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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 30.01.1899
Physical description: 4
nicht, sondern erklärten vielmehr in ihrem Organe klipp und klar, sie würden sich in der Bethätigung ihrer politischen Gesinnung durch keinerlei Weisungen von Brixen oder sonst woher beirren lassen." So möge es mir derrn gestattet sein, h inzuweisen auf die zweimalige Begegnung, die innerhalb I tohresfrist zwischen Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Sr. königl. Ho heit dem Prinzregenten stattgefunden hat. Die erste dieser Begegnungen fand im-Frühjahr in Dresd en statt gelegent lich des 70. Geburtsfeftes des- Königs

Al bett von Sachsen und der 25jährigen Regrerungsseier ebende sselben. Es galt einen deutschen König, der seit 25 Ja hren sein Land weise regiert, zu ehren- Es galt, den beste n der deutschen Heerführer aus Deutschlands glorreichster Zeit, aus dem Kriege 1870—71, zu ehren. Möge Gott zum Heil seines so glücklich regierten Landes und weiter mach des ganzen Deutschen Reiches Se. Majestät den Köwig. Albert von Sachsen noch lange wohl und rüstig erhaltan. Die zweite Begegnung fand im Herbst hier in München

- statt. Seine Majestät der deutsche Kaiser kam von seines Orientreise. Die Bedeutung der Orientreise ist so groß, dass man sehr viel darüber reden könnte. Ich will nur ein paar Blicke darauf werfen. Es war die zweite Oriewtrrife Sr. Majestät des deutschen Kaisers. Sie begann mit dem Besuch des ottomanischen Hofes. Die guten Beziehungen, die zwischen dem Deutschen Reiche und zwischen der Tür kei bestehen, wurden dadurch befestigt. Es ist nun Auf- Das radicale Blatt gibt dann ebenfalls der Hoff-!gäbe

des deutschen Unternehmungsgeistes, diese günstige nung Ausdruck, dass eine „dritte Richtung" — der I Situation auszunutzen. Es wird zum Bortheil der deut- Liberalismus den Nutzen von diesem Kampfe haben werde.! schen Industrie, zum Vortheil der deutschen- Kaufmann- Leider ist die Hoffnung bercchtigt. !schast, zum Vortheil der deutschen Ingenieure sein. Es »wird aber auch gewiss nicht zum Nachtheil der Türkei — Die Wahl eines Abgeordneten für den verstor-l ausfallen. Weit bedeutender aber als der Besuch

Friedrich, als Kronprinz vom 25. Jänner die offene und entschiedene OppositionI gelegt hatte. Der Kaiser sprach Worte, die jedes Christeu- beschlossen. Der Ministerpräsident Graf Thun erklärte! herz erfreuen mussten. Er that aber noch etwas Anderes, gestern den Abgeordneten d'Angeli und Verzegnassi. dass! Er gab den deutschen Katholiken die Dvrmitiv be-atissi- die Regierung von der Errichtung eines kroatischen Gym jmae virginis zum Geschenke. Die deutschen Katholiken nastums in Pisino

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 31.07.1899
Physical description: 4
bei diesem Aprilsturm, und für fie gibt eS keine Entschuldigung und keine Be mäntelung. Es ist der Liberalismus in neuer und hef tigerer Gestalt, der auch in unsere Berge eingedrungen, die Revolution, welche an den Grundfesten Oesterreichs rüttelt und darum vor allem Tirol, den Brückenkopf Oesterreichs zu erobern sucht; der in den letzten Monaten alles gethan hat. was ein katholisches und ein kaiser treues Volk beleidigen kann. Meine Herren! Ich komme auf die Scandale bei dem sogenannten deutschen Volksfeste

Glaubens; ebenso darf Maximilian, mit dem Beinamen der Deutschmeister, der in tirolilcher Erde ruhen wollte, nicht unter die Deutschen gerechnet werden; war er doch ein heiligmäßiger Katholik. Jene Helden der Kreuzzüge, welche dem christ lichen Namen im Oriente 'Achtung verschafften, jener romme Herzog Gottfried von Lothringen, der an der Spitze der Kreuzfahrer vor 900 Jahren die heilige Stadt Jerusalem eroberte, sie waren keine Deutschen, denn ihre heilige religiöse Begeisterung, die von Rom ausgieng

, war der Anstoß zu ihren Heldenthaten. Und jene großen deutschen Frauen eine hl. Kunigunde, eine hl. Eli abet h von Thüringen, sie waren Anhängerinnen Roms, ie finden also bei Dr. Erler, dem famosen Gegenbischof, eine Gnade. Die schlichten christlichen Baumeister, welche die herrlichen Dome in Köln und Straßburg, in Ulm und Regensburg, in Speyer und Nürnberg wölbten und die himmelanstrebenden Thürme bauten, sie arbeiteten im Dienste Roms, sie suchten und fanden ihre Begeisterung in der römisch-katholischen

Kirche, sind Verräther am Deutschthum. Die Maler und Bildner, welche jene präch tigen Münster schmückten, ein Michael Wolgemuth, ein Peter Bischer, ein Veit Stoß, ein Adam Krafft, ein Albrecht Dürer, und so viele hundert andere, sie waren Römlinge, daher ist für sie in der deutschen Nation kein Platz. Die Minnesänger des Mittelalters, Meine Herren! Das ist doch klar! Das Sommerfest Roms das ist die hochheilige Fronleichnams-Procesfion, rin Gegenstück, eine Demonstration gegen den Triumph zug

widersprochen worden. Was heißen sie denn? Wo Rom herrscht — wo der katholische Glaube herrscht, da kann es keine Deutschen geben. Kein Deutscher kann ein guter Katholik, oder umgekehrt, kein guter Ka tholik kann ein Deutscher sein. Meine Herren! Diese freche Rede betrifft uns alle, fie nimmt uns unsere Nation und Muttersprache, sie stempelt uns zu Derräthern und Abtrünnigen am eigenen Volke. Untersuchen wir daher ein wenig den tiefen Sinn dieses Wortes, des Führers unserer Jungliberalen

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Tiroler Stimmen
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Page 6 of 7
Date: 30.03.1898
Physical description: 7
kürzer halten kann. während andererseits gerade bei der Stellung unserer Partei die Behandlung dieses Punctes eine volle ganze und klare Erklärung erfordert. Heute, meine Herren, ist es ja kein Geheimniß mehr, daß zu Beginn des Eabinetes Baden: — vielleicht auch später — auch deutsche Parteien weniger Anstoß genommen haben an einer Cooperation mit., slavischen Parteien als mit den katho lischen Deutschen. Sie dürfen es uns also, meine Herren, doch nicht gar so verübeln, wenn wir in einem Verbände

, bei dieser Gelegenbeit zu bemerken, daß gerade -er tirolische Landtag und die conservative Majorität desselben mitgeholfen hat zu einer einstimmigen Kundgebung zugunsten des deutschen Besitzstandes. Eine ähnliche Kundgebung ist später auch im Öberösterreichischen Landtage erfolgt. Ich kann nicht umbin, zu erinnern, an die Stellung einiger meiner engsten Gesinnungsgenossen aus Tirol, welche in der Nationa litätenfrage weiter gingen, als vielleicht der Club in seiner Totalität geben wollte, und welche geradezu

, daß ich ganz kurz recapitulire. — Als jene unseligen Sprachenverordnungen des Grafen Badern in die Oeffentlichkeit traten, damals ist ihre Bedeutung — das wissen Sie so gut wie ich — selbst von ortbodoxen, reingläubigen liberalen deutschen Abgeordneten unterschätzt worden. Umso weniger dürfen Sie es uns ver übeln. wenn wir, so oft auch über die böhmische Sprache früher gesprochen wurde, nicht gleich in der Lage waren, die volle Tragweite derselben zu erkennen. Aber, meine Herren, wir baden sie mehr erkannt

. In Rücksicht auf die Civil- Proceßordnung und auf die verschiedenen Bezugnahmen der Administration ist es mir wenigstens sehr fraglich erschienen, ob es möglich ist. obne eine Regelung die Aufhebung vor nehmen zu können. Nun komme ich weiter, meine Herren. Wir haben, wie Die wissen, gewiß die Sprachenverordnungen des Grafen Baden: auf das Lebhafteste bedauert, wir haben sie aber bedauert nicht allein vom deutschen Standpuncte aus. sondern auch vom öster reichischen Staudpuncte aus (Abg. Jro

stehe ich auf dem Boden, daß die endgiltige Regelung dieser vitalsten Lebensfrage für Oesterreich nur zwischen den Völkern selbst in freier Vereinbarung gelöst werden kann. (Zustimmung.) Meine Herren! Sie haben uns die Stellung nicht leicht gemacht Wir hätten uns vielleicht zum Verständniß leichter durchgerungen bei etwas mehr Wohlwollen Ihrerseits. Es ist eines der vielverschlungensten, der vielseitigsten Capitel der Geschichte, die Stellung der Deutschen in Böhmen; ich möchte sagen

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Page 2 of 4
Date: 25.08.1898
Physical description: 4
, die Landtagsabgeordneten Wolfgang Ludwig und Dr. Reininger aus Böhmen und Sahner aus Steiermark, Reichstagsabgeordneter Dr. Lehr vom Alldeutschen Verband in Nürnberg. Zweck vom Verband der Deutschen Oesterreichs in Chemnitz, Heinecke vom Deutschen Bund in Frankfurt, Knittl als Vertreter der Deutschnationalen Brünns, Fochtmann u. s. w. Wegen Raummangels wurden zwei getrennte Ver sammlungen gehalten und in beiden folgende Kundgebung einstimmig angenommen: „Die Versammlung erklärt nach Anhörung der Redner verschiedener

deutscher Parteien, daß, nachdem die bedingungslose Aufhebung der unheilvollen Sprachen zwangsverordnungen bisher nicht erfolgt ist, das deutsche Volk in Oesterreich und dessen Vertreter selbstverständlich nach wie vor auf dem Standpunkte zu verharren haben, der durch den Schwur von Eger gegeben erscheint. Des halb schließt sich auch die Versammlung folgerichtig jener Egerer Kundgebung vom 10. Juli 1897 an, durch welche jedwedem deutschen Volksvertreter, der entgegen dem Egerer Volksschwur

sich vor der Erfüllung der Kardinal forderung der Deutschen in irgend welche Verhand lungen mit der Regierung eingelaffen hat, mit Recht die tiefste Verachtung ausgesprochen wird. Mit Rücksicht auf die augenblickliche innerpolitische Lage spricht die Versammlung die Erwartung aus, daß auch nach allfällig erfolgter Aushebung der Sprachen zwangsverordnungen die Opposition und Obstruktion so lange aufrecht erhalten bleibe, bis die unbedingt sichere Gewähr dafür geschaffen ist, daß ein weiterer Eingriff in die Rechte

des deutschen Ostmarkvolkes in Zukunft unmöglich ist, und macht schließlich mit besonderer Betonung im Interesse des deutschen Volkes und dem des einheitlichen Fortbe standes des Staates die Einführung der deutschen Sprache als Staatssprache geltend." Wer sich erinnert, wie der unselige Egerer Tag seine düsteren Schatten warf, so oft die verständigeren und ehrlichen Mitglieder der Deutschen Volkspartei den Weg der Versöhnung betreten wollten, und so jedesmal eine Verständigung sozusagen gewaltsam unmöglich

ohne Obstruktion „einfach nicht mehr gibt". Man hätte nur die Wahl zwischen einer deutschen oder einer czechischen Obstruktion. Das heißt klar und deutlich, die Deutschradikalen (denn von ihnen geht diese Drohung aus) wollen verhindern, daß das Abgeord netenhaus jemals wieder arbeitsfähig wird. Die Verfassung wird durch ihre eigenen Freunde umgebracht. Wenn der Staatsstreich endlich kommt, dann dürfen diese Parteien und alle ihnen dienstbaren Politiker nicht klagen, denn sie haben ihn mit aller Gewalt herbei

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 8
Date: 24.03.1894
Physical description: 8
dieser Offenbarungslehre ruht. Das thut aber allein die christliche Gesellschafts ordnung. Mit diesem Gedanken haben wir uns nun zu beschäftigen. (Fortsetzung folgt.) Inland. Kaiserzusammcnkunft. Nach einer neuesten Depesche begibt sich unser Kaiser Franz Josef am Oster- dienstag über Triest nach Abbazia und wird dort mit dem deutschen Kaiser zusammentreffen. Der Umgang mit Minister«. Vor Kurzem wußte die „Neue Revue" (Wiener Literatur - Zeitung) das folgende Geschichtchen zu erzählen: „Die Notabeln

die Erler nung fremder Sprachen, speziell der deutschen an's Herz legte. Von extrem-czechischer Seite wurden darob gegen den berühmten Gelehrten heftige Angriffs gerichtet, auf die nun dieser in einem offenen Schreiben an die „Moravska Orlice" antwortet. Das genannte mährisch-czechische oppositionelle Blatt hebt hervor, daß die Darlegungen, welche von so gewichtiger und auf richtig czechischer Seite herrühren, seitens der gesummten czechischcn Oeffenilichkeit sorgsame Erwägung verdienen. Prof. Albert

Mittelschulen ist eine Frage, welche die Zukunft gewiß günstiger ansehen wird als dies die erregte Gegenwart vermag." Diese Bemer kung gab den Anlaß zu einigen Artikeln in verschiedenen czechischcn Zutschriften. Ich zögere nun nicht, meine Meinung des Weiteren darzulegen. Vor Allem meine ich, wie es fich von selbst ver steht, einen beiderseitigen Utraquismus, d. h. solche Ein richtungen, damit an den czechischcn Anstalten die Kenntniß der deutschen und an den deutschen Anstalten die Kenntniß der czechi

gegen sie. Ich glaube aber, daß für die Czcchen die Kenntniß der deutschen Sprache erne kulturelle Waffe sein soll. Ich habe gelesen, wie in der letzten Session des böh mischen Landtags angesehene Männer von deutscher Seite erklärten, daß die Deutschen aus Nothwendigkeit die czechische Sprache lernen wollen. Vor einigen Jahren Während in der Bewachung der übrigen Sträflinge durch die Eskorte eine gewiffe gutmüthige Nachlässigkeit nicht zu verkennen war, während denselben ruhig ge stattet wurde, fich

, ich kann es nicht er lauben". lautete die Antwort. „Aber habt doch Erbarmen!" flehte unter Thränen noch ließen fich auf deutscher Seite ganz andere Stim men vernehmen. Einer der damaligen Redner sprach sich dahin aus, daß alles Czechische bei ihm Ekel hervor rufe. Seit dieser Zeit ist ein offenbarer Umschwung eingetreten ünd auch im Reichsrathe wurde von hervor ragenden deutschen Männern öfter ausgesprochen, daß die ungeheure Entwicklung des nationalen czechischen Lebens ihnen direkt imponire. Derjenige würde sich irren

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Page 1 of 6
Date: 30.01.1901
Physical description: 6
sie die „Bitte stellen, dass sie im Falle der Gewährung der Autonomie an Welschtirol dem Nächstliegenden deutschen Bezirke einverleibt und dadurch unter die Verwaltung des deutschen Landestheiles und unter den deutschen Landesschulrath gestellt werden. Sie behaupten, dass alle Bewohner von Palu, ohne Ausnahme, die deutsche Sprache sowohl in der Famiüe als auch im Umgänge sprechen, die Gemeinde Furozzo ebenfalls eine überwiegend deutsche Bevölkerung habe und reichlich dreiviertel der Bewohner von Frassilongo

ebenfalls deutsch seien. Diese Betonung deutschen Nationalgefühles von Seite der Bewohnerschaft eines Thales, das mitten in italienische Umgebung eingebettet erscheint, dürste vielfach Verwun derung erregen. Man hat ja bisher so wenig von diesen Stammesgenossen gehört. Dr. v. Grabmayr hat es nicht der Mühe wert gefunden, in seinem „Pfingstpro- gramm" ihrer auch nur zu gedenken. Die Ultradeutschen in Meran und Bozen haben ihm zwar daraus einen Vorwurf gemacht, aber zu einer Action kam es nicht. Dass

die Bewohner des Fasina Thales bei Wahlen oder dergleichen eine besondere, von ihren italienischen Nach barn abweichende Haltung eingenommen hätten, oder dass sich das Bedürfnis deutscher Amtierung beim Bezirks gerichte Pergine, in dessen Sprengel das Fersina-Thal gelegen ist. herausgestellt hätte hat man nie gehört. Man wusste nur, dass in den Gemeinden jenes Thales mit Unterstützung des deutschen Schulvereins deutsche Volksschulen bestehen und dass dort deutsche Seelsorger wirken. Ein besonderes

Interesse der Deutschtiroler für diese ihre südlichen Brüder ist nie zu Tage getreten. Das Fersina-Thal zieht sich von Pergine aus unge fähr vier Stunden weit hinein. Am Eingänge des Thales liegt Canezza. das noch ganz italienisch ist. Die eigent lichen Thal-Gemeinden aber weisen — nach der Volks zählung von 1900 — ein starkes Coniingent von Deutschen auf. Wir finden: Deutsche Italiener In Fierozzo Fraction S. Felice 173 218 „ S. Francesco 158 134 In Frassilongo „ Frassilongo 100 288 „ Roveda 176 176

In Palu 454 — Nach der allgemeinen geläufigen Annahme stammen diese Deutschen von Bergknappen deutscher Zunge ab, die einstens in diesem Thale angesiedelt wurden. Heute wird Bergbau nicht mehr betrieben. Die Männer suchen ihren Unterhalt vielfach auswärts, ähnlich den Bewohnern der meisten welschtirolischen Hochthäler. Sie führen im Volks munde den Namen „Mocheni". Ihre Schreibnamen (z. B. Occofer ----- Hochhofer, Pamzermaier), ebenso auch viele Flurnamen weisen unzweifelhaft deutsches Gepräge

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Page 1 of 4
Date: 29.03.1900
Physical description: 4
, Bürgermeister Greil, Dr. Erler, Grabmayr, Graf Terlago, Welponer, Prof. Payr, Dr. Kofler rc. rc. Die Hauptrede hielt v. Grabmayr gegen die von uns mitgetheilte Resolution des deutschen Wählervereines. Grabmayr sagte im Wesentlichen: Ich gestehe, dass ich beim Lesen der Resolution des deutschen Wählervereines lebhaftes Bedauern gefühlt habe, weil es die Empfindung erweckt, dass ein einheitliches Vorgehen durch eine derartige Aeußerung wesentlich er schwert und vielleicht auf Die Dauer unmöglich gemacht

wird. Man kann sich nicht gefallen lassen, von einer Partei, mit der man politisch zusammengehen will, bei jeder Gelegenheit in so unzulässiger Weise angegriffen zu werden. Jede ehrliche politische Ueberzeugung werde ich immer achten, aber sie soll mit Maß und Rücksichtnahme vertreten werden- Die Resolution des deutschen Wähler vereines bringt die Thatsache zur Anschauung, dass die deutschnationale Partei hier eine Schönererpartei ist, und da müssen wir uns klar werden, in wie weit ein politi sches Zusammengehen möglich

(Fortschrittspartei) und Kaiser (Volkspartei) sich gegen beide Verstöße des Präsidenten energisch verwahrt und bei der ganzen deutschen Gcmeinbürgschast wurden sie schärfstens verurtheilt. Wie uns der deutsche Wähler verein also Knechtseligkeit vorwerfen kann, weiß ich mir nicht zu enträthseln. Der zweite Vorwurf geht dahin, dass die deutsche Gemeinbürgschaft in die Verständigungsaction eintrat ohne vorherige Sicherung der deutschen Staatssprache und ohne dass die Schönererpruppe und die Socialdemo kraten

, wird man verständlich fin den. Die internationale Socialdemokratie kümmert sich ja um die nationalen Streitigkeiten nicht. Also auch dieser Vorwurf ist unberechtigt. Etwas anderes ist es mit dem, dass wir in die Verständigungsconferenz eintraten vor Festlegung der deutschen Staatssprache. Auch sehe ich es für Oesterreich als eine Nothwendigkeit an, dass es eine Staatssprache habe und zwar die deutsche. Aber ich bin überzeugt, dass in dieser Form die Einführung der deutschen Staatssprache unter den deutschen

Verhältnissen nicht möglich ist. In jenen Zeiten, wo die Deutschen eine Zweidrittel majorität im Reichstage hatten, da wäre es an der Zeit gewesen, die deutsche Staatssprache einzufahren. Dass die deutschen Abgeordneten dies da mals unterlassen haben, ist der größte Vor wurf, den man ihnen machen muss. (Das ist ja ganz dasselbe, was wir auch schon gegen die Altliberalen gesagt haben.) Was die große Verfassungspartei damals hätte machen können, können wir heute nicht mehr machen. Unter 425 Abgeordneten

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 25.08.1899
Physical description: 4
einer Strömung unter den Deutschen Oesterreichs, deren Anfänge schon in das Jahr 1848 zurückreichen. Schon damals gab es unter den Deutschen Oesterreichs Nationalisten vom Schlage der heutigen und seit dieser Zeit zieht sich diese Bewegung wie ein rother Faden durch die Geschichte Oesterreichs hm. Bekannt ist das diesbezügliche eooüteor Km randa'8 fl pf mint ist K rt » fvihnsa Ss„f) würden es wie Bleisohlen abschütteln. Auch die Aera Hohenwart hatte ihre großdeutsche Bewegung. Die Blüthezeit derselben brach

allerdings erst heran mit dem parlamentarischen Wirken des Herrn von Rosenau. Schon im Jahre 1876 erklärte er es als begreiflich, dass die österreichischen Deutschen gegen die Grenze hinaus blicken. Noch klarer und bestimmter wurde seine Sprache in der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 18. December 1878. Damals sagte er: „Es genügt, glaube ich, die Markierung dieser wenigen Punkte, um zu zeigen, dass die gegenwärtigen Regierungsmänner wie unsolide Geschäftsleute die Geschäfte geführt haben, und trotz

der leichtsinnigen Crida führen sie dieselben fort. Ein Resultat dieser Thätigkeit ist bereits, meine Herren, in den deutschen Ländern zutage getreten. Immer mehr und mehr hört man in diesen Ländern den Ruf: „Wenn wir nur schon zum Deutschen Reiche gehören würden!" Ich bitte, dass ist eine Thatsache." Als Schönerer diese Worte sprach, gab es noch gar keine Sprachenverordnungen und keinen eisernen Ring, und am Ruder saßen deutschliberale Staatsmänner. In dem selben Jahre sah sich dieselbe deutschliberale

Regierung genöthigt, die Lesehalle der Wiener deutschen Studenten wegen hochverräterisch^ Ümkiebe auszulösen. Bas war in der Blüthezeit der deutschliberalen Aera. Die historische Wahrheit zeigt also, dass die Bewe gung. die in Graslitz und Asch ihren vorläufigen Höhe punkt erreichte, sich durchaus nicht in der Aera der deutschen Opposition gebildet hat, sondern schon zur Zeit der deutschen Hegemonie bestand. Als die Regierung in Wien unter dem Grafen Taaffe aufgehört hatte, nach der Pfeife

der Deutschliberalen zu tanzen, erfuhr diese Bewegung allerdings einen Aufschwung, denn die kaltge stellten Machthaber bedurften eines tiefaufgewühlten, be unruhigten deutschen Volkes in Böhmen und favorisierten deshalb offen und im Geheimen die deutschradicale Be wegung, um mit ihrer Hilfe darzuthun, dass nur ihre Partei imstande sei, in Oesterreich ruhige Zustände zu erhalten und dass ohne sie der Drache des Jrredentismus bald unbezwingbar sein werde. Sie spielten mit dem Feuer, da sie glaubten

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 6
Date: 31.10.1899
Physical description: 6
hatte mit dem Deutschthum gar nichts zu thun, außer insoferne sie dem deutschen Volke riesigen Schaden zufügte, an seiner tiefen Demüthi gung und Jahrhunderte langen Zersplitterung schuld war. König Friedrich II., ein bekannter Freidenker, schrieb: „Die Reformation war in Deutschland ein Werk des Interesses. Kurfürst Joachim erlangte durch die Com- munion unter beiderlei Gestalten die Bisthümer Branden burg, Havelburg und Lebus." Die Fürsten wollten „durch die Säkularisation ihre Einkünfte vermehren". Luther

selbst klagte, dass „viele gut evangelisch seien, solange es Klostergüter und goldene Monstranzen gebe" und er wünschte ihnen in seinem Zorn den Teufel. Auch dyna stisches und Familieninteresse wirkte mit. Albrecht von Brandenburg machte aus dem deutschen Ordenslande Preußen ein weltliches Fürstenthum. Dazu kamen ver weltlichte Geistliche, ausgesprungene Mönche und Nonnen, die heiraten wollten, wie ihr Patriarch Luther und die Unterhanen, welche die Fesseln abwerfen. Zehnt und Steuern nicht mehr zahlen

wollten, Freiheit der Jagd, der Fischerei u. s. w. begehrten — das Meine Herrn! sind die Gründe der Reformation und ihres raschen Um sichgreifens nach dem Zeugnisse der Geschichte. Das Deutsch thum hat damit sowenig zu thun, dass vielmehr Luther in die Fußtapfen des Böhmen Huß, der zuerst die Fahne des religiösen und politischen Aufruhrs erhoben hatte, getreten ist. Luther war über die Deutschen überhaupt nicht sehr gut zu sprechen; wenigstens klingt es nicht schmeichelhaft, wenn er in seiner derben

Sprache sagt: „Schändliche Säue sind wir heillose Deutsche des mehrern Theil, dass wir weder Zucht noch Vernunft haben", oder an einer andern Stelle: „Unser deutsch Volk ist ein wüst wild Volk, ja schier halb Teufel, halb Mensch. Ich kenne recht meine lieben Deutschen, die vollen Säue". Also uns Deutschen braucht man mit Luther, der uns so beschimpft hat, nicht zu kommen. Es ist eine freche Lüge, das Lutherthum als eine Wirkung des Deutschthums zu be zeichnen. Doch noch viel frecher

ist es, wenn ein solcher Prophet zu deutschen Bauern kommt, um ihnen Martin Luther als ihren Schutzherrn^ zu zeigen. Ich wäre in Verlegenheit, wenn ich in der Geschichte einen Mann nennen müsste, der die deutschen Bauern unverschämter behandelt hat, als Luther. Als es im Jahre 1525 zum unseligen Bauernkriege kam, stand Luther zuerst scheinbar auf ihrer Seite. Als es aber den Bauern schlecht ergieng, da hetzte er gegen sie, er erklärte das Verlangen nach Freiheit für räuberisch und gegen das Evangelium. Er schrieb „wider

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Page 1 of 4
Date: 11.06.1897
Physical description: 4
sich uns gegenüber aus das Reichsvolksschulgesetz. Demselben hätte auch der Wille des Kaisers Rechtskraft verliehen, und doch be kämpften es die Klerikalen, die Deutschen aber hiel ten zum Kaiser. Die Deutschen! Das find die Juden und ihre Genossen! Weiß das „Tagblatt" wirklich nicht, daß die große Mehrheit der Deutschen von Anfang an gegen das Volksschulgesetz in Opposition stand? Es ist aber mich. zwi.schM ■■-ur.fe- Tpor-flUn-r zil r--j einife - tiger Unterschied. Gegen ein Gesetz zu opponireu

und gibt dann in Erinnerung an ein früheres „flammendes Kambswort" in Steiermark dem deutschen Volke den guten Rath, zum Protestantismus überzutreten mit dem Losungsworte: „Teutsch sein heißt lutherisch sein!" Das soll auf den Elbrus wirken wie ein Medusenhaupt. Es kann aber nur die Wirkung haben, daß man im weitesten Kreisen immer klarer erkennt, daß die deutschnationale Agitation anstrebt die Losreißung des deutschen Volkes von Österreich und von seinem Glauben. Die Brunner Resolution. Das Wiener

„Vater land" schreibt am 8. Juni: Die gestrige deutschliberale Vertrauensmänner-Ver- sammlung in Brünn hat folgende Resolution beschlossen: Die in Brünn am 7. Juni 1897 versammelten deutschen Vertrauensmänner aus allen Theilen Mährens nehmen mit Hintansetzung aller Partei-Unterschiede fol gende Entschließung an: ' im nmkwocH Ordnungen für Böhmen und Mähren erscheinen offenkun dig als der Ansang der Loslösung beider Länder aus dem einheitlichen Staatsverbande und damit der Auflösung unseres

Staatsganzen. Dadurch bringt man die drei Mil lionen Deutschen Böhmens und Mährens gegen deren fünf Millionen Czechen in die Minderzahl und setzt sie dem bekannten Uebelwollen dieser Mehrheit und seinen Folgen aus. Die Sprachenverordnungen verlangen die Kenntniß des Czechischen auch für das große reindeutsche Gebiet beider Länder für jeden Beamten und schließen damit thatsächlich die Deutschen nicht blos dieser Gebiete, son dern auch aller anderen Länder von allen öffentlichen Aemtern Böhmens und Mährens

aus, während den Czechen alle Stellen auch der anderen Länder offenstehen Das Deutsche ist nicht blos die unentbehrliche Amtssprache Oesterreichs, sondern auch als Weltsprache Vermitt lerin einer der bedeutendsten Kulturen der Erde. So er weisen sich denn diese Sprachenverordnungen als eine schwere Bedrohung unserer Staatseinheit und Verfassung, als eine tiefe Demüthigung und schwere nationale und wirthschastliche Schädigung nicht blos der Deutschen Böh mens und Mährens, sondern auch ganz Oesterreichs

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Page 5 of 6
Date: 20.10.1900
Physical description: 6
Beilage zu den „Neuen Tiroler Stimmen" Nr. 241 Der „Erbfeind". Unter diesem Titel schreibt die „Politik": Die liberalen Deutschen stellen bei uns die „Partei der Schmerzensschreie" dar. Bei keiner anderen Gruppe ist der Verbrauch an Stoßseufzern und Zornesrufen so groß, wie bei ihnen. Jetzt geht wieder durch die gesammte Presse ein zürnendes Raunzen, weil die liberale Fraction im Tiroler adeligen Großgrundbesitze wegen eines Wahl bündnisses mit den Conservativen unterhandelt. .Bis zum letzten

kleinen Landblatte reicht die Entrüstung über den „schwarzen" Verrath im „schwarzen" Tirol. Was ist aber so Furchtbares geschehen, das die deutschen Zions wächter so sehr zu erschrecken vermöchte? In Tirol hatten bisher die verfassungstreuen Großgrundbesitzer ein Com- promiss mit den italienischen Standesgenossen abgeschlossen gehabt, das jetzt zu Ende geht. Auf Grund dieses Com- promisses bekam auch Herr v. Grabmayr ein Mandat. Nun aber ist das Verhältnis der Welschen zu den Deutsch tirolern infolge

waren nicht immer so zimperlich; sie bildeten durch drei Jahre den gehorsamen Nachtrab der deutschen Aufruhrsacteure im Reichsrathe, ohne dass sie die Gemeinschaft mit denselben gelöst oder ohne dass da mals die Welschen erklärt hätten, sie könnten unmöglich mit einer Obstructionspartei in Contact bleiben. Uebrigens handelt es sich ja hier bloß um eine erst angedrohte Ob struction im Landtage, während das Compromiss die Wahlen für den Reichsrath betrifft, woselbst nicht eine Obstruction der Italiener

, sondern weit eher eine solche der „deutschen Gemeinbürgschaft" zu befürchten steht. Wenn also die Obstruction ein Hindernis für den Abschluss eines Compromisses bildet, dann sind die verfassungstreuen Großgrundbesitzer als Mitarrangeure der deutschen Ob struction selber bündnisfähig, sie müssten denn den Con servativen bindende Zusicherungen gegeben haben, dass sie fortab jedwede Obstruction bekämpfen werden. Da dies nicht wahrscheinlich ist, erweist sich auch der Hinweis auf die in Aussicht gestellte

der Südtiroler ist bloß eine Mas kierung der treibenden parteilichen Ichsucht. In Wahr heit also handelt es sich um die Wahrung eines liberal deutschen Parteivortheiles, der doch von den liberalen Blättern gutgeheißen werden sollte. Trotzdem aber wissen sich dieselben vor Entrüstung nicht zu fassen, trotzdem zetern sie über „Verrath", trotzdem wird Herr v. Grab mayr als Abtrünniger in die Acht gethan. Warum dieses Echauffement? Handelt es sich nicht darum, die Zahl der deutschen Stimmen im Reichs rathe

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Tiroler Stimmen
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Page 5 of 6
Date: 15.05.1897
Physical description: 6
Hütten im Gurgler Gebiete. In: Mittheilungen des deutschen und österreichischen Alpenvereins. 1896. Nr. 13. B l ü ck e, Ad. und Hans Hetz. Studien am Hinter eisferner. In: Mittheilungen des deutschen und österreichischen Alpenvereins. :896. Nr. 4. Rossi-Redrigotti, Filippo, conte. Comme- morazioue del I centenario della nascita di A. Rosmini. Rovereto. 1897. 8°. 29 S. K. Sch. Einiges über die Bregenzer Kirchen. In: Vorarlberger Volksblatt. 1897. Nr. 102. Chiesa, Gustavo. Antonio Rosmini e le sue

. 4°. 8 S (m. Jllustr.). Finsterwald er, S. Lieber Glctscherschwankungen im Adamello- und Oruergediete. In: Mittheilungen des deutschen und österreichischen Alpenvereins. 1896. Nr. 2 ff. Gabel, K. Die Ackerlspitze im Kaisergebiete. In: Mittheilungen des deutschen und österreichischen Alpenvereins. 1896. Nr. 21. G a u st e r, Adolf. Die Eichhornspitze in der Venedi ger-Gruppe. In: Mittheilungen des deutschen und österreichischen Alpenvereins. 1896. Nr. 8. Gredler, Vinzenz. Ethische Naturbilder. Der „Neuen Folge

" vermehrte Auflage. Bozen. Auer & Komp. 1897. 48 S. Greim, G. Die Pegelstation im Jambach bei Galtür. In: Mittheilungen des deutschen und österreichischen Alpenvereins. 1896. Nr. 7. Allerhand G'schichten. Vom Vintschger Joggele. In: Meraner Zeitung. 1897. Nr. 56. Jmmortel lenk ranz auf das Grab des hochw. Herrn A. Grüniger, Abt von Muri-Gries (m. Portr.). Bozen. Wohlgemuth. 1897. 16 S. Höhere Jugendbildung in Tirol in der ersten Hälfte dieses Iah: Hunderts. In: Hamburger Schulzeitung. 1897

. Nr. 16 u. 17. Mayr, Julius. Ein Spaziergang über den Arl berg. In: Mittheilungen des deutschen und österreichischen Alpenvereins. 1896. Nr. 6. Neumeister, R. Mustkvrama: Andreas Hofer. Eine dramatische Musikdichtung. 8°. Berlin. 1897. 79 S. Obrist, I. G. Einiges über Tiroler Bergsegen in alter Zeit. In: Wiltener Wochenblatt. 1897. Nr. 19. Paßler, P. Sternsingen in St. Jakob in Defer- eggen. In: Zeitschrift für österreichische Volkskunde. 1897. S. 89. Pichler, Adolf. Dante. Vor seinem Denkmal in Trient

. In: Allgemeine Zeitung. 1897. Nr. 127. Pohl, Rob. Meraner Knittelreim-Melange. In: Salzburger Fremdenzeitung. 1897. Nr. 14 und 28. Pott, E. Eine Wintertour durch die Stubaier- Alpen. In: Mittheilungen des deutschen und österreichischen Alpenvereins. 1896. Nr. 22 ff. Pott, Emil. Osterfahrten in Südtirol. In: Mittheilungen des deutschen und österreichischen AlpenvereinS. 1896. Nr. 5 ff. 269. 270. 271 272. 273. 274. 275. 276. 277. 278. 279. 280. 281 . 282. Reinthaler, Marie. Auf stillem Wege in die, minder

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Page 1 of 4
Date: 22.04.1898
Physical description: 4
einspaltiger Petitzeile oder deren Raum berechnet. — Bei öfterer Jieserii»« «yy* Alleinige »mumcenaufnahme für Auswärts durch H. ^ri«dl'i<A«nottcenbureat», Wie«, V/1 Matzleinsdorferstraße 7. Telephon-Nimmer 47 Mr. 90. Jahrgang XXXvjiT Soter u. Casus -[ ""LLZ"» ] Kreitag 22. April 1898 Inland. Dr. v. Grabmayr von seinen Leuten ab gelehnt. Seitens des Landeswahlausjchusses der deutschen Parteien in Tirol und des Ausschusses des Deutschen Volksvereines gehen dem „T. Tagblatt" folgende Kund gebungen

zu: »Der La ndeswahlaussch uß der deutschfort schrittliche nundder deutschnationalen Partei in Tirol bedauert die Form der von dem Abgeord neten Dr. v. Grabmayr in seiner am 15. d. in Meran gehaltenen Rede geübten Kritik der radikalnationalen Parteien und deren Führer und kann sich mit einem Theil seiner Ausführungen umso weniger einver standen erklären, als derartige Angriffe nur zu sehr geeignet sind, das gute Einvernehmen der beiden deutschen Parteien in Tirol zu trüben; der Landeswahlausschuß gibt sich der sicheren

Erwartung hin, daß die Worte v. Grabmayr's, welche eine sachliche Kritik weit überschritten haben und lediglich die persönlichen Anschauungen des Redners wiedergaben, keinen stören den Einfluß auf die bisherige Einigkeit aus üben werden." „Um Mißverständnissen, welche die Einigkeit in unse rem Vereine in unliebsamer Weise stören könnten, vorzu beugen, erklärt der Ausschuß des Deutschen Volksvereines in Tirol, daß die von Herrn Dr. v. Grabmahr bei der ersten Wanderversammlung des Vereines

Großgrundbesitz) von der deutschen Bevölkerung so vollkommen abgeschieden, daß auch Grabmayr's agitatorischer Versuch über eine augenblickliche Wirkung bei seinen an große politische Reden nicht gewöhnten Meraner Zuhörern gewiß nicht hinauskommen wird. Wir haben übrigens auch uns're Freude dran! Hat sich doch Herr Dr. von Grabmayr zu Meran die polititische Maske vom Gesichte gezogen und die fromme Legende zerstört, die ihn als den Aus- nahms - Großgrundbesitzer, der den Deutschnationalen nahestünde

, bezeichnete. Als Bärnreither in's Kabinet trat, erklärte Grabmahr, er werde sich nie von den deutschen Volksparteien trennen, und er drohte wohl bei läufig auch mit einer Spaltung der Großgründler. Da mals konnte Herr von Grabmayr, der seine Gesinnung — diese alle Mitglieder des Aristokratenklubs be herrschende Standesinteressengesinnung — gut zu ver bergen wußte, noch gefährlich werden; heute nachdem er sich von Chlumecky-Bärnreither als Missionär der künftig klerikalverfassungstreuen „Mittelpartei

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Page 2 of 4
Date: 28.02.1898
Physical description: 4
dagewesen bezeichnet werden. Abgeordneter Kaltenegger meldete sich zu einer thatsächlichen Berichtigung zum Worte. Wie vorgestern umringen die deutschen Abge ordneten wieder den Tisch, an welchem Kaltenegger steht, und machen es durch einen furchtbaren Lärm unmöglich, daß Kaltenegger zum Worte gelangt. Kaltenegger (zu Rokitansky gewendet, der vor ihm steht): „Sie sollten schön still sein, Sie Schandfleck für den Landtag, die Ab geordneten schämen sich ja Ihrer Person." (Beifall und Protestrufe

." Der Exodus der deutschen Abgeordneten aus dem böhmischen Landtage ist in der Samstagssitzung zur Thatsache geworden. Vor Eingang in die Tages ordnung gab Abg. Lippert namens aller Deutschen eine Erklärung ab, in der es heißt: „Wir erklären feierlich, an der Einheit Oesterreichs und an der Verfassung festzuhalten. Wir glaubten nicht, daß die Adresse auf die Tagesordnung kommen wird, die sich gegen alles kehrt, was unserem Volke theuer ist. Wir erklären feierlichst, daß wir an dieser und den folgenden

Verhandlungen nicht theilnehmen werden." (Lebhafter Beifall bei den Deutschen.) Die Deutschen verlassen sodann den Saal. Nach dem Referenten Kramarz spricht Statthalter Graf Coudenhove, der kurz erklärt, die Regierung stehe nicht auf dem staatsrechtlichen Stand punkt der Adresse. Namens der Großgrundbesitzer gibt Prinz Ferdinand L o b k o w i tz folgende Erklärung ab: Die Partei des kon servativen Großgrundbesitzes beabsichtigt und beabsichtigte nicht, sich in die Berathung über diesen Gegenstand

wird zur Abstimmung geschritten und der Adreß- entwurf fast einstimmig angenommen. Ob die Haltung der Deutschen eine Klugheit ist, wird die Zeit lehren. Es ist übrigens fast begreiflich, daß die Deutschen nach dem Vorgehen bei der Huldigungs adresse seitens des Abg. Wolfs, mit dem sie nun doch einmal auf das engste liirt sind, sich aus dem Landtage hinaussehnen und die erste beste Gelegenheit hiezu er greifen. Wir deuten den Austritt aus dem Landtage als einen Ausweg, der ihnen aus einer unmöglich

werden den Situation helfen soll. Das Auftreten Wolfs 'im böhmischen Landtage bei der Huldigungskundgebung für Se. Majestät läßt die bisherigen Leistungen öesfelben weitjhinterssich. Schon die Rede des Oberstlandmarschalls unterbrach er durch Zwischenrufe. Die Huldigungskundgebung nannte er eine Loyalitätsheuchelei; er sprach von Loyalitäts komödie u. s. w. Bei der Abstimmung für die Huldi gung für den Kaiser stimmten die deutschen Abgeordneten ämmtlich mit den Czechen und den Großgrundbesitzern )ro mit Ausnahme

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Page 2 of 4
Date: 07.02.1899
Physical description: 4
v. Grabmayr interessiert uns erst da, wo er auf der Eisenbahnfahrt von Wien her — allerdings unter Lautelen — von einer BerständigungSaction der Völker spricht. Er führt dann fort: »Wie sollen sich in Oesterreich die Deutschen zum Staate stellen? Die Katastrophen-Politiker erwägen nicht welche unsäglichen Leiden bis zum Schiffbruch mit der, ganzen Schiffsmannschaft auch das deutsche Volk erdulden müsste, in welchen Zustand äußerster Herabgekommenheit es versinken würde, bevor es den rettenden Strand

er reicht. Daraus ergibt sich die Nothwendigkeit scharfer Scheidung zwischen den i rredentistisch en und den staatstreuen Elementen. Zwischen den Deutschen die aus Oesterreich hinaus und den Deutschen, die in Oesterreich bleiben wollen, gibt es keine ehrliche politische Gemeinschaft. Für die staatstreuen Deutschen bleibt nur der Weg, sich innerhalb des gegebenen staatsrechtlichen Rahmens die nationalen Rechte des deutschen Volkes zu wahren. Offenbar be dingt dies den Verzicht auf die ausschließ liche

Herrschaft der Deutschen. Wollen wir unser Reich erhalten, müffen wir uns mit den anderen Natro- nalitüten, zuvörderst mit den Slaven vertragen. Mit unseren 8 l j» Millionen können wir nicht ernstlich daran denken, 16 Millionen Nichtdeutsche dauernd zu unterjochen. Diese nüchterne, mit den gegebenen Machtfactoren rech nende Erwägung sichert dem allgemeinen Ruf nach „Ver ständigung" bei den staatstreuen Deutschen geneigtes Ge hör. Gewiss, auch wir Deutsche wollen den Frieden! Aber es darf kein fauler

Voraussetzung einer günstigen Entwicklung erscheint der enge Zusammenschluss der v (-iiilbv vvUut;^ £02vtj”o uub T Anm. d. Red.), die Ausgestaltung der deutschen Gemein bürgschaft zu einem einheitlichen Gesammtwillen." Wie das sich mit den obenstehenden Sätzen verein baren lässt, solange die genannten Matadore des Radi calismus nicht nur das Scepter sondern auch die Füchte schwingen und die zahlreichen linksstehenden deutschen Ab geordneten sich dieses gefallen lassen, ist uns nicht klar. Herr v. Grabmayr

wünscht weiter eine Verständigung mit der katholischen Volkspartei. Wie oft hat Wolf er klärt, dass er das absolut nicht zugeben will! Wenn Herr v. Grabmayr sagt: Es muss sich zeigen, „ob die verbün deten Parteien der deutschen Opposition die Kraft und den Muth haben, sich der radicalen Einschüchterung zu erwehren und ob sie hiebei im deutschen Volke (soll heißen bei den Liberalen und gemäßigt Nationalen. Anm. d. Red.) jenen sichern Rückhalt finden, deffen die parlamentarische Vertretung des Volkes

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Page 1 of 4
Date: 12.07.1895
Physical description: 4
eS befinden sich an dieser Mittelschule auch 13 slo venische und nur 5 deutsche Professoren. Die Errichtung slovenischer Parallelklasicn am Gymnasium in Cilli sei auch aus pädagogischen Gründen nicht zu empfehlen, und es haben sich auch alle maßgebenden Faktoren, der Landes- fchulrath, der Landtag u. f. w. dagegen ausgesprochen. Cilli sei ein rein deutscher Besitzstand und müsse geschützt werden. Eine tiefe Bewegung gehe durch das deutsche Volk, und alle Deutschen müffen gegen die Post Cilli stimmen

sodann gegen die Aus» Abg. Vosnjak, welcher sich, als er gestern n«nZ *»!$ n. bet Cilli vortrug, mancher Verschwei- gemacht habe. So habe er z. B. aus 2 W?" be ' baß im Jah„ 847 der mährische Flücht- em 2? n I»S*? ! ' flt!l,DI ® en toot ' Sefolgert, daß Kr Z* nis Niederlassung sei, während flüchtiger Empörer von Kaiser Ludwig dem Deutschen mtermrt wurde, was doch gewiß Zeugniß dafür ablege, daß Cilli schon vor tausend Jahren eine deutsche Stadt war. Redner kommt auf die Entschei dung des Verwaltungs

-Gerichtshofes zu sprechen, welche die Slovenistrung der Bezirksvertretung von Cilli zur Folge hatte, und bekämpft die diesbezüglichen Ausfüh rungen des Abgeordneten Vosnjak. Er bespricht sovann ausführlich die Besetzung der zweiten Notarstelle in Cilli, bei welchem Anlasse er bei dem damaligen Justiz minister Dr. Freiherrn von Prazak vorstellig geworden sei, er möge doch den Deutschen einen deutschen Notar geben. Bei dieser Besetzung sei aber ein junger slo venischer Notar gewählt worden

, der nicht einmal so viel Lebersjahre zählte, als jeder der drei präsentirten Kandidaten Dienstjahrr, obgleich der Justizminister dem Redner damals erklärt habe, er werde nach der An- ciennität vorgehen. Redner vertheidigt die Haltung der deutschen Sparkasse in Cilli; es fei unwahr, daß sie Gesuche zurückwies, weil auch nur eine Beilage slovcnifch war. (Abgeordneter Vosnjak: Es ist Thatsache!) Daß die Sparkasse Gesuche zurückwies, welche sie nicht ver stand. sei nur natürlich. Daß die Ueberschüffe für städtische Zwrcke verwendet

werden, sei den Statuten der Sparkaffe entsprechend, und von dieser Verwendung der Sparkaffengelder ziehen die Slovenen den gleichen Vortheil wie die Deutschen. Redner wendet sich dagegen, daß Unter - Steiermark von den Slovenen als rein slo- venisches Land hingestellt werde. Die Zahl der Slo venen fei in Cilli seit der Volkszählung des Jahres einen rein politischen und nationalen Charakter habe. Eine gute Frucht könne aus dieser Drachensaat nicht erwachsen. Die Cillier Frage werde einen tiefen Schatten

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Page 1 of 4
Date: 23.08.1897
Physical description: 4
in Audienz em pfangen worden. Hiebei äußerte sich der Monarch über die obligatorische Erlernung der zweiten Landessprache und sagte: Ein Offizier muß in einem bestimmten Termine sich die Kenntniß der Regiments spräche, z. B. der rumänischen, aneignen; man kann somit von einem deutschen Beamten in Böhmen verlangen, oaß er in seinem Interesse die böhmische Sprache erlerne. Ein Toast des Chefs des Generalstabes. In einem Toaste auf Seine Majestät den Kaiser anläß lich des Allerhöchsten Geburtssestes sagte

der Ruhe und Befriedigung genieße." Oesterreich — ei« Föderativstaat. In den „Preußischen Jahrbüchern" ist den Deutschen in Oester reich schon wiederholt der eindringliche Rath gegeben wor den, sich mit dem Gedanken eines Föderativstaates in Oesterreich zu befreunden. Auch in der neuesten Nummer ist dieser Gedanke wieder ausgeführt. Es heißt u. a.: Den Deutschen aber wird es obliegen, noch etwas weiter zu blicken, als auf die Folgen der Sprachen-Ve: ordnungen. Es kann nicht genügen, daß sie fest

hat, wird sich viel Uicht nicht mehr aufrecht erhalten lassen. Die führende Rolle, welche die Deutschen seit mehr als hundert Jahrm in dieser Monarchie gespielt haben, beruhte darauf, daß die Dynastie sie dazu berufen hatte, nicht nur auf dem hohen Stande ihrer Kultur. Solange die Dynastie an der altösterreichischen Tradition festzuhalten vermochte, war es klar, daß nur die Deutschen die Träger jener zentralistischen Regierung sein konnten, die dieser Tradition entspricht. Es könnte ja wohl ein oder der andere Minister

aus einem anderen Volke in die Regie rung aufgenommen werden, wenn er sich nationaler Aspi rationen enthält, der Geist der zentralistischen Regierung in Oesterreich kann aber kein anderer als ein ausgespro chen deutscher sein. Die Vereinigung verschiedener natio naler Elemente in der Regierung muß zur föderativen Gestaltung des Reiches führen. Will die Dynastie ihr altes Oesterreich bewahrt wiffen, dann muß sie das Vorrecht der Deutschen in der Verwaltung und vor Allem in der Armee anerkennen und stützen. Glaubt

sie, in neue Bahnen einlenken zu müssen, die in der Zusammensetzung der Bevölkerung wie auch in dem historischen Werdeprozesse der Habsburgischen Hausmacht begründet sein können, dann müssen die Deutschen diese Bahnen ebenfalls beschreiten und isich auf ihnen den Boden für eine gedeihliche Entfaltung ihres Volksthums schaffen. Sie müssen der bereits offiziell auf geworfenen Frage der Schaffung eines Jöderativftaates die größte Aufmerksamkeit schenken und darüber klar werden, was sie ihrerseits

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Page 1 of 6
Date: 29.07.1899
Physical description: 6
die Ausstellungshalle und den großen Platz verlangte. Das Blatt redet hin und her, um darzuthun, der Bürgermeister hätte den Veranstaltern der Ver sammlung nur die Restauration bewilligen wollen. Man denke sich diesen Unsinn; in der Ausstellungs restauration tagt eine große katholische Ver sammlung, in der Halle ein Häuflein Socialdemokraten, der Zugang zu beiden Localen ist gemeinsam und das duldet ein Bürgermeister, der für Ruhe und Ordnung verantwortlich ist! Solcher Blödsinn wird den deutschen Mann

hier circa um 7 Uhr ab. Falsche Münze. n. Eine treffliche Artikelserie in der „Germania" behandelte eben die „Los von Rom"-Bewegung in Oester reich, brandmarkte deren hochverrätherischen Charakter, kennzeichnete das Gebaren jener reichsdeutschen Kreise, die mit dieser Bewegung sympathisieren, ihr unmittelbar oder mittelbar Vorschub leisten und erwartet von der Loyalität der deutschen Reichsregierung eine klare Stellung nahme gegenüber der Theilnahme deutscher Reichsange höriger an einer Bewegung

, die gegen den Bestand der befreundeten und verbündeten Monarchie und gegen die Dynastie Habsburg gerichtet ist. Sehr richtig wird im deutschen Centrumsorgane ausgeführt, wie illoyal diese österreichseindliche Agitation in Deutschland mit Täuschung und Vorspiegelung falscher Thatsachen operiert. Der Schwindel von der „Bedrückung der Protestanten" und vom „religiösen Charakter" der Abfallsbewegung in Oesterreich wird eingehend beleuchtet. Die Widerlegung so handgreiflicher Erdichtungen möchte fast überflüssig

der deutschen oppositionellen Parteien finden wird beispielsweise: „Die planmäßige Zurückdrängung und immer weiter greifende Bedrohung des deutschen Volksstammes in Oesterreich"... kars pro toto ist wohl eine Redefigur, in Rechts- und politischen Fragen aber bedarf es präciserer Ausdrucksweise. Jene Worte haben nur Sinn, wenn für „des deutschen Volks stammes" gesetzt wird: der Deutschliberalen und Deutsch nationalen oder der Nationalliberalen und National- radicalen. Millionen anderer Deutsch-Oesterreicher

Verhetzung durch die Schuld der beider seitigen Extremen eine allgemeinere geworden ist, so ist es doch nicht gestattet, diese bedauerliche Erscheinung über das ganze Reich zu verallgemeinern. Nach der gleichen Täuschungsmethode, den Theil für das Ganze, beliebt es der Oppositionspresse immer wieder von „den Deutschen", von der „deutschen Sache" in Oesterreich in einer Weise zu sprechen, dass dem wahr heitsliebenden Leser zu empfehlen ist, diese Ausdrücke jedesmal auf ihre thatsächliche Berechtigung

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Page 2 of 4
Date: 18.07.1900
Physical description: 4
Seite 2 Nr. 162 Neue Tiroler Stimmen" Mittwoch, den 18. Juli 1900 dermaligen Regierung in der verfloffenensSession des Reichs rathes vorgelegte Gesetzentwurf betreffend die Regelung der sprachlichen Verhältnisse bei den Landes fürstlichen Behörden in Mähren für die Deutschen völlig unannehmbar erscheint, weil darin der von den Deutschen unverrückbar festgehaltenen Forderung nach voller unge schmälerter Aufrechterhaltung der inneren deutschen Amts sprache nicht Rechnung getragen, vielmehr

das Geltungs gebiet der czechischen Sprache zudem ohne das geringste wirkliche Bedürfnis wesentlich erweitert werden soll. Der Parteitag fordert daher die deutschen Abgeordneten auf, alles anzuwenden, um die Verwirklichung eines solchen Gesetzentwurfes zu verhindern. Bei der Versammlung der czechischen Volks partei sagte der Abg. Slama, er sehe als eine der Hauptursachen der jetzigen Wirren die im Verhältnisse zum deutschen Reichstage zu weit gehende Competenz des österreichischen Reichsrathes

an. Die Thätigkeit des Cen tralparlamentes müsste daher ebenso wie dies in Deutsch land der Fall ist, bloß auf gemeinschaftliche Angelegen heitenbeschränkt werden. Redner erblickt ferner einen groben Fehler darin, dass die deutschen Politiker diejenigen waren, welche die technische Obstruktion im Reichsrathe in An wendung brachten und durch den siegreichen Erfolg in den breiten Massen die Ueberzeugung auskommm ließen, dass in dem Gebrauche der gewissen Instrumente d i e höchste Weltphilofophie gelegen sei

. Nun haben aber die deutschen Politiker die Consequenz ihrer Hand lungsweise. dass nämlich auch die anderen Parteien nach demselben Recepte vorgehen könnten, in ihrer ursprüng lichen Berechnung außer acht gelassen und stehen dem neugeschaffenen Zustande rathlos gegenüber. Da das Ma joritätsprincip zu Fall gebracht wurde und da die Deutschen überdies außer Stande sind, weder allein, noch mit Zu hilfenahme einzelner nichtdeutscher Fractionen eine Ma jorität im Parlament zu bilden, so sei ein vollständiges Chaos eingetreten

, aus welchem ein Ausweg weder durch eine octroyierte Geschäftsordnung, doch durch octroyierte Sprachengesetze oder Neuwahlen gefunden werden wird. Die einzige Möglichkeit, nämlich durch eine Verständi gungsaction einen modus -vivendi zwischen Deutschen und Slaven zu schaffen, wird durch den Ruf nach der deutschen Staatssprache zerstört. In einer Resolution, welche einstimmig angenommen wurde, heißt es: Durch die Vorlage der Sprachengesetz entwürfe für Böhmen und Mähren ist ein deutlicher Be weis, dass die Regierung

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Page 1 of 4
Date: 22.09.1897
Physical description: 4
Neue Stimmen Jür Hott, Kaiser und Watrrland. Alleinige Annoncenausnahme sür Auswärts durch H. Kriedl^s Arrrwitee-rvrsi'earr, WLen^ V/L Matzleinsdorferftraße 7. Ar. 216. Jahrgang ThoMas V. Bill. sM°rgen 28 ^pt-mbe^ Mittwoch 22. Septemöer 1897 Die gegenwärtige Stellung der deutschen Konservativen. Der bevorstehende Zusammentritt des Abgeordneten hauses und die letzten Ereignisse, die Wiener Konferenzen und der offene Brief des Baron Di Pauli, veranlassen uns, aus der Reserve, welche uns bisher

durch die Un klarheit und Unfertigkeit der Lage geboten schien, heraus zutreten und ein Wort über die Stellung der konserva tiven Partei zu äußern. Wir reden dabei keineswegs von der katholischen Volkspartei allein, sondern weil einmal der nationale Cintheilungsgrund leider eine Thatsache ist, von allen jenen Deutschen, welche im Abgeordnetenhause das konser vative, österreichische und katholische Programm vertreten. Diese sind Gott sei Dank viel zahlreicher. Sie sehen Oesterreich zerrissen von wilden Natio

nalitätskämpfen, sie erblicken eine Verachtung und Be kämpfung der staatlichen Autorität, welche ganz besonders auf die Jugend äußerst demoralisirend wirken muß. Sie sehen sogar den österreichischen Gedanken angefeindet, österreichische Staatsbürger in's Ausland pilgern und dort nicht etwa mit den ruhigen Elementen, mit der Mehrheit des deutschen Volkes, sondern mit nationalen Chauvinisten gegen Oesterreich sraternisiren und konspi- riren. An dem, was diese Deutschnativnalen thun, ist nichts zu bemänteln

und nichts zu entschuldigen. Oder ist es nicht genug, wenn der Abgeordnete Schönerer zu der Schlacht von Königgrätz Gratulationen entgegennimmt, als ob er es gewesen, der unserem Vaterlande jene De müthigung beigebracht hätte? Muß aber dem deutschen Oesterreicher nicht die Schamröthe in's Gesicht steigen, wenn er sieht, daß solche vaterlandslose Gesellen sich als Führer des deutschen Volkes in Oesterreich geriren dürfen! Man rede uns nicht ein, diese Zustände seien durch die Sprachenverordnungen hervorgerufen worden

. Nein, diese Verordnungen bieten ja nichts wesentlich Neues, und es ist nicht abzusehen, warum die Deutschen sich aufregen sollen, wenn der Staat von seinen Beamten deutscher und böhmischer Nationalität das verlangt, was jeder Kaufmann von seinem Buchhalter fordert. Sollten aber die Verordnungen thatsächlich etwas die Deutschen Schädigendes oder Verletzendes enthalten, so konnten sie ja geprüft und korrigirt werden. Majorität und Regie rung waren dazu bereit. In Wahrheit

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Page 1 of 4
Date: 10.01.1898
Physical description: 4
vor sich. Nur darf man sich nicht unter Oesterreich einen zentrali- sirten, einheitlich deutschen Staat denken. Ein solcher wäre ja neben Deutschland ebenso eine Quelle von Verlegenheiten, wie ein slavischer neben Rußland. Oesterreich, in der Mitte zwischen^ diesen zwei großen Potenzen, muß das werden, wozu es der geschichtliche, jetzt schon Jahrtausende dauernde Prozeß der natürlichen Entwicklung der Dinge von selbst führt, nämlich ein aus verschiedenen, in ihrem nationalen Bewußtsein er wachten, in der Kultur

gleichmäßig strebenden Völkern, die nicht auf gegenseitige Bedrückung, sondern auf Unterstützung durch Verträglichkeit ange wiesen sind, zusammengesetzter polyglotter (viel sprachiger) Staat. Das ist das Programm der Zukunft Oesterreichs. Ich bin der Letzte, der die große Wichtigkeit des deutschen Kulturelements verkennt. Ich würde es als einengroßen Nachtheil für alle Slaven er achten, wenn sie, durch gewisse Erscheinungen bestimmt, aufhören sollten, in den Deutschen ihre nächsten und berufensten

hat. Unter anderen Verhältnissen würde es vielleicht Ihnen selbst nicht unan genehm sein, zu erfahren, daß die augenblicklich nicht gerade einer großen Sympathie bei Ihnen sich erfreuen den Czechen als gelehrige Schüler der Deutschen bereits einen so hohenGrad in der Entwicklung ihres eigenen nationalen Lebens- nach a llen Richtungen erlangt haben, daß sie sich verletzt fühlen, wenn man sie, ungeachtet ihrer erstaunlichen Fortschritte, gegenüber den Deutschen als ein Prinzip der Barbarei hinstellt. Nein, ge- ehrtester Herr

Professor, dieser Vorwurf ist unver dient, er ist verzeihlich als Ausdruck einer mangel haften Einsicht in die Verhältnisse. Fragen Sie solche Männer, wie Baron Chluniecky, wie Professor Sueß, oder uns näher stehende Kollegen, wie Hofratb Gomperz: alle diese Herren werden Ihnen die Richtigkeit meiner Aussagen bestätigen. Freilich, numerisch und nach vielen jener Impondera bilien, die im politischen Leben eine'so große Rolle zu spielen pflegen, können sich die Czechen mit den Deutschen nicht messen

. Das wäre vermessen von ihnen. Allein im engeren Kreise des von ihnen bewohnten Landes ver dienen die Czechen eine größere Berücksichtigung, als sie ihnen bis vor Kurzem noch zu Theil ward. Ich selbst aber halte die Art, wie die Sprachenverordnung in's Leben kam, für eine unglücklich gewählte Form. Nur der Geist derselben, nach welchem in Böhmen und Mähren der Czeche mit dem Deutschen in allen Rechten und Pflichten also auch in der Behand lung einer Sprache gleichgestellt werden soll, ist richtig

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