Sündermann „Die Grenzen fallen" (Zen- tral-Verlag der NSDAP., Franz Eher Nachf., München, RM. 3,50, 250 Seiten) den kurzen Abschnitt, in dem das Erlebnis des historischen Tages von München dargestellt wird: (NSG.) Unser Zug hält am frühen Morgen in Kuf stein. Während die Ehrenkompagnie präsentiert und eine unübersehbare Menschenmenge in laute Begeisterung aus bricht, betritt der Führer den schmalen Bahnsteig. Vor Iahresfrist — bei dem letzten Besuch des Duce iit Deutsch land — war Kufstein
noch Grenzstation. Der Stellvertreter des Führers stand damals drüben in Kiefersfelden, um Mussolini zu empfangen. Der Führer aber kommt dem Duce bis Kufstein entgegen, rnn den hohen Gast und den persönlichen Freund selbst nach München zu geleiten. Wenige Minuten nach unserer Ankunft rollt der Sonder-, zug des Duce ein. Es folgt Daladier. Der etwas untersetzte französische Ministerpräsident gehört zu der Art von Persönlichkeiten, die wir Deutschen sofort auf den ersten Blick besonders schätzen: energisch
der Gespräche zu erwarten sein wird. Kurz vor 5 Uhr schließen sich erneut die großen Flügel türen, um sich erst nach V 28 Uhr wieder zu öffnen. Cham berlain und Daladier fahren in ihre Hotels, um mit ihren Regierungen zu telephonieren. Der Duce bleibt im Hause und ist für ein festliches Abendessen im großen Tafelsaal East des Führers. Wir erfahren, daß bereits ein Redaktionsausschuß gebildet wurde, um die getroffenen Vereinbarungen in die Form eines Abkommens zu bringen, das noch heute unterzeichnet
, an ihrer Spitze Rudolf Heß und Her- nrann Göring, wird vertieft. Die Mitternachtsstunde ist vorüber, als alle Schrift stücke in den verschiedenen Sprachen fertig vorliegen und der Akt der Unterzeichnung beginnen kann. Gesandter Schmidt verliest die Terte in den vier Sprachen. Lautlose Stille herrscht in dem Raume, in dem sich nun alte Teilnehmer dieser großen Tagung versammelt haben, wäh rend der Führer, der Duce. Chamberlain und Daladier zu wiederholten Malen an den großen Arbeitstisch des Füh rers heran