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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 18
Date: 22.06.1907
Physical description: 18
der sozialdemokratischen Abgeordneten sich zur Anstiftung einer allgemeinen Revolution verschworen hatte. Sie verlangte deshalb von der Duma die Auslieferung der Verschwörer. So wie in anderen konstitutionell regierten Staaten, waren auch die russischen Dumamitgliedern immun und konnte gegen sie behördlicherseits nur dann vorgegangen werden, wenn die Duma ihre Zu- Kugel tötete den Müller Rauch, während eine andere den Eckhardt, Bauer von Lahn, schwer verwundete. Hier begingen nun die Bayern eine Torheit

, die sie, wie hier, so auch an anderen Orten schwer büßen mußten. Obgenannter Eckhart kam, weil verwundet, nicht mehr weiter. In der ersten Wut durchbohrten . die Bayern den armen Verwundeten mit unzähligen Bajonettstichen. Daß sie ihm lebendig das Herz aus dem Leibe rissen, ist wahrscheinlich eine Sage, die dadurch entstand, daß die Brust arg durchstochen war. Die Leute sagen, er habe ausgeschaut, wie eine „Dirchlkölle". — Mit Recht sagt Hormayr: : „Grausamkeit und Schreckensbeispiele flößen unge wöhnlichen, außerordentlichen Menschen

, von denen oben die Rede war Die nachstürmenden Bayern waren von der Tulle- wiese bis zum Aster- und Ponzerhof vorgedrungen. Hier erhielten die fliehenden Schützen die Hilfe der *) Richtiger: die Dillen wurden entfernt. stimmung hiezu gab. Die Duma zögerte aber und machte Miene, die Angelegenheit zu verschleppen. Die russischen Behörden aber besitzen genügend Autori- tätsgesühl, um sich nicht hänseln zu lassen. Die un folgsame Duma wurde aufgelöst, die Immunität war damit gefallen und nun der Weg zur Ver

Läuderteile ab hängig und die Muhammedaner traten sehr radi kal auf. Kurz und gut, es fehlte der Duma ein starkes Zentrum, das nach rechts und nach links den Verfassungsfeindeu eutgegengetreten wäre. Sturmmannschaft des Mittelgebirges. Die Schützen setzten sich nun fest, benützten jede Deckung, hielten immer die Höhe und kämpften ohne irgend ein Konnnandv wie Löwen mit verzweifeltem Mute. Die Bayern begannen zurückzuweichen. Am späten Abend bezogen die Bayern das Lager in der Tullenau. Der Versuch

, den Inn zu übersetzen, oder durch das i Mittelgebirge durchzubrechen, war also mißlungen. j Das war das Ergebnis des Tages. Nun begingen : die Bayern eine zweite Dummheit, sie schürten Ent- bruck an. Was mag der Grund zu dieser Maßregel gewesen sein? Wollten sie vielleicht die Aufmerksamkeit : der Schützen hier festhalten, um dann ungehindert ' durch die gefürchtete Pontlatz den Rückzug sich zu . sichern? : Tatsächlich hatten die Bayern an der Pontlatz eine Besatzung aufgestellt, um die Brücke

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 5 of 14
Date: 18.12.1909
Physical description: 14
mit 41 Millionen fast dem Jahre 1909 gleicht. Viehausfuhr nach Bayern. Bericht und Antrag des ständigen Ausschusses des Landeskulturrates an die Plenarversammlung in betreff Erwirkung von Erleichterungen bei der Diehausluhr nach Bayern. Berichterstatter: Bürgermeister Bauer. In der Sitzung des ständigen Ausschußes vom 19. November d. I. wurde von den Mitgliedern Arnold, Walch, Bliem und Bauer die Frage der Vieh ausfuhr nach Bayern besprochen und darüber Klage geführt, daß dieselbe durch die Zoll- und Handels

verträge wesentlich erschwer: werde, was sich gegen wärtig auch in jenen Teilen des Landes unangenehm fühlbar mache, aus welchen bisher Vieh nach Wien verkauft wurde. Die Wiener Marktverhältniffe feien für den ürolischen Viehabsatz sehr ungünstige geworden, der Viehexport nach unierem natürlichen Absatzgebiet nach Bayern ist aber durch die Bestimmungen der Zoll- und Handelsverträge sehr erschwert, mit großen Kosten und Umständlichkeiten für die bayrischen Land wirte verbunden. In Anbetracht

der Wichtigkeit der Sache hat der ständige Ausschuß einstimmig beschlossen, diese Angelegenheit vor die Plenarversammlung des Landeskulturrates zu bringen und von derselben einen Beschluß zu erwirken. Ein großer Teil von Nordtirol war von jeher auf den Viehexport nach Bayern ange wiesen, Bayern war das natürliche Absatzgebiet für die tirolische Viehzucht und hat diese Bedeutung auch heute noch. In früheren Zeiten bestand ein lebhafter Handelsverkehr zwischen Tirol und Bayern, ein Aus tausch

der landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Bayern versorgte uns mit Getreide, wir setzten unser Vieh nach Bayern ab. Heute ist vieles anders geworden. Das Deutsche Reich suchte unsere Grenzen für die Viehausfuhr zu verschließen und die Getreideeinfuhr wurde durch die hauptsächlich die ungarischen Getreide bauer schützenden Zölle unmöglich gemacht. So ent stand ein wirtschaftlicher Kampf zwischen beiden Reichen, deffen Folgen wir Landwirte am meisten zu fühlen bekommen haben. Dazu kommt noch, daß die Land wirtschaft

, weil i er auch mit dem hohen Zoll zu rechnen habe. Auf ! diese Weise wird der Zoll auf de-: Verkäufer abgewälzt. j Diel empfindlicher und nachteiliger als die Zölle s wirken jedoch die Bedingungen, unter welchen die j Einfuhr von Rindvieh zu Nutz- und Zuchtzwecken aus ! Oesterreich in das bayrische Grenzgebiet gestattet ist. i Diese Bedingungen find in der Bekanntmachung der > bayrischen Regierung vom 25. Februar 1906 G -V.»B. ( S. 53 festgesetzt. Nach diesen Bestimmungen darf nur Vieh in ! Bayern eingeführt

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 32
Date: 23.12.1905
Physical description: 32
und andere Persönlichkeiten aus Tirol und Bayern. Den ersten Wagen besetzte eine Abteilung der Militärmusik des 20. Infanterie-Regiments in Kempten. Nach 11 Uhr ward der schon zeschmückte Bahn hof Pfronten-Ried erreicht. Hier nahm der Zug wieder Gäste auf und dann ging es weiter nach Pfronten-Steinach, wo die Zollrevision erfolgt. Glänzend erstrahlten das Tal und die Berge und die lieben alten Bekannten, Falken- und Aggenstein und die vielen anderen reckten stolz ihre Häupter zum blauen Himmel. Weiter ging's Vils

stattfand. Während desselben konzertierte die Reuttener Musik auf dem geräumigen Platz vor dem Gasthof. An dem Festmahl nahmen außer den schon vorn genannten Persönlichkeiten verschiedene weitere Herren aus Bayern und Oester reich teil. Erwähnt seien nur noch die Herren Ingenieure Riehl und Jnnerebner, Architekt Mayr, Oberfinanzrat B aer, Dekan Zo derer, Bezirkshauptmann Bruder, Landesgerichtsrat R. v. Sartori. Oberzollverwalter Bieringer, außerdem mehrere Herren der Gemeindevertretung von Reutte usw

. Im Ganzen waren es nahe an 50 Personen. Die Reihe der Toaste eröffnete Herr Bürger meister Bauer mit folgender Ansprache: Eure Exzellenz! Hohe Feftgäfte aus Bayern und Oesterreich! Hochgeehrte Festteilnehm»! Ein bedeutungsvoller Tag in der Geschichte von Außer fern ist angebrochen. Von heute ab sind wir an gegliedert an den Weltverkehr, nehmen wir teil an den Vorteilen des Schienenweges, der als moderner Weg Völker und Reiche mit dem ge flügelten Rade schnell und leicht verbindet. Dem ersten festlich

geschmückten Zuge entstiegen Se. Ex zellenz der Herr Statthalter von Tirol, hohe Gäste aus Bayern und Oesterreich, die dem Feste, das wir heute begehen, einen besonderen Glanz ver leihen. Unsere lieben Nachbarn aus Bayern haben sich zahlreich eingefunden. Ich entbiete Eurer Ex zellenz. den hohen Gästen aus Bayern und Oester reich und allen, die an unserem Feste und an unserer Freude teilnehmen, einen herzlichen Will- kommgrutz. Hochgeehrte Festteilnehmer! Die dynastischen Gefühle, die uns alle durchglühen

, legen uns die Pflicht auf, in Freud und Leid hinaufzublicken zum Throne unserer Herrscher. Heute an diesem Freudentage, wo der neue Schienenstrang eisten erleichterten Verkehr zwischen Bayern und Tirol herstellte, durch den sich die Völker Oesterreichs und die Bayern näher gerückt sind, soll unser erster Toast den Herrschern aus dem Hause Habsburg und Wittelsbach gelten. In steter tiefster Dankbarkeit wollen wir uns erinnern an Se. Majestät den Kaiser Franz Josef I. und Se. königl. Hoheit

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 23.09.1914
Physical description: 8
waren, der Richtung gegen Ranch geschleppt. Innerlich knirschend vor Ingrimm, aber äußerlich willig in in ihr Schicksal ergeben scheinend, marschierten die entwaffneten Bayern inmitten der französischen Eskorte. Ab und zu tauschten sie einige Bemerkungen aus und hin und wieder machte sich einer ganz unauffällig an seinem Stiefel zu schaffen. So ging es stunden lang dahin, bis sie außerhalb der französischen Hauptmacht angelangt waren. Da plötzlich tönte aus der Mitte der Gefangenen das energische Kommando

. Sie wurden von Maschinenge wehren mit Kugeln begrüßt, aber sie schienen keinen Schaden zu leiden. Dagegen wurden mehrere Personen durch die herabgeschleuderten Bomben Franzosen erzählen können, daß es bei den Nieder- bahern noch eine besondere „Waffe zum Nahkampf" in den Stiefelschäften gibt .... Lin weiteres bayrisches Bravourstück wird der „Frankfurter Zeitung" aus dem Ober- j elsaß geschrieben: In den Gefechten, die in der j Gegend Gebweiler-Tann sich abspielten, wurden jj etwa 50 Bayern

von den Franzosen abgeschnitten ! und gefangen genommen. Die Freude der Fran- ! zosen war groß, denn die ebenso gehaßten wie \ gefürchteten Bayern gefangen genommen zu haben, ! war eine große Heldentat. Schon bei der Ent- j waffnung suchten die Franzosen ihr Mütchen an ? den Gefangenen zu kühlen, wobei sie wenig gent- ; lemanlike vorgingen. Einige Fußtritte mit grobge- j nagelten bayrischen Kommis stiefeln lehrten den | Franzosen jedoch bald höflicher sein, worauf auch f unsere Bayern sich scheinbar

in ihr Geschick er- j gaben. Der Abtransport nach Frankreich sollte { stattfindeu, und der Gefährlichkeit der Bayern i Rechnung tragend, waren den 50 unbewaffneten j Gefangenen 80 schwerbewaffnete Begleitmannschaften ? mitgegeben worden. Durch einige Dörfer ging \ es, und da die Gefangenen willig mitgingen, schwoll den Franzosen allmählich der Kamm, und sie machten ihrem gepreßten Herzen in Flüchen über die verdammten Bayern und im fortwähren dem Antreiben zu schnellerem Marschieren Luft. Die Bayern

waren wütend, doch noch war es keine Zeit und Gelegenheit zum Raufen. Im Dorfe M., unweit der Grenze, fühlten sich die Franzosen so sicher, daß sie bescyloffen, im Dorf wirtshaus ihren Durst zu löschen. Sie ließen jedoch zehn Mann zur Bewachung der Gefangenen zurück. Jetzt war die Zeit für dis Bayern ge kommen. Sich auf die Bewachnungsmannfchaften stürzen und sie beim Halse fassen war eins. Nach dem sie abgetan waren, bemächtigten sich die Bayern der in Pyramiden zusammengesetzten Ge wehre und jetzt hinein

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 13.07.1907
Physical description: 16
, welcher die Reichsstraße von Salzburg nach Tirol belebte, ins Stocken gebracht, die früher so stark frequentierte Gegend verödete, zum Nach teile des Landes Salzburg, zu Ungunsten des öffentlichen Verkehrs und den einzigen Vorteil hatte die damals im privaten Betriebe stehende Eisenbahngesellschaft. Diese Art der Verkehrsanlage mögen wohl die Ungewißheit über die Entwicklung des Durchzugs verkehres zwischen der Monarchie und dem Lande Bayern und die Unsicherheit der damaligen poli tischen Verhältnisse überhaupt

als ihr Kommandant auf den Schild erhoben wurde: „Ich hätt ja itt einmal ein Klüftl zum kom mandieren !" rief Herr Stephan. „Sell homm mer gleich! He, Praxmarer Tonele, rieh aus dein G'wandl, sell paßt zur Not 'm Stöffele!" schrie ein Schütze aus Kauns. Allgemeiner Jubel folgte dieser Aufforderung. Der Hauptmann Anton Praxmarer aus Kauns wurde gezwungen, seine Schützen uniform an den Feldpater abzugeben. Achleitner erzählt nur sehr spannend, wie Krismer mit den Bayern unterhandelte: „Freier Abzug

mit allen Waffen! so ist's Brauch in Tirol, anderscht gehen wir itt heim". So ganz auf diese Weise mag die Kapitulation doch nicht vor sich gegangen sein. Sicher hatte Krismer eine Unterredung mit den Bayern. Aber die eigentliche Kapitulation lautet anders. Es liegt unter Schlapps schriftlichem Nach laß folgendes Aktenstück vor: „Das Militair-Comando in Imst kann auf alle Deputationen nichts anderes antworten, als das, da wo ein Schuß geschieht, mit Brand ge antwortet werden wird, wo aber Deputirte

die besitznehmenden Truppen einführen, wird Schonung gegeben. Uebrigens müssen sich die Gerichter denen Proclamationen unterwerfen, die schon lange im ganzen Lande existieren. Am 14. November 1809 in Imst." Auf der unteren Seite steht: i i I I barten Bayern auf einem derartigen Fuße, daß wir bei Führung einer Bahnlinie, deren Strecke zum Teil durch Bayern führt, an der Kontinuität des Verkehres nicht zweifeln müssen und daß wir die Gewahr haben, diese Bahnlinie ohne Schwierig keiten voll und ganz ausnützen

zu können. (Die österreichische Staatsregierung hat ja auch keinerlei Bedenken dagegen gehegt, die Innsbruck—Mitten wald—Reuttener Bahn über Bayern führen zu lassen.) Wenn vielleicht von irgend einer Seite zoll» politisch e Schwierigkeiten befürchtet werden, so verdienen dieselben aus dem Grunde keine Berücksichtigung, weil es sich im wesentlichen um einen D u rchzugs v erke hr handelt, was aber die bahntechnische Seite betrifft, so hat die Kammer der Abgeordneten in Bayern in ihrer Plenarsitzung vom 8. August

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 24
Date: 20.09.1902
Physical description: 24
auf die am Kopfe des Blattes ersichtlich gemachten Bezugsbedingungen. Aie Avonnementsschuldner werde« höflichst ersucht, die rückständigen Weträge ehestens ein- znsenden. Pr RediktiM md AdmmiLratim. Fernbahn redivia! Die „Neue Augsburger Zeitung" enthält in ihrer Nummer vom 6. September folgenden Aufsatz: „Hie Fern — hie Splügen!" heißt eine Bro schüre des Ingenieurs Robert Scknitzer-Fischer. Diese kommt gerade um die rechte Zeit, um Zeugniß da für abzuiegcn, daß dies älteste Gebirgsbahnprojekt zwischen Bayern

und Tirol unverwüstlich ist und unverwüstlich bleiben wird, bis es doch noch realisirt werden wird (fügen wir gleich hinzu neben oder ohne eine Bahn München—Innsbruck direkt). Die Schrift ist nicht nur technisch hochinteressant, sondern stellt auch alle volkswirthschaftlichen, ver- kehrlichen und sonstigen Gründe zusammen, die für die Erbauung einer Fernbahn sprechen. „Bei uns in Bayern sollte man sich nicht durch den Gedanken bestechen lassen, daß der Verkehr, der aus Bayern nach Italien

Bayerns, und je besser Bayern den nördlichen Bahnfächer d?s Brenner ausbaut, je mehr Verkehr führt es auch seinen Bahnen zu. Die große Haupt-Nordwestzufahrt zum Brenner bleibt aber die Strecke Kempten—Telfs. Dazu kommt aber noch die Bedeutung der Fernbahn (mit dem nach Imst führenden Schenkel) als An fang der Bahnen in 8pe durch das Engadin (Malojabahn), das Veltin (Orllerbahn) und der Vintschgauer Bahn. Ohne diesen Nordwestschenkel (Innsbruck—Telfs—Kemplin—Ulm) wird die Brenner bahn (und damit Bayern

diplomatischen Einwirkungen." Daß das Schriftchen auch die sehr hohe strate gische Bedeutung der Fernbahn nachdrücklich und ausführlich betont, versteht sich von selber. Es ist sehr erfreulich, daß sich auch wieder ein mal eine Stimme für die Fernbahn in Bayern er hebt, nachdem man dort nichts mehr hörte, als Wettersteintunnel, Mittenwalderbahn rc. Es ist falsch, die Fern- und die direkte München—Innsbrucker- Bahn als „Konkurrenten" zu bezeichnen. Sie sind zwei nolhwendige Glieder eines Systems

!) bayerisch-tirolischen Hauptalpenpaffes, des Brenners nicht, die Berg mauer an einer Stelle zu durchbrechen: das Ziel, das wir erreichen müssen, wenn wir Bayern und Tirol (bekanntlich in dieser Hinsicht ein Verkehrs und Interessengebiet) konkurrenzfähig gegen alle vor handenen und kommenden Alpenvahnen machen wollen, ist die vollständige Entwicklung des nördlichen Ver kehrsfächers der Brennerbahn, d. h. zum mindesten Schaffung der beiden großen Hauptzufahrten nach Norden (Innsbruck—München direkt

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 28.12.1907
Physical description: 16
Beilage zu Ztr. 52 der „Tiroler Land-Zeitung" vom 28. Dezember $07. Wochenkalender DezenrbsV—Jännev. ü2. Wochr. Wrrhn.Lchk. Eo. Josef und Maris verwunderten sich. Luk. 2. 83-40. ' Sonntag 29 Thomas v. Cant. Ebrulfus. Montag 30 David. Rainerius. Liberins. Dienstag 31 Silvester. Melanin. Columba. Mittwoch : i Neujahr. Beschneidung Christi. Donnerst | 2 Makarius, Eini. Freitag 3 Genoveva, Jgf. Samstag h Titus, B. u. M. Viehverkehr nach Bayern. Die landwirtschaftliche Bezirksgenossenschaft Nauders

hat in der letzten Plenarversammlung des Landeskulturrates einen Antrag gestellt be treffend die Veröffentlichung der Bestimmungen über Haftpflicht für G e rv ä h r s m ä n g e! und Krankheiten der speziell nach Bayern ver kauften Tiere in den „Landrrirtschaftl. Blättern" und das Ersuchen an die Regierung um Erwirkung der B e i z i e h u n g eines d i p l. Tierarztes zur tach- männischen Beurteilung bei Schadenersatzansprüchen bayrischer Viehverkäufer. Der ständige Ausschuß des Landeskulturrates Hatte Herrn

Gerichtsstand kom petent und finden die österreichischen gesetzlichen Bestimmungen Anwendung. Die im deutschen Reiche, speziell in Bayern, geltenden gesetzlichen Bestimmungen betreffs Schadenersatz des Verkäufers eines Stückes Vieh, das in Tirol von einem bayrischen Käufer erworben wurde, sind zur Be urteilung ob ein Schaden entstanden ist und wie groß derselbe ist, für die österreichischen Gerichte nichr maßgebend und haben die österreichischen 'Gerichte nach den bei uns bestehenden Vorschriften

Au entscheiden. Die Schadenersatzansprüche sind rein zivilrecht licher Natur und stehen in keinem Zusammenhangs mit dem Handelsvertrag (Schlußprotokvll) vom 6. März 1903. Das dort vorgesehene Schieds gericht hat nur auf Seuchenfälle Bezug und kann dessen Kompetenz auf zivilrechtliche Angelegenheiten nicht ausgedehnt werden. Bayern würde dazu niemals seine Zustimmung geben. Der bayrische Tierarzt erscheint in solchen Fällen den öster reichischen Gerichten gegenüber nur als einfacher Zeuge, aber i'.icht

als Amtsperson, dessen Gut achten als ein amtliches unbedingt angenommen werden muß. Diese Zeugenaussagen sind an das österreichische Gericht zu leiten, welches über Käufe, die in Oesterreich abgeschlossen wurden, zu ent scheiden hat. Mit einer Bitte an das k. k. Ackerbauministerium heranzutreten und die Absendung eines öster reichischen Tierarztes zur fachmännischen Beur teilung eines Krankheitsfalles oder Gewährsfehlers nach Bayern zu verlangen, würde keine Aussicht auf Erfolg

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 25.05.1907
Physical description: 16
Reich mit 30 Millionen subventionierten Gotthardbahn auch den Verkehr von Norddeutsch- and und Nordrußland anzuziehen in der Lage , war und zwar nicht ohne Schuld von Bayern, dem 1 Mmal§ von Bismarck die Fern-Ortlerbahn ange- ] 3m ft, Samstag, den 25. Wai 1907. boten war!!! Die traurige Folge davon war, daß Bayern und die Brennerbahn eine ziemliche Verkehrseinbuße zu verzeichnen hatten. Der energische Kanton Bern will von diesem Verkehre auch profitieren und opfert riesige Summen, um mittels

für das westliche Bayern, nämlich die Wegabkürzung nach Italien. Der internationale Verkehr bleibt aber hauptsächlich damit den württembergischen Linien. Diese Rikenbahn schiebt natürlich auch infolge der Abkürzung die Verkehrszone von Triest wieder be deutend zurück. Aber auch mit der erwähnten Abkürzung ist das Vorgehen der Schweizer zur Erhaltung des nordischen und nordöstlichen Verkehrs keineswegs zu Ende. Ihre tüchtigen Ingenieure haben eine vorzügliche Verbindung des Oberrheingebietes mit dem Gebiet

fast 20. Jahrg ang. nicht mehr ausreichen und die Abfuhrbahn Genua —Rvnco-Nvvi—Mailand erst recht nicht mehr ausreicht. (Man streitet sich noch, ob man von Rvnco nur eine Abzweigung nach Voghera oder- gleich eine neue Bahn nach Piacenza—Brescia rc. bauen soll.) Letztere würde einer künftigen Fern- Ortlerlinie dienlich sein, kostet aber leider viel Geld. Man sieht, daß auch Genua die Hände nicht in den Schoß legt. Was tut nun Bayern, um die Ablenkung des Verk.hrs im Osten durch die Tauernbahn

für eine zentral nach Bayern führende Fern-Ortlerbahn > merkt man, ebensowenig, als für einen zweckmäßigen Anschluß über Memmingen zur künftigen Rikenbahn. Es gibt gar Kreise, die solche Bestrebungen lächer lich finden und lieber Umgehungsbahnen anstreben. Man hctt also in Bayern und Tirol noch sehr viel von der Schweiz zu lernen, wenn man nicht immer noch schlechtere Ergebnisse unserer Bahnen erleben will. Oder will man das westliche Tirol und das südwestliche Bayern absichtlich vom^Weltverkehr ausschließen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 6 of 16
Date: 11.06.1914
Physical description: 16
, von diesem zum Besitzer eines weit über Bayern bekannten, mechanischen Fabriketabliflements emporgeschwungen. ; Wie sehr hätte er verdient, das „Otium cum dignitate“ noch länger zu genießen, das ihm jetzt im Kreise seiner Lieben, an der Seite seines Sohnes winkte. R. I. P. Pians. (Aus Rache.) Der Handelsmann j Krismer in Pians erhielt von seinem Gegner aus ' Rache wegen eines verlorenen Prozesses gestern nachmittag einen tiefen Stich in den Unterleib. Der Verletzte wurde in die chirurgische Klinik nach Innsbruck

. Das Hochzeitsschiesten des Rafael und der Vin- zenzia Zobl auf dem Schießstande S ch a tt w a ld fand am 1., 2., 3., 6. und 7. Juni statt. Die Beste be trugen rund 1000 Kronen. Die Beteiligung besonders guter Schützen war von Tirol und Bayern gut. Die Bestgewinner tragen wir Raummangels halber in nächster Nummer nach. « Darf ein Jagdrecht unter dem Ausrnfs- preise versteigert werden? Von zuständiger Stelle wird uns mitgeteilt: Es gibt Fälle, in denen bei Versteigerung einer Gemeindejagd sich kein Steigerungslustiger

ihres Aufsichtsrechtes aufgehoben werden, j auch wenn er schon rechtskräftig wäre und wenn durch Abmachungen unter den Parteien sanktioniert { wäre. Mit dem Jagdgewehr verunglückt. Der ! Bauer Franz Huber von Oberzeiling bei Eggen- j selben in Bayern nahm, als er einen Acker pflügte, ? auch sein Jagdgewehr mit, um Raubvögel zu ! schießen, und hängte es an den Pflug. Beim [ Umkehren des Pfluges verwickelte sich das Leitseil in das Gewehr. Dieses entlud sich und der ganze ^ Schrottschuß traf Huber in die rechte

Brustseite. | Er wurde zwar noch lebend nach Hause gebracht, | verstarb aber nach mehreren Stunden. Kolks- M LoMirtsWW. L a n d e ck, 6. Juni. Ausfuhr von Nutz- und Zuchtvieh nach Bayern. Laut telegraphischer Eröffnung der k. k. Statthalterei ist die Ausfuhr von Nutz- und Zuchtvieh aus dem polit. Bezirke Landeck nach Bayern wiederum gestattet. Gleich zeitig wird neuerdings darauf aufmerksam gemacht, daß auf Grund der Verfügung des Kgl. bayerischen Staatsministeriums die Einfuhr von Rindvieh zu Nutz

- und Zuchtzwecken aus dem politischen Bezirke Landeck in das bayerische Grenzgebiet nur unter der Bedingung gestattet ist, daß jeder Viehpaß, der für Vieh, das nach Bayern aus- gesührt werden soll, bestimmt ist, folgende gemeinde amtliche Bestätigung*) auf dem Viehpaß zu ent halten hat: „ES wird hiemit bestätigt, daß vor- bczeichnetes Tier vor seinem Abgänge 30 Tage in der seuchensreien Gemeinde d s Bezirkes Landes gestanden hat, aus dem die Einfuhr von Rindvieh zu Nutz- und Zuchtzwecken nach Bayern gestattet

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Page 2 of 16
Date: 13.07.1912
Physical description: 16
Falle ohne italienisches Gebiet zu brauchen. Endlich würde die Ostschweiz einen solchen nach Nordtirol und über den Fern nach Bayern und Sachsen erzielen. Die Interessen Bayerns und Westtirols, auch von Sachsen und Württemberg, sind an diesen beiden Linien St. Maria-Edolo-Tirano sowie St. Maria- Zernetz-Mayenfeld sehr beteiligt, da diese geeignet sind, einen Großteil des Verkehrs von Nordwest- und Nordostdeutschland durch ihr Gebiet über den Fernpaß und die Malserheide nach der Ostschweiz

sein, als in Oesterreich bereits Schwie rigkeiten genug entstehen, um die Fernbahn und die Normalbahn Landeck-Mals zu erzielen. Zu dem für die Bahnverbindung zum Addatale nötig werdenden Tunnel Valcava-Brangliotal mit 9 Kilometer Länge oder besser aber teurer von Gomagoi nach Momi mit 12 Kilometer Länge und dem Fern-Tunnel wird denn wohl Bayern und das Deutsche Reich einen erheblichen Beitrag leisten müssen. Letzteres finden wir sehr am Platz, da Bayern auch für speziell norddeutsche Interessen, z. B. Kriegsmarine

ist. In letzterem See mit nur 64 Meter Meereshöhe wird bald das Kanalschisi vom Pp aus erscheinen, das alsdann einer solchen Fern-Ortler-Gardaseebahn einen enormen Güterverkehr schaffen würde u. zw. nicht nur über Bayern nach dem Norden, sondern auch zum Bodensee und mit Hilfe des Gelpke-Schiff- .sahrtsprojektes zum Rhein. Die am Rhein gegen wärtig im Bau begriffenen riesigen Wasserwerke nehmen bereits Rücksicht auf dieses Streben und legen sogleich mit Hilfe schweizerischer Unterstützung die nötigen

Schiffahrtsschleusen an. Gelpke meint, daß die oberitalienische Binnen° schiffahrt im Süden ebenso wie die Rheinschiffah? im Norden die Richtungslinien der großen Süd° Nord-Transitstraßen bestimmen wird, wobei man nicht die heutige, sondern die zukünftige Verkehrs- Entwicklung in Berechnung zu ziehen habe. Die Einnahmen aus dem Güterverkehr betrugen B. im Jahre 1906 in Elsaß-Lothringen 40.930 Mk pro Kilometer Baden 32.372 Mk. Württemberg 20.551 Mk. Bayern J 9.432 Mk. Der große Abstand in diesen Einnahmen erklärt

sich aus dem Mangel an Wasserstraßen im Süd- Osten Deutschlands. Dank der Schiffahrt hat in Baden der Güterverkehr sehr zugenommen, wobei der Transitverkehr 78 Prozent der Einnahmen bringt und der Binnenverkehr nur 22 Prozent. Bayern und Württemberg verliert infolge dieses Mangels schon jetzt im engen Wettbewerb beim Nord-Süd- transitverkehr sehr viel. Es ist zu befürchten, daß erst recht bei Unterschätzung des Einflusses der ober italienischen Wasserstraßen von Seite Bayerns durch die viel weitsichtigeren

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Page 2 of 20
Date: 27.04.1912
Physical description: 20
— Fernpaß bilden nämlich die bereits bestehenden Linien Kempten- Ulrichsbrücke, Kaufbeuren - Füssen- Ulrichsbrücke, sowie die beiden projektierten Strecken Schongau-Füssen-Ulrichsbrücke und München-Weilheim-Füssen. Die erstere Linie würde den Verkehr aus Württemberg, die beiden letzterer den aus Bayern und Nord deutschland vermitteln. Dieser Aufgabe können sie aber nur als V o l l b a h n e n entsprechen. Die Linie Landesgrenze—Kempten müßte daher ebenso wie die Linie Füssen - Markt Oberdorf umgebaut

eingespart werden können. Durch Bekämpfung unserer Bestrebungen dürfte sich daher München nichts nützen, dem bayerischen Staat aber schaden. Es sei dabei daran erinnert, daß Bayern früher einen ähn lichen Standpunkt eingenommen hat, wie jetzt München, und die Sache zum Schaden Bayerns ausgefallen ist. Als Oesterreich in den 60er Jahren die Fernbahn bauen wollte, da war Bayern dagegen, da damals der größte Teil des Verkehrs aus Deutschland nach der Schweiz und nach Italien durch Bayern gehen mußte

. Die Folge dieses Standpunktes war der Bau von Bah nen, die um Bayern herumführen, nämlich der Arlberg - und der G otth a rd lin ie, und da mit die Ablenkung des Verkehrs aus Bayern. Durch die Abneigung gegen die den Verkehr kürzende Linie hat sich daher Bayern nicht genützt; dieser Fall könnte wieder eintreten. Wir wollen keine Schädigung der Münchener Interessen, keine Beeinträchtigung der Scharnitz- und Brenner linie. Wir wollen durch unsere Bestrebungen auch dazu beitragen, den Verkehr, der früher

durch Bayern ging, und jetzt außen vorbeigeführt wird, möglichst wieder nach Bayern hereinzuleiten. Wenn auch alle diese Fragen erst aktuell werden bei Ge nehmigung der Fernpaßbahn, so ist es doch schon jetzt Pflicht aller beteiligten Faktoren, mit allen be teiligten Interessenten in Nord und Süd zusammen- zuarbeiten und die nötigen Unterlagen zu schaffen. ihr die Oberin selbst einen blühenden Alpenveil chenstock mit zehn Blüten auf den Tisch gestellt. Es waren die aller-, allerersten Blumen

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Page 1 of 16
Date: 10.10.1903
Physical description: 16
an patriotischer Begeisterung einmal sich vermindern, dann würde es schwer sein, das Defizit wieder auszugleichen. Abg. H a u e i s führte aus, daß die einen Exi stenzkampf führende Bevölkerung des oberen Oberinnthales eines modernen Verkehrsmittels unbedingt bedarf, um den Absatz ihrer Produkte zu befördern oder die fremden billiger einführen zu können. Der Bezirk Reutte ist vom Mutter lande völlig losgelöst und hat Verkehrsbeziehungen nur nach Bayern. Alles Vieh und die Milch produkte gehen nach Bayern

oder über Bayern zurück in das Inland. Die Bewohner von Außer fern haben ihren ganzen Verdienst im Nachbarlande. Was der Bezirk an Lebensmitteln braucht, wird ebenso alles über Bayern bezogen, natürlich bedeutend verteuert, aber immer noch billiger als bei der jetzigen Verbindung über den Fern. Die Bewohner werden von selbst zu einem Vergleich in Bezug auf Verkehrseinrichtungen in Bayern und Oesterreich veranlaßt, der jedenfalls nicht zu unseren Gunsten ausfällt. Trotzdem ist der Außerferner heute

dieser Ausführungen schilderte Abg. Bauer die schlechten Verkehrsverhältnisse seines Wahlbezirkes. Außerfern ist mit dem übrigen Tirol nur durch den Telegraphendraht verbunden. Das Telephon ist streckenweise hergestellt, aber über den Fern geht es nicht. Im Eilwagen können nur drei Passagiere befördert werden: kommt ein vierter, so muß er bis zum nächsten Tag warten. Diese Verhältnisse haben es naturgemäß mit sich ge bracht, daß der ganze Verkehr sich über Bayern abwickelt. Das Fernbahnprojekt könnte Heuer

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 24
Date: 16.12.1905
Physical description: 24
auch noch die zurückgebliebene Besatzungsmannschaft mit der Forderung vor den Kommandanten, wegen Ueber- gabe des Schlosses mit den Bayern zu unterhandeln, widrigenfalls würden sie auch dem Beispiele der übrigen folgen und das Schloß verlassen, ja es wurde dem Baron Rost sogar gedroht, er werde im Widersetzungsfalle beim Fenster hinaus geworfen. So setzte er endlich, gezwungen, da er allein die Feste zu verteidigen doch nicht imstande gewesen wäre, mit blutendem Herzen die Uebergabsbedingungen auf und übersandte

dieselben dem feindlichen Befehls haber. Der Uebergabsvertrag wurde noch an diesem Tage, den 3. Juli, abgeschlossen. Der bayerische Kommandant, welcher um jeden Preis die Feste so bald als möglich in seine Hände bekommen wollte, und zwar umsomehr, da er durch den aufgefangenen Brief von dem Anrücken der Oberinntaler Kunde erhalten hatte, gestand im Wesentlichen alle gestellten Uebergabsbedingungen zu. — So war denn durch Vertrag die Festung Ernberg in die Hände der Bayern gefallen. — Die heranrückenden Oberinn- laler

X 3.20, mit Post versendung 40 Heller mehr. Verlag der Hof buchhandlung H. Schwick in Innsbruck. Zu be ziehen durch alle Buchhandlungen. Das infolge seines reichen Inhalts bewährte und schon weit verbreitete Jahrbuch ist soeben zum vierten Male, für das Jahr 1906, erschienen. Daraus seien sämtliche Kanzleien und die Geschäftswelt auf- um die Gründe, welche ihn zur Uebergabe der Festung Ernberg an die Bayern genötigt, aufschreiben zu lassen. Er gab die Schrift den zwei Leutnants, den Konstablern

und Korporals zu lesen, und da dieselben die Wahrheit der Angaben anerkannten, ließ er sich die Urkunde von ihnen unterschreiben, um damit zu gelegeuer Zeit seine Rechtfertigung zu begründen. Am 6. Juli vormittags zog er mit der noch übrig gebliebenen Mannschaft der Besatzung, bei 80—90 Mann, mit allen militärischen Ehren, fliegen der Fahne, klingendem Spiele, mit Ober- und Unter gewehr nebst zwei Feldstücklein*) aus dem Schlosse. Er ließ den Bayern 40 Kanonen, 4 Mörser, 16.000 Scheffel Getreide

seines Expeditionskorps zu seinem Kurfürsten zurück. — Das freundliche Benehmen der bayerischen Offiziere und Soldaten gegenüber der umliegenden Bevölkerung fand bei den Zeitgenossen lobende Anerkennung. ' Jedoch nur kurze Zeit konnten sich die Bayern über den so leicht erworbenen Besitz freuen, alsbald sollte es anders kommen. Die glücklichen Waffenerfolge der Oberinntaler bei der Pontlatzer Brücke gegen das bayerisch französische Expeditionskorps, sowie die glücklichen Kämpfe der Landesschützen am Brenner

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Page 10 of 16
Date: 24.11.1906
Physical description: 16
Zeugnis von unserem heutigen und von dem Können früherer Jahrhunderte ablegen soll. Das Museum, welches unter dem Protektorate des Prinzen Ludwig von Bayern steht, will nicht nur das, was das €onservatoire des arts et metiers- in Paris und das Kensiugton-Museum in London bieten, leisten, sondern beide Sammlungen noch übertreffen. — Eine Ehetragödie. Man meldete aus Neuschloß bei Teplitz, 19. November: Hier erschoß ein 27jahriger Bauer sich und seine 21jährige Gattin. Er litt

ist eine sehr reiche. Ungefähr 50 Schützen erlegten 79 Rehe, 73 Hasen, 29 Fasanen, 1 Reb huhn und 1 Schnepfe. Japanische Hirsche für den Prinzregenten von Bayern. Seit längerer Zeit werden zum erstenmal in österreichischen Ländern Versuche mit der Akklimatisierung und Züchtung japanischer Hirsche (Sika) gemacht, die sich nach den bisherigen Ergebnissen sehr gut bewähren. Die Hirsche sind, was Jäger und Jagdfreunde gewiß interessieren dürfte, im Gegensätze zu unseren einheimischen Hirschen, die bekanntlich

hofmeisters des Prinzregenten Luitpold von Bayern nach Bayern ab, wo die Hirsche in einem noch zu bestimmenden Revier des Prinzregenten zu Zucht- Zwecken ausgesetzt werden. Aus demselben Wild park sind kürzlich auch aus Afrika stammende Königsfasanen, ebenfalls zu Zuchtzwecken, auf die Besitzung des Fürsten und der Fürstin Campo- franko nach Bozen abgeschickt worden. Das mit dem Ersten Preis gekrönte Projekt * Seidl. Jagdunglück. Bei einer Jagd in Malenowitz (Mähren) glitt beim letzten Triebe der Jagdgast

Johann Dworzak, Mühlenbesitzer ans Malenowitz, aus und stel zu Boden, wobei sich sein Gewehr entlud. Die Ladung drang dem als Treiber ver- - wendeten Landmann Josef Dolezal aus Groß- j Lhota in die Brust. Dolezal verschied au Ort \ und Stelle. Der Verunglückte, Vater zweier Kinder, j war zum ersten und letztenmale auf einer Jagd gewesen. Das Auge ausgeschofseu. Aus Eggenfelden in Bayern meldete man unter dem 22. November: ! Bei einer Treibjagd wurde gestern dem Wirt schaftspächter Taver Nirderrneier

von Neumarkr a. d. Rott von dem Bauern Leitl aus Sterneck bei Massing ein Auge aüsgeschossen. Unvorsichtiges Gebühren mit Schusswaffen. Der 17jährige Schusterssvhn Bär in Miftendorf in Bayern setzte dieser Tage dem sechsjährigen Söhnchen des Waldarbeiters Holzschuh mit den Worten „Ich schieße dich tot" eine Flobertpistole auf die Brust, als plötzlich ein Schuß krachte und die Kugel dem Kinde in die Brust drang. Das Geschoß konnte bis jetzt nicht entfernt werden. Wechselstube der Zwerganstalt

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Page 4 of 16
Date: 13.07.1907
Physical description: 16
r-Wai d ringer Stein- - — -LÜSÜlii , fahr 8 Tage nach Martini, an welchem Tage die Uebergabe an der Langenbrücke stattgefunden hatte (wahrscheinlich Krismers Unterredung), als die Bayern an dieser Brücke ankamen. Pfundser Schützen oder Bauern standen hier auf Spionage. Sie hatten sich vorher in Tschuppach (wie Eiterer sich auf einem kleinen Zettel nicht sonderlich zart ausdrückt) vollge soffen und griffen hier die vorüberziehenden Bayern an. Es war am Abend. In einer viertel Stunde war alles vorüber

, die „beleuchteten" Pfundser stoben auseinander und gewaünen Zeit zum Ausnüchtern, wurden aber nicht verfolgt. Merkwürdig ist nur, daß die Bayern ihre Drohung nicht erfüllten. Man sieht, sie hatten noch heilsamen Respekt von der Tulle- affaire her und wollten mit Gewaltmitteln nicht mehr das Volk aufs äußerste reizen, obwohl sie sehr er bittert sein mußten. Außer diesem Vorfall und nach her herrschte Ruhe und die Bayern bezogen ihre Standquartiere (Prutz). Es liegt der Verdacht sehr nahe, daß jene Pfundser

von den obengenannten Hetzern aufgestachelt wurden. Dies wird bekräftigt durch die sofortige, scharfe Ver folgung dieser Leute von Seiten der Bayern. Die vier, sagen wir drei, Männer kamen aber nicht mehr ins Vintschgau. Von Pfunds aus be gann ihre Flucht. Waren sie vielleicht durch ein vorausgeeiltes Reiterdetachement am Weiterfliehen gehindert? Kurz, sie flohen von Pfunds über die Berge zurück und kamen zuerst nach Pftans (Rieder höfe) (auch geschrieben Gfrans). Ein Josef Eberhart von Fendels hat dem fleißigen

Straße von Fieberbrunn her ausgebaut ist, wird die dortige Gegend sicher dem neuen Hauptverkehre sich anschließen, umsomehr als gegen Norden der kürzeste Uebergang nach Reit im Winkel in Bayern führt. Um Waidring, welcher Ort sich eines lebhaften Fremdenverkehrs erfreut, finden sich auch Lager von Torf, Zement, rotem und schwarzen Marmor und drei Sägen. Unweit dieses Ortes ist das sogenannte „Moratal", welches zwar von berufener militärischer Stelle als Artillerie-Schießplatz geeignet befunden wurde

Staats bahnen fieberhaft gearbeitet. Besonders kann Bayern von dem Zeitpunkte an nicht zur Ruhe kommen, als es einem österreichischen Fahrplan politiker glückte, den Schnellzug Budapest—Wien— Arlberg—Paris von dem Zuge Wien—München— Paris zu trennen und bei etwas früherer Abfahrt von Wien über Amstetten noch vor Mitternacht und nur etwa 3 / 4 Stunden später als über München nach Paris zu bringen. Dabei wird für diesen Arlbergzug in der langen Strecke Wien—Zürich die dritte Klasse geführt

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 20.04.1889
Physical description: 8
sich, daß man vergebens gehofft — es kam nun das Kriegsjahr 1703, in dem sich die oberen Jnnthaler so tapfer und klug erwiesen haben. Es liegt mir ferne, das längst Bekannte aus unserer vaterländischen Geschichte wieder zu erzählen — es sei mir daher nur gestattet, einiger noch unbe kannter Episoden zu erwähnen. Am 21. Juni kamen die Nachrichten nach Imst, daß der Chursürft Max Emanuel von Bayern tut Lande eingefallen sei. Vont damaligen Bürgermeister Fr. Anton Martinell wurde sofort eine Gemeinde- rathssitzung

für Tag wurde umsonst aus die Rückkehr des wackeren Kundschafters gewartet — Tönig wurde nämlich bei Zirl von bayerischen Dragonern gefangen genommen und nach Innsbruck eskortiert, wo er mit einigen Etschländern bis zum 26/ Juli hinter Schloß und Riegel kam. Am 28. Juni um Mittag kamen die Bayern (Regiment der Rothröcke) zur größten Ueber- raschung nach Imst, hielten dort kurze Rast und Mittagsstation, dann zogen sie nach Landeck. Der Pfleger Reinhart schickte sofort den Boten Christian Seelvs

nach Laudeck, den Bayern voraus, der vom Sterzittger die Nachricht bringen mußte, was zu thun sei. Am 29. wurde in Landeck beschlossen, die Bayern bei der Pontlgtz-Brücke zu vernichten, sonst aber die Feinde nirgends zu behelligen. Als Seelos mit dieser Nachsicht nach Imst zurückeilte, begegnete er am Galgenbüchel vor Imst jenen bayerischen Offizier, der die Truppe in Landeck verständigen sollte, wieder nach Innsbruck zurückzukeyren. Seelos vermuthete ganz richtig in dem Reiter einen höheren feindlichen

, den Bayern die große Niederlage bei Pontlatz und Landeck beige bracht hatten, gab es für sie keine Raft. Mit den Jmstern vereint zogen sie dem Feinde nach, der über den Fern nach Ehrenberg marschirte. Die Bezirke Silz, Telfs und Zirl verweigerten dabei ihre Mit wirkung, weil sie von dem falschen und feigen Post meister Schandl von Zirl gegen die Oberländer gestimmt wurden. Ein Theil des Feindes wurde zwar bei Fernstem glänzend besiegt, es war jedoch nutzlos, da die Feste Ehrenberg bereits schon

den Bayern übergeben war. Alles andere von diesem Kriegsjahre ist zu bekannt, daher komme ich lieber wieder auf unseren biederen Kundschafter Tönig zurück. Es war am 26. Juli. Kaum daß der Morgetr zu grauen begann, da klirrten die Schlüssel an der Kerkerthür. Es kamen Soldaten um den gefangenen Imster zu holen — und nun wohin? Vielleicht zum Tode! Er wußte nichts von den Siegen seiner Lands leute — denn, wenn sich ein Bayer mit ihm in einen Verkehr einließ, so bestand derselbe nur darin

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Page 8 of 20
Date: 19.12.1908
Physical description: 20
durchdringende Kälte folgen wird. Ehrwald. Am nächsten Sonntag, den 20. Dezember, findet im Gasthaus zur „Sonnenspitze" in Ehrwald nachmittags eine Verschönerungsvereins- Versammlung statt. Das Arbeitsprogramm für das Jahr 1909 soll besprochen und tunlichst feft- gelegt werden. Ehrwald. FW. Es ist eine bekannte Tat sache, daß die weitaus größte Zahl der Sommer gäste, die alljährlich Tirol besuchen, aus Nord deutschland kommt. Dieser Fremdenstrom nimmt nun zumeist seinen Weg durch Bayern und des halb

ist es auch für Tirol von größter Bedeutung, daß dort (in Bayern) alles getan wird, um durch gute Bahnverbindungen, gute Aufnahme und Ver pflegung der Gäste, preiswerte Leistungen, Schaff ung hervorragender Sehenswürdigkeiten, den Rei senden die Fahrt nach dem Süden via Bayern angenehm zu machen. Wer, wie wir, seit Jahr zehnten die Entwicklung des Fremdenverkehrs auch in Bayern aufmerksam verfolgt hat, der weiß, daß da viel Zopf, viel Schlamperei, viel Verständnis losigkeit zu bekämpfen war, um auf die heutige Höhe

, wurden einfach ignoriert. Jetzt aber ist auch in Bayern da end lich Wandel eingetreten. Das Hauptverdienst har da eine Vereinigung: Der Verein zur För derung des Fremdenverkehrs in Mün chen und im bayerischen Hochland (e. V.) Soeben erschien sein Geschäftsbericht für das Jahr 1907—1908. Wir entnehmen mit Genugtuung daraus, wie prachtvoll dieser Verein, der heute eine Rolle im öffentlichen Leben Bayerns spielt, sich entwickelt. Von 402 ist die Mitgliederzahl auf 1872 gestiegen. Nahm der Verein anfangs

nur zirka 3000 Mark ein, so im Berichtsjahre 31600 Mark. Dabei sind 102 Korporationen, die dem Verein beigetreten, nur als einfache Mitglie der eingerechnet. Diese 102 Korporationen um fassen allein an sich 16 000 Mitglieder. Man sieht, die Idee, zur Hebung des Fremdenverkehrs muß etwas getan werden, hat sich auch im benachbarten Bayern gewaltig Bahn gebrochen und kann nur von glücklichster Rückwirkung auf das angrenzende Tirol sein, wo man sich längst auch schon zweck entsprechend organisiert

und in dem „Landes verband für Fremden-Verkehr in Tirol" eine Einrichtung besitzt, die anderen Ländern als Vorbild und Muster drent und um die man uns, wie aus zahlreichen Aufsätzen und Reden hervor gegangen, im Ausland schon oft beneidet gehabt. So ist also das Verkehrswesen in den beiden viel bereisten Nachbarländern Bayern und Tirol jetzt bereits auf einen Standpunkt schöner Entwicklung angelangt. Wenn es nun noch gelingt, beffer Bresche in die Grenzwälle zu schießen, die unsern Durchgangsverkehr bei Griesen

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Page 1 of 20
Date: 06.08.1904
Physical description: 20
zustande komme. Der Abg. Memminger, welcher während der Beratungen mehrmals das Wort ergriff, sagte u. a., in Bayern seien in Bezug auf die Gebirgsbahnen große Unterlassungssünden begangen worden. Schon in den dreißiger Jahren sei auf die Wichtigkeit dieser Bahnen speziell von englischen Ingenieuren hingewiesen worden, sowie darauf, daß das Fern bahn Projekt geeignet sei, den ganzen englischen, deutschen, holländischen und italienischen Durchgangs verkehr über Bayern zu leiten. Leider

habe man auf diese wichtigen Fingerzeige nichts gegeben. Die Schweizer fürchteten nichts mehr, als daß hin sichtlich der Fernbahnfrage zwischen Oesterreich und Bayern eine Einigung zustande käme. Dann wäre ihnen der große Gewinn entgangen, welchen sie aus ihren für den Weltverkehr eingerichteten Bahnen ziehen. Aber die Schweizer hatten einen mächtigen Verbündeten an König Ludwig 11. Dieser habe, als Oberingenieur Pfähler und der Redner 1878 das Fernbahnprojekt trassierten, gesagt: „Solange ich König bin, werde ich niemals

zugeben, daß dieses Ideal zwischen dem Schwanstein und dem Fernstem jemals durch eine Eisenbahn verunstaltet wird." Redner glaubt, dies sei der Hauptgrund gewesen, warum die bayerische Regierung das Fernbahnprojekt nicht weiter ins Auge faßte. Statt der Fernbahn kam das Verhängnis über Bayern m Gestalt der Gotthardbahn, die den Durchgangsverkehr von den bayerischen Bahnen, speziell aber auch von der Brennerbahn ablenkte. Ein weiterer Verlust entsteht uns Bayern durch das Tauernbahnprojekt

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Page 4 of 18
Date: 22.06.1907
Physical description: 18
nrachte aus: 150 Pferde, 1 Kanone und alles Gepäck. Einige Anekdoten zum ganzen Ereignis seien hier eingeschaltet. Während des Kampfes am 8. August nachmittags kamen unter den Bauern wenige Un glücke vor, denn die Bayern schossen zu hoch, so daß die Kugeln wie Hagel vorbeiflogen. Anton Sattler, Bauer und Tischler von Obwahls, habe seinen Hut auf dem Kopf mehr auf die Seite ge- rückt, aus welcher die Kugeln wie Hagel vorbeislogen und gesagt: „Teufel, da geht's arg her!" was man später viel belachte

iterum venia) seinen poäex (Hintern) hinwies. Nun war aber ein berühmter Schütz unter den Ge richtlern. Die geärgerten Schützen holten ihn und dieser pelzte ihm die Kugel zum größten Gaudium aller gerade auf den poclox. II. Wir führen einige auf die Pontlatz i. e. Tulle- Affaire folgende Ereignisse näher aus. Der Verlust der Bayern war groß. Der Verlust der Obergerichtler ganz auffallend gering. Am 8. August wurden von letzteren totgeschossen: 1. Rauch-Kaunserberg, 2. Eckhart-Kaunserberg, 3. Michael

hatten; der Verlust der Bayern war, wie gesagt, beträchtlich. Ein Bericht über die Tullen-Affaire, der sich im schriftlichen Nachlasse Schlapps-Kauns (er war Haupt mann) befindet und der wahrscheinlich von Hofer requiriert wurde, besagt: „Die Steine schlugen viele Mann (an der Pontlatz) ins Wasser. Die Toten sind nicht zu zählen, da die Bayern, was sie bekom men konnten, gleich selber ins Wasser trugen. Die nach Prutz mit 5 geladenen Wägen überführten Verwundeten wurden gut gepflegt. Etliche starben, die übrigen

die Wachegebühre pro 1796 und 1797 'noch rückständig sei. (Im Archiv zu Pfunds-Widum.) ' Schlapp war in damaliger Zeit wohl noch nicht Hauptmann der Laudecker Schützen; denn als sol cher erscheint ein Jos. Kraxner von Prutz. Dieser Mann scheint später in den Hintergrund getreten zu sein. Am 26. November 1809 wurden die früheren Anführer des Gerichtes Laudeck in Prutz von den Bayern gezwungen, einen fürchterlichen Eid abzulegen, daß sie sich niemals mehr herbeilassen werden, die Waffen gegen Bayern zu ergreifen

. Hiebei werden die untergeordneten Hauptleute, unter denen auch I. Kraxner erscheint, summarisch protokolliert, nach dem sie einzeln den Eid geleistet. Schlapp aber mußte am 29. desselben Monates einen eigenen gleichlautenden Eid schwören. Dies Vorgehen kenn zeichnet die Wertung Schlapps von feite der Bayern. Wenn nun Schlapp dennoch einen so nobeln Herrn als Hochzeitszeugen erhielt, so hat er sich die Freund schaft desselben gewiß durch militärische Eigenschaf ten erworben

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