schwer leiden. Ebenso brannte man den Klausnerwirt Martin Unterleitner, der als Kundschafter gegen die Ti roler gebraucht wurde, Haus und Hof nieder. Achtzehnhundert am siebenten Dezember rückten die Franzosen bei uns ein. Achtzehnhundertfünf die Bayern, und jetzt, achtzehnhundertneun kommen schon wieder die Tiroler. Fürwahr, man läßt uns kaum eine Atempause, unter unserer Hand zerrinnt, was wir mühsam dem kargen Boden abgerungen, denn Raub, Mord und Brandschatzung stehen auf der Tagesordnung
kann, weil sie ihm der Menschenhaß zertritt. Gehe heim, Michl, und bete, daß Gott unser Haus beschützen wolle, denn wir Alten wollen Frieden halten . . ." Kaum ist der Michl wieder beim Mesnerhäusl angelangt, sieht er, wie eine bayerische Patrouille ober dem Kirchlein sich hinaufzieht. Wie gerne hätte er sie gewarnt, doch er traute sich nicht hinaus, er fürchtete, sein Häuschen möchte in Flammen aufgehen. Bald darauf fielen Schüsse, sechs Bayern und vier Tiroler wälzten sich in ihrem Blute. (Re gierungsrat Verberger
floß in den Boden, die dritte in des Hödtenayers Anger, wo auch diese, ohne Schaden anzurichten, sich in der Erde vergrub. Gleich darauf stürmten die Bayern den Ort, die Tiroler mußten abziehen, ohne ihre Drohung aus- führen zu können. Und so wogte in diesen Sturmjahren der Kampf hin und her, und hüben wie drüben floß Bru derblut und wurde Haß gesät aus dynastischen Interessen. l 1813 gelobten die Kieferer, um einen dauernden Frieden zu erhalten, die Passion wieder aufzufüh ren
, was auch tatsächlich geschah. Wie schön ist doch unsere heutige Zeit, wenn wir rückschauend die damalige Lage überblicken. Der gottgesegnete Friede läßt Handel und Wandel gedeihen, und gibt's auch Mühseligkeiten und Be schwerden, es ist doch eine goldene Zeit gegen anno dazumal. Bayern und Tiroler, sich ihrer alten Blutabstammung bewußt, verkehren wieder brü derlich miteinander und man sehnt sich, in noch nähere Verbindung zu kommen. Gebe Gott, daß die Kriegsfurie niemals mehr durch das schöne Jnntal rase