Tiroler Bauernkalender; 4. 1910)
Abgaben, Steuern, Leistungen und Dienste der Bauern, wie sie in den „Urbaren' aufgezeichnet waren, schon so hoch gespannt, daß sie jede wirtschaftliche Entwicklung erstickten, so wird es be- greiflich, daß das fortwährende Bestreben der Grundherren, diese Einnahmsquelle, die der geduldige Bauer selbst als „Gerechtsame' anerkannte, noch ergiebiger zu gestalten, schließlich die Erbitterung der Bauern auf das äußerste steigerte und sie zur Gewalttat greifen ließ. Im benachbarten Erzstist Salzburg
abzuschneiden. Andere Zeiten, andere Sitten.) und den andern wurden, als der Krieg, den der Freiherr von Herbenstein, besehligte, zu Ende war, Geldbußen auferlegt. Freilich Kaiser Maximilian „wünschte' wohl, daß sich die Stände mit den Beschwerden der Bauern gründlich beschäftigen sollten — die Stände aber gingen darüber wie immer zur Tagesordnung über und schoben die Schuld, daß die Zeiten so schlecht waren, — auf die Regierung. Zehn Jahre später, 1525, gab es einen großen Bauernaufstand in Salzburg