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Tiroler Volksbote
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Page 1 of 12
Date: 23.10.1918
Physical description: 12
: der Kern und Grundstock des Reiches ist die sogenaar-te Ost mark, das ist der am weitesten nach Osten vor geschobene Teil des alten deutschen Reiches, das vor ungefähr 1100 Iahren unter dem Kai ser Karl den Großen das ganze heutige mitt lere Deutschland und Frankreick umfaßte! Das Gebiet der Ostmark deckte sich so unge fähr mit dem heutigen Ober- und Nieder österreich. Dieselbe wurde vom Kaiser dem alten Geschlechte der Vabenberger verliehen. Zum Verständnis muß beigefügt wurden, daß im ganzen

?. Im Jahre 1713 schlössen sich sämt liche Königreiche und Länder zu einem ein heitlichen, unteilbaren Reiche zusammen. Bis 1803 waren die Beherrscher dieses Reiches fast ununterbrochen auch Kaiser Deutschlands. Durch die Selbstsucht und Unbotmäßiszkeit der einzelnen deutschen Herzoge und Fürsten und nock mehr msolge der Wirren, die der soge nannten Neformationszelt unter Martin Lu ther folgten, und endlich durch die großen ^r^ge-itri4«ir^NKpeleon (1792 bis 1L15) war das alte, herrliche deutsche Reich

m. i>< Diese hochfeierliche Kundgebung bedeutet einen Wendepunkt in der Geschichte unseres Reiches. sie ist entweder der Anfang einer friedlichen Neuordnung oder der Anfang von der staat lichen Auflösung. Das Manifest ist zwar ziem lich deutlich und leicht verständlich, eine Er läuterung dürfte aber doch nicht schaden, da die Vergeßlichkeit der Menschen ebenso groß ist, wie ihre Unkenntnis in staatlichen Dingen. Fangen wir also ganz vorne an. Der gegen wärtige Staat Oesterreich-Ungarn hat sich folgendermaßen gebildet

an den Nand des Abgrundes gebracht worden und Kaiser Franz legte daher die Reichskrone nieder und erklärte Ocsierreich zum Kaisertum. So blieb es bis zum Jahre 1866. In diesem Jahre er reichtem die Ungarn eine gewisse Zweiteilung des Reiches, so daß das alte Kaiserreich aus zwei Staatengruppen bestand, aus dem Kai sertum Oesterreich und dem Königreich Un garn. Das erstere setzt sich zusammen aus den Ländern Böhmen, Mähren, Galizien, Buko wina, Schlesien, Ober- und Niederösterreich. Salzburg, Tirol

noch alle? glatt abgegangen, hätte man es ihnen rcr einem Jahre gegeben. Es wäre auch sa' nichts dabei gewesen, wenn Oesterreich sich - einen Bund von Staaten oder Länderni gewandelt hätte, so ähnlich wie Kas heul Deutschland- .wir hätten an innerer Kraft i gewonnen. Dagegen wehrten sich Haupts.^- Uch ditz Deutschen iq Böhmen, da sw

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 09.10.1918
Physical description: 16
die Rumänen fieberhaft erregt; sie würden lieber heute als morgen wieder gegen uns in den Krieg ziehen. Die Seele der ganzen Hetze ist nach wie vor die Königin. Es zeigt sich jetzt, welch großen Fehler man beim Frie densschluß gemacht hat, da may die könig liche Verräter-Familie im Lande ließ And was von einem sogenannten Verständigungs- frieden im Ernstfall zu halten ist. Rumänien kann sich aber nicht wohl rühren, denn das von uns seinerzeit eroberte Gebiet ist noch von uns und den Deutschen besetzt

, auch muß ten sie den Großteil ihrer Artillerie abliefern. 7' Vom Meichsrat. ^ Vor großen Entscheidungen. Wie berichtet, ist der Reichsrat am 1. Oktober wieder züsammengetretell. Die Sitzungen stan den sehr stark unter dem Eindruck der außen politischen Vorgänge. Ter Ministerpräsident Dr. v. Hussarek legte eingangs seiner Rede dar, daß es noüvendig sei, den Völkern im Reiche eine ge wisse Selbstverwaltung (Autonomie) innerhalb des Reiches zu geben, daß es aber ebenso not wendig sei, daß sich die Völker

darüber einigen, wie sie sich miteinander vertragen. Weiters wies er aus die Notwendigkeit der Regelung unserer Finanzen hin.. Er machte aufmerksam, daß eine Vermögen s a bga b e unvermeidlich sei, und zwar eine baldige kleinere und eine größere spä ter. Dazu stepte er neue Steuern in Aussicht. Die Südslaven und Tschechen erklärten, daß sie auf dem vollen Selbstbestimmungsrecht ihres Volkes bestehen müssen, eine bloße Autonomie und Selbstverwaltung innerhalb des Reiches sei ihnen zu wenig. Die Polen

verlangten den Zu sammenschluß und die Selbstverwaltung für alle von Polen bewohnten Gebiete. Daraufhin mach ten die Deutschen einen überraschenden Gegenzug. Die Deutschen, sowohl die Christlichsozialen als auch die Teutschnat'ionalen und die deutschen So zialdemokraten einigten sich aus ein gemeinsames nationales Ziel öder Programm. Zusolgedessen verlangten sie auch fiir die Deutschen das volle Selbstbestimmungsrecht, und zwar für die Deüt- schen aller Kronländer. Die anderen waren da rüber

sehr überrascht. Nach einigem' Hin und Her erklärten sie aber, daß sie vorerst ihre Selbständigkeit durchführen müßten, dann erst kämen die Deutschen dran. Selbstverständlich können u^d werden die deutschen Parteien nicht darauf eingehen. Andererseits können die Slaven den Deutschen das nicht verweigern, was sie für sich selbst als recht und billig finden und bean spruchen. Dadurch werden sie zur Einsicht kom men, daß die Durchführung der Selbstbestimmung der verschiedenen Nationen und Völker im Reiche

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 36
Date: 08.09.1911
Physical description: 36
die Lage sehr gefähÄich, in Deutschland wurden auffallende Kriegsvö:bereitungen Atrof' fen, die Reserveoffiziere zurückbehalten. Msw- Auch Belgien und Holland tÄfen Anstalten, wn ihre Grenzen zu sichern. Die Verhandlungen in Berlin waren unterbrochen. Aus allen Teilen des Deutschen Reiches kamen Zustimmungen zur festen Haltung des deutschenlauswärtigen Arn' tes: Man solle keinen Schrat vor Frankreich zurückweichen, das Volk scheud den Krieg nicht und stehe fest zur Reichsregiemng. —^ loste

sind größtenteils so zialistisch und dennoch Lebensmittelteuerung. Warum fangen denn die Sozialisten nicht dort mit der Verwirklichung ihres Programmes an? . . Rußland. Der Zar von Rußland und der Kaiser von Japan wechselten dieser Tage in höchst auffälliger Weise freundschaftliche Telegramme. Dadurch wird die geheime Absicht der beiden, sich bezüglich Chinas zu verständigen und auf Kosten des chinesischen Reiches ihre Macht zu vergrößern, wieder einmal offenoar. China aber will sich nicht gutwillig berauben

Brocken er fuhr Frankreich eine solche Stärkung, daß es für Deutschland gefährlich wurde; außerdem er litten die reichen deutschen Handelsbeziehun gen in Marokko, .wenn das Land zu Frankreich kam, schwere Einbußen, ja, wurden förmlich ab geschnitten. — Der Vertrag von Algesiras war durch die Franzosen augenscheinlich verletzt. Die ganze Welt war gespannt, was Deutschland nun machen werde. Deutschland redete nicht viel, son dern schickte über Nacht ein Kriegsschiff mit Trup pen nach Marokko hinunter

, angeblich um die deutschen Interessen zu schützen, aber in Künd barer Absicht, sich an der Küste festzusetzen, wenn die Franzosen nicht zurückgehen. Das geschah zu Anfang Juli dieses Jahres. Nun war FÄer auf dem Dache, in Paris und London wetterte man furchtbar über dieses plötzliche, „herausfordernde' Auftreten Deutschlands, der Krieg schien unver meidlich. Aber Frankreich getraute sich nicht und so kam es zu Verhandlungen in Berlin. Die selben'dauern nun schon zwei Monate und man weiß noch immer

auf den starken deutschen Nachbar, der /ihm überall in Handel und Wandel Konkurrenz macht. In England wünscht man nichts sso,Mr, als daß ein Krieg geg<n Deutschland entbrenne. Man hofft, daß dabei .die deutsche Kriegsflotte zerstört werde, daß der Deutsche Handel-und die deutschen Kolonien in Afrika verloren gehen. Wenn auch Frankreich geschwächt, ja vielleicht an den Rand des Abgrundes gebracht würde, würde sich England nicht viel deraus machen, es hätte ja den doppelten Vorlril. Zu Mitte August schien

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 20
Date: 16.04.1919
Physical description: 20
Streifen besetzen. Dann soll die größten deutschen Kohlengruben im Saarge biet Frankreich für immer erhalten. Wir glau ben, daß man in Deutschland einen solchen Frieden schwerlich unterzeichnen wird. Auch die Statuten für den Völkerbund sind jetzt fertiggestellt. Es genügt, zu erwähnen» daß derselbe nicht alle Staaten umfaßt, sondern bloß die, die man inParis aufzunehmen gewillt ist. Genannt werden sie noch nickt, aber wisse» tut es jeder, daß es nicht alle sind. Damit wird der Bund eben ein Bund

der Sieger. Italien soll nur Trieft, Pola und Trient «halten; je doch ist diese Nachricht noch nicht verbürgt. Die Türkei und die deutschen Ueberseebesitzungen werden von den Siegern verwaltet. Uns sind diese Mitteilungen nicht unerwartet, wir ha ben schon längst diesen Verlauf der Konferenz vorausgesagt. Sonst ist die Einigkeit nicht groß- _ Eine sehr ernste Mahnung Man macht vielfach die Beobachtung, daß Wik uns über unsere Zukunft vielfach einer gerade;« besorgniserregenden Tauschung hingeben

. Zum Geldman gel gesellt sich nämlich der Kreditmangel. Was daS heißt, weiß jedermann, der oder dessen Anwe sen überschuldet ist. Keinen Kredit haben» heißt keine Sicherheit bieten können für eine aufzuneh mende Schuld. Seit dem Zerfall des Reiches find wir noch zehnmal ärmer daran als zuvor. Früher konnten wir Zucker, Petroleum und Kohlen aus führen (verkaufen). Nun liegen aber unsere Zuckergebiete in Böhmen und Mähren, ebenso die ergiebigsten Kohlengruben. Unser Petro leumgebiet war Galizien. DaS gehört

auch nicht mehr uns. Wir müssen selbst all das von den früheren Neichsangehörigen kaufen, um schweres Geld. Auch zmser bestes und ergiebigstes Salz bergwerk liegt in Galizien (Wllinzka). Ran er steht daraus, nebenbei bemerkt, was der Zerfall de? Reiches für uns für ein Schaden ist. WaS wir haben, ist fast einzig nur Holz und etwas Salz; und das reicht nicht für alles. Daraus folgt, um eS kurz zu machen, daß wir vor allem «nS d «S ganzen Ernstes der Lage klar bewußt sein müssen. Wir sind arm

, und zwar bettelarm, allesamt trotz des massenhaften Geldes. Daraus folgt aber noch ein zweites. Wir müssen suchen, all daS im Land« herzustellen, WaS wir brauchen, soweit möglich. Und das gilt in erster Linie für die Lebensmittel. DaS hentige Teuischösierreich, daS sich fast nur mehr auf die deutschen Alpenländer beschränkt, zählt zirka sechseinhalb Millionen Einwohner. Ganz Deutschösterreich erzengt laut staatliche« Ausweisen zirka 34»/, Millionen Meterzentner Ge treide. DaS macht pro Kopf nicht ganz zweiein

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Tiroler Volksbote
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Page 1 of 40
Date: 02.02.1912
Physical description: 40
des Reiches gene Innsbruck hiefür gewählt hat, der war, datz man nicht die innere Zwietracht und Zerfahren heit vor der ganzen Welt bloßlegen wollte^man zog ans äußerste Eck des Reiches, um sich na mentlich die.Tschechen vom Leibe zu halten. Unter der Hand und im geheimen hoffte man doch wie der, alle^ notdürftig zusammenkleistern 8' .ton nen, um so wenigstens vor der weiteren Oefsen^ lichkeit einig dazustehen. Der Tag fiel zwap nach dem Willen der Führer aus, allein die Kluft Uetz sich nicht mehr

überbrücken, im Gegenteiligste oss- nete sich immer mehr und mehr. Wenige Wochen nach dem sozialdemokratischen Parteitag m Innsbruck hielten die tschechisch-böhmischen Ge nossen ihre Tagung in Prag, wobei der Bruch zwischen deutschen und böhmischen Sozialdemo- kmten nicht bloß offen zum Ausdrucke Kam, son dern, offen verlangt umi erklärt wurde. Es ist interessant, die Gründe zu hören, warum die tschechischen.Genossen von den deutschen nichts mehr wi ssen wollen. Abg. Vinovec z. B. erklärt: „Der Beitritt

haben die deutschen Sozialdemo kraten den Sozialismus dem Zentralismus go opfert Einer der Gründer des Streites ist der voll ige, ideelle Bankrott der deutschen Genossen in de? Nat ion ff! e n Frage. Wir haben im geü^eiw» sämen Verband gesehen, daß wir die nationalen . Verhältnisse nicht zu lösen vermochten.' /. Maly kündet daher an: „Wenn bei den letzten Wählen die Abtrünnigen für das Geld der deut schen Genossen gegen uns Kandidaten aufstellten, werden wir uns bei den nächsten Wahlen .ebenso Verhalten

. Wir müssen uns bei den nächsten Wah len zählen und uns mit den deutschen Genossen messen. Ebenso wie wir uns heute gewerkschaftlich und genossenschaftlich selbständig organisieren und selbständige, politische Organisationen haben, so werden wir auch den politischen Kampf sekbstän? dig führen und we rden dahin wi rken, da ß i n ganz Oesterreich, wo Tschechen wohnen, von unZ Kan didaten aufgestellt werden. Das kann schön werden, wenn Sozialdemo krat gegen Sozialdemokrat steht, da wird man hübsche Dinge

erfahren. Der Zwiespalt greift aber stetig weiter. In Mähren hat sich der früher gemeinsame (sozial demokratische) Landtagsklub aufgelöst. In Gali- zien beginnt der Streit zwischen polnischen und jüdischen Sozialdemokraten und nimmt bereits derartige Formen an, daß der polnische Ober sozi Daszynski auf dem Parteitage in Lemberg ohne Umschweife erklärte, die österreichische So zialdemokratie stehe vor dem Zerfalle. Das Neueste ist aber, daß selbst unter den deutschen Sozialdemokraten in Linz

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 8
Date: 20.11.1914
Physical description: 8
er im Kriege eine Zähigkeit, die ihresgleichen sucht. Wir glauben auch nicht, -daß, wenn es den Deutschen gelingt, diese Linie zu nehmen oder durchzubrechen, der Krieg mit FranÄeich zu Ende geht. Frankreich wird sich vor- seW und seine Truppen rückwärts in der Pariser Linie sammeln und neueNings Widerstand leisten« Ich glaubet daß man so auch in Deutschland denkt. Aber eine andere Folge würde das haben, die von der allergrößten Bedeutung für den weiteren Verlauf des Krieges wäre. Mit der Durchbrechung

der Mer- kanal-Anie dürfte es den Deutschen bald gelingen, Calais zu erreichen und zu erobern. Calais liegt, wie schon mehrfach erwähnt, gerade England ge genüber,' Mit der Besetzung von Calais wüü)e Deutschland daran gehen den Krieg dorthin zu tra gen, woher er gekommen ist, will sagen, es würde persuchen, die Engländer im eigenen Lande zu be kriegen. Die Vorbereitungen hiezu sind meines Erachtens fast alle schon getroffen. In England rechnet man damit bereits wie mit einem Ereignis, das nahe

bevorsteht. Würde das gelingen, dann würde-der Krieg in Frankreich,, wo man ihn längst schon satt hat, nicht allzu lange mehr dauern. sen Fleck Erde ganz außerordentlich erpicht zu sein. Zwei russische Armeen stehen droben, um auf jeden * Fall die Deutschen zu werfen. Es wurde nun in den letzten Tagen viel und schwer gekämpft, ohne daß es den Russen gelang, ihr Ziel zu erreichen. Endlich ge lang es den deutschen Truppen den russischen An» griff'bei Stallupönen zu werfen und 6000 zu Ge fangenen

und Berlin stehen und den Oesterreichern und Deutschen das Kriegführen gründlich austreiben. Nun geht aber die Sache nir gends wÄier nach Wunsch der Franzosen, noch weni ger der Nüssen. Um wenigstens vor Beginn des Winters noch auf einen grünen Zweig zu kommen, machten die Russen vor zwei Wochen, wie bekannt, einen ' allgemeinen Vorstoß gegen die österreichische und deutsch? Armee. Die. Deutschen sahen das Un wetter kommen und zogen sich zurück bis unweit der deutschen Grenze. Mit großer Kraft und Rasch

heit, so daß sie bald den Hindenburg samt seinem Generalstäb. gefangen hätten, sind nun die Russen in der Richtung gegen Berlin nachgedrungen, um einen Durchbruch zu . versuchen. Nach tage» .Stach eldrahtzauue und Wolfsgruben wideWen Ansturm gegnerischer Truppem - Die Entscheidung nn gegenwärtigen Ringen ist zwar noch immer aus? siärchig.esist aber unleugbar und wird auch von den Gegnern unümwmlden zugegeben, daß die Deutschen ihHenWten 8 Tagen namhafte Fortschritte gemacht Habere Ter Ort Tixmuiden

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Page 2 of 28
Date: 27.01.1915
Physical description: 28
A cann verloren haben dürften, wogegen unsere Verluste sich auf etwas über 400.000 und die der Deutschen ebenso gegen 400.000 Mann belaufen dürften. Begreiflich wäre es, daßman in Rußland ' mit. der Kriegführung des Generalissimus Groß fürst Nikolai Nikolajewitsch nicht mehr recht zufrie den sein will. Auffallend ist, daß ihm, der bis dato im Kriege alles war, ein. Direktor, nach unseren Be griffen ein Generalstabschef beigegeben wurde. Der Aar soll über-ihn sehr verstimmt sein. Nikolaj

ist b 'r eigentliche Kriegshetzer;'der schwache Zar mußte nachgeben, um' seinen Thron zu retten, das ist ) cher. ' ' Dazu kommt noch, daß im Innern des russi schen Reiches sicher nicht mehr töles Kappt. Ge- -h.'ime Verschwörungen, Verhaftungen, kleinere Meutereien, Streiks und dergleichen sind an der Lagesordnung. Sicheren Berichten zufolge soll die Ariedenspartei sowohl in Frankreich als auch in Rußland an Boden gewinnen. Sehr bezeichnet ist, daß in Frankreich jede Agitation für den Frie den verboten wurde

hin. die jetzt zu Kriegszelten nicht zum Vergnügen unternommen werden. Am 20. ds. ist unser Thronfolger nach Berlin und in das deutsche Hauptquartier zum deutschen Kaiser ge reist. Ihm folgte zwei Tage darauf unser neuer Außenminister Baron Burian, nachdem er unmit- -telbar vorher mit dem ungarischen Ministerpräsi denten Grafen Tisza beim Kaiser in Audienz war. Bergangene Woche war; Baron Wedel, der frühere deutsche Gesandte in Bukarest, in Rumänien und tzei unserem Kaiser. In Süditalien (Bari) soll eine Zusammenkunst

haben sie es auf Rumänien und Italien. Der russische Kriegsminister hat kürzlich rundweg erklärt, es'sei höchste Zeit, daß die beiden Staaten gegen uns zu den Waffen greifen, sonst kämen sie Zu spät. Zwischendrein wird in den genannten Staaten in einer Tour das Volk durch bezahlte Zeitungen gegen uns gehetzt. Die Regierungen beider Staaten vervollständigen ihre Rüstungen und schweigen sich über ihre Pläne vollständig aus. Der Chef dös deutschen Generalstabes hat kürzlich auf eine diesbezügliche Frag? folgendes gesagt

die Deutschen eine Festung nach der anderen erobert. Das ging nur so im Handumdre hen; in zwei, hrei Tagen mußten die stärksten Festungen kapitulieren. Die Ursache dieses bei spiellosen Erfolges waren die österreichischen Mo torbatterien und die deutschen 42 Zentimeter- Kanonen. Diese zwei Geschützgattungen wiesen eine ungeahnte Durchschlagskraft auf und waren so weittragend, daß die Festungskanonen gar nicht zum Schuß kamen. Dakdb allgemeine Ueber raschung und Erstaunen bei Belgiern und Franzo sen

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 8
Date: 13.11.1918
Physical description: 8
für ver lustig erklärt, der deutsche Kaiser nicht aus gen öm-. men. Damit ist der stolze Bau des Deutschen^ Reiches, die Gründung Bismarcks, nach 48iähri-?' gein Bestand nach innen und cmßen zusammen- gekracht, vielleicht für immer, für Jahrzehnte fast' sicher. - - Die Feinde haben damit ihr Ziel erreicht/ ?: Teutschland ist heute eine Ruine, eine Festung,^ nnbezwungeü vom Feinde, von der eigenen Mannschaft in Brand gesteckt, in die Lust ge sprengt aus Ungeduld über die Länge und Härte des Krieges

Bevölkerung, dann die Slowakei in Nordungarn und die Gebiete, die von Tsche chen in Ober- und Niederösterreich durch spickt sind, Wien nicht ausgenommen, um saßt. Die Tschechen haben sofort die Aufstel lung eines selbständigen Heeres in Angriff ge nommen und gehen in Böhmen, Mähren mid Nordungarn auf Eroberungen aus. Geführt werden sie merkwürdigerweife von? französi schen Offizieren. Erleichtert wird ihnen ihr Tun durch den Umstand, daß die Deutschen in der Versorgung mit Lebensmitteln, Kohlen, Papier

sämt licher Bmldesstaaten und Lander. Heute gibt es- im ganzen weiten Deutschen Reiche weder einew regierenden Kaiser noch einen regierenden KHnig' oder Landesfürsten; alle wurden wie von einer! Windsbraut hinweggefegt. Deutschland ist heute! Republik, ob eine einzige oder eine Reihe von! Republiken, je nach Landern, muß erst nochabge^ wartet werden. Angefangen hat die Geschichte im Kiel, dem Hauptstapelplatz der deutschen Kriegs^ flotte. Anfänglich schien es^als ob es sich unÄ einen Putsch

über. Ueberall gewann die Revolution mit einem Schlage die Oberhand. Kon den Sec^ städten griff die Bewegung sowohl auf die süd-! deutschen als auch norddeutschen Hauptstädte Hannover, München, Stuttgart, Dresden, Berlilv -über. Die ganze Geschichte war allem Anscheine' nach gut vorbereitet und so ergab sich nirgends ein ernstlicher Widerstand, nur in Verlin wurde' von militärischer Seite ein kleinlicher Versuch ge^. machte Innerhalb von vier Tagen wurden samt-,' liche regierenden Häuser ihres Thrones

schob man die Scl'ulv auf die schlechte Verwaltung und ungeschickte Regierung, aber in Deutschland trug all das nickt die Schuld. Die Verwaltung war anerkannt gut. die Ordnung musterhaft, Nahrung und Kleidung war nicht im Uebersluß. aber zum Leben genügend vorhanden. Woher also dieser Krach, noch ärger als bei uns?. Wahrlich, das hat der Feind getan und der Feind heißt die internationale Freimaurerei, die mit Hilfe der Sozialdemokratie von Nußland ans die. Pfeiler des Reiches zernagte

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 04.09.1914
Physical description: 16
haben, der so diesen Krieg- überhaupt nicht in Betracht koinmt. Genaimtes Kriegsschiff hat sich nun mit den deutschen vereilligt, um den frechen Angriff Japans so, weit als möglich abzuwehren. Unser Kaiser hat auch an Belgien den Krieg er klärte da dortselbst österreichische Untertanen nach Ausbruch des' Kireges zwischen ' Frankreich und Deutschland schwer mißhandelt wurden^ Die Sache ist für uns ebenfalls ohne Bedeutung, da Belgien kaum mehr dem Namen nach existiert; /es wurde fast gänzlich schon von Teutschland

einrücken, wie anno 1797, so müßten sie doch durch dieSchweiz, die aber vollständig gerüstet äst u. keinen Feind durchläßt. Frankreich hat übri gens jetzt andere Sorgen, als die durch die Schweiz zu brechen und nach Oesterreich einzufallen; es hat Arbeit genug, sich der Deutschen im eigenen Lande zu erwehren. Man kümmere sich um solche Reden gar nichts; es ist ein dummes Geschwätz von Leuten, die nichts wissen und nichts verstehen, man sei froh, daß die Regierung sich nach allen Seiten

/ab./ Erringen unsere TM>Pen einen großen Sieg) dann W die 'Hauptstoßkraft - des russischen Reiches, gebrö chen, dann werden auch die kleinen Staaten Hüft und Wut bekommen; die Türkei, Rumänien und Schweden dürften dann 5a!d losschlagen und dem russischen Bären mag dann um seine Haut bange Äerden,' Siegen wir,, dann wird auch die. Aufstands-, bewegung in Russisch-Polen und in.der Ukraine in Fluß kommen, siegen wir, dann wird auch in Frank reich jegliche , Hoffnung auf die russische Unter stützung schwinden

und der Krieg wird dort - rasch zu.Ende gehen, siegen wir, werden wir bald keinen feindlichen Soldaten mehr in unserem Reiche sehen. Gibt uns Gott, aber nicht den Sieg, dann ist zwar, noch Keineswegs alles verloren, aber der russische' Krieg wird sich dann mit all seinen Schreckeii zum GrHteil auf österreichischem Boden abspielen/und sich in die Länge ziehen, die Franzosen ÄrLen neuen Mut fassen und sich nicht geben, auch wenn i /die Deutschen Paris erobern, . dadurch wird das deutsche''Militär

auf Oesterreichs Schultern,! Möge Uns Gott den Sieg geben! Die Sache' kam so.'. Anfänglich zogen sich die - Russen sowohl an der österreichischen als auch an der deutschen Grenze ständig zurück, obwohl ein Teil, 'ihrer Mobilisierung'schon im Mai durchgeführt wor den- war. Der gemeinsame russisch-französische Kriegsplan war nämlich folgender: Frankreich sollte mit überlegenen Kräften vorstoßen, währeüd Ruß land mit seinen Truppen sich ins Jnnerc des Lan des zurückziehen sollte; auf diese Weise sollten

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Page 2 of 20
Date: 25.12.1914
Physical description: 20
Ceite 2. Nr. 34. kr »r e » V » r? » B Vit e.^ Freitag den 25. Dezember 1914« 5^'- josen gegen die armen deutschen Gefangenen und Verwundeten. Ist es nicht ein wahrer Schand sleck für christliche Reiche, daß sie wilde Volker, )ie ärger Haufen als die Tiere, mit Dolch und Uift gegen ein christliches Reich zu schicken, wie K Engländer und Franzofen tun! Wo bleibt die Zivilisation und Humanität, von der man vor der förmlich triefte. Alles ist hohler, leerer Schall, Rauch und Nebel, die der rauhe

be sitzt. - Man darf sich, den Angriff .der. Franzosen auch nicht so. vorstellen, haß aus der ganzen nn- qeljenren Kämpflinie ein gleichzeitiger Angriff c rfdlgt'wäxe, nein, die Angriffe. erfolgtenMr stel lenweise und abwechseln^.'/ Den Hauptan griffs- punkt.' und fast möchte Man sagen» den Lieblings- anWffspuiM. für Hie. Frayzosen bilhet seft He-. Nittn..W^^egeA,öjeWgM Hon' Pe/fort gegen Mühlhausen,' zu 'Mt'erst! än der deutschen Grenze7 und auch be^eif!ich.'Murde hier lein Ä^rchbruch gelinM, ständen

diejFränzosen baldmitten im schönsten deutschen Lande und konnten di6vgänze gelungener französtscherDurchbruch von so weit tragenden Folgen HWHMMU HchtschenHaben nun itt Erkennw is dessen ei ne große Truppen masse in Mühlhausen und, Umgebung zusammen gezogen, der es, bisdats gelungen ist, alle An- griffe^bwtig'M^lWchisetp' Die Franzosen ha ben Hier. sogar ein paar Posten und Orteverlo- ren. Die- französische Hauptmacht und der Ge neralstäb steht zirka 10 Kilometer (zwei Swn- d?n) diesseits der deutschen

Orte anzuführen« wo die Franzoss» angrif fen. Ausgerichtet haben sie nirgends etwas von Bedeutung. Es konnte Wohl auch sein,Haß das bloß Persuche waren, um die Deutschen hervor--, zulocken oder um deren Stärke auszukundschaften. Die deutschen Soldaten berichten vielfach, daß die Franzosen sich jetzt gar .nicht ungern gefangen nehmen lassen. Früher hatte man den französi schen Soldaten vorgemacht, die Deutschen brächten alle Gefangenen um, jetzt scheint aber die Künde von der guten Behandlung

derselben seitens der Deutschen nach Frankreich gedrungen zu sein, daher ist die Angst geschwunden, und so lassen sich namentlich die älteren Reservisten nicht ungern fangen. Im Gegensatz zu'den anderen Angriffen war der vereinigte Vorstoß der Franzosen und ihrer Bundesgenossen an der Meeresküste gegen Nieuport^Qstende sehr schwerer Natur. Auch da gelang er nicht. Wie hoch die Verluste auf beiden Seiten sind, läßt sich nicht feststellen. Die diesbe züglichen Berichte der holländischen Blätter

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Page 2 of 24
Date: 17.02.1915
Physical description: 24
, die Ver- : :-g des ranzen Reiches mit Mel 'l und Brot u s'..' -rn. Ei:-? rem-'insame V?r würde uns spic'end über alle Schwierig^....» »jinüber- 'l!n^n. Ungarn bat sich im Jahre 1843 unter den Aelteren mit Waffengewalt vom i.'i' e losnmo.en wollen. Mit Hilfe Rußlands ist ' d^'.nnal gelunaen. dieie Pläne zu vereiteln Kampf in der Lust. ^nser Bild ßlbt eine sehr genau» Darstellung elnes dsuischsn sswAeuges, einer soge..annten Taube, über Ctadt Marschau. Lor»l sitzt der Lenker des Fahr- 2vuges. ri:ckn

sich auch das Verhältnis zu Kroatien zu andern. In seiner letzten Rede in Budapest hob Tisza den einigen Charakter der Monarchie besonders hervor. Ungarn und Oesterreich, noch inniger als bivdcr miteinander vereint, ergeben die starke Donaumonarchie, die allen Stürmen von außen gewachsen ist. Dazu gehöre aber auch in- nige Gemeinschaft mit Kroatien und allen Kro aten im Verbände des Reiches. Er wies auf die tapfere Haltung der Kroaten in diesem Kriege bin, die an die große Zeit Zrinvis erinnern. In allen müsse

an Schulter gegen die gemeinsamen Feinde im Süden wie im Norden kämpfen und in einträchtiger Zusammenarbeit zugleich auch die Segnungen des Friedens fördern mögen.' Gehen diese Worte in Erfüllung, dann bringt der Krieg ein neues, besseres Oesterreich. Das walte Gott! dieses Krieges. Wie eine Lawine, wie ein Heu- schrec? nschwärm ergossen sich die deutschen Trup pen über Westrußland. Ihr Vorwärtsdrängen geschieht mit gewaltiger Wucht, mit solcher Kraft anstrengung, oaß es wohl möglich

. Der russische Angriff, von dem wir letztesmal gesproo haben, war also ta^')lich geplant. Nussim^' 1'? die englischen Zeitungsschreiber, statt - berumlaufen zu lassen, hinter Schloß uno Siegel setzen, damit sie nicht wieder zur Unzeit Kriegspläne in die Welt hinauspo saunen können. Die Deutschen sind aber öen m'flfchen AngriffSplänen zuvor gekommen. und lnben in aller Stille große Truppenmassen an die bedrohten Punkte Ostpreußens, bei Mlawa und an die Weichsel geworfen. Der deutsche Angriff kam daher

den Russen in beiden Gebieten völlig überraschend. Die Aufstellung der deut schen Streitkräfte war am 7. Februar in d?r i Nacht beendet, und bereits am 8. Februar be- Deutsches Unter seebsst an der englischen Küste. Die neuen deutschen Unterseeboote, welche sich bis zu 1VS9 MeUen l—1600 Kilometer) von den heimischen Häsen entfernen können, wollen jetzt den Engländern jede Zufuhr abschneiden. Das vorliegende Vild zeigt, »vi« ein deutsches Unterseeboot, nachdem es ein englisches Handelsschiff angeschossen

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Page 3 of 24
Date: 18.04.1913
Physical description: 24
, daß den Re gierungen der betreffenden Staaten vollständig jErnst sei. Die Kriegsgefahr liegt aber gegenwär tig Nicht bei den Königen, Fürsten^ Und Regie rungen,-sondern bei den Völkern selbst Gelegent lich-der von uns letzthin gemeldeten ' Militär- erhöhUng hat der Reichskanzler Bethmann-Holl- weg im deutschen Reichstage ^ eine sehr ernste Rede gehalten, in der er mit größter Offenheit gerade auf diesen Zustand hinweist und die Lage nicht allzu rosig schildert. Er sagte unter anderem: Sollte uns ein Krieg

Ausbruche hätte führen AMen., . Ich habe allen Grund zu glauben, daß die gegenwärtige französische Regierung in nach barlichem Frieden mit uns leben will. Ob es ihr bei der dort herrschenden Stimmung gelingt ,ist ^ne ändere Frage. Der Minister verbreitete sich 'dann über die feindliche Stimmung des fran zösischen Volkes Deutschland gegenüber, vwie sie sich gerade in letzter Zeit immer stärker be merkbar macht. Die Franzosen glauben, die Deutschen seien am Ende ihrer Kraft; ferner, '^aß der^Valkankrieg

gezeigt habe, daß die in Frankreich hergestellten Kanonen den deutschen überlegen seien, kurz, daß die Zeit Zur Rache für 1870 günstiger sei denn je. ; Kein Mensch kann daher Garan- d a fürbieten, daß kein Krieg kommt, wäre vermessendes hieße das Schicksal gerade zu herausfordern, wollten wir .sagen: „Sollte eiw Krieg kommen, dann sind wir stark genug; wir konnten auch noch viel stärker sein, als wir Und, aber das kostet zu viel, wir werden es auch zo machen.' Solche Stimmungen sind noch im- „Tiroler

Rüstungen aus gegeben und noch bei jeder größeren deutschen Vorlage hat es geheißen: „Jetzt kommt der Krieg.' Bisher ist der Frieden erhalten geblie ben. Trotz der großen Summen, welche Deutsch land zu. Rüstungszwecken aufgewendet hat, hat es niemals einen Zeitraum'gegeben, in dem wir uns wirtschaftlich so stark gemacht hätten als jetzt (Zustimmung), wir so leistungsfähig ge worden wären in der Erfüllung staatlicher Auf gaben fiw die soziale und kulturelle Entwick lung, wie auch in der Lebenshaltung

einer großen deutschen Firma aus Sachsen, die zurzeit,in Metz weilen, begaben sich unlängst nach Nancy, um sich die Stadt anzusehen. Nachdem sie im Hotel gespeist hatten, begaben sie sich in das Kasino, wo auch Vorstellungen gegeben wurden. Schon im Laufe, des Tages war ihnen mehrfach zugerufen Wor den: „Das sind preußische Offiziere!'^ Weiters waren sie nicht belästigt worden. Nach der Vor-, stellung gegen 1 Uhr nachts begaben sie sich zum Bahnhof, um mit dem ersten Zug nach Metz zu ^ fahren. Sie nahmen

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 12
Date: 18.09.1918
Physical description: 12
am 11. und 12. September mit über legenen Kräften den Zwickel an beiden Sei ten — im Norden von der Combreshöhe, im Süden vom Priesterwald — an, in der siche ren Erwartung, daß es ihnen gelinge, die bei den Schenkel zu durchbrechen, die Zange hin ter der Spitze zu schließen und den ganzen deutschen Truppenteil vorn im Winkel gefan gen zu nehmen, sowie reiches Kriegsgerät zu erbeuten. Doch der Plan scheiterte an der glänzenden deutsch-österreichischen Gegen wehr. Die Combreshöhe, die die Feinde ge wonnen hatten, wurde

machen. Bei uns und in Deutschland aber würden allen Kreisen die Augen auf gehen und jedermann würde erkennen, daß es darauf abgesehen ist, uns^ zu vernichten, zu zerstückeln, uns unter's Joch der Knechtschaft zu zwingen und für hundert und mehr Jahre m tiefste Armut zu stürzen. Die Gewißheit ober, daß es sich um Vernichtung oder Er haltung handelt, würde beim deutschen und österreichischen Volk eine grimmige Ent schlossenheit und so urgewaltige Kräfte aus losen, daß die Feinde davor erzittern müß ten. Also einen Erfolg

, Hindenburx weist dem Feinde wieder grimmig seine Zähne, der deutsche Widerstand zeigt neuer dings seine volle Kraft. Augenscheinlich liegt die neue Linie, die von den Deutschen ge halten werden soll, etwas vor der alten Hin- deNburglinie --- (Cambrai—La Fere—Reims) Mn dieser neuen Stellung haben^ die Deut Zchen dichtgestafselte Schützengräben ausge worfen, starke Drahtverhaue angelegt, unge- ^ heure Merten von Kriegsgerät herangezogen und ihre Artillerie verdoppelt. NordwesUich von Cambrai wurden

und Pont a Mousson an die deutsche. Grenze. Südwestlich von Thiaueourt hatte sie aber einen schmalen, spitzen Zwickel, der bis an die Maas vorsprang und schon seit dem September 1914 bestand. Damals hatte ein bayerisches Regiment (die Amber- ger) die gewaltige Bergfestung Cote de Lor raine und das starke Maassort Camp des Romaines erobert, hatte sich der Stadt St. Mihiel bemächtigt und .war über den Maassluß gerungen. Aber ' die deutschen Truppen, die diesen Zwickel besetzt hielten, befanden

sich in ständiger Gefahr. Die Feinde konnten an den beiden Seiten des spitzen Dreieckes einbrechen und den vorderen Win kel abschneiden. Sie versuchten es auch mehr mals, wurden aber stets blutig abgewiesen. Allein im deutschen Hauptquartier dachte man immer an die Zurücknahme des gan zen Zwickels und in den letzten Tagen war die Zurücknahme schon eingeleitet worden. Offenbar merkten dies die Gegner, und sie wollten sich einen billigen Sieg nicht ent gehen lassen. Franzosen und Amerikaner griffen

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 10.01.1917
Physical description: 16
ist, daß Amerika fürchte in den Krieg verwickelt zu werden? Sicher ist, daß man auch in Amerika trotz aller Kriegslieferungen den gegen wärtigen Kriegszustand im ganzen und großen satt hat. Doch das nebenbei. Noch größeres Aufsehen als die Teilnahme an diesem Mahle dürfte die Rede Gerards machen, die er bei diefer Gelegenheit ge halten hat. Dabei sprach er die bedeutungsvollen Worte: „Die Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika seien niemals seit Bestand des Deutschen Reiches so gut u. herzlich

Seite 2. Nr. 2. „Tiroler BolfSbote.^ Mittwoch, den 10. Janner 1917. in der Richtung der anmarschierenden Verbünde ten zwischen Donau und dem Flusse Buzeu. Ter Verlust der Festung ist für die Russen außer ordentlich bitter. Tie Nüssen hatten die Festungs- tverke zu einem hervorragenden Stützpunkte aus gebaut und gedachten hier den deutschen Vor marsch nicht bloß zu brechen, sondern sie wollten von hier aus zum Gegenangriff übergehen. Da her war der Widerstand der Russen äußerst zähe

. An schönen Tagen war die Ar tillerie- und namentlich die Fliegertätigkeit sowohl an der Somme als auch an der Äser ziem' lich rege. Umso lebhafter geht es zur See zu. Es vergeht kein Tag, an dem nicht mehrere größere und kleinere Schiffe deutschen Unterseebooten zum Opfer fallen. Wie man vermutet, soll der U-Boot- krieg nach Ablehnung des deutschen Friedensange' botes bedeutend verschärft werden. Ob jetzt schon oder erst im Frühjahr, ist eine andere Frage, und. eine weitere Frage

ist die. ob die Verschärfung desselben wieder angekündigt wird. Es gilt auch im Kriege das Wort, manches darf man tun, aber nickit davon reden darf man. In Berlin fand am 6. Jänner ein großes Festessen statt, das die dor tige amerir. Handelskammer dem aus Amerika zurückgekehrten Botschafter Gerard gab. An dem selben nahmen nicht bloß Amerikaner und Vertre ter des deutschen Großhandels, sondern auch sehr hochgestellte deutsche Staatsmänner teil. Selbst verständlich wurden dabei auch große Rede» gehal ten auf Deutschland

und Amerika, die gegenwärti gen Beziehungen zwischen beiden Ländern in Ge genwart Vergangenheit und Zukunft u. dgl. Es ist schon das ein aufsehenerregendes Ereignis, daß der amerikanische Botschafter sich bei einer solchen Gelegenheit mit deutschen Staatsmännern öffentlich an den gleichen Tisch setzt. Man wird es sicherlich in England nicht gut vermerken, hat doch vor Iah' resfrist der amerikanisch Konsul in München, Gasfny mit Namen, wegen seiner angeblichen deutschfreundlichen Hnltung seinen Posten

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 24
Date: 22.09.1915
Physical description: 24
Stücken ein Schriftstück übergeben, das von fünf verwundeten (gefangenen) Soldaten des König reiches Italien unterfertigt ist und in Ueber- setzung also lautet: „Wir Unterzeichnete protestieren energisch gegen die i ta l i e.n i s ch e Sanität wegen ihrer Sorglosigkeit und beklagenswerten Nach lässigkeit, da bei verschiedenen blutigen Kämp fen kein Mensch zu sehen war, der seine hohe und heilige Pflicht erfüllte. Wir rufen Gott zum Zeu gen an für das Ele-nd so vieler ausgezeichneter und wertvoller

von ^ Jahren geht der Krieg mit Serbien wieder an. Daß Vorberei tungen im Gange waren» wußte man sowohl hiiber. als auch drüben schon lange. Diesmal wird der Angriff im großen Maßstabe durch geführt, und zwar von österreichischen und deutschen Truppen. Zweifellos wird auch Bulgarien sich am Krieg beteiligen. .Bleiben Griechenland und Rumänien neutral, dann wird das Ende nicht allzu lange auf sich war ten lassen und Serbien den verdienten Löhn für den Mord am Thronsolgerpaar bald er hallen. Bleiben

entkleiden, und sie zu einem Gebiet klarliegender Tatsachen machen, son dern auch die Fragen der Meerengen und des Schwarzen Meeres endgültig lösen. Diese Lösung wird nicht nur im Interesse des tür- kisc!)en Reiches, sondern vor allem auch im Interesse alier Balkanstaaten liegen, die dem neuen Dreibund und dem ihm besreundeten Bulgarien freundlich gegenüberstehen.' Die angestrebte Verbindung mit Konstan tinopel würde jegliche Hoffnung Rußlands auf dies Ziel seiner Wünsche zerstören und da mit den Krieg

, daß die rus sische Linie zwischen der Festung Grodno und der großen russischen Stadt Wilna. bei der kleinen Festung Olita und Meretsch eine unverhältnis mäßig große Ausbuchtung gegen Deutschland hin aufweist, die für die Russen nicht ungefährlich sein könnte. Das scheint nun wirklich der Fall zu sein. Dw Deutschen haben unter General von Eichhorn links oberhalb Wilna, zwischen genann ter Stadt und Dünaburg, beim Städtchen Widsy, die russische Linie durchbrochen und fast unver merkt vor den Russen

russische Armee in die Gefahr abg^ schnitten zu werden zu bringen. Gebe Gott einen baldigen großartigen Erfolg. Auf dem galizifchen Kriegsschauplatz ' ' hat sich ein sehr merkwürdiges Ereignis zugetra gen. Die Russon hatten durch sehr kräftige An griffe die Armee ^.'s deutschen Generals Both mer gezwungen, sich vom Flusse Sereth auf den dahinter liegenden Fluß Strypa zurückzuziehen» Die Unseren hatten hier sehr starke Vertew^ Lungsstellen und erwarteten die Russne iu NuA»

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 22.05.1918
Physical description: 16
man uns wieder den Speck durchs Maul und er klärte» man habe gegen Oesterreich eigentlich gar nichts, man wünsche sogar den Bestand der österreichischen Monarchie, nur Deutsch land sei der Feind der Menschheit. Es. gebe dementsprechend ein einfaches Mittel, den Be stand des Reiches sicher zu stellen. Daß diese Lockungen bei manchen kleinmütigen und kurzsichtigen oder staatsfeindlichen Leuten Endruck machten, haben wir hinlänglich ge sehen. Es ist auch gar kein Zweifel, daß die bekannte Veröffentlichung

, jedes Sieich bleibt sür sich bestehen, aber im engen Anschluß mit dem anderen. Am 12. Mai war unser Kaiser mit seinen ersten Ministern im deutschen Hauptquartier beim deutschen Kai ser. Daselbst wurden nun die Grundzüge zu einem noch engeren Anschluß in militärischer und wirtschaftlicher Beziehung vereinbart. Näheres ist noch Gegenstand eigener und län gerer Verhandlungen und'Beratungen. Es ist ganz selbstverständlich, daß unsere Tsche chen, soweit sie staatsfeindlich sind/' ein bitter böses Gesicht

kommen — und das wäre schlimmer als der Wettuntergang, wenigstens nach Ansicht der ungarischen Po» litiker. Die Verhandlung im deutschen Haupt» quartier wurden mit außerordentlich« Herz« lichkeit geführt, von einer Verstimmung zwU schen den beiden Kaisern oder den beidersei->. tigen Regierungen war keine Spur. Nach der Rückkehr nach Wien trat unser Kais« mit Ihrer Majestät der Kaiserin sosort die Reise nach Bulgarien und Konstantinopeß an. Der Kaiser reist diesmal mit großem Hofstaat und kaiserlicher

Pracht Und Maje« stät und ist begleitet von den ersten Würden- trägern des Reiches. In Nisch sand der erst«! und in Sofia, der Hauptstadt von Bulgarien, fand der eigentliche feierliche Empfang durch! den König Ferdinand selbst statt. In seine« Ansprache betonte der Bulgarenkönig, dag sein Reich von jeher zu uns in guten Bezie hungen gestanden sei und daß es Oesterreich viel zu danken habe. Im Jahre 1913, als Bulgarien von allen Seiten bedrängt «aH sand es bekanntlich einzig an Oesterreich

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 12
Date: 23.10.1918
Physical description: 12
einen Staat oder ein Reich bilden oder wie verschiedene König reiche und Herzogtümer in Deutschland mit sammen einen Staat oder ein Reich bilden. Feder dieser Staaten würde seine eigene Re gierung und Verwaltung haben» könnte sogar seinen eigenen König haben, würde aber als solcher einen Teil des Reiches Oesterreich ausmachen. ! ^ Der Unterschied zwischen jetzt und früher wäre der: Bisher bestand Oesterreich aus d e n verschiedenen Krön! ändern, in ZuKunst würde das Gefüge der gemischtspra chigen

Kronländer gelöst und die neuen Staa ten würden sich aus den betreffenden Landes teilen bilden, die von ein und demselben Volksstamm bewohnt werden. Zum Beispiel der deutsche Nationalstaat würde sich bilden aus den rein deutschen Kronlänbsrn Salz burg. Ober- und Niederösterreich, Vorarlberg, dann aus den deutschen Teilen der anderen Kronländer, Böhmen, Mähren, Schlesien. Ti rol. Steiermark, Kärnten, usw. In gleicher Meise würden und konnten sich die anderen Nationalstaaten bilden, der tschechische

und der Krieg wäre nicht umsonst- gewesen; unser Reich käme dam it zu neuem Leben. Die Frage ist jetzt die, ob der ganze Plan nicht schon zu spät kommt. Wir hoffen nicht. Im ganzen und großen sind es nur die Tschechen ,die sowie ein Teil der Südslawen, die nicht mehr mittun wollen, die anderen Na tionen neigen nach wie vor zur Bildung eines Reiches auf neuer Grundlage. Gegenwartig sind die Nationalräte in Bildung begriffen. Wir wollen daher ihre Zusammensetzung und endgültige Stellungnahme zur Neuordnung

der Vereinig ten Staaten anerkannt, daß der Kriegszustand zwischen den Tlchecho-Slowaken und dem Deutschen und österreichisch-ungarischen Reich besteht und daß der tschecho-slowakische Natio nalst eine kriegführende Regierung ist, die mit der entsprechenden Autorität Macht) aus gestattet ist, die militärischen und politischen Angelegenheiten der Tfchecho-Slowaken zu leiten. Sie hat auch in der weitestgehenden Weise die Gelegenheiten der nationalen Aspi rationen (Anbrüche) d-»r In-w-^an-en nach Freiheit

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Page 2 of 16
Date: 03.02.1916
Physical description: 16
nicht begriffen bätte. Die Augen wollen nick>t seben. wie es um Eng land stebt. dak? man n?cbt seine persönlichen In teressen verteidigen darf, sondern daß es sich 'n, die Ebre und den Bestand des Vaterlandes han delt. Es ist nocb immer dieselbe Denkweise, die letzthin, da die deutschen Kanonen in der Rich tung von Ealais donnerten, im Bezirk Wales wegen kleinlichen Lohnfragen einen Niesenstreik bervorrief.' Die Radikalen fSlbarfenl äußern sick» mit unverhohlenem Grimm über das arm- seliae Machwerk

-Ungarn, woMs Volk begeistert zu den Waffen eilte, als das Na» Lerland in Gefahr war, nicht bloß die Pflichtigen, sondern Millionen von Freiwilligen dazu. Le dige und Verheiratete! Bis zu welchem Umfang? das, was jetzt in England sich abspielt, AN einer tiefen inneren Krisis des Reiches sich gestakm wird, bleibt abzuwarten.' De? türkische Krieg. Das alte Türkenreich wehrt sich auf allen Linien wacker gegen seine Feinde. Das ist die zweitgrößte Ueberraschung, die dieser Weg ^dtt Welt bietet. Die erste

und größte erlebt die Welt im allgemeinen und unsere Feinde- insbesondere an Oesterreich. Unser Vaterland, das v unseren Feinden morsch bis !n die Grundfesten erschien, dessen . unbedingt sicher W, !-, l .<s> Engländer sind in der Nacht näher an die deutschen Linien herangekrochen und häds» Hh aus Sandsacken ewe Schutzwshr hs^erichiet. . - , dere für England bluten müssen. Aber nachdem die ersten Männer des Landes ihr Volk bei allem, was hoch und heilig ist, beschworen, daß von der Annahme der Vorlage

Eristcnz und Zukunft des Reiches abhängen, daß England ohne die allge meine Wehrpflicht verloren sei. und nachdem dem englischen Vol?ö von allen Seiten immer uno immer wieder, wenn auch fälschlich, vorgemalt wurde, daß der Krieg Englands ein heiliger und heiligster sei, für Engalnd selber wie für die Freiheit und Kultur der Menschheit, da halte man doch ganz anderes erwarten sollen, als jetzt sich bietet: ein endloses „wenn' und »aber', eine schlechtberatene Prinzipienreiterei (Streiterei

noch fleißig Wache halte. Sehr rege sind dort die türkisch-deutschen Flugzeuge, fügen den gegneri schen Schiffen manch schweren Schaden zu und

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Page 1 of 16
Date: 30.10.1918
Physical description: 16
dersetzung und .Darlegung dieses Gedankens schließt der ziveite Teil der Note mit folgenden viel oder alles sagenden Worten: „Wenn mit den militärischen Beherrschern und mit der mo narchischen Autorität (Macht), welche Deutsch land zetzt hat, verhandelt Norden müßte, oder wenn nur die Aussicht bestünde, daß wir. mit ihnen später zu tun haben bei den internatio- len Verpflichtungen des Deutschen Reiches,' dann darf Teutschland keinen Frieden verlangen, son dern muß sich ergeben. Es kann nichts dabei

Oberleitung (Hinden^ bürg und Ludendorf) und des deutschen Kaisers oder die Absetzung all der Monarchen (Königes der verschiedenen Staaten Deutschlands. . WahrH scheinlich ist, daß ersteres gemeint ist, denn wenige Zeilen zuvor spricht er davon, daß die Macht des Königs von Preußen, die Politik des Reiches zu kontrollieren, „noch unerschüttert ist'. Es hat keinen Zweck, sich den Kopf.über die Auslegung dieser Stelle zu zerbrechen, es wird Wohl bald dazu kommen, daß Wilson sich genauer ausdrückt

des Präsidenten Wilson Kenntnis genol men. Der Präsident kennt die tiefgreifenden Wandlungen, die sich in dem deutschen Ver fassungsleben vollzogen haben und vollziehen. Die Friedensverhandlungen werden von eiller Volks regierung geführt, in deren Händen die entschei dende Machtbefugnis tatsächlich und verfassungs-? mäßig ruhen; ihr sind auch die militärischen Ge walten unterstellt. Die deutsche Regierung sieht nunmehr den Vorschlägen für einen Waffenstill stand entgegen, der einen Frieden der Gerechtig

-, keit einleitet, wie ihn der Präsident der Vereinig^ ten Staaten in seinen Kundgebungen gekennzeich-' net hat.' — Die deutsche Regierung stellt hiemit! zwei Tatsachen fest: 1. Daß die Umwandlung des- deutschen Verfassungslebens eine vollständige ist,! die Regierungsgewalt liege tätsächlich nicht mel>5 in der Hand des Kaisers und der vom ihm e r-j n a nnten Minister, sondern in den Händeni einer aus den Vertretern des Volkes gebildeten' Negierung und diese sei es auch, die'die Friedens

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Page 1 of 20
Date: 25.07.1917
Physical description: 20
und unwahrscheinlichste? Ge rüchte herum. JedeS Achselzucken eines Gewaltigen erregt Bedenken und kommt in vergrößertem Maße in die Zeitung und da geht das Geraune und Gerede erst recht los. Mit großer Spannung sab man sowohl im Inlands und noch mehr im Auslande dem Ausgange entgegen. Man mun kelte. fürchtete und hosste schon eine Erschütterung des R-nches bis in seine Grundfesten, man hoffte in Feindesland auf einen Zusammensturz des stolzen Baues des Deutschen Reiches, Man glaubte, daß die Klammern ' sich losen

würden, die das stolze Haus zusammenhalten, daß sich die Hoff nungen, die England auf die deutschen Sonder bestrebungen immer gesetzt hatte, sich erfüllen wür den. Nun ist alles vorbei und herausgekommen ist eigentlich nicht viel; ein neuer deutscher Reichs kanzler und eine neue Erklärung über die Kriegs- unb Friedensziele, die zum Unterschied von früher vom Reichstage versaßt wurde, während früher- der Kanzler sie aussprach und das Haus diesem zustimmte. Tie Sache entwickelte sich folgender maßen. Anfangs Juli

, die richtige Mitte zu treffen. Die obgenannte Forderung mag wohl einerseits ihren Grund in der Unzufriedenheit mit der rein preußischen Führung des Reiches haben, aber auch vielfach aus rein persönlichem Strebertum und als Rückschlag des russischen Rummels ent standen sein. Nicht zu verkennen ist dabei der Ein fluß des feindlichen Auslandes (England)/ das immerfort erklärt, mit einer Regierung, die nicht vollständig aus dem Volke stamme, demokratisch sei, könne England die Friedensfrage überhaupt

, auch hervorragende Männer aus den Parteien ins Ministerium kom men können, ist mehr als gut. Es ist leider Tat sache. daß das protestantische Preußentum in Deutschland eine zu große Rolle spielte, was vie len Grund zur Unzufriedenheit gab; sind ja fast alle Minister und hohen Beamten im Reiche Preußen und Protestanten. Der dritte Grund der Unzufriedenheit war das Wahlrecht im Königreich Preußen. Der führende deutsche Bundesstaat, das Königreich Preußen, hat tasächlich das schlechteste Wahlrecht aller deutschen

Mi nisterpräsident ist, eine Verbesserung des Wahlrech tes und eine vernünftigere Haltung gegenüber den Preußisch-Polen in Aussicht gestellt,, aber erst nach dem Friedensschluß; er hatte sich offenbar den Frieden recht nahe vorgestellt. Als in Ruß- land die Revolution ausbrach, da ist die Furcht da vor offenbar der deutschen Regierung in die Glie der geschossen und der Kaiser hat zu Ostern für Preußen das allgemeine Wahlrecht feierlich ver sprochen und mit Beginn der Reichstagssihung den Auftrag gegeben

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Page 1 of 24
Date: 29.03.1916
Physical description: 24
, daß ein solcher Redner sich nicht einen Deutschen nennen dürfe. Der zweite Fall trug sich im deutschen Reichstage zu. Zurzeit sind die deutschen Slbgeordneten in Berlin versammelt, um über die dringenden Bedürfnisse des Reiches zu verhandeln. Es handelt sich unter anderem um neue Steuern und dergleichen, worüber man ruhig verschiedener Meinung sein kann. Vorerst kam erst eine Not-Nachzahlung fürs vergangene Ltzhr zur Verhandlung, gegen die schon im vorhinein keine Partei im Grunde etwas einzuwenden zu Haben erklärte

, !andeskinder das eigene Heimatland im Stiche rssen und sich auf die Seite'dcs Feindes schlagen, ^jcht umsonst seU das Gesetz auf solch häßliches LNMistliches Tun die Todesstrafe Und zieht das vermögen der Verräter ein. Fast-noch häßlicher IL es aber, wenn Leute im Lande die Kraft des Agenen Volkes schivächen und den Feind in seinem Kampfe noch ermutigen..^ Solch ein betrübliches bot in den - letzten- WyHettHWMruppe pÄltscher Sozialdemokraten im preußischen Land- und im deutschen Reichstage. Wir haben KlW

früher einmal an dieser Stelle dargelegt, daß Vis Bruchteil der. deutschen Sozialdemokratie auch Pttxch diesen schrecklichen Krieg um kein Haar ver- KMftiger geworden ist, sie sind religionsfeindlich PU zum Gotteshasse und staatsfeindlich bis zur W'xrücktheit geblieben. Was sie. aber kürzlich im preußischen Landtag und im deutschen Reichstage pH Meistet haben, das war so arg, daß selbst die ^Mnen Parteifreunde, so zum Beispiel der Ab« geordnete David, ihnen den Vorwurf des Vater- Auchsverrates

wie aus den Reihen der Sozial demokraten schallen dem Abgeordneten Haase wie derholt die Rufe: „Landesverrat!' „Landesver räter!' entgegen. Der Staatssekretär Dr. Hels- ferich stellte demgegenüber fest: „Meine Herrenk Ich kann hier nur vor diesem hohen Hause und' dem ganzen deutschen Volke das tiefste Beoauern und die stärkste Entrüstung aussprechen, daß ein Mann, oer sich Vertreter des deutschen Volkes, nennt, solche Ausführungen von dieser Tribüne! machen kann, die unseren Feinden ilt dieser Lage das Herz

und den Nuk-! ken starken müssen. (Stürmischer Beifall und Rufe gegen Abg. Haase: Vertreter des Aus landes!) Wenn ein Redner es wagt, mir zu be streiten und zu leugnen, daß es dem deutschen Volke, nachdem es heute in zlvanzig Kriegsmonäten! alle die schweren Lasten getragen hat, aber auch nach all oen großen Erfolgen, die wir auf jedem' Felde errungen haben, nicht an der Zuversicht! fehlt, daß es siegen wird, so gibt es kein Wort, daS. scharf genug tväre, das zurückzuweisen. Herr Haase, wenn Sie wissen

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