XXXIII. Jahrgang 1903. Kufstein, Sonntag 28. Juni. mit Amtsblatt und Unterbalfungs - Beilage* « Wochenschrift für Stadt und Land. » Wezrrgs-Dreise: Jn Kufstein ganzjährig abgeholt 5 K., halbjährig M. 2.50 — Mit Post ob. Voten zugestellt, sowie in auswärtigen Abholstellen ganzjähr. 6 M-, halbj. ZK. — Lür Bayern: ganzj. 6 INk., halbjähr. Z INK. Blatt 26. Wirksames Ankündigungs - MaLt zufolge starker Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum
Mut losigkeit zu benützen. Er ließ das Schießen daher gänzlich einstellen und dem Festungs - Kommandanten sogleich einen Vertrag anbieten. Dieser erklärte sich nun gegen freien Abzug zur Uebergabe bereit, was der fürstlich bayrische Heerführer auch mit all der Tapfer keit ziemenden Hochherzigkeit günstig aufnahm und sich sogleich anschickte, die Festung zu besetzen; doch kaum näherten sich die ersten Bayern dem Fort, so brach der Festungs-Kommandant sein Wort, stellte mit unsinnigen Prahlereien
, mit auf den Rücken gebundenen Händen, unter dem Gespötte der eigenen Soldaten fortgeschafft werden konnte, worauf die ganze Besatzung ungefähr noch 200 Mann das Gewehr streckte. Trotz der Verwüstung fanden die Bayern in der Festung dennoch eine reiche Beute, bei 70 Stück Ge schütze und in den Kellern, wohin das Feuer nicht ge drungen war, einen bedeutenden Vorrath von geflüchteten i Sachen. Nachdem auf diese Weise Stadt und Festung in Besitz genommen und der Churfürst einen seiner I tapfersten Obersten
kein besseres Glück, indem sie nur bis Trient Vordringen konnten, sohin dem bayrischen Kriegsfürsten keine hülf- reiche Hand geboten werden konnte. Da nun auch der Rücken des bayrischen Heeres bedroht war und die Städte Hall,' Schwaz und Rattenberg gefallen waren, so beschloß der Churfürst den Rückzug nach Bayern, der nun auch unter persönlicher Gefahr (besonders an der Martinswand) des tapferen aber unglücklichen Fürsten mit Verlust von vieler Mannschaft über die Scharnitz