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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 20
Date: 05.09.1913
Physical description: 20
nicht, was in der - Seele eines Soldaten .vorgeht. Ich bin im Kriege aufgewachsen und ein Mann wie ich, schert sich wenig um das Leben einer Million Menschen.' Mit diesem Ausdrucke warf er den Hut^ welchen er bisher iy-der Hand gehalten, in die Ecke des Zimmers. „Ich blieb ganz ruhig,' erzählt Metternich, „stützte mich an die Ecke eines Konsols Mischenden zwei Fenstern und sagte tief bewegt von dem, was ich soeben gehört: „Warum haben Sie mich gewählt, UM mir zwischen vier Wänden das zu sagen, was Sie eben

wieder hereinkam und meine goldenen Augenzwicker sah, schaute er mich groß an. Ich sagte, daß sie meinem Vater gehören, und ich habe sie mitgenommen, weil sie ihm sonst gestohlen worden wären und er ohne die Brillen'nichts sieht. Da lachte er ganz unbändig und versicherte, daß ich ein sehr ge scheiter Junge bin, an dem der Vater seine Freude haben kann. Mir war es sonnenklar, daß ich mit den Zwickern doppelt so gescheit aussehe. Darum öffnete ich, als'der Kondukteur fortgegangen war, das Fenster und neigte

mich weit hinaus, daß mich mehr Leute er blicken sollten. Aber da kam ein blitzdummer Wind- stoß, riß mir den Zwicker von.der Nase .und warf ihn hinunter in einen Bach. Ich erschrack furchtbar, weil der Vater jetzt ganz blind ist, aber schnell gewann ich meine Fassung wieder,- da - ich nichts dafür kann; die Schuld hat einzig und allein mein Vater, warum Hängt, er den teuren Zwicker nicht an eine Schnur? .' Das Alleinreisen ist sehr sein, aber gräßlich lang weilig. Deshalb verfügte

ich mehrmals, wie ein Bähnwächter Zeichen machte und fürchterlich schrie. Auf einmal lief der Kondukteur, ganz rot im Gesicht, über den Gang her, packte den Handgriff und drehte die Scheibe ganz wild um. Dabei schaute er grimmig auf mich und sagte: „Hast. d u/ die Bremse angezogen?' Ich sagte, daß. ich gar keine Bremse ge- ^ schen habe, bloß an dem-Rad Hab ich-ein-bißchen ge trieben. — „Du dummer Junge', schimpfte er, „das M eben-die-Bremse! Merkst nicht, daß die Maschine es nicht mehr erzieht? Der Wagen

sängt' an zu bren nen, die Räder sind ganz glühend und die Funken fliegen herum.' —- Ich erwiderte, daß ich nicht helfen- kann, denn er hätte mir es zuerst sagen sollen, wozu das Rad ist und wie lange man treiben muß. . . ^ Ich habe gar nicht zu treiben, schnauzte er und soll mich ruhig hinein auf meinen Platz setzen; wenn ich mich'Nicht ordentlich betrage, ladet, er mich in der nächsten Station aus. Obwohl mich seine Grobheit fürchterlich ärgerte» versprach ich doch, ganz brav

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 24
Date: 06.02.1914
Physical description: 24
den et wa neü emporschießenden Wald mit sich fort. Und noch etwas. Man hat ganz unzweifelhaft festgestellt, daß die Blitzgefahr in dem Maße züniiknmt, als der Waldreichtum abnimmt. Zu nächst weiß ja jedes Kind, daß der Blitz ge wöhnlich nicht ins Haus einschlägt, sondern in nähe Bäume: Einige hohe Lärchbäume nicht ' allzu weit vom Haus sind ausgezeichnete Blitz ableiter. Man weiß aber heute auch, daß es in Gegenden, wo viel Wald ist, überhaupt nicht zu so viel Blitzschlägen kommt. Der Blitz ist nämlich

eine plötzliche, ruckweise Entladung dW in der Erde angesammelten Elektrizität Ich^tnochte dieses Ausströmend der Elektrizität mit dem Explodieren (Zerreißen) eines ver schlossenen Dampfkessels vergleichen. Ver schließt man den Kessel nicht, so entweicht der Danips ganz allmählich, ohne Schaden anzu richten. Ist eine Gegend mit vielen Bäumen beständen, so strömt die Elektrizität ganz all mählich; ich möchte sagen tropfenweise in die Luft und gleicht sich mit der in den Wolken befindlichen

geben, wenn sie sich beklagen. Ich greife nur eine Klage heraus, die in Tirol, besonders in Nord- tirsl. am Häufigsten zu hören ist. Ein Forstbe amter wird etwa aus den Sudetenländern (Böhmen oder Mähren) nach Tirol versetzt. In den Sudetenländern gtbi es wunderschön ge pflegte Wälder mit großem Ertrag. Gebiete von der Größe einer kleinen Bezirkshaupt mannschaft sind ausschließlich mit Wald be standen. Die Großgrundbesitzer wissen ganz genau, daß sie so am besten auf ihren Gewinn Kommen, viel besser

ren vielleicht zehnfach. Diesem zweiten Wald aufseher könnte man auch das „Schnaiten' der Bäume Überträgen. Vorsichtiges und spar sames „Schnaiten' schadet den Bäumen nicht» verbessert aber die Weide. Wird aber dabei der eigentliche Stamm mehr verletzt, so fault der B/mm. Hackt man die Aeste zu hoch hin auf ab. so bleibt er zuxn mindesten lange im Wachstum zurück, wenn er nicht ganz eingeht. Denn die Blätter (Nadeln) sind für den Baum das, was für uns der Mund ist, durch sie atmet er und nimmt

Güßgräben find herum. Ueberläßt man die si chselbst. so werden sie immer größer. Werden Bäume gepflanzt so bekommt der Grund sesten Halt und liesert mit der Zeit dazu noch Holznutzen. Freilich ist es ' nicht immer leicht, an solchen Stellen Wald an- ' zupslanzen- Aber manchmal genügt es, wenn man ein paar Pfähle („Stötten') schlägt und ganz einfache Faschinen zieht. Das Gießen ' wird an solchen Stellen selten notwendig sein. . Neben den Aeckern sieht man oft größere ^ oder kleinere Raumhaufen

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 20
Date: 13.06.1913
Physical description: 20
sich ein großes Publikum, das lachte. ganz fürchterlich. Ich konnte nicht begreifen, was an einer Namenstagsfeier lächerlich ist. Dann hörte ich meine Schwester Resi schreien: „O, das hat er ge tan, der schreckliche, der unmenschliche Junge!' Offen bar reute sie ihr Ballkleid. Wie unvernünftig die Mädchen sind! Sie konnte Äs Kleid jetzt doch nicht tragen und mußte froh sein, daß es den Leuten wieder einmal unter die Augen kam. Bei unserem Fest hatte es doch seinen Zweck und brauchte nicht müßig im Kasten

ich, daß die zwei Spiegelscheiben wiesawie in Ringlers Galanterie- Warenladen zertrümmert waren, daß? unsere Laden tür auf dem Pflaster lag und daneben Sekretär Holbs Kaiserpudel mausetot alle Vier und den Schivanz von sich streckte.^ Akkurat toar eine unliebsame Störung eingetreten. -Zur Vorsicht, daß den Kleidern nichts passiere, wollte ich meine Flaggen einziehen, da stand der Bater neben mir, hob mich an beiden Ohren» in die Höhe und schrie ganz unmäßig: „Du Spitzbub, du Halunke, — was treibst

Namenstag veranstaltet Hab',, und niemand kann verlangen, daß ich die Kosten allein trage . . . Spät am Abend kam der Vater zu mir in den traurigen Kerker und brachte etwas mit, das ich nicht aussprechen mag. Dann, geschah etwas so Un erhörtes, Furchtbares, daß mir die Feder stockt, es zu beschreiben. Der Lehrer hat ganz recht, wenn er sagt, die gesellschaftlichen Zustände in Europa wären durchaus ungesund^ In Rußland oder m Ser bien mögen die Leute einander ja zu Kraut hauen, dort ist's ganz in Ordnung

dann schauderhast zornig wird. Der Metzger Pepi hat mir Unterricht gegeben im Pserdewiehern und Froschquacken und im Miauen der Katzen. Das Pserdewiehern kann ich schon sehr gut, so daß ich schon viele Leute auf der Straße erschreckt Hab'. Auch das Katzengeschrei versteh' ich täuschend nachzumachen, die Hunde laufen dann alle zusammen und werden ganz rebellisch. Sehr schwierig ist das Bauchreden, die Zunge aus die Nase schlagen, die Augendeckel um biegen; aber der Frank Rudi sagt,'in drei Wochen

, rollten mich auf . einem Brett hin und her, dann kam ich zu mir.und fragtes „Habt ihr mein Fischzeug gerettet?' — -- Ich weiß nicht, warum die Mutter so weinte, als sie mich nach Hause brachten; denn da war's ja schon vorbei und das sagte ich ihr auch. — Ich war gräßlich froh, daß ich in den Bach gefallen bin, weil sie darüber ganz ver^ gessen haben, auf mich bös zu sein ... Nun kamen die schönsten Tage meines Lebens, Alle waren sanft und freundlich zu mir, meine Schwestern Hütt' man wis Butter aufs

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 36
Date: 22.08.1913
Physical description: 36
Seite 6. Nr. 17. „Tiroler Bolksvoie.' Freitag 5en 22. August lSlZ. ein Glück dabei ist. Der Vater geleitete mich ins Badhaus und empfahl dem Badmeister sehr, aus mich achtzugeben, weil ich ein furchtbar unruhiger und schäd- . licher Junge bin. Lachend erwiderte jener, der Vater kann ganz unbesorgt sein, er weiß mit solch srischen . Büoleins umzugehen und wird aus mich schauen, als ob ich ihm gehöre. Nachdem der Vater gegangen war, führte mich der Badmeister in eine gemauerte Zelle

, ^ die nur hoch oben ein kleines Fenster hatte und aus sah wie ein Kerker. Von der . Tür mußte man vier . Staffeln hinuntersteigen, dann kam man auf einen schönen marmornen Boden. In diesem Bode» war tief hinunter noch eine Marmorwanne eingelassen, die voll Wasser stand. — Das ist mein Bad, saais der Mann, und es hat ganz die richtige Wärme. Ich soll . nur hineingehen, aber alles liegen und stehen lassen, wie es ist; es wäre lebensgefährlich, an einem Hahn zu drehen, einen Hebel Zu ziehen oder auf einen Knopf

wieder vom Was- . scr auf. Nachdem ich Hemd und Hose angezogen hatte, plagte mich eine unmenschliche Neugier, was denn die zwei messingenen Hähne vorn in der Mauer, gerade über der Badewanne, und der Hebel samt Kette für einen Zweck haben. Den Kopf würde es doch nicht ^kosten, wenn man ein bißchen, nur ganz leise versucht! — Aber der Hebel ging schwer, ich mußte sest ziehen. Mötzlich tat es einen Schnalzer und — schschschsch — kam von oben herunter aus einer locherigen Kugel ein fürchterlicher Platzregen

, wie ich mein Lebtag keinen gesehen Hab'. Förmliche Bächlein schössen herunter, ^ich wurde ganz naß, aber es tva-r ein so prächtiges' . Naturschauspiel, daß man seine. Freude daran haben mußte. Jetzt drehte ich auch die zwei Messinghähne saus und aus jedem kam Vm armdicker-Wasserschwall ! hervor, der eine warm, der andere kalt. — Wunder bar, herrlich! — Und der Schuft von einem Bad- > meister hat mich so schändlich angelogen, wie gefähr- .'lich das Ding ist! — So machen es die großen Leute; )sie vergönnen

noch, ebenso der Feuer- und Schweselregen, was ein Tuschbad sein sollte, und niemand kam ins Bade zimmer, bis sie das ganze Wasserwerk von außen, ab gestellt hatten. Dann tauchte ein kühner Schwimmer in den See, aber er konnte mich nicht finden. Die Damen weinten und jammerten schrecklich, das Som- mersest nahm ein jähes Ende. — Nach vielen Anstren gungen gelang es, den Schließzapsen im Badetrog herauszureißen und jetzt flössen die Wasser ab. Als der See aus dem Badezimmer ganz verschwunden war, entdeckten

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 20
Date: 30.06.1911
Physical description: 20
nach der Stelle, um den Verunglückten aus seiner Lage zu befreien. Obervintl, Pustertal, 26. Juni. (Bautä tigkeit.) Unser Dörflein bekam .innerhalb der letzten zwei Jahre um die Kirche herum ein ganz neues Aussehen, da sehr viel gebaut und er neuert wurde, und zwar so, daß die Gemeinde doch die Auslagen nicht allzusehr verspürte.' Die Kirche, der Turm und die Friedhofkapelle beka men ganz neue Dächer, der Turm erhielt neuver goldete Kuppeln, einen neuen Blitzableiter, da er bisher eines solchen ganz entbehrte

, und in allerletzter Zeit auch eine ganz neue Uhr. Im Friedhofe wurde' eine neue Lourdeskapelle ge baut, welche allgemein sehr gelobt wird. Der Wi dum wurde so gründlich umgebaut, daß man ihn / mit Recht einen Neubau nennen kann, der sehr gut gelungen ist. Das der Kirche gehörige Mes nerhaus samt Futterhaus bekam nebst manchen anderen Veränderungen und Reparaturen auch ganz neue Dächer und das Gasthaus neben' der Kirche wurde ebenfalls vollständig umgebaut, ver größert und verschönert. Auch der Gesang

. — Am 12. Juni war das Begräbnis des k. k. Postmeisters Johann Tönig. Viel Volk von ganz Defereggen, Schützen und Musik . von St. Vxit, Veteranen. von St. Jakob und k. k. Gendarmerie nahmen daran teil. 27- Jahre all, start und gesund, wurde er durch eine Verküh lung ein schnelles Opfer des Todes. Für die Fa milie des alten Vaters ist der Todesfall ein über»

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Tiroler Volksbote
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Page 11 of 24
Date: 31.10.1913
Physical description: 24
. Einmal hat der ^Mörder' (so nennen ihn jetzt unsere Bauern, weil er den Hirten Seraphin Wilhalm auf Bergkastel zerstoßen hat) hei den Altstieren den 1. Preis erhalten. Dann War bei den Jungstieren ein Ultener (Gemeinde Prad) unter den ersten, ein Zeichen, daß man hier schon nicht Mehr daran glaubt, daß sich die Schweizer Nasse für immer bodenständig machen wird. Besonders böses Blut hat es aber gemächt, daß ein Stier, welcher in. Haid der vierte war, hier ganz durchgefallen ist. Aehn-' Lches soll schon öfters

vorgekommen sein. Selbstverständ lich, handelt es sich hier in erster Linie nicht um die Ehre der Gemeinde, sondern darum, daß der Glaube unserer Bauern entweder an den Gerechtigkeitssinn öder a» das Verständnis der Preisrichter ganz bedeu tend erschüttert wird. Dadurch kommen eben diejenigen obenauf,-welche gerne von Parteilichkeit reden. ^ - Märkte. ' Innsbruck (Schlachtviehmarkt). Der Auftrieb zum letzten Schlächtviehmarkte am vergangenen Montag be- lixf.sich auf 185 Stück worunter 153 Stück verkauft

gingen ab von 74 bis.84 X, je nach Qualität. Die Schlachtviehpreise sind, wie man aus den letzten Märkten ersieht, im ständigen Sinken begriffen. ' Wörgl. 22. Oktober. Bei dem herrlichsten Wetter wurde heute der Herbstmarkt abgehalten» der der größte 'des ganzen Jahres ist. Menschen und Vieh gab es in Menge, trotzdem ging der Viehhandel flau, da es an Käufern fehlte. Besonders die sonst immer kauflustigen Bayern waren fast ganz ausgeblieben. Auch die be zahlten Preise waren nicht besonders günstig

. „Pofelvolk', wie Ziegen und Schafe waren verhältnismäßig wenig am Platze. Waren- Krämer'aller Art dagegen genug. Die Marktpreise im allgeminen gedrückt. „Viel Vieh, viel Leut, aber wenig Geld!' ' Tannheim. 22. Oktober. Aus dem Markte, der gestern hier abgehalten wurde, war wenig Vieh. Es dürften kaum 200 Stück gestanden sein. Die Preise find seit dem vorigen Markte wieder zurückgegangen. Um 300 Kronen konnte man schon ganz nette Kühe kaufen. Wie gewöhnlich so fehlten auch Heuer auf diesem Markte

die bayerischen Händler fast. ganz. Sterzwg (Eisak t a l), 16. Oktober. Der heute hier abgehaltene Krämer- und Viehmarkt war von aus wärtigen Händlern schwach besucht. Aufgetrieben wur den: bei 670 Rinder, zirka 1200 Schafe, 500 Ziegen und 60 Schweine. Gehandelt wurde viel, aber zu gedrückten Preisen. Die Preise beim Rindvieh blieben im Ver hältnis zum letzten Markt im allgemeinen völlig auf derselben Höhe. Nur bei den Ochsen ist ein erheblicher Rückgang. - ungefähr 60 Kronen per Stück seit deü, letzten Markt

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 20
Date: 18.02.1906
Physical description: 20
Jahrg. XIV. „Tiroler Wolksbole.' Feile A» - „Der... der... der..stotterte Jaagl, ,,... der Erzengel David!' Der Pfarrer schlug wieder die Hände über dem Kopfe zusammen und sagte: „Ums Himmelswillen, David heißt kein Erzengel!' — Der Jaggl aber wurde nun ganz verwirrt, brachte alles durcheinander und suchte sich schnell zu verbessern mit den Worten: „Jetzt fällt's mir ein — der Riese Goliath, Herr Pfarrer!' „Um Gottes willen, Jaggl,' schrie der Pfarrer, „denk ein bißl nach ! Ganz anfangs

in der Biblischen Geschichte!.. . Wie haben denn die ersten zwei Eheleute geheißen?' / „Kam und Abel,' erwiderte der Jaggl rasch und mit Zuversicht. . In Verzweiflung fuhr sich der Pfarrer in die Haare, die Liesl aber war längst schon aufgestanden und hielt sich die Hüfte und kugelte vor Lachen förmlich im Zimmer herum. Da wurde der Jaggl auf einmal knallrot und rief: „Herr Pfarrer, Ihr mögt das Fragen ganz aufgeben; ich mag die Braut nicht mehr — die Litterin!' „Ja warum denn nicht?' erstaunte der Pfarrer

,' versicherte der Jaggl; „ich mag dich schon wieder; aber in die Lehre nehmen mußt mich!' Nach einigem Hin- und Herreden war der Friede zwischen dem Brautpaare wieder geschlossen. Der Pfarrer beschied sie noch einmal auf den nächsten Montag. — Am Montag wußte der Jaggl schon das Allernotwendigste und so konnte am Diens tag feierliche Hochzeit gehalten werden. — Die Ehe wurde ganz glücklich, aber in derselben blieb jederzeit die Liesl der Kopf und der Jaggl der Stock. Florian oder Die Geschichte

Erstfelder gewesen und hatte es darum ganz für unmöglich gehalten, daß irgendwo eine so fürchterliche Unordnung herrschen und der Wust förmlich über dem Dache zusammenschlagen könne. — Alles lag herum ohne Regel und Maß, gerade dort, wo man es hin geworfen hatte: Altes und Neues, Ganzes und Zerbrochenes, Reines und Schmutziges — in Scheune uud Stall herrschte ein förmlicher Greuel der Verwüstung: das Vieh war kotig über und über, ein schwarzer Bach rann bei der Stalltüre heraus, Heu und Streu lagen

und diese denützte der Florian dazu, um den ärgsten Wust um Haus und Scheune aufzuräumen und das notwendigste Arbeitsgerät einigermaßen zu reparieren. Nach drei Wochen sagten die Nachbarn, es schaue jetzt beim Erstfelder schon ganz anders her; die Dienstboten aber murrten, daß der Florian aus allen Winkeln so viel unnötige Arbeit hervorreiße, wo doch ehedem schon viel zu viel zu tun sei. — Sie stellen sich bockbeinig, so gut sie konnten, verdarben mit Fleiß manches, was der Florian hergestellt hatte, und sagten

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 08.08.1901
Physical description: 16
und hielten aus Leibeskräften inwendig zu. So stark drückten sie ans Thor, dass ihre spitzen Krallen durchdrangen und weit nach außen standen. Jetzt lachte der Schmied wieder; flugs nahm.er seinen großen Hammer von der Schulter und nietete die Krallen auswendig an der Thür zusammen, während drinnen ein höllisches Gebrüll erscholl. Nun kehrte der Schmied um und stieg langsam den Himmelsweg empor. Droben klopfte er ganz leise an das Thor. St. Petrus erschien. Als er den rußigen Rumpel bacher Schmied

erblickte, wurde er unwirsch. — Er möge sich weiterscheren, sagte er, da sei kein Platz sür einen so schwarzen Gesellen mit einer so kohlrabenschwarzen Seele. — Der Schmied that ganz demüthig und ei klärte, er wisse schon, dass er hier nichts zu suchen habe, aber nur einmal ein ganz klein bisschen hineingucken möge ihn St. Petrus lassen, dann wolle er gerne weiterziehen. Dem Himmels pförtner ..wurde ..das Herz-weich, und richtig öffnete er ein paar Finger breit die Himmelsthür. Da ersah der Schmied

gar keins. — Ein unverschämter Gast trieb in hiesiger Gegend, besonders in Rodeneck sein Unwesen: ein Fuchs; er besuchte die meisten Hühnerstallungen; viele raubte er fast ganz aus. — In Vals wurde am 26. Juli auf der fast 2500 Meter hohen Alpe Faane die neugebaute Capelle vom hochwürdigen Herrn Pfarrer von Vals eingeweiht. Der Pfund ererbach hat im Juni einen Schaden von vielen tauseno Kronen an gerichtet; der ganze Schaden, den das Gewitter dort an richtete, beträgt sür Weitenthal und Vintl

gkfiel, wurden überdies mit je einem Zehner be schenkt. - Uttenheim, Pusterthal, 1. August. Wir Uttenheimer könnten fast ganz in Vergessenheit kommen, wenn wir dem Remimichl nicht auch einmal etwas schreiben würden. Wir . habm jetzt ein herrliches Wetter: sehr schön warm. Der Roggen fängt jetzt an zu reifen. Früher hatten wir schlechtes Wetter und großes Gewässer. Der Bach drang in die Felder, auch eine Gosse (Mnhrbrnch) gieüg vom Berge hernieder über die Felder und machte großen Schaden

. — Der Sensen mann macht bei uns Heuer sehr reichliche Ernte. Kürzlich traf 'die Lucknerwirtin das Los? unerwartet in die Ewigkeit hinüberzutreten; sie wurde vom Schlage geitthrt und war bald eine Leiche. — In Uttenheim sind über 30 „Boten'- Besteller. Zum Schlüsse lebe glücklich, lebe lang, Du lustiger „Botcn'-Mann, Solll'st du uns Uttenheimer ganz vergessen, Soll dich glei der klaubau fressen! Innichen, Ende Juli. Am Wege nach Vierschach (nahe beim Wiesthalerhofe) steht ein Kreuz. In dieses hat neulich

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 18
Date: 22.12.1907
Physical description: 18
Jahrg. XV. „Tiroler Vvlksbote.' .Seile 3. Hirten ruft es herbei, die auch sehr kurz abbeißen nnd bei denen es heißt: „Kommt der Tag. bringt der Tag.' — Schau', so lieb hat Gott die Armut und so lieb hat er die armen'Leute. Die/Gesellschaft der armen Leute ist ihm die liebste — und den armen Leuten will er gehören. / Auch zu dir, wenn du deine Armut gottergeben trägst, kommt er heute g('n; rxtra gern und will ganz dir gehören. Jetzt sag' einmal : möchtest du deinen « Heiland . herlassen nni

und trotzig, grantig nnd zornig her — und mit diesen schwarzen Knechten willst du doch nicht Weihnachleu halten — gelt nicht ? Drittens mußt Frieden haben ganz besonders mit Unfe-m Herrn Wenn du mit,d e m in Unfrieden lebst, dann bist recht eigentlich zu erbarmen und dann brauchst dein Herzenstürl nm Weihnachten gar nicht aufzumachen, weil doch kein Tropfen Freude hineingeht. Wo die schwere Si'mde im Her.en ist, da mausen sich die schwarzen Engel ein und die vollführen im Herzen einen solchen Höllenlärm

, daß die weißen, himmlischen Frendenengel auf keine Nähe hinzufliegen — sie täten's auch nicht aushakte» bei dieser Unruh'. Was soll nun der arme Sündenhascher anfangen? — Frieden schließen mit Unserem 'Herrn. Er soll seinen Sündenpack nur mitnehmen in die Kirche, aber nicht gerade ganz gleim znr Krippe hinzudrängen soll er. Es schickt sich ganz gut, wenn er hinten in einer Ecke stehen bleibt wie der Zöllner und recht ans tiefem Herzen schreit: „Herr Gott, sei mir armem Sünder gnäijig!.— Da bin ich halt

Gelegenheit — d er Sack darf dich nicht reuen, es ist kein Schade darum. Uud wenn einmal der Weg zum Beichtstuhl nicht mehr ganz verschneit ist, dann machst einen Rutscher hinein und lassest dir die alte Hypothek, loschen — gelt!. . . - - Wenn wir hier auf.' Erden den .rechten Weihnachtsfrieden gefunden haben, so wird uns das Christkind im Himmer droben .^anch einmal die ewige Ruhe und. einen ewigen Rastplatz finden lassen.'— Aber nicht bloß den ewigen Frieden wird nils das Christkind, droben « gehen

der so notwendigen Kohle, sie störten den ganzen Reichsrat im Arbeiten und hinter trieben dadurch viele Gesetze, mit welchen der Volksnot hätte gesteuert werden können — sie machten im Rcichsrat einen Plutzer über den andern uud wurden lächerlich vor der Welt. Die armen Arbeiter und Genossen, die ihnen vertrauensvoll die Stimmen gegeben hatten, schüttelten anfangs bedenklich die Köpfe, dann singen sie an zu murren und schließlich waren sie ganz empört über den Verrat ihrer Führer. — Jetzt merkten die Herren

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 16
Date: 09.06.1907
Physical description: 16
Jahrg. XV. „Tiroler V olksbote'' Seike 6. und ordentlich durchwalken!' — „Das hilft nichts mehr,' wehrte die Mutter, „der Krug ist hin und wird dadurch nicht mehr ganz.' — „Das ist wahr,' bemerkte der Nant, bei sich dachte er aber: „Wenn ich die Prügel gekriegt Hütt', war' der Krug auch nicht wieder ganz geworden. — So ist's auf, a'le Fälle besser!' — — Bei-einer anderen Gelegenheit hat aber dem Nant all sein Witz und seine Schlauheit nicht aus der Klemme geholfen und doch war das Ganze

Landl gebaut hat. Meine lieben Landsleute, heute will ich euch einmal etwas ganz Eigenartiges erzählen und ich muß euch gleich zum Anfang sagen, daß das Ding keine Phantasie ist, sondern eine wahr hafte Tatsache. — Wenn wir unser herrliches Tiroler Landl heute anschauen mit seinen himmelhohen Bergen, mit seinen grünen Alpenhängen, mit den glänzenden Schneefeldern und den kristallenen Eistürmen mit seinen tiefen, anmutigen Tälern, die vielfach gewunden und geschlungen, offen und versteckt, durchs

ganze Land sich verzweigen, so möchten wir wohl glauben, es sei immer so gewesen und gerade in dieser Gestalt müsse der liebe Herrgott unser schönes Bergländchen in die Welt gesetzt haben. Dem ist aber nicht ganz so. Wohl hat der liebe Gott. unsere Erde ,.von Anfang an überaus schön und herrlich er schaffen, die Oberfläche der Erde aber Hai sich unter seiner ordnenden Vaterhand im Laufe der Zeiten wohl mannigfach ver ändert und umgestaltet. Auch unser Tirol schaute einst ganz anders aus als heute

und im Süden brauste ein wildes Meer um die Füße dieser Bergmauer. In der Gegend vom heutigen Brenner reichten das nördliche und das südliche Meer ganz nahe aneinander und waren nur durch eine schmale Landenge voneinander getrennt. „Hoho, Michl/ werdet ihr sagen, „das ist einmal ein eitles Geflunker und gelogen wie gedruckt; wenn noch keine Menschen im Lande gewesen sind, dann kann auch niemand wissen, wie es ausgeschaut hat, und noch viel weniger kann einer etwas Richtiges davon erzählen

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 18
Date: 24.12.1905
Physical description: 18
eure Kinder nicht um diesen Segen. — Die Kinder freuen sich am meisten auf Weihnachten und das Jesus kind freut sich auf die Kinder. Da kommt nun eine Frau und weint ganz laut daher. — Ich hätt' sie jetzt ganz traurig gemacht, sagt sie; ein Kind hätt' sie gehabt, aber nur ein einziges, gar so ein frisches und feines und liebes Bübl — und gem hätt' sie das Bübl gehabt, sie könnt' gar nicht sagen, wie — da hätt's ihr der Herrgott fortgenommen und jetzt wär' für sie kein Trost mehr. Wie ich vorhin

von den Kindern ge redet hätt', hätt' sie g'rad' hellauf rehren müssen und wenn sie den frohen Kinderjubel um Weihnachten höre, dann wäre es bei ihr mit aller Weihnachtsfreude aus und Amen. — O du narrisches Weibl, jetzt sei g'scheit! — Dem Bübl hat heute zur Weihnacht schon eine ganz andere Freud' — eine tausendmal größere, als wir herunten aus der Welt alle miteinander haben — es flattert mit den Christengeln herum und vielleicht steht's gar mit vielen tausend andern Engeln vom beim Tabernakel, ganz gleim

beim Christkind — und flattert unterm Kirchen am End' gar zu dir herab und möcht' dir ins Ohr flüstern, wie unendlich selig und glücklich es ist. — Tust's ihm nicht vergunnen? O freilich wohl, gelt! — Und wenn's bei dir einmal wandern heißt, dann kommt dein Engelsbübl auch. ganz sicher und tut dich mit beiden Armen förmlich in den Himmel hinaufreißen. — Gelt, das wär' jetzt eine andere Nummer? Willst jetzt noch traurig sein? Gelt, nicht mehr! — Jetzt schaust aber her und wischest dir die Tropfen

mich kaum zu rühren, nicht einmal von der linken auf die rechte Seite kann ich mich herumbewegen, wenn mir die Leut' nicht helfen — da lauf' jetzt und renn'!'— Die gesunden Leut''freilich, die mögen sich ihren Trost und Segen vom Christkind ans der Kirche holen, aber ein Krankes ist halt überall verlassen und hintendran.' — Du liebe Seel', du hast mich nicht so ganz verstanden, wie ich den Text mein'. Mit den Füßen laufen kannst freilich nicht, aber mit dem Herzen und das ist die Hauptsach'; auf die Füß

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 14.11.1901
Physical description: 16
Sette 2. „Tiroler BolkSbote.' Nr. 23. Nassenweger (der Schreibname ist mir entfallen). — Dieses Comite hat sich bereits seiner Aufgabe entledigt, aber in einer Weise, dass man ziemlich sicher vermuthen kann, die vier Comilemänner sind bereits einem Herrn auf den Leim gegangen, und zwar einem liberalen. — Das Programm, das die vier „ausgearbeitet' haben, liegt vor; einzelne Punkte darin sind ganz recht, über andere lässt sich streiten, aber einige Punkte enthält das Programm, die so dumm

nach Dalmatien ?c., ganz nach Willkür der Regierung. Abgesehen davon, dass eine verstaatlichte Schule viel theurer kommt als unsere jetzige, würden sich die Eltern und die Gemeinden sehr bedanken, wenn sie in die Schule gar kein Wort mehr hmeinzuschaffen hätten, und wenn der Staat mit der Schule machen könnte, was er wollte. Der Staat regiert ehedem schon überall hinein, die Gemeinde vorsteher wissen das alle und beklagen sich tief; nun will man dem Staat Gelegenheit geben, noch mehr hinein zu regieren

als der frühere Punkt — für ein Programm eines Bauern vereines. — Man hat doch vom Bauernbund erwartet, dass er sich mit wirtschaftlichen Angelegenheiten beschäftige; es wurde auch anfangs erklärt, der Bauernbund werde ganz unpolitisch sein und nur mit wirtschaftlichen Dingen sich ab geben; nun kommen aber diese Forderungen, die jede wirt schaftliche Thätigkeit hemmen, ja unmöglich machen müssen. In Oesterreich ist jetzt über vier Jahre die wirtschaftliche Thätigkeit fürs Volt ganz zurückgeblieben

und katholisch. — Der heilige Vater in Rom hat letzten Sommer zweimal Anlass genommen, über unsere Tiroler Angelegenheiten sich zu äußern. Er hat dabei keiner von beiden Parteien, weder den konservativen, noch den Cyristlichsocialen, den Vorzug gegeben, er hat weder den Christlichsocialm noch den Con- servativen zugemuthet, sie sollen ihre Partei aufgeben, er hat beide Parteien ganz als gleichwertig behandelt, er hat er klärt, dass er alle zu seinen Kindern rechne, dass alle sich von den besten Absichten

leiten lassen und alle daS Ihrige zum Siege der gleichen guten Sache beitragen wollen, und er hat gefordert, dass der Friede zwischen beiden Parteien gewahrt werde. — In Bezug auf die Wahlen hat unser allverehrter Fürstbischof Simon vor einigen Wochen ganz bestimmt erklärt: „Ich mische mich nicht ein; von mir aus können die Leute wählen christlichsocial oder conservativ, wenn sie nur katholisch wählen.' Nachdem ich dies vorausgeschickt, so sage ich jetzt als Antwort auf die obm berührten Anfragen

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Tiroler Volksbote
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Page 9 of 36
Date: 25.07.1913
Physical description: 36
den Festgästen herrliche Stücke zum Besten geben, so daß die Fremden erstaunt lvaren über die ge lungenen Aufführungen. Lappach, Pustertal, 16. Juli. (Zwei Jäger) gingen da kürzlich auf die Pürsch. Die Gemsen sollten es glauben müssen. Da sie nun cnn schönsten Anstand wären, sieh', überkam den anderen ein menschlich Rüh- ren und er schlug sich eiligst ins Gebüsch. Da gerade im kritischen Moment -kommt der Gemsbock dahe^ und war anfänglich ganz paff, ob es ungeahnten Schau spiels. Durch den lieblichen' Geruch

, Bäurin zu Micheler, Theresia Klammer, ledige Private, 74 Jahre alt, Katharina Annetvanter, Private, 83 Jahre alt, Anna Außerhofer, Hebamme und Bäuerin zu Lechner, 33 Jahre alt, Matthias Gol- ler, absolvierter Student des fünften Kurses am Semi- narium Vinzentinmn. Die letzten zwei Todesfälle be rühren befondets schmerzlich. Man glaubte, die Cho- lerine, welche in letzter Zeit dahier bald mehr, bald weniger heftiger auftrat, werde bald ganz verschwunden sein. Anna Außerhofer machte erst voriges Jahr

Gemeinderate werden nicht viele Tränen nachgeweint werden, denn obwohl ganz stockkonservativ, verstand er das Schulden machen ganz vortrefflich, obwohl dies in einer Ge meinde wie Kaltern, wo so viele reichliche Einkommen wären, ganz unglaublich ist. Auf der anderen Seite müßte allerdings besser als bisher gespart werden, tvas in vielen Beziehungen längst geschehen konnte. — Den Herrn Altbürgermeister Florian Andergassen wurde in der Nacht vom 20. aus den 21. Juli vier Stiefel zeilen veredelter Reben

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Tiroler Volksbote
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Page 7 of 36
Date: 30.05.1913
Physical description: 36
des an die italienische Grenze zog. Bis zum letzten Herbst ging der wackere Alte noch in die Kirche und aufs Feld. In letzter Zeit las er viel, besonders vom Krieg, und zwar ohne Brillen.! Nur das Gehör hatte Nachgelassen. Geistig ist er bis zu seinem Ende ganz frisch geblieben» Seine größte Freude war, wenn er einem aufmerksamen Zuhörer von Anno-achtund- biezig erzählen konnte. — Sonntag den 25. Mai feierte die hiesige Feuerwehr ihr. 25jähriges Gründungsfest mit Kirchenparade un!> Festgottesdienst, hernach Fest

Leiche gefunden werden. Lech-Aschau. (Sinken der V ieh- und Milchpreife.) Nachdem die vergangene Woche nnmer warmes Wetter herrschte, daß man schon be achtete, es würde alles zu trocken haben, fällt heute NAH den 20. Mai Neuschnee, daß es fast den Anschein ails wäre Janner. Das ganze Feld ist trotz des hohen Grases ganz weiß und wenn dies so an- M ist zu befürchten, daß es großen Schaden an Damnen und Kulturen abgibt. ' Die Flocken fallen ^ 3^oß und dicht, daß man kaum 50 Meter w^it sehen ünn

. Anfangs der Woche war es etwas winterlich. Es regnete und der Schnee reichte weiter als über die Waldgrenze herab, mußte aber den warmen Sonnenstrahlen bald weichen. . . Uenz, Pustertal, 25. Mai. (In schrecklicher -La.ge.) .AM) 23. Mai: abends , traf! .Herr-.Michael Duregger, ehemaliger Getreidehändler,, mit dem Schnellzuge aus Innsbruck, wo er wegen eines Lei dens in der Klinik weilte,, ein und verließ den Zug, bevor dieser ganz stillestand. Die Folge war, daß er zu Fall kam und.mit dem Fuße

unter die. Räder ge riet. Der Zug war aber fast zum Stehen gebracht, so daß das Rad über den Fuß nicht mehr ganz hinweg ging. Um nun den. Fuß loszubekommen, mußte der Wagen mit der Winde in-die Höhe gehoben werden, .was eine geraume Zeit in Anspruch nahm. Tags darauf ist der Schwerverletzte im Spitale gestorben. Herr Hotelier Obwexer in Windisch-Matrei, der .erst diesen Monat einen. Frachtenverkehr/ mittels .Automobil nach Windifch-Matrei eröffnet hat, gedenkt, auch ein Personenauto von Lienz nach Win disch

ihr uneingeschränktes Lob über die mündlichen und schriftlichen Leistungen aus. Ueberaus eifrig in der Ausbildung der weiblichen städtischen Jugend, halten die Frauen Dominikanerin nen auch einen Näh- und Handarbeitkurs ab, den 24 Fräuleins besuchen. Seit 2. Mai dieses Jahres haben die nämlichen Dominikanerinnen einen ganz neuen Kurs eröffnet, nämlich einen Kurs zur Anfer- tigung von Kunstblumen, der in wöchentlich fünf Stunden 25 Besucherinnen ausweist. — Die heurige Fronleichnamsprozession, die bei herrlichem

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 20
Date: 24.05.1912
Physical description: 20
beim Auwirt einmündende« Pletzergraben. Die Ge- meindestraße und die Alpenwege sind größtenteils ganz zerstör^ die Bäche haben chr Bett verlassen und strö men über die Felder, Wiesen und Weiden dahin; hier auf ganze Flächen den Grund tief fortreißend, dort wieder ganze Massen von Schutt und Baumstämmen ablagernd. Das Elektrizitätswerk Dandler kann auf viele Wochen den ordnungsmäßigen Betrieb nicht mehr aufnehmen, da die Stromleitung an vielen Stellen zerstört ist. Auch Häuser wurden zerstört

der Hüttsäge und Mühle auf längere Zeit unterbrochen ist. Den Sägebesitzern Dandler und Wieshofer wurde auch viel Holz und auch Bretter fortgeschwemmt. Der Schaden beträgt weit über eine Million Kronen, was für die ohnehin nicht wohlhabende Gemeinde die schlimmsten Folgen nach sich ziehen wird, ja wenn nicht ausgiebige Staats- und Landeshilfe gewährt wird, so sind viele ganz ruiniert. Das Traurigste aber ist, daß auch ein Menschenleben zu beklagen ist; bei der Räumung eines Hauses stürzte nämlich der 51jäh

auch das Vieh und die Ein- richtUngsZegenstände gebracht wurden. Das Heisen- feld ist vollständig überschwemmt und der Stall steht mitten im Wasser. Am Freitag ist Militär in der Stärke von 70 Mann unter dem Kommando einiger Offiziere hier angekommen. Der Talmühlbach, ein Seitenbach der Pillersee-Ache, fließt über die Felder, da das Bachbett ganz mit Steinen und Schotter ange füllt ist. Beim Stoffenbauer hat er die obere Haus seite ganz eingesandet. Auch der Alpbach fließt über das Mühl- und Schmidfeld

. Der Schaden ist um so größer, weil die Bauern wegen Futtermangel demnächst Vieh auf die Alpen treiben wollten, nun aber eine Zeitlang daran verhindert sind. Auch ander weitig richtete das Wasser Schaden an. Am meisten getroffen ist wohl der Besitzer der Brandlmühle, Josef Fuchs, dem eine im letzten Monat ganz neu aufge< führte Arche vollständig zerstört wurde, ebenso erlitt der Damian Cologna großen Schaden. Langkampfen, Unterinntal. Das Unwetter ist auch bei uns nicht vorüber gegangen, ohne ein Denk

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Tiroler Volksbote
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Page 10 of 16
Date: 01.05.1918
Physical description: 16
mit milden Armen.' ' Nicht nur das Leid, sondern auch die Schuld. In den gegenwärtigen verwirrten u. armseligen Zeiten hat gar mancher nur dar um sein Vertrauen zu Maria aufgegeben und sich von der warmen, innigen Marienverehr ung seiner früheren Tage abgekehrt, weil sein Herz schwer belastet und von der Sünde ganz verfinstert ist. Er kann es nicht denken und fassen, daß Maria auch einen Menschen, der ganz im Sündenwust drinnen steckt, noch mit Güte anblicken könne. Und doch will Maria auch die Mutter

dsc Sünder sein, und ihnen wendet sie eine ganz eigene Barmherzigkeit zu. Die guten Mütter haben es so» sis neh men sich besonders ihrer unglücklichen , und gesährdeten Kinder an. Wer ist aber hilfs bedürftiger und bedauernswerter als die ar men Sünder? Nichts geht der Muttergottes fo sehr zu Herzen wie das Elend der Sünder. „Es gibt,' sagt der hl. Alphons, „keinen so verdorbenen und in Lastern versunkenen Sünder, den Maria verabscheuen oder zurück weisen könnte. Sucht ein solcher Hilfe

, so bist du nicht so schnell Maria um Verzeihung und Hilse zu bitten» als sie, dir mit Liebe und Erbarmung entge gen zu eilen. Und selbst wenn du noch ver stockt bist wie eine dicke Schlichte und in dei nem Herzen nichts klar wird und du von dei nen Sünden nicht lassen willst, so gib doch die Perehrung Märiens nicht ganz auf. Bet alle Tage ein paar oder doch wenigstens e i n Ave Maria, aber gut und mit Gedanken» -so viel du kannst, inbrünstig. Glaube mir» du wirst es nicht umsonst tun. Nur Maria nicht ganz verlassen

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Tiroler Volksbote
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Page 12 of 16
Date: 22.08.1903
Physical description: 16
Seite 12. „Tiroler BolkSbote.' Nr. 17. am neuen Papst mit Liebe wegen seiner Würde, aber auch darum, weil er ein gar so lieber Herr ist und aus dem gemeinen Volk abstammt. Wir sagen hier alle, daß bei dieser Papstwahl der hl. Gtist ganz ausfallend mitgewirkt habe. Was werden wohl die roten Sozibrüder zu^ unserem Volkspapst sagen? — Von den Sterbe fällen hebe ich den der Frau Hafmr- meisterin Schenk hei vor. — Sonst stehen wir jetzt im Zeichen der Hiye und Ge witter. Vom Manä - Himmelfahrtstag

nieder. Der Weg nach Stein ist an vielen Stellen sehr beschädigt. In Stein war der Boden ganz unter Wasser. Traurig sieht es in dieser Gemeinde aus. Die Ortschaft Wmkl in Taufers bei der Mün dung des Sleinbaches in die Ahr ist über schwemmt. Gar am meisten hat es den Aderle Bauer und den Badmeister heim gesucht. Zum Schluß muß ich noch das Lob unserer freiwilligen Feuer- und Wasser wehr ausdrücken; sie war Tag und Nacht tätig. Auch andere Leute täten, was möglich war. Gott wolle uns vor fer nerem

, daß die Landler nur so die Mäuler auf gerissen haben, wie man's vom Berg aus ganz gut sehen konnte. — Die Felder stehen sehr gut Die Ernte ist zufrieden stellend. Aufhofen, Pustertal. 13. August. Am 20. Juli kamen zwei Männer von Gais nach Aufhofeq, um milde Gaben zu einem Glückstopf für die neue Feuerwehr zu sammeln. Natürlich wurde auch beim hoch würdigen Herrn Defizienten zugesprochen. Die beiden Gaiser sollen ihn gleich um 50 Kronen angesprochen haben. Der hoch würdige Herr meinte: eine Feuerwehr brauche

gestorben sei ; wo und unter welchen Umständen, hieß es nicht; wahrscheinlich bei einem Uebungsmarsch. Man kann sich den Schmerz der Eltern denken. Zwei Tage früher hatte der Ver storbene, Alois Leitner, ganz gesund, wie er immer war, noch einen Brief an die Eltern geschrieben, in welchem er seine Freude über die baldige Heimkehr aus drückte. — Heute nachts verschied hier Josef Wieser, der alte Wirt, 74 Jahre alt. Er war ein echter Alttiroler, voll Bieder keit und Charakterstärke, wie man sie selten

; man sah solche in der Richtung gegen Windau, am Schwazer- und am zahlreichsten am Salvenberg; die Beleuchtung unweit des Neuhäuslbauers hielt am längsten aus. Vomp, Unterinntal, 11. August. Das Wahl- und Krönungsfest des neuen Papstes Pius X. wurde von der Gemeinde Vomp in ganz außerordentlich feierlicher Weise als Familienfest mit ihrem heiligen Vater gehalten. Schon am Vorabend und in aller Früh des Festtages selbst verkündeten die Glocken und Pöller das große, schöne

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 18
Date: 17.04.1904
Physical description: 18
Sr'lk 2. l ^Vivolev Wolksbote.' Jahrg. XII. kann ich übrigens schon beweisen. Es ist doch wahr und Ihr werdet es nicht leugnen können, daß bei Euch jedermann die heilige Schrift und das Wort Gottes sich selbst auslegen kann, wie er will.' „Das ist ganz richtig,' erklärte feierlich der Schwarze, „bei uns herrscht eben die evangelische Freiheit.' „Ganz gut.' sag' ich ^aber Eure evangelische Freiheit zerstört den Glauben, Schaut', wenn jeder aus der heiligen Schrift herausdeu'en und herauslesen

in Glaubenssachen unter Euch herrsche. Der eine Geistliche glaubt und predigt ganz anders wie der andere. Der Stöcker sagt, es wäre schon so weit gekommen, daß einer vormittags von der Kanzel die Gottheit Christi, das apostolische Glaubensbekenntnis, die hl. Dreifaltigkeit usw. zu glauben vorstelle und daß ein anderer Pastor auf der gleichen Kanzel am Nachmittag alle diese wichtigen Wahrheiten rundweg leugne und abstreite, weil er's eben anders aus der heiligen Schrift herausgeklügelt hat. Auch sagt der Stöcker

. Wir sagen, daß der Glaube allein selig mache? Ihr Katholiken aber schaut nur auf die Aeußerlichkeiten und Scheinwerke, auf. das Beichten, das Fasten und Kasteien, auf das Rosenkranzleiern' usw. „Mein lieber Herr,' sag' ich, „da seid Ihr ganz falsch daran. Das Erste und Notwendigste ist bei uns der Glaube. Ohne Glauben gibt's keine Seligkeit. „Wer nicht glaubt, der ist schon gerichtet!' — Aber die Kirche lehrt, daß der Glaube nicht tot bleiben darf, daß er lebendig werden und sich in den Werken zeigen

wir in alle Ewigkeit nicht in den Himmel— sondern es geht nur alleweil abwärts. — Fürs Leben da auf der Welt kommod mag der lutherische Glaube sein. — Nicht beichten, nicht beten, nicht sich abtöten, gegen die Versuchungen nicht kämpfen, alles hübsch gehen lassen, wie's geht, keine Mühe und keine Opfer bringen — ja kommod und angenehm wär' das — aber schon ganz verzweifelt unsicher zum Sterben! — Das Sterben ist eine sehr ernste Sache. — Wenn ich als Katholik meinen Glauben hoch gehalten, wenn ich auch ein eifrig

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Tiroler Volksbote
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Page 10 of 20
Date: 25.11.1906
Physical description: 20
und Lechtal keinen Feind, desto mehr aber die Fernbahn. Ist es denn wirklich wahr, daß die ganze Fernbahnftenndschaft nur Komödie für die ganz Dummen war? Günstiger könnte es für die Jnnsbrncker nicht stehen, denn eine solche Zerfahrenheit in einer Bahnangelegenheit, wie sie jetzt die Fernbahnfrage aufweist, wird mau nirgends treffen. Fernbahn, lebe wohl! l Tschirlan (Naturns), Vinstgau, 11. November. Das Sprich wort: „Die Wetter geben einander nicht nach' geht wohl in Er füllung. Wie die Trockenheit

so manchen, aber wenigstens nicht bedeutenden Schaden verursacht hat, so ganz anders der an haltende Regen. Vom 7. auf 8. November hat es bei uns nur gegossen. Die Bäche waren schon abends bedeutend angeschwollen und um Mitternacht hörte man überall ein furchtbares Rauschen. Die Leute wehrten, was möglich war, und mußten fast überall das Vieh in Sicherheit bringen. In die Keller und Ställe drang das Wasser; in einigen Häusern mußte morgens und während des Tages die Feuerwehr zu Hilse kommen. Am meisten getroffen bat

es nns Tschirlaner. Der sast unbedeutende Bach „Farmason' sanfte arg. Rechts und links brach er aus; alle Gruben wurden mit Geröll gefüllt, die Wege ganz zerrissen und ausgeschwemmt. In die Kirche drang Wasser ein, so daß es schuhtief war. Leute schrien um Hilfe und nur mit genauer Not kouute manchenorts das schon zur Hülste im Letten und Wasser stehende Vieh ge rettet werden. Alles atmete auf, als es anfing zu dämmern und der Regen etwas nachließ. Tschengels, Vinstgau, 17. November

dem Johann G. ein schwerer Stein auf den „Dremmel' und drückte ihn zu Boden. Seinen beiden Ge nossen gelang es noch, ihn zu retten, bevor er vom Steine zer malmt wurde. Naturns, Vinstgau, 18. November. Die heftigen Regen güsse am 7. und 8. November haben der Vinstgaubahu einmal ein paar Rasttage gemacht; der Postwagen ging wieder wie ehedem; auch manches schwere Fuhrwerk wurde wieder gesehen; „ganz hoamelen tut's einen', sagen die Leute. Lange hat es nicht gedauert und die Bahn ging wieder ihren Gang

. Wundem tnt sich hier niemand, daß es mit der Bahn so , gegangen; es ist halt ein bißchen ausgekommen, wie eleud die Juden gebaut haben. Es gibt Leute, die den ganzen Bau gesehen und be haupten, sie würden sich nicht getrauen, mitzufahren. Wenn man den Unterbau von Meran bis Mals betrachtet, so glaubt man, eine Trambahn (Straßenbahn) vor sich zu haben und nicht eine Vollbahn mit den schweren Zügen. Wir sürchten, im Frühjahr, wenn einmal stark „gewassert' wird, werden noch ganz andere Geschichten

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Page 12 of 16
Date: 09.01.1902
Physical description: 16
?' „Casper,' sagte der andere, „i bin der Knochenmann und hab' fragen wöllen, ob du mit mir gehen willst?' „So, der Knochenmann bist; na, Bruder, i mag nit mitgehen, es g'fallt mir no ganz gut auf der Welt.' „Denkt hab' i mir's,' sagt der Knochenmann, „aber holen muss i di do amol, epper im Frühjahr?' „War nit aus, im Frühjahr, wo die Hahnpfalz und der Schneplenstrich ist; und die kloan' Vögelen am schönsten singen; dös war mir schon z'wider.' „Oder im Sommer?' — „Nix im Sommer

auch, und da trinken die zwei — der Casper hat fleißig eingeschenkt — und der Knochenmann ist ganz lustig ge worden, hat aber doch alltweil von den 80 Jahren etwas abhandeln wollen. Da sagt der Casper: „Woast was, machen mer a Spielele, drum, pass auf!' und geht wieder an das Wandkastl; da sind Karten gelegen und der Laub- ober gerade oben auf; dm schiebt der Casper in seinen Joppenärmel und legt die Karten auf den Tisch. „Jetzt heb' dir a Häufel ab, Knochenmann,' sagt er, „dös ist dein und das andere mein. Wann

, und wie der andere fort ist, hat er ihm noch nachgerufen, er soll fein achtgeben, dass er nicht in den Bach fallt — und ist mit dem Besuch ganz zufrieden gewesen. ii. Es sind schlechte Zeiten kommen, die Baiern und Franzosen sind ins Land geruckt, und da ist gebrandschatzt und gemordet worden, dass es ein Graus gewesen ist, und nachher ist's Landl gar bairisch worden, und die Tiroler Burschen haben müssen unter's bairische Militär. So ist's ein paar Jahr' fortgegangen, und den Jörg und Ton! hat's auch zu den Soldaten

, und da hat er wohl auch an den Knochenmann gedenkt, und was der vom „Rufen' gesagt hat, aber gerufen hat er ihn doch nicht. Da ist was Besonderes geschehen. Auf der Schwarz alm ist die Sennerin von einem wilden Stier gestochen worden und ist gleich dahin gewesen. Derweil aber ihre Leute geweint und gejammert haben, ist's Dirndl ganz frisch und wohlauf an der Himmelsporten gestanden und hat gar nicht gewusst, wie es hingekommen ist. Der Himmelsportner, der heilige Petrus, hat sie gleich gesehen und hat das Thürl

aufgemacht, das nebm der großen Porten gewesen ist. Er hat einen langen, grauen Rock angehabt und eine blaue Binde um die Schulter, und das Dirndl hat ihn verwundert groß angeschaut. „Grüß' dich Gott, Dirndl,' hat er gesagt. „Ja, wo bin i denn?' sagt sie ganz erschrocken. „Im Himmel bist,' sagt Petrus, „und werde dich gleich ins Paradies einweisen lassen, aber zuerst sag' mir, wo kommst du denn her?' „I bin von Unterland daheim und Sennerin g'west auf der Schwarzalm.' „Ja, dann kennst vielleicht

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Page 14 of 20
Date: 24.12.1919
Physical description: 20
- ^ yen Abnützung der Glühlampen abgesehen, gleich' viel, mag eS mm täglich eine halbe oder mag es täglich 10 Stunde» brennen. Denn das Wasser, durch dessen Kraft der elektrische Strom erzeugt Wird, fließt immer vorbei» und wenn das Elektri zitätswerk einmal gebaut ist. ist eS ganz gleich, od vaS Basset im gewöhnlichen Rinnsal abläuft oder ob es durch die Maschine fließt und dort elektri schen Strom erzeugt. Anders wäre daS in Mach ender», die keine Wasserkräfte besitzen, wo infolge

jetztnoch zum Teil fort. Das Petroleum ist d» Preise gewaltig gestiegen, und außerdem noch schwer zu erhalten: sogar die Kosten der zum An zünden nötige» Zündhölzchen nsid nicb! wehr ganz ß» Übersehen. Wenn manches auch wieder besser werden wird, ziemlich hohe Preise werden jeden» falls bleiben und außerdem macht uns der Um stand, daß wir im Lande kein Petroleum haben^ vom Ausland abhangig. und was das heißt. daS hat u»S die Kricgszeit zur Genüge g, zeigt. Doch »icht nur Licht gibt uns dcr

e-e.'tr. Strom, auch Kraft liefert er und mancher Bauer wäre froh, könnte er die Mühle ganz bei feinem Haufe »der gar im Hause selber haben und könn!e er seine «ndwktfchaftliche» Maschinen elektrisch betreibe». Eine kleine Drehung am Schalter» die Maschine f laust solange, bis man denselben durch eine zweite Drehung wieder ausschaltet. Diese nie versagende augenblickliche Bereitschaft zu allen Stunden ist auch etwas recht bequemes und nicht umsonst hat. ein Bäckermeister, der offenbar mit seinen Geselle

eineS neuen Elektrizitätswerkes han delt, nie zuerst an eine Firma, die derartige Bauten ausführt oder die hiezu nötige« Maschinen liefert: denn diese wird fast immer raten, das Werk zu bauen, weil sie dann hoffen kann, ihre Maschinen vsw. abzusetzen/ Man wende sich vielmehr an einen ganz unbeeinflußten, vnabbängiaen Sachverständi gen. der die Sache an Ort und Stelle sich anschauen vnd Hann ein verläßliches Urteil darüber abgeben wird, ob °der Bau für die Gemeinde vorteilhaft fei

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