1,474 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1873/20_01_1873/TST_1873_01_20_3_object_6254435.png
Page 3 of 4
Date: 20.01.1873
Physical description: 4
als k. k. Landesgerichtsrath nach Feldkirch zu begeben, in Anerkennung seines verdienstvollen Wirkens und aus Dankbarkeit das Ehrenbürgerrecht ver liehen. — x Von derTalfer, 17. Jänner. (Studenten ohne Professoren.) Es ereignet sich jetzt in Rom etwas, was wirklich einzig in seiner Art und der neue» Herrscher würdig, und wieder einmal mehr beweist, daß die Revolution oder der Liberalismus nur zerstören, aber nicht ausbauen kann. Es war in Rom eine Universität, Sapienza genannt, vielleicht die erste in der ganzen Welt

, die „unter der tyrannischen Herr schaft der „ultramontanen" Finsterniß und Un wissenheit" herrlich blühte, sowohl was die Anzahl der Schüler, als auch was die Menge der Fächer, die da vorge tragen wurden, und ganz besonders was die Wahl von aus gezeichneten Professoren anbelangt. Aber kaum hatte die Re volution von Rom Besitz genommen, und die Minister Correnti und Scialoja den öffentlichen Unterricht in ihre Hände genom men, ging's mit der Universität schnell bergab, und sie steht jetzt im Vergleiche zu den übrigen

) keine Professoren. Am 10. d. M. versammelten sich im Hofe der Universität 200—300 Studenten nur gegen diesen elenden Zustand der Studien zu protestiren, zogen daun eine Inschrift mit den Worten: „Die Univer sität fordert Unterricht" hochtragend zum Unterrichts- minister, wo sich eine Deputation zu ihm begab und Abhilfe dieses Mißstandes verlangte, da ja auch die Schultaxen so enorm hoch wären und sie sogar für die vergangenen Jahre nachzahlen müßten, und die nothwendigen Lehrfächer nicht hören könnten

. Der Minister antwortete, daß er eine Entschei dung an die Universität senden würde, und die Studenten kehrten wieder ganz ruhig zurück. Der Rektor der Universität richtete bald darauf einige Worte an die Studenten, worin er ihnen die Schwierigkeit zeigte, die Universität mit den fehlen den Professoren zu besetzen, und schloß seine Rede mit den Worten, indem er zur Eintracht ermahnte, um die Kleri kalen nicht lachen zu machen. Die „Klerikalen" werden nicht lachen, obwohl in der Universität Dinge vorgehen

, die höchst komisch sind, wohl aber bedauern sie es, daß diese welt berühmte Universität so tief herabgesunken ist, daß die Stu denten eine Rundreise machen müssen, um Professoren zu fin den, und daß der Rektor ihnen empfehlen muß, den „Kleri kalen" nrcht Anlaß zum Lachen zu geben. — Die ministerielle „Opinione" bestätiget vollkommen den eben erwähn ten Mlßftand der römischen Universität, und fügt noch bei. daß die Einschreibungen von Studenten in diesem Jahre sehr mager ausfielen, und sagt, daß, wenn's

1
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1872/11_11_1872/TST_1872_11_11_1_object_6253289.png
Page 1 of 4
Date: 11.11.1872
Physical description: 4
der philosophischen Fakultät lautet: „Protest der philosophischen Fakultät der Universität. Hoher Landtag! In der Sitzung des h. Landtages vom 5. Nov. l. I. wurde von der Majorität der Mitglieder eine Interpellation an die hohe Regierung eingebracht, welche den Zweck hat, das dem derzeitigen Rektor der Universität Innsbruck kraft des § 3 lit. c. der Landesordnung zustehende Recht als Mitglied des Landtages zu fungiren, aus juristisch gänzlich unstichhalti gen Gründen streitig zu machen. Im Hinblicke

auf diese Inter pellation hat es der Herr Landeshauptmann für nöthig und zulässig gefunden, seiner ihm gesetzlich obliegenden Pflicht, dem Rektor unserer Hochschule das Handgelöbniß abzunehmen, niht nachzukommen, ungeachtet dieser unter Hinweis auf das Gesetz zweimal die Vornahme jenes Formalaktes gefordert hatte. Gegen dieses anmaßende und unwürdige Verhalten des die Ehre der Universität so empfindlich verletzenden Herrn Landes hauptmanns hat der Rektor in entsprechender Form protestirt. Und wahrlich

gegen das große Staatsganze Ausdruck gab, für dessen Ansehen und Größe einzutreten die Universität Hu ihren erhabensten Pflichten zählt. Berufen durch Förderung der Blüthe des geistigen Lebens die Majestät des Staates und seine Autorität auf dem Throne zu erhalten, protestirt das Professoren-Kollegium der gefertigten Fakultät gegen die in der bezeichneten Interpellation und in dem Verhalten des Herrn Landeshauptmanns liegende Aufleh nung gegen das bestehende Recht und die dadurch bewirkte Ausschließung

des Rektors der Universität von der Theilnahme an den Verhandlungen des Landtages. Zugleich erneuert das selbe das bereits durch den Rektor gestellte Verlangen, der Herr Landeshauptmann wolle seiner Pflicht genügen und dem gesetzlichen Vertreter der Universität im Landtage das Handge löbniß abnehmen. Rach einstimmigem Beschluß des Professoren- Kollegiums gefertigt. Vom Dekanat der philosophischen Fakul tät der Universität Innsbruck, am 8. Nov. 1872." Gegen dieses Schriftstück ergriff Baron Dipauli

tät der Auflehnung gegen die Regierungsgewalt geziehen. Der Schlußsatz, das Begehren nämlich, artet geradezu in eine un gestüme Forderung aus, wie selbe an Untergebene gestellt werden mag, die aber die diesem hohen Hause gebührende Ach tung verletzt. — Wenn man nun bedenkt, welche Opfer für die Kompletirung der Universität Land und Landtag gebracht ha ben, so fehlen mir die Worte, um das Vorgehen zu bezeichnen, mit welchem die Herrn Profefforen der drei weltlichen Fakul täten diesem nämlichen

2
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1880/10_01_1880/TST_1880_01_10_4_object_6263408.png
Page 4 of 6
Date: 10.01.1880
Physical description: 6
auseinander, wie diese Wünsche zur Ausführung gelangen sollen. Nach dem Grundsätze des „Beati possidentes* weigern sich begreiflicher- maßen die Deutschen Böhmens, die Prager Universität ohne Weiters ihren böhmischen Landsleuten zu überlasten. Diese ha ben ein solches Verlangen auch niemals gestellt. Sie sagen: Zwar hat Kaiser Karl IV. die Prager Hochschule zunächst für die Söhne des Landes errichtet; aber wie damals schon ein nicht unbedeutender Theil der Bewohnerschaft Böhmens zur deutschen Sprache

und Nationalität hielt, so umfaßte zu jener Zeit das Reich des großen böhmischen Königs auch noch weite Gebiete von Schlesien, der Lausitz, der Mark, selbst von dem jetzigen Sachsen und Baiern, wo unbestritten deutsche Volksstämme saßen; dann war Karl IV. auch deutscher Kaiser und gedachte in seinem Stiftungsbriefe ausdrücklich auch der aus dieser seiner Stellung hervorgehenden Pflichten und stiftete darum an seiner neuen Universität vier „Nationen", deren Kollegien und akademische Ver bindungen nebeneinander

und miteinander bestehen und die Wiffenschasten bearbeiten sollten. Dennoch war offenbar und laut allen historischen Zeugnisten und wie sich daS aus der Natur der Dinge von selbst ergab, von allem Anfange an die böhmische Nation die mächtigste und zahlreichste der Universität, nicht blos war die Schüler und die Proststoren betraf, sondern auch bezüglich der materiellen Sub sistenzmittel, welche von Seiten des Kaisers wie der Großen des Reiches zu Gunsten der hohen Schule gestiftet worden. Weder

, und auf der Universität sprach der Eine oder der Andere, Profestor wie Schüler, lateinisch. Dieses Verhältniß nun wollen die böhmischen Nationen auch für di« Zukunft gelten lasten; die Güter der Universität, ihre Kavitalien. Sammlungen und sonstigen Einkünfte sollen ein ein heitlicher Ganzes bleiben, die bestehenden Einrichtungen den Fa kultäten und sonstigen Kollegien belasten, und nur die einzige Abänderung dahin getroffen werden, daß die böhmische Sprache in allen Beziehungen gleiche Berechtigung und gleiche

von Prüfungen oder gar Differtationen in böhmischer Sprache ist ihnen ein abscheuliches Gräuel. Dieselben haben nicht blos beim Unterrichts-Ministerium eine breit motivirte Denkschrift gegen diese Erweiterung des Universitätspersonals eingegeben» sondern kämpfen auch in der Publizistik mit allerhand Verdrehungen der Wahrheit, mit bitterbösen Anklagen und handgreiflichen Verleum dungen und verlangen, daß sie in ihrem bisherigen alleinigem Besitze der Universität geschützt und für die böhmische Nation

3
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1877/18_04_1877/TST_1877_04_18_3_object_6259600.png
Page 3 of 4
Date: 18.04.1877
Physical description: 4
Philosophen weihten der Muttergottes-Statue von Foje in der Jesuitenkirche ein silbernes Herz; in demselben waren die Namen der am 17. Dezember graduirten Philosophen hinterlegt; in der Ueberschrift, die man auf das Herz setzte, war das Versprechen der Vertheidigung der Lehre von der unbefleckten Empfängniß Mariä enthalten. Den gleichen Charakter trugen auch die Verordnungen, daß jedes Studienjahr der Universität mit dem Heiligengeist-Amte begonnen und mit einem feierlichen Gottesdienste geschlossen wer

den sollte; ferner die Bestimmungen, daß für verstorbene Uni versitätsglieder, das kaiserliche Haus, Wohlthäter u. s. w., Gottes dienste zu halten und zu diesen alle Universitätsglieder einzuladen seien; weiters hatte sich die Universität an der Fronleichnams prozession zu betheiligen, sowie andere Feste feierlich zu begehen; um Ostern wurden die Studierenden durch einen Anschlag an der schwarzen Tafel ermahnt, ihrer Verpflichtung durch Empfang der hl. Sakramente nachzukommen, und wessen Beichtzettel man gelte

, der wurde zu einer nochmaligen Beichte verhalten u. s. f. In solchem Geiste und unter solchen Umständen hatte also die Universität ihre Laufbahn begonnen, und Niemand wird be haupten können, daß ihr Ansehen und ihr Glanz in der ersten annulliren würden. Darauf habe er (Derby) bemerkt, die Mei nungsverschiedenheit zwischen England und der Türkei sei so groß, daß eine fernere Erörterung nutzlos sei, und er sehe nicht ein, wodurch das britische Kabinet den anscheinend unvermeid lichen Krieg abwenden könne

und glücklich ist derselbe fast durchgehends in der Behandlung der Frauen, deren ihm gar manche sammt den jungen Sprößlingen die Erhaltung des Lebens verdankt. Nicht Zeit weniger groß gewesen sei, als später. Für den guten Ruf der Universität in der ersten Zeit ihres Bestehens spricht unter Anderem auch die Menge der Gesuche, in denen die Hochschule um ihr Gutachten in theologischen Fragen und juridischen An gelegenheiten angegangen wurde. Diese Gesuche wuchsen mit unter zu einer so großen Anzahl heran

, daß den Ansuchenden die Alternative gestellt werden mußte, eine Zeit lang zuzuwarten, oder ihre Anfragen ohne Entscheid zurückzunehmen. Der theolo gischen Fakultät war überdies im Jahre 1684 vom Bischof von Brixen die Bücherzensur für Innsbruck übertragen worden. Außerdem spricht für den außergewöhnlichen Ruf der Universität in dieser Zeit auch der große Zulauf von Studirenden des Jn- und Auslandes. Aus den ersten 30 Jahren führt de Luka 63 Akademiker des fremden Adels auf. Probst bemerkt hiezu

4
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1877/17_04_1877/TST_1877_04_17_2_object_6260013.png
Page 2 of 4
Date: 17.04.1877
Physical description: 4
katholischen Partei im Landtage, Oberlandesgerichtsrath Georg Lienbacher. Bericht über seine und seiner Parteigenossen Thätigkeit im Reichsrathe. Schließ schlag jedoch nicht durchdrang. Mit dieser a. h. Entschließung sah man die Universität als bewilliget an, und begann mit Er richtung derselben. Die finanzielle Seite der Universität war freilich noch keine glänzende; doch half man sich in der ersteren Zeit, da sich manchmal ein kleines Defizit zeigte, dadurch, daß man deit Gehalt des Fecht

- und Tanzmeisters herabsetzte und Sparsamkeit empfahl. Wie man später diesem Nothstände abzu helfen suchte, werden ivir gelegentlich bemerken. Daß übrigens die Auslagen für die Universität Anfangs dennoch bestritten werden konnten, erklärt sich zum Theile auch daraus, daß nicht alle Fakultäten zu gleicher Zeit errichtet, und für die einzelnen Fakultäten nicht so viele Professoren aufgestellt wurden. Denn zunächst wurden in den Jahren 1670 und 1671 zwei Professoren für das philosophische Studium aufgestellt

. Im Schuljahre 1671/72 kamen hiezu noch zwei Professoren für scholastische Theologie; die Lehrkanzeln für Philosophie und Theo logie wurden den Priestern der Gesellschaft Jesu übergeben. Im nämlichen Jahre noch wurde eine Lehrkanzel für die Juris prudenz und im Jahre 1674 eine solche für die Medizin er richtet, so daß im Schuljahre 1674—75 zum ersten Male Vor lesungen in allen 4 Fakultäten gehalten wurden. Im Jahre 1677 war die Einrichtung der Universität bereits so weit ge diehen, daß 15 Doktoren, davon

der philosophischen, 4 an der juridischen und 2 an der medizi nischen Fakultät lehrten. Daneben bestand ein italienischer und ein französischer Sprachlehrer, ein Fecht- und ein Tanzmeister. Demnach fehlte der Universität also nur noch eine eigent liche Stiftungsurkunde, welche ihren Bestand sichern und ihre Organisation im Einzelnen bestimmen sollte, sowie die päpstliche Bestätigung, die für eine katholische Universität unerläßlich war. Beide Urkunden wurden noch im nämlichen Jahre 1877 erwirkt. Am 26. April 1877

unterzeichnete Kaiser Leopold das Dokument, betreffend die Stiftung der Universität zu Innsbruck. In dieser Stiftungsurkunde hebt der Kaiser hervor*), er fühle sich nach dem Beispiele seiner Vorfahren, die von jeher die Wissenschaft zu fördern bestrebt gewesen, umsomehr zur Grün dung der Universität in Innsbruck bestimmt, als viele früher katholische Universitäten leider nunmehr ketzerisch seien, und über dies andere ketzerische Universitäten errichtet werden. Und da selbst die bestehenden katholischen

5
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1877/17_04_1877/TST_1877_04_17_3_object_6260014.png
Page 3 of 4
Date: 17.04.1877
Physical description: 4
in Aachen. — Felix, Freiherr von Los in Terporten. — Johann Lerzer, Landlagsabgeordneter in Tannhausen. — August Lucius in Erfurt. — Ludwig Marbe, Advokat-Anwalt in Freiburg. — Dr. Ed. Marcour in Mainz. — Dr. W. Molitor, Domkapitular in Speyer. — Dr. Moufang, Domkapitular in Mainz. — A. Meyer-Riemsloh, Hofbesitzer in Riemsloh. — N. Racke in Mainz. —- Rochus von Rochow in Dresden. — Freiherr v. Schierstädt * zenz XI. — zu Innsbruck — eine vollständige Universität zu errichten beschlossen; diese genieße

der Universität erwählt worden war, mit dem Ersuchen, sich beim heil. Vater für die Konfirmation der Universität zu ver wenden. Am 28. Juli 1677 unterzeichnete der Papst die Konfir mations-Bulle*), in welcher er dem Wunsche des Kaisers und dem Ansuchen der Stände mit Freuden entgegenkommt. Der hl. Vater konfirmirt in dieser Urkunde zunächst die Universität als solche und bestätigt dann den einzelnen Universitätsgliedern die Privilegien, welche sie auf Grund von Zugeständnissen oder Gewohnheit geniefeen

in keine Stelle der hl. Schrift mehr hineinzulegen, als aus ihr herauszulesen, so leicht sich manche explikative Gloffe machen würde: ferne allen polemischen Seitenhieben in nobler ' Ruhe und im Selbstbewußtsein der Wahrheit und des Wiffens setzen, den Beschlüssen des Konzils von Trient und anderen Ver ordnungen des apostolischen Stuhles zuwiderlaufen"; der Papst bestätigt ferner der Universität das Recht, die Studierenden, nachdem ihre Kenntnisse und ihr sittliches Verhalten erprobt, zu allen akademischen

Graden zu befördern, „wenn die zu Promo- virenden in die Hand des Bischofes von Brixen oder seines Generalvikars das Glaubensbekenntniß nach der Formel des Kon zils von Trient ablegen"; desgleichen gibt er dem Bischof von Brixen die Vollmacht, in Verbindung mit dem Rektor der Uni versität die Statuten abzufassen, und fügt, nachdem er betont, daß die verliehenen Privilegien von Niemanden der Universität streitig gemacht, noch ihre Einrichtung durch irgendwen umge ändert werden könne

, bei, „daß alle Lehrer, Doktoren, Lektoren und Professoren der Universität am Beginne eines jeden Jahres oder beim Wiederbeginne der Studien in die Hand des Orts- Ordinarius das katholische Glaubensbekenntniß nach den vom apostolischen Stuhle vorgelegten Artikeln abzulegen und sich da-' nach eidlich zu verpflichten haben, nichts, was gegen den Glau ben oder gegen die guten Sitten sei, zu lehren", worüber eben derselbe Ordinarius zu wachen habe. In diesen beiden Urkunden war nun der Universität zu Innsbruck

6
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1879/12_11_1879/TST_1879_11_12_2_object_6261986.png
Page 2 of 4
Date: 12.11.1879
Physical description: 4
. Pallotti als Nuntius nach Brüssel geht. In den Verhandlungen, welche die sem Ergebniste vorausgegangen sind, haben der Papst und der Kardinalstaatssekretär Nina hervorgehoben, daß die belgischen Bi schöfe in dem Schulstreite, der für sie eine Rechtsfrage einschließe, sich nicht anders hätten verhalten können, als sie es gethan, wenn sie nicht ihre heiligste Pflicht hätten verletzen wol- Pfeifenberger'sche Haus angrenzenden Garten in das vormals sogenannte Josephshaus hinüber an der Ecke

der Universitäts- straße. Gegenwärtig Jesuitenkloster ist es in jenen Zeiten zur Wohnung für wohlhabendere Studenten eingerichtet. Von da gelangt er in das damalige Gymnasium, d. h. zur jetzigen Uni versitäts-Bibliothek, kommt dann über den inneren Treppengang in die Dreifaltigkeitskirche, überschreitet deren Chor und sieht sich unmittelbar auf dem langen Korridor des ersten Stockes der jetzigen Universität oder des damaligen großen Jesuitenkollegiums. Der weitere Weg zur Hochschule führt ihn über die Brücke

der Angerzellgasse durch den Gang des Franziskanersklosters (denn als solches diente der größte Theil des späteren Theresianums und des heutigen Gymnasiums), durch die Franziskanerkirche und durch den alten Wappenthurm über den Bogengang der Hofgaffe in die ausgedehnten Räume der Hofburg. Er muß die Hofburg, freilich nicht das jetzige Gebäude, passiren, wenn er unter Dach zur Universität will. An ihrem unteren Ende, in der Gegend, wo jetzt die Brücke zur Reitschule sich befindet, kommt er auf einem Gange

über die damals noch vorfindlichen Reste von Stadtgraben und Stadtmauer endlich zu dem Musensitze hinüber. Die Universität stand an der Stelle des jetzigen sogenannten „Neugebäudes", des nunmehrigen Sitzes der Statthalterei, des Oberlandesgerichtes und des Regierungsarchives. len; die belgische Regierung aber erklärte, daß sie von der Ein führung des neuen Schulgesetzes unter keinen Umständen hätte Abstand nehmen können. Jndeffen stimmten beide Theile darin überein, daß man die Gegensätze nicht auf die Spitze

. Ansehnlich ist der alte Universitäts bau eben nicht; dem bezeichneten Neugebäude, welchem er seine Stelle hat abtreten müssen, steht er an Umfang ziemlich nach. Er weist zu Anfang des vorigen Jahrhunders, da wir ihn be suchen, bedeutende Spuren von Beschädigungen auf, die ihm bei dem im Jahre 1690 stattgehabten Erdbeben zugefügt wurden. Darüber schütten die alten Tagebücher der Universität, insbeson dere jene der theologischen Fakultät, welche mir zu Gebote stan den, ihre Klagen aus. Lehrer

7
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1877/05_05_1877/TST_1877_05_05_7_object_6260036.png
Page 7 of 8
Date: 05.05.1877
Physical description: 8
Vorschläge praktisch erproben imb über die dabei gemachten Er fahrungen einem künftigen Katholikentage berichten. Graf Leo Thun ersucht, die Debatte über diesen Antrag bei der Kürze der Zeit möglichst zu beschränken. Zu Ziffer 1: Der engere Anschluß der katholischen Studi- renden untereinander, ergreift »tuä. gar. Xaver Mayrhofer v. Grünbühl das Wort. Derselbe weist auf die erfreuliche Thatsache hin, daß jüngst an der Wiener Universität ein geselliger katholischer Studentenverein trotz

der obwaltenden Hinderniffe gegründet worden ist. In diesem Punkte sei das gläubige Land Tirol den anderen Ländern vorausgegangen, indem dort schon seit Jahren eine katholische Verbindung an der Universität be stehe. um die Jugend Tirols vor den Gefahren der Hochschule zu schützen und im Glauben der Väter zu erhalten. Es wäre traurig, wenn nicht an jeder österreichischen Universität ein sol cher Verein gegründet werden könnte. Er bittet um Unterstützung solcher Bestrebungen. (Lebhafter Beifall.) Hierauf trat

, sondern die Konfcssionalität des gesammten Unterrichtes eine Nothwendigkeit sei. (Stürmi scher Applaus.) Ziffer 2 wird angenommen. Zu Ziffer 3 begründet Professor Rosenthal seinen Antrag auf Errichtung einer freien katholischen Universität in Oesterreich. Er beantragt die Bildung eines speziellen Komit^s. welches dem nächsten Katholikentag über die geeigneten Mittel zur Grün dung wenigstens einer freien katholischen Universität zu berich ten hätte. Graf Leo Thun bemerkt, nach dem Versammlungsrechte höre der Katholikentag

mit dem Tage seiner Beendigung zu existiren auf, er könne also kein Exekutivkomitö bestellen und der Antrag sei daher in dieser Form nicht zulässig. Daß die Errichtung einer freien Universität auch für Oesterreich ein Bedürfniß ist, darin stimmen mit dem Redner der Berichterstatter und die ganze Versammlung überein. Damit wird die Sitzung um 2 Uhr 30 Minuten geschloffen. Sektion für das katholische Leben. Die zweite Sitzung eröffnete der Obmann Baron Gagern gestern um 6'/ 4 Uhr Abends. Herr Aumayer

9
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1877/12_03_1877/TST_1877_03_12_3_object_6259174.png
Page 3 of 4
Date: 12.03.1877
Physical description: 4
wollen wir bemerken, daß selbst Herr Christ, welcher als Präsident der Plenarversammlung auch hier Anfangs den Vorsitz führte, durch die Ausführungen mehrerer Redner gedrängt, gestand, daß das Vorgehen der prot e st i renden Korporationen ein inkonsequentes gewesen sei. Der genannte Herr versuchte jedoch, die Pro teste einfach durch den Hinweis auf die Aeußerung eines Theo logen zu rechtfertigen, der sagte, daß die hiesige Universität eine katholische sei. Dem gegenüber wurde erinnert, daß dieses gleich

am Beginne der Plenarversammlung ausgesprochen worden sei; Niemand habe dagegen einen Protest beantragt, und die Be rathungen seien ungeachtet dieser Aeußerung 2'/* Stunde allge mein fortgesetzt worden. Hierauf wußte der Präsident nichts zu erwidern und bat, man möge ihn durch die Wahl eines neuen Präsidiums seiner unangenehmen Stellung entheben, was auch geschah. Sofort wurden die Komitö-Mitglieder gewählt und die Veröffentlichung eines Aufrufes beschloffen, der heute auf der Universität angeschlagen

, daß ein Theologe den Antrag auf einen feierlichen Gottesdienst einbrachte, so erwiedern wir, a) daß dieser Antrag nicht nur von den Corps „Athcsia" und „Gothia" unterstützt sondern auch von dem weitaus größeren Theile der übrigen Anwesenden angenommen wurde. Die Gegen probe lieferte ein Resultat, welches allgemeine Heiterkeit her vorrief. b) Wenn ein Gottesdienst die ganze Feier zu einer kleri kalen Demonstration gestaltet, dann waren auch die Jubelfeste der paritätischen Universität Bonn (1868

), der Universitäten Wien (1865) und München (1872), ja dann waren auch die Gründungsfeierlichkeiten der jüngsten Schwester - Universitäten Agram (1864) und Czernowitz (1875) klerikale Demonstrationen. 5. Wenn man aber den Ausdruck eines Redners bei der Motivirung des Antrages, „daß Innsbruck eine kath. Universität sei", anders sich zu deuten bemüht, so weisen wir eine solche Interpretation entschieden zurück. Eine Universität wird im ge wöhnlichen Sprachgebrauche katholisch genannt, wenn alle oder doch weitaus

der Plenarversammlung gewählten Vertreter der theologischen Fakultät Simon L e b l, stuck. tüeol. Vidi! Huber, d. Z. Rektor. Nach all dem ist die Uneinigkeit unter den Studierenden offenbar durch Mißverständnisse hervorgerufen, welche für alle billig Denkenden nun als behoben erscheinen. Mögen sich die Herren, unbeirrt durch jene Hetzer, möglichst bald wieder zur Verherrlichung unserer Landes-Universität vereinen. Vivat aca- demia! Pereat diabolus ! Innsbruck, 10. März. (Zur Wahl in Terlan.) Der „Bote" verhöhnt

10
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1878/18_02_1878/TST_1878_02_18_2_object_6261357.png
Page 2 of 4
Date: 18.02.1878
Physical description: 4
versitätskirche ein feierliches Requiem für Pius IX. statt. Das selbe war veranstaltet von der Universität und zwar von der ganzen Universität, nicht etwa bloß von Seiten der theologischen Fakultät wie in Innsbruck. Der Rektor Magnifikus hatte dazu durch Anschlag an das schwarze Brett die Studenten schaft eingeladen. Der akademische Senat war in Amtstracht erschienen, überhaupt hatte man nichts unterlassen, um der Welt offen zu zeigen, daß die Universität als solche das Requiem ver anstaltet

habe. Wie bei allen Trauerfeierlichkeiten, welche in Wien bei dieser Gelegenheit gehalten worden find, so war auch hier die Theilnahme eine ungemein starke, auch von Seiten der Studentenschaft. Soviel mir bekannt ist, ist die Universität Wien allen anderen Universitäten, wie es sich geziemt, mit diesem Bei spiele vorangegangen und hoffentlich wird keine österreichische Universität vor der ersten des Reiches zurückbleiben wollen. — (Unser verehrter Korrespondent übersieht die Kleinstäd terei unserer gelehrten Herren, die sich fürchte

» würden durch die Veranlassung eines Gottesdienstes ihren Nimbus als Leuchten der modernen Wissenschaft einzubüßen. — Uebrigens müssen wir hier ergänzen, daß bei dem feierlichen Requiem am Donnerstag: in der Pfarrkirche Se. Eminenz Herr Regierungs Rath Dr., v. Dänischer, d. Z. Rektor Magnifikus dev Universität Inns bruck, anwesend war. Die Red.) * 4 - * Bevor die Leiche des Papstes beigesetzt wurde, nahm man: von seinem Gesicht und seinen Händen Gypsabdrücke. Auch wurde die Leiche in vortrefflicher Weise photographirt

11
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1873/03_02_1873/TST_1873_02_03_2_object_6254792.png
Page 2 of 4
Date: 03.02.1873
Physical description: 4
der Universitätsbehörden, wodurch den Universitäten Wien und Prag der von ihren Stiftern Carl IV. und Ru dolf IV. ihnen deutlich verliehene katholische Charakter genom men wurde, berathen. Die Kardinäle Fürst Schwarzenberg und Ritter v. Rauscher traten für Wahrung des katholischen Charakters — wie bei der liberalen Majorität des Hauses vorauszusehen war — erfolglos ein, der Sieg blieb dem kon fessionslosen Liberalismus und wir haben seit 28. Jänner keine Universität mehr in Oesterreich, die einen katholischen

nicht aus dem ganzen Lehrkörper ohne Unterschied der Fakultäten auf der Universität gewählt werde. Roch drei mal nahm der Kardinal Fürst Schwarzenberg das Wort, doch alle seine Anträge auf Wahrung des katholischen Charakters der Universität scheiterten an der liberalen Majorität des Hauses, nachdem Minister Stremayr für den Gesetzentwurf eingestanden war. Der mit dem Gesetzentwurf betraute Ausschuß beantragte dann noch eine Resolution, dahingehend, daß das Herrenhaus die Erwartung aussprechen solle

, die kaiserliche Regierung werde auf geeignetem Wege die Einverleibung der evangelisch- theologischen Fakultät zu Wien in die Universität bewerk stelligen. Gegen diese Resolution sprach Kardinal Rauscher, er wies darauf hin, daß die Protestanten schon lange vor den Dezembergesetzen Alles, was sie wünschten, erlangt, da schon Kaiser Franz I. die evangelisch-theologische Fakultät errichtet und ihr alle Rechte der Universität gegeben habe, nie aber habe ein protestantischer Fürst sich beifallen laffen

, an einer prote stantischen Universität eine Fakultät für katholische Theologie einzuführen. Weiters bemerkt Redner, daß die katholisch-theo logische Fakultät durch eine Einverleibung der protestantisch- theologischen Fakultät in eine Stellung käme, die sie von sich tveisen müffe. Berichterstatter v. Miklosich sprach für die Re solution und gegen Rauschers Behauptungen, worauf die Re solution abgelehnt wurde. Darauf wurde die zweite und dritte Lesung des Gesetzentwurfes und derselbe vollends angenommen

12
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1879/28_07_1879/TST_1879_07_28_3_object_6262683.png
Page 3 of 4
Date: 28.07.1879
Physical description: 4
. Heute 5 Uhr früh verschied nach kurzer Krankheit — in Folge einer Rückenmarkentzündung — der Landtags-Abgeordnete Herr Johann Kraiser, Gutsbesitzer in Niederndorf. Die Begräbniß erfolgt am Dienstag %8 Uhr. * ^Ernennung.) Der ordentliche Professor an der Czerno- witzer Universität, Dr. Friedrich Bering, wurde zum ordentlichen Professor des Kirchenrechtes an der Universität Prag ernannt. * (Aufgefundene Leiche.) Die Leiche des im Lanser See ertrunkenen Mathias Plattner ist gestern aufgefunden

noch ein und die andere Spezial karte hinzufügen wollte. * (Die Reste eines Elephanten.) Im Berliner zoologischen Garten ist jüngst der große indische Elephant Boy krepirt, und wurde das Skelet desselben von dem Präparator der königlichen Anatomie Wickersheimer präparirt. Bei dieser Präparation hat sich noch ergeben, daß die zwei vom Knochenfraß durchfreffenen Rippen, die fünfte und sechste der linken Seite, schon längere Zeit vor dem Tode des Thieres gebrochen waren, und daß das arme Thier also, ohne daß Jemand eine Ahnung

, da sie an sehr vielen Stellen große Löcher zeigt. Zwei große Wagen waren nöthig, um die kolossalen Massen Fleisch nach der Abdeckerei zu schaffen. Die Haut hatten acht Menschen nicht ver mocht, auf den Wagen zu heben und hatte man erst Pferdekräfte in Anspruch nehmen müssen. Mit Ausschluß der Knochen, die im zoologischen Garten verblieben sind, um präparirt zu werden, hatte der Kadaver ein Gewicht von 42 Zentnern; die Haut allein wog 12 Zentner und hatte an der dicksten Stelle, am Bein, etwa 2 Zoll Durchmeffer

13
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1876/27_11_1876/TST_1876_11_27_3_object_6258203.png
Page 3 of 4
Date: 27.11.1876
Physical description: 4
einen Appell an die Unversität, „die mit allen Mitteln zur Bestimmung der Zeit ausgerüstet ist und von der man wohl gar leicht — wie in Wien — den ersten richtigen Mittagschlag verlangen könne." Als Vorstand des physikalischen Kabinetes der Universität be dauert der Unterzeichnete, so sehr er den übrigen Ausführungen des Autors im Wesentlichen beipflichtet im Abrede stellen zu müssen, daß die Mittel zur Bestimmung der Zeit auf der Uni versität vorhanden seien. Es befindet sich zwar in dem physika lischen

und den Stu- direnden zu rathen, eine andere Universität zu besuchen. Innsbruck. 24. November 1876. Dr. L. Pfaund ler. Professor der Physik." Es ist richtig, daß dieser Rath sogar an der schwarzen Tafel affigirt war. Aus dieses Vorgehen hin ist es dann erklärlich, daß die Universität Hörer verliert und endlich ein einzelner Student dem Staate und dem Lande so theuer kommt, daß die Existenz der Hochschule gefährdet er scheint. Wir brauchen nicht auszuführen. wie groß der mate rielle Schaden wäre

, welcher daraus vor Allem der Stadt Innsbruck erwachsen würde. Wir können aber auch nicht umhin zu sagen, daß in hiesigen Bürgerkreisen über dieses Vorgehen gerechter Unwille herrscht. Zugegeben, daß der Universität von maßge bender Seite die nöthige Berücksichtigung nicht gewidmet wird, so ist es doch gewiß, daß ein Universitätsprofessor das nicht da durch erzwingen darf, daß er den Studenten räth. an eine andere Universität zu gehen. Das ist eben nicht die richtige Weise, um für die Hochschule nützlich

14
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1877/19_04_1877/TST_1877_04_19_2_object_6259269.png
Page 2 of 4
Date: 19.04.1877
Physical description: 4
die Angelobung der Ehrfurcht gegen den Rektor, des Gehorsams gegen die akademischen Sta tuten, und der Beförderung der Ehre der Anstalt; bei theologi schen Promotionen kam unter Anderem noch das Versprechen dazu, die Theologie von den „albernen Lehren der Scholastiker zu säubern" (sie!) — Das Alles wirft kein günstiges Licht auf diese Periode der Universität, in der sich der „freie Geist" einen zweifelhaften Ruhm an der tirolischen Hochschule bereitete. spondenz zufolge hat der russische Geschäftsträger

der h. Regierung seine Begründung findet, so läßt sich doch andererseits nicht verkennen, daß dadurch eine ruhige, eingehende gründliche Berathung der wichtigsten An- Mehr Glück schien die Auflösung der Gesellschaft Jesu für die materielle Seite der Universität zu bieten, indem die Be sitzungen der Gesellschaft zunächst zur Bestreitung der Universi tätsauslagen verwendet, und später aus denselben ein eigener Studienfond gebildet wurde, während die Bücher der Jesuiten der Universitätsbibliothek zugewiesen

wurden. Daß das Eindringen dieses „freien" Geistes und die neuer dings auftauchenden Uneinigkeiten unter den Professoren den Ruf der Universität in Tirol nicht heben konnten, versteht sich von selbst. Doch verlor dieselbe auch bald an Glanz in ihrem Auf treten gegen Außen. Denn im Jahre 1783 wurde die Universität zu Innsbruck in ein Lyceum umgewandelt, das aus zwei Fakultäten, der theo logischen und philosophischen bestehen sollte; nebstbei wurden aber auch noch die Rechte (von zwei Profefforen

) und Chirurgie (von drei Professoren) gelehrt. Die Gesammtzahl der Professoren be lief sich auf zwölf. Da meist die früheren Profefforen beibe halten, oder ihnen geistesverwandte angestellt wurden, so wurde das Lyceum in Tirol nicht beliebter, als es die Universität ge wesen war, umsomehr als gerade das Lyceum sich den Neuerun gen des Kaisers Josef II. ebenso geneigt zeigte, als Tirol ihnen abgeneigt war. Dem Volke von Tirol mag wohl die Anstellung von Professoren „ohne Rücksicht auf Nation und Religion

15
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1875/03_02_1875/TST_1875_02_03_4_object_6256797.png
Page 4 of 4
Date: 03.02.1875
Physical description: 4
«alen der hiesigen Universität eingetragen zu werden. Es brachten nämlich die Hörer der hiesigen Hochschule ihrem ge liebten und geschätzten Herrn Hofrath Prof. Dr. Ficker, an- läßlichder Verleihung des Hofrathstitels, einen solennen Fackelzug dar. An demselben betheiligten sich sämmtliche Verbindungen und Vereine nebst einer großen Anzahl „Obskuranten". Die hiesigen Corps: Rhätia, Athesia und Gothia, erklärten, nicht theilneh- men zu können, da die dunkel schwarzgefärbte Austria

, der sie das „akademische Bürgerrecht" rundweg absprachen (! II), eben falls sich beiheilige. — Um 8 Uhr setzte sich der Zug von der Universität aus, unter Vorantritt der Regimentskapclle Maroicic, in Bewegung. Der Universitätsfahne schloß sich zunächst das Komits an; nun folgte ein langer Zug von Fackelträgern, zuerst der historische Klub, dann die deutschen „Obskuranten", dann die „Austria", hierauf die Italiener, die hiesigen Mit glieder des Schweizer Studentenvereins, die „Vorarlber- gia", der „Philologen - Klub

zur Universität zurück, die mit stürmischen Hochs und Evviva's begrüßt wurde. Das ganze Fest verlief in schönster Ruhe und Ordnung. * (Seltene Feier.) Gestern feierten zwei bei der Hochwohl- gebornen Frau Angelika v. Riccabona Bedienstete zugleich ihr 25jähriges Diennjubiläum, auf das sich die hochedle Frau schon lange freute, weßhalb sie ihren treuen Jubilanten einen recht schönen und fröhlichen Abend bereitete und die Betreffen den mit einem namhaften Erinnerungs-Andenken überraschte. Gott erhalte

, dessen am Donnerstag erfolgtes Ableben wir bereits meldeten, war ein Mann von ungewöhnlicher geistiger Begabung, und erleidet die föderalistische Partei durch den Tod desselben einen der härtesten Schläge, die uns in den letzten Javren betroffen haben. Ein Sohn des Zoll-Oberamtsdirektors Heinrich Costa, geb. im Jahre 1830, erlangte Herr Ethbien Costa schon mit 22 Jahren die doppelte Dokiorswürde aus der Philosophie und sämmtlichen Rechten an der Grazer Universität. Nachdem er in einigen Abhandlungen

über das indische Recht und Quellenmaterialien zur Rechtsgeschichte von Oesterieich, sowie in dem 1856 veröffentlichten Werke „Encyklopädische Einlei tung in ein System der Gesellschaftwiflenschaft' seine um- faffenden Kenntnisse bekundet halte, wurde ihm von dem da maligen Unterrichts Minister eine Professur an d r Krakauer Universität angeboten. Allein Dr. Costa zog es vor, sich in Laibach als Lanoesadvokat nieder zu lassen. Ec übernahm zu nächst die Redaktion der „Mlttheilunuen des historischen Ver- eins

16
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1875/31_05_1875/TST_1875_05_31_3_object_6257166.png
Page 3 of 4
Date: 31.05.1875
Physical description: 4
, zwar lang keine so argen, wie die Grazer Studenten, und daß in Folge desien die Universität ge schloffen wurde. So lange die Studenten Neapels unter der ehemaligen Negierung, aufgehetzt durch die piemontesischen Zei tungen. verführt von piemontesischen Sendlingen, gekauft durch piemontesisches Geld, lärmten und tobten, soviel sie konnten, und an jedem Krawalle sich betheiligten, unter dem Vorwände, mit der bestehenden Negierung unzufrieden zu sein und das tyrannische (?) Joch der Bourbonen abschütteln

zu wollen, wa ren sie die braven jungenLeute, wurden von allen liberalen Zeitungen belobt und als die hochher zige Jugend gerühmt, deren Schmerzensschrei die piemon- tesische Regierung sich zu Herzen nehmen müsse. Jetzt, wo diese nämlichen Studenten sich in allen ihren Hoffnungen getäuscht sehen, wo die ihnen gemachten Versprechungen nicht gehalten werden, wo der Unterrichtsminister Bonghi, der alles drunter und drüber kehrt und in das Unterrichtswesen die größte Ver wirrung bringt, der Universität von Neapel

ein Vorrecht nach dem andern, eine Freiheit nach der andern hinwegnimmt, und im Sinne der Gleichmacherei und der Centralisation alles Althergebrachte und Ehrwürdige abschafft, jetzt lärmen diese nämlichen Studenten wieder, und wollen sich nicht so leicht alle alten Vorrechte nehmen lassen, und sie werden dafür bestraft, eingesperrt, ausgewiesen, und die Universität wird geschloffen. Man lehrte sie, sich gegen ihren rechtmäßigen König aufzuleh nen. man lobte und belohnte sie dafür, und nahm die Flüch tigen

als Märtyrer der italienischen Sache auf, und weil nun diese Nämlichen fortfahren, die ihnen gegebene Lehre auch jetzt noch praktisch anzuwenden, werden sie eingesperrt, relegirt, und die Universität wird geschloffen, und die jungen Leute müffen zu ihrem eigenen Schaden die Erfahrung machen, daß man bis her ein böses Spiel mit ihnen getrieben hat. Indeß hat Bonghi nicht gedacht, daß er sobald von Oben herab eine derbe Lektion erhalten würde. Er hat in Neapel und im Nea politanischen mehrere Seminarien

schließen lassen, blos weil einige Professoren dieser letzter» sich nicht der Lehrerprüfung unterzogen, obgleich sie bereits viele Jahre im Lehrfache wirk ten, und siehe da! er wird zur Strafe nicht von den Semina risten, sondern von den Akademikern der Universitäten von Turin, von Pavia, Padua, Bologna und Rom ausgepfiffen, und in Neapel wurde durch drei Tage lang soviel Spektakel getrieben, so daß es kein anderes Mittel gab, dem Lärm ein Ende zu machen, als die Universität zu schließen

17
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1879/23_12_1879/TST_1879_12_23_2_object_6262558.png
Page 2 of 4
Date: 23.12.1879
Physical description: 4
geschaffen und auch an der Universität wurden einige böh mische Lehrkanzeln besetzt. Nichtsdestoweniger stehen die Böhmen noch ziemlich ferne von dem Zustande, welcher den Anforderungen des gleichen Rech tes entspräche. Es hat an ernsten Anstrengungen nicht gefehlt, daß der böhmischen Sprache auch an der Universität jene Stellung ein geräumt werde, welche für sie die unerläßliche Bedingung jede? höheren Fortschrittes bildet. Mit treuer Pietät an den altehr würdigen Stiftungen unserer glorreichen

Herrscher festhaltend, wollen wir, auch schon mit Beachtung der finanziellen Verhält nisse, nicht die Errichtung einer eigenen Universität ansprechen, sondern richten unsere Wünsche nur dahin, daß die Carolo Fer- dinandea unter den geänderten Verhältnissen der Aufgabe voll kommen gerecht werde, die ihr von ihrem ersten Stifter, Kaiser Carl IV., in klaren Worten vorgezeichnet ist» nämlich, daß sie einen reich gedeckten Tisch der Wissenschaft für alle Söhne Böh mens, sonach ebenso für die Slaven

, wie für die Deutschen, abgebe. Angehörige unseres Volkes wirken mit Auszeichnung als Professoren an deutschen, russischen und südslavischen Hochschulen für die mannigfaltigsten Fächer; an der Prager Universität gibt es eine stattliche Anzahl älterer, sowie hostnungsvollcr jüngerer böhmischer Lehrkräfte, welche ihre volle wissenschaftliche Befähi gung durch Schriften und auf der Lehrkanzel theilwcise in der glänzendsten Weise erprobt haben, und es liegt außer allem Zweifel, daß, sowie viele böhmische Docenten

und Kroaten die Verhältniffe mindestens nicht günstiger find, während die ersteren je zwei, die letztern eine Universität besitzen, und daß auch die deutsche Literatur ihre großartige Ent wickelung eben erst der Einbürgerung der deutschen Vortrags sprache an de» Universitäten verdankt. Die Wissenschaft ist auch nach Beseitigung des universellen Lateins, ungeachtet der Vielsprachigkeit ihrer Pflege, ein Gemein gut aller Kulturvölker : ihr Gedeihen basirt sich nicht auf die Literatur Eines Volker

18
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1879/23_04_1879/TST_1879_04_23_3_object_6262913.png
Page 3 of 4
Date: 23.04.1879
Physical description: 4
solchen frivolen Spottes, es ist dies mehr als grausam, selbst für ein liberales Gemüth. Ich kann darum nicht glauben, daß mit dieser Art der Vertheidigung selbst die Betreffenden einver standen sein können. 3 . Wien, 20. April. Es ist gewiß von Jntereffe, aus kompetentem Munde zu vernehme», welche Aufgabe die drei weltlichen Fakultäten an der Innsbrucker Universität besonders die medizinische zu lösen habe. Herr Prof. Wildauer hat sie in offener Sitzung am 18. April ausgesprochen mit folgenden Worten

erfüllt, daß der Herr Ab geordnete aus Znaim, welcher vor der Innsbrucker Jesuiten- Fakultät eine solche Angst hat (sie), diesen gefürchteten „Ge walten'^!) nicht die vereinigte G e i stesm ach t (!) einer vollständigen, im Vollbesitze aller ihrer Glieder wirkenden Uni versität gegenüber stellen wollte". Wie sich der Herr Profeffor bei dieser Aufgabe, welche die drei Fakultäten zu lösen haben, auf das historische Recht berufen kann, indem er Fux gegenüber betont, die Innsbrucker Universität bestehe

bis St. Pölten, wo uns die Fräulein Schulmeisterin Lebewohl sagte. Nun waren wir drei allein bis Wien. In dieser That liegt mehr eingeschloffen als die Worte sagen. Es Ausläufern sich berührt. Nach Wildauer aber ist der Geist der freien Forschung der Lebensodem für die Universität — ist also, soll die Phrase einen Sinn haben, das pure Gegentheil von je ner Aufgabe, die ihr Kaiser Leopold gestellt hat. Wir sagen nichts von dieser freien Forschung! es ist ja ein stolzes Wort, womit man alle wiffenschaftliche

wir Herrn Dr. Wil dauer sehr dankbar sein für sein offenes Wort, womit er es in Wien aussprach: Wir brauchen für das ultramontane Tirol und Voralberg die Universität, um der katholischen Kirche gegen über „Zeitkultur" zu pflegen. Der Bau des Kaisers Leopold ist abgebrochen, und die alten Steine wurden verwendet, um als Arsenal für jene Waffen zu dienen (Wildauer nennt sie be scheiden wie er ist, „v er einte Geistes macht"!), womit man den Glaube» des katholischen Volkes zerstören möchte

Requiem wurde gestern in der St. Jakobs-Stadtpfarrkirche von dem hochwst. Herrn Prä laten von Milten celebrirt. Demselben wohnten sämmtliche k. k. Militär- und Civilbehörden, der Stadtmagistrat, die Universität, die Vorstände der katholischen Vereine und eine zahlreiche Menge Andächtiger bei. * (Kaiserjubiläuin.) Morgen 10 Uhr wird in der hiesigen St. Jakobs-Sradtpfarrkirche ein Fest-Gottesdienst abgehalten. Die Beflaggung der Stadt hat bereits begonnen. hat uns einen harten Kampf gekostet

19
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1880/09_02_1880/TST_1880_02_09_2_object_6263072.png
Page 2 of 4
Date: 09.02.1880
Physical description: 4
, während die Rechte die Entscheidung urgirt. — Ueber die Krisis telegraphirt man der „F. Z." Die am 6. d. im Budgetausschnß von Stremayr abgegebenen ent schiedenen Erklärungen über den deutschen Charakter der Prager Universität und die Pflege des Deutschen als eine Staatsnoth- wendigk it werden in Abgeordnetenkreisen als Zeichen dafür an gesehen, daß Stremayr's Stellung neu befestigt ist und von der Berufung des Barons Kriegsau abgesehen werde. Man nennt Weber, den Statthalter von Böhmen, als den Minister

ist. — Im Budgetausschuß beantragt Jirecek eine Resolution betreffs Durchführung der sprachlichen Gleichberechtigung an der Prager Universität. Minister v. Stremayr sprach sich entschieden gegen die Czechisirung der Prager Universität aus, indem er den deutschen Charakter derselben nachdrücklich betonte, und die Wah rung derselben als Staatsnothwendigkeit bezeichnete. Er stimmte jedoch der Resolution zu, weil sie sich in allgemeinen Zügen bewegt. Die Regierung sei bestrebt, allen Nationalitäten gerecht

zu werden. Man könne aber ebensowenig die Prager Universität utraquistisch gestalten, als die Universität zu Lemberg, wo gleichfalls zwei Nationalitäten sind. Schließlich wurde die Resolution mit 18 gegen die Stimmen der Verfassungstreuen angenommen. — Das Abgeordnetenhaus lehnte mit 150 gegen 146 Stim men ab in die Spezialdebatte über die Minderheitsanträge, be- Außer der Bereicherung der Börsenleute und Spekulanten, laufen fast alle seit Jahren an Reichs- und Landtagen geschaf fenen Gesetze nur auf Erhöhung

20
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1877/20_04_1877/TST_1877_04_20_2_object_6259853.png
Page 2 of 4
Date: 20.04.1877
Physical description: 4
Landeshaupt- mann, daß die Huldigung, welche dieser hohe Landtag in der Sitzung vom 17. Seiner kaiscrl. Hoheit dem Marschall Albrecht dargebracht wurde, demselben vom Herrn Statthalter zur Kenntniß gebracht worden sei. Der Herr Erzherzog habe unverzüglich tele graphisch geantwortet: Ich ersuche dem Landtage des tapfern treffenden Profeffor, als den Verbreiter der gefährlichen Grund sätze vorl der Universität zu entfernen. Ueberhaupt herrschte damals, wie überall, so auch zu Inns bruck

unter den Akademikern ein allzufreier, schrankenloser Geist, und kaum dürften in einer Periode so heftige und häufige Klagen über Studentenexzesse laut geworden sein. Es war eben eine Zeit gewaltiger Aufregung unb des Krieges, von dem auch Tirol heimgesucht ivurde. Als Tirol im Preßburger Frieden an Bai- ern übergegangen war, fing man auch an, die Universität nach baierischem Muster umzugestalten. Diese schien auch einen neuen Aufschwung zu nehmen, durch Vermehrung ihrer Profefforen auf 30, doch erlebte

sie nicht mehr die Vollendung ihrer Organisa tion als baierische Universität. Den» König Maximilian von Baicrn hob sie im Jahre 1810 auf. Die Alma mater wurde neuerdings zu einem Lyceunr degradirt, an dem nun ausschließ lich nur mehr Philosophie und Theologie gelehrt wurde; die Zahl der Profefforen in der ersten Zeit des Lyceums betrug 8. Nachdem Tirol im Jahre 1814 wieder an sein angestamm tes Herrscherhaus zurückgegeben worden war, gingen die Studien eine Zeit lang nach der baierischen Einrichtung

stand daher immer noch im nämlichen miß lichen Verhältniffe zu den Ordinariaten; dies mag wohl der Hauptgrund gewesen sein, warum im Jahre 1822 das theolo gische Studium in Innsbruck aufgelassen wurde, und die Theo logen nun an den f. b. Seminarien zu Brixen und Trient ihre Studien zu machen hatten. Die hohe Schule selbst aber wurde im Jahre 1826 wieder zu einer Universität, aber ganz eigener Art, erhoben, indem an derselben nur die philosophische und juri dische Fakultät und eine unvollständige

medizinische Studienab theilung bestand. Im klebrigen war die Zeit von der Wieder herstellung der Universität im Jahre 1826 bis zum Jahre 1848 wohl die ruhigste Periode seit dem Bestehen der Hochschule; auch das Jahr 1848 vermochte, wenn auch einzelne Störungen in den Studien vorkommen, keine so gewaltigen Aufregungen an der tirolischen Hochschule hervorzubringen, als das an anderen Uni versitäten damals vorkam. In den folgenden Jahren ergaben sich verschiedene Umgestaltungen des Studienplanes

21