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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 24
Date: 18.08.1915
Physical description: 24
, ist doch kein Opferlamm, das sich für des Nächsten Wohl ganz dcchingeben muß. . Aussig. (Flüchtlingsfürsorge.) Vor drei bis vier Wochen meldete ich der geehrten „Bötlgemeinde', daß bei uns im äußersten Win kel Nordböhmens Kriegsflückilinge aus Lusern (Bezirk Vorgo) und der umliegenden Gemeinden Untergebracht sind, daß von einem eigens gegrün deten Hilfskomike für dieselben in christlicher Liebe gesorgt wird. Kleider und Geld wurden gesammelt und an die Bedürftigen verteilt. Bis Ende Juli teilte man aus: 730 Hemden

- ratsabgeordnete Delugan aus Triennt und der hochw. Herr Pfarrer von Lusern, die dieser Tage die Flüchtlingsheime inspizierten waren voll des Lobes über die rege Tätigkeit des Hilfskomitees. Auch den Flüchtlingen gefällt es hier, je länger je besser. Daß sie auf Winter gerne zurückkehren möchten in ihr liebes Landl, ist ja ganz begreif lich, „aber wir müssen uns halt gedulden', meinte letzthin ein Mann, „wie die Altväter in der Vorhölle, denen es ja arkP ganz gut ging, die aber doch nach dem Himmel verlangten

.' Nun, wir wollten es ihnen allen gewiß ganz erträglich ma chen in der Vorhölle, aber es fehlen uns die not wendigsten Mittel. Unsere Kasse ist leer und so wage ich denn eine Bitte an Euch, liebe Bötl- leser. Euch geht es in der Heimat doch verhält- yismäßig noch bessex. Kchenkt uns etwas, damit wir Eure lieben Landsleute weiter beteilen können. Schickt, was Ihr geben könnt an das Hilfskomitee in Aussig, Böhmen Wir aber wer den für Euch und Euer Landl beten, d«ßGott es Euch lohne durch einen baldigen

auch noch cm die Militärverwaltung Heu wirb aboeben müssen, mit seinen Futtervorraten nicht das Auslangen finden und sich in die traurige Notwendigkeit versetzt se hen wird. Vieh vorzeitig verkaufen zu müssen. Es muß daher wiederholt ernstlich vor Heu- und Strohverkauf gewarnt werden. (Heu wird meines Erachtens ganz gewiß nicht billig. Man denke an die Menge Pferde, die im Lande stehen und daran, daß Heuer so manche Verliese nicht gemäht werden kann. D. Red.) Nußland. Von Franz Mislik, Landsturm-Unterjäger^ 2. Regiment

Fretter Es ist schon ganz ein wirklicher Graus» Hier auf der Bleibe, wo ich.dies schreibe. Beutelt's mir fast schon die Seele heraus. Leise, ganz leise, heimlicherweise Kribbelts und krabbelts auf unserer Haut, Und ach die Hose, sitzt unS ganz lose Vknn am Bauche man niederwärts schaut. Wir armen Bauern, sind zu bedauern, ^ Schaffen im Frieden das tägliche Brök Aber im Kriege, daß ich nicht lüge, Leiden daran wir oft bittere Not. ^ Früher zu Hause, um neun zur Jause Konnte man essen, wie sich's

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 24
Date: 01.03.1912
Physical description: 24
ab, der bei dieser Bergeshöhe ihm natürlich nur so übers Gesicht troff wie aus einer schlechten Dachrinne. „Drrei Kellnerin, da müssen S' mir schon noch a Krügel brin gen, sonst halt ich's gar nit aus . . . Dreitausend Me ter!' Er war ganz entsetzt. Selbstverständlich bekam auch der Bergführer frische Stärkung zu der bevorstehenden Anstrengung. Herr Wamsterl saß noch eine ganze Weile in fürchterlichen Gedanken über den Berg, als es sich endlich wieder empört von seinen Lippen rang: „Der Doktor is ja a Narr

war, hatte Herr Wamsterl ein solches Räuschchen, daß er den irchturm für den Mesner ansah. Unter solchen Um- landen war's natürlich nichts mit der Partie auf die Gamskarwand. Der Führer Wispelts der Kellnerin und dem Wirt zu: „ s wird's beste sein, wir transportier'» ihn gleich ms Bett!' . Sie Packten alle zusammen an, setzten dem Herrn amsterl der ganz fidel zu singen begann — den m ?Men ihm den Rucksack um, drückten ihm den ergstock in die Hand unk schoben ihn dann bei der ikn^ öur Stiege ins obere

! . . . . Aber a pr—prachtvolle Aussicht ist da heroben!' Mit vielem freundlichen Zureden, daß es ganz oben am Berg noch viel schöner sei, brachte man ihn endlich wieder auf die Beine. Mit Ach und Krach ging's, aber langsam. „Lassen S' net aus, Führer!' stotterte Herr Wamsterl. „Sonst fall i abi, dreitausend Meter uuh. Herrgott, so a Berg—Berg—Bergpartie is a Hun- zerei!' ' Endlich war man auf der obersten Stufe ange langt und Herr Wamsterl sang: . „O du wu—wu—- wunderschöne Sennerin — Duliäh . . .' und schwang vor Jubel

den Bergstock, daß eine Scheibe der Glas tür, welche die Stiege abschloß, klirrend in Trümmer ging. „Mir scheint, 's kommt a Wetter!' sagte er, „'kracht hat's schon' .. . —- — — — Als Herr Wamsterl anderntags zu seiner lieben Ehehälfte heimkam, warf er giftig den Nucksack von sich und pustete: , „Uff! . . . Sag' dem Doktor, er is ä Narr: So a Bergpartie is a Roßkur, i bin ganz hin!' Der Aufschneider hatte aber gar keine andere „Bergpartie' gemacht als die Stiege hinauf von der Wirtsstube in die Kammer

und Ele ganz zu überstrahlen; gar manche hat eine Robe, die von oben bis unten mit Goldsternchen und Perlen dicht übersät ist und mindesdens 40.000 Franken kostet, dazu eine Brillantenkrone im Haar und andren Schmuck, der Wohl auf 100.000 Franken zu stehen kommt. — Das quirlt durch einander, rauscht, knistert, funkelt, blitzt und ver breitet ringsum eine Wolke der feinsten und be täubendsten «Parfüms. — Hier kann man sich überzeugen, daß Paris immer noch der Brenn punkt des Weltluxus

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 20.08.1919
Physical description: 16
unter der Leitung des Kaufmannssohnes Franz Stiegler, die Schützen geführt von ihrem Haupt manne Matthias Winkler. Es war wieder ganz lwie in den alten Tagen, so schön und so erhebend, ' und Jung und Alt war voller Freude. Kaltenbach, Zillertal, IS. August. (Aus Ita lien) sind Georg Mauracher, Wäschersohn, und Andrä Rauch, Maurachsohn, glücklich aus der Ge sangenschast heimgekehrt. — Wie es scheint, will der Sommer jetzt sein Versäumnis nachholen; es ist ziemlich heiß. Der Gesundheitszustand ist danach gut

Lehrer Roman Sattler wird uns j nun im Herbst wirklich ganz verlassen und eine ! Lehrstelle in Schwaz übernehmen. Wir sehen ihn i ungern scheiden, denn er ist überaus eifrig und ; tüchtig in der Schule und hat sich auch als Wirt- j schaftsrat durch seine Ordnung und Mühe sehr ver- ! dient gemacht. — Die ehemaligen Verehrer des , großen Bismarck haben sich auch hier bis aus wei- >teres den Judensozi angeschlossen. Ob sie dies we- ! gen der nahen Grenze Italiens oder aus Rücksicht auf den dermaligen

die Felder und das Obst. Aber die Miserablen Schnacken mit ihren blut gierigen Rüsseln stechen Heuer, daß es ganz ein Grausen ist. Wenns christlich wäre, würde ich diese abscheulichen Schnacken alle den Juden aus den Buckel oder aus die krumme Nase wünschen ins Zillertal, besonders nach Mayrhofen. Kundl, Unterinntal, 18. August. (Das Som. merfest des Verschönerungsvereins) wurde im schattigen Bräugarten am 15. und 17. d. bei herrlichem Wetter und sehr zahlreicher Beteili gung von den Einheimischen

und aus der Nach barschaft abgehalten mit allerhand Belustigungen, unter denen natürlich der Tanz nicht sehlen durfte. Es scheint wirklich eine ansteckende Kraitkheit zu sein und hat man den alten schönen Brauch ganz vergessen, daß, solange die Wetterevangelien ge halten werden, nicht getanzt werden soll^ was noch vor wenigen Jahren wenigstens in den besseren Gemeinden noch allgemein beobachtet wurde. Es heißt Mer, die Jugend, die jetzt vier Jahre ein gesperrt war, muß sich austoben und wirklich bilden den Großteil

am Ufer und' sehen zu. Diese Kinder sind wohl zweierlei Gvi fahren ausgesetzt: Erstens einmal wegen der Sitt- lichkeit, weil gar manche Knaben sehr mangelhaft bedeckt sind, und zweitens, well die Kleinen ganz nahe am Ufer stehen. Wie leicht könnte eines hineinfallen. Ja, wissen die Eltern dieser Kinder wirklich nicht, was sie treiben oder ist es ihnen so recht? '— Die Beteiligung an dem von den Bür« gern der Marktgemeinde Hopfgarten alljährlich ab- gehaltenen Bittgang nach Niederau am Sixtustag

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 28
Date: 01.12.1911
Physical description: 28
und wr- den es nicht zurückerobern! Die italienischen Schiffe liegen in der Bucht, von der aus sie Hafen, Stadt und Forts mit' ihrer zeugen Schiffsärtillerie (Schiffskanonen) bestreichen können« Sie haben Geschütze gelandet, wie wir !ie in ganz Tripolis nicht besitzen und diese Ge schütze sind heute auf den Wällen von Benghast aufgefahren, das binnen wenigen Wochen nach allen Regeln der neueren Kriegskunst befestigt und dcünit uns dauernd verloren sein wird. derseits kommen die Italiener nicht über (die Stadt) Benghas, hinaus

, daß dem Feind das Geld nicht ausgeht, kann dieser Zustand sich ins Unabsehbare hinziehen. Vor Tripolis stehen die Dinge ganz ähnlich, nur daß unsere Leute dort durch die Rückeroberung der Brunnen von Bu- meliana den Italienern oas Wasser sperren konn ten, das sie nun auch von ihren Schiffen beziehen müssen. Die Araber Tripolis sind hauptsächlich Tuaregs. Sie haben wie dieLöwen gekämpft, aber von dem Augenblicke an nicht mehr aufkommen können, wo der Feind seine überlegene Artillerie (Geschütze) gelandet

hatte. Daß die italienischen Soldaten entmutigt seien, scheint für Benghasi wenigstens nicht zuzutreffen. Das Ausschiffungs geschäft vollzieht sich dort ganz ordnungsgemäß, wie wir aus der Ferne feststellen konnten. Die Leute arbeiten anscheinend recht fleißig in den Schanzen. Ich glaube, daß Italien niemals mehr als die Küste von Tripolis beherr schen wird, von dort aber wird sich der Feind mit Gewalt kaum je mehr vertreiben lassen. Ich reise in''wenigen Tagen wieder nach der Cyrenaika zu den Freiwilligen zurück

, natürlich mit der Dreingabe von Tripolis. Die Türken scheinen sich aber vor diesem neuen Stoß nicht zu fürchten. Jetzt sei die Lage eine ganz andere« als bei Ausbruch des Krieges, erklären sie. Die Türkei habe Zeit gehabt, sich zu rüsten, sie stehe nicht mehr wehrlos da, die Küsten lvären stark befestigt, das Militär in guter Verfassmig und die Italiener könnten sich auf Überraschun gen bereit halten. Im übrigen hätten die euro päischen Großmächte das stärkste Interesse, daß oer Krieg

Handbreit Erde kämpfen. — Neben allem andern Haben die schlauen Türken den Italienern auch einen hüb schen Possen gespielt. Drunten am Noten Meer,' in Massauah, wo die Italiener ein schönes Stück Land innehaben, wurde durch die Türken ein ge fährlicher Aufstand der Eingeborenen angezettelt, gegen den sich die italienischen Besatzungen hart' envehren. Ganz Europa müßte lachen, wenn die Italiener, während sie an dem tripolitani- schen Knochen herumbeißen, drunten im Roten Meer-ihre schöne Kolonie

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 8
Date: 25.09.1914
Physical description: 8
' Freitag den 25. Septewber 1914. stäbler. Seine Miene drückt Zufriedenheit aus. „Wie steht's, Herr Hauptmann?' — „Gut nach allem Anschein. Wie Sie sehen, dringt unser rechter Flügel' vor, in der. Mitte hatten wir gestern Erfolge, hof fentlich drängt auch der linke Flügel an. Die Russen haben sich tüchtig verschanzt, sie leisten harten Wider stand, aber wir werdensiedochind i e Z ange nehmen.' Eine Gruppe ländlicher Frauen, Männer, Kin der weilt abseits, ganz stumm, ganz starr. Wie ge bannt

gepreßt, sie schluchzte auf,- dann ganz /eise: „O Gott im Himmel, Hab' doch Einse hen, Hab' doch Erbarmen mit uns!' , . < Und der Turm blickt herab auf das Schlacht feld, auf dem unsere Soldaten zäh und mutig vor dringen. Ganz finster unk drohend sieht er mit einem Male in grellem Sonnenlicht aus, dieser Turm, als ob er den Zorn- des- gesamten deutschen Volkes verkörperte. Bunöesemeuerung Tirols mtt dem göttlichen Herzen Äesu. . ^ ^ ^ Am Freitag den 18. September wurde in der festlich geschmückten

der Pfarrer, »da-braucht» kein Schieben.' A H M. Ai Seite 6^ . ^.^Nicht, schnell genug gehen sie. Wenn wir noch längep Müßig zuschauen, ziehen sie die halbe Ge meinde Mit. Wir müssen ihnen Füße machen.' . < ^Wie wollt ihr das anstellen?' „Ganz einfach, Herr Pfarrer. Wir lassen die Güterkäufe von Gemeinde wegen nicht mehr zurück gehen/ außer um schweres Neuegeld. Ein solches zu zahlen Meiner imstande und es bleibt den Verkäu fers übrig, als den Handel aufzurichten. WemMtzMin Dach mehr haben, müssen

' mich schrecklich um ihn sorgen.' . „Um'ern Bub, den Vaul. unsern einzigen, zerren sie . auch fort,' schrie die Falbm drein; „sitz haben ihn ganz am Bandl und er läßt sich, vön uns Nichts mehr sagen. Wir, der Lois und ich, mögen uns auf die alten Tage noch zu Tode grämen.' . „Mein Gott, wenn bloß das junge Volk, die Burschen und leichtsinnigen Mädeln, gehen wür den/wär* kein großer Schaden; aber die Bauern! Die Bauern!' jammerte die Oberbühlerin. ' >,Wasj auch Mädeln sind dabei?' fragte be stürzt der PfarrLr

. Wenn wir in Galizien auch etwas zurückgegangen sind, haben wir doch Großes erreicht. Die Russen brachen ^nit einer drei-- bis fünffachen Uehermacht herein und hofften ganz sicher, Oester reich im ersten Ansturm zu überrennen und ohne Schwierigkeit nach Budapest und Wien vorzumar schieren. Aber der fürchterliche Anprall ist an der starken Mauer unseres tapferen, heldenmütigen Heeres gänzlich gescheitert. Es hat sich gezeigt, daß unsere Armee viel besser, und tüchtiger ist als die russische/ 'Darob herrscht

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 16
Date: 18.06.1919
Physical description: 16
getragen. Auch be gegnete er dem neuen Besitzer des schönen Bauerngutes, nach dem sich gar viele die Fin-, ger abgeleckt hätten, allzeit mit besonderer, wohlberechneter Aufmerksamkeit und Höflich keit, was dem unerfahrenen Hannes nicht wenig schmeichelte und in seinem Gehirne mehr denn einmal den absonderlichen 'Gedan ken wachrief, der Sperber sei im Grunde ge nommen doch der gescheiteste Mensch in ganz Sachsenried und so ziemlich der einzige, der deil. Leuten die Ehre, so ihnen gebühre, auch wirklich

nach Aldrans, unterhielten sich dort mit Gesang und Musik auf daS beste; hiebei übergaben die Herren Sprenger und Wiedner aus Innsbruck eine Spende von S0 X. — In jüngster Zeit kann man in später Nachtstunde italienische Soldaten in der Stadt ö,ter Lärm schlagen hören, was ganz besonders sür kranke Leute unangenehm ist. D e städtische Schutzwache kann nicht eingreisen. Dafür sollten aber die Vorgesetzten der italienischen Trup pen Abhilfe schaffen. — Am letzten Sonmag waren die Züge ins Stubaital

« Hättest uns grad sehen sollen zum Wahllokal siek gen. Zu Hause hatten wir es sehr gnädig mit dem Kochen, denn heute muß früher Mittag gegessen werden, ist jemand da oder nicht, damit wir auch noch zeitig zur Wahlurne kommen. Wir fühlen es ganz gut. daß wir nicht bloß dazu geboren sind, um für unsere Buben die Hofen zu flicken, nein« wir dürfen jetzt auch mithelfen» die so furchtbar zer rissene Staatshose z» flicken und dadurch fühlen wir uns schrecklich geehrt. So setzten wir halt eine gar

von Innsbruck mit seinem Anhang nicht ganz ungescho ren, wir redeten von Politik, obwohl wir nicht viel verstanden, und wäre nicht schließlich Zeit gewesen, nach Hause zu gehen, wahrhaftig, wir wären ganz politisch geworden. Bei der nächsten Wahl werden wir wieder fleißig kommen. Gewählt haben wir gut: 192 schwarz, 22 grau, 19 rot und S waren invalid. ^ v.'/ / - - RaitiS bei Innsbruck, 14. Juni. (S t. P e t r u 3.)' Lieber Botenmann! Jetzt stehst du es selber, wie Heuer St. Petrus sein Amt versieht

als Minister, für Wachstum und Gedeihen. Die Felder stehen so schön, wie schon einigx Jahre nicht mehr; und doch ist.er ein. so verhaßter Schwarzer und Klerikaler» von denen die. Roten sagen, haß sie am ganzen Kriegselend die Schuld tragen. Wäre genannter Minister ein Roter, so hätten wir. halt die ganzen Felder voll rote Nelken und in den Ställen wären rote Hörner zu sehen. Bei den nächsten Wahlen, werden wir ganz bestimmt wieder schwarz wählen, mag die »Volkszeitung' schimpfen und schreien

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 36
Date: 22.08.1913
Physical description: 36
Seite 6. Nr. 17. „Tiroler Bolksvoie.' Freitag 5en 22. August lSlZ. ein Glück dabei ist. Der Vater geleitete mich ins Badhaus und empfahl dem Badmeister sehr, aus mich achtzugeben, weil ich ein furchtbar unruhiger und schäd- . licher Junge bin. Lachend erwiderte jener, der Vater kann ganz unbesorgt sein, er weiß mit solch srischen . Büoleins umzugehen und wird aus mich schauen, als ob ich ihm gehöre. Nachdem der Vater gegangen war, führte mich der Badmeister in eine gemauerte Zelle

, ^ die nur hoch oben ein kleines Fenster hatte und aus sah wie ein Kerker. Von der . Tür mußte man vier . Staffeln hinuntersteigen, dann kam man auf einen schönen marmornen Boden. In diesem Bode» war tief hinunter noch eine Marmorwanne eingelassen, die voll Wasser stand. — Das ist mein Bad, saais der Mann, und es hat ganz die richtige Wärme. Ich soll . nur hineingehen, aber alles liegen und stehen lassen, wie es ist; es wäre lebensgefährlich, an einem Hahn zu drehen, einen Hebel Zu ziehen oder auf einen Knopf

wieder vom Was- . scr auf. Nachdem ich Hemd und Hose angezogen hatte, plagte mich eine unmenschliche Neugier, was denn die zwei messingenen Hähne vorn in der Mauer, gerade über der Badewanne, und der Hebel samt Kette für einen Zweck haben. Den Kopf würde es doch nicht ^kosten, wenn man ein bißchen, nur ganz leise versucht! — Aber der Hebel ging schwer, ich mußte sest ziehen. Mötzlich tat es einen Schnalzer und — schschschsch — kam von oben herunter aus einer locherigen Kugel ein fürchterlicher Platzregen

, wie ich mein Lebtag keinen gesehen Hab'. Förmliche Bächlein schössen herunter, ^ich wurde ganz naß, aber es tva-r ein so prächtiges' . Naturschauspiel, daß man seine. Freude daran haben mußte. Jetzt drehte ich auch die zwei Messinghähne saus und aus jedem kam Vm armdicker-Wasserschwall ! hervor, der eine warm, der andere kalt. — Wunder bar, herrlich! — Und der Schuft von einem Bad- > meister hat mich so schändlich angelogen, wie gefähr- .'lich das Ding ist! — So machen es die großen Leute; )sie vergönnen

noch, ebenso der Feuer- und Schweselregen, was ein Tuschbad sein sollte, und niemand kam ins Bade zimmer, bis sie das ganze Wasserwerk von außen, ab gestellt hatten. Dann tauchte ein kühner Schwimmer in den See, aber er konnte mich nicht finden. Die Damen weinten und jammerten schrecklich, das Som- mersest nahm ein jähes Ende. — Nach vielen Anstren gungen gelang es, den Schließzapsen im Badetrog herauszureißen und jetzt flössen die Wasser ab. Als der See aus dem Badezimmer ganz verschwunden war, entdeckten

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 28
Date: 01.12.1911
Physical description: 28
und herzergreifend ist doch so ein Begräbnis bei uns Katholiken auf dem Lande! — Am 22. November hatten wir auch ein Begräbnis. Das Schulmädchen Barbara Schindlholzner war ganz unvermutet schnell gestorben. Doch war sie aufs Ster ben Wohl gefaßt. Es hatte nämlich kein Mensch eine Ahnnug von ihrem. Zustand, als sie sich plötzlich im Bette erhob, nach dem Sterbekreuzlein langte und sprach: Jetzt ist es zum Sterben; aber es geht ganz recht! Darauf schlummerte sie ohne Todeskampf ins bessere Jenseits hinüber

. Ein großer Zug Leidtragen der und die ganze Schuljugend mit dem Lehrpersonal gaben ihrer Leiche die letzte Begleitung. Der Schmerz der Eltern ist groß, da das Mädchen recht brav und fleißig war und sich schon in sehr geschickter Weise zu allen möglichen Arbeiten verwenden ließ^ — Im hiesigen Steinbruch hätte es leicht ein großes . Unglück gegeben. Ein Schuß ging nämlich in einem ganz un erwarteten Augenblicke los und warf einen Arbeiter mitsamt der Leiter, auf der er stand, in weitem Bogen

. Es war dies die dritte Aus- stellung und man hörte hierüber nur allgemeines Lob. — Am 1. Dezember übernimmt die zwei ganz jährigen Postbotenfahrten Oetztal—Sölden der Gast- Hofbesitzer Karl Marberger. Herr Lutteri, „Oetztaler- hof', hat dieselben gekündigt. . . - Jmst, Oberinntal. (Alles umsonst.) In der letzten'Zeit horte man von einer Umlegung der Bahn Noppen—Jmst sprechen. In manchen Kreisen knüpfte man daran bereits die Hoffnung, daß infolgedessen der Bahnhof in die nächste Nähe der Stadt kommen dürste

aus. Glücklicherweise nicht im Gasthause selbst, sondern in dem neun Meter entfernten'Stadel, der auch ganz eingeäschert wurde. Der Feuerwehr ge- lang es durch das schnelle Eingreifen, das - Gast-, Wohn- und Stallgebäude noch zu retten. Bemerkens- wert ist, daß der k. k. Straßeneinräumer Franz Säg meister, ein Mann mit 79 Jahren, bis in die späten Morgenstunden beim Brande tätig war. Man- ver- mutet Brandlegung, da von dem zirka zehn Minuten entlegenen Bauernhose eine Leiter entwendet worden

einem Vierteljahre niemand mehr. — Vor 14 Tagen kamen drei Herren aus Innsbruck, darunter Herr Statthaltereirat R. v. Putzer, um anzuregen, daß sich die Strickerinnen or ganisieren, d. h. gemeinsam vorgehen im-Einkauf der Strickwolle und im Verkaufe der Strümpfe usw. Es ist kein Zweifel, daß nach Entstehen eines solchen Zu sammenschlusses sich das Stricken besser rentieren würde. Das. „Strumpfhandeln' vieler Weibsbilder hätte dann auch aufgehört, was von ganz besonderem Nutzen wäre in mehreren Hinsichten. Möge

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Tiroler Volksbote
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Page 11 of 20
Date: 19.05.1911
Physical description: 20
an Sie zu senden. Zu meiner größten Freude kann ich Ihnen mitteilen, daß das Allgemeinbefinden meines ManneS sehr gut ist. Das Schnaufen, mit welchem er zuerst so viel Mühe hatte, ist jetzt ganz normal, Appetit und Stuhl gang gut, bloß Kopfschmerzen wollen noch nicht recht nachlassen. Nun, b« so hohem Alter, im 75. Jahre stehend, kann ich Ihnen nur meinen wärmsten Dank aussprechen. Er hat oft 4—ö Monate im Bett zubrin. gen müssen, von Hexenschuß und Rheumatismus zum Verzweifeln geplagt. Am Vormittag

zu erfahren. Dieses nur anzusehen, war schreck lich, selbst meine Nerven wurden dadurch sehr angegrif fen. Er kann jetzt schon seinem Berufe wieder vor stehen. Nochmals meinen besten Dank. Familie Hof, Augsburg, Volckhartstr. 18. Es ist also ein Mann im Alter von Jahren, dem nach allgemeiner Ansicht nicht mehr zu helfen war, wie der frisch und kräftig geworden, und zwar, wie hier gleich bemerkt werden soll, durch eine ganz einfache Rei nigung des Blutes. So lange nun der Körper sonst gesund

. Dr. Schröders »Renascin* enthält nun diejenigen Mineralsalze, welche das Blut braucht, um sich selbst reinigen zu können, und welche Wirkungen damit er reicht, werden, das beweist außer obigem Brief auch der folgende:. „Ich fühle mich verpflichtet, Ihnen für Ihr ganz vorzügliches „Renascin', wodurch ich ein zirka 25 Jahre gehabtes Leiden, Gicht und Rheumatismus in den Fü ßen, gänzlich losgeworden bin, meinen herzlichsten Dank hiermit auszusprechen. Seit zirka 25 Jahren litt ich an fürchterlichen Schmerzen

und Schwäche in den Füßen, so. daß es mir sehr schwer fiel, meinen Dienst zu ver sehen,^ abends nach Beendigung meines Dienstes war ich froh, wenn ich nicht mehr zu gehen brauchte, weil meine Fuße 'dermaßen schwach waren und schmerzten, daß ich sie nicht mehr setzen mochte. Auch war mir durch diese fortgesetzten Schmerzen und Müdigkeit mein Humor fast gänzlich geschwunden, obgleich ich sonst ein lebens lustiger Mann bin. Durch den Gebrauch Ihres ge nannten, ganz probaten Mittels fühle ich mich so Wohl

, welches schon Zehntausenden geholfen hat, auch gerade ihm bekommt oder ob man sein Geld dafür um sonst ausgibt. Das ist aber bei „Renascin' gar nicht nötig. Wer nämlich unter Berufung auf diesen Artikel an Dr. med. A Schröder, G. m. b. H>, Berlin 35/Postfach S., 296, eine Postkarte schreibt, erhält eine Probe „Renascin' ganz umsonst geschickt. Nicht einmal das Porto braucht man selbst zu bezahlen. Man kann es dann probieren und sich entschließen, ob man damit fortfahren

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 12
Date: 10.10.1917
Physical description: 12
, daß ihm wenigstens die ganz roten Kühe aus Partei» tisziplin den Gefallen tun. -Freilich sind die ganz roten Kühe hier sehr selten. » Stubai, 9. Okt. (Noch ist der Sommer nicht ganz entwichen,) wenigstens erinnert die srucht- reife Wiese daran, welche auch nach zweiter Mahd sich »och vielerorts mit dichtem Grün bedeckte. — Hin» Zegen hat der Berg das weiße Schultertuch umgefchla- Hen und fröstelnd senkt sich's nieder ins Tal, w>drrholt vie kalten Wolken in Regen gelöst. — Der Gesund heitszustand ist gegenwartig

Vorübergehende die Arme in der Nähe der Achenbrücke im Wasser entseelt liegen. Sie war angekleidet, aber barfuß. Die Verunglückte war früher krank und war ganz zusammengedrückt, so daß beim Gehen ihr Oberkörper fast wagrecht war. Es ist sicher anzunehmen, daß sie auf dem Wnalen Weg über den Achendamm im Dunkeln über den Stemdamm in die Ache fiel. Kilchberg, Unterinntal, 5. Okt. Am Sonntag ist das Stangergut am Hannberg ein Raub der Flammen geworden. Das Haus war unbewohnt und es fielen yur Heu, verschiedene

. Er wurde nach Sterzing überführt. Unterinn, Eisaktal, 36. Sept. (DieGlocken. Trockenheit.) Kam auch zu uns die traurige Nach richt von der GlockenaTnahme. Einige Tage zuvor läu teten sie noch zum letzten Male. Wie wehmütig und ernst klang es in die Welt hinaus und wie viele Trä« nen wurden geweint! Und nun mußten sie den schii» nen Turm verlassen, um in den Dienst des Vaterlan- des zu treten. Schade um das so schöne Geläute. Wir sind bald ganz verdorrt und täten den lieben Herrgott schon um einen recht

guten Regen bitten. ^ Der Frühplenten ist ganz vernichtet und viel wert ist der spätere auch nicht. Was soll man im kommenden Winter essen, da so wenig Getreide ist? Wenn nicht, der Herrgott das Wenige segnet, so wird es schlecht ausschauen. Schwer und hart arbeiten und wenig zum Essen haben, das wird das Bauernvolk auch nicht lange machen. — Der Gesundheitszustand ist, Gott sei Dank, ein guter. Auch vom Kriegertod sind wir schon eine Weile verschont geblieben. Taufers, Pustertal. (Der Zweigverein

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Page 9 of 24
Date: 19.01.1912
Physical description: 24
. .. / Stern, Enneberg. (Lebendig verbrannt.) Am 3. Jänner kam im Hause des Frz. Graurung Feuer aus, das das ganze Haus in ganz kurzer Zeit in Asche legte. Leider ging dabei auch ein Menschen leben zugrunde, indem ein altes Weiblein, das ganz allein im Hause wohnte, verbrannte. Als. das Feuer entdeckt wurde, war das Innere des Hauses bereits ausgebrannt. Die Feuerwehr konnte schon infolge Was sermangel nichts mehr machen. Wie das Feuer auskam, ist unbekannt. Dank der Windstille gelang es, das Weitergreifen

desselben hintanzuhalten. Am 10. Jän ner wurden die halbverbrannten Knochen des Weib leins gefunden und beerdigt. Der Besitzer war nur mit 600 Kronen versichert. Gut wäre es schon, wenn man sich bei uns um das Feuerwehrwesen etwas küm- ' mern würde. — Jetzt sind die Gemeindewahlen für Abtei, Stern, Kassian im Gange. — Der Gesundheits zustand ist ein guter,' es leben mehrere alte Leute, die in die 80 Jahre, auch ganz nahe an die 90 alt sind.— Wir haben einen milden Winter, wenig Schnee, fast gar nicht kalt. Percha

man bei dieser Versamm lung, denn nur wenige fanden sich dabei ein und der Saal war so leer, ja, man hätte ganz gemütlich, ohne jemanden zu belästigen, Platz gehabt zum Klapsen. — I. Bachlechner aus Ahrnbach wurde von Nachtwäch tern überfallen und erhielt tüchtige Schläge auf den Kopf. '— In derselben Nacht wurde beim Wirt Eduard Rainer die Haustür aus ganz gemeine Weise verunreinigt. Wäre es für ein solches Individuum nicht heilsam, den Nachtwächtergehalt durch einen Birkenen um 100 Prozent aufzubessern

. Auch für die weiblichen Nachteulen' würde ein solches Senstpslaster von ganz guter Wirkung sein. — Die Schwester des Portner- Bauern in Erlach brach sich dnrch einen Sturz vom Schlitten den Fuß. — Am 9. Jänner kam im Widum zu Holbruck ein Kaminbrand aus. Durch rasches Ein greifen der dortigen Bewohner konnte man des Ele mentes Herr werden. Hopfgarten i. Des., 1. Jänner. Nachdem das alte Jahre zu Ende ist, können wir einen Ueberblick über dasselbe machen. Unser Tausbuch weist 27 Geburten und 20 Sterbesälle

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Tiroler Volksbote
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Page 17 of 20
Date: 07.06.1912
Physical description: 20
. Der Bonifatius-Verein sucht dasselbe aufzubringen durch freiwillige Spenden. Der Volksbotcnmann kann all den Lesern die Unter stützung desselben nur dringend empfehlen, sie tun damit ganz gewiß ein außerordentlich gutes Werk und können sich dabei alle Gaben für anderweitige Kir- chenbaüten außer Landes ersparen; sind sie notwen dig, ucherstützt sie der Bonifatius-Verein. Wir wollen heute aber unseren Lesern noch ein . anderes und sehr leichtes Mittel '.tgeben, wie er den Bonifatius-Verein unterstützen

, unsaubere und durch geschnittene sind wertlos. 7. Briefmarken, österreichische sowohl wie ausländische. Nur ist dabei zu beachten, daß die selben möglichst sauber und vollständig unbeschädigt >ind, Eingerissene oder solche Marken, au denen die Zacken des Randes abgeschnitten oder abgerissen sind, Wen keinen Wert. Deshalb schneide man die Marke I^ets mit einem genügend breiten Papierrand aus. wertvollsten Marken, auch nur etwas beschädigt, Mieren fast ganz ihren Wert. Streifbänder, Post arten

und Briefkuverts mit eingedruckten Wertstem- pkln sind womöglich ganz abzuliefern. Das mü h e- olleSortieren und Zusammenbin- en d e r M arken ist nuHlos. 8. Getragene, aber noch nicht ganz abgenützte ! e i d u ngsstücke, Tücher, veraltete und un- erkauflich gewordene Kleidungsstücke und Reste von öeugstoffen. 9. Bücher und Bände oder Jahrgänge von Zeitschriften. . 10. Papier, namentlich gut erhaltene Zeitun- »en und ähnliches Papier, soweit es zum Verpacken benützt werden kann. 11. Bindfaden und Stricke

. 12. Reste.und Abfälle von Wachs-, Talg- nd Stearinkerzen. tr A WeißeS GlaK, alte-geschliffene -lasche« und Gläser, altes Porzellan. 14'. Korke. - : ^ 15. Patrone nh ü l s e n und a l t e Waffen./ Das alles hat im kleinen fast keinen Wert, in Masse gesammelt ergibt es aber ganz hübsche Sum men. Wohin soll man nun das Zeug senden? Der Bonifatius-Verein hat für Tirol die Frau Baronin Romel in Brixen, Trattengasse, aufgestellt, die die Güte hat, alle diese Dinge in Empfang zu nehmen und dann entweder nach Prag

zu schicken oder zu ver werten. ^ An diese Adresse können nun die Ergebnisse sol cher Sammlungen gesandt werden. Es ist aber selbst verständlich, daß man nicht ganz kleine Mengen von solch gesammelten Gegenständen schickt; das würde an den Kosten nicht herausschauen. Unter 5 Kilogramm soll man nicht schicken; Schmucksachen und Wertgegen stände ausgenommen. Es empfiehlt sich daher, wenn in jedem Dorfe eine oder die andere Person sich de? Sache annehmen würde, vielleicht tut es der Herr Pfarrer

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 20
Date: 07.06.1908
Physical description: 20
Jahrg. XVI. „Tir o ler Vv lsi sb ote.' Seile 3. Der Erfolg dieses glaubenslosen Regiments war ein großes Trümmer- und Leichenfeld, sittliche. Verwilderung und Charakterlosigkeit und Feigheit. Alles war zerstört, was ein Volk groß und glücklich machen kann. Ganz Frankreich war ein unabsehbarer Morast von Blut und Schmutz geworden. Blut und Schmutz waren die Kennzeichen jeder Stadt und jedes Dorfes. Handel und Gewerbe lagen ganz danieder. Dazu kam der Staatsbankrott, durch ven viele Tausende

Familien an den Bettelstab kamen. 30.000 Franken Assignaten galten einen Frank in barem Gelde, Alle Familienbande waren zerrissen. Paris zählte in drei Jahren 27.000 Ehescheidungen. Eine Frau hatte den fünften oder sechsten Mann. Das ganze Land wimmelte von Gesindel, Dieben und Räubern.^ Die französischen 'Revolutiolismänner waren die echten und rechten Großväter unserer Sozialdemokraten. — Unsere Sozi führer vertreten ganz dieselben Grundsätze: Vernichtung des Ch ri st entums und überhaup

, wie es im roten Zukunftsstaät ausschauen würde. Die Weltgeschichte ist die beste Lehrmeisterin. Wem bei solchen Schlaglichtern nicht die Augen aufgehen, der hat ein zolldickes Brett vor denselben. - Frankreich hat sich von dieser schrecklichen Zeit nie mehr erholt. Es entartet immer mehr und jenes Volk, das einst das zahlreichste und mächtigste von ganz Europa war, geht langsam, aber unaufhaltsam dem Aussterben entgegen. Die Bevölkerungs ziffer Frankreichs sinkt von Jahr zu Jahr unheimlicher

zum Hchieß'n. (Eine lustige Schützengeschichte von Reim michl.) (Nachdruck verboten.) Die Hafner-Nanne und der Luckner-Martl Waren beide ganz krank aufeinander gewesen, die Nanne fast mehr noch auf den Martl als umgekehrt. Trotzdem war es bluthart beim Sakrament der Ehe hergegangen, und was noch mehr zu ver wundern, aus Schuld der Nanne. Der Martl war nämlich ein passionierter Scheibenschütze und 30 Stunden im Umkreis mit allen Schützenmeistern gevattert und gevettert. Die Nanne war eine geschworene

. Nun dürfen die Leser nicht glauben, daß dem Martl mit seinem Abschwören blutiger Ernst gewesen — er hatte sich ein Hinter tür! offen gelassen, indem er wohlweislich verschwiegen, wie lange Zeit er dem Schießen Ade sagen wolle. In seinem Innern hatte er sich das Ding ganz nett zurechtgelegt. In den wenigen Herbstwochen glaubte er der Versuchung nicht schwer widerstehen zu können, im Winter hatte die Schießerei ehedem Feierabend, im Frühjahr war die Nanne um sechs Monate älter und gewiß um sieben Lot

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Tiroler Volksbote
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Page 11 of 16
Date: 05.05.1915
Physical description: 16
, können sie nicht nur eine große Anzahl von Bomben abwerfen, sondern sie eignen sich auch ganz besonders zur tluskundschastung und Beobachtung des Fein des, zum Signal- und Zieldienst für die Ge schütze. ' Obwohl die Luftschiffe trotz ihrer Vervoll kommnung noch immer großen Gefahren durch Stürme, ungünstige Lu ^Verhältnisse, Feuer !lsw. ausgesetzt sind, bieten sie doch ungleich größere Sicherheit als die Flugzeuge. Sie sind in ihren Bewegungen viel unabhängiger als diese, können rascher und unmittelbarer in die Höhe steigen

nn d ihr werdet empfangen, suchet und ihr werdet finden, klopfet an und es wird euch aufgetau werden!' Besonders möchte ich euer Vertrauen neu kräftigen. Leider ist manches Herz im Vertrauen etwas schwankend geworden, nachdem sein monatelanges Gebet scheinbar unerhört geblieben ist. Doch nur scheinbar; denn jedes richtige Gebet wird auch ganz sicher erhört. Wer im Stande der Gnade, mit Gottvertrauen, anhaltet und im Namen Jesu betet, der betet nie umsonst, er bekommt immer etwas Großes; denn unser Herr

und Barmherzigkeit ver stoßen, wenn er uns etwas gewähren würde, was uus zunl Schaden gereicht. Wir mit un serem fadenkurzen Verständlein wissen aber nie mals, was für uns von -Nutzen oder von Schaden ist. Verlassen ivir uus darum mit kindhaft zutraulicher Hingabe auf unseren lie ben Himmelvater und bestehen wir nicht in fratzenhaftem Eigensinn auf unserm Kopf. Glaubt mir, Gott der Herr macht ganz gewiß talles recht. Weun wir auch oft um etwas Unnützes, um etwas Schädliches bitten, so sind . unsere Gebete

doch nicht umsonst. Der himm lische Vater bringt nnser Wäglein, wenn es ganz verkehrt ausfährt, auf die richtige Straße und schickt es vollbeladen Mit seinen Gütern wieder heim. Wenn wir. auch salsch zielen, treffen tun wir mit unseren Gebeten doch im mer, denn jedes innige Herzensgebet ist wie ein Wohlgernch vor dem Herrn- Der unendlich reiche und gütige Himmelskönig läßt keinen Bettler mit leeren Händen von seinem Thron fortgehen; wenn er ihm anch das schimmelige Krenzerlein verweigert, schenkt er ihm dafür

einmal Herrlich zeigen, wie kein einziges Gebet in diesen» Kriegselend verloren ging. — Lassen wir nns nicht durch unfruchtbare, kindische Zweifelsucht beirren in unserem Vertranen ans Gctt. ' „Wie könnt ich noch Argwohn fassen. Das; du mich würdest ganz verlassen. Ein Vater, der mich zärtlich liebt. Der selbst den Vögeln Nahrung gibt?' Ja sprechen wir es dem Psalmisten herz haft nach: „Zuflucht ist unser Gott und Stärke, ein H'elser in den Nöten, welche uns gar jtHr befallen. Darum fürchten

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Tiroler Volksbote
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Page 1 of 20
Date: 22.09.1911
Physical description: 20
.... - . . - .. Alle Nachrichten und Berichte sowie Rezensionsexemplare von Zeitschriften an die Redaktion des „Tiroler Volksboten', Baumkirchen, Unterinntal. ' . l ,i' Alle Bestellungen, Geldsendungen und Reklamationen sind stets zu richten an die Administration des „Tiroler Volksboten', Innsbruck, Andreas Hoferstraße 4: ^ ) Nr. S« Innsbruck, Freitag, den SÄ. September XIX. Jahrg. Landwirtschast und Klauenseuche. „Erlöse und von allem Üebel und insbe sondere auch von der Klauenseuche!' seufzte neu lich ein Bauer. Und so ganz

Unrecht hatte der Mann gewiß nichts Der leidige „Tiesel'' spukt im Lande stark herum und bringt unsere. Vieh bauern in eine recht kritische Lage und in sehr großen. Schaden. Es wäre müßig, langes zu untersuchen/wie die Seuche in das Land gekom men ist. Jedenfalls nicht infolge ! des neUen Eeuchengesetzes, wie ein - ganz VetgtämtrrMirz- lich mit wenig Weisheit den Ausspruch tat.. Das neue Tierseuchengesetz ist,-richtig gehandhabt, .im Uoßeu'und ganzen ausgezeichnet, was jeder, 'der es auch gelesen

hat, bezeugen muß. Und etwas ganz Vollkommenes gibt es schon seit Salomo her unter der Sonne nicht. Tatsache ist, daß' in einigen Bezirken (wie Kufstein und Nauders) die Seuche vom Auslande her (Bayern Und Schweiz) eingeschleppt wurde. Manchmal haben vie aus Ungarn, . Kroatien usw. eingeführten Mastochsen die Krankheit trotz aller Untersuchung heimlich mitgeschleppt. Die Seuche tritt Heuer eben ganz- eigentümlich auf. Manchmal in ganz leichter Form, so daß sie kaum recht erkennbar lst und das befallene Vieh

und Gemeindevor- U.Mr den Stand der Sachlage, brachten auch Uen einzelne Klagen über manchmal in ihrer Arkung zur Bekämpfung der Seuche ganz nutz te, dgf^^^ so drückender empfundene Maßnahmen untergeordneter Organe vor, um da- die unerläßlich notwendigen Wünsche und. Gerungen der Bevölkerung zu knüpfen. .Die Wünsche und Forderungen der Bauern- drehen sich vorzüglich um folgende Punkte: > ^ Die ungesäumte Aufhebung der ^uhrsperre nach Bayer nfür die ^chenfreien Grenzbezirke, wofür sich speziell die Nordtiroler

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 17.01.1917
Physical description: 16
ist noch sehr schwach gewesen, und ich mußte alle Bittfürnns rasten. Aber ins Schneiderhaus zurückkehren wollte ich um keinen Preis, obwohl sie mich beim Abschied förmlich gebeten haben, wenn es mir zu hart werde, soll ich ganz bestimmt wieder kommen. Ich bin langsam nach Kitzbühel gewandert, ohne viel zu hausieren. Erst hinter St. Johann, ge gen Kirchdorf und Erpfendorf, wo ich noch wenig bekannt war. Hab' ich das Geschäft wieder flott aufgenommen. Ich Hab' jetzt ettvas höhere Preise verlangt und bin gleich

war ich schon wieder in St. Jo hann und Hab' meine alte Nunde begonnen. Das Geschäft ging nickt übel, aber die Leute waren doch nicht recht zufrieden mit mir. weil ich kei nen Humor mehr habe. — und ausschauen tu' ich auch wie ein Leichenbitter, sagten sie. Wenn man sich den einen Fuß ganz und den andern halb gebrochen und einen Monat still liegen hat müssen wie ein Kolzprügel. ist's wohl zu verstehen, daß man ein bißchen Farbe laßt, entgegnete ich. und das Löcken vergeht einem Hausierer auch, wenn er acht

Wochen keinen Neukreuzer verdient. Ob dieser Ned' haben die Leute das größte Er barmen gehabt und kauften nur an vielen Orten mebr ab, als sie gebraucht baben. — Daß mein Trübsinn nur vom schlechten Verdienst herkomme. war aber nicht ganz aufrichtig geredet. Mir ist furchtbar Zeitlang gewesen um die Leute im Schneiderhaus, heißt das, zum größten Teile Wohl um die Jungfer Bertha. Tag und Nacht Hab' ich das Mädchen nicht ans dem Kopf gebracht, und mir ist Vorgekommen, die ganze Welt sei ohne die Bertha

für mich wie ein Friedhof. Oesters wollte ich eine Nachricht schicken, aber ich Hab' mich vor den Leuten scheniert, und das Briefschreiben war damals noch lacht so Brauch wie heutzutage. Je näher ich auf meiner Runde gegen Hohen brunn gekommen bin, desto eiligör Hab' ich's ge habt, und zuletzt hat's mich nur so an Händen und Füßen fortgezogen, als ob Mir Wind in die Glieder gefahren wär'^ Um Pfingsten kam ich nach Kirchberg. Dort Hab' ich meine Kraxe zu rückgelassen und bin am Pfingstsonntag nachmit tags ganz leer

Freud' machen, wenn du es annehmen tätest.' Zugleich wickle ich das Papier auf und zieh ein seidenes Halstuch von grüner Farbe mit gelben und roten Streifen heraus, das ich in Salzburg gekaust hatte, und schieb' es ihr hin. Da wird sie brennrot bis an die Haare, zittert wie ein Espenlaub und sagt fast unwillig: „Wo denkst denn hin? Ich darf von einem fremden Menschen keine Geschenke annehmen.' „Ein ganz fremder Mensch werd' ich dir nicht sein,' erwidere ich, „wenigstens bist du mir nicht fremd

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 16
Date: 18.10.1916
Physical description: 16
und froher ums Herz. Mit einem Male sagte er beinahe feierlich: „Hannele, die Kerkerhaft tut mich seht beinahe freuen, einmal erstens, weil ich sie für dich Hab' aushalten können, und dann noch aus einem Grunde. Hab' mir's nicht für übel, wenn ich ganz aufrichtig red'. Weißt, im Kerker bin ich erst da raufgekommen, wie lieb du mich hast und oa ist ein dunkler, schwerer Schatten von meiner Seele gewichen. Lhne die Kerkerhaft wäre ich niemals ganz froh geworden, und ich hätte nie das volle Glück erlangt

.' „So, so?' drohte das Hannele mit komischer Strenge; „bist wohl gar eifersüchtig gewesen und hast an mir gezweifelt?' „An dir gezweifelt Hab' ich keinen Augenblick, ober ich hab's rein nicht für möglich gehalten, daß du mich, den schwarzen Esau, wirklich gery haben kannst. Jetzt weiß ich's, jetzt weiß ich's ganz ge wiß.' . Er griff nach Hanneles Hand und streichelte sie zärtlich mit seiner Linken, dann druckte er rasch nach einander viele heiße Küsse darauf und sagte nur immer: „Vergelts Gott, Hannele, vergelts

Scheusal in der Gemeinde, sie habe den Mann hundertfach betrogen und die Leute hintereinander gehetzt, jedenfalls sei sie dem Teu fel beim Plündern abhanden gekommen. Auch führe sie in der Küche eine Schmutzwirtschast, daß sich das ganze Haus daran ekle. Mit der Zunge waren sich die beiden ziemlich ebenbürtig, aber in den Armen war die Junge stärker, «nd öfters denn einmal trug die Alte augenscheinliche Zeichen der festen Handgriffe ihrer Schwiegertochter davon. Friedrich befand sich ganz

unter der Herrfchaft fei ner Frau? aber er war zu feig, sich auf ihre Seite zu schlagen, und zu schwach, oem Streite Einhalt zu gebieten. Er ließ die zwei Zankenden ihre Händel allein aussechten; wenn der Kampf am ärgsten tobte, floh er aus dem Hause und blieb einen halben Tag unsichtbar. Trotzdem wars die Schwiegertochter der Alten vor, sie störe den ehe lichen Frieden zwischen ihr und dem Manne, auch wies sie ihr öfters die Haustür. Darüber wurde die Alte ganz rasend, und sie lärmte wie besessen; kein Mensch

für zehntausendfünshttndert Gulden auszahlen. Eine Herberge im Waldebnerhofe oder andere Begünsti gungen hatte die Frau nicht mehr anzusprechen. Der Ausgang der Verhandlung brachte eine un, geheure Aufregung hervor. In ganz Gladenzell und Umgebung sprach man wochenlang von nichts anderem als von der Waldcbnerischen Erbschaft. Im Waldebnerhause selbst gab es eine förmliche Umwälzung. Am Abend, als Friedrich mit sei ner Mutter von der Verlassenschaftsabhandlung nach Hause kam, begann diese wie wahnsinnig zu heulen

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Tiroler Volksbote
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Page 10 of 16
Date: 03.10.1901
Physical description: 16
Seite 10. „Tiroler Volksbote.' Nr. 20. schon durch die Vergothisierung geschehen. Dem hochwürdigen Johann M. Reiter, der sich vom Anfange bis zum Ende unserer Kirche angenommen, sowie dem Meister Thomas Köhle sei der herzlichste Dank abgestattet. Langtaufers (Viustgau), 27. September. Als am 15. September vom nahen „Eadkopse' mächtige Schüsse widerhallten, war der alte Vater des „Pedrosser Herrn' ganz entrüstet, weil er meinte, dass sogar am Sonntag noch die wälschen Arbeiter mit Steinsprengen

Mittenberger, Bauunternehmer ist Constantin Nico- lussi aus Luserna. Letzthin ereignete sich beim Baue dieser Straße ein Unglücksfall, der erste auf dieser Strecke. Ein Arbeiter aus Caldonazzo (Bezirk Pergine) gieng mit noch v zwei anderen Arbeitern nach dem Schießen um 11 Uhr nach sehen, ob der von ihm gebohrte Schuss tüchtig gerissen hätte. Während er so schaute, kam Plötzlich von oben herab ein sehr großer Stein und streifte ihn an der Seite, so zwar, dass er von der Schulter bis zum Fuß hinab ganz

ge schunden ward und außerdem noch einen Beinbruch erlitten haben soll. Der arme Mensch wurde dann ins Spital nach Meran überführt; es ist das ein Weg von fünf bis sechs Stunden. St. Leonhard (Passeier), 26. September. Etwas ganz Neues, noch nie Dagewesenes ist dieser Tage hier aufgeführt worden, nämlich ein Theater. Früher war das Höchste, was hier geleistet wurde, ein Concert, verbunden mit dem unvermeid lichen Tanz bis tief in die Nacht hinein. Jetzt aber hat es der Cooperator ?. Siegfried nach langen

einen Stier liefern. Bis Rlfsian hinaus gieng das Ding ganz gut; da auf ein mal, bei der sogenannten Risfianer Capelle, wurde der Stier wild, riss das Seil, womit er gebunden war, ab und sprang auf den Struzer los. Zufälligerweise kam noch ein anderer Mensch daher, welcher den Struzer von diesem wilden Unge- thüm befreite; der Struzer wurde an der Achsel und am Fuße schwer beschädigt. — In der Seeber-Atm sind Heuer acht Stück Vieh am Rauschbrand zugrundegegangen. Merk würdigerweise waren fast

; selbst die Eisen bahn scheint dabei den „Glust' zu bekommen und überall ein bisschen länger rasten zu müssen wie die alten Fuhrleute, wenn sie dem Wirt den „Neuen' brachten. — Dass das Infanterieregiment von Bozen nach Bregenz kommt, ist also zur Thatsache geworden, und unsere Magistratsherren reiben sich ganz verlegen die Nase. Keiner will wissen, warum das geschehen ist, und derweil pfeift's ihnen jeder Spatz vom Dache. Ist auch die That des Oberlieutenants nicht genug zu verurtheilen, so sagt

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Tiroler Volksbote
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Page 11 of 16
Date: 09.06.1915
Physical description: 16
Mittwoch, den 9. Juni ^91F. U?n diese Zeit kam der Klaufen-Toyi vor das Schwurgericht. Nachdem er durch die schwer belastenden Zeugenaussagen und > durch - die Kreuz- und Querfragen) der Richter- ganz in die Enge getrieben war, gestand er schließlich, daß er den Brand gelegt habe, um durch die Versiche rung seinem Geldmangel abzuhelfm, aber auch aus Rache gegen. seipe . Frau und seinen Schwiegervater. Das. Gericht verurteilte ihn für die ruchlose Tat zu zehn Jahren schweren, Kerker. Obwohl

und - Ansehen dastehen und einen.guten Einfluß aus- ? Den. Ein ordentliches, geachtetes. Wirtshaus' -darf aber auch auf Gottes Segen und einen rei-. chen Ertrag hoffen. > Schon der - Kinder wegen? ^müssen wir an Zucht und Ordnung Halten, daß- He einmal ein ehrenvolles Erbe antreten kön-^ ^nen.' ' V ^ ^ ^ „Recht hast, Nandl, und tu ganz nach Deinem Willen,' sagte -das Wirtlein tief erregt; „einmal ejn ehrengeachtetes, wohlstehendes Haus, zu hin- i-terlassen, ist alleweil mein Ziel.gewesen

sich zu ihm an einen leeren Tisch und das Gespräch kam auf Nandl, die AZirtschäfterin. ' ^ „Wenn der Toni, der Spitz . . .. der Mensch, nur halb so brav gewesen wär' als seine Schwe ster, dann war' uns. alles Unglück erspart ge blieben und wir stünden ganz anders da,' sagte das Wirtlein. ' . . „Und wenn Rosl, Deine Tochter, nur halb W brav gewesen wär' als die Nandl', er widerte blinzelnd der Doktor, „so hätten sich die Dinge ganz anders entwickelt und Du würdest nicht so viele katzgraue Haare auf dem Scheitel tragen

.' . . . . »Hiinmellaudon, Du bist alleweil der gleiche i?oler VolkSvvte.' > / „Auf einen zähen Prügel geHort ein grober Keil und vielleicht Hab' ich Dir just durch meine . Grobheit das Leben gerettet .'. , UebrigenZ bin ich ganz Deiner Ansicht, daß. die Klausen Nandl. eine goldene Seele, «in unbezahlbares Mensch ist und Du tust jedenfalls gut, sie wie ein Fa milienmitglied zu behandeln.' , . ^ - Dieser Mahnung! des Doktors- bedurfte es .: Äicht mehr;, ' das Wirtlein hing beinahe, mit däterlicher Zuneigung an der Nandl

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Tiroler Volksbote
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Page 17 of 20
Date: 06.10.1911
Physical description: 20
und schönes Wetter. Da der heiteveHimmel und die trockeneLuft vor allem, eine Vergrößerung der Wärmeein- uns --ausstrah- lung bedingen, so haben wir große tägliche Tem peraturschwankungen: warm am Tag,' kühl bei Nacht. Im Sommer, wo bei hohem Sonnenstand die Wärmeeinstrahlung bedeutend überwiegt, ha ben wir daher durchgehends im Maximum sehr karmes, dagegen im Winter bei vergrößerter Ausstrahlung in den langen Nächten sehr kaltes Wetter. Einen ganz anderen Charakter hat das Wetter im Gebiete

der Depression. Da ist die Luft m aufsteigender Bewegung begriffen; dadurch Ard sie kälter und vermag den mitgeführten Wassergehalt nicht mehr oder nicht mehr ganz zu tragen: es bilden sich Wolken und treten Nieder-^ schlüge ein. Wenn die Depression über einen Ort hinzieht, so pflegt sich zuerst ein Cirrusschleier At den bekannten, verdächtigen Sonnen- und Mondringen einzustellen. Der Rheumatismus, die Hühneraugen machen sich bemerkbar; das Barometer fällt und fällt. Darin finden die Leute mit Recht

Vorzeichen von Niederschlägen ^ud unruhigem Wetter, denn dieses letztere tritt la ein,' sobald das Zentrum der Depression über ben Ort hinwegzieht. . . Doch auch davon überzeugen wir uns, daß derartige Wetterregeln nicht auf volle Zuverläs sigkeit Anspruch machen können. Denn es braucht ?ur die Depression von ihrer ursprünglich einge- Magenen Bahn seitlich abzuweichen, so bleibt der Derschlag vielleicht ganz aus. Oder wir beob achten ein fortwährendes Fallen des Barometers: Mem handelt es sich gar

nicht um eine eigent- uche Depression, sondern vielleicht nur um eine ^.ale Ursache welche keinen Niederschlag im Ge- Zu haben braucht. Alle diese Wetterregeln Awen somit, wenn ihnen auch ein ganz gesunder innewohnt, stets nur teilweise Richtigkeit, ulw nur an der Hand der Wetterkarte können sie ! ..guten Voraussagungen verwendet werden. Es ^^um sehr zu begrüßen, wenn namentlich Bauern die täglichen Wetterkarten leichter zu- Wglich gemacht und diese von ihnen neben dem Barometer fleißig zu Rate gezogen

würden. .Aus dem Bisherigen wird klar, daß es den S t; der Zentralstelle ein Leichtes wäre, datz vorauszusagen, wenn sie nur wüßten, wel- A! Weg das barometrische Maximum und be- uoers die Depression von einem Tag auf. den einschlagen wird. Hier aber liegt der Hund begraben. Wohl haben die Gelehrten aus vielfacher Erfahrung gewisse Zugstraßen er mittelt,. auf denen die Depression gewöhnlich ein- herzuschreiten pflegt,, doch müssen sie zu ihrem Aerger wahrnehmen, daß sie ab und zu ganz be trächtliche und unberechenbare

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Page 11 of 24
Date: 07.04.1915
Physical description: 24
, der nirgends so tief ein geprägt ist wie in Tirol. Darum müssen wir stets bewaffnet sein und den Feind nicht hinein lassen^ daß er uns das Land nicht beschmutzt. . . Land nnd Leute in Galizien. Ein Pustertaler Kaiserjäger, der sich jetzt in einem Spitale in Innsbruck befindet, schreibt über Galizien folgendes: . Hohe Berge sieht man in Galizien keine, aber auch keine große Ebene, überall sind Hügel. Der Boden ist ganz besonders für Artillerie- Kämpfe sehr günstig, doch ist der Transport der schwe ren

Geschütze beschwerlich, denn Straßen und Wege find arg verwahrlost, so daß bei Regenzeit die Rä der tief einschneiden. Eine geschotterte Straße fin det man nur selten. Es wird Wohl auch der Schot ter sehr schwer zu bekommen sein. Die Galizianer ' stehen-mit ihrer Fuhrwerkkultur nicht auf der Höhe der -Zeit. Ihre Fuhrwerke bilden Wohl ein Seitenstück zu den Vinschgauer Handkarren. Ganz besonders schlecht steht es mit dem Trinkwasser. .Nur in Lemberg haben wir laufendes Brunnen wasser, getroffen

können verwendet werden. Der Wert der gesam melten Gegenstände wird geschätzt und an die Kriegsfürsorge als Unterstützung ausgezahlt. Der Vsarrer von Riedwang. Eine Erzählung von Reimmichl. „Rosl, ich vermach' alles^ deinen Kindern, mein ganzes Vermögen — du weißt, es ist nicht wenig — und die Kinder sollen es einmal gut haben,' drehte sich das Wirtlein. „Hahaha, da tust etwas ganz Gescheidtes,' spottete die Tochter; „den Kindern fällt doch ein mal alles zu; du wirst nicht ewig leben.' „Oho, Madl, schneid

' dir nicht in die Fin ger. Wenn ihr mich ganz erzürnt, kann ich euch enterben auch und mein Besitztum dem Armen fond oder einem Spital schenken.' „Dann kannst auch verlassen und vergesse,! sterben. Von deinen eigenen Leuten hast nur uns und die Kinder. Wir gehen dir nicht mehr zu und tun dir auch nichts Gutes mehr an und bei fremden Menschen wirst eine kleine Liebe finden.' „Ich Hab' ja die Mutter und wir schauen aufeinander.' „Mit der Mutter allein bist doppelt gekren- ziget, sie tut ja nichts als zanken

!' schrie der Alte in grellem Wehelaut, aber sie kümmerte sich nicht um den Vater und zerrte die heulenden Kinder gewaltsam fort. Ganz gebrochen saß der Wirt auf einer Gar tenbau! uild die Tränen, schlugen sich auf seinen Wangen. Nach einiger Zeit kam der alte Klausen bauer vorüber, der sagte höhnisch: „Jetzt wirst uns los, kannst ein Tedeum vom Pfarrer halten lassen . . . Der Toni hat in Kargruben draußen eiin Wirtschast gepachtet. Bis zum Sonntag kann er das Wort noch um stehen, aber er steht's

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