abgetrennten Rockärmel beschäftigte. Es hielt sich denselben mit der Oeffnnng so vor das Gesicht, dass es ganz schön hindurchschauen konnte, wendete sich gegen die Mutter und rief durch den Aermel hindurch: „Mamma, gugg, gugg! gugg, gugg!' Während das Seppele mit' dem alten Aermel seines Vaters diese Unterhaltung anstellte, öffnete sich langsam die Stubenthür. Durch die Oeffuung streckte sich der schwarze Kopf einer Zigeunerin behutsam und nicht weiter als zur Hälfte herein. „Bitt gar schön, Hausfrau
, um ein christlich Almosen? ist mir mein Mann verunglückt und bin ganz allein mit dem Kind!' Dabei schob sie ein schwarzes Bürschlein vor sich herein. Dieses hielt den Schürzenzipfel der Mutter in seinem Munde und ließ sich nicht stören, daran zu lullen. Die Burgl stand flink auf und gieng in die Küche, um der Zigeunerin eine Kleinigkeit zu geben und sie schnell fort zubringen. Das kleine Seppele kroch von der Bank herab und zappelte der Mutter nach. „Jögges, Bäurin, habt's da ein nett's Bübl; schaut
aus wie ein Paradeisapfel!' rief die Zigeunerin mit recht süßer Stimme und gieng hinter dem Seppele hinaus in die Küche. „Schau', Kindl, hast du's gut,' sieng sie wieder an, „hast eine ganz richtige Mutter. — Wisst's, Bäurin, hab' schon so viel Gutes gehört von Euch, lauter Gutes'; inzwischen blickte sie verstohlen auf den Speck, der vom Küchengewölbe herab- hieng; „hört's, Bäurin, Eure Mutter ist auch gar so gut ge wesen mit den armen Leuten; hab' sie gut gekannt, hat mir allemal schönen Speck gegeben, g'rad
könnte, hätten wir ein ganz gutes Jahrl. Wir sind leider noch immer ein gesperrt, weil in einem, eine Stunde weit vom Dorfe ent fernten Stall eine Kuh ein bisschen Maulweh hat —! St. Felix (Bezirk Fondo), 10. September. Se. k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Eugen kam mit seinem Gefolge am 5. September über den Gampen nach Unser lieben Frau im Walde, St. Felix, Tret und Fondo. Unter Pöllerknall, Glockengeläute, Musik, Gesang und mit herzlichsten Begrüßungsansprachen seitens der Seelsorger
Waldner, Seiter, Stellvertreter wurde Spitaler Andrä, Weinhändler. Die Folge davon»war, dass die büudlerische Gegenpartei, die trotz der heftigsten Agitation unterlegen ist, ihren Austritt erklärte; dafür haben sich be reits andere brave Burschen angemeldet, und so zieht wieder Einigkeit in die Feuerwehr ein. Recht so! Windisch'Matrei, 10. September. Was die heurige Ernte anbelangt, so war dieselbe im allgemeinen eine ganz befriedigende. Sind auch Roggen und theilweise auch die Gerste weniger ergiebig