dazu in sich hat, etwas Ganzes und Tüchtiges zu lernen und zu leisten; dazu aber auch den starken sitt lichen Willen, sich selbst gegenüber gleißender Lockung zur Selbstvergeudung zu behaupten. In der Stadt kann man auch elediglich zugrunde gehen, und manch einer, der kam und hatte im Kopse, er wollte einmal mit Pferd und Wagen in die Heimat zurückkehren und fragen: „Was kostet's Dorf?" ist ent weder als armer Teufel heimgekommen und hat feine Lebenshoffnungen still in sich begraben, oder auch er ist überhaupt nicht mehr
, wie man sie nur in einer reichen Herrenstube findet. Und der Mann war noch das Urbild des stillfröhlichen Dorfhand werkers. Ich vermutete, er habe die Schnitzstücke beim städtischen Bildhauer bezogen. Stein, er und sein Bruder hatten alles selbst aus dem rohe» Holz herausgearbeitet. Still vergnügt und reich an schöpferischem Leben lebte der Mann im Dorf, das etwa dreiviertel Stunden von der nächsten Bahnstation entfernt liegt. Gewiß, er hatte in der Stadt gearbeitet, in Ateliers tüchtiger Künstler. Gr hatte die Augen
aufgemacht und die Hand geübt. Aber bann war er heimgelaufen unk saß jetzt daheim in seiner Welt, und um Aufträge war er im Dorf ebenso wenig verlegen, wie ein wirklich tüchtiger, künstlerischer Mensch in der Stadt darum verlegen ist. Es wollte sich etwas wie Neid in meinem Herzen regen gegen diesen Mann, der in der Stadt sich seine Tüchtigkeit errungen hatte und nun im Dorfe saß als sefhafter, schlichter, stiller, allgemein geachteter Bürger, einzig seiner Kunst und seiner Familie und seiner Heimat