war am 13. März beim „Gold. Kreuz" in Brixen. Es waren da vertreten die Wahl orte Lienz, Ampezzo, Sterzing, Brixen, Klausen und Gries bei Bozen, letztere Gemeinde u. a. durch Herrn Bürgermeister Mumelter und Herrn Pfarrer P. Hi larius Jmfeld. Aus Brnneck lag eine Zuschrift vor, welche einfach den Kompromißstandpunkt betonte. Es wurden mehrere Kandidatenfragen vorgelegt und be sprochen. Bald aber zeigte sich, daß die Vertrauens männerversammlung zwischen den Herren Friedrich Grafen Hartig, welchen die Grieser
mit aller Wärme empfahlen, und Monsignor Dr. Wendelin Haidegger, dessen Kandidatur die Brixner mit der größten Ent schiedenheit vertraten und begründeten, wählen würde. Die andern lassen wir links liegen, sagte der Bürger meister von Gries. Die sachlichen Gesichtspunkte, welche für jeden der beiden Herren vorgebracht wurden, fan den eingehende Erörterung. Es wurde alles wohl er wogen und besprochen. Als es zur Abstimmung kom men sollte, ersuchten die Vertreter von Gries, nicht nach Köpfen abzustimmen
, weil die Brixner verhältnis mäßig zahlreich — wie es naturgemäß für eine Versammlung in Brixen — sondern nach Ortschaften. So wurde die Abstimmung auch vor genommen und lautete, Lienz: Msgr. Haidegger, Am pezzo: Msgr. Haidegger, Sterzing: Msgr. Haidegger, Klausen: Msgr. Haidegger, Brixen: Msgr. Haidegger, Gries: Graf Hartig. Die Vertreter ans Gries wurden nun gebeten, angesichts der gezeigten Sachlage auch dem Votum für Haidegger beizutreten, damit man auf eine einstimmige Nominierung Hinweisen könne
allein, er war gänzlich ausgeraubt fanden sich je ein Herr aus Brixen, Lienz, Klausen und _ auch aus Gries. Die Deputation bat um die Zustimmung des hochwürdigsten Oberhirten zur Kan didatur Msgr. Haideggers und erhielt dieselbe auf der Stelle zugesagt. Die Deputation kehrte mit ihrer Mitteilung zum „Kreuz" zurück und alle waren der Ueberzeugung, daß der Kurortewahlbezirk jetzt seinen legalen Kandidaten habe, welcher derkonservatwen Par tei auf Grund des Kompromisses eingeräumt war. Am 16. März
erfolgte die Publikation dieser Nomi nierung in den „Neuen Tiroler Stimmen", nachdem die Mitteilung der Kandidatur an die christlichsoziale Parteileitung und an den Obmann des katholischen Tiroler Bauernbundes erfolgt war. Jetzt setzte aber eine Gegenagitation in Gries ein, die von christlich sozialer Seite in Brixen aus geschürt wurde. Das Endergebnis war die Aufstellung der Sonderkandidatur des Grafen Hartig am 2. April, welche sofort von den christlichsozialen Blättern in Bozen und Innsbruck