in Tirol so mütterlich besorgt, daß er die Bemühungen des „Tag blatt" in dieser Richtung geradezu in den Schatten stellt. Einen Beweis hiefür gibt er »heute, indem er die Redaktion des „Tagblatt" händeringend ersucht, ste möchte doch den Artikel wider rufen, in dem sie, wie unsern Lesern bekannt, so ganz a la Kaiser feld für den bairischen Fortschritt wärmstens Partei ergriff und denselben gerade deßwegen der Unterstützung aller Liberalen in Oesterreich empfahl, weil er bettelpreußisch
ist und sohin zur Her stellung der nationalen Einheit gegen die Selbstständigkeit des Königreichs sich — allerdings ganz vergeblich — erhitzt hat. Dieser „Tagblatt"-Artikel war freilich sehr intereffant, denn damit war erklärt, daß unsere Liberalen mit „liberalen Reformen" im Innern, d. h. mit dem Streben, alle berechtigten Eigenthümlichkeiten der Länder z. B. des Landesvertheidigungs-Jnstitutes abzuthun, zuletzt doch nicht zufrieden wären, denn wären sie es, dann hätte das „Tagblatt" sich begnügt
nicht, daß es diesen Fehler wieder gut machen werde. Wir dagegen glauben, daß das „Tagblatt" heute so wenig als am Freitag begreifen wird, daß es durch Veröffentlichung des bettel preußischen Artikels einen Fehler beging; hat doch auch der „Bote" dies erst begriffen, nachdem wir den Tagblatt-Artikel benützt hatten, um nachzuweisen, wie wenig Ernst es diesen Liberalen mit der Er haltung des Landesvertheidigungs-Jastitutes ist. Wir glauben viel mehr, daß das „Tagblatt" selbst am besten weiß, was es will und was es thut
und daß es sich daher vom „Boten" nicht schulmeistern laflen wird. Das „Tagblatt" soll, so will es der „Bote" haben, der alt ist und mit unserm kleinen Moniteur im Liberalismus nicht mehr Schritt zu halten vermag, sogar erklären, daß sowohl dieR.- daklion als der konstitutionelle Verein mit dem Artikel zu Gunsten des baierischen Fortschrittes keine Solidarität habe, d. h. der „Bote" muthet dem „Tagblatt" zu, offen zu bekennen, daß es ohne Steuer sei. Das dürfte denn doch zuviel verlangt sein?! Das ungarische
Menschenverstand hat. Man lasse einmal die Jesuitenhetze und bedenke, daß es unsittlich ist, Velleumdungen auszustreuen. Wenn der Artikelschreiber des „Tagblatt" den Sieg wart Müller einen „bedauernswerthen Narren" nennt, so kenn zeichnet er durch Anwendung dieses gemeinen Schimpfes nur sich selbst. Schließlich wolle der Referent des „Tagbl.", welcher in die Pläne der Jesuiten gar so eingeweiht zu sein scheint, folgende Stelle aus dem „westfälischen Kirchenbl." beherzigen: „Gegen den Orden der Jesuiten