, 23. Josef Or. Gründonnerstag, 24. Gabriel. Reichspriifidentenwahl in Deutschland. Am vergangenen 'Sonntag ist die Wählerschaft des Deutschen Reiches zur Urne geschritten, um für die nächsten 'sieben Jahre wieder einen Reichspräsidenten zu wählen. Als Sammelkandidat aller Wähler, die eine ruhige Entwicklung des Reiches und eins Ordnung der wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse herbeifehnen, ließ 'sich der SSjäbrige bisherige Präsident Paul von Hinden b « r g, der große Feldherr des Weltkrieges
richtig, es ist wirklich kurios, was zu Zeiten der Wahl für heitere Figuren auftauchen. Es wäre verfehlt, wollte man an der Tatsache, daß Hitler trotz seiner persönlichen Mangel und seiner poli- tischen Vergangenheit und trotz des Umstandes, daß er fein ehemaliges Vaterland Oesterreich nunmehr schmäht — ein Dichterwort sagt: Der feine Knabe weiß unfeinen Dank, der in in den Brunnen spuckt, aus dem er trank — fast ein Drittel der Wählerschaft des deutschen Reiches auf sich vereinigen konnte
! Oder gibt es jemanden in allen deutschen Lan* den, der auch nur auf eine positive Tat dieses politischen Strebers, die dem deutschen Volk« genützt hätte, Hinweisen könnte? Auf viel« Worte ja, aber nicht auf eine einzige Tat! Wahrlich, die geistige Verirrung im deutschen Volke, das sich Volk der Denker nennen läßt, ist schon weit ge* diehen. Das Volk der Denker ist zum Teile zu einem geistig versengten Volke geworden. Es gibt zwar Leute, die bel>aupten, Hitler sei es zu verdanken, daß der Kommunismus
, dann man «s einiger- maßer? stimmen. Der Kommunist Thälmann, diese von Moskau bezahlte Possenreißerfigur, hat fast fünf Millionen Stim* men auf sich vereinigt! Wer und was ist denn dieser Thälmann? Er selbst sagt von sich, daß er konfessionsloser Transportarbeiter sei! Daneben erfreut er sich der Inbaberschaft eines bolschewikischen Kavatterie^Regi- mentes! Grund genug, um ihn einem Teile des deutschen Volkes als richtiger Herrscher erscheinen zu lassen! Noch ein vierter Kandidat konnte auf den Plan treten
, und wenn er auch nur als Schachfigur im poli- tischen Spiele des Herrn von Hugenberg, des Zeitungs- und Industriemagnaten, von vornherein zu werten war, so hat er immerhin über zwei und eine halbe Million Stimmen auf sich vereinigt. Düfterberg heißt sinnvoll dieser Mann, dessen Haupt wohl ein wenig umdüstert sein muß, wenn er sich als ehemaliger Stabsoffizier des alten deutschen Heeres dazu hergab, gegen seinen ehemaligen Generalfeldmarschall als Gegenkandidat aufzutreten und ihn dadurch nochmals zu zwingen, sich den Aufregungen