32,463 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1909/06_07_1909/TST_1909_07_06_1_object_6307355.png
Page 1 of 6
Date: 06.07.1909
Physical description: 6
: Es ist doch zweierlei, daß man nicht aus der Kirche austritt, trotz der liberalen Pfarrer, die die Kirchenregierung bis zum äußersten duldet, und daß man Anstand nimmt, beim Evangelischen Bunde mit zutun, weil die liberalen Elemente hier zum Teil den Ton angeben. Wir sind durchaus dagegen, daß man den an ihrer Kirche irre gewordenen Katholiken in Oesterreich ein gebrochenes Evangelium gibt. Nun aber eine Frage, die vieles entscheidet: Sie sagen, lieber Herr Bruder: „Die Positiven, die ernsten Christen, sollen

Kirche sollte in seinem Zusammenhänge nicht das Mittun der liberalen Elemente im Bunde, son dern unsere Unterstützung der evangelischen Kirche Oesterreichs mit ihren zum Teil liberalen Vikaren rechtfertigen. Wenn Sie meine Zeilen genauer an- sehen, werden Sie das bestätigt finden. Uebrigens ! „schickt" die Vikare der Bund nicht, wie Sie „in das I Gebiet der Los von Rom-Bewegung einmal zwei tüchtige bewährte Brüder schicken" möchten, sondern er besoldet sie nur, nachdem das betreffende Presbyter rium

haben, um was es sich in der evangelischen Bewegung Oesterreichs eigentlich handelt. Das Entscheidende ist, daß die Katholiken aus ihrer Kirche austreten und sich zunächst äußerlich zur evangelischen Kirche halten. Denn nun erst kann ihnen das Evangelium gepredigt werden, vorher nicht. Ich brauche mich dafür gar nicht auf meine Kenntnisse österreichischer Verhältnisse zu berufen. Das ist doch bei uns im Reiche auch so. Ich frage: Gibt es irgend eine „christliche Gemeinschaft" im modernen Sinne, die der Mehrzahl nach aus Katholiken

, dem ich jetzt 21 Jahre angehöre, sondern ich würde mich sonst völlig um lernen und sagen müssen: „Armer Luther, daß du dich nicht dem Banne des Papstes gebeugt hast! Wenn man jetzt in der nachvatikanischen römischen Kirche gläubige Gemeinschaft im Evangelium haben kann, so hättest du sie doch in der vortridentinischen erst recht haben können." Aber eben: „ohne Los von Rom" gibts keinen Zugang zum Evangelium für die römischen Christen. Nur in der evangelischen Kirche Oesterreichs ist Platz für Evangelisation

, in der römischen nicht. Wenn einmal Ihre gläubigen Brüder ein Arbeitsfeld in Oesterreich suchen und finden sollten, so wird es in der evangelischen Kirche Oesterreichs sein, nicht in der katholischen. Sie werden den Weizen dreschen, den der Evangelische Bund hat einfahren helfen. Und damit komme ich zum dritten Punkte. 3. Sie fragen mich, ob ich Ihnen vom Evange lischen Bunde die Mittel auswirken würde, zwei tüch-. heran, ohne es zu bemerken, da die Häuser, aus dem Gestein der Umgebung erbaut, sich wenig

1
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1910/11_03_1910/TST_1910_03_11_4_object_6309052.png
Page 4 of 6
Date: 11.03.1910
Physical description: 6
ist uns jedenfalls, daß die katholische Presse über die Protest» Versammlungen der positiven Evangelischen gegen Drews ausführlich und in sympathischem Sinne berichtet hat. ? Die konservative Presse har den Evangelischen Bund schon : bei seiner Gründung nicht darüber in Zweifel gelassen, • daß er ihr als eine inittelparteiliche Kulturkampfoereini- gung erscheine und ihr nur in feiner innerkirchlichen Friedensarbeit sympathisch sei ... . Welche ernsten Gefahren der evangelischen Kirche von seiten des Ultra

- i montanismus noch drohen können, wenn man der katho lischen Kirche alle ihre gesetzlichen Rechte unbestritten läßt, vermögen wir wirklich nicht einzusehen. Wir be kennen uns als evangelische Christen zu dem BiSmarck- schen Satze: Ich fürchte das Zentrum überhaupt nicht! Die evangelische Kirche hat viel gefährlichere Feinde, nämlich den in dem ersten Aufrufe deS Evangelischen Bundes angeführten »Jndifferentismus und Materialismus unserer Zeit". Diese zerstörenden Mächte sind weit mehr zu fürchten

, als selbst die rstionalistische Theologie. Den Jndifferentismus aber bekämpfen zu wollen durch Ent- fachung eines Abwehrkampfes gegen eine Kirche, die wahrlich selber mit dem Jndifferentismus und Materia lismus genug zu schaffen hat, das halten wir nach wie vor für eine Verschwendung der Kräfte. In dieser Auf fassung werden wir nicht dadurch beirrt, daß auch einige i treue und aufrichtige Mitglieder der konservativen Partei zum Evangelischen Bunde halten. Wir möchten nur wün schen, daß sie wirklich in dieser Vereinigung

Bundes in der augenblicklichen Entfremdung mancher evangelischen Geistlichen und Beamten gegenüber der konservativen Partei; aber wir fürchten den Evangelischen Bund trotzdem ebenso wenig, wie das Zentrum, denn j wir vertrauen zuversichtlich darauf, daß die uns Ent- j fremdeten sofort zu uns zurückkehren werden, wenn sie j sich erst überzeugt haben, daß die Interessen der j evangelischen Kirche von der konservativen ! Parteinach w ie vor mit a l l er E nt s ch i e d en heit j vertreten

werden, entschiedener als von irgendeiner j andern Partei, und mit mehr Erfolg, als von einem ad hoe gebildeten „unpolitischen" Vereine .... Gerade die einseitige, das Gemeinsame der christlichen Kon fessionen verdunkelnde Agitation des Evangelischen Bundes macht es uns zur Pflicht, unsererseits von Zeit zu Zeit darauf hinzuweisen, was doch auch in der katholischen Kirche zur Belebung des christlich-religiösen Sinnes geleistet wird und wie der Liberalismus dagegen aufbäumt." Ein vereiteltes Attentat gegen König Fer

2
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1909/06_07_1909/TST_1909_07_06_2_object_6307356.png
Page 2 of 6
Date: 06.07.1909
Physical description: 6
, und in der Regel ziehen die Mütter ihren Töchtern dazu auch schwarze Kleider an, wie das Brandenburgische Kon sistorium sie für die protestantischen Konfirmandinnen vorgeschrieben hat. Das bemerkenswerteste Geständnis des Pastrso Kornrumpf ist, daß es bei der sog. „evangelischen Bewegung" hauptsächlich auf den Austritt der Katho liken aus ihrer Kirche ankomme, wenn sie sich zu nächst (oder immer?) auch nur äußerlich zur evan gelischen Kirche hielten. Nun ja, von den protestan tischen Berlinern halten

sich ebenfalls sicher 90 Per zent auch „nur äußerlich zur evangelischen Kirche". Ter evangelische Bund ist so fanatisch, daß ihm an der Schädigung der katholischen Kirche zweifellos noch mehr liegt, als an der Förderung des Protestantis mus. Die evangelischen Gemeinschaften haben andere Ziele. Ihnen liegt weniger an konfessionellen Zwecken,, Herde hüteten, dabei unermüdlich Wolle spinnend. Auf einem langen, schmalen Brette, das wie ein Griffbrett einer Guitarre aussieht und unter den rechten Arm geklemmt

tige, gläubige Laienbrüder nach Oesterreich zu schicken, und Oie scheinen das für eine Prinzipienfrage zu halten. Es ist aber nur eine Frage der Praxis. Jeden falls können Sie nur in eine evangelische Gemeinde schicken. Wollen Sie sie etwa zu Katholiken senden, so würde ich bitten, daß Sic diese Brüder erst in katholischen Gemeinden im Deutschen Reiche Er fahrungen sammeln ließen, aber nicht bei den halb- evangelischen Katholiken Berlins oder Hamburgs, son dern bei den Katholiken bei Echternach

oder im Eichs felde. Wer denen das Evangelium zu bringen weiß, der kann's auch den Oesterreichern bringen. Wollen Sie diese Brüder aber in evangelischen Gemeinden schicken, so ist das nur eine Frage der Praxis, und da ich gegen Ende dieses Monats im Aufträge des Evangelischen Bundes wieder unsere Glaubensge nossen in Mähren besuche, so werde ich mich danach umsehen, wo solche Arbeit einsetzen könnte. Wenn sie möglich und nötig ist, dann zahlt der Bund auch die Mittel. Aber die Schwierigkeiten

, die der lebendige Gott in unseren Tagen getan hat(l), ebenso groß wie die Erschließung der Türken für das Evangelium, nur daß wir in Oesterreich die Früchte zum Teil schon haben, die wir aus der mohammedanischen Welt noch erwarten. Preisen Sie mit mir den allmäch tigen Gott, der sich im Evangelischen Bunde das Werkzeug geschaffen hat (!), das Licht seines Evange liums hineinzutragen in die österreichischen Länder, die in der Gegenreformation von Rom aus mit Schwert und Feuer katholisch gemacht sind, denen

3
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1901/06_08_1901/TST_1901_08_06_1_object_6293694.png
Page 1 of 4
Date: 06.08.1901
Physical description: 4
haben wir längere Zeit nichts berichtet in der ausgesprochenen Erwartung, es möchte endlich eine zuverlässige Statistik bezüglich der Uebertritte veröffentlicht werden. Der K. K. evangelische Oberkirchenrath in Wien hat eine solche nun gegeben. Danach sind im Jahre 1900 zur evangelischen Kirche A. B. und H. B. 5058 Personen übergetreten, im Jahre 1899 waren es 6385, in beiden Jahren zusammen also 11.443. Bei weitem die meisten kamen aus der katho lischen Kirche, nämlich 10.746. Allerdings verloren

die evangelischen Kirchen durch Austritt in beiden Jahren 1578 Mitglieder, darunter 1380 an die katholische Kirche, die aber ihrerseits wiederum außer den obgenannten noch viele Mitglieder, deren Zahl allerdings nicht feststeht, an die altkatholische Kirche abgab. Der Gewinn der evan gelischen Kirche beläuft sich für 1899 und 1900 demnach auf 9865 Personen. — Wir müssten unehrlich sein, wenn wir sagen sollten, dass diese Zahl durch ihre Größe überrasche. Ja, sie allein würde nicht das Recht geben

! Fast der fünfte Theil verschmähte die kirchliche Trauung. Von 551 Eheschließungen wurden nur 454, d. h. 82 V» Percent kirchlich eingesegnet! Trotz des sogenannten Kaiser-Paragraphen! Von 1418 Beerdigungen wurden nur 771 unter Mitwirkung der evangelischen Kirche vollzogen. Confirmiert wurden 1002 Kinder; 8472 Personen wurde das Abendmahl gereicht. Wenn bei den letzteren die 1002 Confirmanden nicht inbegriffen sind, kämen auf die übrigen 69.000 Evangelischen nur 7470 Abend mahlsgäste oder 10'8

Vorsicht in der Beurtheilung jener „weltgeschichtlichen Stunde" hat also ihre volle Berechtigung gehabt. Trotzdem verkennen wir nicht, dass andere nicht zahlenmäßig zu messende Factoren in Betracht kommen. Dazu ist die sicherlich nicht unnöthige starke Machtentfaltung der katholischen Kirche, welche unverkennbar mehr als bisher zur Unter drückung der Bewegung aufgeboten wird, zu zählen. Dahin gehört die wichtige Thatsache, dass die bisherigen Ueber tritte Samenkörner sind, die bei einiger Keimkraft

auch sie sich, trotz ihrer Nüchtern heit, auf einem Holzwege und der „große Apparat der Hilfeleistung" wird auch nach dieser Richtung nur — Enttäuschung bringen." Anrl<rnö. Traurige Zustände bei den Evangelischen im Lanvbezirke Berlin. Nr. 33 der „Allgemeinen Evangelisch - Lutherischen Kirchenzeitung" enthält den Ephoralbericht der Kreissynode Berlin-Land II, der mit aller wünschenswerten Deutlichkeit die traurigen Zustände bei den Evangelischen in Berlin beleuchtet. Genannter Bericht ist im Auszuge wiedergegeben

4
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1890/29_09_1890/TST_1890_09_29_2_object_6277729.png
Page 2 of 4
Date: 29.09.1890
Physical description: 4
, welcher in diesen Ta gen, wie mehrfach erwähnt, in Stuttgart eine General versammlung gehalten, hat eine Reihe von Resolutionen beschlossen, die charakteristisch für den Geist sind, der diese Herren beseelt. Wir geben im Folgenden die Reso lutionen ihrem Wortlaute nach wieder und überlaffen es unseren Lesern, sich selbst den Kommentar dazu zu machen. Die Resolutionen zeigen auf'S Neue, daß die Herren des evangelischen Bundes in ihrem Fanatismus sich nicht wohl fühlen, wenn sie nicht die katholische Kirche

und die Katholiken angreifen. Auf den Katho likentagen wird bekanntlich umgekehrt in peinlichster Weise darauf geachtet, daß Nichts die Protestanten Ver letzendes vorkommt. Die Resolutionen des evangelischen Bundes haben folgenden Wortlaut: 1. Unsere Stellung gegenüber der römisch - katholi scheu Kirche. Von Seiten der römisch-katholische Bischöfe Deutschlands ist wiederholt ihre Bereitwilligkeit zum friedlichen Zusammenleben mit den Angehörigen anderer christlichen Konfessionen verkündet worden

, während der „Evangelische Bund" als Störenfried verklagt wird. Dem gegenüber müffen wir alle jene Friedensversiche rungen als vollständig werthlos betrachten, so lange die römische Kirche 1) den Anspruch erhebt, die alleinige Kirche Christi zu sein. und die Evangelischen als Ketzer und Empörer wider die göttliche Autorität verdammt; 2) so lange sie die in der evangelischen Kirche voll zogene Taufe und die evangelische Trauung als Grund lage der christlichen Ehe nicht rückhaltlos anerkennt; 3) so lange

sie auf der Forderung besteht, daß der selbst von Päpsten als unvereinbar mit dem kirchlichen Frie den bezeichnete Jesuitenorden und die ihm verwandten Orden und Kongregationen im Deutschen Reiche wieder zugelassen werden. 2. Protest gegen Zurückforderung des Jesuitenordens und verwandter Kongregationen. Die Zulassung des Jesuitenordens und der demselben verwandten Orden und Kongregationen in den deutschen Schutzgebieten er- erweckt in weiten Kreisen der evangelischen Kirche die Besorgniß

auf die Leitung und Einrichtung der Volksschule erneuert. In Erwägung, daß die Erfüllung dieser Forderungen im Linne des Ultramontanismus einer Auslieferung eines großen Theils der deutschen Schulen an die römische Kirche gleichkommen und darum )ie größte Gefahr für unser christliches Volksleben ent halten würde, protestirt die Generalversammlung des „Evangelischen Bundes" gegen diese Forderungen, will aber ebenso entschieden unter Zurückweisung aller auf Herbeiführung einer religionslosen Schule gerichteten

5
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1913/17_06_1913/TST_1913_06_17_2_object_6312766.png
Page 2 of 6
Date: 17.06.1913
Physical description: 6
und heimlichen Bündnisse zwischen den Nationalen und Klerikalen) sich durchaus auf der alten, beachtenswerten Höhe erhalten können. Nach den soeben mitgeteilten Veröffentlichungen des k. k. Oberkirchenrates sind im Jahre 1912 insgesamt 4867 Personen zur evan gelischen Kirche übergetreten (zur evangelischen Kirche A. B. 4245, zur evangelischen Kirche H. B. 622). Hievon kamen 4372 direkt ans der römisch-katholischen Kirche, von den übrigen wohl auch etwa die Hälfte auf in direktem Wege. Ausgetreten sind 1572

wird folgende Gesamtstatistik ge geben: Die Gesamtzahl der Uebertritte zur evangelischen Kirche seit dem Beginn der Los-vou-Rom-Bewegung be trägt nunmehr: 1898 1568, 1899 6385, 1900 5058 190 1 6639, 1902 4624, 1903 4510, 1904 4362, 1905 4855, 1906 4364, 1907 4197, 1908 4585 1909 5377 1910 5190, 1911 4891, 1912 4'67; zusammen 70.502! Auch das Jahr 1912 hat somit den Beweis dafür geliefert, daß die Uebertrittsbewegung zu einer dauernden Erscheinung im öffentlichen geistigen Leben Deutschöster reichs geworden

die eigentlichen Schwierigkeiten wurden dadurch nicht beseitigt. Bulgaren und Serben machen fortwährend ihre Vorbehalte, die einen wollen die Re vision des Vertrages, die andern sind dagegen. Beide erklären, daß es Lebensfragen gibt, bezüglich derer sie n icht von ihrem Standpunkte abgehen wollen und können. Vorläufig ist in Serbien das Ministerium Pasitsch dem Sturze nahe. Die Ergebnisse der „evangelischen" Bewegung in Oesterreich im Jahre 1912. Die Berliner „Täg liche Rundschau" vom 1. Juni, bekanntlich

das Haupt organ des Evangelischen Bundes und der Los-von-Rom- Bewegung, bringt über diese Los-von-Rom-Beweguiig in Oesterreich folgende „amtliche Mitteilungen": Die Uebertrittsbewcgung, die schon mit dem Jahre 1910 wieder einen erneuten und kräftigen Anstoß zur Aufwärtsbewegung erhalten, hat trotz aller sie im Jahre 1912 ungünstig beeinflußenden Umstände (hieher rechnen wir vor allem die völlige Inanspruchnahme des öffent lichen Interesses durch die auswärtigen Verwicklungen und die offenen

mit der neuzeitlichen sozialen Boden- und Wohuuugspolitik. Daß er eine völlig in der Gegenwart wurzelnde Kulturbewegung ist, zeigt auch eine cugverbündete Stel lung zur Fremdenverkehrsförderuug da, wo diese nicht oberflächliche, einseitige Jnteressenförderung, sondern eine weitschauende, soziale Einrichtung ist, wie in Tirol, wo der Landesverkehrsrat in Inns- läßt) 1262 der römisch-katholischen Kirche angeschlossen haben sollen. Sodann heißt es: „Die bedeutendste Zunahme der Uebertritte ist im Gebiet der Wiener

6
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1872/10_04_1872/TST_1872_04_10_1_object_6252485.png
Page 1 of 6
Date: 10.04.1872
Physical description: 6
. 2. Diejenigen zur Anmeldung, beziehungs weise zum Eintritte zu bewegen, welche, obwohl im Gemeinde bezirke ansässig, durch Menschenfurcht! abgehalten wer den, sich offen zu unserer Gemeinde, oder gar zur evangeli schen Kirche zu bekennen." (Man sieht, man will eine voll zählige Liste — ob auch solche darauf stehen, die sich nicht zur evangelischen Kirche bekennen — thut nichts, der Zweck heiligt das Mittel, Zweck ist: Gemeinoebildunp) „Die Ge meindebildung kann dann nur im Tiroler Landtag

daß gegen den Wortlaut des II. Artikels des Staatsgrund gesetzes die Evangelischen in Tirol, welche doch mit ihren Mit bürgern vor dem Gesetze gleich sind, einer andern Behandlung unterliegen, als die Evangelischen der andern Provinzen; in Erwägung, daß aiff Grund des Art. XIV. desselben Gesetzes den Evangelischen Tirols, ebenso wie denen der übrigen Länder Oesterreichs die volle Glaubens- und Gewissensfreiheit gewährt sein muß; in Erwägung, daß ihnen als Bekennern einer ge setzlich anerkannten Kirche auf Grund

Nummern smd portofrei. " ' Manuskripte werden nicht zurückgestellt Nr. Nf. Mittwoch IO. April SSt«. Die Evangelischen in und um Innsbruck. Es liegt ein in mehrfacher Beziehung für uns Tiroler merkwürdiges Aktenstück vor uns, das wir unsern Lesern in einem Auszuge mit wörtlichen Anführungen mittheilen wollen. Es ist der Rechenschaftsbericht, welchen die „Vorstehung der Evangelischen in und um Innsbruck", wie sie sich nennt, bei Herrn Anton Schumacher hier drucken ließ, und zwar wie es heißt

, „um der evangelischen Sache überhaupt, und insbeson dere dem Protestantismus in Tirol zu dienen." Die Vorstehung dieses „tirolischen Protestantismus" be steht aws folgenden vier Herren: Vorstand und Schriftführer: Cäsar Astfalk, kommerzieller Inspektor der Brennerbahn. I. Bei sitzer: Herman Andrich, Lithographieleiter bei Herrn Czichna. II. Beisitzer: Ferdinand Düttling, Faktor in der Wagnerischen Buchhandlung. Der Schatzmeister: Rudolph Heinrich, Direktor der Innsbrucker Gasfabrik. Als Ersatzmänner wurden Herr

Universitätsprofessor Dr. Wilmans und Dr. Schauberg ge wählt. Die III. Hauptversammlung wurde am 8. Dez. 1871 im „österr. Hof" gehalten, und am 2. Febr., also wieder an einem Muttergottesfeste, wurde von diesem „kleinen, aber, wie es bedeutungsvoll heißt, mit Rücksicht auf sein Domizil hoch- bedeutsamen evangelischen Gemeinwesen" der Bericht ver öffentlicht. Der in der II. Hauptversammlung beschlossene Aufruf zur Unterstützung habe erfreuliche Erfolgs gehabt, die „mithelfen werden, unser Ansehen als protestantischer Vorposten

7
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1905/22_09_1905/TST_1905_09_22_2_object_6299632.png
Page 2 of 4
Date: 22.09.1905
Physical description: 4
als ein heiliges und großes Sakrament vor Gott und der Kirche erklärt. Als diese Zeilen bereits in Satz gegangen waren, erhielten wir von wohlinformierter Seite eine Zuschrift über die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshvfes, welche die ganze Beweisführung des „Tagblatt" über die Auf hebung des Gesetzes vom 7. April 1866 und die Be rufung auf diesen hohen Gerichtshof über den Haufen wirft. Die Zuschrift lautet: Der Bau einer evangelischen Kirche in Gries vor dem Ve rw a l tun gsger ich ts Hofe

von der Anschauung aus, daß auch, wenn jenes Landesgesetz nicht aufgehoben worden ist, die Bauverweigerung dennoch nicht gerechtfertigt war. Das Landesgesetz verbiete nur die Bildung von evangelischen Kirchengemeinden ohne Zustimmung des Landtages, nicht aber die Ausführung von Gebäuden, welche nach vollzogener Bildung der Kirchengemeinde etwa als Kirchen zur Abhaltung des öffentlichen Gottesdienstes dienen sollen. Der Bau der Kirche, d. h. die Aufführung des Gebäudes sei der Bildung einer evangelischen Gemeinde

nicht gieichzuhalten, da in dieser Kirche öffentlicher Gottesdienst eben erst dann abgehalten werden dürfe, wenn die Bildung der Kirchengemeinde (wozu die Ge nehmigung des evangelischen Oberkirchenrates und der staatlichen Kultusverwaltung erforderlich ist) vollzogen sei, was in Gries noch nicht geschehen sei. Aus dem Gesagten ergibt sich klar, daß der Verwaltungsgerichtk- hof den Rechtsbestand des Landesgesctzes vom 7. April 1866 nicht geleugnet, sondern der Beschwerde der Evangelischen aus ganz

sagt. „Man kann nur annehmen, daß sich die „Stimmen" hier einen allerdings albernen Scherz erlaubt haben, denn im Ernste wird wohl kein Mensch glauben, daß sich eine gesetzgebende Körperschaft um den — Katechismus kümmern wird? Hier handelt es sich um eines der primitivsten Rechte gleichberechtigter Staatsbürger, das mit Institu tionen irgendwelcher Glaubensgenosienschasten gar nichts zu tun hat. Die katholische Kirche, die in einem normalen Staate stets nur als eine Privatvereinigung anzusehen

ist, kann und mag sich nach ihrem Katechismus richten, kein Mensch wird ihr das Recht ver wehren. Findet sie gläubige Schäflein, die ihr durch Dick und Dünn folgen, gut. Wenn nicht, ist das ihre Sache. Dem Staate obliegen andere Pflichten." Das ist zwar grob, aber auch dumm. Also die Kirche ist ein privater Verein, etwa wie ein Kegelklub oder ein Liederkranz, welcher den Staat nichts angeht! Ja das mag für Herrn Waranitsch der Fall sein, aber für Oesterreich mit seiner historischen Ent wicklung

8
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1906/16_10_1906/TST_1906_10_16_2_object_6304224.png
Page 2 of 4
Date: 16.10.1906
Physical description: 4
und schwarz-weiß-roten (reichsdeutschen) Fahnen und mit den Bildniffen Wolf, Schönerer und Dr. Luther geschmückt. Der Ausschuß des evangelischen Bundes zur Förderung der Los von Rom-Bewegung in Oesterreich aber beschloß am 9. März 1899 zu Dresden die Parole auszugeben, es handelt sich um eine religiöse Bewegung, die den nationalen Führern über den Kopf gewachsen ist. Das war freilich damals noch nicht wahr, denn bis Ende Juni 1899 hatten sich bei Schönerer 3252 zum Abfall von der kath. Kirche gemeldet

, der Oberkirchenrat in Wien konnte aber für die gleiche Zeit in ganz Oester reich 3185 Uebertritte für die Augsburger Konfession ver zeichnen. Allein in kluger Berechnung drängte der evan gelische Bund die Alldeutschen beiseite und die ganze Führung nahm Dr. Mayer in Zwickau in die Hände und ist der Leiter bis zur Stunde geblieben. Von da ab schreiben alle Organe des evangelischen Bundes: „Re ligiöse Bewegung", obfchon die Handlungen nicht ganz damit übereinstimmen, denn wenn bis zur Stunde bei allen Kirchweihen

ein Besuch in den neuen Pfarreien. Am 30. Sepi. 1906 war in einigen Pfarreien gar kein Gottesdienst, so in Weipert (Böhmen), wo man auf die Einweihung der Kirche wartet und in Stainz, das mit Landsberg, Voitsberg, Köflach - Eibeswald 250 Seelen zählt. Von anderen Pfarreien gilt folgende Tabelle von Besuchern (die in Klammern ge setzten Zahlen bedeuten die Seelenzayl von 1903, weil eine neuere nicht vorliegt, die anderen Zahlen sind die neuesten Angaben; wo wir konnten, haben wir auch bei der neuen Kirche

die Baukosten in Kronen beigefügt. Männer (M), Frauen (F), Kinder (K). Ort Leitmeritz, neue Kirche (300 S.) Krems, alte Kirche, über 500 S. Trautenau, neue Kirche, 530 S. Neutitschein (Turnsaal) 250 5. Braunau, neue Kirche, 70.000 X 330 S. Brüx, alte Kirche, 1150 S. Innsbruck, neue Kirche. 230.000 X 800 S. Haida (Böhmen), neue Kirche, 100.000 X, 300 S. Dux, neue Kirche, wohl über 70.000 X, 360 S. Mähr. Schönberg, alte Kirche, etwa 500 S. An zweiter Stelle wollen wir jene Orte auswählen, wo sogenannte

Vikariate mit Kirchen errichtet find, für deren Ausbau scharenweise nur noch entsprechende Gelder erwartet werden; auch da heben wir eine Reihe in Böh men, wo kein Gottesdienst am 30. September gehalten wurde: Boreslau, Podersam, Woratschen, Weschne; diese Kirchen würden jetzt wohl nicht mehr gebaut werden, wenn sie nicht schon stünden. Andere Orte: Ort Turn, Sandsteinkirche, über 500.000 Kronen, 1850 S. D. Gabel, neue Kirche, 100 S. Grottau (Böhmen), neue Kirche, 550 S. Falkenau, neue Kirche, 65.000

9
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1867/15_06_1867/TST_1867_06_15_14_object_6246298.png
Page 14 of 16
Date: 15.06.1867
Physical description: 16
ohne konstitutionelle Freiheit kein Oesterreich gibt, so ist die katholische Kirche die Todfeindin der Existenz des Kaiser staates von Oesterreich. (Ruf links: Das ist kein Zweifel!) Gegen eine solche Logik der Thatsache kämpfe an, wer immer will, sie lwgt einmal vor; lesen Sie die stenographischen Berichte vom Juni 1861 nach, dort werden sie diesen Satz finden. Wie ist nun aber das Verhältniß der katholischen Kirche, damit ich es kurz bezeichne, zur Staatsgewalt durch das Concordat normirt

? Der Artikel 1 des Concordates gibt uns eigentlich den Schlüssel in die Hand. Der Artikel 1 des Concordates erkennt nicht die katho lische Kirche, wie einst der sonst vielgerühmte Kaiser Joses II. als die herrschende im Reiche an, ja die Kirche wird nicht einmal als die Kirche der Majorität der österreichische Bewohner anerkannt, sondern was der Kirche hier in diesem Fundamentalartikel des Concordates gegeben wird, ist einzig und allein der Satz, daß der Kirche das Recht gegeben und beschützt

wird, nach den Anordnungen Gottes und nach den Bestimmungen des Kirchengesetzes zu leben. Ich frage Jeden bei seinem Gewissen: Was kann man weniger geben/ als die nothwendigsten Bedingungen der Existenz? Nehmen Sie der Kirche das, was der erste, der Hauptartikel im Concordate, ihr gibt, nehmen Sie ihr das Recht zu leben nach den Gesetzen, nach den Anordnungen ihres Stifters, und Sie haben die Kirche vernichtet; Sie werden nicht eine Revision, sondern Sie werden eine Per- secution gegen die Kirche proclamiren

. Diese Principien, auf welche die Kirche sich stützt und die im Cvncordate anerkannt werden, sind diejenigen, für deren Lebenskraft Millionen von Märtyrern ihr Blut ver gossen haben, und auch in Zukunft, ich hoffe es zu Gott, noch vergießen würden. (Ruse links: O nein! Bewegung.) Was hat die Kirche noch für ein Recht erhalten? In einem ferneren Artikel ist einfach ausgeführt, daß die Censur auch den Bischöfen gegenüber nicht mehr am Platze sei, aber noch mit der Beschränkung, „nur, wenn die Erlässe der Bischöfe

gegenüber noch einmal einführen? Wer sie nicht will, mutz auch mit dieser Bestimmung des Concordates einverstanden sein. Es würbe ferner einer der wichtigsten Vorwürfe dahin erhoben, daß das Concordat den gesauunten Unterricht den Händen der Kirche überantwortet habe. Es ist auch im Adreßentwurfe angedeutet, als ob der Kirche die ganze Le gislation im Unterrichtswesen sozusagen in die Hände ge geben wäre. Nnn frage ich aber einen Jeden, der die Natur der Concordates kennt, er möchte

10
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1862/07_02_1862/TST_1862_02_07_2_object_6242695.png
Page 2 of 4
Date: 07.02.1862
Physical description: 4
angestellt werden, ebenso wie an speciell evangelischen nur Protestanten, ist eine wohl begründete in der Natur der Sache liegende Forderung der Kirche, welcher, soviel uns bekannt, auch in Preußen vollstän dig Rechnung getragen wird. Wir sehen hieraus, daß in beiden Staaten in Oesterreich wie in Preußen, hinsichtlich des Ein flusses der Kirche auf die Schule, welche übrigens bei uns wie in Preußen Staatsanstalt ist, wesent lich gleiche Principien befolgt werden, und daß Oesterreich sowenig als Preußen

der Kirche ein Uebermaß des Einflußes auf die Schule einge räumt hat. Mit Ausnahme des Religionsun terrichtes und der religiösen Erziehung unter liegt sie ganz der allgemeinen UnterrichtSgesctz- gebung deS Staates. DaS kaiserliche Patent vom 8. April stellt eS im 8. 11 den Evangelischen beider Bekenntnisse in Oesterreich frei, aüf gesetzlich zuläßige Weise an jedem Orte nach eigenem Ermessen Schulen zu errichten, an diesel ben mit Beachtung der gesetzlichen Vorschriften Lehrer und Professoren zu berufen

über die niederen Schulen ist hiernach eben so gesichert, wie eS in Oesterreich daS Concordat bestimmt. Ueber die sittliche Führn» g der Volksschullehrer bestehen in Preußen sehr specielle Bestimmungen. — Die höheren Schulen, Gymnasien und Real schulen erster Klasse, stehen unter einer besondern Behörde, dem Provinzial - Schulcollegium, die Realschulen zweiter Klasse un ter der Bezirksregierung. Die Interessen der Kirche sind durch de» Religionslehrer, welcher immer ein Prie ster

werden. — Im 8. 12 bleibt die nähere Regelung deS evangelischen VolkSschulwescns vom kirchlichen Standpunkte der kirchlichen (protestan tischen) Gesetzgebung vorbehalten. — Der 8. 16 ei klärt, daß die Leitung der evangelischen Schulen und die AuS- *) Also soll in den evangelischen Schulen auch der Mathematik, Naturgeschichte, Geschichte u. s. w. der co nfessionelle d. h. protestan tische Charakter gewahrt werden? Das Concordat verlangte nur, daß der ganze Unterricht nach Maßgabe des Gegenstandes so behandelt

werde, daß er das Gesetz des christlichen Lebens den Herzen der Jugend einpräge. Übung der obersten staatlichen Aufsicht über dieselben nur Männern anvertraut werden könne, die dem einen oder dem andern evangelischen Glaubensbekenntnisse zugethan sind.*) Der 8. 19 gewährleistet den Evangelischen den Besitz und Ge nuß der für ihre Unterrichts;weck ^bestimmten Anstalten, Stiftungen und Fonde, und verweist Streitigkeiten über die Bestimmung und Verwendung von Schulvermögen an die kirch lich en Gerichtsbehörden

11
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1901/28_05_1901/TST_1901_05_28_2_object_6294439.png
Page 2 of 4
Date: 28.05.1901
Physical description: 4
'-Be wegung: „Der Uebertritt von der katholischen zu einer anderen Kirche hat für letztere doch nur dann ein Jnter- effe, wenn der Uebertretende sich einem bestimmten posi tiven Glaubensbekenntnisse, einer bestimmten Kirche an- 'chließt. Einen Angehörigen der katholischen Kirche letz terer abwendig zu machen, ohne ihm hiefür einen Ersatz mich Ausnahme in eine andere Kirche zu bieten, hat doch keinen Zweck. Aus Katholiken, die an der eigenen Kirche zweifeln, schlechte Anhänger der evangelischen Kirche

zu machen, wäre ein Unternehmen, durch welches nur der Inglaube gefördert würde. Der evangelische Bund ver- ritt aber kein bestimmtes positives Glaubensbekenntnis, er will den Bekenntnissen aller evangelischen Kirchen Deutschlands gerecht werden. Seine Bekehrungsversuche ommen deshalb auch nicht einer bestimmten Kirche zu gute, sondern einem unklaren Protestantismus, der vorzugsweise in der Negation besteht. Ein 'olches Bestreben zu unterstützen, kann nicht in der Auf gabe der Deutschen Adelsgenossenschaft

zu bleiben, die einen so glücklichen Ausdruck im Dreibunde gefunden haben. Das Verhalten Schöne- rer's und seiner Leute kann nicht dazu beitragen, diese guten Beziehungen noch zu verbessern. #tislan§+ Gegen den unklaren Protestantismus richtet sich ein Artikel des deutschen Adelsblattes, welches dem evangelischen Bund den Charakter eines christlichen, evangelischen und vornehmen Vereines abspricht. Das Blatt nimmt in folgender Weise gegen die Betheiligung des evangelischen Bundes an der „Los von Rom

Mannesalter von etwa 40 Jahren gestorben. Die Leiche wird auf den evangelischen Fried hof nach Dresden überführt. Hochgallmigg, 23. Mai. Heute nachmittags 2 ihr fand hier das Probeläuten des von .der Firma Graßmayr in Wilten erstellten neuen Geläutes statt. Es wurden zuerst die neuen Glocken nacheinander geläutet und zeigte sich, dass jede einzelne einen ganz reinen, vollen Ton hat. Hierauf wurde die große mit der witt eren, dann die mittlere mit der kleinen und dann alle drei zusammen geläutet, wobei

der katholischen Religion und der Kirche gehen in ihren Angriffen so weit, dass sie jede gute Sitte, jeden Anstand verletzen; sie treiben es so weit, dass man darauf eine gewisse Hoffnung setzen kann, es könne nicht mehr weiter gehen, da es allen anständigen Leuten zu viel ist."

12
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1908/10_11_1908/TST_1908_11_10_1_object_6306866.png
Page 1 of 4
Date: 10.11.1908
Physical description: 4
des Landtages zur Verhandlung. Der vom Abg. Bar. Moll erstattete Be richt lautete: >, » Der Landesausschuß hat an den Gemeindeausschtch. einen Akt über die angebliche Bildung einer evangelischen Kirchengemeinde in Gries bei Bozen abgetreten. Aus de« Akt geht hervor, daß eine evangelische Kirche in Gries gebaut und eröffnet worden ist. Die Gemeindevertretung von Gries spricht aus diesem Grunde die Befürchtung aus, daß damit auch schon die Bewilligung von seiten der poli tischen Behörde zur Abhaltung

des öffentlichen Gottes dienstes in dieser Kirche erteilt worden sei und wendet sich an den Landesausschuß mit der Bitte, die Rechte des Landes in diesem Belange zu wahren. Tatsächlich ist die Bewilligung des öffentlichen Gottes dienstes in diesem Falle abhängig von der Bildung einer selbständigen evangelischen Kirchengemeinde. Aus dem vorliegenden Akte selbst ist nicht ersichtlich, daß bei der politischen Behörde um die Bewilligung zu dieser Bildung eingeschritten worden sei, allein es wurde schon

X mit ZusteLuntz dezw. Post L L, - äftXiiltMri*: ohne Zustellung L «it Autzelluug bezw. Kost K 1L.— E1»-eL»e fhtuwmi 1# •eite. Sr. 259 Jahrgang XLVHI. Aiidrcas Avcll. [ Mor«e, 11. November Martin B. Die evangelische Kirchengemeinde in i^ries und der Tiroler Landtag. In der letzten Sitzung des Landtages am Samstag stand ein Bericht und Antrag des GemeindrauSschusses betreffend den Protest der Marktgemeinde Gries gegen die Bildung einer selbständigen evangelischen Kirchen gemeinde daselbst ohne Zustimmung

im verflossenen Jahre im Reichsrate eine Inter pellation eingebracht, worin die Regierung befragt wurde, warum sie dem wiederholten Ansuchen um die Bildung einer selbständigen evangelischen Kirchengemeinde noch nicht stattgegeben habe. Bei dieser Sachlage erachtet es der Gemeindeausschuß für seine Pflicht, seiner Rechtsüberzeugung Ausdruck zu geben, daß eine solche Bildung nicht ohne Zustimmung des Tiroler Landtages vor sich gehen könne vermöge Landesgesetz vom 7. April 1866. Nachdem dieses Landes recht schon

in zwei Fällen von der politischen Behörde miß achtet worden ist, stellt der Gemeindeausschuß den Antrag: Der hohe Landtag wolle beschließen: Der Tiroler Landtag verwahrt sich dagegen, daß unter Mißachtung des Landesgesetzes von der politischen Behörde die Zustimmung zur Bildung einer neuen evangelischen Kirchengemeinde in Tirol erteilt werde. Die liberalen Mitglieder des Gemeindeausschusses Dr. v. Walther und Dr. Stesenelli meldeten gegen diesen An trag ein Minoritätsvotum

13
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1910/14_06_1910/TST_1910_06_14_2_object_6309332.png
Page 2 of 6
Date: 14.06.1910
Physical description: 6
Ursache noch Berechtigung, meint sogar die „Rheinisch-Westphälische Zeitung". Aber noch mehr. Im Äbgeordnetenhause sind Interpellationen eingelaufen. Die Nationalliberalen fragten an: „Die im Osservatore Romano in Nr. 146 d. I. veröffentlichte Borromäus-Enzyklika mth'dit Schmähungen der evangelischen Kirche, ihrer Reformatoren und der der Reformation zugetanen deutschen Fürsten und Völker. Welche Maßregeln gedenkt die königliche Staatsregiernng zu ergreifen, uni den durch die Veröffentlichung

dieser Enzyklika be drohten konfeffionellen Frieden in Preußen zu sichern? Die von der konservativen Fraktion mit Ausnahme der katho lischen Abgeordneten v. Gescher und Wol'owski eingebrachte Inter pellation lautet: Was gedenkt die königliche Staatsreg ierttug zu tun, um durch die preußische Gesandtschast beim Vatikan oder auf anderem Wege solchen Beschimpfungen der evangelischen Kirche, wie sie in der Enzyklika des Papstes vom 26. Mai enthalten sind und die den konfessionellen Frieden ernstlich gefährden

, wirksam entgegenzutreten?" Und post festum, wie immer, kam dann noch die freikonservative Fraktion mit einer Interpella tion : „In der päpstlichen Enzyklika vom 26. Mai 1910 sind un erhörte Beschimpfungen der Reformation, der Reformatoren und der evangelischen Kirche enthalten. Ist es der königlichen Regierung bekannt, daß ein Teil der katholischen Presse Preußens diese Enzyklika im Wortlaut abgedruckt hat und daß sic zweifellos bestimmt ist, _ allen Katholiken bekannt zu werden. Was gedenkt

durch die Publikationen des Evangelischen Bundes zu tun?" Und wirklich diese und ähnliche Publikationen — ich erinnere nur beispielshalber an den englischen Krönungseid — richten sich direkt gegen die katholi sche Kirche, gegen ihr Oberhaupt und ihre Mitglieder und gegen ihre Institutionen. Die Borromäus-Enzhklika aber wendet sich weder gegen die Protestanten noch gegen ihre Kirche; sie faßt gar keine bestimmte, außerhalb der römischen Gemein schaft stehende Religionsgenossenschaft ins Auge, son dern sie wendet

Seit« 2 , Nr. 132. von „Rebellio Lutherana" sprach, da hatten die deut schen Protestanten mehr weniger Recht, die Aus führungen des Papstes auf ihre Kirche und ihre Kirchenstifter zu beziehen. In der Borromäus-En- zyklika ist auch nicht ein Wort enthalten, das auf Deutschland und seine Reformatoren hinzielte. Mit der deutschen Reformation beschäftigte sich der heil. Karl Borromäus fast nur auf dem Konzil von Trient, und der Mordanschlag auf ihn ging ja nicht von den deutschen Reformatoren

14
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1868/04_04_1868/TST_1868_04_04_6_object_6248134.png
Page 6 of 8
Date: 04.04.1868
Physical description: 8
§ 14, wo es heißt: „Für die Evangelischen beider Bekennt nisse sind bei Regelung und Handhabung ihrer kirchlichen Angele genheiten ohne Ausnahme lediglich und ausschließend die Grund sätze ihrer eigenen Kirche maßgebend. „In Ehesachen haben vorläufig die Bestimmungen des allge meinen bürgerlichen Gesetzbuches über Ehehindernisse und Ehever bote in Wirksamkeit zu bleiben. Nach Feststellung des materiellen und formellen protestantischen Eherechtes und nach Kundmachung

, auch in der Schule durchgeführt werden. Die Regierung leitete die Schule durch die Geistlichkeit, durch die Diözesan-Schulen- ! oberausseher und die Gymnasien, wie bekannt, bis zum Jabre 1848 I durch Gymnasialdirektionen, an deren Spitze auch in der Regel ka- ! tholische Geistliche standen, allein sie ließ doch nicht die Kirche die I Schule leiten, sondern sie leitete sie durch Vorschriften, welche es I eben der Kirche unmöglich machten, den katholischen Unterricht zu I einem warmen katholischen Unterricht

erfloffen ist am 8, April 1861, also nach dem Oktober-Diplome und nach dem Februar-Pa tent, gleichwohl ohne irgend welche Mitwirkung konstitutioneller Faktoren, welches nichisdestoweniger von der liberalen Partei mit Freuden begrüßt und immer als ein gütiges Gesetz angesehen und Widersprüchen gegenüber anstecht erhalten worden ist. In diesem Patente kommen unter andern folgende sehr merk würdige Paragraphe vor (liest): „§ 11. Es steht den Evangelischen beider Bekenntnisse stei, auf gesetzlich zulässige

Weise an jevem Orte nach eigenem Ermessen Schulen zu errichten, an dieselben mit Beachtung der gesetzlichen Vorschriften Lehrer und Professoren zu berufen und den Umfang und die Methode des Religionsunterrichtes selbst zu bestimmen. Der Unterricht in weltlichen Gegenständen ist den evangelischen Schulen im gleichen Maße, wie es bezüglich der katholischen Schulen der Fall ist, gemäß der allgemeinen Unterrichtsgesetzgebung zu er theilen, jedoch mit vollständiger Wahrung des konfes sionellen Charakters

." „§ 12. Die nähere Regelung des evangelischen Volksschul wesens vom kirchlichen Standpunkte bleibt der kirchlichen Gesetz gebung vorbehalten," einer Gesetzgebung, welche nach einem früheren Paragraphe durch die Synode unter Genehmigung Sr. Majestät geübt wird. § 16 bestimmt, daß in dem Ministerium für die evangelischen Kultus- unv Unterrichtsangelegenheiten eine eigens Abtheilung er richtet werden soll, welche zu besetzen sei mit Männern evangeli schen Glaubens. „Die Leitung der evangelischen Schulen

15
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1907/16_04_1907/TST_1907_04_16_2_object_6304866.png
Page 2 of 4
Date: 16.04.1907
Physical description: 4
genug zutrauen. Gbbs, 15. Apr. Gestern nachm, stellte sich der liberale Kandidat für den 8. Landbezirk, Herr Bürgermeister Egger von Kusstein, als Kandidat vor und entwickelte sein Programm. Er enthielt sich dabei in lobenswerter Weise aller gehässigen Ausfälle gegen Religion und Kirche, nur die Christlichsozialen kamen nicht immer ganz unbehelliget dem Serlesberge bei Matrei) eine Kapelle zu bauen und zu dotieren. 1529 Die evangelischen Stände legen auf dem Reichs tage zu Speyer ihre Protestation

stiftet eine Kaplanei in der Kirche zu den heil. Schutzengeln in Stufels (Brixen). 1735 Johann Graf v. Wolkenstein stiftet die Expofitur zu St. Maria in Wolkenstein. 1816 Durch kaiserliche Entschließung wird das adelige Damenstift zu Innsbruck wieder hergestellt. durch. Die Versammlung selbst war ziemlich gut besucht, aber eine nennenswerte Anzahl solcher Wähler, die auch bei der Wahl für ihn eintreten, dürfte er sich wohl nicht erworben haben, und wurden auch die empfehlenden Worte des Herrn Lehrers

Stadler ziemlich kühl entgegengenom» men. Der Octspfarrer interpellierte den Kandidaten be treff seiner Stellung zu den die Kirche berührenden Fragen, für welche dieser zwar in gut kirchlichem Sinne einzu treten versprach, aber da er nun einmal der von der frei sinnigen Partei aufgestellte Kandidat ist, so würde er wohl in der Erfüllung dieses Versprechens von seiner Partei stark beeinflußt werden. Es ist daher zu wenig Gewähr für ein entschiedenes und verläßliches Eintreten für die kirchlichen Fragen

Flugschrift, wer die Taten des christlich- lichsozialen Gemeinderates der Stadt Wien und des christlich sozialen Landtages von Niederösterreich kennt, muß erklären, daß die christlichsoziale Partei jederzeit eine gerechte und freund licheHaltung gegenüber den evangelischen Christen eingenommen hat. Wann möchte sich die «Reichspartei und die christlich sozialen Agitatoren aus Wien endlich einmal herbeilaffen gegen uns katholische konservative Tiroler eine „gerechte und freundliche Haltung* einzunehmen

in einer Stärke von etwa 40 Mann im Wiener Gemeinderate vertreten war, befanden sich unter den christlichsozialen Ge meinderäten 7 Protestanten. Heute, wo wir die Mehr heit im Gcmeinderate besitzen, bestehen die gleichen er freulichen Verhältnisse. Die Zahl der evangelischen Vertreter ist auch heute noch eine außerordentlich große, sie ist im Verhältnis viel größer, als der Prozentsatz der evangelischen Bevölkerung. Einer der evangelischen Gemeinderäte gehört sogar dem Ge meinderatspräsidium als Schriftführer

16
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1906/31_10_1906/TST_1906_10_31_1_object_6304125.png
Page 1 of 4
Date: 31.10.1906
Physical description: 4
, ist unsere Christenpflicht im Hin- ; blick' aus die Integrität unserer Kirche und im Angesichte * unserer Bürgerpflichten gegen den Staat, die Obrigkeit und ihre Spitze, den Kaiser!" • . Ein Sturm der Entrüstung brach gegen den pflicht bewußten und kaisertreuen Pastor aus. Die „Los von Rom" - Gesellen terrorisierten die meisten evangelischen Kreise. Der „Verein evangelischer Glaubensgenossen A. B." sprach dem kaisertreuen Dr. Johanny „sein tiefstes Be dauern" aus. Schon die Nummer vom 22. Dez. 1898

österreichischen und antidynastischen Regungen der Natio nalen sind ihm verhaßt. Johanny rügt den Mißbrauch ber evangelischen Kirche für vaterlandsfeindliche Zwecke." Wegen dieser Gesinnung nannte auch die Berliner „Tägliche^unhWrm"Scheren konfessionelle Leitartikel im Bureau des^EWmqMchen Bundes gemacht werden) Dr. Johanny einen „protestantischen Judas" Ir! In dem vom k. k. Staatsanwalte zitierten Notizbuch Everlings steht wörtlich folgende Stelle: „Johanny ist kaisertreu, spricht warm vom Kaiser, der einzige

oder altkatholische Kirche — wohl zweifellos das frivolste, aber auch, wie der Verlauf der Bewegung zeigt, aussichtsloseste." Die ständigen Angriffe des Pastors Dr. Schmidt (Bielitz) in der „Evangelischen Kirchenzeitung sür Oester reich", des „Oesterreichischen Protestanten", der Hörer der k. k. evangelisch-theologischen Fakultät in Wien, brachten Dr. Johanny zum Schweigen. Unter all den Altprote stanten, die in richtiger Auffassung ihrer staatsbürger lichen Pflichten gegen die „Los von Rom" - Gesellen Stellung

, daß das hohcnzollerische Oesterreich baldigst entstehen werde. Die österreichischen Altprotestanten aber mißbilligten zum größten Teile das politische Hasardspiel, teils, weil , sie überzeugte Oesterreicher waren, teils, weil sie durch diesrs landesverräterische Gebaren der Neuprotestanten staats polizeiliche Unannehmlichkeiten sür die evangelische Kirche befürchten. Als daher das Gerücht austrat, daß der Kaiserjubiläumstag (2. Dezember 1898) zum Uebert ritts tag der Alldeutschen auserjehen sei, verwahrte

sich bei der an diesem Tage stattgefundenen Einweihung der prote stantischen Kirche in Wien - Währing der Pastor Dr. Johanny in flammenden Worten gegen das frivole Ge baren der Apostaten. Er sprach damals wörtlich: „Die evangelische Kirche hat keine Sympathien mit jenen Be strebungen. die unter der Devise ,Los von Rom!' den Uebrrtritt zum Protestantismus als politisch- Demonstra tion propagieren. Gegen jeden Mißbrauch unseres teuren B^kernflmffes zu illoyalen und antivaterländischen Zwecken >, seier^hi'zu' protestieren

17
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1914/09_04_1914/TST_1914_04_09_3_object_6314761.png
Page 3 of 6
Date: 09.04.1914
Physical description: 6
sind. Die bayerische Staatsschuld betrug Ende $ 1913 insgesamt 2,588.691,735 Mark gegen Mark 2,478.639,645 Ende 1912. Me die Protestanten die Mischchen aufsassen, zeigen einige bemerkenswerte .Sätze des protestanti schen „Westfälischen Pfarrerblattes" in einer vor kur zem erschienenen Nummer; es heißt darin: „Hat der katholische Bräutigam einer evangelischen Braut evan gelische Kindererziehung versprochen, so wirke man dahin, daß der Bräutigam evangelische wird und den Austritt aus der katholischen Kirche

gerichtlich voll zieht. Wir müssen es jedenfalls den gemischten Braut leuten mit aller Deutlichkeit sagen, daß eine sichere Bürgschaft für die evangelische Erziehung der Kinder nur der Uebertritt des katholischen Bräutigams zum evangelischen Glauben ist. In Mischehen mit katholi scher Mutter ist dem Vater rechtzeitig das Gewissen zu schärfen und.eventuell auch die katholische Mutter zum Uebertritt zur evangelischen Kirche zu bringen. Wenn wir bei den unmündigen Kindern auf Erziehung im evangelischen

Glauben dringen, so ist nicht einzusehcn, WrstN wir bei der mündigen katholischen Mutter oder dem Vater nicht auf Uebertritt zur evangelischen Kirche halten sollten!" — • Dieser intensiven protestantischen Propaganda gerade beiden Mischehen entsprechen auch die Erfolge. Wie m Schneiders Kirchlichem Jahrbuche 1913 S. 525 betont wird, gewinnt aus dem Gebiete der Mischehen die evangelische Kirche un aufhörlich an Boden. In Westfalen wurde 1910 der katholische Borsprung geringer (40.696 evangelische

gegen 46.663 katholische Kinder), ebenso in der Rhein provinz, .wo der Regierungsbezirk Düsseldorf wachsende Ergebnisse im evangelischen Sinne ergab, mit 89.061 evangelischen und 96.660 katholischen Kindern sowie in Westpreußen. Ganz verschwand er in Ostpreußen. In Posen minderte sich der evangelische Borsprung, dagegen stieg in Schlesien das evangelische Mehr von rund 14.000 int Jahre 1905 aus fast 16.000 im Fahre 1910. Außerordentlich groß ist der evange lische Ueberichuß an Mischkindern in Berlin

18
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1903/19_02_1903/TST_1903_02_19_7_object_6297084.png
Page 7 of 8
Date: 19.02.1903
Physical description: 8
in Stainz, herausgegeben von Pfarrer Fritz May in Cilli". Dieses ergeht sich in wütenden Angriffen auf die katholische Kirche und ihre Bekenner, und scheut in Anbetracht des „heiligen Zweckes" auch vor Verleumdungen und Verdächtigungen nicht zurück. Ein Beispiel bietet der heftige Ausfall gegen Professor Michelitsch, welcher ohne weiteres beschuldigt wird, der Verfasser der Broschüre „Zwölf Gewisiensfragen eines ,Los von Rom'-Bummlers" zu sein, und der infolgedessen mit allerlei „evangelischen" Liebens

haben kann." Wahr ist, daß ich mir keine schamlose Entstellung der Tatsachen zuschulden kommen ließ, daß ich über die Ehe kein mir in den Mund gelegtes „klassisches Urteil" abgegeben habe, sondern daß ich über dieses Sakrament der katholischen Kirche und über die Frauen mit größter Hochachtung denke. Es ist endlich unwahr, daß Profeffor Dr. Michelitsch eine recht vhantasievolle Erzählung geschrieben habe, in welcher er in der ihm eigenen Art erzähle, wie er als Gymnasiast mit eineni evangelischen Schulkollegen

eine viel zu geräumige Kirche gebaut worden, welche schon für die zu gewinnenden protestantischen Seelen berechnet sei; ein Haus nach dem andern gehe aus protestantischem in katholischen Besitz über; bei Volksmissionen hätten die Patres ungescheut gepredigt, die Katholiken sollten nichts bei Protestanten kaufen und sich nicht an einen Tisch mit ihnen sehen; man sei seiner Sache schon so sicher, daß ein Kaplan stegesgewiß ausrufen konnte: „In zehn Jahren ist kein vrotestantischer Vikar mehr in X., dafür sorgen

Kirche gezeigt, wie auch dankbar anerkannt wird, daß den Protestanten gegen über von der katholischen Bevölkerung und den Behörden jederzeit und überall, namentlich bezüglich der Abhaltung ihrer Gottesdienste und Einweihung ihrer Gotteshäuser Toleranz geübt wurde. Ortenburg, 23. Juni 1908 Marktgemsindeverrvaltung. Diem, Bürgermeister." Wer ist nun als Hetzer entlarvt? Die „Klerikalen" oder die Münchener „Los von Rom"-Stürmer? Die Freunde der Leichenverbrennung macken immer wieder den unmöglichen

Versuch, Fälle zu ermitteln, in welchen die Leichenverbrennung die Billigung der katholischen Kirche gefunden habe. In dem Katechismus Leiche verbrannt würde, und der Erzbischof von Mailand bestimmte hierzu, daß der Wille des Toten, allerdings ohne kirchliche Zeremonie, erfüllt werden sollte." Diese Nachricht wurde seitens des Erzbischofs von Mailand als voll ständig erlogen bezeichnet. Jesuiten. Am 1. Dezember 1901 behauptete daß „Grazer Tag- blatt", daß am Jesuitengymnasium in Kalksburg

19
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1886/19_07_1886/TST_1886_07_19_1_object_6270985.png
Page 1 of 4
Date: 19.07.1886
Physical description: 4
waren während ihrer zweitägigen Berathung nicht in der Lage, über die Ansichten der evangelischen Mittel- paitei durch legitimirte Vertrauensmänner sich zu unterrichten; deßhalb ist ein Aufruf zu Stande gebracht worden, welcher die Gegensätze innerhalb des Protestantismus zurücktreten läßt, um nur auf die Bedrohung der deutschen evangelischen Kirche durch die den Maigesetzen entzogene Papstkirche das Augenmerk aller Protestanten zu lenken. Man bezeichnet den Ausruf als eine Kundgebung des evangelischen Bewußtseins

auch mit aufgerufen werden, oder rechnet man dieselben nicht zum deutschen Volk? Man will, so heißt es, Stellung nehmen gegenüber der jetzigen Kirchenpolitik des Reichskanzlers. Wir sind sehr gespannt dar auf ob der Aufruf, auch wirtlich in einer allgemein verständlichen Sprache die Spitze gegen den Reichskanzler und dessen Kirchen politik kehren wird. Es soll in dem Ausrufe die Bedrohung der evangelischen Kirche durch die den Maigesetzen entzogene Papstkirche geschildert werden. Tie Maigesetze waren doch früher

" entschieden bekämpft. Das Organ des Abg. Richter schreibt ferner: „Während der zweite Theil des Aufrufes, welcher von den inneren Verhältnissen der evangelischen Kirche handelt, in wesent lichen Stücken unseren Beifall hat, bedauern wir lebhaft die Sprache des ersten Theiles desselben. Der Protestanten-Verein tritt damit aus dem Rahmen eines religiösen Vereines heraus, und begibt sich auf das allgemein politische Gebiet. Jemand, der vorgibt, für den Frieden zu wirken, darf in einem Staate

Fanatismus zu verzeichnen, diesmal ausgehend vom Protestantenverein. Die „Voss. Ztg." brachte folgende Mittheilung. „Am Donnerstag und Freitag (24. und 25. Juni) war hier die Delegirtenversammlung des Protestanten-Vcreines ver sammelt, um die durch den Kopp'schen Gesetzentwurf geschaffene kirchenpolitische Lage zu besprechen. Die Delegirten waren in ihrer Mehrheit der Ansicht, daß eine Stellungnahme gegenüber der jetzigen Kirchen-Politik des Reichskanzlers umsomehr im Bunde mit der evangelischen

, die allen denjenigen den nachträglichen Anschluß ermöglicht, welche in der Reforma tion eine befreiende religiöse That erblicken. Es bedarf hiernach kaum der Erwähnung, daß die Delegirten mit ihrem Aufruf nicht bezwecken konnten, Bestrebungen Vorschub zu leisten, welche, durch einen Bruchtheil der konservativen Partei des preußischen Landtages gedeckt, eine größere Selbstständigkeit der evangelicheu Kirche fordern, um dieser ein päpstliches Gepräge zu geben. Der Aufruf wird in den nächsten Tagen

20
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1910/08_08_1910/TST_1910_08_08_2_object_6309338.png
Page 2 of 6
Date: 08.08.1910
Physical description: 6
werden, eine Absage an die Enzyklika. So bucht auch die gesamte liberale Presse den Erlaß des Ministers. Der Erlaß wird als ein neuer Akt in der Reihe der „Demütigungen"" angesehen, die sich der Heilige Vater anläßlich der Publikation der Enzyklika gefallen lassen müsse. Das leistet sich der Minister im gleichen Aktenstück, in dem er den ernsten Willen der Regierung zum Schutz der Rechte der evangelischen Kirche hervorhebt. Wie steht es denn mit dem Schutz der katholischen Kirche? Ist die katholische Kirche

kennen nun die Farbe dieser wohlumschlossenen Hülle und es hängt nur von uns ab, den verkappten Feind ferne zu halten. Wir stehen nicht an, der festen Hoffnung Aus druck zu geben, daß sich kein katholischer Tiroler Lehrer als williges Werkzeug zur Untergrabung der von unseren Vorfahren unversehrt überbrachten heiligen Grundsätze hergeben wird. Trau, schau, wem! Zum Erlaß an den protestantischen Kirchenrat. Der Minister für Kultus und Unterricht hat auf die Beschwerdeeingaben des k. k. evangelischen

Ober kirchenrates wegen der Borromäus - Enzyklika eine liebevolle Antwort gegeben und damit auf die Schmerzen der Protestanten ein Pfläster'chen gelegt. Wenn wir von den unwesentlichen Redensarten aü- sehen, ist der Hauptgedanke der Antwort in folgenden zwei Stellen niedergelegt: In der ersten wird gesagt, die Regierung könne es „nur a u f d a s l e b h a f t e st e bedauern, daß, wie aus den Ausführungen dieser Berichte (des evangelischen Oberkirchenrates) hervor- geht, die durch die erwähnte

Enzyklika in evange lischen Kreisen hervorgerufene Beunruhigung in folge der Aufnahme dieses Rundschreibens in römisch- katholischen Amtsblättern österreichischer Diözesen noch eine Steigerung erfahren hat und daß sonach letztere Maßnahme, wenn dieselbe auch unter Umständen erfolgte, welche es erkennen lassen, daß ihr, wie dies auch von autoritativer Seite bereits spontan erklärt wurde, jedwede aggressive Tendenz gegen die evangelische Kirche ferngelegen ist, doch zu den zahlreichen, aus diesem Anlasse

entstandenen Miß deutungen und Irrungen neue hinzu gefügt zu haben scheint"". Dann wird dem protestantischen Ober- kirchenrat die Versicherung gegeben, die Regierung sei sich „ihrer Pflicht, die evangelische Kirche und die Angehörigen derselben in den ihnen gesetzlich gewährleisteten Rechten zu schützen, wohl bewußt, wie sie auch entschlossen ist, innerhalb ihres gesetzlichen Wirkungskreises und ihrer Machtsphäre jede tatsächliche Verletzung der klaglosen und guten Be ziehungen zwischen den einzelnen

21