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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 16
Date: 22.02.1900
Physical description: 16
. In den Friedensverhandlungen (Verständignngsconferenzen). welche dermalen zwischen den Deutschen und Czechen gepflogen werden, geht es sehr ruhig zu; man hofft, zu einer Einigung zu kommen. — Nur die allerwildesten Jungczechen (richtiger Jndenczechen) wollen von einer Einigung nichts wissen, wenn nicht alle ihre unsinnigen Forderungen erfüllt werden, das heißt, wenn die Deutschen nicht überall nachgeben. — Hinter diesen wilden Czechen stecken die Juden. — Der Jude ist nämlich unter den Deutschen kornblumenblau deutsch, unter den Czechen hochroth czechisch

— vielleicht würde dem Juden so manches Eigenthum des Volkes aus der Tasche fallen; aber leider sind gerade die ärgsten Schreier, die sich als alleinige Freunde des Volkes ausgeben — die Schönere- rianer, die Wildczechen und die Soci — mit Abraham, Jsaak und Jakob verschwägert oder doch doppelt gevattert. Was machen die Deutschen im Reiche? Derzeit gar nicht viel. Sie möchten gerne Schiffe hauen, aber den Geldbeutel nicht zu weit aufmachen; sie möchten gern einen Canal graben, aber man lässt

sie nicht durch führen^ Jüngst wurde im deutschen Reichstag von den katho lischen Abgeordneten ein sehr scharfer Antrag gestellt gegen das Saufutter und die Schweinpelzereien, will sagen, gegen die unsittlichen Bilder, Schriften. Theater, gegen Verführung u. dgl. — Im Reichstage (Abgeordnetenhaus) dürfte der Autrag durchgehen, aber kaum im Bnndesrath (Herrenhaus). — Die Juden wüthen furchtbar dagegen. — Natürlich, dieses edle Volk bezieht seine geistige Kost am liebsten aus dem Schweinstroge und möchte

auch die christlichen Völker zu dieser löblichen Gewohnheit zwingen. — Wenn die Juden und ihre lieben Freunde durchaus einen Schweinestall wollen, so sollen sie separat für sich einen bauen.' Dann können sie zusammengrunzen, wie sie wollen. -- Die Franzosen, welche einstmalen alles Deutsche hassten wie der Lucifer den Weih brunnkessel, sind derzeit recht lieb und freundlich geworden. Sie streichen den Deutschen ganze Batzen Honig und Rahm in den Mund. Dafür sollen ihnen die Deutschen die Engel länder auffressen

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 16
Date: 31.05.1900
Physical description: 16
. Man unterstützt durch Bestellungen außerdem den dürftigen Bauernstand. Die Adresse lautet: Kellereigenosse li sch astAndrianbeiTerlan,Südtirol. —Reimmichl^) Terlan (Südtirol), 25. Mai. Am 20. Mai nach mittags war in den Räumen der Commende des Deutschen Ritter-Ordens zu Siebeneich (Terlan) ein recht gemüthliches Arbeiterfest. Es wurde veranstaltet vom hochwohlgebornen Herrn Landcomthur Freiherrn v. Dorth zu Ehren zweier Dienstboten, die dem Deutschen Orden auf dem dortigen Hofe viele Jahre treu und fleißig

gedient haben. Die Mit dienstboten, Taglöhner und Taglöhnerinnen. Ziegelarbeiter und Ziegelarbeiterinnen, junge und alte, deutsche und welsche, waren sammt und sonders dazu eingeladen und nahmen in dem festlich geschmückten Saale an der reichbesetzten und vor nehm gehaltenen Tafel theil. Die zwei gefeierten Dienst boten waren 1. die Jungfrau Barbara Locher von Terlan, 68 Jahre alt, über 50 Jahre als Häuferin im Dienste des Deutschen Ordens, welcher der genannte Herr Landcomthur die von Sr. Majestät

ihr verliehene Jubiläums- Medaille feierlich überreichte und dieser Ehrengabe noch sein Porträt und ein Sparcassabüchl mit der Einlage von 400 Kronen und ein Anerkennungsschreiben des Deutschen Ordens beifügte. 2. Der Schaffner Mathias Neu- hauser, der über 25 Jahre die dortigen großen W emgüter des Deutschen Ordens fleißig, treu und redlich besorgte, und dem ebenfalls ein amtliches Belobungsschreiben mit dem Porträt des Landcomthurs und einer silbernen großen Dose, vollangefüllt mit funkelnden20

Kronenstücken, überreicht wurde. Der hochwohlgeborne Herr Landcomthur saß an der Tafel zwischen den zwei Gefeierten, und außer der Begleitung des selben, dem Vorsteher und dem Pfarrer von Terlan (wozu auch Siebeneich gehört), war kein fremder Gast geladen, nur lauter arme Leute, die im Dienste des Deutschen Ordens stehen. Es sollte eben nur ein Familienfest sein, bei dem Herrschaft und Dienerschaft, Vorgesetzte und Untergebene in gegenseitiger christlicher Liebe, in Wohlwollen und Dankbar keit

noch große Schüsseln voll gefüllter Faschingskrapfen und anderes Zeug stand, so siengen sie an, mit denselben sich selbst zu bedienen; das war ihnen bequemer. Nachdem der Herr Landcomthur auf Barbara Locher und Mathias Neuhauser ein Hoch ausgebracht hatte, sprach der Herr Pfarrer kurz über die Entstehung, Geschichte und Wirksamkeit des Deutschen Ordens und brachte ein Hoch auf denselben, sowie auf den Hoch- und Deutschmeister Se. k. u. k. Hoheit den Erzherzog Eugen und den Herrn Landcomthur

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 13.01.1898
Physical description: 16
der Oesterreicher schon durch seinen Patriotismus gedrängt werde, deutsch zu denken und zu fühlen. Die ganze geschichtliche Entwicklung des österreichischen Kaiserstaates von der Gründung der deutschen Ostmark an weise dem deutschen Volke eine besonders wichtige, her vorragende Stellung im österreichischen Völker gemische zu. Der Beruf des Reiches sei von Anfang an der Schutz der christ lichdeutschen Cultur gegen die östl'chen Bai baren. — Er geißelte das voter- landslose Treiben der ext. einen Libe ralen

er mit den Deutsch- liberalen zu Gericht, die, wenn es ihnen mit ihrem Deutschthum ernst wäre, vor allem um daS wirtschaftliche Wohl ihres Volkes sich kümmern müssten. Wie habe aber die deutschliberale Partei ihre nationale Pflicht erfüllt? Sie habe durch die von ihr geschaffenen Gesetze den Ruin des echt deutschen Bauern- und Gewerbestandes auf dem Gewissen. Ihr danken wir das Elend der Arbeiter und das zahllose vogelfreie Pro letariat. Die deutschliberale Partei habe den deutschen Boden dem internationalen

Capital ausgeliefert und dem Wucher des internationalen Heburtszimmer unseres hs. Paters. Judenthums überantwortet. Wir hingegen treten ein für die echt deutschen christlich -germanischen Rechtsanschauungen, die zum Durchbruche kommen müssen, wenn das Volk wieder sittlich und wirt schaftlich erstarken soll. — Dr. v. Guggenberg ist ein Redner voll Kraft und Feuer. Sämmtliche drei Reden ernteten stürmischen Beifall. Hierauf wurden zwei Resolutionen von der Versammlung angenommen. Dieselben lauten

der relig'ös sittlichen Kraft und der wirtschaftlichen Macht unseres Volkes. Wir verlangen deshalb für die ^ den gehörenden Einfluss auf die Gesell'^'- den sie gerade im deutschen Volke seit de' Christianisierung so segensreich bethätigt oa > Wir verlangen ferner die sociale Reform ^ christlich-germanischer Grundlage. . 3. Wir geben Ausdruck unserer ^ und unverbrüchlichen Treue gegen Kaiser ui Reich. 4. Wir stehen ein, und zwar auch ^ Interesse der Einheit und Macht unsers Vaterlandes

, für die geschichtlich gewor^ ' Stellung und den rechtlich erworbenen natiom. Besitzstand der Deutschen in Oesterreich. II. Resolution. Der christlichdeutsche Volkstag in Brixcn spricht im Anschluss an die Vertrauensmann

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 06.04.1899
Physical description: 16
außer Tirol, in unserm Oesterreich hölt. Jenen freilich, die so schreien, ist es nicht um die Religion zu thun, sondern nur um die Hche. Wenn man sie fragt: „Warum wollt ihr los von Rom?' haben sie nur als An.wort die faustdicke Lüge: „Weil Rom den Deutschen feind ist.' Und geht man ihnen noch weiter nach und fragt, wie sie das beweisen, so kommen sie mit allen möglichen und unmöglichen Dingen daher, die eher das Gegen theil darthun. Einen wahren Beweis, der vor der Wissenschaft stichhältig wäre

angetragen, wenn er vom katholischen Glauben abfalle. Pfui! über solche Nieder trächtigkeit. Deutsch sein heißt lutherisch sein, so schreien die Schönererianer. Als ob es vor Luther keine Deutschen gegeben hä te! Oder als ob Luther der Deutschen größter Wohlthäter gewesen wäre. Niemand hat aber dem deutschen Volke so ge schadet als Luther; davon kann der „Boten'-Mann ein anderesmal erzählen. Uebrigens haben die Abfallshktzer selber wieder erklärt: Nur abfallen von Rom, wohin, das ist — Wurst

! Ob zum Lutherthum oder zum sogenannten Altkatholicis mus, ob zur „deutschen Volk-kirche' (die es übrigens noch gar nicht gibt) oder zu den Quäkern und Mormonen, das ist einerlei. Also warum nicht auch am Ende zu den Juden und Moham medanern? Wieder ein Beweis, dass Wolf und Schönerer nur Schwindel und Hetze treiben. B.vor sie den Ruf „Los von Rom!' erfunden haben und den anderen „Deutsch sein heißt lutherisch sein', haben sie die alten Heidengötter verehrt, sür Wotan und die „Asen', sür das Julsest

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Tiroler Volksbote
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Page 1 of 16
Date: 15.07.1897
Physical description: 16
. Das heißt soviel ais bockbeinig, widerhaarig, verstopft fein gegen ?ue vernünftigen Vorschläge. Sehen wir uns w der Welt ein bifschen um, vielleicht finden ^ etwas, was für unfere Ueberschrist Da haben wir vor allem unser liebes Vater- and Oesterreich. Hier hat die Regierung we Sprachenverordnung herausgegeben, die die Wen in reindeutfchen Gegenden zu viel^be- NW - das war vielleicht nicht vernünftig. I Deutschen haben sich deshalb tapfer gewehrt. man die Sache so quasi unterm Hüterl mit . ^ ^zechen

abmachen zu können glaubte. Das vernünftig. Weil ihnen jedoch die Zurück- Verordnung nicht schnell genug von- .. w geht, giengen viele deutsche Abgeordnete ^aus über Oesterreich und winselten deutschen l/a- etwas vor über ihre „schreckliche' Noth- !ck,,k»- ^ Bedrückung u. s. w., ja einzelne ' Venäther möchten es am liebsten sehen, w?? Oesterreich gleich eine deutsche Provinz .'den möchte. Als ob die Deutschen draußen W.. ^ nicht auch das Ihrige zu tragen üb dem Wald von Pickelhauben, die ihnen lkkt

. Reicht das Blatt bei euren Freunden um! geben wollen. Die Deutschen, selbst der deutsche Großgrundbesitz, konnten nicht darauf eingehen, weil es hieß, von der Sprachenverordnung könne nichts mehr abgehandelt werden. Denn was gäbe es auch zu unterhandeln, wenn zu allem nur Ja und Amen zu sagen wäre! Trotzdem erklärte jetzt Badeni, der Ministerpräsident, dass die Deutschen allein schuld seien, wenn in Oesterreich ungeregelte Zustände kämen. — Man sieht, die Abstufungen der Vernunft wohnen so dicht

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 08.03.1900
Physical description: 16
, wenn ihnen nicht die Sprachenverordnungen wieder gegeben werden; — wenn ihrem Kopfe nicht nachgegeben werde, gebe es niemals einen arbeitsfähigen Reichsrath. — Alle ehrlichen Abgeordneten und die Regierung selbst streben um jeden Preis, Frieden zu machen, damit durch die so lange vernachlässigten Wirt- schastsgesetze der Noth des Volkes abgeholfen werden könne. — Allein die Fressczechen wollen nicht. — Bundesgenossen- schaft bei den Störuugsversucheu leisten ihnen die Wild deutschen, Wolf, Schönerer und Freundschaft. Die Schönere

- rianer haben letzthin denJuugczechen ihre Bundesgeuofsenschaft förmlich angetragen beim Lärm- und Obstructionmachen im Reichsrathe. Es ist wirklich famos — die Fressczechen und die Wilddeutschen Arm in Arm! — Jene Leute, welche das Deutschthum gepachtet haben, möchten mit den ärgsten Feinden der Deutschen (den Juugczecheu) gehen, um mit ihnen jede Arbeit im Reichsrathe zu stören und die volkswirtschaftlichen Gesetze hintanzuhalten. — Solche Volksfreunde sind die Wolf und Schönerer

! — Wie viel ihnen am Deutschthum liegt, sehen wir daraus, dass sie sich nicht schämen, mit den ärgsten Deutschsressern, den Juugczecheu, gemeinsame Sache zu machen. — Um das Wohl des deutschen Volkes ist es diesen Männern nicht zu thun, sondern einzig um den Untergang unseres alten Kaiserstaates Oesterreich. — Die Jungczechen ihrerseits schämen sich aber, offen mit den Wild deutschen zu gehen, und haben deren Bundesgenossenschaft zurückgewiesen. — Die Wolf-Brüder schämen sich nicht. Die sagen: „Will mich der Czech

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Tiroler Volksbote
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Page 7 of 16
Date: 29.06.1899
Physical description: 16
geleitet, nachmittags führte er einen anderen werten Mitschüler in Ratschings in sein neues Amt ein. Innsbruck, 23. Juni. Wer einigermaßen den Kopf noch klar hat, dem kommt es vor, als hielten die Deutschnationalen in Innsbruck einen Hexensabbath ab. Derweilen feiern sie die „hei lige Sonnenwend''. Das wollen sie von den alten Deutschen abgelernt haben, die, als sie noch Heiden waren, ihrem Gotte Odin zu Ehren Sonnenwendfeuer angezündet haben. Allerdings thaten das die alten Deutschen nicht allein

, sondern auch die Slaven, die Windischen. Das aber verschlägt ihnen nichts. Freilich hat es ihnen die Feuerlein auf den Höhen ganz verregnet; dafür wurde aber am Mittwoch in der Ausstellungs halle ein gewaltiger Stoß entzündet, und sie sind darum herumgetanzt wie Menschenfresser, umso- mehr, als sie im Geiste entschieden alle „Pfaffen' darin braten ließen und auffraßen. Einer that dabei eine Red«-, in der er ausführte, dass die alten Deutschen eigentlich die schönste Religion gehabt. Die christliche Religion wurde

. Dieser will uns Deutschen noch etwas sagen! Unsere liberalen Blätter, namentlich das „Tir. Tagblatt' und das „Deutsche (richtiger lutherische) Tir. Volks blatt', schlagen vor Freude lustige Purzelbäume, weil sie das alte deutsche Heidenthum wieder näher gerückt glauben. Die Sonnwendfeuer haben ihnen, wie es scheint, den Verstand gänzlich verbrannt. Hall, 20. Juni. (Von der Sträub- fei er.) Am 2. Juli (Sonntag) wird am ehe maligen Geburts- und Wohnhause des Kronen wirtes Josef Jgnaz Sträub, geboren 29. Juli 1773

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 16.12.1897
Physical description: 16
hat. Militär musste ein schreiten; und in Graz kam es zu förmlichen Straßenkämpfen. Aber alles, was in Wien, Graz, Innsbruck, Bozen u. s. w. geschah, ist weit überboten worden durch die Dinge, welche sich nach dem Sturz des Grafen Badeni in Prag ereignet haben. Dort kam es auf die Nachricht, dass Graf Badeni gestürzt sei, zu fürchterlichen Ausschrei tungen. Die Wuth der Czechen richtete sich gegen die Deutschen, welche durch den Sturz des Badeni einen Sieg errungen hatten. Am 1. und 2. December treffen

wir ganz Prag^ m wilder, leidenschaftlicher Aufregung, in allen Gassen Plünderung, Zerstörung der Gebäude, ^örandstiftung, Verfolgung der Deutschen. — Das war nicht mehr bloß ein Straßenauflauf, Revolution. Tausende von Fenster scheiben (an 8OO Gebäuden) wurden eingeworfen 44 Geschäfte und Wohnungen wurden geplündert an einem Orte wurden Möbel auf die Straße geschleppt, dort zu einem Haufen geschichtet und angezündet. Die wüthenden Massen johlten, pfiffen und sangen. Die Feuerwehr löschte den Brand

. Im Vororte Z'Zkow wurde ein Haus niederge brannt, an mehreren Punkten wurde Feuer gelegt, aber von der Feuerwehr wieder gelöscht. Die Deutschen wurden verfolgt und gehetzt wie Wild, sie waren verschiedenen Misshandlungen und be ständiger Lebensgefahr ausgesetzt. Es herrschte ein furchtbares Entsetzen unter den Deutschen. Viele reisten aus Prag fort. Die Polizei reichte nicht aus, das Militär von Prag ebenfalls nicht. Es mussten Truppen aus anderen Städten herbeigezogen werden. Allein der Pöbel wider

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 03.01.1896
Physical description: 16
zwischen den einzelnen Völkern, zwischen Deutschen und Italienern, zwischen Italienern und Slovenen oder Croaten und wieder zwischen Deutschen und Czechen, so hat Herr Badeni wohl kaum den Spruch sich über seine Hausthür hinaufgeschrieben als einen christlichen Haussegen. „Salt regiere,' sagt der Oberländer. Und so denkt sich, wie es scheint, Herr v. Badeni und traut sich zu, fertig zu werden mit all den Schwierigkeiten. Aber ich zweifl', ob er am End' des Jahres 1896 noch Ministerpräsident sein wird, wenn er schon

der Mutter Gottes geweiht hat, weshalb man es das „marianische Königreich' nennt. „An Gottes Segen,' daran dachte der König vor tausend Jahren. Aber jetzt will man dort daran nicht denken. Die Juden, Protestanten und Freimaurer schon gar nicht, aber viele wässerige Katholiken auch nicht. Im Deutschen Mich feiert man im Jahr 1896 den 25jährigen Bestand des Reiches. Im Jahre 1871, nach dem Krieg mit den Franzosen, am 18. Jänner wurde das Reich gegründet und die verschiedenen Königreiche, wie: Baiern

, Württem berg, Baden, Hessen u. s. w., unter eine Haube oder vielmehr unter einen Helm, eine Pickelhaube, gebracht, und die Pickelhaube ist preußisch. Das protestantische Herrscherhaus hat seitdem die Ober herrschaft über die meisten deutschen Länder. (Wär' dem Bismarck alles nach Wunsch gegangen, so wäre auch von Oesterreich ein Theil von dem, wo man deutsch spricht, unter die Pickelhaube gekommen, ein Theil von Tirol, Böhmen, Mähren.) Das wird Heuer gefeiert. Ist recht, dass sich die Herren

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 23.04.1896
Physical description: 16
er sich bekanntzumachen. Das Reisen kostet zwar einem Kaiser viel mehr als einem anderen Erdenpilger, und so übermäßig reich ist der Kaiser im Deutschen Reiche auch gerade nicht, als es hersieht. Aber das Reisen ist nun einmal in der Mode. Andere Fürsten geben sich auch damit ab. Regieren können der weil die Minister. Fehlt's, irgendwo, dann hat man ja Telegraph und Telephon, Eisenbahn und Post, Eilboten und Couriere. Also der deutsche Kaiser war in Italien zur Erholung und um dem italienischen König zu zeigen, dass

er doch noch gute Freundschaft halten wolle, wenn Italien auch in Afrika großes Unglück gehabt habe und in Schaden gekommen sei. Das hat den Italienern wohlgethan, obwohl ihnen gerade damit noch nicht viel geholfen war und es in Afrika noch nicht viel besser geht. Sie haben nun dem deutschen Kaiser voller Freud' zuge jubelt. Der aber hat sich nicht gescheut, trotz alledem einem Mann seinen Besuch zu machen, der es vielleicht nach der Meinung der vielen Kirchenfeinde in Italien nicht verdient hätte — dem frommen

Cardinal San Felice in Neapel. Der deutsche Kaiser ist zu ihm gekommen sammt der Kaiserin, und in einem Kloster bei Neapel haben sie lange über Religion geredet. Dann ist der Cardinal eingeladen worden, auf das Schiff des deutschen Kaisers zu kommen. Dort hat ihn anderentags der Kaiser freudig begrüßt und wieder lange Zeit mit ihm verhandelt — Wohl nicht übers Wetter, und wie etwa in Deutsch land die Ernte sein wird und dergleichen, sondern, wie man für gewiss sagen kann, über Religion. Der deutsche

Kerl muss aber Hunger haben! .. Haben Sie don appetito?' Sebastians: „O per daeev! Du nok aben bvn appstito? I'utti i l'eäeselii anno un san' appetitv!' (Alle Deutschen haben einen gesegneten Appetit!)

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 16.01.1896
Physical description: 16
sind, so hat er den Antrag gemacht, dies Jahr Frieden zu halten und auszusetzen. Nur die echt Katholischen, mit denen will man nicht Frieden machen. Denen hat man's gar nicht angeboten. Freimaurer und Juden voran! Im Deutschen Reich ist halt doch eine Staatsweisheit zuhause. Neulich starb in Rom ein deutscher Cardinal, Melchers, der ehemalige Erzbischof von Köln, den die deutsche Regierung vor Jahren eingekerkert und dann aus dem Deutschen Reich verbannt und vertrieben hat, weil er die Rechte der katholischen Kirche

in Uniform erscheinen. — Bald darauf starb aber nicht weit von Köln, in Bonn, der altkatholische Bischof Reinkens, ein abgefallener Priester. Da sreilich schritt der Regierungs vertreter, der hohe Beamte in Uniform, hinter dem Sarge einher. — Bald wird eine große Feierlichkeit in Deutschland fein. Am 18. Jänner soll gefeiert werden, dass vi>r L5 Jahren das Deutsche Reich gegründet wurde. Die Social demokraten werden nicht mithalten. Das wird dem deutschen Kaiser Aerger und Verdruss be reiten

. Aber vielleicht wird ihm vorkommen, es wäre besser, die Socialdemokraten wären im Pfefferland und nicht die Jesuiten aus dem Deutschen Reiche verbannt, verschrien und ver leumdet, als wären es Verbrecher. Italien verblutet nun immer mehr an dem Krieg in Afrika, wie Spanien an dem in Cuba. Es kommen immer nur schlimme Nachrichten. England hat eine SchlamaM erlitten. Ganz drunten in Afrika haben die Engländer große, reiche Ländereien sich unterwarfen und sind davon reich geworden. Da war il nen

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Page 12 of 16
Date: 28.05.1899
Physical description: 16
und die Lene späterhin nicht gut harmoniert haben. Weitum ist kein glücklicheres Paar. Sie lachen j'tzt über ihre Hochzeit mit dem großen Hindernis. Der Hannes hat sein Weib jcht schon um ein Erkleckliches lieber als seine Büchse, und es ist Gefahr, dass er sich aus dem Schützenbunde streichen lässt. Der Hafen von Sansibar. (Zu unserem Bilde.) ' Lange noch bevor sich die Deutschen an die Aufgabe gemacht haben, in Afrika Colonien zu erwerben, haben die schlauen Engländer die wich tigsten Punkte

für sich in Besitz genommen, da mit ihnen nirgends der Profit entgehe. So haben die Deutschen in Westafuka (Togo. Ada- maua, Kamerun) englische Nachbarschaft, im Süden von Afrika wird deutsches Gebiet um klammert vom britischen Kapland und Britisch- Sambesia, und selbst östlich von Deutsch-Süd ostafrika, das durch feine Hauptorte Dar-es- Salaam bei uns Tirolern bekannter wurde, weil dort Tiroler Missionäre wirken, befinden sich britische Niederlassungen, die Inseln Pemba und Sansibar, vom Festland getrennt

in einem Jahre weit über 200 Schiffe in seinem Hafen verkehren. Neger, Araber, Jndier und Europäer, die im Hafen von Sansibar sich bewegen, ver leihen der Stadt einen eigenthümlich fremdartigen Reiz. Mit einem Worte, auch von hier aus könnten die Deutschen unangenehme Bekanntschaft mit den Briten machen, namentlich weil auch Deutsch-Ostafrika im Norden und Süden wieder von britischem Besitz berührt wird. Aber die Deutschen verstehen schon auch rechtzeitig Kehrt zu machen — das haben sie in der Samoa-Frage

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Tiroler Volksbote
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Page 13 of 16
Date: 22.12.1892
Physical description: 16
. Der freundliche Leser wird es rechtzeitig schon erfahren, dass ich mich arg getäuscht habe. Meine Wanderlust ist im Ueberfluss befriedigt worden, und Abenteuer habe ich genug erlebt, um alle Lust daran gründlich zu verlieren. Vierzehn Tage lang war ich auf dem Weg, und so oft ich ansieng, den wenig über legten Schritt neu zu überdenken, nie verspürte ich etwa ein Herzklopfen, eine sonderliche Erregung meines Gemüthes. Da sah ich auf einmal, von hoher Eisenstange getragen, den deutschen Reichs adler

meine Augen auf dem schmalen Streifen Erde, der mich bereits vom deutschen Boden trennte; die Gedanken aber waren weit über der französischen Grenze, die ich überschritten hatte. Erinnerungen an das Vaterland tauchten in meiner Seele auf, darein mischten sich Vor würfe darüber, dass ich ihm den Rücken gekehrt und sogar den Franzosen meine Dienste angeboten habe. Aber jetzt war nicht mehr die Zeit zum Ueberlegen; die Würfel waren gefallen, und es hieß nur mehr „vorwärts' auf der betretenen Bahn, „vorwärts

' auf der französischen Straße. Ein Wagen weckte mich aus meinen Träume reien. Gegenüber dem deutschen Grenzwächter hause hielt er an, wurde visitiert und passierte. Auf meiner Wanderschaft hatte ich wiederholt über den Passzwang an der Grenze mich er kundigt. Alles stimmte darin überein, dass der Grenzverkehr von Franzosen und Deutschen mit großer Strenge überwacht und nur solchen- Per sonen das Üeberschreiten der Grenze gestattet werde, welche mit einer von der Heimatsbehörde ausgefertigten Passkarte versehen seien

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Page 14 of 16
Date: 24.09.1896
Physical description: 16
eines Landwirtes hingestellt. Ueber Prinz Man von Sachsen, der nun doch nach London gekommen ist, um unter den deutschen Katholiken in der Seelsorge zu wirken, wird der „K. V.-Z.' berichtet: „Der Prinz las am Sonntag um 9 Uhr eine heilige Messe, predigte um 11 Uhr im Hochamt und empfieng dann Am 5 Uhr 15 Minuten einige Herren der deutschen Colonie, meistens dem Adel angehörig und protestantisch. Der Prinz dankte den Herren sehr sür deren Besuch und unterhielt sich eineZeit lang aufs freundlichste. Des Abends

in der Andacht sprach er die Gebete zum heiligsten Altarssacrament und half bei dem sacrameutalen Segen aus. Um 8 Uhr 30 Minuten fand im Gesellenverein der officielle Empfang seitens der deutschen Katholiken statt. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt, und die Besucher bestanden nicht aus Katholiken allein. Herr Caplan Sanders hielt in Abwesenheit des Herrn Pfarrers Dr. Verres 5ie Ansprache an den Prinzen. Der Prinz dankte für den freundlichen Em pfang und bat, ihn doch nicht so sehr als Prinz

zu betrachten, sondern mehr als Priester; das Handwerk sei ein höchst ehrenwerter Stand» und der Priester stehe allen Classen nahe, aber be sonders dem Handwerkerstande; denn Christus, der Heiland, habe mit seinem Pflegevater in der Werkstätte zu Nazareth gearbeitet, und dadurch sei der Handwerkerstand besonders geehrt. Schließ lich trank der Prinz auf das Wohl und Gedeihen der deutschen Katholiken in London.' Es wurde sodann von den Mitgliedern des Gesellcnvereins die Operette „Der Minnesänger

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 16
Date: 06.10.1898
Physical description: 16
) thun's die Herren Magyaren nicht. Graf Thun hat nun den Reichsrath ein berufen. Er glaubte beinahe sicher, die alte Musik werde wieder losgehen, die Deutschen werden abermals Lärm machen und jede Verhandlung stören. Er konnte dann den Reichsrath wieder nachhause schicken und sagen: .Ich hab' alles Probiert, mit dem Reichsrath geht's nit!' Dann hätte er den Paragraph 14 in der Hand und könnte mit diesem den Ausgleich ganz eigenmächtig auf kürzere oder längere Zeit verfügen. — Graf Thun dachte

: „Paragraph 14 bleibt allemal Trumpf, und diese Karte muss ich schauen in die Hand zu kriegen.' — Aber er hat sich arg getäuscht, das Spiel war falsch gemischt, und gerade diese Karte ist ihm unter den Tisch ge fallen. — Wohl hatte es in den ersten Sitzungen des Abgeordnetenhauses den Anschein, als ob der Sturm und der Krawall wieder lnSgehen werden. DerWolf hielt eineVrandrede und forderte alle Deutschen auf, die Brettelschlagerei und das gassenbubenhaste Treiben wieder zu beginnen. Wolf und Schönerer

. — DieÄusgleichsvorlagen sind süruns Oesterreicher so ungünstig, dass sich kein einziger Redner dafür zu sprechen getraut. Wenn also die Vorlagen im Reichsrath ver handelt werdet,, müssen sie fallen. Daher wäre es dem Grafen Thun vielleicht recht gewesen, wenn der Reichsrath durch die Krawallmachern wieder gestört worden wäre, und wenn er den Ausgleich mit dem Paragraph 14 hätte ver fügen können. Aber es gieng anders. Die Deutschen sahen ein, dass Oesterreich auf diese Weise gegenüber Ungarn zu Schaden kommen müsse. — Es wurde

auf einmal Ruhe. Die Deutschen brachten sogar einen Dringlichkeitsäntrag ein, dass die Ausgleichsvorlagen zu allererst müssen verhandelt werden. Dieser Antrag, wurde mit Stimmen mehrheit angenommen.. - - ! Also wird Montag, den 3. October der Aus gleich im Abgeordnetenhaus verhandelt werden; es ist beinahe sicher, dass diese ungerechten Vorlagen durchfallen, und dass Oesterreich so vor Schaden bewahrt werde. — Ministerpräsident Thun hat vielleicht in dem Augenblicke, wo der „Volksboten'-Mann dies schreibt

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Tiroler Volksbote
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Page 7 of 16
Date: 13.01.1898
Physical description: 16
en und Denken«, .deutsches Recht', .deutsche ^Nichten«, „deutsche Kraft', „deutschen Muth'. Zusammenhalten aller echten Deutschen' u. s. w. Wer sind denn nun die, ^'che jh^n Mund mit dem Deutsch thum ^ voll nehmen? Es sind größtentheils Liberalen. Das hat sich gezeigt, als j ^ November und anfangs December v. I. Innsbruck, Bozen, Graz u. s. w. im Namen , .^-utschthums große Demonstrationen, Fackel- b'j « ' veranstaltet wurden. Hörte man nicht h, ^esen Auszügen die Rufe: „Nieder mit ^. .Plasfen!' „Nieder

die Freimaurer und Liberalen noch immer nicht schlafen. Die Führer dieser sogenannten deutschen Bewegung gaben den Feldruf aus: „Deutsch sein, heißt lutherisch sein!' „Deutsch sein und katholisch sein, verträgt sich nicht!' u. s. w. Man sieht also den Bockssnß. Es handelt sich unter dem Scheine des Dentschthums, dem alten, verkrachten Liberalismus wieder auf zuhelfen. Ueber dem großen Lärm, der gemacht wurde, von den glänzenden Schlagworten ließen und lassen sich gar manche täuschen. Darum war es nothwendig

Nation nicht nur gestatte, sondern sogar befehle. Er zeigte ferner aus der Geschichte, welche Verdienste sich die Kirche gerade um die deutsche Nation erworben habe. Groß und berühmt ge worden sei das deutsche Volk erst durch den Einfluss der Kirche. Im Jahre 1809, als das ganze dentsche Volk in französischer Knechtschaft lag, da haben gerade die katholischen Tiroler sich zuerst gegen die Fremdherrschaft erhoben uud dem gauzeu deutschen Volke das Vertrauen auf seine Kraft

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Tiroler Volksbote
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Page 9 of 16
Date: 13.01.1898
Physical description: 16
Nr. 2. „Tiroler Volksboke.' Seite 9. conferenz in Brixen cläo. 22. December 1897 den Tiroler Reichsrathsabgeordneten der Ka tholischen Volkspartei für ihre Bemühungen, eine Verständigung mit den deutschen Mino- rilätsparteien des Abgeordnetenhauses herbei zuführen, und für ihre auf die Versöhnung der Völker hinzielende parlamentarische Thätig keit den Dank aus und ersucht die Abgeord neten, diese Thätigkeit im Interesse der Deutschen und der Herstellung des nationalen Friedens

auf, gegenüber den antichristlichen Demonstrationen in Innsbruck und Bozen auch eine äußere Kundgebung unserer katholischen, kaisertreuen, aber auch deutschen Ueberzeugung M bewerkstelligen. Am Schluss der Versammlung wurde, die Veranstaltung eines Fackelzuges *) Unsere heutigen Illustrationen sind entnommen dem prachtvollen Werke: Die katholische Kirche unserer >>eit und ihre Diener in Wort und Bild. Zu beziehen durch die Buchhandlung des Kath.polit. Pressvereins in Brixen. beantragt. Diesen Vorschlag griff

es durch die Hallen: ..Lästern uns die Feinde auch, Treue ist Tiroler Brauch! Trum geloben wir aufs neue, Jesu Herz, dir ew'ge Treue!' Man sah es den Leuten an, mit welchem Ernst, mit welcher Kraft der Ueberzeugung sie die Hymne mitsangen. Der hochwürdigste Fürstbischof dankte für diese überraschende Ovation; er äußerte seine Freude über den herrlichen Verlauf des christlich deutschen Volkstages und über die erfreuliche Haltung, welche Buxen heute vor anderen ti o- lifchen Städten einnehme. Er versicherte, dass

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 20.06.1895
Physical description: 16
gefunden. Es warten schon ihre darauf, zuzu kommen. Fürst Windischgrätz ist ein Ehrenmann geblieben die l'/z Jahre, seit er Ministerpräsident ist. Ob er's die nächste Woche noch ist,, weiß man nicht. Im Abgeordnetenhaus geht's zu, dass man sagen muss: Lang kann's nicht mehr so weiter gehen. — Ein großer Streit ist wegen eines Gymnasiums in Cilli in Steiermark, wo die Deutschen und die Slovenen sich nicht ver einigen können, ob bloß deutsch gelehrt werden soll im Gymnasium oder auch slovenisch

, welche einen Lohn zu beziehen haben, aber die Bauern nicht, die ihr Feld und ihr Haus zu bestellen haben, und die Gewerbsleute nicht. Je mehr Beamtenvolk und Arbeitervolk eingestellt wird mit so und sov iel Lohn, den man bar auszuzahlen hat, desto mehr Lust und Gelegen heit, die Arbeit niederzulegen. Im Deutschen R^ich gibt's diese Tage Festlichkeit über Festlichkeit. Ein Stück Land hat man — durchschnitten, d. h. von einem Meer zum anderen einen Canal gebaut, also zwei Meere verbunden, und den Canal heißt

man Nord-Ostsee-Canal. Das ist geschehen, um den Schiffen einen Umweg um Dänemark zu ersparen. Jetzt ist die Arbeit fertig, und da gibt nun der deutsche Kaiser ein Fest, wozu er alle möglichen Leute, Kaiser und Könige, Präsidenten und Fürsten, eingeladen hat zu erscheinen. Es ist ja so schön in der Welt, wenn alles in Feststimmung ist und sich freut und der Kaiser seine Pracht entfalten kann, um allerhand Elend und Trübsal, die es auch im Deutschen Reich gibt, auf ein paar Tage zuzudecken. Ja, es geht

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