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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 24
Date: 18.08.1915
Physical description: 24
, ist doch kein Opferlamm, das sich für des Nächsten Wohl ganz dcchingeben muß. . Aussig. (Flüchtlingsfürsorge.) Vor drei bis vier Wochen meldete ich der geehrten „Bötlgemeinde', daß bei uns im äußersten Win kel Nordböhmens Kriegsflückilinge aus Lusern (Bezirk Vorgo) und der umliegenden Gemeinden Untergebracht sind, daß von einem eigens gegrün deten Hilfskomike für dieselben in christlicher Liebe gesorgt wird. Kleider und Geld wurden gesammelt und an die Bedürftigen verteilt. Bis Ende Juli teilte man aus: 730 Hemden

- ratsabgeordnete Delugan aus Triennt und der hochw. Herr Pfarrer von Lusern, die dieser Tage die Flüchtlingsheime inspizierten waren voll des Lobes über die rege Tätigkeit des Hilfskomitees. Auch den Flüchtlingen gefällt es hier, je länger je besser. Daß sie auf Winter gerne zurückkehren möchten in ihr liebes Landl, ist ja ganz begreif lich, „aber wir müssen uns halt gedulden', meinte letzthin ein Mann, „wie die Altväter in der Vorhölle, denen es ja arkP ganz gut ging, die aber doch nach dem Himmel verlangten

.' Nun, wir wollten es ihnen allen gewiß ganz erträglich ma chen in der Vorhölle, aber es fehlen uns die not wendigsten Mittel. Unsere Kasse ist leer und so wage ich denn eine Bitte an Euch, liebe Bötl- leser. Euch geht es in der Heimat doch verhält- yismäßig noch bessex. Kchenkt uns etwas, damit wir Eure lieben Landsleute weiter beteilen können. Schickt, was Ihr geben könnt an das Hilfskomitee in Aussig, Böhmen Wir aber wer den für Euch und Euer Landl beten, d«ßGott es Euch lohne durch einen baldigen

auch noch cm die Militärverwaltung Heu wirb aboeben müssen, mit seinen Futtervorraten nicht das Auslangen finden und sich in die traurige Notwendigkeit versetzt se hen wird. Vieh vorzeitig verkaufen zu müssen. Es muß daher wiederholt ernstlich vor Heu- und Strohverkauf gewarnt werden. (Heu wird meines Erachtens ganz gewiß nicht billig. Man denke an die Menge Pferde, die im Lande stehen und daran, daß Heuer so manche Verliese nicht gemäht werden kann. D. Red.) Nußland. Von Franz Mislik, Landsturm-Unterjäger^ 2. Regiment

Fretter Es ist schon ganz ein wirklicher Graus» Hier auf der Bleibe, wo ich.dies schreibe. Beutelt's mir fast schon die Seele heraus. Leise, ganz leise, heimlicherweise Kribbelts und krabbelts auf unserer Haut, Und ach die Hose, sitzt unS ganz lose Vknn am Bauche man niederwärts schaut. Wir armen Bauern, sind zu bedauern, ^ Schaffen im Frieden das tägliche Brök Aber im Kriege, daß ich nicht lüge, Leiden daran wir oft bittere Not. ^ Früher zu Hause, um neun zur Jause Konnte man essen, wie sich's

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 22.01.1919
Physical description: 16
, Wenn dazu ein Schwarzer überhaupt nicht, erscheinen ,würde Ein für einen „Roten' leicht begreif licher Wunsch. Er brauchte dann die geistige Ueber- «legenheit des „Schwarzen- nicht zu fürchten. — Wir i.Schivarze' haben den umgekehrten Wunsch. > VnS -Ware es recht, wenn die „Roten fleißig, insbesondere 'bei unseren gottesdienstlichen Versammlungen zu gegen waren! Manch einer, dek^nicht einen ganz be- Hränkten Verstand oder ganz in der Bosheit versteck- jett Willen besitzt, würde dann zu besserer Einsicht kommen

. Glaubt ihr etw?, daß unsere armeu Nichtselbstversorger mit euren, knltnr- kätnpserischeii Gesehesanträgen schon satt gegessen haben? Sind wir also wirklich vom Rcgen in die Trnuse gekommen? Unsere Leute können es M 't be stem Willen nicht begreifen, daß diese Dinge heute die dringlichst notwendigen sind, denn der M.rgen ist immer - konfMynslos gewesen, ob er nun einem Bischof oderO^Gl.Obersten geHort. - Kaltenbachs Zillertal. (A llerh a ii d.) . Lieber Michl! Ich tue hente ganz zittern

. Aber w.^s du nicht lesen kannst, mußt dir halt denken. Die „W ibenen' müssen sich jetzt die Löter auch dcnken. Im schönsten Fasching sind die Bjlben beschlagnahmt worden. Auf der breitcil. Miefe sollen sie zusammen kommen, dort ist die AuMMerung. Die ganz braven kommen un ter dem.^tziZiMer mid werden eingeschmolzen; die gauz dWMjgn^inmen in die Stttdi; die ganz feinen zur VMeUjM^.die ganz gescheiten würde man den „Weibepcn.^^n. Und doch steht geschrieben, daß die Weiber^getpöhnlich die Gescheitereil sein müssen

ist jetzt wieder das jüngstes G^ich^ aufgeschlagen. Alles wird genau auf Butter Snd^rAe ausprobiert. Da heißt es w eder die einbWHAHer^n Kittelsäcke holen. — Die Spa- nische- s^^^Hitner noch. Aber in Fügen beim Stern ist ein glW^Min; der soll für die Kränken ganz ausyezeichnH^ein. Anderswo trinkt man echten Dal matiner 'vdW den schlauen Ungar. D?r Preis ist der gleiche. Aber Mit trinken darf man nicht verzagt sein:' oben oder unken Hilst er schon. — Für da? Zeller .Elektrizitätswerk kommen jetzt gnte Zeiten

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 20.03.1919
Physical description: 16
Sekretär der in Nauders stationierten Volks» wehr, EdNnger, sah die arm« Frau im Seitengraben der Straße im Blute liegen, fortwährend um Hilse rusend, während ihr Bedränger noch innner schußbereit vor ihr stand und acht seiner welschen Kameraden ganz in der Nähe ruhig dem gemeinen Kerl zuschauten. Ed- linaer, der der Frau zu' Hilfe kommen wollte, wurde auch von dem Ulchold mit dem Revolver bedroht. Der keß sich jedoch ni«yt abschrecken, da Edlinaer aber allein mchts machen konnte, deckte er vorläufig

, auch auf den Höhen eines Bergdorfes feiern Leichtsinn und gedankenlose Gleicl)- gült'igkeit ibre Triumphe. Frankreich, ein sieghafter Aeind, wandert in Dankbarkeit zu den Heldengräbern und trauert um seine gefallenen Sohne, doch wir, be siegt und geknechtet, unsere Brüder und Sölme noch zum Teil m harter Gefangenschaft, wir schämen uns nicht, in dieser bitterernsten Zeit einen Ball näch dem- andern zu yalten bis in den frühen Morgen hinein! Ganz unbegreiflich ist aber, daß Heimkehrer, die jähre- lang mit Ehr

stundenlang halten mußten, in der Folge wurde ein Glied nach dem andern lähm, schließlich lac; der einst so riesenstarke, kern gesunde Mann so hilflos im Bett, wie ein kleines Kind. Ganz rührend war feine christliche Geduld trotz der größlichen Schmerzen. Niemals bat man auS seinem Munde, eine Klage gehört über Krieg oder unverfch-l- detes Elend; geduldiA und gottergeben wie er gelebt» ist der Held auch hinubergeschlummert in das Land des ewigen Friedens. Kriegskameraden gaben ihm in Na tionaltracht

ein Schreckensrcgiment sondergleichen. Wer nicht mit ibneu kältet, muß über die Klinge, springen. Viele von den heimkebrenden. Russen Jim einfach erschossen war. den. Tie Teuerung ist aufs höchste gestiegen. Ein Schachtele Zündhölzchen kostet nach unseren Begriffen 20 It. Ein Packl Tabak I0 X. Ganz Rußland ist mit Papiergeld überschwemmt. — Das Wetter ist hübsch warm und angenehm. Weniger angenehm sind jetzt die Wege. Man bricht und versinkt ins unendliche. Der Gesundheitszustand ist nicht der beste. Eine fast

; Präa:aten soll 25.000 Kilo liesern. also 250 Stück, dag Nindl zu 1VV Kilo gerechnet. Da möchte« wir doch, mit Verlavb, fragen: Will man denn unser» Viehstand mit Gewalt zugrunde richten? Will man uns Bauern ganz ausrauben? Wohin denn auf ein mal soviel Vieh? Nach Lienz heißt es. Aber dort scheint der Mangel an Lebensmitteln nicht gar fo groß zn sein. Wer in den letzten Wochen und Monaten in den Speisezettel, z. B. einer einfachen Eiserbahnersamilie in Lümz Einsicht nehmen konnte, der hat da Sachen

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Tiroler Volksbote
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Page 11 of 40
Date: 20.10.1911
Physical description: 40
yciA. Jahrg. «vl?SVo,e.' Belkes Viel gewinnt, wer wenig heischt; Viel gehofft ist viel getäuscht — Viel gestrebt ist viel gestritten Viel geliebt ist viel gelitten. — In Erdenlust und Erdenwust findet daS Menschenherz keine Ruhe, sondern nur Jammer und Geistesnot. Und dieses arme Herz fühlt sich doppelt elend und unglücklich, weil es so ganz ver lassen ist und der Sonnenschein des himmlischen Trostes auch nicht einen matten Blick durch das trübe Fensterchen hineinwirft. — Und du, mein liebes

haben. — Gelt, das gefällt dir! Mir auch. Aber nun kommst du mit deinen Aenczsten und Zweifeln. Ja,' sagst du, „ein so großer Heili ger bin ich nicht, daß unser Herrgott bei mir ein kehren würde wie einst beim Zachäus.' — Ich mein' halt so viel: Gar ein so großer Heiliger war der Zwergmann Zachäus auch nicht und es ist nicht alles ganz sauber gewesen in seinem Haus; aber eine rührende Bereitwilligkeit hat er gehabt, alles gutzumachen, was etwa fehlen könnte. Wenn auch in deinem Haus ein und das andere krumm

und nicht am rechten Fleck ist, Hab' nur ein festes Ver langen nach dem Herrn und einen recht guten Wil len, in Zukunft alles so zu regeln, wie es der Herr haben will; dann kommt der Heiland auch ganz gewiß zu dir — kannst dich , auf mein Wort ver lassen. . 'Ihr.seht also, wie die KirchtagLgsdanken nicht bloß eine äußere, leibliche Freude mit sich bringen, sondern auch eine innere und himmlische. Der Kirchtag ist so recht ein Bauernfest. Am Sonntag ist die Oktav von diesem Fest und da müßt ihr den Heiland ganz

-Markt war zwar gut besucht; auch ziemlich viel Großvieh und auch klei- nereS war da. Aber unter dem Großvieh ging der Han- del flau, bei den kleineren etwas besser. Auch der Bferdemarkt ging mager; und' recht flau ging de« Schweinemarkt. Aufgeführt wurde im Ueberfluß. Der Grund hiezu ist, daß die unteren Bezirke von der Maul- und Klauenseuche nicht ganz keusch waren. Der Krä-l mermarkt gmg auch schwach. DaS Wetter war kalt und hat uns der erste Tag dieses Monats Schne? bis unter das Mittelgebirge

Wetter nicht. Gruß. — Dagisch. Ist so. Werde schon senden. — Weißenstein. Sehr gut. — H. N., T. Ist durchaus nicht zu spät; soll sich aber auch an die Bezirkshauptmannschaft wenden. — Ober bozen, Täufers und StilfeS. Kam für letzte Nummer leider zu spät. — Kardaun. Fehlt der Name. — Hoch- eder. Dein Brief beweist, daß Du ganz gut zu schrei, ben verstehst: sollte was fehlen, werde ich es schon aus. bessern. — Oberl. Mit Vorsätzen ist bekanntlich der Weg zu einem sehr unheimlichen Ort gepflastert

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 28
Date: 01.12.1911
Physical description: 28
und herzergreifend ist doch so ein Begräbnis bei uns Katholiken auf dem Lande! — Am 22. November hatten wir auch ein Begräbnis. Das Schulmädchen Barbara Schindlholzner war ganz unvermutet schnell gestorben. Doch war sie aufs Ster ben Wohl gefaßt. Es hatte nämlich kein Mensch eine Ahnnug von ihrem. Zustand, als sie sich plötzlich im Bette erhob, nach dem Sterbekreuzlein langte und sprach: Jetzt ist es zum Sterben; aber es geht ganz recht! Darauf schlummerte sie ohne Todeskampf ins bessere Jenseits hinüber

. Ein großer Zug Leidtragen der und die ganze Schuljugend mit dem Lehrpersonal gaben ihrer Leiche die letzte Begleitung. Der Schmerz der Eltern ist groß, da das Mädchen recht brav und fleißig war und sich schon in sehr geschickter Weise zu allen möglichen Arbeiten verwenden ließ^ — Im hiesigen Steinbruch hätte es leicht ein großes . Unglück gegeben. Ein Schuß ging nämlich in einem ganz un erwarteten Augenblicke los und warf einen Arbeiter mitsamt der Leiter, auf der er stand, in weitem Bogen

. Es war dies die dritte Aus- stellung und man hörte hierüber nur allgemeines Lob. — Am 1. Dezember übernimmt die zwei ganz jährigen Postbotenfahrten Oetztal—Sölden der Gast- Hofbesitzer Karl Marberger. Herr Lutteri, „Oetztaler- hof', hat dieselben gekündigt. . . - Jmst, Oberinntal. (Alles umsonst.) In der letzten'Zeit horte man von einer Umlegung der Bahn Noppen—Jmst sprechen. In manchen Kreisen knüpfte man daran bereits die Hoffnung, daß infolgedessen der Bahnhof in die nächste Nähe der Stadt kommen dürste

aus. Glücklicherweise nicht im Gasthause selbst, sondern in dem neun Meter entfernten'Stadel, der auch ganz eingeäschert wurde. Der Feuerwehr ge- lang es durch das schnelle Eingreifen, das - Gast-, Wohn- und Stallgebäude noch zu retten. Bemerkens- wert ist, daß der k. k. Straßeneinräumer Franz Säg meister, ein Mann mit 79 Jahren, bis in die späten Morgenstunden beim Brande tätig war. Man- ver- mutet Brandlegung, da von dem zirka zehn Minuten entlegenen Bauernhose eine Leiter entwendet worden

einem Vierteljahre niemand mehr. — Vor 14 Tagen kamen drei Herren aus Innsbruck, darunter Herr Statthaltereirat R. v. Putzer, um anzuregen, daß sich die Strickerinnen or ganisieren, d. h. gemeinsam vorgehen im-Einkauf der Strickwolle und im Verkaufe der Strümpfe usw. Es ist kein Zweifel, daß nach Entstehen eines solchen Zu sammenschlusses sich das Stricken besser rentieren würde. Das. „Strumpfhandeln' vieler Weibsbilder hätte dann auch aufgehört, was von ganz besonderem Nutzen wäre in mehreren Hinsichten. Möge

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Tiroler Volksbote
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Page 10 of 40
Date: 12.04.1912
Physical description: 40
die Sakramente der Buße, des Altares und der Ehe empfangen, was auch recht ist» Aldein, Etschland, 4. April. (Neue Orgel.) Im vergangenen Monat wurde dahier eine vollstän dig neue Orgel aufgestellt und kürzlich fand die Ueber- prüfung derselben durch bewährte Fachleute statt. All gemein ist das Urteil darüber: .Das Werk lobt seinen Meister'. Alle neuesten Erfindungen auf dem Gebiete der Orgelbautechnik sind hiebei verwendet;. was aber dem Werke zum ganz besonderen Vorzuge gereicht, das sind die vielen

, seinen Pianoregister, die sich ganz vorzüglich zur Gesangsbegleitung eignen; und das ist die Hauptsache, denn in der Kirche soll die Orgel, wenn sie schon die Königin der Instrumente ist, nur dienen, sie soll den Gesang unterstützen und begleiten; gedachten Zweck aber erfüllt diese neue Orgel vollkommen. Der Gemeinde ist zu diesem Werke, das zudem noch eine neue Zierde der schön restaurier ten Pfarrkirche bildet, nur zu gratulieren. St. Felix auf dem Non'sberg, 27. März. Mute Zeitungen.) Was in unserer Gemeinde

, daß bei uns in St. Felix der Piusverein ganz erfaßt und auch praktisch durchgeführt wird. Die Piusvereinsmandatare und -mandatarinnen arbeiten auch emsig wie die Bienen, desgleichen die Förderin nen des „Fidelisblattes', das ich oben mit 20 Ab nehmern zu erwähnen vergaß. An vierteljährigen Piusvereinsbeiträgen wurden 80 Kronen eingesendet. Jetzt haben wir auch noch mehr als ein Dutzend ka tholische Bauernbündler und mehrere Bauernzeitun gen-, die sich wohl bald an Zahl vermehren werden. Wenn es in allen Gemeinden

so aussieht, dann ist für die „schlechte Presse' in Tirol kein Plätzchen mehr ^ haben, Harum chl kräftiges „Bravo!' den FelixerNj - N. L. Frau im Walde. (All e r l e i.) Am 23. März schoß sich der kleine Schulknabe Johann Hofer, während er die Schule und gemeinsame Beicht schwänzte, mit einer Pistole in die rechte Hand, die ihm in Cles, wie man hört, ganz abgenommen werden mußte. Am gleichen Tage wurde von Herrn Richard Larcher die Bäckerei eröffnet, die nicht bloß mit Freu- den begrüßt

. Der Fahrpeis soll ans 5 bis 6 Kro nen festgesetzt werden. Bekanntlich besteht in Bayern ein derartiger Plan schon lange, daher sind bei Auf tauchen dieses Planes die Bayern ganz aus dem Häusl gekommen. Die Schweizer Bergbahnen sind alle gut besucht und rentieren sich gut. Tirol hat bis dato bloß vier, fünf solcher Bahnen. ^ Aus aller Welt. Zusammenstoß eines Automobils mit einer Es kadron. Am 22. März begegnete ein Kaufmann aus Linz mit seinem von ihm selbst gelenkten Automobil auf der Rückreise von Wels

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 40
Date: 17.10.1913
Physical description: 40
war Fettner bereits in Lävis und bald darauf in Trient. Am 31. Ok tober fiel das Kastell von Trient und ganz Welschtirol war von der franzö- s i s ch e nHerrschas t. befreit. Fenner er- lüelt vom Kaiser als Belohnung ouv There- sienkreuz und ward Inhaber des neuerrich teten Iägerkorps, der späteren Kaiserjäger, Eisenstecken und Speckbacher erhielten die gol dene Medaille. Das erfolgreiche Vorrücken der Kaiserjäger war in ganz Tirol mit immer grö ßerem und allgemeinerem Jubel begrüßt wor

des bayeri schen Joches, bezw. einer Eingabe an den Kai ser, hatten keinen Erfolg. Die Männer, die hier das große Wort führten, waren meist Leute ohne bedeutende Vergangenheit, ehe malige Bediente, Krämer und Bauern, gebär- deten sich aber als die Vertreter ganz Tirols und richteten ihr Aufrufe an alle Tiroler. Der Angriff war auf den 10. Dezember geplant Wirklich drangen die Bauern am 11. Dezem ber in Innsbruck ein, fanden aber starken Widerstand. Es wurde viel geschossen, allein die Verluste

siegreich in Paris eingezogen und Napoleon entthront hätten, auch in die Täler Tirols. Nun be mächtigte sich aller Gemüter die Hoffnung, ja die feste Ueberzeugung, daß mit dem allge meinen Weltsrieden auch ganz Tirol wieder unter Oesterreichs Zepter zurückkehren werde. Bereits gingen Gerüchte dieser Art, aus guter Quelle stammend, freudig begrüßt durch, das Land. Alle Anschläge und Pläne zu weiterer Gewalttätigkeit wurden aufgegeben und man sah keine bewaffneten ? Zusammenkünfte mehr. Die bisherige

Unruhe und Gärung machte der Stille Platz, und die Sehnsucht nach der Wiedervereinigung mit -Oesterreich gewährte ein heiteres und freundliches Bild und zeigte den Nationalcharakter der Äroter in seiner eigentlichen Natur und in seinem wahrsten Lichte. — Ganz Tirol von der Ve- roneser Klause bis Kufstein und von der Mark Kofel unterhalb Lienz bis zum Block- Haufe an der Bündnergrenze betrachtete sick trotz der Anwesenheit des bayerischen Mili tärs und der bayerischen Beamten ..n größten Teile

dasselbe mit dem Bilde des Kaisers Franz. In.H?' pflanzte man einen ungeheuren kaiserlichen Adler unter Musikbegleitung ^ ober einem Stadttore aus. In ganz Vinschgau sah man kein bayerisches Wappen mehr und im Ober inntale prangte der österreichische Adler von Dorf zu Dorf, nicht nur auf allen Maibäumen, sondern sogar aus den Brunnensäulen. Doch bald kam eine Gelegenheit, diese Gestn- nung noch lauter und deutlicher auszusprechen' Am 12. Mai sollte die Kaiserin Maria Luise auf ihrer Durchreise aus Frankreich uaa

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 16
Date: 02.04.1919
Physical description: 16
« Möge uns Gott helfen! In Nordtirol scheint man vor lauter Envagen und Ueberlegen die Hilfe so lange zu verzögern, daß sie nickt mehr wirksam ist.' Selbst in Italien ifch-Tirol, im sogenannten Trentino, ist die Bevölkerung der italienischen Herrschaft bereits müde und verlangt dort all gemein nach der Selbstbestimmung und Autono mie. — In ganz Südtirol haben sich die Italie ner in den paar Monaten schon grundlich ver haßt gemacht. Boa der Tiroler LandkSverfammlung Verlautbarung. Tie Tiroler

am 14. März die neue Verfassung des Landes Vorarlberg, die ganz nach schweizerischem Muster und auf folgenden drei Grundsätzen aufgebaut ist: die ^csstzgebende und Vollzustsgewalt des Landes' sieht dee Gesamtheit dcS Volkes zu. Das Land ist selbständig (etwa wie ein Schweizer Kanton). kalk «K asjisisurrr ' ßeren Staatswesen angliedern, das Freiheit und Selbständigkeit des Landes innerhalb gewisser Grenzen zu gewährleisten vermag. Nicht nur. daß der Landtag das Recht hat. das Volk in wichtigen

zu. Je der stimmberechtigte und stimmfähige Volksge nosse ist verpflichtet, an allen Wahlen und Abstimmungen deS Landes teilzunehmen. Drkfe aus Nah und Fern. Innsbruck. lSollS wirklichbesser wer» den?) Kalendermäßig ist der Frühimg wohl eingezo gen, aber „der April macht sein Spiel' und der Wm- ter sträubt sich yänz gewaltig, seine Herrschast auf- zugeben; fast täglich schneit eS ganz lustig nnd an man chen der vergangenen Tage ging ein Wind, der durch Mark imd Bein drang. Für d»e Gärten und Felder ^ ist dieses feuchte

sich auch das Arbeitslosenamt twrt nnd ist die- Zentralisierung des Arbeitsmarktes für: ganz Deutsch-' ttrol in die Wege gelltet. Das Amt bennQet sich seumsstraße Nr. 28, Telephon Nr. 259 ^ Raitis bei Innsbruck, .29. März. (E v kgl. Ho» hei t) melde gehorsamst, ich. habe eine neue Nah- rungsquelle entdeckt, sprach der ErnährwigSminister- Kuckuck zum Zaunkönig. Wo, wo? Sprich du alter Sünder, wo liegt diese Quelle? Ja dort drüben steht ^«me Mmhütte» da gibt es für onS vieles uzid gnt» ^üm schnabulieren, wir wollen gleich

unser Flug.;«« instand setzen nnd hinüber fliegen. Als ich neulich einen Ernmdigungsslug i-n diese Gegend wachte, stqs' ich Rauch auS dem Kamin steigen. Ich dachte mir, da muß etwas los sein. Ich lenkte also in die Nahe mld schon schmeckte ich st, etwas ganz unbekanntes; eS müssen Krapfen gewesen sein. Ich ließ Mich ganz !» der Nähe der Hütte ans einem Baum nieder, um zu spekulieren, was hier alles loS ist. Ans einmal ging die Tür aus, ein weiblicher Kopf streckte heraus, mn zu scheu, ob nicht jemand

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Tiroler Volksbote
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Page 7 of 16
Date: 08.03.1916
Physical description: 16
jähriger. Oberschützemneister und Ortsschnlauf- Heher. l Windisch-Matrei, Pufiertal. (Todfall.) In !^!enz starb ganz unerwartet schnell am 25. Febr. der brave Jüngling Josef Klauuser, Stockerguts- Hefftzerssohn von hier uno Landsturmarbeiter bei her Eiseubahnftcherungsabteilung. Seine Leiche lvurde von Lienz in seine Heimat überführt und bort am 27. Februar beerdigt. Der brave Jüng- Ling stand im Alter von 25 Jahren. Vier seiner Hrüder stehen noch im Dienste des Vaterlandes, fünfter weilt verwundet

auf kurze Zeit in sei- zier Hejmat. '.Ä VMs.! Eisaktal. (Große Freude) erlebte tmser Zimlnermeister Anton Vikoler, vnlgo Töfer- ögget, indem seine drei Sohne, welche im Felde kehLn^lle drei innerhalb drei Wochen zu gleicher Neit in Urlaub hier eintrafen, so daß genau acht ^age alle drei beisammen waren. Zwei sind auch Musikanten und so unterhielten sie sich ganz lustig und fidel. Sie gingen auch nach Weißcrchein wall fahrten.! Währenddem erlebten sie noch eine neue Wende.'Ein Bruder, der in russischer

ein Schadenfeuer, das seinen Ausgang in der Lackiererei genommen hat. Obwohl bald entdeckt, nahm das Feuer doch einen solchen Umfang an, daß ihm zwei Motorwagen ganz ^nd zwei weitere zum Teil zum Opfer fielen. Nur der werktätigen Hilfe der gleich herbeigeeilten Mi- kitärmannfchaft ist es zu verdanken, daß die an-' deren Wagen gerettet werden konnten. Das ^eüer wurde erst um 6 Uhr früh gelöscht. Außer den beiden Wagen verbrannten auch die Schub- keite? und der Bauwagen und ein Teil des Hallen daches

in Sarnthein, ist gestorben. Er ist früher Lehrer in Astfeld gewesen. Von den Sarner Standschützen hört man auch nie mals etwas, wahrend von den anderen alle weil etwas im Bötl drinnen ist. Es ist alle weil davon etwas in Urlaub da. Sie sind immer recht gesund gewesen und haben auch recht viel Glück gehabt. Gott sei Dank! -- Ganz Wunderbares ist am Donnerstag, dem Schalttag, den Huberleulen in Nordheim pas siert. Sie fuhren hinauf zum Zuho?e ^in die Tsch-ater), um Fütterung zu holen, und gelang ten

auch ganz glücklich an. Als sie alle Fuder geladen hatten, wollten sie nach Hause fahren. Eine Magd fuhr voran. Als sie einen Schei benschuß gefahren war, kam eine Schneelawine (Windlane) und riß das Pferd samt dem Fuder hinunter ins Tal, wo man es am Tag hernach 4—5 Meter unterm Schnee tot auffand. Das ganze Fnhrwerkzeng war unversehrt. Das Pferd hatte einen Wert von 2200—2200 Kro nen. Das Mädchen, welches mit.dem Pferde fuhr, muß sicher ein gutes Vaterunser gebetet haben. Als es oben die Lawine hörte

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Page 5 of 16
Date: 09.05.1917
Physical description: 16
Mittwoch den S. Mai 1V!7. .Tir»!»r V»I7»5ste.^ ?cr. iv. Dene v. auch bei uns-fich der Spruch erfüllen: »Ende April und Anfang Mai, sind die allerbesten Bau'. Das Meiste ist jetzt schon eingebaut. Interessant war, Wie die Leute sich bchalfen. Da hat jemand ge pflügt — ganz allein. Von hinter demPflug aus hat er die Ochsen geleitet. Das Ochsenvieh stellte zwar übergroß Anforderungen an seine Geduld und an seine Sprachorgane. Neben „hio, wißt und hott' kamen auch Ausdrucke, die das gute Ochsenvieh

große Lawine blieb einige Schritte ober den ersten Häusern stehen. Am meisten gelitten haben die schönen Waldungen und die verschütteten-Felder. — Der so heiß ersehnte Frühling ist endlich auch gekommen; nun ist der Anbau in bestem Gange. Leider heißt es noch immer mit den Kriegsgefan- genenen arbeiten. Sie arbeiten ganz gut, aber unsere Leute wären Wohl ganz was anderes. — Daß es auch in unserem kleinen Ort Gänse gibt, hat man schon vor dem Kriege gesehen und jetzt erst rocht; da gibt

, Pustertal, 6. Mai. (Die Lebensmittelsammlung) für die ganz Armen in Innsbruck hat auch bei uns einen sehr schönen Erfolg ergeben. Zwar muß auS unserer Gemeinde wöchentlich ein hübsches Quantum Butter »gestellt' werden lind viele Familien haben noch dazu ihre Buben beim Militär, die immer wieder um ein „Packl' heimschreiben, denn von der ärarischen Kost bekommt man gerade nicht die Fettsucht. Von einem Ueberfluß an Lebens. Mitteln, wie manche Städter glauben, ist darum bei uns keine Rede. Trotzdem wurde

Ei^r auch Zivilkranke besuchte, ist mit seiner Truppe versetzt worden. Nun „dürfen' wir „Tolderer' wieder bis Bruneck laufen, wenn wir einen Doktor brauchen. Den dortigen Aerz- ten ist es aber auS verschiedenen, sehr triftigen Gründen meist unmöglich zu kommen. Wen» es SLNan, Pustertal. (Der ra uh e Ge selke T o d^) : Nicht bloß unter den Soldaten, sondern auch hier fordert der Tod, der rauhe Geselle, ganz ohne Barmherzigkeit seine Opfer. Am 15. April starb in Arnbach Witwe Maria Fuchs, Nauter- bäuerin. Die gute

und starb unter namen losen Schmerzen, ganz abgezehrt, als. stille Dul derin. Nur zwei Söhnen war es gegönnt, der Mutters Beerdigung beizuwohnen. Sie stand im L6. Lebensjahre und wird von ihren Kindern, die sie so sehr vermissen, schmerzlich betrauert. Mögen ihr dort im Jenseits vergolten werden all die Müh und Sorgen, die sie zeitlebens in diesem Jammertal zu tragen hatte. Nun endlich ist auch der Frühling mit Schneckengang einher gekom men. Die Fesseln des grausigen harten Winters sind zerrissen

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 18
Date: 02.10.1904
Physical description: 18
ein wenig zu überlegen und zu unterscheiden! — Ich bin überzeugt, daß kein Seelsorger, sondern ganz andere Leute diesen Vorwurf erhoben haben. Die Hinfälligkeit desselben ist lncht zu ersehen. — Wenn der Bauernbund in religiös-sittlicher Beziehung einen Einfluß aufs Volk ausübt, so tut er dies immer und überall nur im Einverständnis und unter der fortwährenden Oberaufsicht der hochwürdigsten Bischöfe und der gesamten Geistlichkeit; in den rein weltlichen

habe — ob er auf die Kon ferenz gehen soll und was er dort auszumachen habe zc. Kein kluger Seelsorger wird also wegen des Bauernbundes die Leitung des Volkes verlieren. Es kommen noch ein paar Vorwürfe: „Der Bauernbund', heißt es, „soll unter der Oberleitung eines erzliberalen Mannes in Wien stehen.' — Wer hat denn diesen Mann in die Ober leitung berufen? Niemand als höchstens er selbst und da wird er schwerlich zur Oberleitung kommen. Ich kann euch als ganz be stimmt heute schon erklären: „In die Leitung des Bauern

bundes kommen nur Tiroler und lauter grund katholische Männer!' Eine Oberleitung und namentlich von auswärts brauchen wir nicht und es gibt auch keine. .Aber wir haben in Tirol schon den Katholischen Volksverein,' sagt man; „daSist der richtige Verein für leden Tiroler; wir brauchen keinen Bauernbund.' Ganz in gleicher Weise könnte man sagen: „Wir haben in Tirol den Katholischen Volksverein und dämm brauchen wir keinen Gesellen verein und keinen Arbeiterverein, aber auch keinen'Feuerwehr- Verein

und keinen Kassenverein und keinen Gesangsverein ?c.' ^ Der VolkSverein und der Bauernbund sind zwei ungleichartige Dinge, sie haben beide ein anderes Wirkungsfeld; — der Volks verein ist ein katholisch-politischer Berein, der Bauernbund ist aber ein unpolitischer Berufsverein. Der Bauernbund schädigt nirgends den Volksverein, er tut ihm keinen Eintrag. Beide Vereine können ganz gut nebeneinander bestehen, blühen und segensreich wirken, eS kann auch jedes Mitglied des Bauern bundes, wenn es will, zugleich Mitglied

. wurde eS auf einmal ganz besorgniserregend kalt. KalterWind beiTaq, daß man hätte mit denZähnen klappern mögen, dazu kalte, helle Nächte und in der Früh ein tüchtiger Reif, an manchen Stellen sogar Eis — das war die Bescherung. Natürlich hatte es in Südtirol gerade keinen Reif und keine Gfrier gemacht, die höhergelegenen Orte ausgenommen; aber immerhin war es für diese Zeit ganz ausnehmend kühl. In Meran sank der Thermometer auf 6 Grad. Kurz, es war eine Temp'ratur wie Ende Oktober

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Tiroler Volksbote
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Page 11 of 16
Date: 21.02.1901
Physical description: 16
Nr. 4. „Tiroler Bolksbote.' Seite 11. ganz bekannte Persönlichkeit, und wer ihn kannte, den guten „Herrn Johannes', der musste ihn achten und schätzen. Er war eine knorrige Figur mit einem geraden Charakter und warmen Herzen und hatte sich in der langen Zeit in Sulden so eingewöhnt und eingelebt, dass man sich Sulden ohne den Herrn Johannes fast nicht vorstellen konnte. Das größte Werk, das noch nach späten Jahren an den Herrn Pfarrer Eller erinnern wird, das ist unbestritten die neue Kirche

in Sulden. Wer das alte, ganz unwürdige und elende Kirchlein in Sulden kannte, der weiß das große Verdienst des Herrn Pfarrers zu würdigen, dass er noch am Abende seines Lebens darangieng, die neue, große Kirche aufzu führen Bereits steht die neue Kirche im Rohbau fertig da; es wird ein Prachtbau ersten Ranges, und Gott allein weiß es, wie der Herr Pfarrer wohl seinen letzten Heller sür die Kirche verwendet hat. Er hat sein Geld dem lieben Gott selbst aus Zins gegeben, und Gott zinst ja doch am besten

. Wie hätte sich der Herr Pfarrer gefreut, noch die Vollendung und die feierliche Einweihung der Kirche zu erleben! Doch hatte es der liebe Gott anders bestimmt. Der Tod seines Bruders, des Herrn Pfarrers Alois Eller von Agums-Prad, im letzten Frühjahre hatte unsern Herrn Pfarrer sehr an gegriffen; er sieng an zu kränkeln, bis er am 7. Februar ganz ergeben seine Seele aushauchte. Noch nie hat Sulden ein so großartiges Begräbnis gesehen: der hochw. Herr Decan von Mals und noch sieben geistliche Herren

nicht selten vor, dass er dem einen oder andern gar sein bereits matt flackerndes Lebenslichtlein ganz ausbläst. Ist eigentlich ein heimtückischer Geselle; sein thut's der „Jnfluenza- Tiesel'. Er findet überall hin bis zuoberst auf die Berge, hinauf in die entlegensten Häuser. Frau Influenza ist eigent lich nicht mehr in jungen Jahren, nur hat sie früher nicht auf diesen Namen gehört. — Winter-Tiesel, und weiß Go-t, unter was für Namen sie früher herumgezogen ist; 's ist ein rechter Lumpaci-Vagabundus

zu machen Pflegt. Heute kalt, morgen Südwind, heute Schnee, morgen Thauwetter und so fort. Heuer hat man davon etwas weniger verspürt mit Ausnahme von Innsbruck und Umgebung, wo der Südwind bekanntlich zuhause ist; daher tritt auch die Influenza nicht so heftig auf. Sehr stark ist sie in Nordamerika. In New-Iork sollen tausende und tausende daran erkrankt und viele hundert schon gestorben sein. — Also, der Lichtmesstag hat in ganz Tirol Schnee gebracht, merkwürdigerweise in Südtirol viel mehr als in Nordtirol

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 14.11.1901
Physical description: 16
Sette 2. „Tiroler BolkSbote.' Nr. 23. Nassenweger (der Schreibname ist mir entfallen). — Dieses Comite hat sich bereits seiner Aufgabe entledigt, aber in einer Weise, dass man ziemlich sicher vermuthen kann, die vier Comilemänner sind bereits einem Herrn auf den Leim gegangen, und zwar einem liberalen. — Das Programm, das die vier „ausgearbeitet' haben, liegt vor; einzelne Punkte darin sind ganz recht, über andere lässt sich streiten, aber einige Punkte enthält das Programm, die so dumm

nach Dalmatien ?c., ganz nach Willkür der Regierung. Abgesehen davon, dass eine verstaatlichte Schule viel theurer kommt als unsere jetzige, würden sich die Eltern und die Gemeinden sehr bedanken, wenn sie in die Schule gar kein Wort mehr hmeinzuschaffen hätten, und wenn der Staat mit der Schule machen könnte, was er wollte. Der Staat regiert ehedem schon überall hinein, die Gemeinde vorsteher wissen das alle und beklagen sich tief; nun will man dem Staat Gelegenheit geben, noch mehr hinein zu regieren

als der frühere Punkt — für ein Programm eines Bauern vereines. — Man hat doch vom Bauernbund erwartet, dass er sich mit wirtschaftlichen Angelegenheiten beschäftige; es wurde auch anfangs erklärt, der Bauernbund werde ganz unpolitisch sein und nur mit wirtschaftlichen Dingen sich ab geben; nun kommen aber diese Forderungen, die jede wirt schaftliche Thätigkeit hemmen, ja unmöglich machen müssen. In Oesterreich ist jetzt über vier Jahre die wirtschaftliche Thätigkeit fürs Volt ganz zurückgeblieben

und katholisch. — Der heilige Vater in Rom hat letzten Sommer zweimal Anlass genommen, über unsere Tiroler Angelegenheiten sich zu äußern. Er hat dabei keiner von beiden Parteien, weder den konservativen, noch den Cyristlichsocialen, den Vorzug gegeben, er hat weder den Christlichsocialm noch den Con- servativen zugemuthet, sie sollen ihre Partei aufgeben, er hat beide Parteien ganz als gleichwertig behandelt, er hat er klärt, dass er alle zu seinen Kindern rechne, dass alle sich von den besten Absichten

leiten lassen und alle daS Ihrige zum Siege der gleichen guten Sache beitragen wollen, und er hat gefordert, dass der Friede zwischen beiden Parteien gewahrt werde. — In Bezug auf die Wahlen hat unser allverehrter Fürstbischof Simon vor einigen Wochen ganz bestimmt erklärt: „Ich mische mich nicht ein; von mir aus können die Leute wählen christlichsocial oder conservativ, wenn sie nur katholisch wählen.' Nachdem ich dies vorausgeschickt, so sage ich jetzt als Antwort auf die obm berührten Anfragen

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 16
Date: 13.11.1914
Physical description: 16
und Geschwister. Ich nehme die Feder zur Hand, Euch ein paar Zeilen zu schreiben und hoffe, Euch alle' in be ster Gesundheit anzutreffen. Mein Fuß ist noch nicht ganz gesund. Ich. habe am 14: Oktober . einen Kugelschutz am linken Fuß bekommen. Die Kugel ist nicht ganz durchgegangen, aber sie haben sie schon herausgenommen. Ich werde wieder ganz gut werden^ Hoffe bald wie der zu meinen Kameraden in den Krieg Zu kommen. Von einem Ende Hort man nichts. Der Krieg geht immer weiter und wie schreck- ^ lich

haben, damit wir die Kartoffel abschmelzen können. Laßt mir auch den Isidor grüßen und sagt ihm, daß ich we nigstens schon sieben Russenköpfe hinter dem Schanzgraben stumm gemacht habe. Den Rus sen gehts wie den Murmeltieren bei uns, man sieht meistens nur den Kopf zur Hälfte. Die Uniform ist ganz grau wie ein Murmelfell, sehr schwer zu sehen. Jetzt ruft mich Franzi zum Essen, welches er kunstgerecht hergerichtet hat, bestehend aus Kartossel und Wässer zu einem Brei zerstampft. Gestern haben wir fein gespeist, abends

, denn es ist trostreich! ''/ - Zams, Oberinntal. Galizien,. 29.. Oktober; Liebe Schwester! Ich will Dir kurz schreiben wie es mir geht. Es geht mir sonst gut,'bin gesund und Wohl. Ich bin ailch schon fünfmal tückitig in der Schlacht gewesen, aber die liebe, heilige Gottesmutter hat mich immer! noch besibützt. und ich hoffe, daß sie mich noch tteiter ^beschützen. Werde.' Ich bete alle Tage, daß ich wieder.'gesund und wohlerhalten zurückkehren ? /kam.;' /Liebe Schwester! Im Krieg lernt ein jeder Soldat dÄs Beten ganz

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Page 10 of 36
Date: 05.05.1911
Physical description: 36
Ab geordneten im Parlament Nicht ^parlagget' haben, wie ein ganz „Gescheiter' in den „N. T. St.' zusam menschwätzt. Nun, wir werden wieder für Herrn von Leys eintreten, der, wie besonders die Kälterer be zeugen können, vor vier Jahren nicht umsonst ge- wählt worden ist. — Eine recht traurige Tat geschah „aus Berg', Fraktion von Eppan am St. Markustag vormittags. Ein Bäckergefelle, mit Namen Schmidt, in Siegmundskron a. d. Etsch geboren, nach Böhmen zuständig, kam mit seinem Brotkorbe auch ^um Hause

das Regenwetter die schöne Feier. In NeumaM wurde dieser Tage ein Wohnhaus voll eichet, das ganz Betonbau ist, das erste dieser Art in hiesiger Gegend. — Obst und Wein steht wunderschön, das Gras hat etwas zu trocken. Maikäfer gibt es in schwerer Menge. — In Mon tan fand man den „Aurer Much' tot im Walde. Der Arzt konstatierte Herzschlag. Es ist dies fchon das 15. Begräbnis. So wird der Friedhof klein und das Dorf leer. — Am 9. Juli ist Fir mung in Radein, am 10. Juli in Truden und am 11. Juli in Altrei

jungen Bauern ein Einsehen bekämen, sonst müßte man eine Junggesellen steuer mit Umlage einführen, damit das siebente Sakrament nicht ganz in Vergessenheit kommt. — Ein „armer, reisender Taubstumme', Opfer stockarbeiter, machte hier wenig Geschäft, mehr Glück 'hatte er in Tret, in Fonds aber ging er mit den klebrigen Scheidemünzen selbst, auf den Leim und wurde in den Diebskäsig gesetzt. Der Taubstumme redete dann bei der. Gefangen nahme sogar mehrere Sprachen. — Wegen Miß brauch der Sprache

, wo sie nicht ganz als Dienstbote, sondern mehr als Familienmitglied galt. Seit 16 Jahren war die gute „Trina', wie sie von allen genannt wurde, leidend. Seitdem konnte sie na türlich nicht mehr arbeiten, aber desto mehr mußte sie leiden. Zum Schlüsse kam zur Gliedersucht noch Rückenmarkschwindsucht. Mit größter Geduld ertrug sie alle Schmerzen und hatte oft noch ein Scherzwort für ihre Umgebung. Gegen 30 Jahre war die „Trina' Vorsteherin des Junqsrauenbundes und die 'Mit glieder teilten sich aufs eifrigste

Kissen das Dienstbotenkreuz als Zeichen, daß die Trina ein Dienstbote war, wie es deren leider nicht mehr allzu viele gibt. — Sonst gibt es wohl wenig Neues. Der Winter war Heuer sehr gnädig und verschonte uns fast ganz mit seinen Krank heiten. — Jetzt arbeitet alles in Feld und Acker. ^ ^ Ungenannt Hochw. Martin Unterlechner in Zams 10 T? Unge nannt 1.20 LI. Märkte und Preise. Sistierung der Frühjahrsviehmärkte 1911.^ Zu folge Verfügung der k. t. Statthatterei m Innsbruck wird wegen des Herrschens

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 16.08.1912
Physical description: 16
dem Munde der armen Soldaten abgezwackt wird. Nicht genüg mit dem, dieser Oberjäger versteht es auch, sich auf eine ganz billige Weise sein Brot zu verschaffen, denn, wenn er eines braucht, geht er einfach in einZugszimmer, schnei det sich dort irgendwo das beste Stück herunter und ver läßt ohne Dank, wie er gekommen, wieder das Zimmer. Mancher würde ihm gerne das übriggebliebene Brot an den Kops werfen, das darf man aber wieder nicht, denn das wäre ja Subordination. Auf diese Weise wird Hei

, er solle ihm die Stelle zeigen, wo im vorigen. Jahre der Vater bei den Arbeiten im Stein bruch den Tod fand. Dort angekommen, nahm er ganz unvermittelt seine Brieftasche, welche sein in Amerika erspartes Geld enthielt, aus der Brusttasche, reichte sie seinem Bruder mit den Worte „Das ist für dich' und stürzte sich, noch bevor es der Bruder hindern konnte, über die ungefähr 40 Meter hohe senkrechte Wand hinab.-^- Eine Trienter Bankfirma sandte in den letzten-Tagen einen Wertbrief mit 40.000

waren ihre Leib speise, -r- Heute wurde der 40jähr. Bauernsohn Mart. Karnutsch aus Niederlana tot aus einem kleinen Bächlein gezogen. Für einen Berauschten ist eben jedes Quantum Wasser genug. — Zum Berichte in letzter Nummer wird uns von anderer Seite mitge teilt, daß der Turnverein mit der erwähntere Rauferei nichts zu tun hatte. . ,i . St. Katharinaberg, Schnals. (Hirten-Stücke.) In Katharinaberg, führten einige Hirten ganz possier liche Stücke ausi In einem sehr großen und weidereichen Berg, wo nur zwei

und sich zurückziehen mutz, weil auch andere Mächte ettvas dreinzureden ha, ben. Andere feierten gar auf der Alpe die halbe Dienst zeit. Man veranstaltete als Fest — sei es Trauer- oder Freudenfest.— einen ganzen Tag nichts essen. .Wahr scheinlich wegen zu anstrengenden Märschen müßte die ganze Veranstaltung zurückgezogen werden. Sonst wäre das Jahr hsüer ganz recht. Wir täten halt bald wün schen, wenn uns der. Michl bald einen anderen. Wet terpropheten verschreiben tät. Mit dem. Sommer! ist Heuer wenig lös

zu den Füßen und er machte noch zwei Atemzüge, wurde ganz blay Im Gesichte und stärb. Ein danebenstehender Ärbei- ter . kam dem fallenden Stein so nahe, daß ihm ein Nermel und eine Fußsohle weggerissen wurde. Wäre der Weggeschickte noch da gewesen, so wäre er auch umgekommen. — Dr. Heidegger aus Trient hielt gestern in St. Martin eine gütbesuchte PiusvereinH- Versammlung ab. — Bei uns ist regnerische 'und kühle Witterung. Auf den Alpen ist es gefroren^ Sommerfrischler und Touristen verkehren in mittel

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 20
Date: 16.02.1912
Physical description: 20
bis 45 Grad. — Doch über Nacht schlug der Ton um. Dem Wettermann fiel das Herz in die Hosen, will sagen, der Barometer sank unter die niederste Linie, der Südwind ging kühl. Ich hosste schon, daß wir einen tüchtigen Schnee kriegen; im Pustertal und ganz Südtirol hat es auch wacker geschneit, aber wir be- kamen nur ein paar armselige Flöckchen. — Das Quecksilber siel noch um eine Spur, zugleich schrieb yur ein Freund, daß in Südtirol hoher Barometer- stand sei. Jetzt wußte ich, wieviel es geschlagen

und habe ihn gern, den tollen Bläser; denn erstlich bringt er wieder Leben und Farbe und weiche Stimmung ins Land, ist ein untrüglicher Früh lingsbote und. zweitens ein echter und richtiger Aelp- ler, ein frischer Landsmann. Nur im Alpenland ist er daheim und da nicht überall. — Hinter dem Brenner kennt man ihn nicht ganz, dort äußert er sich als mildes Tauwetter; wer ihn in seiner Pracht und Krast, in seinem Völlen Ungestüm sehen-will, der muß in die nördlichen Täler oder gar in den Jnns- brucker Boden

, die mit dem Herrn auf dem Berge weilen. Die Verklärung Christi strahlt ihren Herzen wieder. Es mag ganz verkehrt und I'nnlos klingen, doch bleibt es wahr, was ein be- rühmter, weltersahrener Mann gesagt hat, nämlich: „Je näher dem Kreuze, desto näher der wahr e n Lebensfreu de!' Ich weiß euch keinen schöneren Text für diese hohe nachweihnachtliche Fest zeit. Ueberlegt euch den Spruch ein bißchen und ihr werdet dann keine Sehnsucht nach dem Turbel und den Fleischtöpfen Aegyptens empfinden. — Wünsch

ganz auf. Llber jetzt wird die ' Masse der Spaziergäyger immer dichter. Ans allen Quergassen flutet es heran. Der Menschen strom schwillt zu einem beängstigenden Gedrücke, ein Stehenbleiben oder Umkehren ist nicht mög-^ lich, man wird notgedrungen von der Woge mit getrieben. Bei einbrechender Nacht erstrahlt der ganze Boulevard in einem Lichtermeer. Elek trische Riesensonnen, lärmende Inschriften und > Neklamefiguren, aus Tausenden bunter Glüh- ^ lichter gebildet, flammen an Giebeln, Fronten

habe ich nicht ein einzigesmal ein schroffes Entgegenkommen erfahren. Ein Bedienter in Notre Dame, welcher uns eine Besichtigung nicht erlauben durfte, zeigte ein solches Leidwesen dar über, als ob er selbst der Abgewiesene wäre. Auch die Kellner in den Restaurants und Cafes haben einen ganz anderen Ton als bei uns in Deutsch- - land. Das Schnarrende, Korporalmäßige trifft man hier nirgends. Wir besuchten eines abends eines der vornehmsten Cafes in Jnner-Pcrris. Um die feine Pariser Gesellschaft zu sehen, woll ten wir trotz

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 18
Date: 30.09.1906
Physical description: 18
, drückte ihn förmlich nieder. Er sah kaum deu hübschen, neuen Scheunenbau, er sah nicht die Ordnung und geregelte Wirtschaft, welche sein gelehriger Schüler, der Hans, so musterhaft weiter geführt und ausgestaltet hatte, er redete wenig, sprach kein Wort der Anerkennung, wie es der Hans wohl erwartet hatte, nnd gab auf alle Fragen nur zerstreute Antworten. Auch blieb er nur ganz kurze Zeit und nachdem er etwas förmlich Abschied genommen, ging er sehr rasch fort. Als er an Prähansers Türe vorüberkam

, trat Plötzlich das Mariele heraus, schaute ihm tief nnd bedeutungsvoll in die Angen uud sagte freundlich, aber etwas schüchtern: „Grüß Gott, Florian! Kehr' doch bei uns auch, ein bisl zu! Darfst doch die alte Nachbarschaft nicht ganz vergessen.' - Nachbarschaft! Der Florian legte in seiner überreizten Stimmung heute alles falsch aus. —Er erwiderte kalt und unfreundlich: „Dank' schön, ich Hab' nicht Zeit; übrigens ist bei Euch schon sonst Besuch genug.' Das Mädchen wurde glührot vor Scham. Es sagte

ziemlich laut: „B'hüet'Gott nachher!' drehte sich sehr rasch um und verschwand in der Türe. . Der Florian ging jetzt langsam weiter und es wurde ganz finster in seinem Herzen. Einigemale, sprach er halblaut: „Jetzt ist alles aus und fertig und übers Jahr geh' ich sicher nach Amerika.' (Fortsetzung folgt.) Nachrichten aus Stadt und Land. Vorerst bemerke ich, daß die Viehpreise ein wenig im Sinken sind; die Nachfrage ist bereits geringer.. Die Ursachen haben wir bereits letztesmal angegeben

, da wir die diesbezüglichen Befürchtungen zum Ausdrucke brachten. Die Südtiroler Bauern müssen nämlich vielfach infolge der großen Trockenheit mehr Vieh verkaufen oder können weniger einkaufen als sonst. Etwas merkt man wohl auch schon den deutschen Zolltarif ; das läßt sich nicht leugnen. — Vom Wetter kann ich nicht viel G'scheites berichten. Am 16. und 17. September hat es in ganz Tirol umgeschlagen und wie! In Südtirol hat es endlich einmal tüchtig geregnet; allerdings für manche ausgedörrte Gegenden

aus dem Schlafzimmer Kr. 700) gestohlen worden sein. Der Täter hat sich sicher mehr als gut aus^ekannt. — Am Sonntag, den 16. September, nachmittags, wurde iu der Veranda des Hotels „zur Krone' in Waidbruck eine öffentliche Versammlung des Christlichsozialen Vereines abgehalten, welche einen sehr schönen Verlaus nahm. Trotz der sehr un günstigen Witternng, welche gewiß viele vom Besuch abgehalten, war die geräumige Veranda schon bald nach 3. Uhr ganz gefüllt und viele mußten in den Nebenräumen bleiben. Die Redner

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Page 11 of 16
Date: 01.12.1915
Physical description: 16
, es ist halt wie überall; er hat auch uns, wenn wir auch fast zuhinterst im Tal herinnen suü>, nicht verschont. Gar manche Familie hat er schwer getroffen, da er ihr das Oberhaupt ent rissen hat. Doch wird hier nicht so sehr gejammert, wie an manch anderen Orten, wir wissen ja alle, daß das Vaterland der Hilfe so notwendig bedarf. Wenn schon die Sol daten im Felde alles mit Geduld ertragen, wie sollen denn wir zuhause dann nicht ein Gleiches tun. Am traurigsten kommt mir vor, ist, daß auch hier in ganz

Passeier nicht geläutet wird, . „ ^ ^ - - - - ' ? Auch zeht m diesem Krieg wür den kaum welkiger Helden sein als vor hun dert Jahren. ^ Göflan, Vinschgau. (Mit dem G e s u n d- heitsz u st a n d) sind wir recht zufrieden; fast ein jedes altes Weibele hat Heuer im Sommer, wenn schon nicht im Feld, so doch im Haus die meiste Arbeit verrichtet, daß die jüngeren Weibev- leut im Acker und Wiese die Knechtsarbeit haben tun können. Ma möchte meinen/ wir hätten ganz extra einen Segen gehabt, weil trotz

. Auf einmal war Feuereinstellen und es wurde ganz ruhig. Da sagte ich: Jetzt gehen wir hinunter. Ich ging voran, die andern folgten mir nach. Als ich zu den Feinden kam, lagen hinter einer Mauer vier, wie vernagelt. „Halt!' rief ich, „ergeben, oder ich schieße!' Sie standen auf, hielten die Hände hoch und gaben nur die Hand. Ich fragte sie, ob noch irgend welche da stecken. Sie zuckten die Achsel und sagten: „I weise nit.' Ich ging weiter hinunter, um nachzuschauen. Da lag einer unter Zwei Brettern unb zeigte mir ein weißes

Säcktuch. Ich bedeutete ihm, er soll her auskommen. Da standen gleich fünfzig auf; ich war selber ganz paff, doch die Schneid verlor ich - mcht. Unser 6 Mann gleich 54 gefangen nehmen- ist halt doch ein wenig viel. Es waren auch dre^ Leutnants und ein Hauptmann dabei. Sie fragten uns immer: „Wie viel Mann seid ihr?'! Doch wir wußten uns gleich zu helfen, indem wir' immer fest hinaufwinkten, die andern sollen her- unterkommen. Da hatten, sie halt doch kein ez Schneid. Der Hauptmann war ganz unten

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Page 3 of 20
Date: 16.04.1919
Physical description: 20
demokraten von einer Volksabstimmung nichts wissen. Ihr falsches Spiel käme ja dann offensichtlich an den Tag, darum muß Gewalt vor Recht-und Freiheit gehen. Den Anschluß an Deutschland lehnt auch die weitaus überwiegende Mehrheit unserer Deutschnationalen ab, denn fie wissen zu gut, daß dadurch Millionen deutscher Volksgenossen geopfert und um ihre Nationalität betrogen würden, von den wirtschaftlichen Schäden ganz abgesehen. Für den Anschluß sind nur ei» Häuflein roter Parteifanatiker und unklarer all

- ?rr. is. «srrre s. den wird. Wir bringen gelegentlich der Wahl die Bestimmungen noch des Näheren. Heute bloß die Hauptfache. Ganz Tirol zerfällt in zwei Wah' kreise: Rordtirol und Südtirol. Jeder Wahlkrel ' wählt 28 Abgeordnete. DaS Kuriensystem (Gros grmtdbesitz, Prälaten) wurde gänzlich falle« gelaj sen. Wir finden daS begreiflich und haben auch erwartet, hat ja die gegenwärtige Prodis rische LandtagSversaMmlung die Vertreter genam. 5er Kurie, ebenso wie den Pros. Dr. Schoepfer gar nicht einberufen

sein. Der Antrag wurde von Unter- kircher eingebracht und ist begrüßenswert. DaS Verhältniswahlrecht wurde beibehalten. Wahl pflicht wurde keine eingeführt, wohl aber daS Frauenwahlrecht. Die neue Landesversammlnng wird auf zwei Jahre gewählt; also in zwei Iah. ren geht die Wühlerei wieder los. Grund der kur zen Dauer: weil die neue Versammlung die einzige Aufgabe haben soll, dem Lande eine neue Ver fassung zu geben. Das ist so die Hauptsache. M, man sieht, ist das Wahlrecht ganz den Sozialdemo kraten

aus den Leib geschnitten. Unsere Seilte h.->- den überall nachgegeben. In der alten Zeit h<^ in Innsbruck einmal ein Hausierer viel Heiter?. hervorgerufen. Er bot auf der Straße Hamp?» Männchen zum Kaufe aus, die mit dem Kopfe Iü knappten, wenn man an einem Schnürchen zog. Dabei rief er zur allgemeinen Gaudi: „KaustS Landstände- (Abgeordnete). Wäre der Man? heute am Platze, würde er sicher gute Geschüsk machen. . - , ^ / Sehr unangenehm wird eS im ganzen Land? empfunden, daß wieder nur in ganz Rordtir

'1 nick ganz Südtirol je ein Wahlkreis ist.^ So Hab ' die Roten u. Blauen natürlich komod Gelegenhc '. im ganzen Lande bis ins kleinste Rest zu agitier -i und alles drunter und drüber zu kehren. Es iß auf diese Weise auch scbwer, die Abgeordneten richtig zu verteilen. Es wird daher fast daS Best« sein ma» verteilt die Abgeordneten ans Stände. Diese können dann verschieden im Lande verteilt sein. Auf diese Weise würde man auch zu einn weit gediegeneren Vertretung kommen. Notwen dig

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Page 2 of 16
Date: 20.03.1919
Physical description: 16
der Faust im Sacke wird man sich dort verabschieden, und daS nicht bloß die Besiegten, sondern auch ein Teil der Sieger, weil auch sie Nicht voll und ganz auf ihre Rechnung kommen werden. Der Friede» wie er in Paris gemacht wird, wird nicht durch Versöhnlichkeit neite Kriege unmöglich zu machen suchen, sondern da durch, daß er den Gegner derartig niederdrückt, daß er auf Jahrzehnte sich nicht mehr erholen kann. Was uns anbelangt, so steht es heilte schon fest, daß die Franzosen einen Anschluß

?n dieser Frage nimmt zur Zeit die italienische Regierung ein. Sicher soll auch sein, daß Deutschböhmen den Tschechen ausgeliefert wird. Die ganze Schwere der Niederlage wird man Deutschland empfinden lassen. Wie man sein Gebiet zuschneidet, ist noch nicht ganz klar, soviel ist <Ser sicher, daß man sich bemüht, dasselbe teil weise mit neutralen, teilweise mit feindlich gesinn- ten Kleinstaaten zu umgeben. WaS die Zahlungen anbelangt, so. ist eS ganz sicher, daß Deutschland mindestens 100 bis 150 Milliacken

, daß man ihm auch unter einem Vorwand seine Handels schiffe abnehmen wird. Ganz sicher wird man Deutschland die Zufuhr von Rohstoffen aus über seeischen Landern und die Ausfuhr dorthin, kurz den Hmchel, sehr beschranken. Deutschland wird arm werden, bettelarm, ich denke aber, daß ihm gerade diese Armut zum Heile gereichen wird, denn die Wege, die Deutschland in den letzten 4V Jahren gewandelt, waren zwar glanzende, ge wichten ihm aber innerlich nicht zum Heile. Es kann Deutschland auch ganz gleich, oder sogar «cht

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