XXXXII. Jahrgang 1912 Kufftcin, Samstag. 14. Dezember. Mit Amtsblatt und Unterhaltungsbeilage. Teiephonru, Nr. k^albwochenschrift für Stadt UN- Land. Mezrrgs-Areise: In Kufstein ganzjährig abgeholt K 7 —, halbjährig K 350. viertel jährig K 1 80. Mit Post oder Boten zugestellt sowie in auswärtigen Abholstellen ganzjährig K 8'—, halbjährig K4-, vierteljährig K 2 —. Für Bayern ganzjährig 8 Mk., halbjährig 4 Mk., vierteljährig 2 Mk. Blatt 100 Wirksames Ankündigungs-Matt zufolge starker VerbMiMntz
, der vorbild liche Senior aller Potentaten, der Aelteste aus dem ältesten deutschen Geschlecht, Prinzregent Luitpold, des Königreichs Bayern Verweser, hat die Augen geschlossen zum ewigen Schlummer. Still und friedlich, wie er gelebt, ohne Klage, ist er dahingegangen. Ein weiser und gerechter Fürst ist mit ihm geschieden, ein milder Herrscher für des Volkes Wohlfahrt und bürgerliche Freiheit, ein warmer Förderer der Wrffenschaft und Volksbildung, ein Wohltäter der Armen, ein bewährter Anwalt deutscher Ehr
. Prinz Luitpold hat am 12. März 1821 in der prachtvollen Residenz zu Würzburg in Unterfranken als dritter Sohn des späteren Königs Ludwig I. von Bayern das Licht der Welt erblickt. Unter der Obhut seines geistvollen Vaters wuchs er heran und trat 1839 aktiv in die Armee ein. Zwei Jahre später trat er eine große Reise nach Italien an, wo er zu Florenz seine künftige Lebensgefährtin, die jugendschöne 16jäh- rige Erzherzogin Auguste von Toskana freite, die ihm während der 20jährigen glücklichen Ehe drei
Söhne, die Prinzen Ludwig. Leopold, Arnulf (f) und eine Tochter, die Prinzessin Therese, schenkte. 1861 erfolgte seine Ernennung zum Feldzeugmeister der Krone. Als 1866 zwischen Preußen und Oester reich wegen der Vorherrschaft in Deutschland der Bru derkrieg entbrannte, wobei Bayern auf Seite Oester reichs stand, erhielt Prinz Luitpold für sein tapferes Verhalten das Ritterkreuz erster Klasse des Militär verdienstordens. Im Kriege gegen Frankreich 1870/71 errang sich Prinz Luitpold
lebt. So war Prinz Luit pold dazu berufen, den unheilbaren König staatsrechtlich zu vertreten. Mit unbeugsamer Energie und selbstbewußtem Pflicht gefühl aber war er bestrebt, des Bayernlandes Macht und Ruhm zu heben und es stark zu machen im Rat der deutschen Völker. Sechsundzwanzig Jahre hat so Prinz Luitpold als des Königsreichs Bayern Verweser, die Geschicke seines Landes geleitet. Unter seiner glorreichen Regierung hat Bayern einen ungeahnten Aufschwung genommen. Auf allen Gebieten