erfülle die Obliegenheiten desselben Aau, ertrage die Schwierigkeiten desselben huldig

will, geht alles gut, und ich lebe ganz glücklich und zufrieden.' Diese Antwort drang tief in meine Seele. Ich erkundigte mich um alles, was ich um diesen Armen in Erfahrung bringen konnte. Alles stimmte mit seiner Aussage zusammen. Er starb zu Würzburg in derDom- gasfe, da er eben um die Mittagszeit seine Almosen sammelte. Er schied selig von bannen, wiewohl ein jäher Tod ihn hinwegnahm; er war auf den Tod stets vorbereitet. Eins mit Gott

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Tiroler Volksbote
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Page 11 of 16
Date: 05.11.1919
Physical description: 16
ver- Mmgt als früher in ganz Oesterreich. Aber frei- nch, das ist notwendig; denn, wie der General- mspektor der tschechoslowakischen Armee, Machar, erklärte, „wir müssen darauf bestehen, daß das Heer stets der Pfeiler unserer Republik sein'. In Prag allein liegen Über 24.V0Y Mann. Am 7. Ok tober wurde ein Gesetzentwurf angenommen, der, ^ne hundertprozentige Gehaltserhöhung der Staatsbeamten vorsieht; es macht das einen Mehr aufwand von rund etwas über L0V Millionen aus. Dergleichen Gefetze

werden Natürlich gegeben, ohne oaß die Deutschen mitberaten oder beschließen können. - - In nationaler Hinsicht ist ein Einlenken leider ?°ch nicht zu bemerken. Zahlreiche deutsche Schulen wurden geschlossen oder ihre Klassenzahl reduziert ^windert), tschechische werden an zahlreichen, auch beinahe ganz deutschen Orten errichtet. Was eme Schule notwendig, bezw. überflüssig sei, ^d in Prag bestimmt;^ Platz für die tschechische schule muß geschaffen werden, meist auf Kosten ^deutschen. ' Was die Religion

und seinem Gottes geblieben. - Dieser übertriebene Nationalismus hat schon in Fried?ns;e?ien die katholischen Vertre ter des Tschechen-Volkes, ebenso wie die Geistlich keit bewogen, mit dem nationalen freimameri- schen Liberalismus und Radikalismus, wie er sich nn sogenannten Jnngtschcchentum verkörperte, Hand in Hand zn gehen. Solche Verbindungen tun aber nie gut: der schadcnleidcnde Teil ist im mer der katholische.-.Der sreimaurerische Radika lismus verstand es nun ganz vorzüglich, dem tsche chischen Volke

die Ueberzeugung beizubringen, daß das tschechische Volk von Wien aus entsetzlich be drückt werde. Dieser Jrrmeinnng verschloß sichi schließlich auch der Klerus nicht. Fragte man sie/ worin diese Bedrückung bestehe, so wußten sie keines Antwort, oder brachten Kleinigkeiten vor. So kam! es, daß einige Geistliche in nationalen Dingen! ganz radikal wurden, manche dem Hochverräter!-' schen Treiben der tschechischen Intelligenz (Stu dierte) während des Krieges ruhig zusahen, ja sagar mit demselben einverstanden

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Tiroler Volksbote
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Page 10 of 16
Date: 08.01.1919
Physical description: 16
herzlich willkommen; leider find sie sehr klein ausgefallen. — Ein neuer Bezirksarzt hat letzte Woche seine Tätigkeit begonnen; sein Ein treffen muß sehr begrüßt werden, da ein einziger Arzr allein bei so vielen Kranken in ganz Landeck und Um- , gebung die Arbeit unmöglich betvältigen kann. — Im Vereinshaus fand eine Frauenver^ampllttng statt. Dem Ernährungsamte von Landeck wurde dabei ein Frauenausschuß beigegeben. Deutsch-Matrei. (Die Vinzenzkonferenz) veranstaltete auch Heuer zur Linderung

, daß man vom Ernst der Zeit überzeugt ist, so vertieften diese Ueberzeugmig noch die Darlegungen des Herrn Kolb und die Schlußworte des Herrn De kans. Man schied mit dem einmütigen Vorsatz, »Zu sammenhalten müssen wir, dann wollen wir aber se hen, wer uns über ist.' — Noch eine Frage: Wäre es nicht ratsam und möglich, cm dielen Orten solche Plauderstuben ganz kleinen Stiles und' kleinen Auf wandes abzuhalten? Viele solche enger begrenzten Versammlungen wären ohne Zweifel für die Allge meinheit wirksamer

das Zeichen des großen Königs erkannten, und sich von keiner Enttäuschung, keiner Schwierigkeit,, keinem Menschengerede, keinem Zweifel aufhalten ließen, fv müssen auch wir, wenn wir zu Chri stus und zum Glück kommen wollen, auf unserem ganzen Lebenswege uns an das Zei chen des großen Königs halten. Für uns aber ist das Zeichen des großen Königs der Stern des Glaubens. — Leider sind in gegenwärti ger Zeit eine Unmenge von » Christen ganz gleichgültig geworden, sie blicken gar nicht mehr aus das Zeichen

bei Groschen. So hoch der Himmel.über der Erde und so weit das Weltall gegen deine enge Swbe ist, so hoch und weit sind Gottes Gedanken und Rat schlüsse über der Menschen Gedanken und Wege. Gott wird einmal alles, was unge recht ist und war, aufs Haar ausgleichen, und jede Schlechtigkeit wird einmal ihre volle Vergeltung finden. Das Wann und Wie steht ganz bei Gott, denn er ist die unendliche Ge rechtigkeit und Weisheit. So gewiß, als. du diese Zeilen liest, wirst du einmal darauf kommen und deine Torheit

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Page 7 of 12
Date: 06.03.1918
Physical description: 12
Nächsten liebe überall durchdringen würde, bei hoch und Nieder, bei Herren und Bauern, aber auch bei den Großhändlern und Zentralen, dann hätten wir zu essen genug, und kein Mensch'in ganz Oester reich brauchte Hunger zu leiden. Da springt nun. gleich die Frage auf: „Was fordert die christliche Nächstenliebe in gegenwärtiger Zeit?' Ich will es euch ganz kurz sagen. . .1. Wer Ueberfluß hat an jenen Din'gen, die zum notwendigen Lebensunterhalt gehören, wie Nahrung, Kleidung usw. usw

. Noch schlimmer ist es, wenn! jemand seinen Ueberfluß benützt rein nur zum. Geldmachen, wenn er seine Vorräte solange zu-! rückhält, bis er ganz übertriebene, ja die allerg höchsten Preise dafür erlangt. Versteht mich wohH einen gerechten Preis darf jedermann nehmen^ und bei den heutigen Verhältnissen kann em! Preis, der bedeutend höher ist als vor dem Krieges nicht als ungerecht bezeichnet werden. Wer daSz reine Geldmachen im Kriege ist schändlich. Wie wird man vielleickMn zehn, Zwanzig Jahren aufj

! Herz. Wenn das Uebel sich ausbreitet, kann ein ganzes Geschlecht verdorben werden. Es wäre jam merschade um das tiefe weiche Gemüt unseres Vol kes, um die warme erbarmungsvolle Mildherzig keit, wenn diese herrlichen Eigenschaften im Geld- sack versumpfen und aussterben würden. ' V'' - 2. Die Nächstenliebe fordert weiterhin, daß wir denjenigen, die ganz arm und bedürftig sind, von unserem Ueberfluß umsonst mitteilen, daß wir nach Möglichkeit Almosen geben. Dieses Gebot schärft

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Page 9 of 16
Date: 21.02.1917
Physical description: 16
schen auch oft nicht, aber das wissen wir ganz be stimmt, daß sie voll unendlicher Weisheit sind und immer zum Besten der Welt und der Menschen ausschlagen. Gottes Verstand umsaßt Himmel und Erde, er ist tausendmal größer und erhabener als der Verstand aller Engel und Menschen zusammen genommen. Gatt weiß von Ewigkeit her jeden Ge danken und jede kleinste Tat eines Menschen, er hat von Ewigkeit her alle diese Gedanken und Taten in seinen wunderbaren Weltplan eingeordnet, wie. ein Uhrmacher

''.kommt.'^-'Ganz''so''Mcht!-'eK uns oft, wenn wir Gottes Walten betrachten. Gott denkt und handelt ganz anders als wir Menschen, viel tiefer? klarer, edler und erhabener. Darum ist.es närrisch und lächerlich, wenn wir uns gegen Gottes Ratschlüsse auflassen und sie bekritteln. ist beiläufig so, wie lvenn eine Mücke einen Äsler verscGNl^/n oder cin Jobanniskäferleiu die Tonne Verdünnern wollte. Seien wir froh, mit unseren' 5'!bA*nden. matten, trüben Verstandes- !ichtlein,.daß wir einen: Herrn dienen

in den feindlichen Mnni- Aonslagern. Durch einen Brand, dem drei Erplo sionen folgten, wurde in Neuvill e-snr- Saone (Frankreich) die große Pulverfabrik zer stört, 330 Personen, wurden getötet. Die Kata strophe ist größer als die in London. — Anfangs Dezember 'ammelte die russische Regierung 6000 Pferde in ganz Finnland, die noch den Lademar ken zu M u n: tionstr a n s p orte n geschickt werden sollten. Mehrere tausend Fuhren wurden gesammelt, als plötzlich die gesamte Trans^ort- organisation aufgelassen Ivurde

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Page 4 of 18
Date: 11.06.1905
Physical description: 18
— zieren den Altar. Nur das Rauschen eines Baches oder das Brausen eines Windes unterbricht die gottesstille Kirchenrnhe. Und wenn es ganz still ist, so meint man, ab und zu ein geheimnisvolles Läuten von vielen Kircheuglocken zu hören, es klingt so weit und geisterhaft und doch wieder so nah und deutlich — ich weiß nicht, was es ist, aber ich hab' es oft gehört. Nuud im Kreise herum sitzen und knien und stehen die dunklen Berge wie ernste, fromme Beter ganz in stille Andacht versunken. — Der helle

unterliegen müßten. Es ist aber ganz anders gekommen. Die Russen verloren 18 von ihren großen Schiffen; süuf wurden von den Japanern erobert, die anderen in den Grund gebohrt oder in die Luft gesprengt. Die Japaner verloren nur ein paar kleinere Schiffe. Die Japaner hatten eine viel bessere Führung, ihr Admiral Togo ist wohl der berühmteste und talentierteste Seeheld der Welt, ihre Schiffe hatten eine viel größere Beweglichkeit und waren viel besser eingeübt auf alle Wendungen, ihre Geschütze trugen

eine fürchterliche Verheerung an, während die russischen Kugeln ihn nicht erreichten. Durch eine rasche Bewegung gelang es Togo, die Russen nach Südosten, ganz nahe an die Küste Japans, zu drängen. Da brach aber Plötzlich aus den Buchten der japanischen Küste eine zweite japanische Flotte hervor, faßte die Russen auf der Seite und im Rücken und jetzt war für die Russen cllles verloren. Von drei Seiten augegriffen, kam ihre ganze Schlachtreihe in Unordnung uud Verwirrung. Die japanischen Torpedoboote fuhren

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 16
Date: 24.12.1902
Physical description: 16
doch nicht Weih nachten halten — gelt nicht? Drittens mußt Frieden haben ganz besonders mit Unserm Herrn. Wenn du mit dem in Unfrieden lebst, dann bist recht eigentlich zu erbarmen und dann brauchst dein Herzenstürl um Weihnachten gar nicht aufzumachen, weil doch kein Tropfen Freude hineingeht. Wo die schwere Sünde im Herzm ist, da mausen sich die schwarzen Engel ein und die vollführen im Herzen einen solchen Höllenlärm, daß die weißen, himmlischen Freudenengel auf keine Nähe hinzu fliegen — sie täten's

tragen und all den unsaubern Brei oben beim Loch hinausblasen lassm. Die Windmühl' kennt ihr ja; sie hat zwei kleine Türlein auf der Seite und der Müller sitzt inwendig drinn'. — Wenn aber g'rad' der Weg zum Beicht stuhl verschneit ist, dann soll der arme Hascher seinen Pack halt in Gott's Namen doch zur Krippe hin miwehmen, aber nicht gar zu nahe hinzudrängen darf er. Es schickt sich ganz gut, wenn er hinten in einer Ecke stehen bleibt wie der Zöllner und recht ans tiefem Herzen schreit: „Herr Gott

nur alles-miteinander rinnen, auch die nächste Gelegenheit — der Sack darf dich nicht reuen, es ist kein Schade darum. Und wenn du später einmal an der Wind mühl' vorbeikommst, dann kehrst zu und laßt dich ordentlich ausblasen — gelt? Also den Frieden mit Gott, mit dem Nächsten und mit uns selbst müssen wir haben, wenn die sonnenhelle, ofen warme Christfreude bei uns einkehren soll. Freilich ganz und vollkommen werden wir dm Frieden auf der Welt nicht finden; — ganz und vollkommen finden wir ihn erst droben

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 20
Date: 22.06.1893
Physical description: 20
und Gold enthielt. Dem Michel war dies wohl bekannt. Er hatte ein Werkzeug mitgebracht, um die Kammerthür zu erbrechen; diese war aber zu seiner Verwunderung nicht einmal fest verschlossen, er öffnete sie und schlich ganz leise in das Zimmer hinein. Nun machte er auch die Deckel seiner Blendlaterne völlig ans und leuchtete ein wenig herum im Zimmer. Alles war still, mäuschenstill. Die Vorhänge der großen Himmelbettstätten, welche der Thür gegenüber an der Wand standen, waren zu, wie immer

hatte er ihn in seine Nase gebracht, so verspürte er in dieser ein ganz gewaltiges Kitzeln; er rieb sie mit der Faust und rieb sie recht tüchtig; das arge Gekitzel aber hörte nicht auf. Er wollte das Niesen, welches ihn ankam, unterdrücken. Wie, wenn man ihn hörte? Er hätte sich die Nase ausreißen mögen, bekanntlich geht das aber nicht. Er rieb sie noch einmal und schob schnell einige Sachen ein. Da — es war, als wenn ein Schuss los- gienge — platzte das lang verhaltene Niesen heraus. Wie versteinert stand der Michel

da. „Helf Gott!' hatte eine Stimme ganz laut gesagt. Diese Stimme war von dem Innern des Zimmers her, dort aus der Gegend gekommen, wo die Betten standen. Welche Stimme konnte das sein? — Der Michel hatte ja doch mit eigenen Augen den Bauer und die Bäuerin mittags in die Stadt fahren sehen; er hatte, um sich davon zu überzeugen, eigens aufgemerkt darauf. Wer konnte jetzt hier iu der leeren Kammer ihm ein „Helf' Gott!' auf sein Niesen gewünscht haben? — Dem Michel stiegen die Haare zu Berge; eiskalt

überlief es ihn. Still legte er die Sachen, die er eingesteckt hatte, eins nach dem andern, wieder in den Wandschrank hinein, auch die silberne Dose wieder; er nahm dann seine Laterne, schlich sich auf den Zehen ganz leise und angstvoll geduckt wieder hinaus aus der unheimlichen Kammer und eilte davon, so schnell er nur konnte. Der Bauer hatte, eh' er in die Stadt fuhr, seinem Oberknecht, einer alten, treuen Seele, den Schlüssel zu der Schlafkammer gegeben; schon einmal hatte er beim Fahren

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 40
Date: 24.01.1913
Physical description: 40
das Loch gelassen hat. Hätte Rußland nicht solche Pläne, würde es nicht fort während hinter Serbien stecken und Hetzen und selbst ohne Unterlaß rüsten. Das ist die große Gefähr und der Herrgott muß uns besonders gnä dig sein, wenn es im heurigen Frühjahre ohne Krieg mit den Russen und Serben abgeht. Dazu erklärt man in Nußland ganz offen, daß man gewillt ist, sich ein gutes Stück österreichisch-gali- Zisches und ruthenisches Land bei dieser Gelegen heit einzuverleiben. Kurz, Nußland hält

die Ge legenheit für günstig, seine Pläne zu verwirk lichen und da gehen wir Oesterreicher ihm in erster Linie im Wege um. Das ist die große Ge fahr für uns, aber auch für die Verbündeten auf beiden Seiten. Deswegen sehen wir, daß gegen wärtig in ganz Europa fieberhaft gerüstet wird. Alle Staaten bereiten sich für alle Fälle vor. Von .Pest, Hunger und Krieg — erlöse uns der liebe Gott. Auf dem Kriegsschau platze selbst hat sich nicht viel von Bedeutung in den letz ten 14 Tagen zugetragen. Die türkische Flotte

und gleicht der Nandl, aber die Augen hat's von mir. Am Abend nach der Taufe haben der Schuster-Veit und Hüeter Ruep vor un serem Fenster mit einer Klampfen und einer Geige Musik gemacht. Ich.Hab' mir nicht Helsen können, Hab' das Kind aus der Wiege gerissen Und bin mit ihm ganz närrisch in der Kammer herumgetanzt, bis mir der -Atem ausgegangen ist. Nun gibt's Leben im Haus, denn der kleine Engel singt den ganzen Tag. So ost ich mich gar so stark freu', weint die Nandl allemal — ich glaub', sie tuts

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Page 4 of 40
Date: 21.02.1913
Physical description: 40
einem Tautropfen auf dem Blatt der Rose steht der heilige Berg über der grünenden Ebene von Esdralon.' Und als sie noch einem beschwerlichen Anstieg auf die Spitze hin auskamen, breitete sich vor ihren Augen eine wunder bare Rundsicht fast über das ganze heilige Land, so ' ^troler Bol7Tvoke> daß die drei Apostel sich kaum satt schauen konnten. Und wie sie von der Bergesschönheit ganz hingerissen waren, kam plötzlich noch etwas Schöneres, ynser Herr wurde vor ihren Augen verklärt, sein Angesicht glänzte

. Tausend und tausend Spitzen und Zacken und. Kuppen stehen in mächtigen Zeilen über- und hinter einander, sie bilden eine ungeheure Schrift am blauen Himmelsbogcn, die da lautet: „Huam särnirabils est nomen tuum in universa terra'— wie wunder- bar ist dein Name auf der ganzen Erde!' Halb in den Himmel hineingezogen fühlst du dich, ganz nahe bei Gott, du stehst wie zwischen Zeit und Ewigkeit, so unendlich weit und still und geheimnisvoll ist es da oben. Die Wässerlein blitzen, Gräser und Blümlein nicken

Weg nach aufwärts: den Lebensweg zum Himmel. Da mußt du viel schwitzen und keuchen Und kröcheln; Dor nen und spitzige Steine dringen in deine Fußsohlen, über knorrige Baumwurzeln stolperst du hinauS, oft glaubst du zu verschmachten und zu verkommen. Wentt dir der Herr dann zu deiner Lebenslast noch ein gro- ßes Kreuz auf die Schulter legt, dann möchtest ganz verzweifeln vor Jammer, Elend und Not. Aber tu' nicht so kleinmütig, der Herr geht voran Und hilft dir. Bloß nachfolgen mußt du ihm und dich nicht spreizen

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Page 3 of 20
Date: 16.05.1913
Physical description: 20
und blieb still sitzen. Sie wollte den- Manu eine Zeitlang herumsuchen lassen, sich an seiner Aufregung weiden und dann die Beleidigte spielen. Aber ihr Be. streben war ganz überflüssig, der Jörg war gar nicht da — ihre Augen hatten sich getäuscht. Als der Zug sich wieder in Bewegung setzte, sprang die Rosl aus dem Coups. Ihre Augen machten neue Wanderungen, aber alles umsonst. Der Jörg war nicht-zu sehen. Furchtbare Rachegedanken zogen der Rosl durch daS Gemüt. Als sie zum Jochhofe emporstieg, überkam

nicht, was sie anfangen sollte. End. lich Mlg sie zum Jörg hin und kniete neben ihm nie- der. Dieser machte ihr sofort Platz. Sie stieß ihn ein wenig mit dem Ellbogen und sagte ganz leise: „Jetzt bin ich wieder da.' . ' „Bitt für uns!' betöte dieser laut und mit tie fer Baßstimme . ' - »Jörg, jetzt' tun wir wieder g'schaffen,', gelt ?' hauchte die Nosl. - ^ ^ - „Bitt für uns!' betete dieser noch lauter und an- bächiiger« ' Mrg ich Hab- dir-nichts für- übel,' flüsterte die Rosl-. - - > ' ' - - ' - . ' ,Mtt für ims

eS, wenn ihr euch an dem lieben heiligen Isidor ein bißchen spiegelt. Paßt auf,, ich will euch gleich die Regel hersehen, nach welcher St.'Isidor sein ganzes Vanernleben abge- zirkelt hat. Sie lautet kurz: ,.Bet' und arbeit, Tu' alles beid'!' / Das wichtigste und notwendigste Geschäft für alle Menschen.'ist das Beten. Mahnt doch der göttliche Heiland selber, wir sollen allezeit beten und nie auf- hören., Sagt er doch ganz unbedingt: „Bittet und ihr werdet empfangen!' Aber der Bauer wird schon durch seinen Beruf, durch feine

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Page 10 of 16
Date: 19.01.1916
Physical description: 16
Exerzitien für mehrere . ; Laien statt. Als wir davon hörten, dachten wir: . s Zeit haben wir genug. Statt Kartenspielen, kann man sich ja einmal so tvas anhören. Andere wieder, denen die Sache nicht mehr ganz neu / war, sagten sogleich: Da tu ich auch mit, so eine Gelegenheit kommt nicht wieder. So machten denn unser 20 — gegen 30 Deutsche kamen über haupt nur in Betracht — den Anfang mit den Exerzitien unter Leitung eines Paters. Täglich fanden »vir uns dreimal, um 1V 'Uhr, 2 Uhr und 8 Ühr 13 Min

. abends in einem größeren Zimmer zu den Vorträgen ein. So .mancher fragte vorher den Pfleger: Ist noch nicht bald Zeit? Bald gewannen alle das höchste Inter esse an den Vorträgen. Ging uns doch da eine ' ^ ganz neue Welt auf. „Ich soll ein ganzer Sol- „Tiroler B s l ks bot e.' dat Jesu Christi werden,' das war das Z i e l, das uns gleich anfangs vorgestellt wurde. Meine Bestimmung auf Erden lautet: Ich bin geschaffen, nicht bloß als Diener meines Kaisers, sondern als Diener Gottes: Von Gott, für Gott

.; Schrü- dinger. TKJ.; Schweiger. Inf.; Senonen Stdsch., Ptrf.; Zechmeister, Ldstm.; Zobl, Stdsch. Soldatenbriefe und Kriegs- bNder. Weihnachten im Felde 1915. Schützengraben, L7. Dez. Ein Stcmdschütze vom Bataillon GlurnS schreibt: „Weihnachtsabend!' Jedes gläubige Kriegerherz ist in gehobener Stimmung, welche sich in jedem, auch in dem manchmal ganz vom Bart überwachsenen Kriegergesichte wiederspiegelt. Schon während des Tages sah man Angehörige mancher Unterstände geschäftig hin- und hergehen

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