Tirol und Vorarlberg : statistisch und topographisch, mit geschichtlichen Bemerkungen ; in 2 Theilen ; 2, 1, 2
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Author:
Staffler, Johann Jakob / von Johann Jakob Staffler
Place:
Innsbruck
Publisher:
Rauch
Physical description:
S. 398 - 974
Language:
Deutsch
Subject heading:
g.Tirol ; s.Topographie<br>g.Vorarlberg ; s.Topographie<br>g.Tirol ; s.Landeskunde<br>g.Vorarlberg ; s.Landeskunde
Location mark:
II 300.551/2,1,2
Intern ID:
408749
Bedeckung. Er war der sichere Wächter der alten Münze, der Münzthurm genannt. Anfern davon steht nahe an der Brücke das Münzerthor, und über diesem Herzog Sigmund in Lebens größe aus Sandstein gehauen mit der Jahrzahl 1489. - Das Kloster der Cla rissinen wurde in den Jahren 1721 und 1722 erbaut. Franz Freiherr von Enzenberg, Dechant zu Briren, und das alte Kloster von dieser Regel ebenfalls zu Briren bestritten die Kosten. Zwölf Nonnen aus Briren bildeten den neuen Ver ein in Hall, dessen feierliche
Einweisung am 11. Juli 1723 er folgte. Ihre Zahl stieg auf 40. Den Unterhalt sicherten sie mit den Renten der eigenen Vermögenheit. Unter der Regierung Kaisers Jy, seph II, wurde dieses Kloster aufgelöst. — Die Münze n°G e s ch i ch f e nennt den Herzog Sigmund als denjenigen, der vor allen deutschen Fürsten das schönste Gepräge, und eine scharfe Form den Münzen gegeben, der das Münzwesen in Oberdeutschland ganz reformirt und verbessert hat. Das Land hatte zwar eine Münzstätte in Mer
«M, wo aber nur die sogenannten Etsch-Kreuzer gemünzt wurden. Herzog Sigmund beschloß im Jnnthale eine neue für größere Münzen zu errichten. Dazu war anfangs ein Haus in der ober« Stadt, das Sparberegg genannt, gewählt. Als aber dieses Gebäude im Jahre 1567 seine Widmung für das eben gegründete königliche Damenstift erhielt, übersiedelte die Münze in das Schloß H aè eck mit dem oben bezeichneten alterthümlichen Thurme. Hier wurden die ersten Thaler, damals doppelte Guldengroschen genannt, mit schönem Gepräge ge- schlagen
. Die ältesten, die man vom Erzherzoge Sigmund findet, sind vom Jahre 1484, folglich viel älter, als die Joachimsthaler der Grafen Schlick von Böhmen. Das reinste Gepräge trugen die Hal ler - Zwölrkreuzer - oder Pfundstücke (wie man Hierlandes sie nannte.) Keine andere Münze jener Zeit konnte sich mit ihnen vergleichen. Der berühmte Graveur war Bernhard Beham. Bald erlosch die Präge anstalt in Meran, nachdem jene in Hall sich so glänzend gehoben hatte. Die letzten merkwürdigen Münzen, welche von der Haller