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Tiroler Volksbote
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Page 13 of 16
Date: 07.02.1901
Physical description: 16
Nr. 3. „Tiroler Volksböte.' Seite 13. Von dem riesigen Reingewinn, welche dieselbe alljährlich er zielt, werden wohl viele Tausende an verschiedene Institute in Bogen vertheilt; man hat aber noch nie gehört, dass je einmal eine der vielen umliegenden Landgemeinden dabei be dacht worden wäre. Trient, 31. Jänner. Heute erscheint Trient einmal im weißen Unschuldskleide; wird aber nicht lange dauern, da es schon wieder ganz licht wird. Hoffentlich hat es in Nord tirol die Wünsche vieler besser

befriedigt. — Was soll man sonst melden? Vom Fasching? Da merkt man wenig, außer dass die Mädeln und Fräulein abends von losen Burschen mit buntem Flitterzeug beworsen werden, und, ja richtig, dass auch hier die Deutschen ihre „Knödelpartien' haben und, wie man hört, ganz Gehöriges leisten. ^ Vor einigen Tagen legte sich etwas außer der Stadt ein italie nischer Arbeiter auf die Schienen und wurde von dem Nacht eilzuge überfahren. Wie oft liest man davon! Es ist schauer lich ! — Etwas heiterer

Politik, aber das sage ich ihm schon, am besten ist es, entweder ganz Tirol zusammenhalten oder ganz trennen, sonst kriegen wir auch solche Ausgleiche wie zwischen Oesterreich und Ungarn. Dürnberg bei Hallein (Salzburg), 31. Jänner. Die «Boten-^Leser in Tirol werden gewiss nichts dagegen haben, wenn sie hie und da ein Brieflein aus dem Salzburgischen im „Bötl' finden, und die Salzburger werden es ohne Zweifel mit Freuden begrüßen. Wie im Jnnthal und, wie es scheint, überall, so tobte

auch durch das untere Salzach thal am 28. Jänner ein gewaltiger Sturm. An ein paar Orten, z. B. in Straßwal chen bei Salzburg zc., deckte er Kirche und Häuser ab. Selbst Blechdächer waren ihm nicht zu niet- und nagelfest. Auch bei uns ließ er ein Paar Hausvächer mitgehen. Dazu war er hier sogar noch von einem ordentlichen Gewitter, d. h. mit Donner und Blitz, begleitet. Aber etwas Gutes brachte er auch, nämlich einigen Schnee, um den uns vorige Woche Regen und Sonnenschein fast ganz gebracht hatten. Und so gibt

, und muss man dabei steile Stollen auf die oben er wähnte Art hinunterfahren. Dann geht es wieder über unter irdische Teiche, welche von jetzt an elektrisch beleuchtet werden. Zu diesem Zwecke wurden drinnen im Bergwerke selbst eine Turbine und eine elektrische Maschine aufgestellt. Das ist nun ganz feenhaft, fast so wie — beim Kaiser Karl im Untersberge drinn'. — Leider habe ich auch etwas Trauriges zu erzählen. Unter unseren Kindern herrschen derart Masern und Diphtheritis, dass die Schule geschloffen

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Tiroler Volksbote
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Page 9 of 16
Date: 15.09.1915
Physical description: 16
Mittwoch, den 15. September 191k. . ^ Lana in Mchenstein.am1ö <Juligesallenist. Unsere altehrwürdige Warrkirche verliert an ihm viel. Die Zierde der Altäre, ganz besonders an den Hauptsesten und an den ersten Herz-Jesufeier, jagen und an den Festen der Muttergottes lag ihm sehr an und war der Altar immer bis zur Kommunionbank mit Blumen geziert. Mich! bot alles aus zur Zierde und Ehre Gottes. Er hatte mich pünktliche Ordnung in allen?. Michel war auch ein Muster der Frömmigkeit für alle Jüng

lassen. Desto.mehr beteiligen sich die Verwandten und Bekannten an dem Sterbegottesdienste im eifrigen Gebete. Weiters sollen nach Aussage von Kame raden noch einige den Heldentod gefallen fein, -mehrere find vermißt und 17 oder 13 in russischer Gefangenschaft, wovon einer öfters geschrieben hat: „Ich bin gesund; es geht mir ganz gut, zum Essen bekommen wir genug. Ihr braucht keinen Kum mer zu haben um mich.' Daß auch wir schneidige Krieger haben, sieht man daraus, daß sieben aus gezeichnet worden

Nächstenhilfe wird auch das vollbracht. Das Wetter ist jetzt nach Wunsch. Der Gesundheitszustand ist nicht am besten. Der Sensenmann hat seit zwei Monaten Wohl einige Opfer gefordert, meistens Kinder und ältere Leute. Daß der Krieg eine schreckliche Geisel Gottes ist, das steht man erst recht jetzt, da er an unserer Grenze ist. Fast ununterbrochen, Tag und Nacht Hort und sieht man das Fahren der Automobile. Trainfuhrwerke, Reiter und Fuß truppen; das Donnern der Kanonen Hort man manchmal ganz gut

weiter. Arbeiten tut man es gar nicht hart, obwohl es an Arbeitskräften fehlt; man ist sogar früher daran wie andere Jahre; es ist ganz augenschein lich der Segen Gottes. Es half alles zusammen. Die Felder waren schön gewesen, Heu hat man genug bekommen; das Korn ist bereits geschnitten, das Grummet unter Dach. Nur die Sonne läßt sich so wenig blicken und die tat man so notwen dig brauchen. Der Gesundheitszustand ist, Gott sei Dank, recht gut. Von unseren Kriegern sind leider schon zioei dem Walisch zum Opfer

treibt. Kannst Dir denken, Bötenmann, daß da hat müssen alles zugreifen. Sehr eifrig mitgearbeitet haben der hochw. Herr Kurat Fischnaller und seine Wirtschaf terin. Sie haben ^seit Juni von 7 Ahr morgens bis 8 Uhr abends sich ganz den Taglöhnern gleich- gestellt. Bei jeder Arbeit, sogar Dreschen haben sie geHolsen. Das ist ein großes Opfer fürs Pa» terlaiü) von den geweihten Händen. Wir sagen ihnen öffentlich Dank und herzlich Vergelte es ihnen Gott! Barbian, Eisaktal. (Von der kleinen Gemeinde

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Tiroler Volksbote
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Page 11 of 24
Date: 10.11.1915
Physical description: 24
schrieb am 88. August aus Beneschau: Hochw. Herr Pfarrer! Danke Ihnen für die Aufmerksamkeit, die Sie mir noch immer schenken. Bin jetzt schon bald geheilt und erfreue mich wie der eines frohen Lebens, wofür ich Gott nicht ge nug danken kann. Ich hatte die Hoffnung, noch einmal nach Tirol zu kommen, schon ganz aufge- geben, auch dann noch, als ich verwundet wurde. Zwar gelang es der Sanität, mich bis in einen Wald fortzubringen/in dem sich der Hilfsplatz be fand, dort mußte ich ein paar Stunden

^iger Fahrt vier Tage in Janow im Feldspital, kam nach eintägiger Fahrt ins Spital nach Nisko, dann am 18. Juli nach Schlesien und endlich am 11. August nach Beneschau. Es geht mir jetzt ganz gut; ich werde auch bald auf ein paar Wochen in Urlaub fabren. ... L. Standort, 28. Sept. Ein Kanonier schreibt. Liebe Maria!.... Die Zeit vergeht so schnell, daß ich's gar nicht meine, ein Monat um das andere; jetzt geht es schon in den fünften,.hier in dem ganz lieben Süden. Es gefällt mir sehr gut, und kommt

. Sie gaben etwa 80 Schüsse darauf ab, ohne ihn zu treffen; der Himmel wurde ganz bezogen von lauter Sprengwolken. Der Flieger kreiste immer herum, sie brachten ihn nicht von der Stelle. Das war interessant zum Zuschauen. Man kann sich vorstellen, was sie für einen Aerger hatten. Als der Flieger schon bald wieder in Trient war, schössen sie immer noch, es war, als täten sie es vor Zorn.... Ein Landsturmmann aus Sirmitz (Kärnten) schreibt folgenden Reim: Wo einst die Gemse hat gehaust, Der Sturmwind

wi?Ä es sein, wenn wir den erwünschten Frieden er leben und uns in der schönen Heimat wieder sehen! Und die kleinen Schwesterlein, die Albina, Luise und das kleine, mir noch ganz unbekannte Margareichen, das ich sogar im Traume gesehen habe. Es war groß und konnte schon laufen. Nach dieser Maßgabe würde ich noch längste nicht, die Heimat seh^?. Aber das macht nichts, wenn ich nur gesund Euch alle wiedersehen kann, ganz Wurst, ob es in ein, zwei oder drei Jahren ist! Habe auch erfahren, daß mein liebster Freund, der Hansela Johann

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 20
Date: 25.12.1913
Physical description: 20
huschte gleich ne- bm-ben Eingang und legte sein Ohr draußen an dle^Bix. Da hörte er innen folgendes' Gespräch: - Professor: „Wie geht's?' ^ c ^ - - ^?Msch. .(hustend und/ ganz schwach):. „O gar 5)err Professor — sehr schlecht geht bin ernstlich kränk, furcht' ich:'' .. . - MWor: „HaseN;-.Hie' Kopfwehe?' . ' Schorsch: „O fürchterlich Kopfwehe! Es pum- W . drinn' in meinenr. Schädel, als ob ein MWäö herumgehe öder ein Heuwagen darin httumsqkren' tät.^ -' ' ^ PHessör: „Haben Sie Halswehe

auch?' ^ Schörsch (röchelnd): „O, ein entsetzliches Hals- wchc;- es brennt und kratzt mir im Schlund auf ?5^>A^der, wie wenn mir eins mit. der .Boden- N^Wahren tät'.^ ' / ^ 'P^Msor:-,,5)aben Sie Durst?' - ? ' ^Wrsch: ^Furchtbar - Durst. -7- einen bren- MSMlPurst-.D^er Doktor meint,-das käme vom. Fieber.' ^ ^ ! Professor: „Möchten Sie Bier?' ! -.. / ^ - .^^rsch: „Huuu, mir tut grausen vor'm Bier, Tropfen brächt' ich hinunter. Mir kommt - lelchter würd' ich ^ Petroleum , trinken als m ^ Magen ist ganz kaput

nur im leisesten anzweifeln; ich.Habe Ihnen nie einen Anlaß zu Mißtrauen gegeben. Bei der ungeheuren Verehrung und.Hochschätzung,, die ich für Ihre Person hege, wäre es.mir rein unmölich, irgend eine Täuschimg gegen Sie zu begehen.' Jetzt krack aber das Wetter mit elementarer Kraft.los'. ^ . - „Sie impertinenter Lügner, 'Sie Heuchler, Sie Schwindler, Sie Windbeutel'' Mrie -der Pro fessor im. Donner ton; „vor kaum einer halhen Stünde haben Sie ganz anders geredet. Ich kenne Ihre - Schwindelei

im Gymnasial-Karzer (Kerker) und hatte achtundvierzig Stunden Zeit, über Ver gangenheit, Gegenwart und Zukunft nachzuden ken. ^Weiter geschah ihm nichts. Im Kotier verlor er eine von seinen drei Eigenschaften, nämlich - das , Faulfieber. Das war ^ aber kein Unglück, sonden: sein Glück und seine Ret- tung. ^ ^ Eine kürze Weihnachtspredigt. Liebe. „Boten'-Leser! Diesmal wird die Weih nachtspredigt ganz kurz, weil der Platz sehr stark zur Neige geht. Auch hat das Ding sonst noch Haken

wie der Pharisäer im Tempel und deinen Heiligenschein herausstreichen, sondern mußt hübsch klein ^im Winkel sitzen wie der Zöllner und sagen: „Herr, es ist wohl wenig und spottschlecht, aber sei mir armen Sünder gnädig!' Uns wenn du wirklich ganz arm bist wie eine Kirchenmaus, dann mußt's halt machen wie ein Bettelmeusch, mußt bei reichen Leuten betteln und leihen. St. Josef und die Muttergottes und ihre Freund schaft haben Schmuck und Zier in Hülle und und Fülle. Und das ist kein falscher Flitter

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Tiroler Volksbote
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Page 10 of 16
Date: 17.01.1917
Physical description: 16
diese ernsten, bärtiaen Männer gerade vor, wie die Hirten von » Bethlehem. Auch dem lieben Jesukind in der Grippe wird dieses Weihnachtslied aus rauhen ''. Kriegerkehlen ganz besonders gefallen haben.— ' Der Regierungsantritt unseres jungen Kaisers wurde hier, wie überall, am St. Stephanstag, mit ^ levitiertcn Hochamt, mit Tedeum ui^d Kaiserlied- Zefejert./ Auch in . einer W Herzen gehenden Pre-> digt wurde uns das Glück geschildert, daß wir in einem'Staate leben, der von' einem katholischen » Fürsten

regiert wird. Wir sollen den: lieben Herr- gott danken, daß wir auch in dem neuen Kaiser ^ einen wahrhaft katholischen Regenten haben, und 'ihn bitten, daß er unseren Kaiser beschütze, und .. . ihn ganz besonders vor falschen Ratgebern bewah- ' re. Das war der Grundgedanke, dieser ausgezeich- ) ^'neten Predigt. In letzter Zeit wnrde hier in mehreren Bauernhäusern eingebrochen. Glückli- . / cherweise wurden die Diebe, meistens gefangene ' ^ Russen noch rechtzeitig bemerkt und verscheuchte ^ Abgesehen

doch biÄveilen die Sonne l>eraus, so e-wdaß es den Schnee wieder fast gänzlich hinweg- ' ! -räumte. Tie ersten Tage des neuen Jahres wa- ' / ren sogar frühlingsmäßig warin, so daß der ^ Schnee zusehends schwarz wurde. Der Boden, der ! Heuer überhaupt, nie ganz zugefroren war, taute s ' vollständig auf. Die Vöael ließen ihr „zi zi be' 7 5 hören, und man glaubte sich mitten im Frühling l versetzt. Aber die Freude dauerte nicht lange; am c u y., 7. und 8. Jänner trat dann eine empfindliche . ^ Jännerkälte

selbst die Bemerkung hinzugefügt, bei dem Holzanbotzwang, den der Magistrat erließ. — Heute haben wir.wieder Neuschnee; es ist gut, daß keine Kursaison ist, sonst würden uns die Gäste alle davonlaufen. Der Schnee hat in den Weinberge schon das vorigemal viel Schaden an gerichtet, manche Stücke Aecker liegen ganz am Boden. Partschins bei Meran, 14. Jänner, (Aller- l e i.) Lieber Michl! Indem schon ein Jahr verflossen ist, daß von unserer Gemeinde nichts mehr im „Vötl' stand, so nimmt heute ein ein faches

, <rber wegen dem sein mir döcht nit ver zagt. Wir bobn miassn abgeben Korn, Türk und Plent. Sell ist der Wachtmeister woll soviel umer grennt und hat gezohlt die Hocker und Garbe; do bobn die Weiber gsogt, o as Gott erbarm. Tabland, Vinschgäu, 10. Jänner. (E inVete- ran gestorbe n.) Am Vorabend des Neujahrs- tages starb dabier ganz unerwartet infolge eines Herzschlages Jobann Maßl, Schneidermeister und Güterbesitzer. Derselbe war öm 23. Juli 1839 geboren, diente seinerzeit 7 volle Jahre

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Tiroler Volksbote
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Page 9 of 36
Date: 25.07.1913
Physical description: 36
den Festgästen herrliche Stücke zum Besten geben, so daß die Fremden erstaunt lvaren über die ge lungenen Aufführungen. Lappach, Pustertal, 16. Juli. (Zwei Jäger) gingen da kürzlich auf die Pürsch. Die Gemsen sollten es glauben müssen. Da sie nun cnn schönsten Anstand wären, sieh', überkam den anderen ein menschlich Rüh- ren und er schlug sich eiligst ins Gebüsch. Da gerade im kritischen Moment -kommt der Gemsbock dahe^ und war anfänglich ganz paff, ob es ungeahnten Schau spiels. Durch den lieblichen' Geruch

, Bäurin zu Micheler, Theresia Klammer, ledige Private, 74 Jahre alt, Katharina Annetvanter, Private, 83 Jahre alt, Anna Außerhofer, Hebamme und Bäuerin zu Lechner, 33 Jahre alt, Matthias Gol- ler, absolvierter Student des fünften Kurses am Semi- narium Vinzentinmn. Die letzten zwei Todesfälle be rühren befondets schmerzlich. Man glaubte, die Cho- lerine, welche in letzter Zeit dahier bald mehr, bald weniger heftiger auftrat, werde bald ganz verschwunden sein. Anna Außerhofer machte erst voriges Jahr

Gemeinderate werden nicht viele Tränen nachgeweint werden, denn obwohl ganz stockkonservativ, verstand er das Schulden machen ganz vortrefflich, obwohl dies in einer Ge meinde wie Kaltern, wo so viele reichliche Einkommen wären, ganz unglaublich ist. Auf der anderen Seite müßte allerdings besser als bisher gespart werden, tvas in vielen Beziehungen längst geschehen konnte. — Den Herrn Altbürgermeister Florian Andergassen wurde in der Nacht vom 20. aus den 21. Juli vier Stiefel zeilen veredelter Reben

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 05.12.1917
Physical description: 16
noch über S00. Jetzt ist er mit Schmach und Schande abgezogen und in jene Häuser, die durch Kugel, Feuer und Schnee nicht ganz zerstört tvyrden, ziehen langsam, langsam wieder friedliche Leute ein. Täglich kommen neue, die sich nach harter Muhe häuslich einrichten — oder aber wieder davon gehen mit dem Tröste, tv-nn der Frühling kommt, wieder heimzukehren. Es ist kein Wunder, daß viele vor dem Winter zurückschrecken. Wo sollen sie Woh nung nehmen? Die bewohnbaren Schützengräben sind ja. zu weit

und Verwundete waren. Jetzt ist es ganz ruhig an der Front, seit der Durchbruch im Osten gelungen. Müs sen wir nicht gestehen: Gott hat uns auffällig beschützt? Zu Dank sind wir auch verpflichtet unferen verständ nisvollen Heerführern. Wie bald wäre dieser Krieg für das ganze Hochpustertal sehr verhängnisvoll ge worden. Hoffen wir auf eine friedliche Zukunft. Die Macht Gottes sei auch fernerhin mit unserer gerechten Sache. Bei dieser Gelegenheit ertönte auch wieder mal unsere einzige zurückgebliebene Glocke

1917 beim Holzziehen tödlich verunglückten Peter Vergeiner, DörMuber- Sohnes. Er heißt Josef Vergeiner und ist im Felde gefallen. Gott tröste die lieben Eltern und den Bru der, der bei den Standschützen dient. Auch sonst ver gißt uns der Knochenmank nicht ganz und holt sich bald ein Kind, bald ein altes Leut; zuletzt holte er das Jäkober-Vaterle, welches schon in den Achtziger- jähren war. — Wie ich im letzten „Bötl' gelesen Hab, haben die Leute an manchen Orten keine Fußbeklei dung

, um zur Kriegsanleihezeichnung zu gehen. An dieser notwendigen Bekleidung fehlt es auch bei uns ganz gewaltig. Das Kriegsanleihezeichnen war bei uns sehr kommod, das ging bei uns auch barfuß ganz gut. Es ging nämlich der Herr Lehrer und der Herr Kooperator von Haus zu Haus, man brauchte gar nichts als Tausender. — Weil der Krieg einfach nicht auMrt aber doch nicht jeder ewig ledig bleiben will, so haben sich auch ein paar zum Sakrament der Ehe entschlossen. Es wäre schon recht, das Heiraten, aber wo Mehl und Schmalz Hernehmen

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Tiroler Volksbote
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Page 7 of 16
Date: 19.12.1917
Physical description: 16
Mittwoch, den IS. Dezember 1917. Der Leutnant hatte unterdessen dem Sepp! an der andern Gartenfront mit beiden Händen Zei- lben gegeben, daß er kommen möge. Zögernd und doch ganz heiß vor Aufregung humpelte der Bursche heran; auf einen Wink des Leutnams fetzte er sich an das äußerste Ende der Bank. DaS Weiblein fragte nun wieder, aber ganz leise: „Wo ist denn mein Sohns Wo kann ich ihn treffen?' „Er ist nicht weit/ entgegnete der Offizier »just befindet er sich in Innsbruck.' „Herr. Herr

Woche bei uns um. Er humpelte staÜauS, fiallein und suchte unter Anrufung deS bö sen Feindes, will sagen, der Negierung, allerhand ver borgene Dinge zu erforschen. Gegen seine Künste sind die HokuSpokuS- und Klaubaugeschichten die reinsten Kindermärchen. BiS dato war die Sache so: Wollte man ganz genau wissen, wie viel eine Kuh Milch gibt, mußte man sie halt melken. Allein, daS ist umständ lich und zeitraubend und pflegt noch dazu nur mor gens unl abend» zu geschehen, zu einer Zeit

mit als ohne Brille, »n Sonderhell achte man aus den Wampen. Ist der selbe groß, hat die Kuh auch viel Milch; ist er klein, darf sie k^niger liefern; fehlt er ganz, Hat sie gar keine Milch. DaS letzte stimmt zufällig. Die größere» Äälber schauten den Wahrsager mit ungeheuchelte« Mitleid an, die jüngeren steckten ihre Köpfe zwischen die Vorderbeine und bissen sich in die Zunge, um nicht unhöflich auflachen zu müssen. Die ganze Milchaufschreibung ist wirklich zum Tollwerden. Da nach müssen nicht wenige Bauern mehr

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 20
Date: 02.08.1912
Physical description: 20
eine wahre Wohltat. Der- Boden hat nun wieder für längere Zeit die notwendige . Feuchtigkeit; und so kann nun wieder das Grummet . und das Heidekorn (Plenten) wachsen und gedeihen. — Die Völser, welche bei den letzten Blitz- und Hagel schäden sozusagen ganz verschont geblieben sind, haben also Ursache, in diesem Jahre Gott für seinen Schutz , und Segen doppelt zu danken. Bozen, Etschland. Am 20. Juli fand im Gasthof „Eisenhut' eine von den Abgeordneten v. Leys und . Kienzl sehr zahlreich besuchte

der Verschönerüngsver- ein am 11. August ein Sommerfest, wozu schon j^tzt Vorbereitungen getroffen werden. Da gibt es wieder was zum Lachen. — Die Kulturen stehen hier, dank des öfteren Regens, prächtig. Heu war viel und gut. Korn teilweise etwas gering, mitunter schlecht, /das übrige Getreide mittelmäßig;. mit dem Obst 'steht es schlecht. Hoffentlich wird viel Plenten und Wein. . Kalter», Etschland, 29. Juli. (Kuri o s e B ä h n- w ach t/er.) Bei der Mendelbahn sind jetzt ganz eigen artige Bahnwächter angestellt

; dieselben sind imDienst schr emsig und fleißig, nebenbei sind sie sehr bescheiden und genügsam, ja auf Essen und Trinken verzichten sie ganz. Am gestrigen Sonntag und auch heute ' konnte man sie bei der Reichsstraßenübersetzung in Mitter dorf und bei der Haltestelle Kaltern beobachten. Sie hatten eine Signalpfeife im Munde und eine Laterne in der Hand und nahmen eine strenge diensttuende Haltung-ein. Die Fremden im Zuge haben dieselben stark betrachtet, die hiesigen Bewohner erkannten/die selben freilich besser

, Etschland. (Fahnenweih e. ^ Blitzschläge.) Am 23. Jüli fand hier die Weihe der neuen Schützenfahne statt es war ein recht glaliz- volles Fest. Es beteiligten sich die Musikkapellen vdn Jenesien, Terlän und Tisens nebst Schützenkompanien sowie Abordnungen der Schützenschaft von Nals und Vöran. Zuschauer lieferte/ der ganze weitstreckige Tschöggelberg. Auch viele Fremde kamen vom Etschland heraufgepilgert. Fahnenpatin war Maria Tumerl. — Die Ungewitter der letzten Zeit sind auch bei uns nicht ganz spurlos

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 20
Date: 29.04.1906
Physical description: 20
: Elend, Not, Gesundheit, Blut und Leben der Genossen sind den Judenführern gänzlich Wurst — wenn nur ihre eigenen ver brecherischen Pläne gefördert werden!) Ganz ungeschent wird bereits die Revolution als höchstes Ziel ihrer Begeisterung ge priesen. Warum ich diese Dinge alle so platt und eingehend nieder schreibe, wird mancher Zaghafte fragen; ich müsse doch einsehen, daß ich dadurch für die Sozi Stimmung mache. — Wahrlich, nicht gern habe ich diese Ausführungen gegeben, aber ich mußte es tun

, weil ich es durchaus für notwendig erachtete. — Nur wmn wir einmal ganz reinen Wein eingeschenkt bekommen, wird uns die Binde der Selbsttäuschung von den Augen fallen, wird die Vertrauensseligkeit und der kindische Sicherheitsdusel zer stieben; nur wenn wir genau wissen, wie weit die Dinge ge diehen sind, werden wir endlich einmal begreifen, daß es höchste Zeit ist, aufzuwachen, die Hände zu rühren und ganz anders kräftig wie bisher Emst zu machen mit einer christlichen Arbeiter bewegung. — Manchen wird der Mut

unter der Spiegelung der helleren Nebelfladen, während auf der Schattseite der Wald von den dunkleren Schichten fast schwarz benachtet wurde. — Im Hintergrund stieg eine finstere Wolkenwand ganz ins Tal hernieder, auf welcher dünne Feuer schlangen immer lebhafter herumgeiselten; der Donner rollte stärker. — — Das Herannahen des Unwetters brachte ein wahres Arbeitsfieber in die Leute draußen auf den Feldern. Der kühle, von Wasserdunst gesättigte Wind hatte die Kräfte erfrischt und alle schafften um die Wette

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 8
Date: 09.10.1914
Physical description: 8
drein sind, dann kommen wir auch wieder heim. Den Luhern werden wir schon helfen. Sonntag hal ten möchte ich wohl lieber mit euch. Hier kennen wir Sonntag und Werktag nicht auseinander; ist gerade Sonntag; ich bin eben in einem Kleeacker da bei,- eine Deckung auszuschaufeln. Ihr werdet um Dese Zeit beim Amt sein. Die Zeit ist hier ganz an- Ms wie in Tirol. Um 4 Uhr früh ist schon bereits lichter Tag; aber abends nach 6 Uhr auch schon Nacht. Hoffe, daß wir glücklich Nach Haufe kommen, aber wann

drunten erfahren. Nachher ist's fürchterlich zugegangen daheim, du kannst dir's gär'nicht vorstellen wie. Der Vater hat mich ganz in den Boden hinein geschimpft, die Mutter ist aus dem. Weinen nicht mehr d'rauskommen und die Brüder wollten mich erschlagen. Ich wär' rein des Lebens nicht sicher gewesen, wenn ich nicht versprochen hätt', daß ich dich aufgib.' ' >,Wie?-D a s hast du versprochen, Hedwig?' fuhr der Bursche in vie Höhe. ' , Sei still,' begütigte das Mädchen; „ver sprochen Hab' ich's-Wohl

.' „Es geht nicht, Hedwig, ich Hab' dir's ja schon Hundertmal gesagt.' erwiderte mißmutig der Bursche; „unser Hof ist verkauft uno wir bringen das Reuegeld nicht auf, kämen auch ganz in Schulden.' ' „Franz, ich Hab' doch von Hause ziemlich etwas zu hoffen. Vom väterlichen Erbe ganz ab gesehen, krieg' ich. schön von der Mutter achthun dert Gulden. Mit diesen Mitteln können wir bei euch alles wieder in Ordnung bringen.' „Das liegt alles auf der langen Bank und' ich mag nicht immer vor der Tür meines Schwie

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Page 11 of 16
Date: 27.10.1907
Physical description: 16
, 17. Oktober. Heute nachts ging dahier unter furchtbarem Blitz und Donner ein wolkenbruchartiges Gewitter nieder Infolgedessen sind auch der Finelebach und die Passer gewaltig angeschwollen. Leider hat das beständige Regen wetter an den Trauben und noch mehr am Plenten, die Heuer ganz ausnahmsweise schön waren/ schon einigen Schaden ange richtet. Desgleichen ist durch den Regen der Neubau des im Frühjahre^ abgebrannten Unterluidpraudhofes sehr beeinträchtigt und es ist höchst zweifelhaft, ob die arme

noch das Amt des „Juuggesellenabbas'. — Gestern wurde unter großartiger Beteiligung von seilen der k. k. Beamten und der einheimischen Bevölkerung derSpängler- meister Julius Moritz zur letzten Ruhe getragen. Die Musik kapelle, Feuerwehr und Schützen gaben ihm das letzte Geleite. Abends um 9 Uhr saß er noch ganz gesund und fröhlich im Kreise seiner Familie und um halb 4 Uhr stich war er schon eine Leiche. Herzkrämpfe hatten feinem Leben ein zu frühes Ende bereitet. Er war erst 55 Jahre alt

. Aus dem obersten Inntale, 18. Oktober. Die Zerlegung (Analyse) des Kupfererzes im Kannser Bergwerke von feiten des Probieramtes der k. k. Berg- und Hüttenverwaltung in Brixlegg hat, soviel Schreiber dieses versteht, ein ganz befriedigendes Er gebnis zutage gefördert. Es dürfte interessieren, dasselbe zu erfahren. Das dortselbst gefundene Kupfererz besteht also aus 48'95A Siliciumoxyd (Kieselstein, der hat ja nicht viel Wert), 2'15A Caleiumoxyd und <l.'25A Aluminium, L6'75«s Eisen, 4'13A Kupfer, 0 0061^ Silber

das bißchen Grummet gut unter Dach und Fach bringen kann. Aus dem Vipptale, 4. Oktober. Standen da neulich zwei Bauernknechte beisammen, schneidige, flotte Burschen, die sonst das Leben nicht ganz von der ernsten Seite betrachten, soweit »ich sie kenne. Sie unterhielten sich über ein bei Männern nicht i alleweil vorkommendes Thema: über die Licht-und Schatten seiten ihrer Dienstplätze. ^Ja,' meinte der eine, „wäre alles recht, Arbeit nicht mehr als früher, Lohn fast der doppelte, wenn nur die alten

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 24
Date: 27.09.1916
Physical description: 24
Seite 8. Nr. 39. ^Tiroler Mittwoch, den 27« September 1916^ werden Der Gefallene war in seinem Heben immer ein recht rubiger, stiller und braver Knabe und Jungling. Als heranwachsender Jüngling mied er besonders den Wirtshausbesuch und die schlechten Gesellschaften. Er blieb auch als heran wachsender Jüngling, rein und unschuldsvoll wie ein Kind Deshalb weilt er nun ganz gewiß im Lande des ewigen Friedens. Möge er für uns recht mächtiger Fürbitter am Throne Gottes sein, daß wir recht bald öen

. Bürgler, Garberin zu Msfsensee. Tie Verstorbene war schon längere Zeit nervenkrank. Sie oblag in ihrer. Krank heit nur mehr dem Gebete, dem Fasten und Al mosen geben. An ihr.verlor, wohl ganz besonders die Nachbarschaft, eine sehr gutherzige und dienst eifrige Frau. Sie möge nun ruhen im Frieden! Der hochw. Herr Pfarrer erhielt vom Statthalter ein Anerkennungsschreiben, worin ihm eine Be lobung für feine vielen Bemühungen bei der vier ten Kriegsanleihe ausgedrückt wurde. Strassen hat damals 100.006

, als Opfere Vaterlandshelden. Partschins, Vinschgau, 20. Sept. Die Barbara Pircher, geb. Sprenger, alte Vreitemerin, ist durchs Fenster gesprungen. Sie wurde neben dem Hause tot aufgefunden. Sie war nicht ganz bei Trost und mußte lange schon bewacht werden. ^ . Tabland, Vinschgau. 12. Sept. (H ochze i t usw.) Gestern hatte Johann Wiedeinmin mit Anna Markt Hoheit. Der Bräutigam ist infolge seiner umfangreichen Geschäftstätigkeit eine weit bekannte Persönlichkeit. Er ist Schneider, Mesner, Hadern- sam. ller

Granatenhagel, um seinen fallenden Land-' fturmännern beizustehen. Bei der Rückkehr des Nachts zu seiner Uiiterkunftshütte stürzte er über einen Felsen und brach sich ein paarmal den lin ken Arm; er schreibt: Fcstungsspital Trient, 16 September 1916. Hochwürdiger Herr Prior ' Lieber Freund! Nun hat's mich wieder a Wenk! Darfst nicht erschrecken, daß ich heute vom Festnngsfpitat Trient aus schreibe. Ich bin noch ganz, es hat mich nur am linken Arm. --- Ist nur so etwas. Wieuschlich^ und passiert öfter

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 27.10.1907
Physical description: 16
sich doppelt elend und unglücklich, weil es so ganz verlassen ist und der Sonnenschein des himmlischen Trostes auch nicht einen matten Blick durch das trübe Fensterchen hineinwirft. — Und du, mein liebes Bauerumensch, wenn Not und Elend, wenn Kreuze auf dir lasten, wenn Kummer und Sorgen dich drücken, spürst du nicht oft trotz alledem eine eigen tümliche Ruhe, einen himmlischen Frieden, einen freudigen Mut, eine innere Kraft in dir? Ist's dir nicht, als ob du eiuen schweren Korb auf dem Buckel hättest

auch nicht und es ist nicht alles ganz sauber gewesen in seinem Haus; aber eine rührende Bereitwilligkeit hat er ge habt, alles gutzumachen, was etwa fehlen könnte. Wenn auch iu deinem Hans ein und das andere krumm und nicht am rechten Fleck ist, Hab' nur ein festes Verlangen nach dem Herrn und einen recht guten Willen, in Zukunft alles so zu regeln, wie es der Herr haben will; dann kommt der Heiland auch ganz gewiß zu dir — kannst dich auf mein Wort verlassen. Ihr seht also, wie die Kirchtagsgedanken nicht bloß eine äußere

, leibliche Freude mit sich bringen, sondern auch eine innere und himmlische. Der Kirchtag ist so recht ein Bauern fest. Am Sonntag ist die Oktav von diesem Fest und da müßt ihr den Heiland ganz besonders laden wie einst der Zwergmann Zachäus uud ihn bitten, daß er bei euch einkehre und bei euch bleibe den ganzen Winter, das ganze Jahr und das ganze Leben. Macht diese Einladung aber, nicht bloß einmal, sondern recht oft und wiederholt sie meinetwegen jeden Tag, indem ihr betet: „Herr Jesus, sei bei uus

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 18
Date: 11.06.1905
Physical description: 18
— zieren den Altar. Nur das Rauschen eines Baches oder das Brausen eines Windes unterbricht die gottesstille Kirchenrnhe. Und wenn es ganz still ist, so meint man, ab und zu ein geheimnisvolles Läuten von vielen Kircheuglocken zu hören, es klingt so weit und geisterhaft und doch wieder so nah und deutlich — ich weiß nicht, was es ist, aber ich hab' es oft gehört. Nuud im Kreise herum sitzen und knien und stehen die dunklen Berge wie ernste, fromme Beter ganz in stille Andacht versunken. — Der helle

unterliegen müßten. Es ist aber ganz anders gekommen. Die Russen verloren 18 von ihren großen Schiffen; süuf wurden von den Japanern erobert, die anderen in den Grund gebohrt oder in die Luft gesprengt. Die Japaner verloren nur ein paar kleinere Schiffe. Die Japaner hatten eine viel bessere Führung, ihr Admiral Togo ist wohl der berühmteste und talentierteste Seeheld der Welt, ihre Schiffe hatten eine viel größere Beweglichkeit und waren viel besser eingeübt auf alle Wendungen, ihre Geschütze trugen

eine fürchterliche Verheerung an, während die russischen Kugeln ihn nicht erreichten. Durch eine rasche Bewegung gelang es Togo, die Russen nach Südosten, ganz nahe an die Küste Japans, zu drängen. Da brach aber Plötzlich aus den Buchten der japanischen Küste eine zweite japanische Flotte hervor, faßte die Russen auf der Seite und im Rücken und jetzt war für die Russen cllles verloren. Von drei Seiten augegriffen, kam ihre ganze Schlachtreihe in Unordnung uud Verwirrung. Die japanischen Torpedoboote fuhren

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Tiroler Volksbote
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Page 10 of 16
Date: 05.02.1919
Physical description: 16
anzunehmen und kann keine Verdrängung öeS Vorgängers mehr sein. Daß keine bestimmte Zeiteinhaltung in Beför derung der Postsachen eingehalten werden konnte, da für sorgte schon die Zensur, die einen Tag wenig brachte und manchmal wieder soviel, daß man es kaum bewältige» konnte. Der Postverkchr zur Äriegszeit bei den diÄen abwesenden Leuten, den vielen Auszah lungen und eingeschriebenen Briefen war ei» ganz anderer als im Frieden. Im Spätherbst war ich an Grippe erkrankt und in der Rekonvalesze

. Und d»e Fahrt habe» zwar häufig Passion auf rote Meiber, indessen finde» sie die rote Ekerekorm ganz »ach heid nischem Geschmack, dem Vielweiberei ,md Frauen- ' Sklaverei heute noch gefallen: DaS wird-der Sozihim mel auf Erde» sein! O Leute, wenn ihr's recht ver standet, mcht eine Sozistimme würde abgegeben. — Die Landesregierung kümmert sich bereits um das Vermögen des Neligwnssonds, was soll das bedeuten in dieser Sttn?m- und DvanMriode? — St. Nntoiß hat nun auch feine welsche Besatzung, man sagt

, die Gastwirte hatten darum angHalten. — In Pettneu, Schnann und Flirsch wurden brav Hirsche geschossen, sogar Achtzehnenders Pctiue«, Stanzertal, 2. Jänner. (Petroleum- Mangel.) .Die letzte Petroleilmfassung war ansang? Ncvember 1918. Mit IV- Liter laßt sich freilich d» Haus-, Stall- und übrige BeZeuchtuna Kr drei Win termonate nicht nobel besorgen. Auch für Richtvieh halter ist 1 Liter wenig und bleibt für Kinder nicht» übrra, außer aus Lichtmangel das Lernen ganz auf« zugeben. Ob wir hoffen dürfen

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Tiroler Volksbote
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Page 7 of 24
Date: 31.10.1913
Physical description: 24
nun wieder neu verjüngt vom Felsenhügel über das stattliche Dorf hin aus. Namentlich die Kapelle, der noch einzige gotische Bau aus dem-15. Jahrhundert in ganz Außfern> macht einen recht guten Eindruck. Das obere Lechtal steht gegeMvärtig im Zeichen der projektierten Hochdruck wasserleitungsbauten. Herr Inspektor Hohenleitner vom Landeskulturrate war im vergangenen Juni hier, um die Aufnahmen für den Bau solcher Leitungen zu machen, und zwar für die Orte Hägerau, Holzgau, Stockach und Elbigenalp. Vergangene

des Großglock- ners zur Sammlung angezogen und hatte schon bei den ersten Versuchen durch Auffindung großer Selten heiten immer größeren Eifer erlangt. Im Vereine mit seinen guten Freunden Gander, Außerdorser, Th. Pichler, P. Porta, Rigo usw. wurden dann die Samm lungen in ganz Europa verbreitet. Er selbst unter- nahm auch Reisen nach Dalmatien, Süditalien,- Süd spanien und ermunterte die Kollegen zu solchen For schungsreisen^ Als das zunehmende Alter die beschwer lichen Touren ausschaltete, brachte

strotzt. Das Projekt der Bachregulierung ist schon 10 bis 12 Jahre alt,- dürfte also so wohl'-. der ' Vorsteher als der gewiß sehr fortschrittliche Pfarrer daran unschuldig 'sein. Die Kirchenrenovierung ist jn anbetracht der geringen Mittel^die dem hochw. Herrn Pfarrer zu Gebote stan den/ja ganz gwiß sehr anerkennenswert; den Widum- umbau wollen wir nicht erörtern. Daß die Äeute, wie im Artikel zu lesen ist, hier sehr boshaft sind, ist aus der Luft gegriffen, da von derartigen Dingen niemand

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 11.12.1914
Physical description: 16
, aber vergebens. Ganz einsam und ver lassen mußte ich die Nacht durchbringen; es kam das Fieber; zeitweise phantasierte ich,- ich schrie, ich jammerte, ich rief um Hilfe, ich betete. Alles mögliche tat ich in dieser schauerlichen Nacht. Den Tournister hatte ich unter dem Kopf, der gut ausgefüllt war mit Winterwäsche, auch waren zwei Fleischkonserven darin und zehn Portionen' Paketkonservenkaffee. Aber während der Nacht haben mir, wie ich vermute, die Russensalles aus geraubt, doch kann ich Gott danken

, daß sie mir wenigstens das Leben gelassen. Der Tag brach cm; mich fror es ganz furchtbar; ich wartete sehr hart auf den hellen und warmen Sonnen schein. Endlich kam die Sonne; zuerst sah ich sie so gerne wie noch nie in meinem Leben; aber dann brannte sie so stark; ich bekam einen schreck lichen Durst, so daß ich nicht mehr schreien konnte. Ich sah mich schon verloren« Da fiel mir ein, mit meinem Schwarmpfeiferl zu pfeifenl Endlich kam eine Patrouille. Ich bat sie um Hilfe, aber Vergebens; ich bat sie um Wasser

, ob der Krieg nicht bald zu Ende gehe, wie lange denn diese schweren Zeiten noch dauere Ja, wenn ichs grad wüßte! Auf keine Frage tat ich Euch lieber antworten, wie auf diese.- Denn, mir tut das allgemeine Leid bis ins innerste Herz hin ein wehe. Eine ganz sichere Auskunft vermag ich leider nicht zu geben; ^ aber wie einsichtsvolle. Män ner erklären und wie gewisse Anzeichen schließen lassen, dürfte bis zum Frühjahr der heiß ersehnte Friede doch kommen. Lassen wir nur das Ver trauen nicht sinken und hören

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Page 9 of 12
Date: 04.12.1914
Physical description: 12
reichische . Verwundete hier und haben ganz die gleiche Behandlung, wie die Russen. Daher, liebe Eltern, macht Euch nur keine schweren Herzen und schSiüts auf Euch. Vertrauen wir nur dem lieben' Gvtt und der lieben Himmelsmutter, die WÄden Mün alles leiten, wie wir es verdienen. Schwer fällt es einem schon, in der Fremde, wo man'nicht reden kann. Mit recht viel tausend herzlichen Grüßen an alle verbleibe Euer stets an Euch denkender Sohn - . J.,'J. TisenS bei Lana, am 27. Der Kgijer? jäger A.T

für alle Mühe und Sorgfalt, die Sie für mich hatten» und für die guten Ermahnungen, die ich von Ähnen, Hochwürden» bekommen habe. Ich bin 'dadurch gut gerüstet mit dem heiligen Glauben, der Liebe zu Gott und Maria in die Welt. gezögen. Wenn man so in der Welt draus ßen ist, besonders jetzt, da sieht man, wie notwen« dig mttn das braucht. Mir geht es jetzt ganz gut, hätte die Ruhr bekommen. Ich war in ver schiedenes Orten in Galizien. An einem Mair- M stand ich im Feuer, die russische Artillerie

? ^ ' V - ' ^ ' A. T. ....,,, , ^ ^ Unsere bisherigen Gesamtverluste. Vor kurzem Wurde dje 60. Verlustliste der österreichisch-ungari schen Itrwce ausgegeben. Die Opfer, welche der Krieg bisher nach diesen amtlichen Ausweisen ge fordert W sind ganz bedeutend, doch mag als Trost dienen, daß die Zahl derer, welche im Kampfe für unser Mterland ihr Leben einbüßten, verhältnis mäßig doch ziemlich gering ist. Bisher wurden als geMen 'ausgewiesen: 1Ä32 Offiziere und 16.835 Mann. Werwundet wurden: 4888 Offiziere und zirka 76,000 Mann

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Page 6 of 16
Date: 01.05.1918
Physical description: 16
- lehrer Steinacher und Steinlechner, erschienen waren. In Ansprachen und Gedichten wurde der Jubilar be glückwünscht, mit sinnigen Jubelgaben beschenkt, seine Verdienste um Schule und Vaterland gefeiert. Ein Hoch auf den Jubilar, das Herz Jesu-Bundeslied, pa triotische Vorträge und das Kaiserlied beschlossen die schone Feier. Herr Jubilar dankte ergriffen für die Ehrung, die ihm ganz unverdient vorkam, gab Gott dem Herrn die Ehre, und wies auf das Endziel aller christlichen Erziehung

man mnnkeln, die Kartosfel haben die Bauern in der Nacht heimlich unter sich verteilt und die Armen können ein langes Gesicht machen Im Herbst 1S17 erhielt jeder Nichtselbstverforger ^größ tenteils auch die Selbstversorger) 30 Kilo Kartoffel per Kops. Und jetzt kürzlich kamen abermals Kartof- sel. Die minder armen Nichtselbstversorger erhielten 10 bis 15 Kilo per Kopf. Die ganz armen. Nicht selbstversorger erbielten keine. Bei der leßten Mchl- sassnng erhielten die Bauern zwei Sorten Mehl. Tür- kengrieß

. Aus nah uüd fern, Burger, Vanern. Gewerbetreibende, Beamte, Herren uttd Frauen. Auf. zeigt, daß der vierjährige .Krieg euch nicht ganz niedergetreten, sondern daß ihr noch lebt. Härinq, Unterinntal. sBegräbl^is.) Am Mon tag, den 22. ds., trug man hierorts die weitbekannte Vorftehermntter Katbarina Horngacher unter zahlrei cher Teilnahme der Einwohnerschaft M Gra^e. Die Verstorbene war die bintergebene Marrerbäurm zu Gasteig und hat ein Alter von 73 Jahren erreicht. Sie starb nach oftmaligem Empfang

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Page 6 of 12
Date: 05.09.1917
Physical description: 12
, ja um ein Drittel geringer als andere Jahre. — Auch die Grummetmahd wird nnu begon nen. — Das Wetter kann man ja nur loben. Kaum fällt eS den Wiesen und Kulturen ein, nach Naß zu lechzen, geht Frau Sonne verstöckila und ein warmer Regen erfrischt das Tal und am kommenden Morgen erfreuen wir uns wieder heiteren Himmels und war men Sonnenscheins. — Wie unter ben Soldaten Glaube und Sitte geschwunden, bestätigt daS Treiben vieler Soldaten. Ganz unscheniert tauchen da und dort Soldaten im Adamskostüm

würde, als sein Gut wert ist. Die Sache ist. erstens nicht ganz richtig, zweitens möchten wir fragen, ob er diesen Maßstab bei anderen Geschäf ten, Fabriken und Unternehmungen, z. B. bei seiner Brotfabrik, nicht auch'zur Anwendung bringen wolle. Soviel wir wissen, hat letztere glänzende Geschäfte ge- macht und sich großartig baulich erweitert, auf Kosten der brotessenden Bevölkerung. Brot ist schließlich doch notwendiger als Wein. Ließe man den noch vorrätigen Wein im Lande, könnten wir unsere Wirte wohl ver

nicht gebrauchen können. Die Lehre von die« fem Vorkommnis kann jeder Bauer selbst ziehen. Laas, Vinschgau, 25. Aug. (Kanonendonner.) In den letzten Tagen lag über ganz Vinschgau der Donnerhall naher und serner Artillerieschlachten. — Die Aepselernte setzt ein. In der Laaser Gegend ist eine Mittelernte dieser Obstfrucht zu erwarten. Mit Aepfeln reich beladen, stehen die meisten Alleebäume der Straße zwischen Spondinig und Schluderns. — Am 17. A'^nst begegnete der Laaser Feldhüter zwei davongelausenen Serben

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