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(1909)
Tiroler Bauernkalender; 4. 1910)
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Page 118 of 274
Physical description: 246 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur;
Location mark: II Z 59/4(1910)
Intern ID: 506125
werden. 3. Die Errichtung einer Bauern- Sparkasse« Mehr als eine Million Kronen Rein- gewinn werfen sämtliche Tiroler Sparkassen jährlich ab. Die Gelder der Sparkassen stammen meistens non Bauern. Der Städter legt sein Geld meist auf Papiere oder in Banken an. Er bekommt dort höheren Zins als in der Sparkasse, die ihre Gelder gegen sichere Pfänder und hauptsächlich aus Grund und Boden anlegen muß. Der Städter kann das auch viel eher tun als wie der Bauer, denn in der Stadt hat jeder Gelegenheit

, sich über die Sicherheit der Banken und Papiere zu informieren. Trotz- dem gilt allgemein der Spruch: „Wer gut essen will, gebe sein Geld gegen hohen Zins in eine Bank, wer gut schlafen will jedoch gegen niederen Zins in eine Sparkasse. Alle Banken sind aus Gewinn berechnete Unter- nehmen. Die Sparkassen sind Wohltätigkeits- anstalten. Die Mitglieder einer Bank rechnen aus hohe Dividenden oder Einlagszinsen, die Mitglieder einer Sparkasse verzichten grund- sätzlich aus jeden Gewinn. Alle Sparkassen*) müssen statuten

- gemäß ihren Reingewinn im Orte des Sitzes der Sparkasse zu wohltätigen Zwecken verteilen. Wie der Rein- gewinn verteilt wird, beschließen die Mit- glieder der Sparkassen. Alle Sparkassen sind in Städten oder großen Ortschasten. Der ganze Reingewinn von jährlich einer Million fließt demnach nur diesen Städten und Orten zu. Diese Tatsachen, die klar vor jedermanns Augen liegen und nicht erst von mir entdeckt worden sind, veranlagten mich schon 1897, die Errichtung, einer „Landessparkasse' anzustreben

. Der Zweck ist klar. Ich wurde damals ausge- lacht. Der Mißersolg schreckte mich jedoch nicht im mindesten. Sofort nach der *) Mit Ausnahme der Tiroler Bauern- Sparkasse. Gründung des Bauernbuudes strebte ich die Errichtung einer „B a u e r u sp a r k a s s e' , an. In Bayern ist eine ähnliche Einrichtung. Ich lernte ein Mitglied des bayrischen Bauernverbandes kennen, das mich über die in Bayern gemachten Erfahrungen unter- richtete, und seitdem war ich Feuer und flamme für diesen Gedanken

. Ich habe ihn durchgesetzt, trotz aller Schwierigkeiten, trotz der offenen und geheimen Proteste der Handelskammern, der Sparkassen, der : Städtevertretungen und — des Landes kulturrates. „Die Tiroler Bauernsparkasse' wurde am 10. Juni 1907 in Innsbruck eröffnet. Sie ist also jetzt etwas über zwei Jahre alt. Mit Freude konstatiere ich, daß die Bauernsparkasse einen Aufschwung zn verzeichnen hat wie keine zweite Sparkasse in Tirol. Heute betragen die Einlagen in dieser Kasse schon 4 Millionen Kronen. Bis dieser Kalender

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