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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 16
Date: 11.07.1917
Physical description: 16
schüchtern: „O Papa, ich sage gewiß nichts mehr von dem Hachelstuhl: aber sprich doch ^kine wlchen abscheu lichen Worte mehr aus. Die ehrwürdige Schwe ster Hyacintha hat erst jüngst gesagt, so etwas sei sündhaft und beleidige den lieben Gott recht Hehr.' „Laß mich in Ruhe mit deiner ehrwür digen Hyacintha und den andern Klosterkatzen', zeterte der dicke Herr spinngistig; „ich frage den blauen Teufel nach ihren frommen Sprüchen; durch die wird mein Nock nicht ganz.' Das Kind erschrack noch mehr, erhob

befindliche Bänklein nieder und begann mit einfaltvoller Ändacht zu beten: „Göttlicher Heiland, wie danke ich dir, baß du den Knaben desWeges dahergeführt hast! Mache nur, daß^ seine Arbeit recht gut aus« fällt; dann wird Papa wieder zufrieden und ver gnügt sein. Um was ich dich aber um deiner hei ligen fünf Wunden willen ganz besonders bitte, ist das: Gib doch, o lieber Jesus, daß her Papa die schlimmsten Worte nicht mehr ausspricht, die dir mißfallen; gib, daß er sie ganz vergißt und daß sie ihm gar

unser, der du bist, in dem Himmel' usw. . v . > » Während das gute Kind - in seiner Unschuld und Einfalt also betete, nahm der Toni im Ge holze das große Werk der Kleiderreparatur vor. AM er schickte im Stillen einen Alten Gedanken zum Himmel empor: „Lieber Gott, nur diesmal hilf mir, daß meine Schneiderei ordentlich aus fällt!' Und der liebe Gott segnete seine Hand, und der Stadtherr erkannte bald, daß der Knabe ganz was Tüchtiges liefere, und als der Nock zusam mengeflickt war, ho fleißig und so sauber, daß man schon genau

schauen mußte, um die Naht zu fin den, sprach er vergnügt: „Bravo, du bist ein Mordskerl; das hätt' ich dir gar nicht zugetraut; jetzt nimm das Beinkleid in die K?n.' „Da wird's wohl nicht so gilt gehen, weil ich's am Leib - nahen muß.' — „Tut nichts; wach', was du ma- - chen kannst, und wenn ich gegen die Stadt zu komme, knöpf' ich den Nock zusammen; das deckt Hon.' ' ' - - ' ' V' Äuch die Ausbesserung dieses Kleidungsstückes fiel recht zur Zufriedenheit des dicken Herrn aus, und ganz wohlgemut trat

, warum ihn der Vater zu diesem Meister gebracht, und schloß: „Am meisten schmerzt mich das^ daß ich der Mutter durch mein Davonlaufen einen neuen Verdruß mache. Ich konnte frei lich nicht mehr anders. Aber wenn ich daran denke, wie sie geweint hat. als ich von daheim fortging, da wird mir selber das Herz ganz schwer!' Und er ließ den Kopf gegen die Brust herabsinken und weinte, daß eine Träne die andere schlug. Das Mädchen schmiegte sich an den Vater und flüsterte: „Papa, erbarme dich des armen Kna

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 21.07.1915
Physical description: 16
^eite 8. Nr. 3), „? irokeiBollSbot r.' Mittwoch, den 21. Juli 1915. nerstühlo große Lücken aufweisen, und dabei in bei großen Familientische in der Stube. Dort ist der Platz, wo früher der Hausvater, die Bu ben und Knechte nach Rang und Älter ihren Stammsitz, innegehabt, meist leer. Auch sind die größeren Pfannen für bessere Zeiten zurückgestellt worden. Ein Haus steht zur Nachtzeit ganz leer, die Bäuerin, die allein daheim ist, geht ins Nach barhaus schlafen. Auf diese Weise

diwostok, am Ufer des stillen Ozean, ganz nahe an der japanischen Grenze, in russischer Gefangen schaft im 32. Lebensjahre gestorben. Er war der Sohn des Sparkassedieners in Bruneck, vermählte sich im Herbste 1913 mit Maria Schneider, Pei- ßertochter von Sillian, und übernahm bald da rauf die Geschäftsführung des altberümten, leider in Konkurs geratenen Wirtshauses „an der Mahr'. Kaum war er bei der ersten Mobilisie rung als Vatronilleführer im 1. Tiroler Kaiser- jäger-Negimente zun: Kriegsdienste

wir seit den letzten Tagen ganz deutlich, lvenn auch aus weitester Ferne, über Freienbichl trüber, wahrscheinlich aus Buchenste'.?'., das Dröhnen der Kriegskanonen. — Der Kornschintt hat bei günstigstem Wetter bereits begonnen. — Wir danken dem „Bötl' für alle liebevollen Worte des Trostes und der Aufmunterung in dieser schweren Zeit und senden auf diesem Wege allen unseren lieben Gemeindeangehörigen drau ßen in der weiten Welt, in Polen und Galizien» an der welschen Grenze, in Böhmen und Ober

. (W e t t e r u n d K r i e g s- bericht.) Das Wetter ist bei uns wie es sein soll. Wenn es die Nacht regnet nnd beim Tag die Sonne scheint, hat einmal ein alter Bauer gesagt, ist gut Bauer sein; so ist es jetzt bei uns schon länger als 1V2 Monate getvesen. Daher ist alles schön, nur die Trauben litten großen Schaden. — Von unserem ganz kleinen Oertchen sind 12 Männer eingerückt zur Ehre Gottes und zum Schutze unseres Vater landes. Einem von ihnen, nämlich Peter Wenter, Vater von 7 Kindern, hat sein junges Leben

! Heute schreibt Dir eine ganz unbekannte Leserin ein Brieflein und muß Dir berichten, daß es bei uns heute stark geschauert hat. Die Trauben waren Heuer Wirklich schön, wenn schon die Peronospera stark wütete; aber man hat sich halt doch Mühe gegeben mit spritzen, damit die Krieger, wenn sie zurückkommen, einen Tropfen guten Weines trinken können, was sie auch redlich verdienen. Aber heute ist halt uns.Weiberleüt der Mut gefallen, denn seit wir gehenken, hat es bei uns Klausenern.nie

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 21.02.1917
Physical description: 16
nicht. Mich geht's nichts an. ich misch' mich in keine fremden Sachen, bin mit allen Leuten gut' Freund.' ^ . - . Das Männlein krümmte und drehte sich wie ein Regenwürm, der in die Brennesseln geraten <st. da stürmte plötzlich die Meisterin, ganz rot im Gesichte, durch die Tür-heraus und schrie: . ^ „Rupert, du Kuhschweif, du Lämperer, Hab' ich dir das gesagt? Mit deiner Plmckerhaftigkeit tunkst uns auch in die Suppe und machst uns alle Unglücklich. Marsch herein.' Sie packte ihn mit festem Griffe und zerrte

entdeckte; natürlich war kein Zipfel von ihr Z.u Men. Als :ch nach den Feiertagen wieder ein biß' VM hausiert hcch' mch einmal beim Svaitenbauer übernachtete, kam unter dem Abendessen die Nede üuf den Klausenjchneider. Die Leute fragten mich, was ^denn da oben vorgefallen und warum die Vertha 1?>. Ich laate gleichgültig, daß ich ganz uoerfxagt war'; die Sckneidersleute taten gar so Augeknöpft. und ich brächte keine Silbe von ihnen heraus. Da erzählten die Maade, es habe vor orei Wochen

es mir herzlich. Ich faßte hundert Pläne und verwarf sie Wiedel Aber dem Geheim nis mußte ich auf die Spur kommen, sollte es Prag kosten. Am nächsten Morgen Hab' ich meinen Pack beim Leitner eingestellt und bin nach Schwaz gewan dert. Berthas Muter Hab' ich schnell gefunden. Sie war eine abgehärmte, etwas vergrämte Frau und glich stark ^r Schneidermeisterin; in ihrer Ju- gend ist sie vielleicht schöner gewesen wie diese. Ms ich sagte, wer ich sei, und der Bertha nach fragte, wurde sie ganz- rot vor Zorn

zu vexieren.' Und gleich darauf wieder recht ein gesalzenes. Und so ist's weiter gegangen, bis der.Kerl ganz blau gesotten war. Ich Hab' ihm keine Ruh' ge lassen, er hat mit Aerger und Schand' abzichen müssen Hinter ihm ist ein schallendes Gelächter und ein wildeZ Schuhgetrampel losgegangen. AlleS hat sich gefreut und dem Schacher die Abfuhr gegönnt. Mir wäre im Traum nicht eingefallen, daß der Kerl schnurstracks zum Klausenschneider hinauf rennt und der Meisterin brühwarm erzählt, wie ich beim Sixtenwirt

getan und gesungen Hab'. Mir in selbiger Nacht so übermütig und toll gewesen» daß ich mir selber ganz frenid war. Ja, der^Wein macht oie Leute gefcheidt und verrückt. Am nächsten Morgen hatte ich einen gräßlichen Katzenjammer im Kopf und !m Hirzen; vor meiner eigenen Per- son Hab' ich mich geschämt, und die ganze. Welt,st mir zum Ekel gewesen. Ich bin mit meinem Pack wie ein Flüchtling zum Tal hinaus. ' ^ Mein Plan war. nach Innsbruck zu reisen uno dort einiges Geld in die Sparkasse zu legen

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 20
Date: 30.06.1911
Physical description: 20
nach der Stelle, um den Verunglückten aus seiner Lage zu befreien. Obervintl, Pustertal, 26. Juni. (Bautä tigkeit.) Unser Dörflein bekam .innerhalb der letzten zwei Jahre um die Kirche herum ein ganz neues Aussehen, da sehr viel gebaut und er neuert wurde, und zwar so, daß die Gemeinde doch die Auslagen nicht allzusehr verspürte.' Die Kirche, der Turm und die Friedhofkapelle beka men ganz neue Dächer, der Turm erhielt neuver goldete Kuppeln, einen neuen Blitzableiter, da er bisher eines solchen ganz entbehrte

, und in allerletzter Zeit auch eine ganz neue Uhr. Im Friedhofe wurde' eine neue Lourdeskapelle ge baut, welche allgemein sehr gelobt wird. Der Wi dum wurde so gründlich umgebaut, daß man ihn / mit Recht einen Neubau nennen kann, der sehr gut gelungen ist. Das der Kirche gehörige Mes nerhaus samt Futterhaus bekam nebst manchen anderen Veränderungen und Reparaturen auch ganz neue Dächer und das Gasthaus neben' der Kirche wurde ebenfalls vollständig umgebaut, ver größert und verschönert. Auch der Gesang

. — Am 12. Juni war das Begräbnis des k. k. Postmeisters Johann Tönig. Viel Volk von ganz Defereggen, Schützen und Musik . von St. Vxit, Veteranen. von St. Jakob und k. k. Gendarmerie nahmen daran teil. 27- Jahre all, start und gesund, wurde er durch eine Verküh lung ein schnelles Opfer des Todes. Für die Fa milie des alten Vaters ist der Todesfall ein über»

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Tiroler Volksbote
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Page 10 of 40
Date: 12.04.1912
Physical description: 40
die Sakramente der Buße, des Altares und der Ehe empfangen, was auch recht ist» Aldein, Etschland, 4. April. (Neue Orgel.) Im vergangenen Monat wurde dahier eine vollstän dig neue Orgel aufgestellt und kürzlich fand die Ueber- prüfung derselben durch bewährte Fachleute statt. All gemein ist das Urteil darüber: .Das Werk lobt seinen Meister'. Alle neuesten Erfindungen auf dem Gebiete der Orgelbautechnik sind hiebei verwendet;. was aber dem Werke zum ganz besonderen Vorzuge gereicht, das sind die vielen

, seinen Pianoregister, die sich ganz vorzüglich zur Gesangsbegleitung eignen; und das ist die Hauptsache, denn in der Kirche soll die Orgel, wenn sie schon die Königin der Instrumente ist, nur dienen, sie soll den Gesang unterstützen und begleiten; gedachten Zweck aber erfüllt diese neue Orgel vollkommen. Der Gemeinde ist zu diesem Werke, das zudem noch eine neue Zierde der schön restaurier ten Pfarrkirche bildet, nur zu gratulieren. St. Felix auf dem Non'sberg, 27. März. Mute Zeitungen.) Was in unserer Gemeinde

, daß bei uns in St. Felix der Piusverein ganz erfaßt und auch praktisch durchgeführt wird. Die Piusvereinsmandatare und -mandatarinnen arbeiten auch emsig wie die Bienen, desgleichen die Förderin nen des „Fidelisblattes', das ich oben mit 20 Ab nehmern zu erwähnen vergaß. An vierteljährigen Piusvereinsbeiträgen wurden 80 Kronen eingesendet. Jetzt haben wir auch noch mehr als ein Dutzend ka tholische Bauernbündler und mehrere Bauernzeitun gen-, die sich wohl bald an Zahl vermehren werden. Wenn es in allen Gemeinden

so aussieht, dann ist für die „schlechte Presse' in Tirol kein Plätzchen mehr ^ haben, Harum chl kräftiges „Bravo!' den FelixerNj - N. L. Frau im Walde. (All e r l e i.) Am 23. März schoß sich der kleine Schulknabe Johann Hofer, während er die Schule und gemeinsame Beicht schwänzte, mit einer Pistole in die rechte Hand, die ihm in Cles, wie man hört, ganz abgenommen werden mußte. Am gleichen Tage wurde von Herrn Richard Larcher die Bäckerei eröffnet, die nicht bloß mit Freu- den begrüßt

. Der Fahrpeis soll ans 5 bis 6 Kro nen festgesetzt werden. Bekanntlich besteht in Bayern ein derartiger Plan schon lange, daher sind bei Auf tauchen dieses Planes die Bayern ganz aus dem Häusl gekommen. Die Schweizer Bergbahnen sind alle gut besucht und rentieren sich gut. Tirol hat bis dato bloß vier, fünf solcher Bahnen. ^ Aus aller Welt. Zusammenstoß eines Automobils mit einer Es kadron. Am 22. März begegnete ein Kaufmann aus Linz mit seinem von ihm selbst gelenkten Automobil auf der Rückreise von Wels

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Tiroler Volksbote
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Page 13 of 16
Date: 07.02.1901
Physical description: 16
Nr. 3. „Tiroler Volksböte.' Seite 13. Von dem riesigen Reingewinn, welche dieselbe alljährlich er zielt, werden wohl viele Tausende an verschiedene Institute in Bogen vertheilt; man hat aber noch nie gehört, dass je einmal eine der vielen umliegenden Landgemeinden dabei be dacht worden wäre. Trient, 31. Jänner. Heute erscheint Trient einmal im weißen Unschuldskleide; wird aber nicht lange dauern, da es schon wieder ganz licht wird. Hoffentlich hat es in Nord tirol die Wünsche vieler besser

befriedigt. — Was soll man sonst melden? Vom Fasching? Da merkt man wenig, außer dass die Mädeln und Fräulein abends von losen Burschen mit buntem Flitterzeug beworsen werden, und, ja richtig, dass auch hier die Deutschen ihre „Knödelpartien' haben und, wie man hört, ganz Gehöriges leisten. ^ Vor einigen Tagen legte sich etwas außer der Stadt ein italie nischer Arbeiter auf die Schienen und wurde von dem Nacht eilzuge überfahren. Wie oft liest man davon! Es ist schauer lich ! — Etwas heiterer

Politik, aber das sage ich ihm schon, am besten ist es, entweder ganz Tirol zusammenhalten oder ganz trennen, sonst kriegen wir auch solche Ausgleiche wie zwischen Oesterreich und Ungarn. Dürnberg bei Hallein (Salzburg), 31. Jänner. Die «Boten-^Leser in Tirol werden gewiss nichts dagegen haben, wenn sie hie und da ein Brieflein aus dem Salzburgischen im „Bötl' finden, und die Salzburger werden es ohne Zweifel mit Freuden begrüßen. Wie im Jnnthal und, wie es scheint, überall, so tobte

auch durch das untere Salzach thal am 28. Jänner ein gewaltiger Sturm. An ein paar Orten, z. B. in Straßwal chen bei Salzburg zc., deckte er Kirche und Häuser ab. Selbst Blechdächer waren ihm nicht zu niet- und nagelfest. Auch bei uns ließ er ein Paar Hausvächer mitgehen. Dazu war er hier sogar noch von einem ordentlichen Gewitter, d. h. mit Donner und Blitz, begleitet. Aber etwas Gutes brachte er auch, nämlich einigen Schnee, um den uns vorige Woche Regen und Sonnenschein fast ganz gebracht hatten. Und so gibt

, und muss man dabei steile Stollen auf die oben er wähnte Art hinunterfahren. Dann geht es wieder über unter irdische Teiche, welche von jetzt an elektrisch beleuchtet werden. Zu diesem Zwecke wurden drinnen im Bergwerke selbst eine Turbine und eine elektrische Maschine aufgestellt. Das ist nun ganz feenhaft, fast so wie — beim Kaiser Karl im Untersberge drinn'. — Leider habe ich auch etwas Trauriges zu erzählen. Unter unseren Kindern herrschen derart Masern und Diphtheritis, dass die Schule geschloffen

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 17.01.1917
Physical description: 16
ist noch sehr schwach gewesen, und ich mußte alle Bittfürnns rasten. Aber ins Schneiderhaus zurückkehren wollte ich um keinen Preis, obwohl sie mich beim Abschied förmlich gebeten haben, wenn es mir zu hart werde, soll ich ganz bestimmt wieder kommen. Ich bin langsam nach Kitzbühel gewandert, ohne viel zu hausieren. Erst hinter St. Johann, ge gen Kirchdorf und Erpfendorf, wo ich noch wenig bekannt war. Hab' ich das Geschäft wieder flott aufgenommen. Ich Hab' jetzt ettvas höhere Preise verlangt und bin gleich

war ich schon wieder in St. Jo hann und Hab' meine alte Nunde begonnen. Das Geschäft ging nickt übel, aber die Leute waren doch nicht recht zufrieden mit mir. weil ich kei nen Humor mehr habe. — und ausschauen tu' ich auch wie ein Leichenbitter, sagten sie. Wenn man sich den einen Fuß ganz und den andern halb gebrochen und einen Monat still liegen hat müssen wie ein Kolzprügel. ist's wohl zu verstehen, daß man ein bißchen Farbe laßt, entgegnete ich. und das Löcken vergeht einem Hausierer auch, wenn er acht

Wochen keinen Neukreuzer verdient. Ob dieser Ned' haben die Leute das größte Er barmen gehabt und kauften nur an vielen Orten mebr ab, als sie gebraucht baben. — Daß mein Trübsinn nur vom schlechten Verdienst herkomme. war aber nicht ganz aufrichtig geredet. Mir ist furchtbar Zeitlang gewesen um die Leute im Schneiderhaus, heißt das, zum größten Teile Wohl um die Jungfer Bertha. Tag und Nacht Hab' ich das Mädchen nicht ans dem Kopf gebracht, und mir ist Vorgekommen, die ganze Welt sei ohne die Bertha

für mich wie ein Friedhof. Oesters wollte ich eine Nachricht schicken, aber ich Hab' mich vor den Leuten scheniert, und das Briefschreiben war damals noch lacht so Brauch wie heutzutage. Je näher ich auf meiner Runde gegen Hohen brunn gekommen bin, desto eiligör Hab' ich's ge habt, und zuletzt hat's mich nur so an Händen und Füßen fortgezogen, als ob Mir Wind in die Glieder gefahren wär'^ Um Pfingsten kam ich nach Kirchberg. Dort Hab' ich meine Kraxe zu rückgelassen und bin am Pfingstsonntag nachmit tags ganz leer

Freud' machen, wenn du es annehmen tätest.' Zugleich wickle ich das Papier auf und zieh ein seidenes Halstuch von grüner Farbe mit gelben und roten Streifen heraus, das ich in Salzburg gekaust hatte, und schieb' es ihr hin. Da wird sie brennrot bis an die Haare, zittert wie ein Espenlaub und sagt fast unwillig: „Wo denkst denn hin? Ich darf von einem fremden Menschen keine Geschenke annehmen.' „Ein ganz fremder Mensch werd' ich dir nicht sein,' erwidere ich, „wenigstens bist du mir nicht fremd

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Tiroler Volksbote
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Page 10 of 16
Date: 17.01.1917
Physical description: 16
diese ernsten, bärtiaen Männer gerade vor, wie die Hirten von » Bethlehem. Auch dem lieben Jesukind in der Grippe wird dieses Weihnachtslied aus rauhen ''. Kriegerkehlen ganz besonders gefallen haben.— ' Der Regierungsantritt unseres jungen Kaisers wurde hier, wie überall, am St. Stephanstag, mit ^ levitiertcn Hochamt, mit Tedeum ui^d Kaiserlied- Zefejert./ Auch in . einer W Herzen gehenden Pre-> digt wurde uns das Glück geschildert, daß wir in einem'Staate leben, der von' einem katholischen » Fürsten

regiert wird. Wir sollen den: lieben Herr- gott danken, daß wir auch in dem neuen Kaiser ^ einen wahrhaft katholischen Regenten haben, und 'ihn bitten, daß er unseren Kaiser beschütze, und .. . ihn ganz besonders vor falschen Ratgebern bewah- ' re. Das war der Grundgedanke, dieser ausgezeich- ) ^'neten Predigt. In letzter Zeit wnrde hier in mehreren Bauernhäusern eingebrochen. Glückli- . / cherweise wurden die Diebe, meistens gefangene ' ^ Russen noch rechtzeitig bemerkt und verscheuchte ^ Abgesehen

doch biÄveilen die Sonne l>eraus, so e-wdaß es den Schnee wieder fast gänzlich hinweg- ' ! -räumte. Tie ersten Tage des neuen Jahres wa- ' / ren sogar frühlingsmäßig warin, so daß der ^ Schnee zusehends schwarz wurde. Der Boden, der ! Heuer überhaupt, nie ganz zugefroren war, taute s ' vollständig auf. Die Vöael ließen ihr „zi zi be' 7 5 hören, und man glaubte sich mitten im Frühling l versetzt. Aber die Freude dauerte nicht lange; am c u y., 7. und 8. Jänner trat dann eine empfindliche . ^ Jännerkälte

selbst die Bemerkung hinzugefügt, bei dem Holzanbotzwang, den der Magistrat erließ. — Heute haben wir.wieder Neuschnee; es ist gut, daß keine Kursaison ist, sonst würden uns die Gäste alle davonlaufen. Der Schnee hat in den Weinberge schon das vorigemal viel Schaden an gerichtet, manche Stücke Aecker liegen ganz am Boden. Partschins bei Meran, 14. Jänner, (Aller- l e i.) Lieber Michl! Indem schon ein Jahr verflossen ist, daß von unserer Gemeinde nichts mehr im „Vötl' stand, so nimmt heute ein ein faches

, <rber wegen dem sein mir döcht nit ver zagt. Wir bobn miassn abgeben Korn, Türk und Plent. Sell ist der Wachtmeister woll soviel umer grennt und hat gezohlt die Hocker und Garbe; do bobn die Weiber gsogt, o as Gott erbarm. Tabland, Vinschgäu, 10. Jänner. (E inVete- ran gestorbe n.) Am Vorabend des Neujahrs- tages starb dabier ganz unerwartet infolge eines Herzschlages Jobann Maßl, Schneidermeister und Güterbesitzer. Derselbe war öm 23. Juli 1839 geboren, diente seinerzeit 7 volle Jahre

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Page 5 of 16
Date: 15.11.1916
Physical description: 16
. Er war das Muster eines Knechtes, arbeitete für zwei und tat alles, was er dem Groll von den Augen absah. Dieser konnte nicht umhin, ihn einige Male zu loben, voas sonst ganz gegen seine Gewohnheit war. Nur eines gefiel ihm nicht ganz, nämlich gewisse Blicke, die da und dort Zwischen ihm und dem Annele gewechselt wurden und die respektvolle Art, womit er das Annele jetzt behandelte, von der man früher nie etwas gemerkt hatte. Er schrieb sie aber der reifer gewordenen Vernunft zu. Der Oktober war ins Land

ist. Den ganzen Nachmittag blieb der Bauer unsichtbar; zum Nachtesien erschien er scheinbar ganz ruhig, nur in den Augen zuckte es ihm dann und wann. In den folgenden Tagen war er gegen das Annele ungewöhnlich gütig, sprach auch lobend über die Folgsamkeit, die sie ihm im mer entgegengebracht habe und über den Gottes segen, den das eintrage, der um so größer sei, je wichtiger das Stück, worin die Kinder den Eltern gehorsam sind. Nach dem Abendessen kam er auf einmal aufs Heiraten zu sprechen und zog Beispiele

aber entgegnete ganz sachlich: „Wenn i mit dem Gschwenter unglücklich wear — und 's sell ist g'wiß — wer hot's nachher zu trogen? I oder ös? Darauf wußte der Groll freilich keine Antwort. Darum wurde er zornig und rief: „J woaß schun, worum du nit willst! Mit'm Sepp Host angebandelt, der Sepp Hot dir den Kopf verdraht — dear Lausbua, der falsche — der Hungerleider — der Windbeutl — der —so ging's weiter,, eine ganze Litanei. Zuletzt drohte er. Wenn sie nicht gehorche, so werde er den Hof seinem Bruoerssohn

. Das ist aber ganz verkehrt! Denn was auch immer wir tun mögen, das Kreuz erreicht uns dennoch, wir können ihm nicht entrinnen» Was haben wir also zu verlieren^ warum lieben wir 'unser Kreuz nicht und gebrauchen es nicht als Wan« derstab zum Himmel? Leider kehren die meisten Menschen dem Kreuz den Rücken zu. Je mehr sie aber laufen, destomehr schlägt und drückt es sie. Wenn ihr weise sein wollt, so geht ihm entgegen wie der heilige Andreas. Als er sein Kreuz in die! Lllft erhoben sah, rief er aus: „Sei gegrüßt

; er weinte, bat um Verzeihung und wagte es nie mehr, sich zu beklagen^ O, welche Süßigkeit im Leiden verkosten jene Seelen, die Gott ganz gehören! Es ist wie ein Weinessig, ivorein man viel Oel tut. Ter Essig bleibt immer Essig, aber das Oel mindert seine Schärfe, man merkt fast nichts mehr davon. Es gab nicht weit von hier, in einer benachbarten' Pfarrei, einen kleinen Knaben, der vollständig an fein Bett gefesselt war. Ich sagte zu ihm:. „Mein? lieber Kleiner, du leidest doch Wohl viel?' Er antwortete

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Page 3 of 20
Date: 18.02.1906
Physical description: 20
Jahrg. XIV. „Tiroler Wolksbole.' Feile A» - „Der... der... der..stotterte Jaagl, ,,... der Erzengel David!' Der Pfarrer schlug wieder die Hände über dem Kopfe zusammen und sagte: „Ums Himmelswillen, David heißt kein Erzengel!' — Der Jaggl aber wurde nun ganz verwirrt, brachte alles durcheinander und suchte sich schnell zu verbessern mit den Worten: „Jetzt fällt's mir ein — der Riese Goliath, Herr Pfarrer!' „Um Gottes willen, Jaggl,' schrie der Pfarrer, „denk ein bißl nach ! Ganz anfangs

in der Biblischen Geschichte!.. . Wie haben denn die ersten zwei Eheleute geheißen?' / „Kam und Abel,' erwiderte der Jaggl rasch und mit Zuversicht. . In Verzweiflung fuhr sich der Pfarrer in die Haare, die Liesl aber war längst schon aufgestanden und hielt sich die Hüfte und kugelte vor Lachen förmlich im Zimmer herum. Da wurde der Jaggl auf einmal knallrot und rief: „Herr Pfarrer, Ihr mögt das Fragen ganz aufgeben; ich mag die Braut nicht mehr — die Litterin!' „Ja warum denn nicht?' erstaunte der Pfarrer

,' versicherte der Jaggl; „ich mag dich schon wieder; aber in die Lehre nehmen mußt mich!' Nach einigem Hin- und Herreden war der Friede zwischen dem Brautpaare wieder geschlossen. Der Pfarrer beschied sie noch einmal auf den nächsten Montag. — Am Montag wußte der Jaggl schon das Allernotwendigste und so konnte am Diens tag feierliche Hochzeit gehalten werden. — Die Ehe wurde ganz glücklich, aber in derselben blieb jederzeit die Liesl der Kopf und der Jaggl der Stock. Florian oder Die Geschichte

Erstfelder gewesen und hatte es darum ganz für unmöglich gehalten, daß irgendwo eine so fürchterliche Unordnung herrschen und der Wust förmlich über dem Dache zusammenschlagen könne. — Alles lag herum ohne Regel und Maß, gerade dort, wo man es hin geworfen hatte: Altes und Neues, Ganzes und Zerbrochenes, Reines und Schmutziges — in Scheune uud Stall herrschte ein förmlicher Greuel der Verwüstung: das Vieh war kotig über und über, ein schwarzer Bach rann bei der Stalltüre heraus, Heu und Streu lagen

und diese denützte der Florian dazu, um den ärgsten Wust um Haus und Scheune aufzuräumen und das notwendigste Arbeitsgerät einigermaßen zu reparieren. Nach drei Wochen sagten die Nachbarn, es schaue jetzt beim Erstfelder schon ganz anders her; die Dienstboten aber murrten, daß der Florian aus allen Winkeln so viel unnötige Arbeit hervorreiße, wo doch ehedem schon viel zu viel zu tun sei. — Sie stellen sich bockbeinig, so gut sie konnten, verdarben mit Fleiß manches, was der Florian hergestellt hatte, und sagten

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Page 10 of 16
Date: 03.10.1901
Physical description: 16
Seite 10. „Tiroler Volksbote.' Nr. 20. schon durch die Vergothisierung geschehen. Dem hochwürdigen Johann M. Reiter, der sich vom Anfange bis zum Ende unserer Kirche angenommen, sowie dem Meister Thomas Köhle sei der herzlichste Dank abgestattet. Langtaufers (Viustgau), 27. September. Als am 15. September vom nahen „Eadkopse' mächtige Schüsse widerhallten, war der alte Vater des „Pedrosser Herrn' ganz entrüstet, weil er meinte, dass sogar am Sonntag noch die wälschen Arbeiter mit Steinsprengen

Mittenberger, Bauunternehmer ist Constantin Nico- lussi aus Luserna. Letzthin ereignete sich beim Baue dieser Straße ein Unglücksfall, der erste auf dieser Strecke. Ein Arbeiter aus Caldonazzo (Bezirk Pergine) gieng mit noch v zwei anderen Arbeitern nach dem Schießen um 11 Uhr nach sehen, ob der von ihm gebohrte Schuss tüchtig gerissen hätte. Während er so schaute, kam Plötzlich von oben herab ein sehr großer Stein und streifte ihn an der Seite, so zwar, dass er von der Schulter bis zum Fuß hinab ganz

ge schunden ward und außerdem noch einen Beinbruch erlitten haben soll. Der arme Mensch wurde dann ins Spital nach Meran überführt; es ist das ein Weg von fünf bis sechs Stunden. St. Leonhard (Passeier), 26. September. Etwas ganz Neues, noch nie Dagewesenes ist dieser Tage hier aufgeführt worden, nämlich ein Theater. Früher war das Höchste, was hier geleistet wurde, ein Concert, verbunden mit dem unvermeid lichen Tanz bis tief in die Nacht hinein. Jetzt aber hat es der Cooperator ?. Siegfried nach langen

einen Stier liefern. Bis Rlfsian hinaus gieng das Ding ganz gut; da auf ein mal, bei der sogenannten Risfianer Capelle, wurde der Stier wild, riss das Seil, womit er gebunden war, ab und sprang auf den Struzer los. Zufälligerweise kam noch ein anderer Mensch daher, welcher den Struzer von diesem wilden Unge- thüm befreite; der Struzer wurde an der Achsel und am Fuße schwer beschädigt. — In der Seeber-Atm sind Heuer acht Stück Vieh am Rauschbrand zugrundegegangen. Merk würdigerweise waren fast

; selbst die Eisen bahn scheint dabei den „Glust' zu bekommen und überall ein bisschen länger rasten zu müssen wie die alten Fuhrleute, wenn sie dem Wirt den „Neuen' brachten. — Dass das Infanterieregiment von Bozen nach Bregenz kommt, ist also zur Thatsache geworden, und unsere Magistratsherren reiben sich ganz verlegen die Nase. Keiner will wissen, warum das geschehen ist, und derweil pfeift's ihnen jeder Spatz vom Dache. Ist auch die That des Oberlieutenants nicht genug zu verurtheilen, so sagt

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Page 7 of 16
Date: 01.10.1919
Physical description: 16
schätzt, beweist die Tatsache, daß der Volksverein i am Sonntag einstimmig beschlossen, den Dr. Was sermann zum Ehrenmitglied zu ernennen. Für was wir dem Herrn Doktor noch ganz besonders auch Dank schulden, ist sein stets offenes Bekenntnis zum Glauben und zur christlichen Sache. Er hat dadurch nicht wenig beigetragen zur Hebung der religiösen Gesinnung in unserer Stadt. Gott lohne ihm alles und gönne ihm eine lange Zeit, w Ruhe und Glück inmitten der Seinen auszuruhen von den Mühen

und Arbeiten im Dienste des Landes, der Stadt Hall und der christlichen Sache. Hall. (KLrchliches.) Ganz unerwartet ist der Franziskanerlaienbruder Fr. Homobon Jslitzer, Vruder des Gymnasialdirektors a. D. Alois Js- litzer in Innsbruck, heimgekommen. Er war über -M Jahre in Aegypten als Mesnet im dortigen Franziskanerkloster tatig. Im ersten Kriegsjahre wurde er trotz des Alters von 63 Jahren in einem ^ager interniert. Nach 7 Monaten gelang es ihm» nach Spanien zu kommet^ wo er drei Jahre warten mußte

, der ganz im vornehmen Tone des Soziblattes gehalten ist, von. Beschimpfungen wimmelt und von Lügen strotzt. Ich habe es nicht nötig, dem feinen Herrn Antwort zu geben. Denn wer meine. Tätigkeit in Stumm kennt, weiß, daß mir nichts ferner lag als politische Hetze. Meine ganze politische Tätigkeit bestand darin, daß ich in die sozialdemokratischen Versamm lungen ging, um dort der Wahrheit Zeugnis zu geben. Ich habe mich nie gescheut, den roten Bom benrednern offen entgegenzutreten und habe meine Sache

stets mit Grnst und Ruhe verfochten Der Schreiber kann sich darüber bei seinen Genossen Rapoldi und Ertl Ausklärung holen. Wie ich zn allen den schönen Titeln aus dem roten Ehrenbuche komme, ist mir nicht ganz klar. Aber da sich der rote Artikelschreiber zu den „anständigen Elementen' zählt, beginne ich zu verstehen, warum er mich nicht zu dieser Gattung rechnet, und bin dessen froh, denn ich möchte mich wahrlich in seiner Gesellschaft nicht unter manierlichen Leuten sehen lassen. Den Stum mern

liche Frage stellen, obwohl Herr Redakteur und die Gendarmerie in Jonbach ganz im Irrtum sind, oder ob die Beschlagnahme der im vorigen Artikel genannten Eier, nur eine Eigenmächtigkeit der Gen darmerie von Brixlegg war? Brixlegg, Unterinntal. (Auch eitt eBit tp r o- zession.) Am 26. September bewegte sich durch unsere Straßen in der Richtung gegen Reith ein Zug von Menschen, wie ein so imposanter wohv kaum je gesehen werden konnte.. Es war dies eine Bittprozession, die anläßlich eines Gelöbnisses

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 8
Date: 11.09.1914
Physical description: 8
. Areitag den 11. September 1914. ! ^ „Donnerstauden, Freundlen', schrie der Bukes, als er mit dein Essen fertig war> plötzlich über den Tisch, „so wie heute könnten wir es alle Wochen haben, wenn wir nicht ganz vernagelt .im oberen Stock wären! Der Klausen Toni schreibt, daß in Eisenstadt jeden Samstag Tanz > sei, jeden Sonntag aber Theater, und hernach wieder. Tanz und man könne jeden Tag an den Fleischtöpfen Aegyptens sitzen'. - - ! ^ „Ja, wenn man auch das nötige Münzen- !kraut dazu hätte

Jener auf. „der erstickte Student soll grad Pro bieren, ob er uns noch länger den Mund ver schließen kann. Leider haben wir uns damals von ihm blind schlagen lassen, aber jetzig ist eine ändere Zeit, wir fürchten uns nicht mehr; er ist viel zu spät aufgestanden, der Quacksalber, und mag höchstens noch bellen, aber nimmer, beißen. — Ganz recht hat der Klausen Toni,^ üienn er schreibt, daß der Doktor und der Pfarrer uns am Gängelbande herumführen und daß. der Pfaff uns wie dumme Schafe zusammen hütet

und wir ste hen mit unseren Munitionswagen bereit, jeden Au genblick irgendwohin abberufen zu werden. Heute tobte es ganz besonders heftig um uns herum. Ge stern haben die Bayern eine größete Ortschaft ge stürmt, wobei es viele Tote und Verwundete gab. Die! ' Franzosen sind scheinbar ganz güt,. aber, wir Heizen ihnen schon tüchtig ein. Nachts heißt es nun, immer: ZLr. IS. Sekts 8. im freies schlafen,.ost direkt auf dem nassen Gras boden. — Ich habe große Aussicht, wieder heimzu kommen,. da wir doch immer

, direkt an der Grenze und es geht nun über die französischen Festungen. Es sind ganz neue Ge schütze hier, die von Krupps Leuten montiert werden. Diese gehen 35 Kilometer. Das Geschoß wiegt 24 Zentner. Da werden sie schauen die Franzosen, so etwas hat die Welt noch nicht gesehen. Wir wollen in vier Wochen in Paris sein.' — „29. August. Wir liegen noch immer in Arrakourt. Wir haben - ' nachts schon immer Nebel und es ist im Freien em pfindlich kalt. Heute habe ich wieder ganze Nacht Wache

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Page 4 of 40
Date: 14.11.1913
Physical description: 40
hatte. Alles Spätere ist eine tolle Jagd, Unsrie- den und Rausch gewesen. Was war aus meinem. Glau ben geworden? Hatte ich ihn ganz verloren oder, nur in den Winkel gestellt? Wenn die Himmelskönigin sich nicht für mich ein setzte, durfte ich keine Gnade erhoffen. . . « In dieser Zeit kämpften zwei Stimmungen in meiner Brust — auf der einen Seite die glühende Gier, volle Heilung meiner Nerven zu erlangen, wie der als erster Stern auf der Bühne zu glänzen, meine Stimme noch prächtiger zu entfalten und allen Ruhm

, welche geöffnet hatte. „Nein — ja, sie wird schon so heißen,' erwiderte der Meister. . „Aber es ist den Schwestern nicht erlaubt, mit Fremden zu sprechen.' „Ich bin kein Fremder, sondern stehe der An gela am nächsten aus der Welt; auch wollte ich sie nicht sprechen, sondern bloß fragen, ob sie glücklich ist.' „O, gewiß, daran ist kein Zweifel, es fehlt ihr gar nichts, ganz glücklich ist sie,' sagte lächelnd die Schwester, dann schloß sie kopfschüttelnd wieder die Pforte. > , Meister Gebhard schritt versonnen

durch die Stadt, die Antwort der Pförtnerin hatte ihn nicht ganz befriedigt. Am Abend ging er nochmals zum Kloster. Da lockte ihn Heller Orgelton in die Kirche, welche mit dem Schwesternhaus in Verbindung stand. Soeben war die Maiandacht zu Ende und der Frauen chor sang ein Marienlied. Dieses Lied und besonders der Klang einer Stimme durchzuckte den Meister wie ein Blitzschlag. Fast hätte er laut ausgerufen: „An- gela! — Angela!'. Da setzte die dritte Strophe ein: „Nur dir ganz allöine sei mein Herz geweiht

von dem staatserhaltenden Einfluß der liberalen welschen Signori aus dem Groß^ grundbssitz, die nicht selten mit mehr als einem Auge über die Grenze schielen, von denen man^ che sogar in Italien leben und dort das Geld ver^ Lehren, erwartet, ist ganz unerfindlich. Da es also nicht gelang, die Privilegien des Großgrund besitzes zu beseitigen, blieb nichts anderes übrw' als dem übermäßigen Einflüsse desselben ein gengewicht zu schaffen, indem man die Zahl übrigen Abgeordneten vermehrte. Es entjpraw weiters

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 24
Date: 17.04.1914
Physical description: 24
. — Am 14., 19. und 26. April wird von den hiesigen Theaterspielern das Stück ,)Die.Jung gesellensteuer' aufgeführt werden. In- Söll 'starb . am Ostersonntag ganz unerwartet ^ der Zimmer meister Stephan Bockenauer im Alter von 66 Jah ren. Bockenauer war langjähriger Obmann der Gewerbegenossenschaft Söll, Scheffau, - Ellmau. Er war auch Oberschützenmeister auf hiesigem Schieß stand und wäre Heuer auch als fimfzigjähriges Standschützenmitglied mit der Ehrenmedaille ausge- zeichnet worden» Da er dies nicht mchr erlebt

. Die Versammlung- - war gut besucht, und der Verein zählt jetzt schön Mer . 80 ausübende Mitglieder, die bloß unterstützenden «icht eingerechnet. . Obmann des Vereines-ist Jer um das Zustandekommen der Schützenkompanie > sehr verdiente Kaufmann Tobias Sonnweber.^ Die Kompanie soll eine einheitliche Nationaltracht be-. kommen, ganz ähnlich der Uniform der hiesigen Musikkapelle und es dürfen einstweilen nur''mili tärisch ausgebildete Mannschaften: eintreten..' 'Die neugegründete Kompanie will dann heüer zur Fron

Bahnarbeiter Josef Hugelber fuhr -auf seinem Fahrrade an das Hauseck des -Binders Lenhart an und blieb bewußtlos: lie gen. Die Hoffnung an seinem Aufkommen, ist sehr klein. Der Bauer Leander Draxl in der Lötz verlor vie Herrschaft über die an i einem .Düngerwagen gespannten Kühe, glitt; aus, Vieh ^nd'Wagen liefen, über ihn. Auch Dräxls Ver letzungen find nicht ganz unbedenklich.^- Die neue Schießstandsvorstehung setzt sich aus' fol genden Herren-zusammen: Franz Seifert, Ober- schützenmeister;. Philipp

Wagner' und - Josef Prantauer> Unterschützenmeister; Dr. Decristo- foro, Sebastian Praxmarer, Josef Rapp, Schützenräte. Möge auch neues Leben in unse ren Schießstand einziehen! ^ - . Ellbogen, Wipptal» (Fun d e a u s ü ral- ter Zeit.) Bei Anlegung einer Wasserleitung wurde in St. Peter an der Salzstraße in der Nähe der Pfarrkirche ein Urnengrab entdeckt. Die. Urne, gefüllt mit Asche und angebrannten Knochen,, war vollends in Steinen eingebettet und konnte. Weil ganz morsch, nicht zur Gänze, erhalten

werden. Lluch Beigaben lagen im Grabe: ein schönes Brottzemes- ser, zwei Bruchstücke von einem Bronzearmband, ein Tränenfläfchchen aus Ton mit Bandverzierun gen, ganz erhalten, und eine Qpferschale, gleichfalls - aus Ton. Ueber den Fund wuxde das Ferdinandeum in Innsbruck verständigt. Auch in der. Nähe - der Wiesenhöfe, Gemeinde Aldrans, wurde bei. <Ättd- aushebung an einem Hügel eine- Urne, ein gut er haltenes Bronzeschwert und einige andere Gegen stände gefunden. . Franzensfeste, Eisaktal. (Der Katholi

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Page 7 of 36
Date: 30.05.1913
Physical description: 36
des an die italienische Grenze zog. Bis zum letzten Herbst ging der wackere Alte noch in die Kirche und aufs Feld. In letzter Zeit las er viel, besonders vom Krieg, und zwar ohne Brillen.! Nur das Gehör hatte Nachgelassen. Geistig ist er bis zu seinem Ende ganz frisch geblieben» Seine größte Freude war, wenn er einem aufmerksamen Zuhörer von Anno-achtund- biezig erzählen konnte. — Sonntag den 25. Mai feierte die hiesige Feuerwehr ihr. 25jähriges Gründungsfest mit Kirchenparade un!> Festgottesdienst, hernach Fest

Leiche gefunden werden. Lech-Aschau. (Sinken der V ieh- und Milchpreife.) Nachdem die vergangene Woche nnmer warmes Wetter herrschte, daß man schon be achtete, es würde alles zu trocken haben, fällt heute NAH den 20. Mai Neuschnee, daß es fast den Anschein ails wäre Janner. Das ganze Feld ist trotz des hohen Grases ganz weiß und wenn dies so an- M ist zu befürchten, daß es großen Schaden an Damnen und Kulturen abgibt. ' Die Flocken fallen ^ 3^oß und dicht, daß man kaum 50 Meter w^it sehen ünn

. Anfangs der Woche war es etwas winterlich. Es regnete und der Schnee reichte weiter als über die Waldgrenze herab, mußte aber den warmen Sonnenstrahlen bald weichen. . . Uenz, Pustertal, 25. Mai. (In schrecklicher -La.ge.) .AM) 23. Mai: abends , traf! .Herr-.Michael Duregger, ehemaliger Getreidehändler,, mit dem Schnellzuge aus Innsbruck, wo er wegen eines Lei dens in der Klinik weilte,, ein und verließ den Zug, bevor dieser ganz stillestand. Die Folge war, daß er zu Fall kam und.mit dem Fuße

unter die. Räder ge riet. Der Zug war aber fast zum Stehen gebracht, so daß das Rad über den Fuß nicht mehr ganz hinweg ging. Um nun den. Fuß loszubekommen, mußte der Wagen mit der Winde in-die Höhe gehoben werden, .was eine geraume Zeit in Anspruch nahm. Tags darauf ist der Schwerverletzte im Spitale gestorben. Herr Hotelier Obwexer in Windisch-Matrei, der .erst diesen Monat einen. Frachtenverkehr/ mittels .Automobil nach Windifch-Matrei eröffnet hat, gedenkt, auch ein Personenauto von Lienz nach Win disch

ihr uneingeschränktes Lob über die mündlichen und schriftlichen Leistungen aus. Ueberaus eifrig in der Ausbildung der weiblichen städtischen Jugend, halten die Frauen Dominikanerin nen auch einen Näh- und Handarbeitkurs ab, den 24 Fräuleins besuchen. Seit 2. Mai dieses Jahres haben die nämlichen Dominikanerinnen einen ganz neuen Kurs eröffnet, nämlich einen Kurs zur Anfer- tigung von Kunstblumen, der in wöchentlich fünf Stunden 25 Besucherinnen ausweist. — Die heurige Fronleichnamsprozession, die bei herrlichem

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 16
Date: 07.11.1917
Physical description: 16
. Eben darum hat Gott so großes Wohlgefallen an Menschen, in deren Herzen u. Lebensart das Veilchen der Barmherzigkeit zu finden ist. Nicht nur in der Heiligengeschichte, sondern auch im Evangelium liesest du augenscheinliche Beispiele, wie der Herr ganz auffallend lieb und gnadenreich gegen diejenigen war. die Barmherzigkeit übten, mochte auch sonst bei ihnen nicht alles gerade und blank sein. — In der wunderschönen Bergprekgt stellte der Heiland acht Wegtafeln auf. die uns den sicheren

haben. — Von Medraz muß ich melden, daß dort etwas für den kleinen Thronerben Otto etwas ganz Niedliches, ganz Herziges am Werke ist — darf nicht mehr plauschen. — In FulpmeS starb im 80. Jahre gottergeben die Frau Maria Nein- alter nach langem Leiden; ihre Kinder sind in acht beschäftigten Handwerker, Geselle, Meister, Lehrling, stehen samt allen Angehörigen feit kurzem unter baren Stellungen. — Die bei der Werksgenossenschaft Kriegsleistungsgefetz; ob sich alle Wünsche erfüllen, die damit ausgesprochen wurden

, ganz verzagt in der Einsamkeit der leeren Glockcnstube Allerseelen ist's geworden, Trauer ist eingezogen i'ibei> all und die Schleier des Abends senken sich aufs schwei gende Tal; nur noch eine. Glocke blieb — die Sterbe glocke — deren bedarf die gemarterte Menschheit noch — deren allein..... Sellrain bei Innsbruck. (Aus Rußland) ist an die Familie Kapserer von deren Sohn eine Karte ge kommen, auS der man ersehen kann, wie wohl ange wendet Spenden für Gefangene sind. Er schreibt: Liebe Eltern

. Dr. Karl Stainer persön lich durch den Hofrat und Leiter der k. k Bezirks- bauptmannfchaft, Ludwig Baer, die ihm verliehene Allerhöchste Auszeichnung, das Kriegskreuz für Zivil verdienste 2. Klasse, überreicht. Neber besondere» Wunsch und ganz entsprechend der Bescheidenheit des Ausgezeichneten, fand dies ohne jegliche äußere Feiee statt. Die Freude der vielen Freunde deS Ausgezeich neten und auch der Angehörigen seiner Sprengelgv- meinden über die wohlverdiente Auszeichnung des langjährigen

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Page 12 of 24
Date: 19.05.1915
Physical description: 24
Seite 13. Nr. 21. „Tiroler Volkövotc.' Mlttwo'cy, den 19. Mai 1I1F. De? VsM?T? von MeSwMg. M i k e E r 5 ä h l u n g v o n N e i ,n in ich l.) -Das Wirtlein zog die Stirne in Falten und überlegte eine Zeitlang, dann sagte es: „Peterle, das war' nicht ganz dumm; man könnt' sich in der Kirche ein Anoenken stiften^. . . Zwar ist unsere Kirche recht schön, aber ein bißchen Farbe dürfte ihr nicht schaden. Draußen in Tie fenbach haben sie einen grünen'Kirchturm und ein ebensolches Dach

du das?' „O. ich versteh' sonst nichts, aber so im Han del und Wandel, so in einem großen Geschäfts- trubel könnt' sich manchmal ein Kreuzerlein ein schleichen, das man am jüngsten Tag schwer ver antwortet.' „Was? Wie schaust mich denn an? Ich bin kein Dieb und das Handeln wird kein Unrecht sein.' „Gewiß nicht; aber es sind auch nicht alle Händel ganz kausch.' ' ' „Handel ist Handel, der Gescheite gewinnt und der Dumme verspielt, so war es von Anfang der Welt bis jetzt . . . Wenn ich der Gescheitere

bin, so ist das keine Sünde. Ich geh' schon auch beichten, aber mir hat noch kein Geistlicher einen Vorhalt gemacht.' ' . . ' . ' ^Kannst auch leicht dem Herztürl zu wenig weit aufgetan und zu sparsam geredet haben.' . „Du T . ... . jetzt Ibist^ mir.gleiche still. Von dir brauch' ich mir nicht das Gewissen erforschen zu lassen. Wenn du ein Pfarrer wärest, ging' ich zu dir gewiß nicht beichten; denn mit dei nen giftigen Vohraugen und mit der ' ewigen Fratschlerei brächtest mich ganz aus dem Zirkel, so daß ich kein Wort

wollen, damit du leichter vorankommst.' ttHaha, du hast aber eine g'spassige Manier, einem den Pack leichter zu machen.' „Klammwirt, die schwersten Brocken sind jene, welche man inwendig zu tragen hat. Wenn nichts Drückendes auf der Seele liegt und das Gewissen ganz ruhig ist, dann sind die äußerlichen Kreuze federleicht —kannst mir's glauben. Ich sag's nicht aus Scheinheiligkeit, sondern aus purlauterer Freundschaft, du nwchteft deine Rechnung mit un- lern! Kerrn noch, einmal gründlich überprüfen. LnH

Glwde Hofs'ich es. Fürchten tu' ^ ich mich wenigstens kein bißl und ich bin jeden ' Augenblick gerichtet. Denk' mir immer, beim Ster ben fällt die letzte Erdenlast von mir und ich kann erst recht fliegen und singen wie ein Vogel — oder gar wie ein Engel. . . . Wenn ich das so betracht', möcht' ich mich g'rad' freuen aufs Sterben.' Das Wirtlein seufzte tief und schwieg ei'', Zeitlang; dann sagte es plötzlich: „Peterle, nur wird zn kalt da heraußen, bin alleweil noch nicht ganz aus dem Serbel. Gehen

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Page 20 of 20
Date: 16.09.1906
Physical description: 20
des menschlichen Ge schlechtes nach wie vor herumschlagen. Dankbar anerkannt muß aber werden, dah die Neuzeit auf gesundheitstechnischem und gesundseitsphysischem Gebiete wohl auch so manches Vortreffliche geschaffen hat und es sind namentlich auf dem Gebiete der Säuglingsernährung in jenen Füllen, wo die Muttermilch mangelt, Präparate erfunden worSen, die ganz ausgezeichnete Wirkungen im Gefolge haben. Kufekemehl ist beispielsweise ein solches Präparat, das bei mangelnder Muttermilch der Kuhmilch zugesetzt

wird und in dieser Ver bindung einen Nahrungsstoff bildet, der die Säuglinge vor trefflich nährt, «in Palliativmittel gegen Darmkatarrhe, Brechdurchfälle zc. bildet und durch seine der Muttermilch ganz zunächst kommenden Eigenschaften die Muskelbildung und Erstarkung der Knochen im Körper des Kindes ganz außerordentlich fördert. Kufekemehl dient auch ganz ge sunden Kindern als höchst bekömmliche Nahrung und es sollte in keiner Kinderstube fehlen. Sein billiger Preis sei noch extra hervorgehoben. ?KvINS»NH0KI

franko zurücknehme, nur gute Ware zn versenden bestrebt bin, ist es ganz ausgeschlossen, daß jemand die Katze im Sacke kauft. Männer-Artikel (Wasche). I Stück Trikothemd, stark X —.es Trikot-Pelzhemd —.76 Touristen-,^Ianellhemd —.7S Touristen-Trikothemd —.74 1 „ Touristen-Pelzhemd, s. warm l.I0 l » Gxford-Strapazhemd —.76 ^ „ weiße» Stärkhemd —.AS u. l.4S l „ Barchenchose, blau, stark —.56 j „ Barchenthose, bl.. doppeltst. —.72 ^ ^ Barchenthose, Sorte Eisbär— .90 ^ paar Socken, ungebleicht

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Page 5 of 16
Date: 04.06.1919
Physical description: 16
eines Sonntags der Kanzel gemeldet, daß die Barmherzige ^hwester Afra Leitner in Innsbruck gestor- A? und das Sterbegebet für sie gebetet, wolle letztemal recht bitterlich ge- , und doch ist mir nicht wehe, sondern dak gewesen. Ich Habs gespürt. Ist,.»!. Nannele jetzt wieder ganz nahe Mit ^ ^^ln besseren Orte aus mich wartet, der x deinen ehemaligen Regimentskamera- Nock »^z^^ölercher und dem Wibmer bin ich ten si?i?. l zusammen gekommen. Sie hat- Seheiratet und waren rechte Nöter

; nur das Anneli war daheim und sührte dem. Vater die Wirtschaft. Sie hatten eine Unendliche Freude über mei nen Besuch und wurden nicht inüde. mich an zuschauen und auszufragen. Zwei TagS mußte ich bei ihnen bleiben. Auf meiner Rückreise kehrte ich wieder zu; da hatten sich der Alte und das Anneli reisefertig gemacht, und sie fuhren mit mir nach Bruneck. Es hat ihnen dort so gut gefallen, daß sie Mter ganz nach Bruneck zogen; der Meister starb nach etlichen Jahren in seiner Heimat. Mit meiner Korbflechterei

Hab ich mir schließlich so viel Geld verdient, daß ich das Swcklhaus da heroben mit dem Kleinen Acker Kausen konnte, und es blieb mir noch ein Sümmchen übrig. Lieberes Plätzchen hätt ich in ganz Gaßeben keines finden können. Drunten im Tal sieht-man viel zu wenig Berge, hier oben aber kann ich sie alle schauen,^ das Nothorn und^die Hochschneid, den Gams- anger und Geierplan, das Gabeljoch, das Steindachl' und Kirchdachl, und alle, alle, die ich gern Hab' Sie stehen mir grad gegenüber, sie sind meine liebsten Nachbarn

lag. Aber erst als ich ihn bat, mich das Frauenlied hören zg las sen, setzte er an und spielte die Weise. Es war eine schwermütige, überaus zarte Melo die, die einem sörmlich ans Herz griff. Ein mal spielte er sie ganz leise, dann kräftige^ und das Zweitemal sang er dazu: . .Mütter, es will Abend werden, .1 Ich Hab niemand mehr auf Erden: ^ : Führe du mit lieber Hand - Mich ins ew'ge Heimatland!' In seinem Auge glänzte eine Träne, unt wie verklärt strahlte sein friedvolles Sonn tagsgesicht

Lanbesversammlung Zltr Zeit hat unsere Landesversammlung ein» neue /Gemeindewahlordnung in der Arbeit. Nach derselben soll wahlberechtigt sein» ganz glekh wie, für den Landtag jeder, der 20 Jahr« alt ist. und wie die Sozi wollen, gleichgültig, ob er in d« Gemeinde seßhaft ist oder nicht. Es ist gewiß i» der Ordnung, wenn unser veraltetes Gemeliche- Wahlrecht eine bedeutende Erweiterung erfahrt» aber damit kann nnd wird sich, glaube ich, kein«; Gemeinde einverstanden erklären, daß jedet öfter-! reichische

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Page 10 of 36
Date: 16.06.1911
Physical description: 36
knurrte immer heftiger. Da entschloß sich der junge Gelehrte, jetzt gleich das Nachtessen zu bereiten, damid er später ganz ungestört sich seinen Büchern widmen konnte. Er schürte ein mächtiges Feuer in den Herd und stellte die Bratpfanne auf. Während das Ding kochte, las er eine Abhandlung über das Rechtswesen in Lakädaimon. Nach einiger Zeit stieg ihm ein brenzlicher Geruch in die Nase. Jetzt konnten die Schnitzeln warm sein! — Wie er zu sah, waren sie aber ganz zusammengeschmorrt und pickten sest

, es brenne. Sofort ging der Lärm los: „Feurio! Feurioo !' Es gab einen wil den Auflauf. — In den nächsten Straßen-hörte man bald die Feuerhupen brüllen. Dann rückten Spritzen und Löschmannschaft an. Als sie aber zum vermeintlichen Brandobjekt kamen, hatte sich der Irrtum längst aufgeklärt. Lachend zog das Publi kum wieder von dannen, der Herr Professor aber wollte zerspringen vor Galle, Wut und Aerger. Ganz vernichtet ließ er sich auf einen Stuhl nie der. Eine Viertelstunde saß er brütend

....' „So, so!' fiel ihr der Professor grimmig in die Rede; „wenn die Herren Filii^) ein liederliches Leben führen und das ganze Jahr firlefanzen und faulenzen, dann wird man zum Beschluß von den Patres und Matres^) über laufen und man soll Wunder wirken. .. . Ihr Artur bekommt, wenn's gut geht, einen Düp pel^), wahrscheinlich aber einen Tripel) « . . . Empfehl'mich, gnädige Frau!' Mit diesen Worten schob er den Besuch zur Türe hinaus. Jetzt bemerkte er erst, daß seine Kleider ganz beschmutzt und verbrannt

') Söhne, 2) Vater und MHtter, 2) Durchfallsnote, 4) ganz ungenügend.

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