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Tiroler Post
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Page 14 of 20
Date: 28.03.1913
Physical description: 20
und andere einsichtsvolle Männer schüttel ten den Kops zu dem Aufwand. Hans Grochwitz wollte den Verkehr abbrechen, aber Frau Gertrud fand's nirgends so amüsant wie dort ,und wenn zuletzt ihre Tränen bitten halsen, dann konnte der Gatte ihr nichts mehr abschlagen. Er glaubte, das Menschenmögliche für seine kleine Frau getan zu haben nun mußte er alle Tage hören: „Herr Peke kauft dies, Herr Peke kauft das." „Wetter nochmal!" brauste endlich Hans Grochwitz auf, „von seinem Gehalt kann Herr Peke das nicht bestreiten

!" „Mutz er doch wohl können - -", schmollte Gertrud. Sie fand gar keinen Gefallen mehr an der Zimmereinrichtung, die ihr Gatte so liebevoll für sie ausgewählt hatte. Bei Pek.es war alles schöner, sie wollte Gesellschaften geben, wie Pekes sie gaben. — „Unmöglich," murmelte der Direktor, „wir müssen uns in den Grenzen unserer Stellung halten." Gertrud aber klagte, daß Herr Peke seine Frau eben lieber habe. Wenn ihr Hans nur wolle, könne er ihr den kleinen Wunsch schon erfüllen. Ein scharfer Riß

spaltete den Liebesbund, den die beiden vor kaum Jahresfrist geschlossen hatten. Hans Grochwitz versuchte durch Liebe, durch ernste Vor stellungen, durch strenge Worte seine Frau von der törichten Großmannssucht zu heilen. Umsonst. Er hatte sie aus der Armut heraus gerettet — nun ihre kleinen Hände erst ein mal mit Geld gefüllt waren, verlangte sie immer mehr, immer mehr. Es fiel ihm so schwer, ihr einen Wunsch zu versagen. Er arbeitete Tag und Nacht, um seine Einnahmen zu ver größern. Die Sorgen

nach der entlegenen Straße, wo sie sonst gewohnt hatte, ihre Mutter wohnte noch dort. Sie flüchtete zu ihrer Mutter und vertraute ihr all das Elend der Pekes und ihr eigenes Leid an. „Es ist noch nicht so viel Zeit verloren," tröstete die Mutter, „wenn du jetzt umkehrst, kann noch alles gut werden." „O Mutter, hätt' ich auf dich gehört. Jetzt versteh' ich erst den Kummer, den ich meinem Hans bereitet habe." Sie sah sich in dem dürftigen'Wohnraum ihrer Mutter um, denn die verständige Frau hatte all

. Im Speisezimmer stand die Kiste mit der Krone, die eben angekommen war. Gertrud schrie auf vor Schmerz. Sie legte das schöne, neue Kleid ao und zog das alte aus der Mädchenzeit an. In diesem Kleide hatte Hans sie lieb gewonnen. Wie war sie da glücklich gewesen! Sie schlich ins Arbeitszimmer ihres Gatten — mit ge neigtem Kopf — denn das Gefühl ihrer Schuld drückte sie nieder: „Hans," bat sie angstvoll, „kannst du mir vergeben?" Er wendete sich ihr zu. Sie sah erst jetzt, wie die kurze Zeit ihrer Ehe

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Tiroler Post
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Page 8 of 8
Date: 16.06.1916
Physical description: 8
, edler Mannhaftigkeit sein gayzes Sein durchglühte. 15. Kapitel. „Leb wohl, Hans, mein lieber, alter Junge, ich muß nun sehen, wie ich allein mit mir fer tig werde. Du aber habe herzlichen Dank für Deine Teilnahme und Freundschaft, die Du mir in dieser Zeit erwiesen hast." Harald reichte seinem Freunde und Vetter Hans Bebenroth aus denr Kupccsenster heraus die Hand zum letzten Abschiede. Hans hielt die Hand fest. „Harald, Tu weißt, daß ich Dir gern Helsen möchte." „Ja, ich weiß es, Hans

. Aber 'Du kannst 'es ebenso wenig wie irgend ein anderer Mensch — mich selbst ausgenommen. Der Brief der kleinen Else, den Du ja auch gelesen hast, hat mich gelehrt, daß derjenige töricht ist, welcher sich auf andere Menschen verläßt. In dieser kleinen Dame steckt ein ganzer Mann, Hans! Sie hat mir ordentlich die Leviten gelesen, wie man so zu sagen pflegt. Sie kann mich nicht lieb haben, weil ich ein Schwächling bin —" „Harald!" „Ja, das ist der langen Rede kurzer Sinn. Ich soll mich auf mich selbst besinnen

und ein Mann sein, dann könne ich auch noch glücklich werden. Siehst Du, das ist sehr schön gesagt von dem kleinen Fräulein — und ich möchte Dir raten, doch einmal nachzufragen, ob Du vielleicht der richtige Mann bist!" „Aber Harald — sie hat Dich doch lieb!" „Nee, sie denkt gar nicht dran, Hans! Und das ist mir auch ganz recht. Ich hatte sie ja eigentlich auch nicht lieb. Ja, mein Junge, ich atme ordentlich erleichtert auf, daß ich dem lieben Geschöpf nichts mehr' vorzuflunkern brauche. Der Grundstein

alles Glückes ist und bleibt ja doch nun einmal die Liebe — aber die erste, tiefe Liebe, die durch nichts besiegt wird — und noch eins, Hans: treue Pflichterfüllung, zielbewußte Arbeit . . . das hat mich die kleine Else gelehrt, und dafür bin ich ihr von Her zen dankbar." : „Was willst du denn nun beginnen?" „Nach jenem Rezept leben und versuchen, ob ich die verfahrene Karre meines Lebens wieder flott machen kann." „Du willst auf Fredersdorfs bleiben?" „Ja — solange, wie es irgend geht

." „Und wenn es nicht mehr geht?" „Dann fahre ich in die weite Welt — nach „Aha, nach Johannesburg!" „Warum nicht? Ich glaube, Edelgard und t?» würden uns jetzt schon durch das Leben schlagen. „Harald, du liebst sie noch immer?" . „Mehr denn. Hans! Doch laß uns nicht da von sprechen. Der Zugführer pfeift . . . Adieu, mein Junge. Zur Jagd kann ich dich nicht mehr einladen, aber willkommen bist du mir jeder zeit. Das weißt du." Die beiden Freunde drückten sich noch einmal die Hand. Dann gellte der Pfiff der Lokomotive

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Tiroler Post
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Page 8 of 8
Date: 04.08.1916
Physical description: 8
- gegengenommen und sofort bezahlt. :: 16259 illi' 1 »! I chen Mann keine Grenzen mehr. Die vor nehme Gesellschaft, die sich anfangs von ihm noch fern gehalten, der umwohnende Adel, das Offizierskorps, die Spitzen der Behörden — sie alle erschienen in der Villa, in welcher ein Fest nach dem andern gefeiert wurde. An alles das dachte Hans, als er am jen seitigen Saume des Waldes aus einer Bank unter einer breitästigen Buche saß und auf die Stadt niederblickte, die in dem Kranz ihrer Gärten ruhig und friedlich

dalag. Nicht weit vom Walde entfernt lag die Villa Lynden. Von der Spitze des Turmes flatterte eine Fahne in den Landesfarben und in den hohen Spie gelscheiben der Fenster blitzte die Sonne, die mit warmen goldigen Grüßen auch auf dem herbstlich buntgefärbten Laubdach des Parkes ruhte. Feierliche Stille überall — behagliche Ruhe — und doch wußte Hans, daß in diesem Frie den, in dieser Ruhe ein Herz freudlos und un ruhig klopfte und sich sehnte nach einem an deren Glück, nach einem anderen Frieden

— das Herz Edelgards, der Tochter und Erbin all dieses Glanzes und Reichtums! Auf dem Wege, der sich in sanften Windungen zum Walde hinauszog, erschienen jetzt zwei Rod lerinnen. Hans erkannte in denselben Edelgard Lynden und Else, er schwenkte grüßend den Hut. Else erwiderte den Gruß, indem sie mit der Hand winkte. Noch ein kurzer scharfer Lauf, dann sprang sie geschickt vom Rade und reichte Hans mit strahlendem Gesicht die Hand. „Ohne Rad, Herr von Bebenroth?" fragte sie erstaunt. „Wir wollten

doch eine Partie in den Wald machen?" „Verzeihung, gnädiges Fräulein, unsere Ver abredung galt erst für morgen." „Richtig! Und dennoch sind Sie. hier?" „Ein Zufall —" Sie drohte ihm schelmisch lächelnd mit dem Finger. Inzwischen war auch Edelgard herangekom men und vorn Rade gesprungen. Sie reichte Hans ebenfalls die Hand. „Wenn Sie Else begleiten wollen," sagte sie freundlich, „werde ich allein ein wenig in den Wald hineinradeln. In einer halben Stunde können wir uns dann wieder hier treffen." „Nein, Edelgard

, ich fahre mit Dir!" „Bleib' nur," rief diese zurück, wobei sie sich schon wieder auf das Rad geschwungen hatte und im raschen Tempo bald im Walde ver schwand. Else sah Hans ein wenig verlegen an. „Warum haben Sie auch Ihr Rad nicht mitgebracht?" sagte sie schmollend. „Es plaudert sich so weit netter," entgegnete er. „Kommen Sie, Fräulein Else, setzen wir uns aus die Bank. Sie sind mir noch immer die Antwort aus meine letzte Frage schuldig." „Ich entsinne mich nicht. . ." Ein leises Erröten ihrer Wangen

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Tiroler Post
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Page 11 of 24
Date: 22.12.1914
Physical description: 24
„Nein, Mutter, heut' seh' ich ein, daß Anne recht hatte. Als ich im Lazarett lag — o, Mutter, ich war ja so elend —, da hatte ich auch eine Pflegerin, jung und schön, und die hatte auch so Weiche Hände — so mutzten Annes Hände sein. Ich weitz — in meinen Fieberphantasien nannte ich sie Anne, und als mein Bewutztseiu wieder ganz klar wurde, erkannte ich, Wie viel Segen so eine Frau schaffen kann — die das Gute will." „Hans, kannst ibit nicht wieder mit Anne zusammen- kommen?" „Wenn iclp gesund

, mein Sohn." „Ach, es hat keinen Nutzen, darüber nachzudenken. Ich bin krank." „Mach dich nicht kränker, als du bist, Hans, du kannst wieder gesunden." — „Ich wünsch' es mir nicht." „Hans, denkst du gar nicht an deine Eltern? Die Anne war ein liebes Kind, aber deine Eltern haben dich auch lieb." „Mutter, verzeih. Mutz ich denn alle Menschen kränken, die mich lieb haben?" „Nein, Hansel, das war nie deine Art. Du bist nur immer so ein bitzchen vorschnell im Denken und Reden und Handeln. Versuch's

!" rief die Frau Rektor. Vor ihn stand die einstige Braut des Sohnes, im blauen Kleid, wie im vergangenen Jahr, die Weihnachtskrone in der Hand. Aber der hatte das Wort gehört, der auf dem Sofa lag, der Vater stützte den kranken Sohn. Anne kützte die Hand der Mutter: „Darf ich?" fragte sie und sah bittend zu ihr auf. „Anne, willst du unser Weihnachtsengel sein?" und sie öffnete die Tür und zog den Gast über die Schwelle. „Hans!" „Anne!" Sie achtete nicht mehr auf die Tannenkrone in ihrer Hand

, die warf sie achtlos bei Seite: „Hans, mein Hans, kannst du mich noch ein wenig lieb haben?" „Meine Anne, kannst du mir vergeben?" „O Hans, ich hatte ja auch Unrecht, ich habe mit Trotz auf meinem Willen bestanden. Wenn ich dir in liebevollen Worten meinen Entschlutz vorgestellt hätte, hättest du sicher nachgegeben. Ich habe ja nicht gewusst, datz das Ausemander- gehen so furchtbar schwer ist für zwei, die sich lieb haben." „Wer weitz, ob ich nachgegeben hätte?" neckte Hans. „Ich' habe damals

auch noch nicht gewusst, was es heitzt, ein Liebes zu verlieren — und durch eigene Schuld. Es kam mir noch so fremd vor, die Frau als Krankenpflegerin bei Fremden zu sehen. Ick war selbstsüchtig, ich wollte keinem etwas Gutes gönnen, das von dir kam. Nur für mich solltest du leben." „Das wollt' ich auch, mein Hans. Aber ich durfte^ doch meine Kräfte nicht einrosten lassen. Nun bin ich geschickt im Krankenpflegen — darf ich dich nun gesund pflegen?" „Ich glaube, ich bin schon gesund, Anne

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Tiroler Post
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Page 22 of 32
Date: 20.02.1914
Physical description: 32
auf; wo ja um die Wende des fünfzehnten und sechszehnten Jahrhunderts unsere besten Fastnachtsspiel- dichter gelebt und gedichtet haben. Zu nennen find vor allem Hans Folz, Hans Rosenblut, Jakob Ayrer und der bedeutendste unter allen Dichtern jener Zeit: Hans Sachs. — Die ersten Stücke dieser Dichter waren meistens nur oberflächliche dichterische Ergüsse, die erst später, nach einiger Üebung auf diesem neuen Gebiete poetischer Tätigkeit, nach einem gewissen Plane angelegt und in mehr oder weniger künstliche Dialoge

und eine redliche, wenn auch bisweilen derbe und drastisch-komische Natur hervor. Als die beliebte- sten und bedeutendsten dieser Fastnachtsschwänke sind zu nennen: „Der alte Hahnentanz" von Rosenblut, „Das Narrenschneiden" und „Der Bauer im Fegfeuer" von Hans Sachs. Von allen Dichtern dieser Gattung hat übrigens Hans Sachs die meisten und auch die besten Fastnachtsschwänke gedichtet; im ganzen dichtete dieser fleißige Nürnberger Schuh- und Verseinacher nicht weniger als 6000 größere und kleinere Dichtwerke

, darunter 208 Tragödien, Komödien und Fastnachtsspiele. Welche hervorragende Stellung Hans Sachs in der deutschen Literatur einnimmt — oder viel mehr einnehmen soll — das zeigt uns am besten Goethes Begeisterung für diesen Meistersinger; denn Goethe war es, der dieses schlichten Mannes Wirken und Schaffen vollauf gewürdigt und ihm nach einem Jahrhundert allgemeiner Verachtung in dem herrlichen Lobeshyinnus „Hans Sachsens poetisckie Sendung" ein unvergängliches, würdiges Denk- nial gesetzt

hat. Aber auch noch ein anderer Großer hat dafür gesorgt, daß dieses biederen Nürnberger Sängers Ruhm und Ehre in ferner Zeit ungeschmälert fortbestehen soll, und dieser Eine ist kein Geringerer als Richard Wagner, der uns in seinen „Meistersinger von Nürnberg", dieser vortrefflichen „Oper der Opern", Hans Sachs als das Muster eines Dichters und als das Urbild eines echtdeutschen Mannes von edler Art und Gesinnung darstellt. Hans Sachs war es auch, der das Fast nachtsspiel, das besonders der Bärbier und' Meistersinger H. Folz

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Tiroler Post
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Page 17 of 32
Date: 22.12.1911
Physical description: 32
, als er weiter ging, seine Füße waren erstarrt von der Winterkälte, er ging nur wenige Schritte. Da war's, daß ein gellendes Gelächter seine Gedanken unter brach. Wahrhaftig! Das war Hans Bising, derselbe — Ja — derselbe, mit dem er früher — Sie waren auseinander gekom men, als Hubert Tulis heiratete. Er hatte seiner jungen Frau ver sprochen, fortan ein redliches Leben zu führen. Sie hätte ihn sonst nicht genommen. Aber so ein redliches Leben war nichts für Hans Bising. Hubert Tulis., aber hatte bis heute getreu

sein Wort gehalten. Er wollte auch redlich bleiben, seiner Frau zu liebe, seinem Kinde zuliebe. Er ging auf die andere Seite der Straße, um Hans Bising auszuweichen, und horchte doch auf die Schritte, die ihm folgten, unaufhörlich folgten. Jetzt kam er durch die hellerleuchteten Straßen, Geschäft reihte sich an Geschäft, die Auslagen lockten zum Kauf. Hubert Tulis knirschte mit den Zähnen: „Wenn das Redlichbleiben nur nicht zuweilen so eine grauenhaft schwere Sache wär'," stöhnte er. All

die Vorübergehenden, trugen Pakete, trugen die Weihnachtsgaben für ihre Lieben heim. „Und ich Hab' nichts," schluchzte Hubert Tulis auf, „krieg' am End' gar nicht einmal die Miete zusammen, so ein Spielpferdchen wünscht sich mein Maxel, meine Frau könnt' gar einen warmen Mantel brauchen und nichts, nichts!" Vor jedem Schaufenster blieb er stehen und berechnete das bissel Geld, das er noch hatte, es langte zu nichts rechtem. Die Verzweiflung war in seinem Gesicht zu lesen. Das war die rechte Stimmung, die Hans

Bising gut fand, auzunutzen. Er stieß den ehemaligen Ge- führten an. „He," höhnte er, - „schmeckt's trockene Brot? Schaust nicht gerad' danach aus." „ „Mir soll's wohl schmecken," stöhnte Hubert Tulis, „wenn ich sehen muß, daß meine Frau und mein Kind entbehren." „Ei, so eine Fromme, wie deine Anne war, die verzagt doch nicht?" forschte Hans Bising. „Meine Anne nicht." „Aber du —?" und Hans Bising streckte lauernd seinen dicken Schädel weiter und weiter vor. „Weihnacht steht vor der Tür

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Tiroler Post
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Page 22 of 24
Date: 29.05.1914
Physical description: 24
, mit dem von Sorgen gebleichten Haar. Er denkt daran, wie sie so schmerzlich geweint, als sein älterer Bruder sie einmal belogen hatte. „Die Kinder, die lügen, haben die schönsten Hoffnungen der Eltern bereits zerstört!" hatte sie damals gesagt und heftig aufgeschluchzt. Er glaubt -es eben zu hören — das Schluchzen seiner lieben Mutter über die Lüge seines Bruders. Und jetzt sollte er sie belügen? Doch vielleicht käme sie gar nicht dahinter. Dann wäre es ja nicht so schlimm. Mit dem Kirchengehen mochte Hans

auch nicht so unrecht haben. Warum sollte er sich das Vergnügen nicht gönnen, er könne ja später ein paarmal mehr in die Kirche gehen. „Da kann es einem schlecht werden, wenn man dich be trachtet," ruft Hans, „trinke bitte dein Bier aus. Kellner, bringen Sie noch zwei Gläser! Hast du dich nun noch immer nicht entschlossen?" „Ich mag's meiner Mutter nicht antun." „Um Gotteswillen, Erich, du stellst dich -ja an, als ob wir sie umbringen wollten." „Sie würde sich sehr grämen, wenn sie entdeckt

Jahren wurden die Pfingst- feiertage zu Ausflügen benutzt, und man dachte sich schließlich nichts mehr dabei — es war selbstverständlich geworden. Hans Steinmetz wartete schon seit geraumer Zeit auf seinen Freund, als dieser endlich eine Viertelstunde nach festge setzter Zeit sehr niedergeschlagen erschien. Er hatte es ver- mieden, der Mutter noch einmal zu begegnen, und war ohne Frühstück fortgegangen. Erst die übermütige Laune seines Freundes vermochte ihn in eine bessere Stimmung zu ver setzen

und hatte einen Baumast, welcher mitten, auf der Straße lag, nicht bemerkt. Kaum hatte ihn Hans durch einen Zuruf gewarnt, als er einen Aufschrei und dann ein Klirren hörte. Sofort war ihm klar, daß seinem Freunde ein Unglück Angestoßen, doch mußte er seine volle Aufmerksamkeit dem Rade zuwenden, welches mit einer solchen 'Geschwindigkeit dahinsauste, daß es ihm nicht möglich war, sich umzuseben oder abzuspringen. Als das Gefälle etwas nachgelassen hatte, bremste er und stieg ab. Weit oben am Berge sah

mit einer klaffenden Stirnwunde, blutüber strömt und bewußtlos auf einigen Pferdedecken. Ein Herr, der offenbar einen Samariterkursus mitgemacht hatte, ver suchte die Wunde von dem Schmutze zu reinigen und einen Notverband anzulegen, während ein junger Mann den Berg hinuntereilte, um mit dem Rade, welches Hans Steinmetz zurückgelassen hatte, einen Arzt herbeizuholen. Dieser selbst war kraftlos in einen Stuhl gesunken, das schnelle Bergan laufen hatte ihn ermattet, seine Augen starrten auf das totenbleiche Antlitz

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Tiroler Post
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Page 8 of 8
Date: 28.07.1916
Physical description: 8
war. 18. Kapitel. „Nein, Hans, das kannst Du wirklich nicht verlangen, daß ich mit Dir einen Besuch in der Villa Lynden mache. Was würden die Leute dazu sagen? Würden sie mich nicht mit Recht verachten?" „Ah, bah, Harald," entgegnete Hans von Be benroth. „Du Haft Dich doch sonst nicht viel um das Gerede der Leute bekümmert. Dein Le ben in diesen letzten Jahren beweist das zur Genüge." „Das stimmt! Aber die Leute hatten unrecht, wenn sie über mein eingezogenes Leben spot teten — das Leben eines Sonderlings

, wie sie es nannten. Aber sie würden mit ihrer Ver achtung recht haben, wenn ich die Villa Lyn den wieder betreten wollte." „Hm — sie würden es doch wohl nur ganz richtig finden, wenn Du die frühere Verbin dung wieder anknüpfen wolltest. Außerdem weiß ich durch Fräulein Else Hallersmark, daß man Dich- in der Villa Lynden erwartet." „Laß das, Hans. Ich finde es ganz natür lich, daß Tu dort verkehrst, zumal Dich ein starker Magnet — Fräulein Else — dorthin zieht. Aber mich laß aus dem Spiele

— ich habe meine triftigen Gründe." „Die ich ja leider gelten lassen muß, wenn ich sie auch nicht kenne," entgegnete Hans von Bebenroth. „Mir tut es nur leid, daß Edel gard Lynden — ja, ja," unterbrach er sich, als Harald eine ungeduldige Bewegung machte, „ich bin schon still. Ich bin nicht hierher ge kommen, um Dir Vorlesungen über Dein Tun und Treiben zu halten, sondern um Deinen Wildstand etwas zu vermindern, den Du in den letzten Jahren wohl allzusehr hast anwach- sen lassen. Du solltest einmal eine große Feld jagd

veranstalten; ich glaube, wir würden min destens zweihundert Hasen zur Strecke brin gen." „Ich habe auch schon daran gedacht; aber m diesem Falle verlangt man auch ein großes Jagdrevier — und dazu kann ich nrich nicht ent schließen. Ich denke, wir zwei, im Verein mit meinem Förster und meinen beiden Verwaltern, werden der Hasen schon Herr werden. Im letz ten Herbst habe ich deren dreihuirdert nach Ber lin geschickt, fite den Hasen zwei Mark — macht sechshundert Mark — ein nettes Sümm chen, was?" Hans

Bebenroth lachte. „Und zu dieser Massentöterei hast Du mich dieses Jahr eingeladen . . . besten Dank!" „Offen gestanden, Hans, dachte ich erst daran, als Tu mir schriebst, daß Fräulein Else zum Besuch in der Villa Lynden weilte. Es schien mir das ein kleiner Wink zu sein . . „Harald!" „Na, nichts für ungut, mein Junge. Ä wünsche Dir von Herzem alles Glück! Nur be greife ich noch nicht recht, warum das so lange dauert. Du bist jetzt Rittmeister, und hast das Alter, einen eigenen 'Hausstand zu gründen

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Tiroler Post
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Page 1 of 8
Date: 16.08.1918
Physical description: 8
Hans Riepler f ♦ Von Alois Markart. Wenn schon ein sehr altes lateinisches Sprichwort sagt, daß man über Tote nur Gutes reden soll, so wird dies in einem Nachrufe an unseren lieben Landsmann, Professor Hans Riepler, der am 24. Juni als eines der zahllosen Opfer dieses gottlosen Weltkrieges ge fallen ist, um so leichter, als unser Held tatsächlich nicht bloß von mackellosem, sondern geradezu von ge diegenem Charakter gewesen ist, welcher ja einzig und allein nur das lautere Gold an einem Menschen

bildet, während alle übrigen sogenannten Auszeichnungen oder äußeren Vorzüge ohne einen solchen dagegen nur Tand oder „taubes Gestein" sind. Bei Hans Riepler kam aber dessen edler Charakter in allen Lebenslagen gleichmäßig zum Durchbruche. Seine Beliebtheit al- lerwärts, sowie dessen allgemeine Hochschätzung sind hiefür sicherlich der untrüglichste Beweis. Der Erin nerung des geliebten Toten seien in tiefer Wehmut diese Zeilen geweiht! Hans Riepler wurde am 8. Februar 1883 in Bruneck geboren, kam

jedoch schon in siüher Jugend nach Hall, wo sein Vater ein Geschäft erworben und der Sohn seinen ersten Schulunterricht erhalten hatte. Zur weiteren Ausbildung schickten dann die guten Eltern den strebsamen jungen Hans in das fürstbi schöfliche Knaben-Seminar nach Brixen. Alle seine dortigst Zeugnisse von 1895 bis 1903 bekimden einen s^ttNch-ttNaiölen mid MMoen Iünaling, deuten aber ttctt Kartenatlas sollte jeder Zeitunoslefsr be- sitzen —lassen sich die Stellungsijnien der deutschen Truppen aut

. Da aber Hans seine Eltern frühzeitig während die ser Studien verloren hatte, so verbrachte er als Schwe stersohn seine Ferien regelmäßig bei seinem nächsten Verwandten, dem Kaufmann Alois Mühlbacher in Schwaz, dessen Familie gleich besorgten Pflegeeltern dem jungen Studenten fortan daselbst ein freundliches Heim gewährten. Zufolge dessen trat Riepler in engste Berührung mit der Siywazer Bevölkerung, ganz be- sonders aber mit der zahlreichen Studentenschaft und ward wegen seines stets bescheidenen Wesens

, daß dieser bei sei nem Feuereifer auch jenes Ziel mit Erfolg erreicht hätte. ; Seinen Sinn für Kameradschaft bekundete der aka-z demische Bürger in Innsbruck durch den Beitritt zum? Verein „Tyrolia", wo er wiederholt Chargen bettet-, dete und ein Männerquartett gebildet hat, das ganz Tirol bereiste und überall begeisterte Aufnahme fand.? Auch in Schwaz war Hans Riepler ein eifriges Mitglied des „Deutschen Liederbundes" und des; „Pfarr-Chores". — Um die katholische Studenten--! schaft unter ein Banner zu bringen

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Tiroler Post
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Page 16 of 20
Date: 28.11.1913
Physical description: 20
mußte, was mit seinem Segler keine Kleinigkeit war. Seit einem Jahre war Frau Kapitän Witwe. Nicht aus äner seiner großen Fahrten hatte ihr Mann den Tod ge erworben hatten. Leicht auf der Seite liegend, strich das schlanke -Boot durch die Wellen. Nachdem sie sich aus dem Gewirr von Fischerbooten geschickt herausgearbeitet hatten, wobei Hans, der Quartaner, der das Klüversegel muster haft bediente, vom Onkel ein Lob einerntete, ließen sie das Boot vor dem Winde treiben. Ella, die am Focksegel saß

" See leute, von der Anwesenheit des Klabautermanns über zeugt. Konnte er doch be stätigen, daß ein gefülltes Weinglas, das er dem Schutzgeist allabendlich hin- stellte, am andern Morgen leer war, und als Hans, der Quartaner, ziemlich laut vor sich hinsagte: „Da niel und der Götze Bel", wurde der Blick des Ka pitäns, der den Mann am Klüversegel traf, etwas fin sterer. Hätte er genau ge wußt, was für eine Be wandtnis es mit dm Götzen Bel hatte, so hatte Hans wohl einmal Be kanntschaft

mit einer Seemannsfaust machen können, doch Kapitän Janssen wußte besser auf den Ozeanen als rn oer Geschichte des Alten Testamentes Bescheid. Plötzlich rief Hans: „Onkel, 'ne Boje!" , , „Ums Himmelswillen, Liefet, stark Steuerbord. «a diesen Worten ergriff der Kapitän den Bootshaken, um M uie womanner der Vereine uns über wichtige Ereignisse Photographien einzusenden. Diese werden den Eigentümern un versehrt wieder zurückgestellt. Porträts verdienter oder merkwürdiger Persönlichkeiten, Bilder von Festen, Ansichten

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Tiroler Post
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Page 13 of 16
Date: 09.06.1911
Physical description: 16
Rappold, Landeck; 20. Franz Nigg, Landeck; 21. Franz Seifert, Zams; 22. Dr. Dekristoforo, Zams; 23. Karl Handle, Pians; 24. Franz Zangerl, Landeck; 25. Wilhelm Neurauter, Ried; 26. Hans Baumann, Landeck; 27. Karl Venier, Schön wies; 28. Matthias Gröbner, Pettneu; 29. Johann Alois Schweißgut, Strengen; 30. Hochw. Herr Prieth, ^-ans. Schlecker-Tiefschußbeste: 1. Viktor Straudi, Landeck; 2. Dr. Dekristoforo, Zams; 3. Josef Triendl, Strengen; 4. Engelbert Konrath, Jmsterberg; 5. Wil helm Neurauter, Ried

; 6. Josef Juen, Fließ; 7. Max Äappold, Landeck; 8. Franz Juen. Fließ; 9. Franz Nigg, Landeck; 10. Alois Schmid, See; 11. Martin Dicht, Strengen; 12. Johann Falch, Pettneu; 13. Wilhelm Nigg, Grins; 14. Hochw. Herr Prieth, Pians; 15. Franz Ennemoser, Zirl; 16. Josef Jäger, Strengen; 17. Karl Unterrainer, Landeck; 18. Remigius Pangratz, Landeck; 19. Hans Baumann, Landeck; 20. Alois Falch, Pettneu. Schlecker-Serienbeste: 1. Johann Falch, Pettneu; 2. Frz. Ennemoser, Zirl; 3. Alois Bauhofer, Innsbruck

; 12. Franz Nigg, Landeck; 13. Alois Falch, Pettneu; 14. Max Rappold, Landeck; 15. Gott lieb Zangerl, Jmsterberg; 16. Franz Juen, Fließ; 17. Hans Baumann, Landeck. An Schwarzschuß-Prämien wurden 83 K ausbezahlt. An dem Schießen beteiligten sich 64 Schützen und wurden ungefähr 4700 Schüsse ab gegeben. Preisträger-Verzeichnis vom Protektorats-Festschie- ßen in Reutte vom 21. bis 29. Mai. Festscheibe: 1. Franz Kurz, Reutte (270); 2. Fr. Ginther, Reutte; 3. Fr. Oberhammer, Lermoos; 4. Fr. Storf, Reutte

; 5. Thom. Perle, Keimen; 6. Emm. Turri, Reutte; 7. Joh. Schedle, Heiterwang; 8. Jos. Rapp, Wängle; 9. Josef Pfennig, Heiterwang; 10. Jäger Engelbert, Lermoos; 11. Schretter Georg jun., Reutte; 12. Hans Singer, Plansee; 13. Rud. Lob, Bils; 14. Grill Norb., Reutte; 15. Gebier Heinr., Füssen; 16. Rud. Forcher, Weißenbach; 17. Josef Pohler, Vils; 18. Lud wig Kerber, Breitenwang; 19. Merk Franz, Füssen: 20. Triendl Martin, Reutte; 21. Rief Leop., Tannheim; 22. Lechleitner Vinz., Keimen; 23 Philipp Singer

, Reutte; 24. Adalbert Singer, Reutte; 25. Weißenbach Stephan, Vorderberg; 26. Johann Wetzer, Weißenbach; 27. Anton Maier, Reutte; 28. Max Kerber, Reutte; 29. Fritz Lechner, Reutte; 30. Aug. Wagner, Reutte; 31. Eduard Pflauder, Grän; 32. Alois Pohler, Reutte; 33. Alex. Witwer, Wertach; 34. Josef Knittl, Reutte; 35. Hans Hornstein, Reutte; 36. Tobias Sonnweber, Ehrwald; 37. Otto Reinstadler, Breitenwang; 38. Heinr. Eberle, Wertach; 39. Jos. Wötzer, Tannheim; 40. Eduard Kramer, Heiterwang; 41. Bücher

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Page 12 of 16
Date: 31.07.1914
Physical description: 16
. (23); 18. Münfterer, Garmisch (23); 19. Höck sL Lermoos (23); 20. Lechleitner Binz.. Keimen (22)- oi' 1 Strolz I.. Bichlbach (22); 22. Hornstein Hans. (22); 23. Storf Franz, Reutte (22); 24. Ferchtl ^ Weilhsim (22); 25. Kätzler Josef, Lahn (22): 26. Tun,' Joses, Reutte (22); 27. Feuerstein Adalbert. BachM- 28. Mair Anton, Reutte (21). — Meisterschas! 1. Müller Georg, Zöblen (216 Kreise); 2, Jäger fo! gelbert, Lermoos (213); 3. Göhring Georg, GarnM (210); 4. Perle Thomas. Keimen (189); 5. FM Hans. Weilheim (188

); 6. Mehl Ernst, Garmisch m- 7. Weber Iah.. Lech-Aschau (181); 8. OberhammÄ Franz, Lermoos (180); 9. Lechleitner Vinzenz, Kelmer (180); 10. Poberjchnigg Hans. Lermoos (180); ü Turri Emanuel, Reutte (180); 12. Münfterer &W Garmisch (178); 13. Forcher Rudolf, Weitzenbach (m. 14. Bücher Josef. Vorderhornbach (172): 15. Kätzi« Josef, Lähn (165); 16. Berktold Gottfried, BichlW (164); 17. Buchwieser Bernhard, Garmisch (158); ]i Storf Franz, Reutte (149). Kirchliche Nachrichten

. Schietzstandsnachrichten. Schützenbund Ernberg. Beim letzten Bundesschie ßen in Lermoos gingen folgende Herren als Best gewinner hervor. Haupt: 1. Schweitzgut Florian. Rieden (92 Teiler); 2. Hofp Johann. Lahn; 3. Ent- stratzer Peter, Heiterwang; 4. Müller Georg. Zöb- len; 5. Hock. Eduard, Lermoos; 6. Koch Georg, Ler moos: 7. Jäger Engelbert. Lermoos: 8. Kätzler Josef. Lähn; 9. Vögele Fridolin, Lähn; 10. Ferchtl Hans, Weilheim; 11. Sam Franz, Lermoos; 12. Münfterer Xaver, Garmisch; 13. Schennach Friedrich. Lermoos; 14. Singer

: 1. Nagiller Josef, Reutte (80 Teiler); 2. Forcher Rudolf, Weißenbach: 3. Ferchtl Hans, Weil heim: 4. Weber Iah., Lech-Aschau; 6. Mehl Ernst, Gar misch; 6. Jäger Engelbert, Lermoos: 7. Sam Franz, Lermoos; 8. Oberhammer Franz. Lermoos; 9. Mair Alois, Bichlbach; 10. Kätzler Stephan, Lähn; 11. Kerle Theodor, Lermoos; 12. Turri Josef, Reutte; 13. Höck Mich., Lermoos; 14. Storf Franz, Reutte; 15. Turri E.. Reutte: 16. Müller Georg, Zöblen: 17. Lechleitner Vinzenz, Kelmen; 18. Schönherr Richard. Biberwier

; 19. Kätzler Josef, Lähn; 20. Adler A., Reutte; 21. Vö gele Fridolin, Lähn; 22. Schretter Oskar. Ehrwald: 23. Kramer Eduard, Heiterwang; 24. Bücher Josef, Vor derhornbach; 25. Hornstein Hans, Reutte; 26. Buchwie ser Bernhard, Garmisch; 27. Göhring. Garmisch; 28. Poberschnigg Hans, Lermoos: 29. Strolz Josef, Bichl- bach; 30. Hundertpfund Simon. Lermoos: 31. Pfennig Josef, Heiterwang: 32. Singer Adalbert, Reutte; 33. Leitner Robert, Ehrwald (1926). — Serie: 1. Jäger Engelbert, Lermoos (28 Kreise); 2. Müller

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Tiroler Post
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Page 2 of 8
Date: 16.03.1915
Physical description: 8
, nahm Hans schließlich das Andachtsbildchen und steckte es tief unter seine Schriften hinein, damit ja niemand es sehe und ihn etwa auslache. „Mutter, leb' wohl; aufs Wiedersehen" rief er nochmals von der Straße herauf uird schwenkt seinen blumengeschmückten Hut. Dann war er ver schwunden. Das Mütierlein aber kniete vor dem Kruzifix, ihrem Heiligtums nieder und weinte und betete viel und betete lange für das Seelenheil ihres Kin des. Und wie sie sich endlich erhob, da erglänzt noch eine Träne

stiller Ergebung und freudigen Höffens in ihren Augen; vor dem Kruzifix hatte sie noch nie umsonst gebetet. Hans war inzwischen in die Garnison einge rückt. Der Abschied war ihm zwar etwas schwer ge fallen; aber bald hatte die fröhliche Stimmung wieder die Oberhand gewonnen. In der Garnison herrschte reges Leben, wie in einem Ameisenhaufen. Kommandorufe ertönten, Ordonanzen liefen hin und her; eilends wurden die Monturen ausgeteilt und bald stand das Bataillon in voller Kriegsausrüstung da. Morgen

schon hieß es abmarschieren gegen den Feind. Hans war in seiner Adjustierung ein schmuk- ker Bursche. Des öfteren betrachtete er sich wohlge fällig und griff dann jedesmal hastig in Brief tasche. um sich zu vergewissern, ob wohl das Ge schenk der Mutter tief genug drinnen sei und sich pestet werden soll. Auch französische In faule- rieexplosivgeschosse, dis beim Aufschlagen Flammen erzeugen, wurden in den gestrigen Kämpfen erneut sestgestellt. Oberste Heeresleitung. Ae Mfc w »I. Der Kampf

gerettet. Das Ergebnis der sechs Stunden währenden Beschießung der vier genannten Orte war, daß von den türkischen Soldaten und Einwohnern 7 Personen leicht verletzt wurden. kb. Konftautinopel, 12. März. (Agence Tel. Milli.) Das Hauptquartier teilt mit: An der etwa ja nicht mit einem Zipfel an das Tageslicht wage. So verging der Tag. Die Nacht hindurch' konnte Hans nur wenig schlafen; es beschlich ihn doch eine geheime Furcht vor den kommenden Er eignissen. „Sein mutig", so hörte er wieder die Mutter

sagen, „und sei brav und mach' mir keine Schande . . . das wird dir gewiß Hilfe bringen." Feurigen Blitzen gleich zuckten die ersten Strahlen der ausgehenden Sonne über das Land, als Hans mit seinem Bataillon unter den Klängen der Musik zum Bahnhof zog. Das war ein Jubel und eine Begeisterung der vieltausendköpfigen Menge, die die Soldaten mit den heißesten Wün schen begleitete. Bald war alles verladen. Da setzt sich der Zug in Bewegung, stürmische Hochrufe, ein letztes Tücherschwenken und die Musik

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Tiroler Post
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Page 9 of 12
Date: 12.08.1910
Physical description: 12
hindurch mit unverän derter Kraft und Ergiebigkeit fließen wird. Das Brausen des emporsprudelnden Oeles kann man mehr als eine englische Meile weit hören. Aus Iveiter Entfernung von Bakersfield, bei welcher Stadt die Quelle liegt, kommen Menschen in Automobilen, um das Naturwunder in Augen schein zu nehmen. Schietzstandsnachrichten. Beim 6. Bundesschießen des Schützenbundes in Anberg-Heiterwang gingen folgende Herren als Best- getoinner hervor: Haupt: 1. Hans Schedle, Heiter- vmg, 954 Teiler; 2. Oskar

Grill, Reutte; 20. Johann Ziernhöld, Heiterwang, 21. Florian Schweißgut, Rieden; 22. Josef Hosp, Bichlbach; 23. Josef Bosch, Heiterwang; 24. Mi chael Hock, Lermoos; 25. Rafael Wöber, Schattwald; 26. Max Nagele, Lahn; 27. Karl Singer, Heiterwang; 28. Emanuel Turri, Reutte; 29. Josef Seeber, Biber- toier; 30. Josef Sonnweber, Ehrwald, 3066 Teiler. Schlecker: 1. Otto Pahle, Heiterwang, 91 Teiler; 2. Hans Hornstein, Reutte; 3. Karl Singer, Reutte; l Emanuel Turri, Reutte; 5. Hans Schedle, Heiter wang

hat keine Ahnung, was eine Kammer- Me ist; doch entschließt sie sich, nicht zu fragen, Ivndern abzuwarten. : Nur eines macht ihr Kummer: als Gräfin ^lana ihr freundlich, aber bestimmt ankündigt, ' le heiße von jetzt ab „Dolores Arevallo". . Mit Mühe verbeißt sie ihre Tränen. Ihr M als falle mit dem gewohnten Namen „Rose" Dle glückliche Kindheit von ihr ab und sie schaue Ehrwald; 29. Max Kerber, Breitenwang; 30. Josef Seeber, Biberwier; 31. Xaver Schennach, Ehrwald; 32. Hans Poberschnigg, Lermoos; 33. Vinzenz

Lechleitner, Kelmen; 34. Erhard Gundolf. Serie: 1. Emanuel Turri, Reutte, 29 Kreise; 2. Engelbert Jäger, Lermoos, 28; 3. Thomas Perle, Kelmen, 27; 4. Franz Oberham mer, Lermoos, 27; 5. Norbert Grill, Reutte, 27; 6. Fritz Lechner, Reutte, 27; 7. Simon Hundertpfund, Lermoos, 26; 8. Karl Kerber, Ehrwald, 26; 9. Rudolf Forcher, Weißenbach, 26; 10. Koop. Rapp, Wängle, 26; 11. Rafael Wöber, Schattwald, 26; 12. Vinzenz Lechleitner, Kel men, 26; 13. Franz Storf, Reutte, 26; 14. Hans Pober schnigg, Lermoos

, 26; 15. Hans Hornstein, Lermoos, 26; 16. Hans Schedle, Heiterwang, 26; 17. Tobias Sonn weber, Ehrwald, 26; 18. Eduard Kramer, Heiterwang, 25; 19. Josef Pfennig, Heiterwang, 25; 20. Richard Schönherr, Biberwier, 24; 21. Franz Günther, Reutte, 24; 22. Josef Bücher, Ehrwald, 24; 23. Florian Schweitz gut, Rieden, 24; 24. Oskar Schretter, Ehrwald, 24; 25. Georg Müller, Zöblen, 24 Kreise. Meister schaft: 1. Engelbert Jäger, Lermoos, 252 Kreise; 2. Rafael Wöber, Schattwald, 239; 3. Thomas Perle, Kelmen, 235

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Tiroler Post
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Page 7 of 20
Date: 19.09.1913
Physical description: 20
Falch, Pettneu; Joh. Josef ^ueis, Strengen: Dr. Deeristoforo, Zams; Hans Hamann, Landeck; Franz Sprenger, Pians; Matth, ^robner, Pettneu; Franz Rudig/Pettneu (2641 T.). 7~ Schleckerbeste: Hans Baumann, Landeck (185 T.); Karl Handl, Pians; Viktor Stands, Landeck; Karl werrainer, Landeck; Franz Nigg, Landeck; Ion: Rudig, Pettneu; Dr. Deeristoforo, Zams; Marlin Dicht, Strengen; Franz Rudig, Pettneu; Joh. Joses Haüeis, Strengen; Remigius Pangratz, Landeck; An. ton-Falch, Pians; Josef Rapp, Zams; Alois

Falch, Pennen; Franz Juen, Fließ; Seb. - Praxmarer, Zams; Josef Sprenger, Pians; Roman Jäger, Strengen; Dr. -Höllriegelk Pians (1528 T.).— Fünfer-Serie: Karl Handl, Pians (44); Josef Sprenger, Pians; Hans Baumann, Landeck; Remig. Pangratz, Landeck; Josef Rapp, Zams; Seb. Praxmarer, Zams; Martin Dicht, Strengen; Dr. Deeristoforo, Zams; Franz Ru- dig, Pettneu, Franz Nigg, Landeck (41). — Schwarz- schußprämie: Karl Handl, Pians (50); Martin Dicht, Strengen; Franz Sprenger, Pians; Hans Baumann, Landeck

; Josef Rapp, Zams; Josef Rudig, Pettneu; Dr. 'Deeristoforo, Zams; Karl Unterrainer, Landeck; Viktor- Straudi, Landeck; Martin Sprenger, Pians (5'0). — Jungschützenbeste: Viktor Straudi, Landeck; Josef Rudig, Pettneu; Franz Rudig, Pettneu; Franz Sprenger, Pians. — Schleckerprämie: Dr. Deeristo- füiü, Zams; Joh. Jos. Haueis, Strengen; Dr. Höll- riegel, Pians; Josef Trientl, Strengen; Viktor Skraudi, Landeck. — Meisterschaftsbeste: Hans Ban- mann, Landeck (366), Martin Dicht, Strengen (361

Straudi, Landeck, Josef Al. Rudig, Pettneu (Jnng- schütz), Koop Rapp, Zams, Dicht, Strengen, Rob. Ha bicher, St. Anton (Jungschütz), Plattner, Wenns, Konrad, St. Anton, Wer ßenbach, St. Altton (Jung schütz), und Josef Juen, Fließ. Schlecker: Karl Klimmer, St. Jakob (189 Teiler), Schneider, Inns- bruck, Anton Marth, St. Anton, Haueis, Strengen, Franz Tschol, St. Anton, Jos. Al. Rudig, Pettneu (Jungschütz), J-ennewein, St. Anton, Hans Baumann, Landeck, Dr. Deeristoforo, Zams, Trientl, Strengen, Otto

am k. k. Bezirksschießstande in R i e d, Oberinntal. Haupt: L Wilhelm Neurauter, Ried; 2. Gottlieb Zangerle, Jmsterberg; 3. Leo Lentsch, Fendels; 4. Rudolf Halbeis, Ried; 5. Josef Plattner, Wenns; 6. Alois Pockstaller, Tösens; 7. Ludtvig Streng, Prutz; 8. Frz. Handle, Landeck. — Schlecker: 1. Alois Pockstaller, Tösens; 2. Peter Th-allner, Ried; 3. Johann Neururer, Kaunserberg;*4. Viktor Sträu bt, Landeck; 5. Josef Plattner, Wenns; 6. Alois Pock staller, Tösens; 7. Viktor Straudi, Landeck; 8. Franz Handle, Landeck; 9. Hans

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Tiroler Post
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Page 5 of 20
Date: 26.09.1913
Physical description: 20
, Wängle; 11 . Zerd. Pfennig, Heiterwang; 12 . Hans Schedle, Heiter- bang; 13. Georg Müller, Zöblen; 14. Alois Adler, Reutte; 15. Martin Hechenberger, Bichlbach; 16. Franz Störs, Reutte; 17. Rud. Forcher, Weißenbach; 18. Josef Ruch, Oberpersuß; 19. Tobias Sonnweber, Ehrwald; A Josef Lutz, Weißenbach; 21. Ed. Kramer, Heiter- bang; 22. Joh. Wötzer, Zöblen.; 23. Peter Entstrasser, Heiterwang; 24. Jos. Bücher, Vorderhornbach; 25. Jos. Iteltam!, Heiterwang; 26. Gottfried Berktold, Bichl- baih; 27. Oskar

; 14. Ema- ßuel Turri, Reutte; 15. Josef Schenk, Jmmenftadt; 16. Rud. Forcher, Weißenbach; 17. Ed. Kramer, Heiter dang; 18. Karl Singer, Heiterwang; 19. Josef Pfennig, Heiterwang; 20 . Hans Schedle, Heiterwang; 21 . Gott- stied Berktold, Bichlbach; 22. Franz Günther, Reutte; Hans Poberschnigg, Lermoos; 24. Leop. Ries, Tann- Pk; 25. I. Lutz, Weißenbach (2432 T.). Schlecker: 1 Jos. Pfennig, Heiterwang (215 T.); 2 . Adalbert Sin- P, Reutte; 3. Hans Schedle, Heiterwang; 4. Thomas Perle, Keimen; 5. Hans

; 40. Alois Adler, Reutte (1644 T.) , M Erie: 1 . Franz Saurer, Elbigenalp (29 Kreise); Gehring, Garmisch (27); 3. Engelbert Jäger, N°°s (27); 4. Joses Schneitter, Zirl (27); 5. Josef Metz Oberpersuß (27); 6 . Rud. Forcher, Weißenbach k t I* Böses Pfennig, Heiterwang (26); 8 . Leopold Eß Tannheim (26); 9. Hans Hornstein, Reutte (26); Plaseller, Innsbruck (26); 11 . Adalbert Sin ger, Reutte (26); 12 . Ed. Leuprecht, Weißenbach (25); & Gottfried Berktold, Bichlbach (25); 14. Emanuel Mni, Reutte

(25); 15. Georg Müller, Zöblen (25); 16. Lechleitner, Keimen (26); 17. Johann Weber, OTTO (25); 18. Joses Bücher, Vorderhornbach (26); r.Vj 0, Kramer, Heiterwang (25); 20 . Thomas Perle, K* (25); 21. I. Turri, Reutte (25); 22. Bartl Lutz, £ 23 * Hans Poberschnigg, Lermoos (24); 1 ^lf Femeler, Bichlbach (24). Meisterschaft: ^Schneitter, Zirl (239 Kreise); 2 . Jos. Ruetz, ^rpersuß (236); 3, Engelbert Jäger, Lermoos (223); „OverMLer Wochenpost« 4. Jos. Plaseller, Innsbruck (218); 6 . Leopold Ries, Tannheim (214

); 6. Georg Gehring, Garmisch (209); 7. Franz Saurer, Elbigenalp (207); 8. Ed. Leuprecht, Weißenbach (205); 9. Emanuel Turri, Reutte (204); 10 . Georg Müller, Zöblen (204); 11. Thomas Perle, Keimen (203); 12 . Rud. Forcher, Weißenbach (202); 13. Franz Oberhammer, Lermoos (196); 14. Hans Poberschnigg, Lermoos (191); 16. Vinzenz Lechleitner, Keimen (186); 16. Josef Bücher, Vorderhornbach (178); 17. Joses Pfennig, Heiterwang (176); 18. Johann Lutz, Weißenbach (167); 19. Karl Singer, Heiterwang (157

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Tiroler Post
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Page 7 of 8
Date: 04.08.1916
Physical description: 8
. Und in sol chen Momenten denke ich dann, sie hat Dich, Harald, noch immer nicht vergessen." „Unsinn, Hans! Sie hat mich eigentlich nw- ntals so recht lieb gehabt! Das damals war nur eine leichte Verirrung ihrer jugendlichen Mäd chenphantasie. Junge Mädchen sehen zuweilen m weit älteren Männern ihr Ideal, bis sie Plötzlich ihren Irrtum erkennen. Jung gehört zu jung und alt zu alt." „Man sollte meinen, Du seiest ein fünfzig jähriger Mann und doch hast Du die Vierzig noch nicht erreicht." „Aber graue Haare

den Stadtsälen MÖBELHAUS bekannt als reell und solid. beste und älteste Marke, ausgezeichnet bei mehr ate 60 Ausstellungen. Kleinster Postauftrag: Zwei großer Dosen K 3.30 franko. Für Kaufleute Vorzugspreise in i/ 2 . i/ 4 und i/s Kilo-Blech« dosen. Techn. Fettwarenerzeugung: JOSEF SPITZ Linz, Altstadt Nr. I7 OKXSOOJOOSOOJOOSOOJOOia Hattest eins von Deinen Pferden mitbringen sollen, Hans. Eine Ration Hafer und Heu wäre schon noch übrig gewesen." „Mir genügt mein Rad. Tie Pferde haben nach dem großen Manöver

auch Erholung j nötig." „Ja, ja, im Manöver werden die Knochen der Kavallerievserde nicht geschont. Na, Adieu, Hans. Viel Vergnügen. Zum Abendessen bin ich wieder da." Auf dem Hose führte der alte Friedrich das Reitpferd Haralds auf und ab, einen großen, starkknochigen Gaul, dem man ansah, daß er auch im Gespann gehen und schwere Lasten ziehen mußte. 'Dem Luxus edler 'Kutsch- und Reitpferde hatte Harald schon längst entsagt. Hans sah seinem Vetter nach, wie er sich in den Sattel schwang und langsam

in den herr lichen Herbstmorgen 'hinaustrabte. Die Bewe gungen des großen, hochbeinigen Gaules waren nicht gerade sanft, er warf beim Traben den Reiter hoch empor und schüttelte ihn tüchtig zusammen. „Spat hat der Gaul auch schon auf beiden Hinterbeinen," murmelte Hans mit ärgerlichem Ausdruck vor sich hin. „Wie Harald dieses Leben aushält, ist mir wahrhaftig unbegreif lich." Dann zündete er sich eine Zigarre an und fchlenderte in den Park hinaus, an den sich die Wiesen und Felder anschlossen

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Tiroler Post
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Page 22 of 24
Date: 06.02.1914
Physical description: 24
dieser Worte über zeugt hatte, folgte er dem Näte'seines Knappen und wandte das Roß. In diesem Augenblick erhielt er von seinem Gegner einen so scharfen Hieb in die Achselhöhle, daß ihm die Sinne zu vergehen drohten. All seine Kraft mußte er zusammenraffen, um nicht vom Pferde zu stürzen.' Da er griff der treue Hans die Zügel seines Herrn und jagte in gestrecktem Galopp mit ihm davon. Noch eine kurze Strecke wurde er von den Zollernschen verfolgt, his diese endlich die Spur der Flüchtlinge im Dunkeln

aus dem Auge verloren. II. Wild brauste der Sturm durch die. Wipfel der Bäume und trieb den beiden einsamen Wanderern, die da müde und kraftlos durch den Wald zogen, den seinen Schnee ins Ge sicht, sodaß sie kaum die Augen öffnen konnten. „Hans," stöhnte der größere der beiden, der in ein braunes Lederkoller gekleidet war, „lange halt' ich's nicht mehr aus. Wochenlang streifen wir nun schon so umher. Meine Wunde brennt wie höllisches Feuer. Hei, wer hätte mir das wohl vor einem Jahre zu sagen gewagt

eine Zeit, da ich die guten Lehren, die mir meine Mutter ins .<6erz gepflanzt, vergessen hatte. Doch die letzten Ereignisse hüben mir deutlicher denn irgend etwas gezeigt, daß es einen Gott und eine Gerechtigkeit gibt. — Doch halt, da hinten schimmert, wenn ich recht seh', ein Licht durch die Bäume." Hans hatte recht. Heller und heller wurde der. Schein und schließlich kamen die nächtlichen Wanderer vor einer kleinen Köhlerhütte an. Drinnen saß am brennenden Herd der Köhler und schmauchte sein Pfeifchen

. Auf Hansens Klopfen öffnete er einen Schieber in der Tür und fragte nach dem Begehr. „Oeffnet einem Sterbenden Euer Haus," ries der Knappe. „Es ist zwar ein Geächteter, doch das soll Euer Schade nicht sein." Bei diesen Worten klimperte er ver lockend mit einem gefüllten Beutel. Wohl hauptsächlich der letzte Umstand war es, der den Köhler bewog, die Fremden einzulassen. Behutsam führte Hans den Ritter zu dem bescheidenen Mooslager und bettete ihn dort so weich wie möglich. Dann übergab er dem Köhler

von einem bis auf die Brust herabhängenden schwarzen Barte bedeckt. Dumpf entrang sich der Atem seinen Lungen. Stieren Auges blickte er zur Decke- empor. Plötzlich richtete er sich auf, wie um sich auf einen unsichtbaren Feind zu stürzen. „Vorwärts," rief er, die Hände ballend, „vorwärts, Leute, aus den Feind! Hie Quitzow, nieder mit dem Zollern! Ha, ihr Hunde, wollt ihr euern Herrn verlassen? Kommt nur nach Friesack zurück, so will ich euch die Peitsche zu kosten geben!" Dann fuhr er etwas ruhiger fort: „Hans, siehst

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Tiroler Post
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Page 14 of 20
Date: 07.03.1913
Physical description: 20
etwa, ein Brief von Roberts Vater. Roberts Unschuld war klar zu tage getreten, sein Bruder Hans, der Spielschulden hatte, war der Dieb. Dabei wurde er von Robert überrascht Auf den Knien flehte er den Bruder an, zu schweigen: er habe eine Ehrenschuld zu bezahlen. Von der Garnison aus wollte er dem Vater den Diebstahl eingestehen und um seine Ver zeihung bitten. Robert glaubte dem Bruder und schwieg Durch fern Vertrauen, das er Hans schenkte, ward er ge achtet, als Dieb gebrandmarkt

, und aus der Heimat ver trieben... Um des Bruders Schuld verlor er alles, was ihm lieb und teuer war. Erst vor einem Jahre gestand Hans, von Gewissensbissen getrieben, seine Schuld ein. Wieder las Leonore die trost losen Zeilen des Vaters, die beschwörende Bitte der Mut- ~ sich an dem Suchen nach dem Verschwundenen zu beteiligen... Leonore glättete mechanisch den Brief in ihrer Hand. Und dabei sah sie Roberts Antlitz vor sich, wie er sie ange sehen ehe er von ihr gegangen. Dieser stumme Blick hätte beredter

. „Was, ich soll ein Dieb sein? — Warum sucht ihr das Geld bei mir und nicht bei Hans? — Ha! Ha! Schweigen soll ich ein paar Tage über deine Sünde... Hans! — Ehr loser, warum sprichst du nicht? — ... Leonore, auch du... du... ich bin kein Dieb! Aufstöhnend schwieg der Kranke, ein heftiger Hustenan- sall erschütterte ihn. Mit beiden Händen griff er nach seiner schmerzenden Brust ... Erschöpft lag er da und mit weit auf gerissenen Augen starrte er in die Ferne. Das Fieber ließ ihn nicht ruhen. „Schnee

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Tiroler Post
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Page 10 of 24
Date: 22.12.1914
Physical description: 24
ihn ab aus dem Feldlazarett. Der Genesende sollte das Weihnachtsfest bei seinen Eltern feiern. Frau Rektor stellte die Schüsseln mit dem Selbst gebackenen auf den Tisch. Sie dachte zurück: Als kleines Kind hatte Hansel immer dabei gestanden und „Mutti beholfen" und das erste Probestückchen war natürlich in bas Kindermäulchen gewandert. Dann wurde aus dem Honsel ein Hans, der half nicht mehr Kuchen backen — bis zum vorigen Jahr. Da war die Anne zu Besuch gewesen und hatte mit ihren weißen, feinen Händchen den Brezel teig

ausgerollt. Da war der Hans wieder in die Küche ge kommen, um der Anne zu helfen. „Schabe, schade", sagte Frau Rektor. „Die Anne war sonst so ein liebes Mädchen und war' gewiß eine gute Schwiegertochter geworden. Schade." Und sie hielt einen Augenblick inne, während sie bas Gebäck auf den verschie denen Tellern ordnete. „Wer weiß, ob er bei seiner Ver wundung noch eine Frau findet? Ich muß sparsamer werben, wir müssen für unfern Jungen sparen, damit er sich in Zukunft recht pflegen kann." Horch

", und wie er als kleines Kind getan, lehnte er sich wie Hilfe suchend an die Mutterhand an. aber über sein Gesicht huschte ein trübes Lächeln. Der Vater öffnete beim Hinausgehen die Tür zum „guten Zimmer" und beutete auf den geschmückten Baum: „Das ist alles für dich so festlich hergerichtet." Der Sohn zuckte zusammen. „Mutter." bat er. „zünde den Baum nicht an heute abend." „Hans, mein Sohn, freust du dich gar nicht, baß du wieder bei deinen Eltern bist?" „Mutter, wie sollte ich mich freuen

? Ob ich noch einmal arbeitsfähig sein werde?" „Natürlich. Der Arzt hat's gesagt. Und wir werden schon eine Stellung für dich als Chemiker finden, wo du dich nicht übermäßig anzustrengen brauchst. Gott sei Dank, wir können dir ja einen kleinen Zuschuß geben." „Immer nur halbe Arbeit — und dann —." „Und dann —", wiederholte die Mutter, die ihren Sohn so gut verstand. „Ich weiß, woran du denkst. Hans, du denkst — an bas vorige Weihnachtsfest." „Hast du etwas gehört — von ihr, Mutter?" Und eine heiße Fieberröte überzog

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