566 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/08_01_1915/TVB_1915_01_08_10_object_2159217.png
Page 10 of 16
Date: 08.01.1915
Physical description: 16
wir durch die Nüssen noch auf drei z Seiten mit Schrapnell und Gewehrfeuer Überschuß l tet. In diesem schrecklichen 5^ugelhagel machten wir l Sturm mil dem Bajonett. Ganz nahe auf einer j Burg spielte Musik,' daß es eine Freude war und! hier fielen Freunde und Feinde neben einander! jammernd zu Boden. Man wird in. einem solchen: Trubel ganz gleichgültig. Ich dacht? an nichts mehr - und machte mir auch nichts draus, wenn ich über! Tote steigen mußte. ^Nach einiger Zeit warfen wir; die Russen trotz ihrer großen

drang nichts durch. Ich ging und.ging und kam immer mehr ins Feuer, statt weniger; denn ich verfeh^e-ganz. die Richtung und war auf einmal, genau.hinter den Russen.- Jetzt glaube ich mich verloren und gefangen. Doch ganz verlor ich deu Mut nicht, aber gezittert und gebetet Hab' ich fest. Denn nur nicht in Gefangen- >'s.! (X'sl'jss, f,N'.'sscn N'i? I''? den, »L?», lT,V »t« »H, » ^ Gebüsch. Ach drückte meinm Swtzen sö jeder , Schuß ,ein, Ruß. Ich muß aber gestehen, ich i hatte Angst. - Sah

ihnen noch, was ich in der Feldflasche Hatte» Der eine bat mich, die Sanität hinzuschicken, ich sagte: „Ja,, wenn ich's finde.' Nahm ihre Mäntel, Zeltblätter Mld Decken, auch die Decke des Toten, und deckte sie zu. Sie waren besser zufrie« den; doch der Boym', mein' ich, starb auch bald. Nunmehr wußte ich aber weder die Richtung, woher ich gekommen, nbch wohin ich sollte; es war ganz dunkel und es schneite auch. Nach einiger Zeit kam ich wieder zu unseren Truppen; die Hütten sich gut eingegraben und verschanzt. Sie zeigten

, .denn-ich erkannte in ihm einen Ruß. , Und schon griff er uMs Gewehr; ich wollte fort, ertlich mich nicht. Den Mut verlor ich doch nicht ganz: Er. brachte die Patrone nicht gleich hinein. Da ergrH ichß Gewehr, drückte den Zubringer ab und gab ^hm's hin, dann, lief ich, wie es meine Kräfte iwch erlaubten.Zwei Schüsse fielen im nächsten Augenblick, doch, Gott sei dank, bei mir vorbei; es schössen Zwei andere Posten, aber fehl. Nun III ich in entgegengesetzter Richtung und kam wieder zum. Zügsführer

von den Unserigen^ bei dem ich ganz am Anfang war.' Er jammerte mid bedauerte mich, wies mich wieder zurück. Jetzt fand ich nach längerem Gehen die 21^ Landwehr uick mel^ete mich beim Herrn Leutnant. Dieser führte Mich .zum. Herrn Major. Dem erzählte ich alles, Wo die.RMen sind und wie es mir ging. Er lobte mA und gab mir einei; Führer zurück zum Hilfs Platz. Dort wurde ich endlich verbunden, es war dreiviertel 4 Uhr früh. Jetzt denk' dir: zuerst ?'ächt? '.N'b Zwei Dane .Krettag Ken 8. JSnner

1
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/03_11_1915/TVB_1915_11_03_10_object_2249757.png
Page 10 of 16
Date: 03.11.1915
Physical description: 16
Gedanken: Deine Liebe hats ge mächt. Hätte es keinem sagen können, wie cs 'geschmeckt hat! wirst schon voch Du der Oberkoch 'lein müssen, wenn ich einmal heimtvärts ziehe — 'werde auch gerne zurücktreten. Wer ivas sage ich, sich komme mit meinen Gedanken, schon wi-eder in iden Frieden hinein. Jnnigsbgeliebtes Weib! ^Wünsche Dir nochmals alles Gute. Ich bitte den .lieben Gott oft darum; darfst nicht glauben, daß sich das Beten ganz verlernt l>abe. Hie und da ein !guter Gedanke kommt schon

doch aus meinem jHerzen, wenn man schon oft ganz kleinmütig ist. »Aber der alte Gott lebt schon noch und wird uns ieinst wieder glücklich vereinen. Leider wird bei 'vielen Fümilien der Krieg erst recht losgehen, iwenn der Weltkrieg aus ist; aber liebe Tresl» das ffürchten wir nicht -- gelt nicht? Segne die Kin- Der für mich und sage ihnen Haß sie nicht ver- V» !?St,-!e.' gessen sür den Tati zu beten. Hoffentlich erhört doch der liebe Gott das Äindergebet, und ganz besonders grüßt und küßt dich in Liebe und Treue

.' Aber wo sich ein Kopf zeigte, fin gen unsere Maschinengewehre an darauf zu schie ßen. Im ganzen waren elwä 20 Kanonen in Tätigkeit. Der 30,5 Zentimeter-Mörser gab 2-4 Schuß ab. Um halb 6 Uhr abends stürmten Landesschützen vom.... die Spitze, wo der ita lienische Beobachtungsposten war,, und es gelang -ihnen mit ganz kleinen Verlusten hinaufzukom men. Die Unseren hatten nur einen Toten und sechs Verwundete, obwohl auch die Welschen den ganzen Nachmittag auf uns lzerüber 'chossen, während von den in den italienischen

. Bin auf der Feldwache im Schützengraben, in einem finsteren Unterstände, bei einem Zigeunerfeuer liegen wir am Boden.und erzählen einander von der lieben Heimat.^ Bei Tag ist es ziemlich warm, bei der Nackt sehr kalt. Un^er Leben ist ganz in teressant. In den Erdlöchern sind an manchen Orten große Räume tief eingebaut, da wird Mu sik gespielt und gesungen. Es ist manchmal sehr lustig, so daß man bie und da auf die Heimat fast verzichten tut. Aber manchmal ist alles ganz leer. Heute bin ick auf Vorpatrouille, ganz

nahe an der feindlichen Stellung, zirka 30 bis 4V Metn entfernt. Da heißt cs aufpassen, daß man nicht gefangen oder erschossen wird. Ich war am linken Flügel auf einem Felsen, wo ein Aufstieg NM- lich ist. Solange der Mond schien, war alles ganz ruhig, nur Gewehrseuer und Maschinengewehre

2
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/01_01_1915/TVB_1915_01_01_13_object_2159188.png
Page 13 of 16
Date: 01.01.1915
Physical description: 16
Hrettatz den t. JSnner ISIS. in einem Stadel und schreibe Euch; der Wind geht ganz furchtbar, mir wird jetzt in den Händen zu kalt. Mit dem Briefpapier stehe ich schlecht, sonst möchte ich Euch schon öfters schreiben . . . - Ein Soldat aus Taufers im Dustertal schreibt: Holleschau, 18. Dez. Lieber Vater und Ge schwister! Jetzt muß ich Euch berichten, wie ich in das Spital gekommen bin. Es war am 8. De zember, da sind wir längsam vorgerückt; es wa ren auch viele Deutsche bei uns. Zuerst lagen

ich im Wasser und Dreck und sah hundert Schritt vor mir die Russen; es waren ganze Haufen. Ich legte an, zielte, schoß und ich glaube, daß manche nicht mehr aufge standen sind. Habe mit den Händen ein Loch ausgegraben, daß ich den Kopf hineinstecken konnte. Dann stürmten wir. Beim Sturm-« angriff haben wir 300 Gefangene gemacht. Mein Tournister und die Wäsche, welche ich drinnen ge habt habe, waren ganz zerschossen, aber ich bin Gott sei Dank ohne Schuß davongekommen. Nur am anderen Tag haben mir die Beine

, 2 Regimenter Schützen, und so hoffen wir. daß wir bald ein Ende machen und diese Grau- wutzel aus unserem Landeschaffen, daß wir doch Mit Gottes Hilfe können gesund nach Hause gehen. Wetter haben wir ganz ein gutes, es ist halt sehr kalt, wir haben schon 10 bis 12 Grad Kälte gehabt und da ist es nicht fein, Tag und Nacht im Freien. Vitt Euch, die Weihnachtsfeiertage ein gutes Vater unser zu beten; denn das ist die Waffe, sonst ist der Mensch nichts. Geliebte Maria, ich habe schon viel- leicht hundertmal

ganz furchtbar großes Glück ge habt; unsere 11. Kompanie war 300 Mann stark und jetzt sind noch 22 Mann davon kampffähig. Mit Gruß an alle, besonders an Dich S. R. St. Walburg-Ulten, 27. Dez. .Von einem hiesigen Kaiserjäger, der als Ver wundeter in einem Spitale.in Budapest weilt, langte , folgendes, vom 16. Dezenter datiertes Schreibenein: Liebe Eltern und Geschwister! Ihr werdet nicht glauben, wie viele Leute in Nesem Krieg gefallen sind. Es ist wirklich zum wei nen, wie es aussteht

nach einem Sturm, wenn er auch siegreich abgeht. Da liegen Pferds, unsere Mannschaft, feindliche Mannschaft herum, daß es ganz grauenhaft ist» dazu ein Jammer und Geschrei, nicht, zu beschreiben. Am frühen Morgen, wenn der Tag anbricht, hören wir als Gebetläuten die vielen' Tausende von Kanonen brummen und als Segen die vielen Zehntausende Gewehrkugeln sausen. Dem das Glück günstig ist, der kommt heute noch davon Und morgen daran. Derjenige, der gefallen ist. kommt die Kälte und Plage ab und fährt mit Glück

3
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1914/25_12_1914/TVB_1914_12_25_6_object_2159127.png
Page 6 of 20
Date: 25.12.1914
Physical description: 20
haben?' ' / „Wohl den Walten Lenz, mit dem sie fortge zogen ist,' entgegnete er dumpf. - - „Davon Faub* . ich keine'Sllbe^ .?^ :^ Wohl ist ihr der Lenz ganz narrisch nachgerannt, aber sie hat ihn nicht leiden mögen UTch .^t 'ihiü mehr als ein Dutzend Körbe gegeben.' 7 ^ „O die Mädchen sind falsch und können sich verstellen. . . Mir ist ganz > bestimmt gemeldet worden, daß die beiden mitsammen ausgewandert seien, und später. daß sie geheiratet Haben. — D a s hat mir im Gefängnis den Rest gegeben

. ... ^ Eigentlich sollt' ich mich nicht. kranken, die NaM hat ganz recht getan, sie konnte sich doch nicht an einen Zuchthäusler binden und ihr Leben -lang sich Meinetwegen schämen. — Von mir aus war sie frei, ich Hab' nach meiner Verurteilung ihr' Wort zu rückgehen lassen; ab^He -.wollte, bavon ^ nichts wissen und sckwor hoch und -teuer, daß sie mir treu bleibt. . . . Ich mar fest entschlossen sie du^ eine Heirat nicht unglücklich zu machen, aber dann HÄ' ich immer wieder an das Madchen denken muffen

, die Nandl war der einzige Sonnenschein imDunke! und- in den .Vitternissen :der Gefangenschaft — jede Nacht hat mir von ihr, geträumt —. dann kam die schreckliche Meldung, welche mich, ganz. in den Boden geschlagen.hat'-— und ich fing'an zu siechen. . . ^ '.V „Da mußeineLügeÄ>er ein Jrrtumdahln- terftecken —die Nandl ist keine solche. .Ehevor du's nicht schwarz auf weiß in den Hä?lden hast, darsst es nicht glauben.' , -,.-„Jch hab's ja schwarz auf weiß eS ist mir leine geschriebene Vermählungsanzeige

erfahren^' ! / „Eigentlich wollte ich dem Pfarrer nicht lästig fallen,-vor ihm schenier ich mich am meisten; aber ietzt bleibt mir nichts anderes übrig, ich muß mit dem Pfarrer reden, sonst komm ich noch ganz in Verzweiflung wegen dem Unglück der Nandl.' ... „Ja, der Pfarrer, weiß bestimmt etwas. . . . Und nun gehst zur Ruhe, Jörg — ich schlag dir da in der Stube eine LiegerstÄt auf. —-Magst noch etwas essen?' „Nein, nein, ich danke — ich brächte keinen Dissen mehr hinunter. . . . Und Liegerstatt

Grund liegen und das wär' meine Sehnsucht, meine letzte Freud'.' > ^ - „Jörg, unser Herr ist viel gnädiger als die Menschen; wenn er einmal verziehen hat, braucht man sich weiterhin vor niemand zu schämen,' sagte der Pfarrer Mild, „und nur nicht verzagt sein, Jörg. Weißt, ganz so bettelarm bist nicht einmal. Bei mir liegen zweihundert Gulden in blanken Silberstücken, d i e sind dein Eigentum. Für die erste Not reicht es schon, und später findet sich etwas anderes.' . . - „Wie? Was? Woher kommt

4
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/10_02_1915/TVB_1915_02_10_9_object_2168071.png
Page 9 of 16
Date: 10.02.1915
Physical description: 16
er fallen, an einem Tage verlor er gar 25 seiner besten Kameraden. Manche, die als Aktive beim Militär etwas leichte Gesellen waren, hat der Krieg, schreibt Fritz, ganz umgeivandelt. Man hörte sie mit inniger Andackt Jesus nnd Maria anrufen. Daß Unter jäger Fritz aus jedem Feuer mit heiler Haut da vongekommen, schreibt er selbst dem augenschein lichen Schutze der mächtigen Soldatenmutter, der Gottesmutter Maria, zu. Fritz verstand aber auch, gleich den Helden von Anno Neun, den Ro st' 'ranz ebenso gut

nnd Mit kämpfer verloren, der nur nicht ersetzt werden kann. — Schließlich siegten wir und nahmen die meisten Russen gefangen.' Daß sich unsere jungen Nekrnten bald au das Kriegs- und Lagerleben gewöhnt haben, zeigen fol gende Rekrutenbriefe vom nördlichen Kriegsschau platz: Galizien, 13. Jänner. Liebe Mutter! Bin heute in der.Feuerlinie. Wir haben es ganz schön da w den Schützengräben, weil wir gut gedeckt find. Nr. 7. Seite 9. Es ist nur'Zufall,. wenn eine Gewehrkugel -von den Russen

, die natürlich auch gut eingegraben sind, trifft. Zwischen uns und den Russen befindet sich ein Fluß (Nida), etwas breiter als der Eisak. Da beschießen wir uns gegenseitig oft ganz mörderisch, oft fällt aber auch kein einziger-Schuß. Zu furchen find nur die Schrapnells und die Granaten. Uerri- gens ist es nicht mehr so arg wie früher. Wir haben jetzt auch immer genug zu essen. Heute hatten wir eine besondere Gaudi. Tie Russen haben den gan zen Tag nicht geschossen, wir auch nicht. Abends sind .wiv dann ans

hatten wir in unserer Kompanie erst 3 Tote und 5 Ver wundete. 25. Jänner. Wo wir jetzt sind, ist alles eben, soweit das Auge reicht. Es sind sehr schöne, große Felder rings um, besonders sehr viel Noggenäcker. Wir sind in mehreren Stadeln einquartiert. Da hat man ein bequemes Liegen, weil genug Stroh vorhanden ist. — Nun muß ich Euch noch einiges schreiben über das Schützengrabenleben. Bei Tag hat man es in: Schützengraben ost ganz schön. Man kann drinnen herumlaufen, denn er ist mannstief, so daß dann die Kugeln

, einige Konserven dazu getan, und wir habeil ein tadelloses „Gröstl'. Auch kleine Oefen haben wir im Graben. Einmal nach mittags saßen wir, mehrere Kollegen, ganz gemüt lich nm den Ösen herum. Auf einmal explodierte gerade über nns ein Schrapnell. Dem Oberjäger hat es die Bluse zerrissen, ohne ihn aber weiter zu beschädigen. Durch daß Osenrohr Ist auch ein Split ter gefahren. Da war's uns nahe. Wir sind aber schnell in die Höhlen gekrochen, die unter der Erde ausgeworfen sind, so groß, daß zwei neben einander

5
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/21_07_1915/TVB_1915_07_21_8_object_2238741.png
Page 8 of 16
Date: 21.07.1915
Physical description: 16
^eite 8. Nr. 3), „? irokeiBollSbot r.' Mittwoch, den 21. Juli 1915. nerstühlo große Lücken aufweisen, und dabei in bei großen Familientische in der Stube. Dort ist der Platz, wo früher der Hausvater, die Bu ben und Knechte nach Rang und Älter ihren Stammsitz, innegehabt, meist leer. Auch sind die größeren Pfannen für bessere Zeiten zurückgestellt worden. Ein Haus steht zur Nachtzeit ganz leer, die Bäuerin, die allein daheim ist, geht ins Nach barhaus schlafen. Auf diese Weise

diwostok, am Ufer des stillen Ozean, ganz nahe an der japanischen Grenze, in russischer Gefangen schaft im 32. Lebensjahre gestorben. Er war der Sohn des Sparkassedieners in Bruneck, vermählte sich im Herbste 1913 mit Maria Schneider, Pei- ßertochter von Sillian, und übernahm bald da rauf die Geschäftsführung des altberümten, leider in Konkurs geratenen Wirtshauses „an der Mahr'. Kaum war er bei der ersten Mobilisie rung als Vatronilleführer im 1. Tiroler Kaiser- jäger-Negimente zun: Kriegsdienste

wir seit den letzten Tagen ganz deutlich, lvenn auch aus weitester Ferne, über Freienbichl trüber, wahrscheinlich aus Buchenste'.?'., das Dröhnen der Kriegskanonen. — Der Kornschintt hat bei günstigstem Wetter bereits begonnen. — Wir danken dem „Bötl' für alle liebevollen Worte des Trostes und der Aufmunterung in dieser schweren Zeit und senden auf diesem Wege allen unseren lieben Gemeindeangehörigen drau ßen in der weiten Welt, in Polen und Galizien» an der welschen Grenze, in Böhmen und Ober

. (W e t t e r u n d K r i e g s- bericht.) Das Wetter ist bei uns wie es sein soll. Wenn es die Nacht regnet nnd beim Tag die Sonne scheint, hat einmal ein alter Bauer gesagt, ist gut Bauer sein; so ist es jetzt bei uns schon länger als 1V2 Monate getvesen. Daher ist alles schön, nur die Trauben litten großen Schaden. — Von unserem ganz kleinen Oertchen sind 12 Männer eingerückt zur Ehre Gottes und zum Schutze unseres Vater landes. Einem von ihnen, nämlich Peter Wenter, Vater von 7 Kindern, hat sein junges Leben

! Heute schreibt Dir eine ganz unbekannte Leserin ein Brieflein und muß Dir berichten, daß es bei uns heute stark geschauert hat. Die Trauben waren Heuer Wirklich schön, wenn schon die Peronospera stark wütete; aber man hat sich halt doch Mühe gegeben mit spritzen, damit die Krieger, wenn sie zurückkommen, einen Tropfen guten Weines trinken können, was sie auch redlich verdienen. Aber heute ist halt uns.Weiberleüt der Mut gefallen, denn seit wir gehenken, hat es bei uns Klausenern.nie

6
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1919/11_12_1919/TVB_1919_12_11_10_object_2269752.png
Page 10 of 16
Date: 11.12.1919
Physical description: 16
, die keines Rates mehr bedürfen, ob etwa der Rat, den sie dennoch haben Müssen, der Gemeinde nicht teurer kommt. Aber tvoaßi, Michl, bei unS fa« die Eier gfcheider wie - .die Hennen. LanveS» 7. Dez. (Die JnNSbrucker Vor- sä l l e.) Landes mit seiner Eisenbahner- und Fa- chxiksarbeiterbevölkerung ist heute auch so ein klei nes Bolschewikennest, dem die vorgestrigen Vor fälle in Innsbruck ein bischen anheimelte, Wenig pens dem einen oder andern, wie man hören konnte. Ganz unbegreiflich

ist eS. wie sonst vernünftige - Heute in diesen Sachen mit den allbekannten Märlt- H—ren eines Sinnes find. ES ist eine ganz un verzeihliche Kurzsichtigkeit, imm^r die Worte Raub, Plünderung imd Brand im Munde zu haben. Sie selbst waren die ersten, welche solche.Ereignisse bü- ^ ßen müßten. Wenn «in Stand, den man plündert, Tann nichts mehr liefern. Und wenn er wieder Lömrte, wird ihn keine Macht der Welt dazu brin gen, seinen Henkern etwas zukommen zu lassen. Der Leidtragende nach Revolution und Aufruhr ist ganz gewiß

wieder der Konfunlent in viel größerem Maße als der Baner. WeiterS müssen solche An stände zur völligen Auflösung des Staatswesens sichren. Wer garantiert denn den Arbeitern 51r ihre Gehälter und Pensionen?! DaS sollen die Leute ruhig überdenken, bevor sie unter die Stra- Kenräuber Hinabfteigen und mit dem seilen Dir nentum Geschäfte machen. Die Leuk sollen ein mal die roten Zeitunaen. die T'a kür 5>a Hetzen, znr Tür hinauswerfen. Jetzt werde« hof fentlich alle nicht ganz vernagelten Menjchen T»a- sehen, wohin

gewidmeten Inschrift. A« ih« reihte fich die hochw. OrtSgeistlichkeit, gefolgt von der Musikkapelle» ebenfalls i« Rationaltracht, welche durch ihre flot ten Weifen ganz erheblich zur Erhöhung der Feier beitrug. A« die Kapelle schlösse« sich die Reihe« Her Krieger. Weißgekleidet Mädche» mit Kranzge- avl de» >uch i« der »rrrorer Vor««vsrv Kirche Spalier. Die Festpredigt hielt hochw. Herr Pfarrer Anton Maaß. In ergreifenden, tief zu Herzen dringenden Worten schilderte derselbe, wie die Heimkehrer

unter unsäglichen Mühen und Stra pazen durch volle 4 Jahre unser liebes Vaterland gegen eine Welt voller Feinde schützten. An den zum Ausdruck gebrachten Dank schloß der höchw. Ortsseelsorger die ebenso bescheidene wie dringende Bitte an die Heimkehrer, sich nun auch in Positur zu stellen gegen jene Feinde, die unser schönes Bergland im Innern zu zermürben drohen. In ganz besonders rührender Weise gedachte der Fest prediger auch der Gefallenen und Vermißten. Wäh rend des feierlichen Hochamtes gingen die Heimkeh

7
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1912/19_01_1912/TVB_1912_01_19_9_object_2154503.png
Page 9 of 24
Date: 19.01.1912
Physical description: 24
. .. / Stern, Enneberg. (Lebendig verbrannt.) Am 3. Jänner kam im Hause des Frz. Graurung Feuer aus, das das ganze Haus in ganz kurzer Zeit in Asche legte. Leider ging dabei auch ein Menschen leben zugrunde, indem ein altes Weiblein, das ganz allein im Hause wohnte, verbrannte. Als. das Feuer entdeckt wurde, war das Innere des Hauses bereits ausgebrannt. Die Feuerwehr konnte schon infolge Was sermangel nichts mehr machen. Wie das Feuer auskam, ist unbekannt. Dank der Windstille gelang es, das Weitergreifen

desselben hintanzuhalten. Am 10. Jän ner wurden die halbverbrannten Knochen des Weib leins gefunden und beerdigt. Der Besitzer war nur mit 600 Kronen versichert. Gut wäre es schon, wenn man sich bei uns um das Feuerwehrwesen etwas küm- ' mern würde. — Jetzt sind die Gemeindewahlen für Abtei, Stern, Kassian im Gange. — Der Gesundheits zustand ist ein guter,' es leben mehrere alte Leute, die in die 80 Jahre, auch ganz nahe an die 90 alt sind.— Wir haben einen milden Winter, wenig Schnee, fast gar nicht kalt. Percha

man bei dieser Versamm lung, denn nur wenige fanden sich dabei ein und der Saal war so leer, ja, man hätte ganz gemütlich, ohne jemanden zu belästigen, Platz gehabt zum Klapsen. — I. Bachlechner aus Ahrnbach wurde von Nachtwäch tern überfallen und erhielt tüchtige Schläge auf den Kopf. '— In derselben Nacht wurde beim Wirt Eduard Rainer die Haustür aus ganz gemeine Weise verunreinigt. Wäre es für ein solches Individuum nicht heilsam, den Nachtwächtergehalt durch einen Birkenen um 100 Prozent aufzubessern

. Auch für die weiblichen Nachteulen' würde ein solches Senstpslaster von ganz guter Wirkung sein. — Die Schwester des Portner- Bauern in Erlach brach sich dnrch einen Sturz vom Schlitten den Fuß. — Am 9. Jänner kam im Widum zu Holbruck ein Kaminbrand aus. Durch rasches Ein greifen der dortigen Bewohner konnte man des Ele mentes Herr werden. Hopfgarten i. Des., 1. Jänner. Nachdem das alte Jahre zu Ende ist, können wir einen Ueberblick über dasselbe machen. Unser Tausbuch weist 27 Geburten und 20 Sterbesälle

8
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/17_02_1915/TVB_1915_02_17_8_object_2170821.png
Page 8 of 24
Date: 17.02.1915
Physical description: 24
Seite 8.. Nr. 8. „Tiroler Vo! ? sbote.' Mittwoch den 17. Februar 1915. Wolnice, em 28. Jänner. Meine liebste Marie! D>a ich Dir schon im voraus versprochen habe, unsere Verbältnisse näher zu erklären, so will ich heute schildern, wie es hier liegt und steht. Vorab bemerke ich, daß »nein Gesundheitszustand sich etlvas erholt hat, aber ich bin noch nicht ganz recht. Das Bessere hofse ich von Dir. Wir sind hier in der Nähe der Stadt Wolnice und bleiben so zirka fünf Tage in der Stellung

auf. Zum Essen babe ich schon drei ^.age nichts mehr gebraucht. Es grüßt Dich und vergißt Dich nie Dein H. P. Ein merkwürdiger Traum. Ignaz Wieser, Bauerssohn vom Banm- gartnergnte in Droißendorf bei Sierning. schrieb in einem Brief an seine Eltern folgenden merkwürdigen Traum: „Liebe Eltern! Mir bat geträumt, ich tinr in der ^enerlinie im furchtbaren Kugelregen, aber keine Kugel bat mich getroffen. Auf einmal sah ich cm Licht, ziemlich weit von mir, und das kam immer näber und näher; als es schon ganz nahe

^ ^ ''5 einmal lauter Engel in und Herrlichkeit und mitten unter diesen Engeln anch meine Schwester Nanni. Als wir ?chon ganz beisammen waren.- haben alle die Hände über mich ausgebreitet. Ich ging zur Nani hin und sagte zu ibr: „Aber Nanui wnrum bist du denn den lieben Eltern davongegangen?' Sie sagte zu mir: „Ich habe es ja den guten Eltern gemgt, daß ich schnell wrtaeben muß, um meine vier Brüder, die eingerückt sind, zu retten uno wenn ich jeftt nicht hier wäre, so wärest du heute gefallen.' Dann wurde ich woch

, o Königin Maria!' — Ich weiß nicht, hat es mir meine erregte Phantasie vorgetäuscht oder war. es wirklich. Ich börte es ganz genau, denn in solchen furchtbaren Zeiten ist man überhaupt mehr schon im Jenseits als auf der Welt. Aber ich horte jetzt fortwährend diese Melodie, es tönte mir immer in den Ohren und es war mir ein großer Trost. Mir kam vor, es schlugen die Kugeln an meinen . Körper, ohne mich zu verletzen. Wenn wir vorwärts stürmten und die Kameraden links und rechts stürz ten, achtete ich gar

nicht auf die Geschosse, die rings herum einschlugen 7 mir kam vor, ich sei überhaupt für die Russen unsichtbar. So dauerte es die gan zen 5 Tage und diese Melodie, und das Lied be hielt ich seither immer in meinem Geiste. Als dann vom 15. bis 3V. September die Schlacht bei Lemberg tobte, wo es fast noch furchtbarer zuging als bei Grodek. hörte ich auch wieder ganz deutlich wie von Engelsstimmen gesungen, jenes Lied. Als ich dann krank wurde, das war am 25. Oktober, und ins Spital kam. dachte ich zurück

9
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/17_03_1915/TVB_1915_03_17_10_object_2184717.png
Page 10 of 28
Date: 17.03.1915
Physical description: 28
solchen Fällen sind 99 tödlich, ganz gewiß. Anfangs war ich ganz paff und schneeweiß im Gesicht, jetzt bin ich wieder ruhig und guter Laune. Ja, ja, einen Schutzengel hat man und beten lernt man auch. — Wir sind nun schon seit 16 Tagen im Feuer, und zwar seit 5 Tagen im ärgsten Kugelregen. Hosfe, daß wir bald einmal abgelöst werden. — Sonst geht's mir ganz gut, es geht alles regelmäßig vor sich. Bekommen täglich unsere Menage und Brot, Kaffee und auch die Löh nung, darüber haben wir keine Klage

. Nun befinde ich mich mit vielen Kol legen ziemlich weit in Nußland drinnen in einem Spital. Wegen der Wunde braucht ihr im geringsten keine Sorge zu haben, diese heilt sehr gut und ich kann mich schon mit einer Krücke fortschleppen.^ Schlimmer ist. das; ich nach der Genesung Gefangener bleiben muß und so mein Tatendurst für das heißgeliebte Vaterland nicht mehr gestillt wird. Sicherer bin ich freilich so, aber ich möchte lieber kämpfen und am Siege teilncbmen oder sterben. Indes, ganz wie Gott

WM. Die Behandlung ist eine sehr gute. Wolltet ihr mir schreiben, so wäre das uuter diesen Um standen ganz umsonst, da ich ja selbst keine Adresse angeben kann. Ich hoffe, daß es Euch möglichst gut im schönen und überaus glücklichen Tirol gehe. Seid, lb. Eltern und Geschwister. Gott befohlen und alle recht vom Herzen gegrüßt. Euer dankfchuldimter Sobn „Ttroler Bolksdote.' Galizien, 21. Februar. Liebe Freundin! « . Das Haar wächst uns zur Mähne, die Seife wird uns fremd, wir bürsten keine Zähne und waschen

), die ganz paff über unseren Angriff waren. Als sie bemerkten, daß ihnen nur ein Häuslein Jäger gegenüberstand und ihre Kameraden in den ersten Deckungen ausgerieben waren, ging die Hölle los. ... . Fünfzig Schritte vor dem Feinde lagen wir platt am Boden. Die Nüssen winkten mir, ich solle mich ergeben; ich winkte zum Hohn mit meiner Mütze zurück. Die Moskalen (Russen) schössen, wenn sich ein Verwundeter rührte, auf ihn, bis er tot war. Mit Maschinengewehren wurde so gar auf verwundete Jäger geschossen

10
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/15_09_1915/TVB_1915_09_15_9_object_2249478.png
Page 9 of 16
Date: 15.09.1915
Physical description: 16
Mittwoch, den 15. September 191k. . ^ Lana in Mchenstein.am1ö <Juligesallenist. Unsere altehrwürdige Warrkirche verliert an ihm viel. Die Zierde der Altäre, ganz besonders an den Hauptsesten und an den ersten Herz-Jesufeier, jagen und an den Festen der Muttergottes lag ihm sehr an und war der Altar immer bis zur Kommunionbank mit Blumen geziert. Mich! bot alles aus zur Zierde und Ehre Gottes. Er hatte mich pünktliche Ordnung in allen?. Michel war auch ein Muster der Frömmigkeit für alle Jüng

lassen. Desto.mehr beteiligen sich die Verwandten und Bekannten an dem Sterbegottesdienste im eifrigen Gebete. Weiters sollen nach Aussage von Kame raden noch einige den Heldentod gefallen fein, -mehrere find vermißt und 17 oder 13 in russischer Gefangenschaft, wovon einer öfters geschrieben hat: „Ich bin gesund; es geht mir ganz gut, zum Essen bekommen wir genug. Ihr braucht keinen Kum mer zu haben um mich.' Daß auch wir schneidige Krieger haben, sieht man daraus, daß sieben aus gezeichnet worden

Nächstenhilfe wird auch das vollbracht. Das Wetter ist jetzt nach Wunsch. Der Gesundheitszustand ist nicht am besten. Der Sensenmann hat seit zwei Monaten Wohl einige Opfer gefordert, meistens Kinder und ältere Leute. Daß der Krieg eine schreckliche Geisel Gottes ist, das steht man erst recht jetzt, da er an unserer Grenze ist. Fast ununterbrochen, Tag und Nacht Hort und sieht man das Fahren der Automobile. Trainfuhrwerke, Reiter und Fuß truppen; das Donnern der Kanonen Hort man manchmal ganz gut

weiter. Arbeiten tut man es gar nicht hart, obwohl es an Arbeitskräften fehlt; man ist sogar früher daran wie andere Jahre; es ist ganz augenschein lich der Segen Gottes. Es half alles zusammen. Die Felder waren schön gewesen, Heu hat man genug bekommen; das Korn ist bereits geschnitten, das Grummet unter Dach. Nur die Sonne läßt sich so wenig blicken und die tat man so notwen dig brauchen. Der Gesundheitszustand ist, Gott sei Dank, recht gut. Von unseren Kriegern sind leider schon zioei dem Walisch zum Opfer

treibt. Kannst Dir denken, Bötenmann, daß da hat müssen alles zugreifen. Sehr eifrig mitgearbeitet haben der hochw. Herr Kurat Fischnaller und seine Wirtschaf terin. Sie haben ^seit Juni von 7 Ahr morgens bis 8 Uhr abends sich ganz den Taglöhnern gleich- gestellt. Bei jeder Arbeit, sogar Dreschen haben sie geHolsen. Das ist ein großes Opfer fürs Pa» terlaiü) von den geweihten Händen. Wir sagen ihnen öffentlich Dank und herzlich Vergelte es ihnen Gott! Barbian, Eisaktal. (Von der kleinen Gemeinde

11
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/10_11_1915/TVB_1915_11_10_11_object_2249793.png
Page 11 of 24
Date: 10.11.1915
Physical description: 24
schrieb am 88. August aus Beneschau: Hochw. Herr Pfarrer! Danke Ihnen für die Aufmerksamkeit, die Sie mir noch immer schenken. Bin jetzt schon bald geheilt und erfreue mich wie der eines frohen Lebens, wofür ich Gott nicht ge nug danken kann. Ich hatte die Hoffnung, noch einmal nach Tirol zu kommen, schon ganz aufge- geben, auch dann noch, als ich verwundet wurde. Zwar gelang es der Sanität, mich bis in einen Wald fortzubringen/in dem sich der Hilfsplatz be fand, dort mußte ich ein paar Stunden

^iger Fahrt vier Tage in Janow im Feldspital, kam nach eintägiger Fahrt ins Spital nach Nisko, dann am 18. Juli nach Schlesien und endlich am 11. August nach Beneschau. Es geht mir jetzt ganz gut; ich werde auch bald auf ein paar Wochen in Urlaub fabren. ... L. Standort, 28. Sept. Ein Kanonier schreibt. Liebe Maria!.... Die Zeit vergeht so schnell, daß ich's gar nicht meine, ein Monat um das andere; jetzt geht es schon in den fünften,.hier in dem ganz lieben Süden. Es gefällt mir sehr gut, und kommt

. Sie gaben etwa 80 Schüsse darauf ab, ohne ihn zu treffen; der Himmel wurde ganz bezogen von lauter Sprengwolken. Der Flieger kreiste immer herum, sie brachten ihn nicht von der Stelle. Das war interessant zum Zuschauen. Man kann sich vorstellen, was sie für einen Aerger hatten. Als der Flieger schon bald wieder in Trient war, schössen sie immer noch, es war, als täten sie es vor Zorn.... Ein Landsturmmann aus Sirmitz (Kärnten) schreibt folgenden Reim: Wo einst die Gemse hat gehaust, Der Sturmwind

wi?Ä es sein, wenn wir den erwünschten Frieden er leben und uns in der schönen Heimat wieder sehen! Und die kleinen Schwesterlein, die Albina, Luise und das kleine, mir noch ganz unbekannte Margareichen, das ich sogar im Traume gesehen habe. Es war groß und konnte schon laufen. Nach dieser Maßgabe würde ich noch längste nicht, die Heimat seh^?. Aber das macht nichts, wenn ich nur gesund Euch alle wiedersehen kann, ganz Wurst, ob es in ein, zwei oder drei Jahren ist! Habe auch erfahren, daß mein liebster Freund, der Hansela Johann

12
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1915/20_10_1915/TVB_1915_10_20_11_object_2249668.png
Page 11 of 26
Date: 20.10.1915
Physical description: 26
. W e st e r n w u r- den die Sterbegottesdienste) gehalten für den am 7. Juli d. I. in einem Feldspitale in Galizien verstorbenen Kaiserjäger Heinrich Zelger. Der als Held fürs Vaterland Gestorbene, 19 Jahre alt, ist der zweite Sohn der bekannten Wirtsleute zum „Köster' hier; er war am 15. April d. I. voll Begeisterung fortgezogen in den Krieg gegen Nußland. Trotzdem er schon auf der Fahrt durch Oesterreich ziemlich leidend klar, wollte er doch nach Aussage von Kameraden seine Pflicht ganz ersüllen und beteiligte sich Helden- wütig

die Landesirrenanstalt für ganz Welfchtirol. Weil wir bereits weit ab liegen von dein großen Verkehrswege, kommt die Post zu uns auch nur recht langsam, so daß wir Briefe, die am Montag in Bozen abgesendet werden, oft erst am Freitag erhalten. Dasür wurde nun eine^Art Telephon hier eingerichtet, so daß man öster schon einen Tag oder auch zwei voraus weiß, wenn umn einen Brief bekommt und manchmal auch schon, was drin ist. — Damit einem die Zeit nicht zu lang wird, kann man aber auch nachdenken über die teueren

Zeiten und über den 'sogenannten Maximaltarif (Höchstpreis) und denselben mit anderen Bezirken vergleichen. Und daraus fin det man dann oft ganz interessante Dinge heraus. So kostete bisher hier der Zücker nach dem Tarif kleinweise Kronen 1,12 und dazu die Lieferungskosten von TrienL her. Die selben müssen aber für das Kilo 8 Heller be tragen, weil der Zucker für das Kilo 1,20 Kr. kostete. Jetzt hat der Maximaltarif aber heraus gesunden, daß dies doch zu teuer ist und deshalb den Zucker billiger

nicht zuvor hieher geführt. Doch ein Opfer mußte der Herr von uns fordern, um uns zu prüfen, ob wir so stark sind, nicht bloß kleine, sondern auch große Opfer . zu bringen. Am 4. Oktober sollte es sein, da der Feind mit seinen Granaten die ersten Opfer aus unserer Mitte riß. Um 4 Uhr nach mittags beschoß er ganz wütend unsere Stellnn- lungen und eine Granate ging beim Fenster eines Unterstandes hinein und explodierte dar innen, gerade als Alexander Schwarz, Zugssüh- rer Anton Höller aus Möllen, Tovazzi

. MM. SWRÄk WM Ar. 43. Seite 11. Artilleriefeuer ausgesetzt und hatten nie Gelegen heit, einen Feind zu 'uchen und aus ihn zu' schießen. Das war nicht gennitlich. Jetzt aber/ haben wir den Feind unten im Tale, wo er Schanzgräben baut und da müssen wir ihn von Zeit zu Zeit stören bei seiner Arbeit und das ist dann viel lebhafter und interessanter. Ge stern haben die J:aliener ununterbrochen aus das Keine Dörfchen unter uns geschossen, be sonders aber ans die Kirche. Der Turm steht ^ nur noch ganz locker

13
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1917/03_01_1917/TVB_1917_01_03_4_object_2265973.png
Page 4 of 16
Date: 03.01.1917
Physical description: 16
unser Lebensweg.noch so verworren, und mag es noch sv schlvcr sein,-dem Sterne zu folgen.! Schau lieber Krieger, wen anders hast Tu draußen! an der Feuerfront, im Schützengraben, in der- Stellung, auf der Feldwache usw., aus den Tu dich: ganz verlassen kannst, als deinen Herrn und Hei land Jesus Christns? Du hast da draußen keine! Eltern, keine Gattin, keine Kinder oder Geschwi-- fter, Du hörst kein zartes, liebendes Wort, son-!. dern nur rauhe Kommandos und tosenden Kriegs^ lärm- aber einer steht immer

und überall /m'dei-! ner Seite, der mehr gilt .und besser ist als Vater! und Mutter, als Gattin und Kinder, als Bruder! und Schwester, einer der Helsen und trösten kann,! wo jede menschliche Hilfe und jeder menschliche Trost versagt — d e in Herr und Gott. Tu wirst selber bekennen müssen, wenn Du diesen Stern ans dem Alme laßt, wenn Tu den Glauben und die Liebe zu unserem Herrn aufgibst, dann bist Du ganz verlassen, dann wird dein Leben ein^ finsterer Abgrund, in dem die Verzweiflung brütet

Friedhos wäre. Denken wir ein bischen nach und seien wir aufrichtig, unser Herr und Gott allein ist uns im gegenwärtigen Kriegs- clend die beste Stüde und der kräftigste Trost. Aber manchmal kommt es euch vor, als ob selbst der liebe Gott auf euch vergessen hätte, als ob er nicht mehr droben wäre oder sich um das ganze Menschenelend nicht kümmern würde. Und darob wird manches Herz ganz verzagt und es weiß sich nicht mehr zu helfen. Schau, da geht es dir genau so wie den heiligen drei Königen, denen

.' Und dann setzte er hinzu: „Ihr habet jetzt zwar Traurigkeit, aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude wird niemand! von euch nehmen.' Ganz gewiß, so wie den heiligen! drei Königen, wird auch uns der Stern wieder auf-! leuchten. Gott der Herr wird den Prüfungen ein» Ende setzen und wir tverden ihn bald wieder schauen^ in seiner Güte und Barmherzigkeit. Noch hier auf' Erden werden wir ein Glück erleben, gang bestimmt! aber in der anderen Welt. Dort werden wir gleich

, Nohracher einen S:ich in den Hals- und einen in die Schläfengegend. Der herbeige-' rnfene Arzt legte dein Schwerverletzten sofort einen Notverband an und veranlaßt« dessen! Uebersührung ins Spital. Dies ist nun in ganz kurzer Zeit schon das zweite Todesopfer von Wirtshausraufereien in Witten. Erst vor acht^ Tagen wurde der Gastwirtssohn des Gasthauses. Wiltau gestochen. Traurige Helden das in so- furchtbar ernster Zeit. Am Donnerstag voriger Woche besuchte die Murin Marie Thum von Lans ihre Schwester

14
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1919/04_12_1919/TVB_1919_12_04_11_object_2269737.png
Page 11 of 16
Date: 04.12.1919
Physical description: 16
kann mit dem schönen Verlauf der Feier zufrieden sein. Der Altarfchmuck, die alten Trachten sowie die Leistun gen des Sängerchores beim Amte und bei der welt lichen Feier haben viel mitgeholfen zur freudigen Stimmung. - Dölsach, Pustertal, 24. Nov. (Der Winter in' feiner ganz e n Strenge) hat bereits seinen Einzug gehalten, unbekümmert darum, daß sein Vorgänger, der Herbst, um seine Herrschaft verkürzt wurde. Die verkündeten' Bräutpaare wurden teils hier, teils in Lienz getraut. Die Heiratslust ist hier fast

gegeben, als ihr Stand und Vermögen erlauben konnten' zum heutigen Verhältnis. Herr Pfarrer folgte der Einladung, besuchte uns beim Mahle und hielt eine kurze, ganz hübsche Tafelrede. Die MnsU spielte einige Märsche «nd Stücke. Auch das nun aufkei mende MSnnergesangsquartett gab einige Lieder zum besten unter Leitung des Herrn Stocker . und Breugger Es nahm die ganze Feier einen guten Verlauf, da alle Heimkehrer der beide,, Gemeinden, die bis jetzt geschrieben haben, hier sind. Der Letzte kam leider

erst nach der Feier, Jnseld Andrä mit Name, aus Albanien. Er freut sich daheim zu sein, trotzdem er noch von der Malaria nicht ganz er holt ist. . Windisch-Matrei. (Heimkehrerfeier.) Am Sonntag, den 23. Nov., war Heinikehrerfeier, die sehr schön verlaufen ist, trotz des sehr schlechten Wet ters; es schneite bis tief in den Nachmittag hinein. In der Früh war Generalkommunion,'wobei sich die Heimkehrer zahlreich beteiligten; um Halb 9 Uhr zogen sie unter klingendem Spiel in die Kirche zur Predigt

. Wenn es so weitergeht, sind wir bald ganz eingeschneit und von jeglichem Verkehr abge schnitten. Dann können wir eine eigene Republik bilden und anfangen, die Schneemassen zu soziali sieren. Würde mindestens ebensoviel herausschauen wie bei den Sozialisierungskünsten der Wiener Roten. —' Der Gesundheitszustand ist mittelmäßig. Da und dort spukt wieder eine Art Grippe herum. Gott bewahre uns vor ähnlichen Fällen wie voriges Jahr um die Zeit. — Die Gemeindewahlen haben auch in unserm sriedlich-stillen Oertchen

ein bißchen Staub aufgewirbelt, natürlich nur Schneestaubs andern gibt es bei uys-nicht. Es wurden Zwei Listen aufgestellt: Tiroler Volkspartet-Liste „A',nnd „B'. Gewählt wnrden von jeder Liste sechs Haiv didaten. : ' Nachrichten aus EüdUrol. ! Die Südtiroler Bauern siird am. 23. November in Bozen zusammengekommen. Es war die erste. Bc- gegnung seit der Zerreißung des Landes. Etwas ganz eigenes lag im Händedruck, mit dem die?Ei- sattaler, die Burggräsler und die Pustertaler eihall- der begrüßten

15
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1919/24_09_1919/TVB_1919_09_24_7_object_2269573.png
Page 7 of 16
Date: 24.09.1919
Physical description: 16
auf eine reiche Ernte in Spätheu. Je doch können wir zufrieden sein; doch ein ganz an deres Wesen als vor einem Jahre und auch dort mußte man sich bescheiden, nachdem Reich und Land von einem Walle erbarmungsloser Feinde umgeben war, die keine Maus hereinließen und im Innern der noch schlimmere Feind Wütete, der Wucher und die Schlemmerei der Verdiener und Hartherzigen gegen die entsetzliche Not der Armen. — Uebrigens muß das gesagt sein: An dem Elend, das heute wie seit langem schon die Menschheit gefangen

des Obergymnasiums, weil so mancher Studio in dieser kritischen Zeit es vorge zogen diesseits des Brenners die Studien zu voll enden. Natürlich war es für manchen gar schwer, die Wohnungs- und Nahrungsfrage halbwegs gün stig zu lösen. Aber durch Mithilfe der Patres Pro fessoren und durch Entgegenkommen guter Menschen, die doch auch in Hall noch nicht ganz fehlen, konnte der wißbegierigen Jugend die Möglichkeit, das Studium fortzusetzen, erleichtert werden. Das alte Wort: „Lustig ist's Studenten-Leben

ernte ist mittelmäßig, mancherorts sehr gut, man cherorts aber unter mittelmäßig. Besonders be wahrt hat sich der Petkuser Roggen, während der gewöhnliche Landroggen sehr zu wünschen übrig läßt. Samenwechsel tut not und ist gut. — Sehr groß ist die Mäuseplage. Darunter leiden die Kar toffel sehr stark. Es handelt sich nicht um gewöhn liche Feldmäuse, sondern um eine ganz große Gattung, die an Größe noch die Wühlmäuse über trifft, die in gewaltigen Mengen auftritt und daher sehr großen Schaden tut

zu nennen und diese sollten, dann be kannt gemacht werden. Das wäre ein zünftiges Mittel gegen Schleichhandel. Aber wer zwingt^wcnn der Betreffende selbst vom Schleichhändel lebt. Mit Butter hat man sich ilü Kriege leicht getan und tut man sich jetzt noch leichter. War es wirklich ganz zufällig, daß im letzten Winter im-Volksboten statt der großen Zahl ein welßer Fleck war, als jemand bekannt gab, wieviele tausend Kilo Butter im vor jährigen Sommer bloß aus dem Zillertal gestellt .wurden

oder Ried, Hart. Und wenn man das liest, kennt man sosort. daß immer derselbe schreibt. Unsere gewöhn lichen Sozi würden auch nie so schreiben. Der »Ge- nossenschastssekretär* dürste in Fügen sein und ein mal «Pas. Studieren probiert Haben. Jedenfalls stammt er von gesunden Eltern ab und muß eine gute Hebamme gehabt haben, sonst wäre er schon längst vor lauter Gift und Galle verspritzt, wenn er hört und sieht, wie die Geistlichen mit den Sozi in ihrer Gemeinde ganz freundlich Verkehren, und wie die Sozi

16
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1919/01_10_1919/TVB_1919_10_01_7_object_2269589.png
Page 7 of 16
Date: 01.10.1919
Physical description: 16
schätzt, beweist die Tatsache, daß der Volksverein i am Sonntag einstimmig beschlossen, den Dr. Was sermann zum Ehrenmitglied zu ernennen. Für was wir dem Herrn Doktor noch ganz besonders auch Dank schulden, ist sein stets offenes Bekenntnis zum Glauben und zur christlichen Sache. Er hat dadurch nicht wenig beigetragen zur Hebung der religiösen Gesinnung in unserer Stadt. Gott lohne ihm alles und gönne ihm eine lange Zeit, w Ruhe und Glück inmitten der Seinen auszuruhen von den Mühen

und Arbeiten im Dienste des Landes, der Stadt Hall und der christlichen Sache. Hall. (KLrchliches.) Ganz unerwartet ist der Franziskanerlaienbruder Fr. Homobon Jslitzer, Vruder des Gymnasialdirektors a. D. Alois Js- litzer in Innsbruck, heimgekommen. Er war über -M Jahre in Aegypten als Mesnet im dortigen Franziskanerkloster tatig. Im ersten Kriegsjahre wurde er trotz des Alters von 63 Jahren in einem ^ager interniert. Nach 7 Monaten gelang es ihm» nach Spanien zu kommet^ wo er drei Jahre warten mußte

, der ganz im vornehmen Tone des Soziblattes gehalten ist, von. Beschimpfungen wimmelt und von Lügen strotzt. Ich habe es nicht nötig, dem feinen Herrn Antwort zu geben. Denn wer meine. Tätigkeit in Stumm kennt, weiß, daß mir nichts ferner lag als politische Hetze. Meine ganze politische Tätigkeit bestand darin, daß ich in die sozialdemokratischen Versamm lungen ging, um dort der Wahrheit Zeugnis zu geben. Ich habe mich nie gescheut, den roten Bom benrednern offen entgegenzutreten und habe meine Sache

stets mit Grnst und Ruhe verfochten Der Schreiber kann sich darüber bei seinen Genossen Rapoldi und Ertl Ausklärung holen. Wie ich zn allen den schönen Titeln aus dem roten Ehrenbuche komme, ist mir nicht ganz klar. Aber da sich der rote Artikelschreiber zu den „anständigen Elementen' zählt, beginne ich zu verstehen, warum er mich nicht zu dieser Gattung rechnet, und bin dessen froh, denn ich möchte mich wahrlich in seiner Gesellschaft nicht unter manierlichen Leuten sehen lassen. Den Stum mern

liche Frage stellen, obwohl Herr Redakteur und die Gendarmerie in Jonbach ganz im Irrtum sind, oder ob die Beschlagnahme der im vorigen Artikel genannten Eier, nur eine Eigenmächtigkeit der Gen darmerie von Brixlegg war? Brixlegg, Unterinntal. (Auch eitt eBit tp r o- zession.) Am 26. September bewegte sich durch unsere Straßen in der Richtung gegen Reith ein Zug von Menschen, wie ein so imposanter wohv kaum je gesehen werden konnte.. Es war dies eine Bittprozession, die anläßlich eines Gelöbnisses

17
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1914/11_09_1914/TVB_1914_09_11_5_object_2158707.png
Page 5 of 8
Date: 11.09.1914
Physical description: 8
. Areitag den 11. September 1914. ! ^ „Donnerstauden, Freundlen', schrie der Bukes, als er mit dein Essen fertig war> plötzlich über den Tisch, „so wie heute könnten wir es alle Wochen haben, wenn wir nicht ganz vernagelt .im oberen Stock wären! Der Klausen Toni schreibt, daß in Eisenstadt jeden Samstag Tanz > sei, jeden Sonntag aber Theater, und hernach wieder. Tanz und man könne jeden Tag an den Fleischtöpfen Aegyptens sitzen'. - - ! ^ „Ja, wenn man auch das nötige Münzen- !kraut dazu hätte

Jener auf. „der erstickte Student soll grad Pro bieren, ob er uns noch länger den Mund ver schließen kann. Leider haben wir uns damals von ihm blind schlagen lassen, aber jetzig ist eine ändere Zeit, wir fürchten uns nicht mehr; er ist viel zu spät aufgestanden, der Quacksalber, und mag höchstens noch bellen, aber nimmer, beißen. — Ganz recht hat der Klausen Toni,^ üienn er schreibt, daß der Doktor und der Pfarrer uns am Gängelbande herumführen und daß. der Pfaff uns wie dumme Schafe zusammen hütet

und wir ste hen mit unseren Munitionswagen bereit, jeden Au genblick irgendwohin abberufen zu werden. Heute tobte es ganz besonders heftig um uns herum. Ge stern haben die Bayern eine größete Ortschaft ge stürmt, wobei es viele Tote und Verwundete gab. Die! ' Franzosen sind scheinbar ganz güt,. aber, wir Heizen ihnen schon tüchtig ein. Nachts heißt es nun, immer: ZLr. IS. Sekts 8. im freies schlafen,.ost direkt auf dem nassen Gras boden. — Ich habe große Aussicht, wieder heimzu kommen,. da wir doch immer

, direkt an der Grenze und es geht nun über die französischen Festungen. Es sind ganz neue Ge schütze hier, die von Krupps Leuten montiert werden. Diese gehen 35 Kilometer. Das Geschoß wiegt 24 Zentner. Da werden sie schauen die Franzosen, so etwas hat die Welt noch nicht gesehen. Wir wollen in vier Wochen in Paris sein.' — „29. August. Wir liegen noch immer in Arrakourt. Wir haben - ' nachts schon immer Nebel und es ist im Freien em pfindlich kalt. Heute habe ich wieder ganze Nacht Wache

18
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1918/13_03_1918/TVB_1918_03_13_7_object_2268097.png
Page 7 of 16
Date: 13.03.1918
Physical description: 16
genießt er nun auch nach 18jähri- ger Tätigkeit den schr verdienten Ruhestand. Daß für den Mesner bei der Kirchenrestaurienmg, Orgel» und Friedhofbau viele Mühen'und Arbeiten waren, er- ! kennt jedermann'an. Futterhaus- und Brunnenbau war Wohl ganz in seinem eigensten Interesse. Für die vielen Fahrten usw. bei obigen Bauten wird er sicher entschädigt worden sein, sonst würde es auch zur Jetztzeit, wie vor 13 und mehr Jahren (dort wurde Schulhaus und Kirchturm gebaut) geheißen haben : Du vnd du mußt

als einen halben Meter Neuschnee be kommen; auf der Seiser Alpe bat es frischweg einen Meter? oilfo ganz gleich wie im Jahre ISIS. Für uns war der Schnee em großer Segen, da wir sonst ent schieden zu trocken bekommen hätten. — Die Lebens- Mittelnot ist infolge des Militärs eine sehr große. Bruneck, Pustertal. (Ueberschweminung.) In der Nacht aus» den S. März regnete es bis S Uhr Morgens in Strömen, worauf dichter Schneefall und don 7 Uhr morgens an wieder Reaen folgte, welcher den ganzen Tag über anhielt

. — Nach 1 Uhr morgens am 3. März machte sich daS sonst hcmnlos ausschende Reischacherbachl in unliebsamer Weise bemerkbar. DaS zu einem Wildbach gewordene Bachl brach unterhalb deS Stemberger BierkellerS aus seinen Ufern und den ganz unzureichenden Nferschutzversicherungen, überschwemmte und dermurte die anstoßenden großen Wiesen beinahe, vollständig, walzte sich der Rienz zu und sehte die dort vom^Hfisterhäusl abwärts stehen den Baracken-^nnd daS HauS bes Michael Winkler teilweile unter Wasser. Ein Teil

heraustreiben in die Sonne, sie bat» ten einen starren Gang. Ich glaube nicht, daß solches Vieh, niederliegen kann wie andere Vieher; wenn s» viel hinein muß. Dann wird eS noch ganz unbarm herzig geschlagen. Jetzt frag ich: Mär eS nicht ge- siheider, wenn die Bauern nur den dritten Teil Vieh zu stellen brauchten, und es würde ihnen mehr Futter belassen, als so viel Vieh zusammentreiben und dann hungern lassen, bis der letzte Rest Fleisch verschwun-, den ist. So was würde beim Bauernvolr

der zweijährigen Beschießung des Marktes»' erworben hat, zum Ehrenbürger ernannt. — Letzthin wurde den Gemeinden Sohlenleder gesandt mit de« Auftrag, selbes nur an Minderbemittelte zu verteilen, und zwar müsse der Bürgermeister selbst die Vertei lung vornehmen. Jedoch wurde daS Sohlenleder de» nächstbeliebigen Schuster übergeben und nach desse» Belieben verteilt. Würde man nach dem Gesetze han deln, so würden nicht an ganz wohlhabende Familie« ein halbes Dutzend und noch mehr Schuhe verteilt

19
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1918/02_01_1918/TVB_1918_01_02_6_object_2267786.png
Page 6 of 12
Date: 02.01.1918
Physical description: 12
mit dem Christ kind gespendet. Als der Mesner am Freitag nach dem Gottesd'enst die in unserer Zeit so wertvolle Gabe nicht gleich entfernt hatte, war das Opfer gestohlen. Thiersee, Unterinntal, 31. Dez. (Wählerver- fammlung.) Am Stephanitag war beim Kirchen wirt Wählerversammlung. Trotz großen Schneefalles war die Mahlstnbe mit Männern ganz gefüllt. Die Herren Abgeordneten Dr. Stumpf und Schwaiger be sprachen eingehend manche Tages- und Lebensmittel fragen. Sie ernteten dafür reichen Beifall. Am Schlüsse

Frieden vor Mai oder Juni. Es gibt zu viele und zu mächtige Interessengruppen, die das Ende um jeden Preis verzögern wollen ... An der Westfront ist anscheinend der Friede noch nicht ganz reis. Die Stimmung unter den Soldaten ip noch immer die beste . . . Die liebste und wertvollste Er» fahrung ist mir jene! Es gibt auf der Welt nicht? Größeres, Besseres und Heiligeres, als die Familie. Den Frieden eines bescheidenen, trauten Heims nnL die Liebe und Sorgfalt einer tüchtigen Gattin; die Anhänglichkeit

der Kinder nnpsand ich früher auch schon sehr angenehm. Aber seit ich im Felde bin, meine ich oft, früher meine Lieben gar nicht innig ge nug geliebt zu haben. Das ist jetzt ganz anders, diese Sehnsucht, dieses Zufammengehörigkeitsbewußtsein, ein Gefühl, so kräftig mein ganzes Denken und Sin nen und Streben durchdringend, wie ich zeitlebens noch keines empfunden. Ich habe es längst verlernt, alle Tage besondere Vorsätze zu fassen, aber das Eine steht fest: Wenn ich wieder heimkomme, soll mir nichts mehr

höher stehen, als meine Familie! . . . Von den anderen Erfahrungen will ich nicht viel reden. Was man heraußen, losgelost von Kultur, Familie und jeglichem Komfort erlebt, entbehrt und mitmacht, kann nur bei ganz blöden Leuten ohne tiefste Wirkung bleiben . . Solange unsere Soldaten von st>lcheyi Geiste beseelt sind, kann eS nicht schlecht stehen nm unsere Heimat, unseren Älauben und unser Vertrauen aus die Zukunft. Tannheim, Außerfern. 29. Dez. (Allerlei Wetter. — Todesfall.) In dieser Woche Habens

wir die verschiedenartigsten Wetter durchgemacht. Bis Dienstag früh war es ganz leidlich, dann begann ?S zu schneien und zu stürmen, so daß wir zwei Tage lei nen Postschlitten zu sehen bekamen. Am Donnerstag hellte das Wetter sich auf, der Schneepflug machte reinen Weg und gegen 3 Uhr kam auch die Post sHn? angefahren. Das Thermometer Heizt? L W

20
Newspapers & Magazines
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1918/10_07_1918/TVB_1918_07_10_6_object_2268610.png
Page 6 of 16
Date: 10.07.1918
Physical description: 16
von Vauernseind aus München übergriff und auch diesen fast ganz zerstörte, Das Pachterhaus blieb dank der Windstille und des Regens verschont. Doch find dem Pächter im abgebrannten Ockonomie- gebäude das eingebrachte Fruhheu und sämtliche BaumannsfahrlMe verbrannt, nur das Vieh konnte gerettet werden. Aus dem Herrschastshause wurden die wertvolle Einrichtung zum größeren Teile gerettet Bei der Bergung wirkten die Volderer Feuerwehr und ein Zug der Südtiroler) Landsturmmaunschast, sowie die Bewohner

und dessen Kinder die heil. Kommunion. Auch der Chor unter Leitung der Frau Oberlehrer trug zur Erhöhung der Festfeier bei. Nach dem Aus- zua aus der Kirche brachten vor, dem Pfarrhof die Guickwünfche dar die Kinder mit dem Lehrperfonal, sowie/die Pfarrkinder. Es war ein herzlich schönes Fest. St. Johann, Unterinntal. (D i e W i t t e- rung) ist bei uns sehr schlecht: immer Regen, die Bäche kommen von den Bergen ganz wild da her^ daß man ganz in Angst sein muß, ob uns der .liebe Gott doch nicht ganz veMesseil

hat: Sehr viel Leute sind auch krank. Am 27. Jum war die Beerdigung des Schneidermeisters Köck, der unerwartet schnell gestorben ist^ Äm 6. Juli War die Beerdigung des pensionierten Lehrers Loses Blachfellner, welcher auch unenvartet schnell ge storben ist. Mit den Gottesdiensten für die Krieger ist es fetzt ganz ruhig, dafür gibt es .andere traurige Neuigkeiten. Die TieVstähle sind

21