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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 24
Date: 03.10.1913
Physical description: 24
^eiie 2. Nr. 20. derwillen von feiten 6er kriegerischen Stämme Albaniens kam noch das beispiellos dumme und schandvolle Regiment der neuen Machthaber. Statt den neu angegliederten Bewohnern eine wenigstens annehmbare .Existenz zu schassen, ging man mit geradezu teuflischem Hasse daran, das Volk zu quälen und womöglich auszurotten, namentlich war es auf die Katholiken unter ihnen abgesehen. Griechen und Serben überboten sich in scheußlichen Grausamkeiten. Es ist ganz un möglich

, sich einen Begriff zu machen, wie das arme albanische Volk von Griechen und Serben mißhandelt wurde. Ein paar ganz verläßliche Beispiele dürften genügen. So wird z. B. berich tet: Serbische Truppen drangen in das auf alba nischem Gebiet liegende Dorf Eschaj ein und wollten die .Einwohner entwaffnen. Als diese sich widersehten, wurde das ganze Dorf vernichtet. 72 Personen, darunter Frauen und Kinder, wur den in ein Haus eingesperrt und lebendig ver brannt. Nachdem dies gesechehen war, wurden

Mann zu den Waffen gerufen haben und jetzt verlautet, das sei noch zu wenig. Wenn auch vie bulgarische Bevölkerung in Serbien sich erhebt, dann dürfte Serbien schwere Zeiten ^kommen und dürfte für dasselbe die zahlende Zeit bald kommen für all die Schändlichkeiten, die es am albanischen Volke verkübt hat. Nach unserer Überzeugung stehen He Albanier nicht ganz ?,Ttroler Vo 1 tsbote.' allein, denn es ist zu auffallend, daß der Auf stand gerade jetzt losgebrochen ist, da die Beziehun gen

.) Da meine Tante nicht aufhörte, mich zu schip- peln, biß ich ihr in den Arm. Jetzt heulte sie laut und siel ohnmächtig aus das Kanapee nieder. Ich wollte mich still und sittsam entfernen, wie es gutgeartete Kinder tun; aber sie begann wieder zu schimpfen, Käß ich ein ganz verkommener Spitzbub, ein richtiger Gal genvogel bin, und sie duldet mich keine Stunde mehr unter ihrem Dache; heute mit dem Abendzug spediert sie mich nach Hause, aber vorher schreibt sie noch einen langen Brief an meinen Bater. Ich blieb

ganz ruhig, weil man eine giftige Viper nicht reizen darf, und sagte nur: „Ohne Kopsbedeckung kann ich nicht gehen. Mein Hut ist gestern in der dritten Klasse ge blieben und die Gendarmeriekappe wurde von den unartigen Gassenjungen hingerichtet. Wenn ich heim soll, mußt du mir den seligen Hut vom verstorbenen Onkel geben.' — Nun bekam sie einen neuen Wut anfall und schrie, daß ich gar nicht würdig bin, den Namen des seligen Onkels auszusprechen, und sie läßt ihn. von mir nichts verhöhnen. Ich solle

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 15.11.1916
Physical description: 16
, der andere Teil derselben war in der Do- brudscha und soll fast gänzlich vernichtet sein. Ueber dZs Zustande m Griechenland Kann man sich schwer einen richtigen Begriff machen, da man einzig auf gegnerische Berichte angewiesen ist. Am ehesten erfährt man noch die Wahrheit aus den Berichten der italienischen Zeitungen, da diese mit dem gegenwärtigen Vor gehen ihrer Freunds, der Franzosen und Eng länder, in Griechenland nicht ganz einverstan den sind. So schildert z. B. eine Zuschrift im „Corriere della Sera

' (Zeitung in Mailand) aus Athen die Zustände in Griechenland, wie sie wirklich sind. Der Berichterstatter erwähnt Werst, wie die französischen und englischen Be richterstatter die Wahrheit fälschen und glauben machen wollen, ganz Griechenland sei aus der Seite der Venizelos-Regierung von Saloniki. Die Wahrheit sei ganz anders. König Konstan tin sei zweisellos deutschsreundlich, und man müsse ihm die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß er daraus niemals ein Hehl gemacht habe. Noch unlängst

, als die Wente bereits auf Grie chenland gedrückt hatte, sei er in der Unisorm eines deutschen Feldmarschalls aus dem Königs- palast herausgetreten, um sich sich aus die deutsche Gesandtschaft zu begeben. Wegen dieses Besu ches hatte man stark gegen den König agitiert, cwer nicht von griechischer Seite. König Konstan tin sei sür Deutschland was Vsnizelos für die Entente sei. Nicht nur der König, sondern ganz Griechenland und das griechische Volk- wolle vom Kriege nichts wissen. Ter König

habe nicht seinen Willen dem Volke aufgezwungen, sondern er habe nur den Willen des Volkes ausgeführt. Der beste Beweis für diese Behauptung liege in der Blmnasch der revolutionären Bewegung des Herrn Venizelos. Venizelos habe mit allem Lärm, den er angestellt habe, im ganzen 2000 Mann zusammenbekommen. Um diese LOA) Mann zu sammeln, habe man 10 Millwnen aus gegeben. Die Nachrichten, wonach 50.000 Grie chen aus Amerika kommen würden, um für das Vaterland zu kämpfen, sei falsch. Die Wahrheit sei ganz anders. Allein

der Rekrutierung, und die Entente müsse durch Verhaftungen und Bestra- fungen dieser Rekrutierung zum Erfolge ver helfen. Daß England vom griechischen Volk felbst nichts erwartet, geht klar daraus hervor, daß bis dato die vielverlangten Neuwahlen, auf die Eng land so große Hoffnungen setzte, die am 8. v. M. fällig gewesen wären, nicht durchgeführt wurden. Was England mit seinen Treibereien in Grie chenland beabsichtigt, hat der englische Minister präsident in seiner letzten Rede ganz deutlich zum Ausdruck

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 36
Date: 19.09.1913
Physical description: 36
irvler Bo5?s^oke.' ^r^ikäg öen LF. Septsm'b'er 1Ä1Z. kennt; ich sei durchaus nicht bösartig, sondern'nur ein aufgeweckter, rühriger Junge und meine Erzieher ha ben mich ganz falsch behandelt; jedenfalls ist mein Vater zu streng mit mir. Jetzt wurde ich ganz ge- rührt und bat ihn, er soll mich an Kindesstatt'an- nehmen und mich Gendarmerie studieren lassen/weil ich für mein Leben gern einen Säbel und eine Mili- tärkappe tragen möchte. Da lachte er noch ätger und sprach,/das geht

vom Gendarm aus der Gepäcksstelle herunter und setzte sie auf. .Sie war mir nicht viel zu groß, weil ich einen starken Kopf habe, und ich schaute jetzt ganz militärisch aus. Einem Reisenden, der über den Gang wandelte, salutierte ich wie einem Offizier, so daß er entsetzlich klchte. Aber da fiel mir wieder ein, daß ich in einer schlimmen Lage bin und daß es eine fürchterliche. Schande ist, wenn ich unter Gendarmeriebegleitung, so zirka auf dem Schub/ nach Hause komme. Weil die Gelegenheit günstig

aus.' Da kamen sie alle über mich und lvarfen mich zu Boden. Ich wehrte mich wie eine Katze, biß und stieß, aber die Gendarmrriekappe flog in den Letten'und wurde ganz zertreten und vernichtet/ Nur mit größer Mühe konnte ich mich von meinen Angreifern wieder los machen, dann rannte ich blitzschnell davon und ehe mich einer einholte, kam ich zur Wohnung meiner Tante. Lieber hätte ich geweint als gelacht, denn ich war in keinem schönen Zustande. Es ist schrecklich, welch ausgelassene Jugend heutzutage

heranwächst, und daß es schon' in den kleinsten Nestern so ungezogene Straßenjungen gibt! -^Nachdem ich ein paarmal angeläutet hatte, öffnete mir die Tante selbst und sie war von meinem Anblicke ganz bezaubert. Als sie anfangen wollte zu reden, siel ich ihr gleich ins Wort und sagte: „Liebe, liebe Tante, ich bin ein unglücklicher, verfolgter Junge und. ich habe keine andere Zuflucht als bei dir. Seit ich dir die Geheimnisse meines Vaters ausge plauscht habe, ist der Vater schrecklich gehässig

Gestalten herausgeschnitten, denn ich bin sehr schnell.im Arbeiten, — und es lvar ein gräßlich schönes Krippenspiel, ja ein förmliches Panorama. . Viel leicht war ich meiner Tante zu lange still, denn Plötz- lich kam sie nachschauen, ob mir 'Nichts fehle. Als sie mein Kunstwerk erblickte, war sie eins Zeitlang ganz paff vor ^staunen, in ihrer ersten Bewunderung kaui sie gar nicht zu Atem und.sie schrie nur in abgebroche nen Sätzen: „O — oo ooo — ist fürchterlich! _ Es ist unglaublich!' — Ich sagte

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 12
Date: 04.12.1918
Physical description: 12
Seite 2. 5k. 4S. >» > -7- timmt, sie würde, ohne daß sie es selbst /zollte, in die große Politik hineingezogen, Lhnlich wie Belgien. Damit wäre dann uns nicht geholfen und den Schweizern auch nicht. Dadurch wären sie genötigt, einen ganz ande ren Haushalt zu führen, sowohl was Militär, als auch den Zivildienst anbelangt, als sie jetzt zu führen in der Lage sind und mit dem dilligen Leben wäre es dann auch aus. Zudem tst in der Schweiz auch nicht alles Gold. Die Schweiz besteht ebenso

aus verschiedenen Na tionalitäten, wie unser altes, gewesenes i Oesterreich,, nämlich aus Deutschschweizern, die an uns grenzen, aus französischen und ita lienischen Schweizern. Die Franzosen und Italiener würden eine Verstärkung und Ver größerung des deutschen Teiles ganz bestimmt nicht vertragen und es würde das ein noch^ viel stärkeres Hinneigen dieser Teile zu Ita lien und zu Frankreich zur Folge haben. Schon Mährend des Kriegs mußte die Schweiz dies bezüglich recht unangenehme Erfahrungen machen. Zudem

hat die Schweiz weder Brief noch Siegel, daß ihr Ende nicht früher oder päter dem unseren gleiche und sich die anders prachigen Teile absondern. Ich bin der fe sten Überzeugung, daß das ganz bestimmt »einmal eintreten dürfte, wenn das gegenwär tige nationale Wesen oder Unwesen noch län ger sich als einzige Grundlage für die Bil dung und den Zusammenschluß von Staaten und Völkern entwickelt. Der zweite Grund ist >?r, weil wir wirtschaftlich absolut nicht zur /Scywsiz passen. Die Schweiz treibt.die gleiche

Vertrag an das Habsburgerhaus und durch dieses an Oesterreich gebunden. Nachdem das 'Herrscherhaus zur Seite geschoben ist und die Negierung niedergelegt hat, bindet uns kein .Rechtstitel mehr an einen österreichischen lStaat. und sonst sind wir an niemand gebun den. Des weiteren wäre es gar nickt klug, uns jetzt an irgend einen Staat anzuschließen. Den ^Anschluß an Bayern würde die Entente 'mehr als ungern sehen. Das können wir 2 heute schon mit Bestimmtheit sagen, daß die Friedenskonferenz ganz

nicht. Die Folge unseres Anschlusses an Bayern wäre ^Tirsler NelkSbste.' einwärts ganz bestimmt zu Italien geschlagen würde. Unsere Brüder hinter dem Brenner könnten aber bei Italien ihre Sprache und Eigenart nicht bewahren und wären in 40 bis 50 Iahren ganz italienisch. Das schmale Nord tirol würde ganz in Bayern aufgehen, und Ti rol hätte aufgehört, zu existieren. Nicht ein mal der Name Tirol würde mehr bleiben, — es gäbe kein Tiroler Volk mehr. Auch hätten wir bei einem Anschluß an Bayern weit grö ßere

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Tiroler Volksbote
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Page 1 of 26
Date: 20.10.1915
Physical description: 26
Vom Krieg. Wer em gu^s Gedächtnis hat, das ihn auch ln dieser ereignisreichen Zeit, wo die Geschehnisse sich wie die Wasser eines WWbaches überstürzen, Nicht gänzlichim Stiche läßt, wird sich erinnern, daß man mtt Beginn des Krieges nicht selten le sen Dnnte, Rußland werde den Krieg nicht lange aushalten, denn ein? innere große Revolution sei ganz sicher zu erwarten. Man verwies nicht un gern auf das Jahr 1L04, auf die Zeit des rus sisch-japanischen Krieges. Damals erhob die Ne» voluttön'in

und stellten ^ b voll und ganz auf die russische Seite. Der Großteil rechnete und rechnet heute noch mit dem Sieg und der Wiederkehr der Russen und vermeidet daher alles, wodurch er sich den Zorn derselben Zuziehen würde. Es ist damit nicht geleugnet, daß die ge- nannten Volker zu einem Gutteil die Befreiung nicht begrüßen, noch weniger, daß sich Tausende junger Leute verborgen hielten oder aus dem Lande flohen, um in die polnische und ukrainische Letzion einzutreten und gegen Rußland zu kämp

eine recht unge schickte-Politik in seinem polnischen Landestelle trieb und die Polen überall zu entrechten und zu verdrängen suchte. Also, von dieser Seite war eine Revolution, wenn ^ überhaupt iln Zsitaöer der Maschinengewehre nach einer allgemeinen Mo bilisierung, im eigentlichen Kriegsgebiet, was ja diese Gebiete waren, denkbar'gewesen wäre, nicht zu erwarten. Noch weniger war und ist eine solche im eigentlichen Rußlaiw zu erwarten. Man darf nicht vergessen, dieser Krieg trägt einen ganz

anderen Charakter, als der russisch-japanische, und wiÄ> unter ganz anderen AussWen und Ab« sichten geführt. Der Krieg gegen Japan war in ganz Rußland verlaßt; man verstand die Ziele der russischen Staatsmänner im fernen Asien im eigenen Reiche nicht. Es war das gcwiß ein gro ßer Fehler, der aber an der Tatsache nichts än dert. Tkr gegenwärtige Krieg aber ist in ganz Rußland populär, das heißt, man sieht ihn gerne und begeistert sich dafür, soweit man für einen Angriffskrieg begeistert sein kann. Die Gebildeten

dies natürlich alles steinkeif. Das gewöhnliche Volk hält «ldem den Zaren für eine so geheiligte Person, daß es nie und nimmer daran denkt, gegen ihn sich aufzuleh nen. Wir sehen daher auch, daß dcr russische Sol dat. seit der Zar den Oberbefehl übernommen hat. mit ungleich größerer Hartnäckigkeit die Waffen führt. Än den Adel, der in Rußland so manchen Umsturz in den höchsten Schichten auf blutige oder auch unblutige Weise hervorgerufen hatte, war ganz und gar nicht zu denken, da g.rade er diesen Krieg

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Tiroler Volksbote
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Page 12 of 16
Date: 16.10.1904
Physical description: 16
bier abgehaltenen Schlachtviehmarkt wurden aufgetrieben: 4 Stiere, 154 Ochsen und 7 Kühe, zusammen 165 Stück. Der Preis per Meterzentner Schlachtgewicht betrug Kc. 136—144 für Stiere, Kc. 166—172 für Ochsen und Kr. 140—146 für Kühe. Die auf getriebenen Tiere stammten aus Tirol, Kärnten, Krain, Steiermark, Ober österreich, Kroatien und Bosnien und waren erster und mittlerer Qualität. Verkauft wurden 141 Stück nach Innsbruck u-»d Umgebung sowie Nordtirol. Kriefkaste« der Redaktion. S. K. Ganz recht

, aber nur nicht lauter ganz gewöhnliche Todes fälle. — Wüykvald. Ist doch zu geringfügig. — Seilt. Muß eS ein bißchen ändern. Ob ich diesmal Zeit habe? Schöne Grüße. Ist ganz interessant, nur etwas zu weitschweifig. — Dampf. Geduld. — Mindlfchmatrei. Kam gerade um einen Tag zu spät — ob ich diesmal noch Plotz finde dafür, weiß ich nicht. — Silverschlag. Besten Dank — im zweiten Teil mußte ich diö Reklamz streichen — ein bißchen etwas gerne, abrr diesmal war's zuviel. Gruß. — Hmega, ZSruder. Erhalten; danke. — Aeisch

. -> Höertäuder. Die Ge schichte mit der Landecker Versammlung ist ein Musterstück, wie man es angehen muß, um den Bischof unnötig in eine höchst unangenehme Zwick lage zu bringen. — Hl. ZS. Dank — ist nur eine zeitweilige Verwaltung derselben. — K. Die Logik des Schwazer Bezirksanzeigers bei der be kannten Statthaltereirede ist wie gewöhnlich über die gewöhnlicher Sterblicher weit erhoben. DaS Blatt scheint überhaupt ganz andere Denk- gesetze zu haben — in Hall würde so was nickt befremden. — Aoppe

». DaS ist doch des Guten zuviel. — Hulfer. Schick'S halt einmal; wir können eS nicht loben, aber auch nicht tadeln. Vielleicht gibt eS Geschichten draus. — Angkanve. Solange der bekannte Hztzpastor Meyer von Zwickau unserm Land seine besondere Sorgfalt zuwendet, ist eS am allerwenigsten am Platz, die Hände in den Schoß zu legen und zu träumen, die prote stantische Hetzerei sei bereits zu Ende — ganz im Gegenteil, sie ist eifrig an der Arbeit, allerdings ganz im geheimen. Also d:e Augen aufmachen und mbciteu

. — ?. Zk. Wir bitten unsere Leser freundlich um Entschuldigung, wenn manche derselben die letzte Nummer zu spät erhalten haben. Ein Teil der Auflage mußte nämlrch wegen einer ganz berechtigten Kritik der Rede Sr. Exzellenz des Herrn Statthalters bei der JnthronifalionSfeier des Fürstbischofs in Brixen ge ändert werden. Der Grund i't unS zwar unerfindlich, ober dadurch ergab sich die Veispätunq. Die Taktlosigkeit des Herrn Statthalters bei der Fest tafel läßt sich trotz allem nicht aus der Welt schaffen

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 12
Date: 18.12.1914
Physical description: 12
Geste 6. Nr. ss. » V»VV?H»,e^ Freitag de» 13. Dezember 1914 „Ich kann doch in später Nacht keinen welt fremden Menschen herein lassen,' rief sie hinunter. „Ganz weltfremd bin ich nicht,' hustete die. Stimme drunten; ^ich und dein Mann haben viel miteinander ZU tun gehabt und ich hab dir von ihm eine Post auszurichten/ Virglin . . . Arme Men schen sind auf einander angewiesen.' ! . ^ ! <Fortsetzung folgt.) 7 ' Ziebe „Boten'-LeM . Heute habe ich vieles mit Euch zu rAeA'Avar will mir das Plaudern

nicht recht heraufgehen, denn mein Herz ist gedrückt ob der schweren Not' und des tausendfachen Wehes, die gegenwärtig ausuns allen lasten;, aber so ganz still und wortlos ohne^Bhüat Gott! 'und „Vergelt's Gott' aus dem Jahre schlei- rhen darf ich auch nicht. Bor allem danke ich den Lesern und Abnehmern für alle Liebe und Freund schaft, für alle Nachsicht und alles Wohlwollen/, die sie dem „Bötl' im vergangenen Jahre haben ange- deihen lassen. Bon ganzem Herzen und viel tausend- , mal Vergelt's Gott sage

. — Nach'vielem? Beraten und Ueberlegen haben wir uns entschlössen,' diesem Wunsche Rechnung zu tragen, aber auch das: „Bötl' in seiner alten Form lloch aufrecht zu er halten. — Nim merkt, wie wir es im neuen Jahre einrichten wollen. ° Vom 1. Jänner 1916 an kommt ein d o p p e l- t e s ^,Bötl' heraus, nämlich ein v i e r z e hn t ä g i- ge s und ein a ch t tag i ge 's. - — Daß Vierzehn- > tägige. wird' ganz das alte „Bötl' sein, wie es. bis Zum September dieses Jahres gewesen ist,'-—-gleich ' im Druck

und andere Artikel und immer eine größere Anzahl Bilder. — Sobald wir einmal die neue Zwtationsmaschine haben,— was, so Gott will, bis Lichtmessen spätestens der Fall sein wiH —, erhält das achttägige ^Botl' eine.neue, überaus gefällige, handsamere Form mit anderem Kopf, wo- durch es sich viel , hubscher als wöchentlichesHaus- und Familienblatt darstellt. Der Name bleibt na turlich gleich. Durch die neue Maschine wiH!es auch möglich, einen ganz sauberen, scharfem Druck, und sehr-deutliche, schöne Bilder

auch nicht, wann ste'dm' -WÄt- Schnaufer tut. Um den. „Volksboten' doppelt her» ! ausgeben- zu können, brauchen wir ganz :iotwendig ' eine neue, starke, große Mtationsmc^chine.' Die Lostet aber einen schönen Kreuzer Geld, nämlich rund 60.000 Kronen, samt Um Auf. /Und diese schwere Summe muß gleich bar ausgezahlt werden, ! da in Kriegszeiten niemand beuten will. Die neue Maschine ist angeschafft und soll bis 'Licht- messen in Dienst treten, aber das Geld dafür ist lange noch nickt beisammen. Vielleicht gibt

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 28
Date: 01.12.1911
Physical description: 28
und wr- den es nicht zurückerobern! Die italienischen Schiffe liegen in der Bucht, von der aus sie Hafen, Stadt und Forts mit' ihrer zeugen Schiffsärtillerie (Schiffskanonen) bestreichen können« Sie haben Geschütze gelandet, wie wir !ie in ganz Tripolis nicht besitzen und diese Ge schütze sind heute auf den Wällen von Benghast aufgefahren, das binnen wenigen Wochen nach allen Regeln der neueren Kriegskunst befestigt und dcünit uns dauernd verloren sein wird. derseits kommen die Italiener nicht über (die Stadt) Benghas, hinaus

, daß dem Feind das Geld nicht ausgeht, kann dieser Zustand sich ins Unabsehbare hinziehen. Vor Tripolis stehen die Dinge ganz ähnlich, nur daß unsere Leute dort durch die Rückeroberung der Brunnen von Bu- meliana den Italienern oas Wasser sperren konn ten, das sie nun auch von ihren Schiffen beziehen müssen. Die Araber Tripolis sind hauptsächlich Tuaregs. Sie haben wie dieLöwen gekämpft, aber von dem Augenblicke an nicht mehr aufkommen können, wo der Feind seine überlegene Artillerie (Geschütze) gelandet

hatte. Daß die italienischen Soldaten entmutigt seien, scheint für Benghasi wenigstens nicht zuzutreffen. Das Ausschiffungs geschäft vollzieht sich dort ganz ordnungsgemäß, wie wir aus der Ferne feststellen konnten. Die Leute arbeiten anscheinend recht fleißig in den Schanzen. Ich glaube, daß Italien niemals mehr als die Küste von Tripolis beherr schen wird, von dort aber wird sich der Feind mit Gewalt kaum je mehr vertreiben lassen. Ich reise in''wenigen Tagen wieder nach der Cyrenaika zu den Freiwilligen zurück

, natürlich mit der Dreingabe von Tripolis. Die Türken scheinen sich aber vor diesem neuen Stoß nicht zu fürchten. Jetzt sei die Lage eine ganz andere« als bei Ausbruch des Krieges, erklären sie. Die Türkei habe Zeit gehabt, sich zu rüsten, sie stehe nicht mehr wehrlos da, die Küsten lvären stark befestigt, das Militär in guter Verfassmig und die Italiener könnten sich auf Überraschun gen bereit halten. Im übrigen hätten die euro päischen Großmächte das stärkste Interesse, daß oer Krieg

Handbreit Erde kämpfen. — Neben allem andern Haben die schlauen Türken den Italienern auch einen hüb schen Possen gespielt. Drunten am Noten Meer,' in Massauah, wo die Italiener ein schönes Stück Land innehaben, wurde durch die Türken ein ge fährlicher Aufstand der Eingeborenen angezettelt, gegen den sich die italienischen Besatzungen hart' envehren. Ganz Europa müßte lachen, wenn die Italiener, während sie an dem tripolitani- schen Knochen herumbeißen, drunten im Roten Meer-ihre schöne Kolonie

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Tiroler Volksbote
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Page 9 of 16
Date: 10.02.1915
Physical description: 16
er fallen, an einem Tage verlor er gar 25 seiner besten Kameraden. Manche, die als Aktive beim Militär etwas leichte Gesellen waren, hat der Krieg, schreibt Fritz, ganz umgeivandelt. Man hörte sie mit inniger Andackt Jesus nnd Maria anrufen. Daß Unter jäger Fritz aus jedem Feuer mit heiler Haut da vongekommen, schreibt er selbst dem augenschein lichen Schutze der mächtigen Soldatenmutter, der Gottesmutter Maria, zu. Fritz verstand aber auch, gleich den Helden von Anno Neun, den Ro st' 'ranz ebenso gut

nnd Mit kämpfer verloren, der nur nicht ersetzt werden kann. — Schließlich siegten wir und nahmen die meisten Russen gefangen.' Daß sich unsere jungen Nekrnten bald au das Kriegs- und Lagerleben gewöhnt haben, zeigen fol gende Rekrutenbriefe vom nördlichen Kriegsschau platz: Galizien, 13. Jänner. Liebe Mutter! Bin heute in der.Feuerlinie. Wir haben es ganz schön da w den Schützengräben, weil wir gut gedeckt find. Nr. 7. Seite 9. Es ist nur'Zufall,. wenn eine Gewehrkugel -von den Russen

, die natürlich auch gut eingegraben sind, trifft. Zwischen uns und den Russen befindet sich ein Fluß (Nida), etwas breiter als der Eisak. Da beschießen wir uns gegenseitig oft ganz mörderisch, oft fällt aber auch kein einziger-Schuß. Zu furchen find nur die Schrapnells und die Granaten. Uerri- gens ist es nicht mehr so arg wie früher. Wir haben jetzt auch immer genug zu essen. Heute hatten wir eine besondere Gaudi. Tie Russen haben den gan zen Tag nicht geschossen, wir auch nicht. Abends sind .wiv dann ans

hatten wir in unserer Kompanie erst 3 Tote und 5 Ver wundete. 25. Jänner. Wo wir jetzt sind, ist alles eben, soweit das Auge reicht. Es sind sehr schöne, große Felder rings um, besonders sehr viel Noggenäcker. Wir sind in mehreren Stadeln einquartiert. Da hat man ein bequemes Liegen, weil genug Stroh vorhanden ist. — Nun muß ich Euch noch einiges schreiben über das Schützengrabenleben. Bei Tag hat man es in: Schützengraben ost ganz schön. Man kann drinnen herumlaufen, denn er ist mannstief, so daß dann die Kugeln

, einige Konserven dazu getan, und wir habeil ein tadelloses „Gröstl'. Auch kleine Oefen haben wir im Graben. Einmal nach mittags saßen wir, mehrere Kollegen, ganz gemüt lich nm den Ösen herum. Auf einmal explodierte gerade über nns ein Schrapnell. Dem Oberjäger hat es die Bluse zerrissen, ohne ihn aber weiter zu beschädigen. Durch daß Osenrohr Ist auch ein Split ter gefahren. Da war's uns nahe. Wir sind aber schnell in die Höhlen gekrochen, die unter der Erde ausgeworfen sind, so groß, daß zwei neben einander

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Page 2 of 24
Date: 22.09.1915
Physical description: 24
Seite 2. Nr. 39. ^Ttroler B « lksdote.' Mittwoch, den 22. September 1915. jowohl zu Wasser als auch zu Land hatten sich Engländer und Franzosen ^Niederlagen geholt. Man wandte sich daher zunächst an Griechenland, damit es sich an den verfahrenen Karrcn Span nen lasse. Grieechnland stand mit seinen Nei^ gungen ganz auf Seite Englands. Es begünstigte Englands kriegerisches Unternehmen in allem und jedem. Englische Kriegsschiffe lagen in grie- chischen Häfen und hielten sich dort beliebig lang

, daß das für Griechenland eine schlimme Mausefalle !sein könnte. Also mnßte Veniselos gehen. Die Neuwahlen im Juli brachten ihn zwar wieder in die Höhe, er sand aber eine ganz veränderte Si tuation vor. Die Aussichten vor Konstantinopel waren noch schlechter. Rußland auf dem Rückzüge und Italien als Bundesgenosse der Engländer. Italien und Griechenland sind Feinde, schon we gen Albanien, auf das beide spekulieren. Und so erwählte man in Griechenland den besseren Teil, man erklärte sich und blieb neutral. Griechenland

und wenn es von Oesterreich die zu eroberntenden Gebiete erhalten habe. Bulgarien batte die Gerichte slson einmal ^urchgemackt und ist gcwitziat. Wäre es cmf diesen Vorschlag eingegangen, so hatte es die Ehre, setzt die Türkei zu bekriegen und Hernack die verlangten Gebiete mit Waffengewalt von Serbien heraus zufordern, ganz wie 1913. Bulgarien ging trotz aller Anstrengungen der Vierverbändler nicht auf den Leim. Der ganze Zorn Rußlands und seiner Bundesgenossen richtet sich jetzt gegen Ser bien, das zu wenig

. In Italien war man auch sehr üngelialten. daß Ru mänien nicht gleichzeitig losschlug. Rumänien hat den Zug verpaßt. Ob es jetzt noch sein Schwert zugunsten Rußlands ziehen wird, ist unsicher, rüsten tut es einmal, das ist' ganz sicher. Ru mänien macht aber am liebsten unblutige Er oberungen; ich denke, es trachtet wieder nach einer solcl>en. Ich kann nicht umhin, nochmals zu be merken, daß die Gegenwart die Politik unseres gewesenen Außenministers vollauf gerechtfertigt. Hätte auch er dazumal Bulgarien

fallen lassen, hätten wir heute sicherlich den ganzen Balkan ge- gen uns und gegen die Türkei. Ebenso als gerecht fertigt erscheint auch die Schaffung eines selbstän digen Albanien. Der ttakenisGe Kttsa Die ganz unter der Freimaüre^suchLel stehende, an England verkaufte italienische Knegs« treiberpresse vollführt ein Maul Heldentum, das im umgekehrten Verhältnis steht zu dem Helden tum oder, besser gesagt, zu den Leistungen der ita lienischen Armee. Nach den Tönen, welche von diesen Blättern

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Page 4 of 16
Date: 20.03.1919
Physical description: 16
. Tort mußten wir wieder zwei Tage im Ge fängnis sitzen, dann kamen wir vors Gericht. Ich Hab mich förmlich gesehnt nach dem Gericht und bin überzeugt, ja ganz sicher , gewesen, , daß sie Gnade mit uns üben und uns frei lassen werden. Aber im Gerichtssaal ist mir gleich das Zapf! ge sunken. Es saßen da ein halbes Dutzend Herren, ^ die waren kalt wie die Eisstöcke und haben uns mit ihren messerscharfen Äugen angeblickt, als wollten sie uns erstechen. Auch Monsieur Lor rand und der Verwalter

wurde. Sie deuteten auch . immer auf den Ohrring, der aus dem Tische lag. Nach einer HWle begannen sie, den Wenzel aus zufragen. Der hat zuerst geleugnet und alle weil behanvtet. daß er den Ring gefunden Hab. Wie ihm die Herren aber eine Spur nachwiesen, die er em offenen Fenster des MusikzimmAs zu rückgelassen hat. da ist er ganz paff gewesen. Ich Hab ihm in die Seite gestoßen und auf deutsch gesagte er soll die Wahrheit reden; es istimmer am besten, man gesteht seine Schuld. Da sind mir drei

mich einer, wo wir den zweiten Ohrring hingetan haben. Ich sag, daß ich nur e inen gesehen Hab und von einem Aweiten nichts weiß. . Da schreit eine andere Stimme, mein Freund habe alles eingeständen, ich soll auch bekennen; wir hätten den Ring verkauft und das Geld vertrunken. Da war ich ganz vor den Kopf geschlagen und brachte lange Zeit kein Wort heraus. Dann Hab ich wieder gesagt, ich weiß von allem nichts; aber durch mein Stocken -bin ich verdächtig geworden. Nach einer Weile haben sie den Wenzel wieder hereingeführt

, in einem feindlichen Land, unter stockfremden Leu ten und noch dazu vor Gericht und angeklagt als Verbrecher, seine Richter nur halb verstehen und selber keinen richtigen Satz herausbringeil, weil man jedes Wort suchen muß wie ein Gold stück!. keinen Menschen haben, der einem hilft, sich selbst nicht helfen können und sich grad ver handeln lassen müssen wie ein Schaf, das ist hart, ick sag Ihnen, so was ist bluthart.. Und wir sind akkurat verschachert worden wie ein paar Lämmer, ich dazu noch ganz

wie ein Geist. ^ Vom Gefangnis weg mußten wir gleich zur Arbeit; aber wir kamen jetzt nicht mehr nach St. Andree, sondern nach Pauillac. das ist Aliche Stunden weiter drunten am linkenUfer derGironde. wo Monsieur Lörrand auch große Weingüter besaß. In Pauillac waren, wir unter ganz neuett? unbe kannten Leuten, aber sie müssen doch einen Wind gehabt, haben, was mit uns loS ist, weil sie bei unserem Eintreffen alle die Kopfe zusammen steckten und uns verdächtig anschauten. So et was tut weh, besonders

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 8
Date: 25.09.1914
Physical description: 8
' Freitag den 25. Septewber 1914. stäbler. Seine Miene drückt Zufriedenheit aus. „Wie steht's, Herr Hauptmann?' — „Gut nach allem Anschein. Wie Sie sehen, dringt unser rechter Flügel' vor, in der. Mitte hatten wir gestern Erfolge, hof fentlich drängt auch der linke Flügel an. Die Russen haben sich tüchtig verschanzt, sie leisten harten Wider stand, aber wir werdensiedochind i e Z ange nehmen.' Eine Gruppe ländlicher Frauen, Männer, Kin der weilt abseits, ganz stumm, ganz starr. Wie ge bannt

gepreßt, sie schluchzte auf,- dann ganz /eise: „O Gott im Himmel, Hab' doch Einse hen, Hab' doch Erbarmen mit uns!' , . < Und der Turm blickt herab auf das Schlacht feld, auf dem unsere Soldaten zäh und mutig vor dringen. Ganz finster unk drohend sieht er mit einem Male in grellem Sonnenlicht aus, dieser Turm, als ob er den Zorn- des- gesamten deutschen Volkes verkörperte. Bunöesemeuerung Tirols mtt dem göttlichen Herzen Äesu. . ^ ^ ^ Am Freitag den 18. September wurde in der festlich geschmückten

der Pfarrer, »da-braucht» kein Schieben.' A H M. Ai Seite 6^ . ^.^Nicht, schnell genug gehen sie. Wenn wir noch längep Müßig zuschauen, ziehen sie die halbe Ge meinde Mit. Wir müssen ihnen Füße machen.' . < ^Wie wollt ihr das anstellen?' „Ganz einfach, Herr Pfarrer. Wir lassen die Güterkäufe von Gemeinde wegen nicht mehr zurück gehen/ außer um schweres Neuegeld. Ein solches zu zahlen Meiner imstande und es bleibt den Verkäu fers übrig, als den Handel aufzurichten. WemMtzMin Dach mehr haben, müssen

' mich schrecklich um ihn sorgen.' . „Um'ern Bub, den Vaul. unsern einzigen, zerren sie . auch fort,' schrie die Falbm drein; „sitz haben ihn ganz am Bandl und er läßt sich, vön uns Nichts mehr sagen. Wir, der Lois und ich, mögen uns auf die alten Tage noch zu Tode grämen.' . „Mein Gott, wenn bloß das junge Volk, die Burschen und leichtsinnigen Mädeln, gehen wür den/wär* kein großer Schaden; aber die Bauern! Die Bauern!' jammerte die Oberbühlerin. ' >,Wasj auch Mädeln sind dabei?' fragte be stürzt der PfarrLr

. Wenn wir in Galizien auch etwas zurückgegangen sind, haben wir doch Großes erreicht. Die Russen brachen ^nit einer drei-- bis fünffachen Uehermacht herein und hofften ganz sicher, Oester reich im ersten Ansturm zu überrennen und ohne Schwierigkeit nach Budapest und Wien vorzumar schieren. Aber der fürchterliche Anprall ist an der starken Mauer unseres tapferen, heldenmütigen Heeres gänzlich gescheitert. Es hat sich gezeigt, daß unsere Armee viel besser, und tüchtiger ist als die russische/ 'Darob herrscht

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 26.02.1919
Physical description: 16
nicht zur Ruhe kommen läßt. Anfang Jud — Ende Jud — alles Jud. 6 (Nachdruckverboten.) Das Heimwehe. Eine Erzählung von Reimmichl» Es muß lange Zeit gedauert haben, bis ich wieder aufgewacht bin; denn die Sonne stand schon sehr hoch, mch das Schietzen war ganz in oer Ferne. Neben mir im Boden sind viele frische Pserdespuren zu sehen gelvesen und weiter fort lagen etliche Menschen, die sich nicht mehr gerührt haben. Ach Hab wollen aufspringen, bin aber gleich wieder zurückgefallen

wie eine Kuh. Den Franzosen ist beinahe Angst geworden, - wie ich gar nicht mehr absetz und mir das Wasser nur so hineinrinnen laß, als wär ich ein Brun nentrog. Sie haben Wohl gefürchtet, ich fauf ihnen das ganze Brünnlein, soweit es in die Erde hineingeht, bis auf den letzten Tropfen aus. Als ich Meinen Durst gestillt hatte, war mir ' ganz leicht, und Wir kamen jetzt schneller vor wärts. Sie brachten mich in ein Feldlazarett, wo viele Verwundete lagen, und es war dort ein großes Klagen und Jammern

. Mich hats fast geärgert, daß Mannsleute so winseln und schreien. An meiner Schenkelwunde hat ein junger Doktor herumgearbeitet. Das hat auch nicht wohlgetan, aber ich Hab nicht gezuckt und keinen Laut von mir gegeben. Darüber ist der Arzt ganz ver wundert gewesen und hat mich freundlich ange lacht. Spät am Abend Hab ich das Wundsieber bekommen und ich war so elend, daß ich gemeint Hab, ich Muß sterben. And gesehnt Hab ich mich nach dem Tod; denn alle meine Hoffnungen waren zerschlagen

. Im übrigen ist es in der Zeit ganz merkwürdig gewesen. Ich hatte kein Zeitlang und kein Heimwehe. Allem Anscheine nach war der Krieg bald aus und ich hoffte, späte stens in einem Vierteljahr daheim zu sein beim Nannele. Mit einem abgeschossenen Zeigesinger brauchte ich auch nicht mehr einzurücken. Um meine Freunde bei der Kompanie war mir leid» und ich Hab viel an sie gedacht. Mehrmals sind kleine Truppen österreichischer Gefangener durch die Stadt gezogen, und ich Hab mir beinahe die Augen

herausgeschaut, ob ich keinen Bekannten sieh; aber, es waren nur Ungarn und Slovaken^ die kein Wort Deutsch verstanden. Ende Juni kam ich von Susa fort und inH Frankreich hinein. Unser Doktor mußte an zwei hundert kranke und halbgeheilte Soldaten ins Gäscogner Land in ihre Heimat bringen und ich sollte mit dem Transport gehen. Vom Elsässer erfuhr ich, daß das Gäscogner Land ganz am äußersten Ende Frankreichs am Atlan tischen Meere liegt. Wir fuhren mit Wagen über den Mont Cenis und kamen am sechsten Tage

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 16
Date: 12.02.1919
Physical description: 16
Seite 6. Nr. 7. „ Tiro?er Volksbote- Mittwoch,. den 12. Februar 191k » — - jeder .Mensch werde Respekt vor uns haben. Brav, frisch und stark müsse ein Solrat sein, d a s gäbe dann richtige Männer. Tie Rede hat mir ganz auöbündig gefallen, und ich Hab mir vorge nommen: Ja. ich will cin Mann werden, daß das Nannele sich mit mir etwas einbilock kann und daß ich auch dem Gersch^scr eine Ehr mach. — Von dem Tag an Hab ich mir das Heimwehs ausgeschlagen wie einen bösen Gedanken und Hab mich frisch

ist der Knopf au? einmal aufge gangen. Ich Hab leichter gelernt uyd die Tinge schneller begriffen als alle meine Kameraden. Wenn der Hauptmann unS etwas erzählt hat, konnte ich es am besten wiederholen, und ich bin oft dafür gelobt worden. Nach einem Vierteljahr» als die Ablichtung fertig war, durften wir öfter in die Stadt hinein- gehen. Das Mailand hat mir nie extra gefallen. Von dem Lärm und Gewurl in den Straßen ist mir der Kopf ganz damisch geworden. Gefallen hat mir bloß der Tom. So eine große

und prächtige Kirche habe ich spater nie mehr gesehen. IJch bin auch gleich das erstemal aufs Tach hinauf gestiegen mit den dreihundert Türmchen und auf den großen Turm, weil man uns gesagt hat. daß man von dort aus die Schweiz?r Berge sieht. Ich hatte dazumal Augen wie ein Geier. Hab auch länger als eine Stunde gespitzt und geschaut, konnte aber keine Spur von einem Verg entdecken. Im Sommer daraus Hab ich die Schweizer Berge öfters ges.eh?n, aber ganz undeutlich und.her-, schwömmen wie einen Traum

ans unserer Kompanie zu- sammengetan, die wunderschön singen konnten. Ta war ein gewisser Tinkhauser, Schullehrers- sohn aus Bruneck. ein zartes, schwaches Mannl, dann ein gewisser Großlercher von Tefereggen. ein Wibmer von Virgen. ein Lanzinger von Sex ten und ein Lcitgcb von Antholz. Die fünf san gen miteinander Tiroler Lieder wie die besten Nationalfänger, wobei der Tinkhauser den Ka pellmeister machte. Mir hat das Singen ganz aus der Art Wohlgefallen und ich Hab probiert, die Melodien

herausgesungen, stieß der Teferegger einen hellen Jauchzer in die Luft, der das halbe Mailand übersprang, und der Vir ger schickte einen noch helleren Nach, der über den Tomkirchturm und ganz Mailand hinaus- hüpfte. Tann sprangen sie mit beiden Füßen in- die Höhe und schnaggelten und schnalzten wie ein Auerhahn. Es ist überhaupt eine merkwürdige Nasse, diese Jseltaler: Weich wie ein Vutterknolln und zäh wie Loder, ein Viertelstündchen seelen- traurig, still und ernst wie ein Bildstöckl, aber gewiß

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 20
Date: 30.06.1911
Physical description: 20
nach der Stelle, um den Verunglückten aus seiner Lage zu befreien. Obervintl, Pustertal, 26. Juni. (Bautä tigkeit.) Unser Dörflein bekam .innerhalb der letzten zwei Jahre um die Kirche herum ein ganz neues Aussehen, da sehr viel gebaut und er neuert wurde, und zwar so, daß die Gemeinde doch die Auslagen nicht allzusehr verspürte.' Die Kirche, der Turm und die Friedhofkapelle beka men ganz neue Dächer, der Turm erhielt neuver goldete Kuppeln, einen neuen Blitzableiter, da er bisher eines solchen ganz entbehrte

, und in allerletzter Zeit auch eine ganz neue Uhr. Im Friedhofe wurde' eine neue Lourdeskapelle ge baut, welche allgemein sehr gelobt wird. Der Wi dum wurde so gründlich umgebaut, daß man ihn / mit Recht einen Neubau nennen kann, der sehr gut gelungen ist. Das der Kirche gehörige Mes nerhaus samt Futterhaus bekam nebst manchen anderen Veränderungen und Reparaturen auch ganz neue Dächer und das Gasthaus neben' der Kirche wurde ebenfalls vollständig umgebaut, ver größert und verschönert. Auch der Gesang

. — Am 12. Juni war das Begräbnis des k. k. Postmeisters Johann Tönig. Viel Volk von ganz Defereggen, Schützen und Musik . von St. Vxit, Veteranen. von St. Jakob und k. k. Gendarmerie nahmen daran teil. 27- Jahre all, start und gesund, wurde er durch eine Verküh lung ein schnelles Opfer des Todes. Für die Fa milie des alten Vaters ist der Todesfall ein über»

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Page 8 of 24
Date: 17.02.1915
Physical description: 24
Seite 8.. Nr. 8. „Tiroler Vo! ? sbote.' Mittwoch den 17. Februar 1915. Wolnice, em 28. Jänner. Meine liebste Marie! D>a ich Dir schon im voraus versprochen habe, unsere Verbältnisse näher zu erklären, so will ich heute schildern, wie es hier liegt und steht. Vorab bemerke ich, daß »nein Gesundheitszustand sich etlvas erholt hat, aber ich bin noch nicht ganz recht. Das Bessere hofse ich von Dir. Wir sind hier in der Nähe der Stadt Wolnice und bleiben so zirka fünf Tage in der Stellung

auf. Zum Essen babe ich schon drei ^.age nichts mehr gebraucht. Es grüßt Dich und vergißt Dich nie Dein H. P. Ein merkwürdiger Traum. Ignaz Wieser, Bauerssohn vom Banm- gartnergnte in Droißendorf bei Sierning. schrieb in einem Brief an seine Eltern folgenden merkwürdigen Traum: „Liebe Eltern! Mir bat geträumt, ich tinr in der ^enerlinie im furchtbaren Kugelregen, aber keine Kugel bat mich getroffen. Auf einmal sah ich cm Licht, ziemlich weit von mir, und das kam immer näber und näher; als es schon ganz nahe

^ ^ ''5 einmal lauter Engel in und Herrlichkeit und mitten unter diesen Engeln anch meine Schwester Nanni. Als wir ?chon ganz beisammen waren.- haben alle die Hände über mich ausgebreitet. Ich ging zur Nani hin und sagte zu ibr: „Aber Nanui wnrum bist du denn den lieben Eltern davongegangen?' Sie sagte zu mir: „Ich habe es ja den guten Eltern gemgt, daß ich schnell wrtaeben muß, um meine vier Brüder, die eingerückt sind, zu retten uno wenn ich jeftt nicht hier wäre, so wärest du heute gefallen.' Dann wurde ich woch

, o Königin Maria!' — Ich weiß nicht, hat es mir meine erregte Phantasie vorgetäuscht oder war. es wirklich. Ich börte es ganz genau, denn in solchen furchtbaren Zeiten ist man überhaupt mehr schon im Jenseits als auf der Welt. Aber ich horte jetzt fortwährend diese Melodie, es tönte mir immer in den Ohren und es war mir ein großer Trost. Mir kam vor, es schlugen die Kugeln an meinen . Körper, ohne mich zu verletzen. Wenn wir vorwärts stürmten und die Kameraden links und rechts stürz ten, achtete ich gar

nicht auf die Geschosse, die rings herum einschlugen 7 mir kam vor, ich sei überhaupt für die Russen unsichtbar. So dauerte es die gan zen 5 Tage und diese Melodie, und das Lied be hielt ich seither immer in meinem Geiste. Als dann vom 15. bis 3V. September die Schlacht bei Lemberg tobte, wo es fast noch furchtbarer zuging als bei Grodek. hörte ich auch wieder ganz deutlich wie von Engelsstimmen gesungen, jenes Lied. Als ich dann krank wurde, das war am 25. Oktober, und ins Spital kam. dachte ich zurück

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Page 7 of 28
Date: 22.12.1915
Physical description: 28
Mittwoch, den 22. Dezember 1919. Schusterpech gegessen, damit die Stimmbänder wicher zusammenwachseu. Allein, statt daß die einen zusammenwuchsen, rissen andere wieder und in meinem .Halse drinnen sott und brodelte es wie in einem Krauthafen. Auch spürte ich eine inwendige Hitze, als ob ich ein glühen- deS Bügeleisen verschluckt hätte. — — — So kam der heilige Abend. Ich ließ mir es nicht nehmen, zur Christmette in die Kirche zu gehen. Machte. mich schon um halb elf Uhr, ganz vermummt

, auf den Weg, stieg aufs Ahor Hinauf und kniete mich dort in den hintersten Winkel. Daß ich's g'rad sag', ich Hab' mich zilcht. getraut, hinunter zu schauen auf das Christkind am Mar. Ich Hab', mich soviel ge schämt vor den Leuten, noch mehr, aber vor dein Christkind wegen meines sündigen Stolzes. Hab' sonst immer geglaubt, ohne mich geht's nicht «uf dem Chore; aber sie haben diesmal, so herzig schön gesungen und gespielt, daß nur ganz Miders geworden ist. Die Glockenstimmen /Mmperten so hell- und fein

wagen, Hans. Was können mir die Feinde tun? Höchstens töten können sie mich —- und daK er trag' ich zehnmal leichter, als wenn du zü grunde gehst, als wenn ich d i ch verliere.' „Du liebes, treues Herz — jetzt bist du wie der ganz meine Nelli; aber sei nicht ängstlich, ich geh' nicht zugrunde, ganz gewiß nicht. In ei^. größere Gefahr als heute komm' ich nimmer. Daß ich heute dem Tod entgangen bin, ist mir ein sicheres Zeichen, daß mich der liebe Herrgott für dich erhalten will.' „Und mir ahnt

und träumt alleweil von einem großen Unglück, von einem schrecklichen Ende . . . Es kommt, es kommt gewiß . . . Wenn ich vorher g'rad' einmal noch, nur kurze Zeit, mit dir glücklich sein könnte! Wenn wir bloß einige Tage beisammen sein dürften! Hans, geht^s nicht? Ist'3 ganz unmöglich?' Er versank in tiefes Nachdenken und drückte an den Fingern. Endlich sagte er: . ^^ „Nelli, weil du gar so heiß bitten tust, will ich dir die Freude machen. Länger als dritthalb Monate stehen wir Egidcner Schützen schon

. Zu Anfang der kommenden Woche gehen wir zu einem großen, allgemeinen Sturme vor. Wenn wir das Scheibenegg erobern, ist unsere Stel lung so verbessert, so günstig, daß sie auch mit einem Drittel der Mannschaft leicht gebaNen lverden kann. — Und erobern tun wir daS Schei benegg ganz bestimmt; dann kriegen wir Ab lösung. „Mein Gott, wieder eine Schlacht und du kommst in eine neue Gefahr.' ' „Diesmal wird die Gefahr keine besonders große sein. Wir haben nur die rechte Flanke zu decken, während zwei

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Tiroler Volksbote
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Page 10 of 28
Date: 17.03.1915
Physical description: 28
solchen Fällen sind 99 tödlich, ganz gewiß. Anfangs war ich ganz paff und schneeweiß im Gesicht, jetzt bin ich wieder ruhig und guter Laune. Ja, ja, einen Schutzengel hat man und beten lernt man auch. — Wir sind nun schon seit 16 Tagen im Feuer, und zwar seit 5 Tagen im ärgsten Kugelregen. Hosfe, daß wir bald einmal abgelöst werden. — Sonst geht's mir ganz gut, es geht alles regelmäßig vor sich. Bekommen täglich unsere Menage und Brot, Kaffee und auch die Löh nung, darüber haben wir keine Klage

. Nun befinde ich mich mit vielen Kol legen ziemlich weit in Nußland drinnen in einem Spital. Wegen der Wunde braucht ihr im geringsten keine Sorge zu haben, diese heilt sehr gut und ich kann mich schon mit einer Krücke fortschleppen.^ Schlimmer ist. das; ich nach der Genesung Gefangener bleiben muß und so mein Tatendurst für das heißgeliebte Vaterland nicht mehr gestillt wird. Sicherer bin ich freilich so, aber ich möchte lieber kämpfen und am Siege teilncbmen oder sterben. Indes, ganz wie Gott

WM. Die Behandlung ist eine sehr gute. Wolltet ihr mir schreiben, so wäre das uuter diesen Um standen ganz umsonst, da ich ja selbst keine Adresse angeben kann. Ich hoffe, daß es Euch möglichst gut im schönen und überaus glücklichen Tirol gehe. Seid, lb. Eltern und Geschwister. Gott befohlen und alle recht vom Herzen gegrüßt. Euer dankfchuldimter Sobn „Ttroler Bolksdote.' Galizien, 21. Februar. Liebe Freundin! « . Das Haar wächst uns zur Mähne, die Seife wird uns fremd, wir bürsten keine Zähne und waschen

), die ganz paff über unseren Angriff waren. Als sie bemerkten, daß ihnen nur ein Häuslein Jäger gegenüberstand und ihre Kameraden in den ersten Deckungen ausgerieben waren, ging die Hölle los. ... . Fünfzig Schritte vor dem Feinde lagen wir platt am Boden. Die Nüssen winkten mir, ich solle mich ergeben; ich winkte zum Hohn mit meiner Mütze zurück. Die Moskalen (Russen) schössen, wenn sich ein Verwundeter rührte, auf ihn, bis er tot war. Mit Maschinengewehren wurde so gar auf verwundete Jäger geschossen

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Page 2 of 20
Date: 16.04.1919
Physical description: 20
wollen aber einen Sieg- und Gewaltfrieden: sie wollen den Sieg voll und ganz ausnützen. Wilson scheint sich ziemlich hartnäckig gewehrt zu haben, wie es 1 un aber den Anschein hat, muß er wohl, we nigstens was. Deutschland anbelangt, fast durchwegs nachgegeben haben. Französischer- scLts wird halbamtlich gemeldet» daß Deutsch land 125 Milliarden Franken Entschädigung zahlen müsse, ferner soll die Grenze der Rhein werden^ sicherheitshalber will aber Frankreich noch am rechten Rheinuser einen 60 Kilometer breiten

, und zwar bettelarm, allesamt trotz des massenhaften Geldes. Daraus folgt aber noch ein zweites. Wir müssen suchen, all daS im Land« herzustellen, WaS wir brauchen, soweit möglich. Und das gilt in erster Linie für die Lebensmittel. DaS hentige Teuischösierreich, daS sich fast nur mehr auf die deutschen Alpenländer beschränkt, zählt zirka sechseinhalb Millionen Einwohner. Ganz Deutschösterreich erzengt laut staatliche« Ausweisen zirka 34»/, Millionen Meterzentner Ge treide. DaS macht pro Kopf nicht ganz zweiein

halb Meterzentner. Das so« aber für Mensch nnd Vieh reichen. DaS sieht aber jedermann ein, daß man damit nicht ^eben kann, zumal «S unmöglich ist, diese Menge des erzeugten Getreides ganz ge> nau aufzubringen und zu verteilen. Vor das Reick zerfallen ist, traf eS rechnungsgemäß pro Kops etwas über 4 Meterzentner und wir sind damii nicht ausgekommen, wie uns die Erfahrung d«l letzten Jahre gelehrt hat. Wir müßten also min destens 14 Millionen Meterzentner einführen wollten wir nur einigermaßen

Kosten aufzulegen suchen; einen Anfang sehen wir bereits an der Brotsteuer. Zwei«' tens wird in diesem Jahre sicher der Friede ge schlossen. Dem Friedensschluß' folgen gar sicher die Verhandlunge« über die Einfuhrzölle. Bei dem großen Mangel an Lebensmitteln ist es ganz un möglich, Einfuhrzölle zu schaffen, bei denen der Bauer später noch bestehen kann. Zollverträge werben bekanntlich durchwegs auf Z0 Jahre ge macht, Wenn aber in den kommenden Jahren das amerikanische Getreide und Fleisch in Menge

, von den Richtselbstversorgern, vo« den Städteverwaltunge«, «icht minder als von den Bauern. ES ist nun vollständig gegenstandslos, stch gegenseitig fort «nd fort die Fehler vorzurup- fen. ES scheint uns auch ganz aussichtslos zu sein, zuzuwarten, bis die Behörde die Frage g<6öst hat. «ach den Erfahrungen der letzten Jahre scheint die selbe gar nicht fähig dazu. Die Sache leidet «der keine« Aufschub, daS Leben zahlreicher Menschen auch auf dem Lande steht auf dem Spiele. Meines Erachten?

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Page 5 of 16
Date: 20.03.1919
Physical description: 16
. Anfangs Hab ich ge zweifelt, obs wohl derselbe Mond ist wie daheim; weil er aber hier das gleiche Gesicht gemacht hat wie zu Hause, Hab ich gemerkt, daß es kein an derer sein kann. Und da Hab ich mir oft gedacht, wenn dem Nannele daheim so zu Mute ist, wie mir, dann schautS Wohl auch zum Mond hinaus. I nnd droben auf dem Mond kommen unscre Augen zusammen. Bei dem Gedanken ist mir ganz warm ums Herz geworden. Und oft Hab ich dte Lichtflecklein geküßt, die der Mond auf die Mauer osvorfen

Fabrikanten müssen große Särge herstellen, in denen sieben bis acht Leichen zusammeuge- pfercht werden. Nur die Bürger erster Klasse, das heißt die Arbeiter, haben das Recht, vom Ge meinderat Lebensmittel zu beziehen, alle ande ren kämpfen um Schmugglerware und bezahlen für ein Kilo Brot bis zu 4l) Rubel, ein, Ster Holz kostet 800 Rubel.' Ter Schweizer Gesandte hält die Frage der Verpflegung und Heizung für ab solut unlösbar. Ganz Petersburg stirbt aus. Tie . Bevölkerungszahl hat sich bereits um zwei

- stisch-bolschcwistischcn Systems immer näher rücke. Odier erklärte weiter, daß die Sowjets (Räte) die bürgerliche Klasse ruiniert, zugleich aber auch die Lage der Volksmassen verschlim mert haben. Die wirtschaftliche Not, unter der ganz Rußland leidet und stirbt, wird unfehlbar zuW.-Wturz',des. bolschewistischen Regimes führen. Ter Ärbejtsfricb .dcs. Volkes ist gebrochen. Das Nußland der-Arbeiter- und Soldatenräte ist zu einem ungeheuren Büvo geworden, das »mit Be amten angefüllt

, soll auch nicht essen', wird ganz will kürlich und ohne Rücksicht auf die persönliche Lei stungsfähigkeit des einzelnen durchgeführt und bietet den Machthabern eine bequeme Handhabe, sich auf die einfachste Weise der politisch Miß- liebigm zu entledigen. Auf Moskau und auf ganz Rußland, sckveit die Rätemacht reicht, lastet das grausame und blutige Schreckensregiment der „Außerordentlichen Kom mission zur Bekämpfung der Gegenrevolution'. Die Außerordentliche Kommission ist nichts an deres als ein stets gegenwärtiges

un» da hat er gar a Uniform; wenn der anfangt zu redett über unseren Krieg, so ist natürlich der Kaiser draa schuld. Und der betreffende Herr hat am 18. Aumrst 5914 eine Rede getan, daß man gemeint hat. er h(ck den Patriotismus und Kaisertreue vom ganzen Land in Pacht. Und wie der junge Kaiser einmal vorbeige, fahren, bat er sich in seiner Uniform ganz ans Bahn-, gleis gestellt und hat sein ganzes Kuchlgeschirr, alle M^cnllen und Erinnerungszeichen vom Vater und Großvater angehängt. „Hoch' hat er geschrien

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Page 4 of 40
Date: 17.10.1913
Physical description: 40
war Fettner bereits in Lävis und bald darauf in Trient. Am 31. Ok tober fiel das Kastell von Trient und ganz Welschtirol war von der franzö- s i s ch e nHerrschas t. befreit. Fenner er- lüelt vom Kaiser als Belohnung ouv There- sienkreuz und ward Inhaber des neuerrich teten Iägerkorps, der späteren Kaiserjäger, Eisenstecken und Speckbacher erhielten die gol dene Medaille. Das erfolgreiche Vorrücken der Kaiserjäger war in ganz Tirol mit immer grö ßerem und allgemeinerem Jubel begrüßt wor

des bayeri schen Joches, bezw. einer Eingabe an den Kai ser, hatten keinen Erfolg. Die Männer, die hier das große Wort führten, waren meist Leute ohne bedeutende Vergangenheit, ehe malige Bediente, Krämer und Bauern, gebär- deten sich aber als die Vertreter ganz Tirols und richteten ihr Aufrufe an alle Tiroler. Der Angriff war auf den 10. Dezember geplant Wirklich drangen die Bauern am 11. Dezem ber in Innsbruck ein, fanden aber starken Widerstand. Es wurde viel geschossen, allein die Verluste

siegreich in Paris eingezogen und Napoleon entthront hätten, auch in die Täler Tirols. Nun be mächtigte sich aller Gemüter die Hoffnung, ja die feste Ueberzeugung, daß mit dem allge meinen Weltsrieden auch ganz Tirol wieder unter Oesterreichs Zepter zurückkehren werde. Bereits gingen Gerüchte dieser Art, aus guter Quelle stammend, freudig begrüßt durch, das Land. Alle Anschläge und Pläne zu weiterer Gewalttätigkeit wurden aufgegeben und man sah keine bewaffneten ? Zusammenkünfte mehr. Die bisherige

Unruhe und Gärung machte der Stille Platz, und die Sehnsucht nach der Wiedervereinigung mit -Oesterreich gewährte ein heiteres und freundliches Bild und zeigte den Nationalcharakter der Äroter in seiner eigentlichen Natur und in seinem wahrsten Lichte. — Ganz Tirol von der Ve- roneser Klause bis Kufstein und von der Mark Kofel unterhalb Lienz bis zum Block- Haufe an der Bündnergrenze betrachtete sick trotz der Anwesenheit des bayerischen Mili tärs und der bayerischen Beamten ..n größten Teile

dasselbe mit dem Bilde des Kaisers Franz. In.H?' pflanzte man einen ungeheuren kaiserlichen Adler unter Musikbegleitung ^ ober einem Stadttore aus. In ganz Vinschgau sah man kein bayerisches Wappen mehr und im Ober inntale prangte der österreichische Adler von Dorf zu Dorf, nicht nur auf allen Maibäumen, sondern sogar aus den Brunnensäulen. Doch bald kam eine Gelegenheit, diese Gestn- nung noch lauter und deutlicher auszusprechen' Am 12. Mai sollte die Kaiserin Maria Luise auf ihrer Durchreise aus Frankreich uaa

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