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Religion, Theology
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1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 251 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
Die Wiener Männer-Wallfahrt nach Maria-ZcL. L41 1800, 1801. Es kam das Kriegsjnhr 1805. — Napoleon war siegreich in dor Schlacht bei Austerlitz, nnd darum mnsste das zertretene Oester reich dem Helden der Revolution — was abtreten? Aeenrat das un besiegte Tirol. Im Jahre 1805 war es, ivo Baier» von Napoleon das große Geschenk, das Danaer-Geschenk annahm. Tirol wurde zu Baiern geschlagen. Abermals sehen wir, wie die Beamtenschast Baierno unter ihrem Minister Montgelas den Kamps ausnimmt

mit dem Tiroler Volke. Allerdings g'scheit find's g'wesen. Die Baiern haben gewußt, worin die Stärke Tirols liegt. Diese Stärke des Volkes lag nicht in dem Eis der Gletscher, in dem Granit des Ortler, nicht in den nnweg samen Thälern; diese .Kraft lag im Herzen, im Glanben. Und darum die Angriffe der bairischen Beamtenschaft damals vor allein ans den Glauben des Volkes von Tirol. „Nur wenn der Glaube geschwuudeu ist, kann man dem Tiroler Volke die Kaisertreue aus dem Herzen reiften. Und wenn der Glaube

geschwunden ist, dann hoffen nur, mit seinen Stutzen auch noch fertig zu werden.' Es kam nun das Jahr 1809. Ihr wisst alle, wie ein einfacher Wirt m Sand im Thüle von Passeier, wie dieser einfache Sandwirt Andreas Hofer das ganze Volk auszurufen wnsstc snr das Kaiserhaus Habsburg nud für den alten katholischen Glanben. Drei mal verstand es der Sandwirt Andreas Hoser, die vereinigten Baiern, Sachsen, Franzosen nnd Italiener hinanszuhauen ans dem von Oester reichs Truppen entblößten Lande Tirol

Andreas Hofer erneuerte vor dem Ausbruch des Krieges im Jahre 1809 sein Bündnis mit dem göttlichen Herzen Jesu. — Tirol wnrde Zwar im Jahre 1809 unterjocht, aber nicht durch die Gewalt der Waffen, sondern unser guter Kaiser Franz wnrde im Frieden gezwungen, .ans Tirol zn verzichten. So blieb ein Theil bei Baiern, ein anderer wurde zu Jllyrien geschlagen, der dritte zn Italien. Denn ans diese Weise hoffte Napoleon die Macht eines glanbenstrenen Volkes brechen zu können. Es kam das Jahr 1812

, 13, 14, 15. Tirol kam wieder zn Oesterreich. — Aber mals, meine Lieben, erhebt die Revolution im Jahre 1848 ihr Haupt. Von der Lombardei kommen die Kämpfe herauf gegen den Süden vvu Tirol. Südtirol war schon geneigt, die Hand zn bieten den Revolution^ Helden von Oberitalien. Da war wieder das glanbenStrene Tirol, Dr. Tirol im seines :e.

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Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 81 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
Die Laà'sfàr in Bozen am 1. Juni, 71 ist eill Blatt der Geschichte Tirols, welche untrennbar vereint bleibt mit der Geschichte der Andacht des heiligsten Herzens Jesu. Es ist ein eigener Zug der Fürsehung Gottes, dass gerade Tirol auserwählt wurde, ich möchte sagen, ein besonderes Werkzeug der göttlichen Fürsehung znr AnZ- breitung der Andacht des heiligsten Herzens Jesu zn sein. Heute, wo der Baum dieser Andacht in voller Entfaltung dasteht, heute können wir zurückschalten auf jene Zeit

kann, an dessen Glut sich eine ganze Welt erwärmen und iu Liebe entflammen kann. Und so haben unsere Väter im frommen Bund dieses Fest gefeiert, und wir feiern dies Wiederum. Und wie seinerzeit unsere Väter es waren, welche nicht bloß st'ir sich au diesem Buude den Segen erfahren haben, sondern weit über die Grenzen des Landes hinaus verbreiteten, so ist vielleicht wieder heule Tirol in der Lage, durch die Erneuerung dieses Bündnisses die Herz .Jesu-Audacht hinauszutragen über deu engen Rahmeu des Landes

. Und vielleicht sind die Feste, die hier gefeiert werden, berufen, eine Weihe voil ganz Oesterreich vorzubereiten. Anfangs September wird in Salz burg der IV. allgemeine Katholikentag gehalten, uud vielleicht geschieht es bei dieser Gelegenheit, dass.anknüpfend an die Bundesernenerung Tirols sich ganz Oesterreich dem Herzen Jesu weiht. — Iu schwereu Zeiten uud in drohenden Gefahren hat nnser Vaterland den Bund mit dem heiligsten Herzen Jesu, geschlossen, nnd es wurde belohnt dafür. Wenn Tirol, das kleine

Felseiiellaild, deu Kampf mit dem Usurpator auszustehen wagte, gestützt nur auf seine Kraft, verlassen voll allen rundum, gestützt ans seinen Glanbeu, stark im Bnude mit dem Herru; wenli dieses Land damals dem Usurpator trotzte, so wurde dadurch nicht allein Tirol gerettet. Ganz Dentschlaud hat sich am Beispiele Tirols ent flammt. Die Erhebung Deutschlands war eine Folge der Erhebung Tirols. Es ist eine Frage, ob Deutschland sich so schnell aufgerafft hatte, wenn Tirol nicht vorangegangen wäre

. Und wenn damals Tirol seine Siege seierte, so hat Tirol in der Folge niemals vergessen, so oft wieder eine Gefahr dem Laude nahte, deu Blind zu erneuern, nnd Tirol hat nicht Unrecht. Wenn mau vielleicht sagen möchte, anch über Tirol sind schwere Zeiteil gekommeil, trotz dieses Bündnisses, so kaun mau erwidern: Ja, der Bnnd mit dem Himmel ist keine Assecnranz gegen alles Uebel. Es

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Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 232 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
222 Herz Jesu-Feier in Innsbruck. thaten begeht. Und doch bewahrt er die goldene Treue gegen imS. Er bleibt treu bis ans Ende der Zeiten. Das ist eine ganz wunderbare Treue im göttlichen Herzen Jesu, eine echte, wahre, eine ganze Treue. Aber der Heiland ist auch treu gewesen dem ganzen Volke von Tirol. Das Volk von Tirol hat ihn auserwühlt als BnndeSsürsten^ Er ist treu geblieben und wird immerdar treu bleiben den? Volke. Glück liches Land! Wenn man reist durch die Thäler im ganzen Bergland

, sieht man die vielen Kirchen, wie sie herabwinken ans dem Grün, sei es in den Thälern, sei es auf dell Bergen. In den meisten Kirchen ist Christus der Herr. Es wankt und schwankt das ewige Licht vor dein Tabernakel, und dort schlägt in unendlicher Liebe ein wunderbares Her/,, das Herz unseres Bnndesherrn, unseres Bundesgenossen Jesus Christns. Es gibt kein Volk, das so viele Kirchen mit dem Tabernakel Hütte als das Volk von Tirol, das schöne Bergland. Das hat der Heiland ge- thcm. Er hat Besitz

ist Tirol tren geblieben. Sie sind geschlagen worden, der Sieg ist erfochten worden. — „Das Schwert des Herrn und das Schwert Gedeons', so sagte der Kriegsmann im A. T., nnd wir haben gesagt : „Das Schwert des göttlichen Herzens nnd das Schwert von Tirol.' Der Heiland ist anch ferner treu geblieben seit 100 Jahren und hat seine Treue bewiesen bis auf den gegenwärtigen Tag, die Trene bewiesen im Kampfe für den Glauben. Das haben wir ja gehört, dass voll Ansang an sich unsere Väter klar waren. Es handelte

sich anch nin den Glaubeil. Das haben wir gehört voll Andreas Hofer, dass es sich handelte nm deu heiligen katholischen Glaubeu bei dein ganzen Kampfe. Da ist der Heiland tren geblieben dem Laude Tirol und hat seinen Glanbeu beschützt und be wahrt. Und wenn anch jetzt gerüttelt wird an dem Glanbeu nnd der Religiosität des Volkes, nur müssen immer noch sagen uud können sagen: Tirol ist noch ein durch und durch katholisches Land, und das Volk hängt an dem Bnndesherrn, an Jesus Christus. Das ist die Treue

des göttlichen Herzens. — Im Unglück zeigt sich am meisten die Trene, uud im Unglück hat das göttliche Herz Tirol nicht verlassen. In der Zeit der Trübsal, da man das Volk niedertreten wollte, hat der Herr das selbe behütet, er ließ sich nicht trennen von seinem geliebte» Laude, da5

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Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 250 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
ablöste: accural so scheu wir im Jahre 1796 das kleine Volk von Tirol, das verachtete und verhöhnte Volk von Tirol, das gerade wegen seines Glaubens verhöhute Volk von Tirol, wie es dem Riesen Napoleon entgegentrat, bis er in deu Jahren 1797 und 1809 zwar nicht in seiner Person, aber in seiner Armee Schlappe auf Schlappe erlitt. Das habeu sich die Herreu Spötter in der österreichischen Beamten schaft des Jahres 1796 auch nicht gedacht, dafs sie diesem armen Bauernvolk von Tirol noch einmal die Hände

küssen müssen zum Danke. Das, meine Lieben, hat sich die Intelligenz an der Universität Innsbruck damals auch nicht gedacht, dass im Volke eiue vom Glaubeu erleuchtete Intelligenz ist, die das Rückgrat steif macht uud zum Kamps gegen die Mächtigen stählt. Warum? Weil es getragen ist vom Glauben, während die hohle Wissenschaft sich beugt vor dem Tagesfürsten. Meine lieben Männer von Wien, die Geschichte hat es gelehrt; kaum war am 1. Juni der Bund des Volkes von Tirol mit dem gött lichen Herzen Jesu

er zittern die gewaltigen französischen Sieger.*) — Meine Lieben, es ist eine übernatürliche, eine übermenschliche Gewalt in diesem allmächtigen Herzen Jesu. „Auf dich hoffen wir allein, lafs uns nicht verloren sein!' Und wahrhaft, das Herz Jesu hat Tirol schon im Jahre 1797, im ersten Jahre nach dem Bunde, nicht verloren sein lassen. Kein Wunder, meine Lieben, dass damals im Jahre 1797 zum erstenmal? das Fest des göttlichen Herzens Jesu in Tirol allgemein gefeiert worden ist. Es kamen aber noch ärgere

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 233 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
des Liberalisinns in Tirol hochgiengeu, wäre eine solche Feier, wie in Bozen und wie in Innsbruck, kaum möglich gewesen, eine solche allgemeine Be geisterung für das göttliche Herz. Da hat der Herr die Zeiteu geändert. Und das ganze Land, es jnbelt auf. Wir feiern den Bundesgenossen, den lieben Heiland in seinem erbarmnngsreichen Herzen. Das war die Treue unseres Bundesgenossen gegen sein Bnndesvolk, gegen sein liebes Land Tirol! Aber dann müssen auch wir die Trene halten. Wenn der Heiland sie hält, sollen

wir zurückstehen? Wenn wir sie nicht halten, wird der Heiland nicht etwa einmal ablassen, wie er abgelassen hat von dein Jndenvolk? Das war ja sein erstes Bnndesvolk! Was sollen wir denn ihn? Das erste ist, dass nur recht eifrig das göttliche Herz verehren, mid dass wir uns in der Uebinig dieser Andacht hervorthnn. Mir kommt vor — das ist meine Memnng -- Tirol habe den Berns, die Ali da cht znm göttlichen Herzen zu verbreiten. Damals, als die Andacht fo wenig bekannt war in Oesterreich und Deutschland

, hat Tirol das Banner emporgehalten, ich möchte sagen, den Völkern gezeigt. Wie mag das ans die Nachbarn gewirkt haben, dass Tirol dem Heilande sich ver bündete iind das Herz des Heilandes so verehrte! — Und anch unser Fest, hat es nicht schon Früchte genug nach außen getragen > Hat die Begeisterung in Tirol nicht anch schon andere katholische Nachbarländer mächtig ergriffen? Hat nicht der Cardinal von Salzburg selber seiue Diöeese dem göttlichen Herzen Jesu geweiht, und ist nicht Vorarlberg ebenfalls

von dem Weihbischos dem Herzen Jesu geweiht worden ? Zie sahen die Frischte und Segnnngen des Bundes. Und ist dann nicht von Tirol ans die Andacht, ich möchte fagen, in die ganze Welt ge gangen ? Wir haben iu Innsbruck den „Sendboten des göttlichen Herzens Jesu', deu ihr ja alle kennt, und der bereits seit mehr als dreißig fahren von Juusbruck aus seine Reise autritt, nnd zwar in alle Welttheile. Er geht selbst bis nach Australien, lind wenn man bedenkt, dass alle Monate der „Sendbote' in seinem rotheu kleide

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 249 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
Die Wiener Miim'.er-Wallsahit nach Maà-Zell. 239 Predigt des hvchwüedigen ?. Abel in Marm-Zoll. Christliche Männer! „Auf dich hoffen wir allein, lass nns nicht verloren sein!' Es ist. als ob diese letzten zwei Verse des herrlichen „Großer Gott, nur loben dich!' die Land stand e von Tirol am 1. Inni 1796 ansgernsen hätten. Damals, meine Lieben, hatte soeben die französische Revolution, die Tochter des Unglaubens und der Unsittlichkeit in der sogenannten Intelligenz, ihren Trinmphzug über Europa

angetreten. Ströme von Blut bezeichneten ihren Weg. Von Frankreich ausgehend, hatte sie sich Oberitaliens bemächtigt, auch das linke Rheinnfer war bereits dem römischen Reich entrissen, und es wälzten sich die Wogen immer mehr heran auf das schon damals festeste Bollwerk der Loyalität nnd der Autorität, den Hort des Rechtes: Oesterreich. Das erste Krouland, welches der französischen Revolution znm Opfer fallen sollte, war seiner geographischen Lage nach Tirol. Bereits hatte Napoleon, noch als General

, einen Bertrag mit der Schweiz geschlossen, welche Tirol im Westen flankiert, nnd siegreich ans den Schlachtfeldern Oberitaliens be drohte er Tirol vom Süden auS. Es war für Tirol nichts Kleines ; denn ganz Oesterreich war damals von Truppen entblößt. Das arme Volk war ans feine armseligen Stutzen angewiesen, es hatte nicht über viele Munition zu verfügen, es wurde gebrandschatzt von den französischen nnd italienischen Regimentern. Schon war der Feind herausgedrungen in das Tridentinische, da war der Augen

blick, den Gott der Herr von Ewigkeit vorausgesehen, der Juni 1796, Ivo die Landstäude von Tirol, in Bozen versammelt, gleichsam die Worte aussprachen: „Ans dich hoffen wir allein, lafs nns nicht ver loren fem!' Heute, meine Lieben, gibt es wohl kein Land mehr, wo Parlamente oder Landsiände je es sich einfallen ließen, einen staats rechtlichen Bund zn schließen mit einer höheren Macht, die selbst über die Bajonnete weit hinansragt. Damals aber waren es die Tiroler Landstände, welche, im Westen nnd

im Südeu bedrängt von den Feindeu, den staatsrechtlicheil Bund mit dieser höheren Macht schlössen, mit der Macht des allmächtigen Herzens Jesn. Wahrhaft, meine Lieben, man hat damals schon genug die Nase gerümpft von Seite der Intelligenz au der Universität zu Innsbruck. Man hat damals genng gelächelt in den Kreisen der ungläubigen josefinischen Beamtenschaft, man hat damals gehöhnt und gespottet nnd gelacht, was dem Volke von Tirol einfällt, in einer solchen Lage auf eine andere Hilfe als die Hilfe

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 100 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
90 Die Landesfeier in Bozen am 1. Inni. gekommen und haben in heiliger Begeisterung das Bündnis erneuert, das einst vor hundert Jahren ihre Väter mit dem göttlichen Herzen Jesu ge schlossen, und sie haben dadurch vor aller Welt bekannt, dass Tirol auch am Ende des 19. Jahrhunderts noch stets tren festhält am Glauben der Väter, und dass unerschüttert in den Herzen der Tiroler fortlebt das Vertrauen und die Liebe zum göttlichen Herzen Jesn. Die Huldigung, die großartige, feierliche, öffentliche

Huldigung, welche das Land Tirol heute dem Herzen Jesn geleistet hat, welche das Volk von Tirol heute dem Herzen Jesu dargebracht hat, diese Huldigung kann nicht unbelohnt bleibeu, uud deshalb können wir getrost in die Zukunft scheinen. Das hentige Fest bürgt uns dafür, dass das heiligste Herz Jesu Tirol nicht verlasse!?, sondern seine Gaben im reichsten Maße über dieses Land, über unser Vaterland ausgießen wird. Wenn wir aber heute mit dankbarem Herzen uns der Wohlthaten und Seg nungen erinnert

haben, welche Tirol aus dem heiligsten Herzen und in folge des Bundes, den es mit ihm geschlossen, empfangen hat, dann dürfen wir auch derjenigen nicht vergessen, welche uns hingeführt haben zur Gnadenquelle, welche uns gelehrt haben, zu schöpfen die Gnaden aus dieser Quelle. Ich meine damit jene edlen Männer, welche heilte vor hundert Jahren hier in diesem Hause Tirol dem heiligsten Herzen Jesu verlobt haben. Und darum ist es auch gewiss billig und recht und sehr passend, dass gerade am heutigen Tage

ich.' Der zweite Reduer war Seine Excellenz Landeshauptmann Graf Brandis. Er sagte: „Es sind hundert Jahre her, seit in den Räumen dieses Palastes, vor dem wir hier stehen, die berufenen Vertreter unseres Vaterlandes zur Berathung über des Landes Wohl versammelt waren. Es war ein äußerst kritischer Moment. Nachdem Tirol durch 93 Jahre von keiner Kriegsgefahr war heimgesucht wordeu,-stand plötzlich ein kühner, übermüthiger Feind an dessen Grenzen, nnd für die Verteidigung des Vaterlandes fehlte alles: Geld

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 112 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
10Z Das Priesterseminar in Trient.' Und von den Bergen dröhnt es Wie wilder Stmmessang, Durch alle Thäler tönt es Wie voller Glockenklang: Die Männer dein vom alten Schlag Tirol, das war dein Ehrentag! Von allen Lippen schallt es, Per Freudenhymne gleich: „Dem Herzen Jesu galt es, So hulv-/ so liebereich. Die Männer dein vom alten Schlag Tirol, es war dein Ehrentag!' Und weiterbmusend schwillt es. Zum Echo tausendfach: „Dem HerZen Jesu gilt es, Mein treues Volk, erwach'! Ihr Männer

auf vom alten Schlag Tirol, es wird dein Ehrentag!' Und lasst des Festes Lohe Hell glühen himmelwärts Und preiset all' das hvhe^ Mildreiche Heilandherz. ! Ihr Männer auf vom alten Schlag j Tirol, es wird dein Ehrentag! Und schwört den Schwur der Treue Gleich wie zu Bozen dort, Und Jesu Herz, aufs neue Sei's unser Schirm und Hort. Ihr Männer auf vom alten Schlag - Tirol, es wird dein Ehrentag! Das Priesterseminar in Trient. ie Flammenzeichen des Bozner Festes leuchteten auch hinein iu deu italienischen Theil

Tirols und sie weckten dort ein Echo, das früher noch widerhallte als das große Echo des ganzen Landes am Herz Jesu-Feste; ein Echo, das umso freudiger stimmte, je versöhnender es wirkte. Bei dem Feste in Bozen hatte abgesehen von der Geistlichkeit der Veteranenverein von Trient rühmlichen Antheil genommen, ferners die Officiere des Tiroler Jägerregimentes in Trient, Oberst Graf Giovanetti, Major Uchberger und andere, aber die allein aus dem eigentlichen Jtattenisch-Tirol. - Warum? Aus die Einladung

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 111 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
.' Und schaute man nicht bloß rückwärts, sondern auch vorwärts, so mnsste man das fühlen, was Br. Willram in dem Gedicht „Der Ehrentag Tirols' sin der „Brixener Chronik') aussprach: Das Fest von Bozen sollte erst sein Echo finden viel tausendfach im ganzen Felsenland, der Ehrentag von Bozen ein Ehrentag Tirols werden. Voll malerischer Pracht Biel tausende sich nahen In ihrer alten Tracht: Zu Bozen war's, wir sahen Der Ehrentag Tirols. ! Der Schlachten uns voran. ! Die Männer dein vom alten Schlag — > Tirol

, das war dein Ehrentag! Und Frohsinn und Frohlocken Es jubelten die Glocken Uns freudigen Willkomm, Die hehren alten Fahnen, Bon Feindesblei zerfetzt, Vom Heldenblitt der Ahnen Geröthet und genetzt. Die Männer dein vom alten Schlag — Tirol, das war dein Ehrentag! Ans jedem Auge glomm. So standen wir und harrten Fromm ans den Bundeöeid, Die Männer dein vom alten Schlag — Tirol, das war dein Ehrentag! Die flatternden Standarten Um Jesu Bild gereiht. Dumpf donnerten die Pöller, Stolz klang der Orgel Ton, Und von Balcon

und Söller Die Männer dein vom alten Schlag — Tirol, das war dein Ehrentag! Grüßt man der Berge Sohn: So schwuren wir der Vater Ehrwürd'gen Treneschwnr; Die Männer dein vom alten Schlag — Tirol, das war dein Ehrentag! ! Kein Judas, kein Verräther So kamen wir gezogen, Laut betend Mann an Manu, Die heil'gen Fahnen flogen Stand dort auf Etschlands Flur. Die Manne? dein vom alten Schlag — Tirol, das war dein Ehrentag!

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 117 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
DaS Herz Jesu^Fest im Jilbeljahre. ^^7 Im Lande Tirol, da flammen die Herzen Voll Muth und voll Glaube, demiithig und kühn.' Thronik' v0!» Junior Waren diese Hoffnungen zu kühn gewesen? Lassen nur die Zeugen bes Festes Antwort geben. Als das Fest vorüber war nud noch von -allen Seiten so dankesfrohe Berichte käme», bis das Bild sich immer mehr ergänzte, da konnte man die Stimmen alle vereinigen zn einein Freudenruf wie folgender einer war l„Tiroler Vvlksbvte'): Der Festtag des Tiroler Volkes

— Herz Jesu-Fest — 14. Juni 1L96. „O mein Baterland, mein Heimatland, mich deine Treue und deine Liebe zn diesem Herzen (Jesu) ist standhaft geblieben! — Du schönes Land Tirol! Schön besonders in deiner Glaubenstreue!' - - So rief in Bozen am 1. Inni Cardinal-Fürsterzbifchof Haller iu der Festpredigt begeistert und innig ans, ja, .mit solcher Wärme, dass wenig Angen dabei trocken blieben. In Bozen war das ganze Land bei dein Feste vertreten, und wer diese Vertretung sah, der mnsste bei dein schönen

Bilde, iil der reichgeschmückten Stadl, bei dem Festgottesdienst, bei der Festprveession, bei der Stadt- und Bergbeleuchtung ausrufen: „Du schönes Land Tirol!' — Es kommen die Fremden zn Hunderten iu nuser Land, und wenn sie die waldreichen Thäler, die üppigen Alpen und steilen Felsen, die lenchtendm Ferner, das kernige Volk, die schmucken Trachten sehen, dann rufen sie ans: „Du schönes Land Tirol!' — Aber wir - wissen noch Schöneres: „Dn schönes Land Tirol, schön besonders in deiner Glnnbenstrene

!' Und nun ist das Herz Jesu-Fest in Tirol gefeiert worden, im ganzen Land, vom ganzen Volk als ein tausendfacher Widerhall des Festes in Bozen. Das war dein Festtag. Tiroler Volk, das Herz Jesu- Fest ! Wer zählt die hunderttausende von Bergfeuern, die im ganzen Lande Sonntag abends leuchteten, die Poller, die es mit den Glocken lant kündeten im ganzen Lande, dass das Tiroler Volk in frendiger Begeisterung anfjnbelte zìi feinem Bundesherrn! Wer zählt die zahl losen andächtigen Commnnionen zn Ehren des heiligsten

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 252 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
Die Wiener Mäiinel-Wallfahit nach Maria-Zell. welches fast ohne Schutz der kaiserlichen Bajonnete den Feind vor den Thoren Tirols zurückschlug. Ha.' Meine lieben Männer! Schaut euch das Jahr 1848 an! Wo sind denn die Völker, die damals so treu ge standen zum Kaiserhaus? Ist nicht wieder das einfache, glaubens starke Tirol die Leuchte für alle Völker Oesterreichs geworden? — Abermals im Jahre 1859 sehen wir, wie von verschiedenen Seiten die Truppen Sardiniens in Südtirol hereinzubrechen suchen

, bald von Ampezzo, dann wieder an der Etsch bei Trient herauf, dann wieder drüben über das Stilsser Joch herüber, und auf allen drei Gebieten blieben die einfachen Tiroler Bauern mit ihren Stutzen wieder Sieger. — Erkläre man mir einmal, woher Tirol, das arme Volk der Berge diese hundertJahre lang seiueBegeisteruugfürdasKaiserhans schöpfte? Mau erkläre mir eiumal, wie das anders möglich gewesen als gerade dnrch den Glauben? Warum habe ich euch das so weitläufig erzahlt? Um euch zu zeigen

, was das Bündnis Tirols mit dem göttlichen Herzen Jesu für Folgen gehabt hat für die Geschichte Tirols und auch für die Geschichte Oesterreichs. Meine Lieben! Wir haben Heuer in Tirol das Centeuarium des Bundes gefeiert, das ganze Land. Ich wünschte, ihr wäret dabei gewesen, wie ich das Glück hatte, dabei Zu fem; das ganze Land, es war nichts anderes als ein großer Herz Jesu-Altar -, die Bergfeuer flammten hoch auf den Zackigen Bergen wie die Kerzen am Altar. Tirol ist nach hundert Jahren das alte geblieben

. Und wie ich in Bozen bei der Mission war, bei der Mission gleich nach dein großen Jubelfeste, da entfiel einem Freimaurer das Wort: „Der 1. Juni in Bozen hat uns gezeigt, dass wir Freimaurer mm hundert Jahre umsonst gearbeitet haben in Tirol.' Dieser Ausspruch rechtfertigt das herrliche Wort eines katholischen Abgeordneten bei dein Herz Jesu-Feste in Bozen, der damals am 1. Juni den Wunsch aussprach: „Möchte doch das Volk vou ganz Oesterreich erkennen, was für einen mächtigen Bundesherrn wir Tiroler im heiligsten

Herzen Jesu gehabt haben! Möchte auch das Volk Oester reichs sich ebenso dem göttlichen Herzen Jesu weihen!' Denn, meine Lieben, wir gehen noch ärgeren Kriegen entgegen als am Ende des Jahres 1795. Es sind die Feinde dieselben geblieben. Es ist noch mehr die Macht der geheimen Gesellschaften, und es ist noch mehr das katholische Volk Oesterreichs, die sich hassen untereinander. Gerade an Oesterreich muss die Macht der Loge sich erproben, nnd wie damals Tirol nicht imstande gewesen wäre

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 275 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
Das Schützenfest Tirols im Jubeljahre. Bundesherrn die schönsten Lorberblätter in den Ehreukrauz unserer vaterländischen Geschichte wobeil. Gerade vor hundert Jahren war unser Vaterland in großer Kriegs gefahr; von Italien und Baiern her drohten mächtige Feinde ins Land Zu fallen. Zudem war Tirol durch die feindlichen Franzosen von Oester reich völlig abgeschnitten. Freiheit, heimatlicher Herd, die alte Väter sitte und besonders der alte katholische Väterglanbe standen in Gefahr. Wohl

. Und ill der That! Es war Tirols Herz Jesu-Bund des Landes Schutz und Segeil! Glücklich gieng die Kriegs gefahr für diesmal vorüber. Und wer kennt sie nicht, die gewaltigen Kriegsjahre und Kriegsgefahren, die nachher über Tirol hereinbrachen? Einerseits so schwer nnd verhängnisvoll nnd andererseits doch so rühm- nnd ehrenvoll! Schon 1797 haben die Tiroler unter der Bnndesfahne des heiligsten Herzens Jesu bei Spinges glänzend gesiegt. Mit Jnbel nnd Begeisterung wurde dann das erste Herz Jesn-Bundesfest

im ganzen. Lande gefeiert. Und im ewig denkwürdigen Jahre 1809, wo fast ganz, Europa zu den Füßen des eorsischeu Eroberers schmachtete, haben sich unsere Ahnen wieder tren nuter die heilige Bnndesfahne gestellt. Es war am Tage vor der zweiten Schlacht am Berg Jsel, als der Mann vom Land Tirol, nnser Andreas Hofer, mit seinen Getreuen Hand u id Herz zum Himmel erhob und in Gottes freier Natur, im Angesichte der Feinde mochte ich sagen, den Bnnd der Väter anfs neue feierlich be schwor. „Das Herz Jesn

mit nns!' war nicht selten der Schlachtruf, mit dem die Tiroler, begeistert für Gott, Kaiser und Vaterland, einem übermächtigen Feiud entgegentraten nnd die fiegesstolzeu Feldherren eines Napoleon schlugen. Wiederholt wurde der Feind aus dem Lande ge trieben. Wurde Tirol vou den vieleil schweren Kriegen auch schwer ge beugt, gebrochen konnte es nicht werden. Kurze Zeit, und der rothe Aar erhob von neuem mächtig seiue Fittige und schwang sich hin an seinen alten Ehrenplatz, an die Seite

des österreichischen Doppeladlers. Gewiss, mächtigen Schutz nnd Segen verdankt Tirol seinem göttlichen Bnndesherrn, das haben unsere Väter anch immer erkannt und ihre Bnndestrene festgehalten. Das Herz Jesu-Fest wurde eiu National- fest der Tiroler, eiu Tiroler Laudes-Festtag. Darum, meine

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 14 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
Mäßigung der Sieger. Man dürste in der Weltgeschichte kaum einen Volksaufstand finden, der so wemg und im ganzen so unbedeutende Excefse zeigt, bei dem die Feinde im allgemeinen so rücksichtsvoll behandelt wurden.' Sollte das nicht von dem gekommen sem, unter dessen Schutz gesiegt wurde, und der gesagt hat: „Lernet von mir, ich 'm fanftmmhig und demüthig von Herzen!' Tirol im Jahre 1809 war der ^ ^'uf für ganz Deutschland im Jahre 1813, in welchem die Losung des Bundes: „Für Gott, Kaiser und Vaterland

' daS Joch der französischen Knechtschaft zertrümmerte. Die Einheit des Landes Tirol war scheinbar zu Grabe getragen, das Herz ^esn- Fest, von Andreas Hofer 1309 erneuert, aus dem Kalender ausgemerzt, sogar de. Name Tirol war verschwunden. Es ist auferstanden, das Baterland, und ist uns viel mehr geworden, als es gewesen; der Name Tirol hat seit jenen Tagen semen cigeirthümlichen, trotz seiner principiellen Schärfe allgemeinen Zauber. ie ' uns erhalten das erlauchte Kaiserhaus und dem Volke die Liebe

zum Herrs )erhause. Tirol ist das classische Land des Patriotismus und dynastischer ^reue gewor en. Die erste Thai des jungen Landtages im Jahre 181k war die Wiederem- fuhrung des Herz Jesu-Festes und die Erneuerung des Gelübdes. Wir lesen hierü er im Sitzungsprotokolle vom 18. Juni- ..Uà mündlichen Bortrag des Herrn Re ferenten Josef Froiherrn von Reinhart bestimmten die versammelten Herren än e mit einer Stimme, dass das in vergangenen Jahren zur dankbaren Erinnenmg für Abwendung der Feindcsgefahrcn

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 71 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
Bor der erste» Herz Jcsll-Laildesfcicr. U-d d»M - Kmd.r !«I-» - ! Und bà btt-t ,m.q A.S .Wem H.rzc,>sM.,»d, j m!»S L°nd°- W°> . i ^ H-q. 1° >MN''!I. B°„ «°r Vwr B»»d. ! ^ 1^«'° ^ «° -i-à. «f. z»m Trm°!-H«ur D-u»> dm», A«s ElschlandS grüncr Siàslm'! -lu, btjchl»» gn» In der „Brixener Chronik' erschien eine Mahnung, dnrch die Er- neuernng des Bundes ganz Oesterreich ein Beispiel zu geben, mit fol genden Worten: „Allein von allen Ländern und Reichen Europas hat Tirol am Ausgang des vorigen

Jahrhunderts sich für die hereinbrechende Zeit des Krieges und der Bedrängnis um überirdische Hilfe umgesehen nnd durch das feierliche Gelöbnis, die Weihe des ganzen Landes an das göttliche Herz Jesu, einen Bund mit dem König des Himmels und der Erde ge schlossen. Es hat aber auch das Land nnd das Volk von Tirol allein eine so hervorragende Stellung in jener Zeit mit allen Ehren behauptet. — War es nicht im Plane der göttlichen Vorsehung, dass auf diese Weise die Herz Jesn-Andacht selbst vor den übrigen

Völkern verherrlicht wurde? Tirols Herz Jesn Bund ist einst zum leuchtenden Beispiel und Vorbild sur andere Länder geworden. — Es soll auch jetzt wieder so sein. Erprobt das Volk von Tirol aufs neue in neuer Zeit, in einer Zeit anderer Kämpfe nnd Bestrebungen, anderer Umwälzungen und Ge fährlichkeiten, aber von gleich schweren Folgen wie ehemals, sein Ver trauen auf das heiligste Herz Jesu, dann wird das Beispiel Tirols ebenso mächtig wirken wie vor hundert Jahren. Je herrlicher und großartiger

, je ernster und inniger, je vertrauensvoller imd entschiedener das Volk von Tirol, die Männer von Tirol am 1. Inni 1896 in Bozen das Gelübde erneuern, Land- und Volk dem Herzen Jesn weihen, desto größer wird die dem göttlichen Bundesherrn erwiesene Ehre und das Anrecht auf dessen Schntz nnd Hilfe sein. Drnm sei Tirols Herz Jesu-Bund vor allem ein leuchtendes Beispiel für das katholische Volk ganz Oesterreichs.' Die „Nenen Tiroler Stimmen' Nr. 123 enthielten die Artikel: „Ein Jahrhundert der Treue

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 82 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
72 Die Landesfcicr in Bozen am 1. Juni. wäre auch traurig, wenn wir dem Glauben und den Gebeten jene Kraft nehmen würden, welche es für die Zeit der Trübsal entfaltet. Wenn wir aber zurückblicken auf die kurze Spanne Zeit, so können wir doch nicht leugnen, dafs Tirol trotz aller Leiden heute gestählt und gekräftigt anA dem Jahrhundert hervorgegangen ist. Tirol ist kein reiches Land. Es ist ein armes Land und wird es bleiben. Eines ist dem Lande aber erhalten geblieben: fein Glaube, feine Treue

, der bei jeder Gelegenheit, wo es galt, diese Andacht zu pflegen, am Platze war und an der Spitze stand, jener Mann, der anlässlich des letzten Bundessestes gesagt hat: „Wenn man dein Volke seinen Patriotismus nehmen WM, muss man ihm feinen Glauben nehmen' der zweite, der er lau )te Spross des österreichischen Kaiserhauses, der erst vor knrzen^ von denk Tode hinweggenommene Erzherzog Karl Ludwig, der à M^t)a er von Tirol bei jeder Gelegenheit die Herz Jesu-Andacht befordert hat und Schwierigkeiten zu beseitigen bereit

war. Ich möchte mir erlauben, der Versammlung mit einer gewissen Wehmnth zu erzählen, dasv e? gerade anlässlich der Einladung war, welche die Deputation machte, alt der teilzunehmen ich die Ehre hatte, dass wir zum letztemnale Seine kaiserliche Hoheit trafen. Es war die letzte Audienz, die der verstorbene Erzherzog gab. Seine letzten Worte waren Grüße an Tirol, eine Er innerung voll Liebe und Wehmuth, eine Erinnerung an die Zeit, re er hier verlebt hat. und die ihm nnvergesslich ist. Es sind wenige Jahre her

, dafs ein anderes Centenarmm gefeiert wurde, das der französischen Revolution, ein Centenarmm, an dem M er Geist sich neues Leben geholt, der Geist der Auflehnung, ^eue französische Revolution, von der ein großer Staatskanzler gesagt hat auf die Frage^ wann fie aufhören wird: „Ich fürchte, sie wird nicht mehr aufhören. Jene Revolution hat zu ihrer Grundidee gehabt: Los von Gott, weg nnt Gott aus der Gesellschaft und dem Staate, und ich möchte sagen: W,r feiern in Tirol das Gegentheil

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 65 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
Seine k. und k. apostolische Majestät wiederholt äußerte, dass er wenigstens nach Innsbruck kommen werde, wenn es ihm anders möglich, mit dein Beifügen, dass er sich immer freue, nach Tirol zu kommen. Seine Majestät geruhte auch, einen Beitrag znm Landesschießen allerguädigst in Aussicht zu stellen. Dieselben gnädigen Zusicherungen bekam die Deputation auch von Sr. kaiserlichen Hoheit Erzherzog Karl Ludwig. Die Freude hierüber war nicht Hcring, der ..Der Tiroler liebt fem Fürstenhaus, Ihm ist der Kaiser nicht der strenge

Herr, AIS Bater ehrt, als Aatcr liebt er ihn.' lSrcl'rc, Aber bald wurde diese Hoffnung dnrch eine Tranernachricht ver nichtet. Am 19. Mai erfolgte nach kurzer Krankheit der Tod Sr. k. nnd k. Hoheit des durchlauchtigsten Herr« Erzherzogs Karl Ludwig, des nm drei Jahre jüngeren Bruders Sr. Majestät, und versetzte die ganze Monarchie, aus besonderer Ursache aber noch das kaisertreue Land Tirol, in Trauer. Hatte ja der nunmehr verewigte Erzherzog als Statthalter von Tirol iu den Jahren 1855—1861

die Gelegenheit, das religiöse, patriotisch gesinnte Volk kennen und schätzen zn lernen, reichlich benützt und in dem Kriegsjahre 1359, als die schweren Bedrängnisse zur Er neuerung nnd Bekräftigung des Herz Jefn-Bundes drängten, an der Organisierung der Tiroler Landesverteidigung einen hervorragenden Antheil genommen. In der letzten Audienz, die Erzherzog Karl Ludwig gab, ertheilte Se. k. Hoheit noch die Zusage, zur Herz Jesu-Bundesfeier in Tirol zn erscheinen, und „seine letzten Worte in. der Andieuz

waren Grüße an Tirol, eine Erinnerung voll Liebe und Wehmnth, eine Erinnerung an die Zeit, die er hier verlebt, nnd die ihm unvergesslich' war. (Rede des Herrn Baron I. Di Pauli bei dem Begrüßungsabeud in Bozen.) Die iwthwendige Folge dieses Trauerfalles in der kaiserlichen Familie war, dass die weltliche Feier iu Juusbruck verschobeu werdeu musste. In den „Neuen Tiroler Stimmen' erschien damals folgender Bor schlag:

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 267 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
Das Schützenfest Tirols im Jubeljahre. 257 Zll deutsch: „Die im Heiligthume des göttlichen Herzens versammelten Lourdes-Pilger aus Tirol bekräftigen die Buudeserueuerung und beten um die Erhaltung der Glaubenseinheit und um die Eintracht. Peter Troger. Alle übrigen Pilger schließen sich einmüthig diesem Flehen au. Canonicus Gras zur Lippe.' 2. An den Landeshauptmann von Tirol, Grafen Brandis, in Innsbruck: „Beim Ursprung der Herz Jesu-Verehrung bekräftigen 4l'i Lourdes - Pilger aus Tirol

. Es ist eiue Eigeuthümlichkeit, welche mit der Heldenzeit Tirols aufs engste verwachsen ist. Wahr und zutreffend hat der Dichter Seeber die erste Scene seines „Spinges' in den „Schießstand' verlegt. Als Tirol zum ersten gewaltigen Ringen mit dem Feinde sich rüsten musste, galt im ganzen Lande das, was der Dichter den Hauptmann Attlmayr auf dem Schießstande sprechen lässt- „Ja, Frenude, es wird ernst! Was wir bisher geübt zur Lust und Augenweide, das muss sich nun erproben. Ich hoffe, dauu

wird keiner das Schwarze fehlen.' — Und bei der Ständeverfammluug in Bozen 1796, als der Land sturm aufgeboten wurde, im ersten Aufgebot Tirols, da konnte das Wort gesprochen werden- ?r, U'oiy, Tirol im seilies Vnndes :c. ^

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 208 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
198 DaS Herz Jesu-Fest im Jubeljahre. Gleich Perlen licht zum Kranz vereint, Den: lieben Herzen Jesu weint ! Ich keime der Firne flammend Sprüh'n, Der Heimat loderndes Alpenglüh'n? Doch solch ein pnrpurprächtiges Roth Hat um die Berge noch nie geloht; — Drum mein' ich/ dem Herzen Jesu wohl Zahlt so Tirol Mit blinkem, blankem Sonnengold Des Lobes lauteren Ehrensold! — Ich kenne der Donner mächtigen Schall, Des Echos neckischen Widerhall; Sie krachen und dröhnen wie nie zuvor Boll Majestät

an des Hörers Ohr: — Das ist Gebet — und ich glaube wohl, So preist Tirol Des Heilands Herz, des Landes Hort Mit lautem, rollendem Donnerwort! Ich kenn' der Blitze sengende Glnt, Ihr Zucken in wilder Sturmeswuth, Ihr Lodern und Leuchten am Bergeökamm, Ihr Zischen in finst'rer Felsenklamm; — Das sind die feurigen Lettern wohl, Womit Tirol Ins wolkenschwarze Firmament Des Heilands leuchtenden Namen brennt! Vorarlberg — Salzburg — Oberösterreich. Die Herz Jesu-Feier Tirols erscheint ill umso hellerem Glänze

, je mehr ihre Wirkung außer Landes betrachtet wird. Im Jubeljahre sollte gelten wie einst „Und mit Ehrfurcht nnd Vertrauen Auf Tirol die Länder schauen.' (V>, Norbert, „Fcsnu'uß',) Die Bnndeseruenernng bei der Säcnlarseier hat die Aufmerksamkeit vieler auf Tirol gelenkt, zunächst der Nachbarländer — durch manche Geschicke dem Bundeslande ohnehin schon nahe befreundet. Derer sei zuerst gedacht, weil ihr Bestreben dahin gieng, auch gleichzeitig an der Verherrlichung des göttlichen Herzens theilznnehme

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 268 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
258 Das Schützenfest Tirols im Jubeljahre. „Der Stutzen fehlt in keiner Bauernstube, Und Axt und Sense macht der Muth zur Waffe.' (Seàr, „èpmgcs'.) Es kämpften die Schützen von Tirol im Kriege, der das Land von den kaiferlichen Truppen nahezu entblößt und das Volk auf seine eigene Kraft angewiesen fand: „Für Freiheit, Recht und Ehre', „Für Gott und Fürst und Vaterland.' — („6ichü!zonlied,'> Was aber die Ständeversammlung zu Bozen gelobt und vor dem Herz Jesu-Bild in der Pfarrkirche versprochen

hatte dem heiligsten Herzen des Erlösers zu vertrauen — das hielten die Schützen hoch in allen Kämpfen. „Das heiligste Herz Jesu und unsere liebe Frau!' Das war ihr Losungswort und ihr Schlachtruf. Auf dem Brenner erneuerte Andreas Hofer mit den Schützen vor der zweiten Berg Jsel-Schlacht das Gelübde, das Herz Jesu-Fest wieder feierlich zu begehen, nachdem dies von der bairischen Regierung ver hindert worden war, und an die Oberinnthaler schrieb der Mann von Tirol: „Wir habest uns dem liebsten Herzen Jesu verlobt

.' Das galt in jener Zeit. — Das große Bund es fest durste darum des Schützenfestes nicht entbehren. Der Landtag hatte dies schon ausgesprochen, und in dem Aufrufe des, Localcomitös der Landeshauptstadt wurde es bereits der Ausführung näher gebracht. „Kann die weltliche Feier passender be gangen werden als durch die Veranstaltung eines tirolischen Schützen festes?' bemerkte dieser Aufruf. „Nach alter Vätersitte und Ueber- lieferung hat es in Tirol kein Landesfest gegeben, wo nicht auch die Büchsen

knallten.' - *) In Tirol und Vorarlberg bestehen gegenwärtig zusammen 412 Schießstände mit zusammen 41.4T2 activcn Standschützen. Hievon entfallen auf Tirol 361 Schieß stände mit 36.094 Schützen. Nach den früheren Districten :

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Category:
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Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 450 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
Schlusswort. Zur hohen Fürstenburg, und sag' dem Kaiser- Dich liebt Tirol, es hat für dich geblutet.' Verhehlen wir uns auch nicht, dass jener Kampf der Nationalitäten Znr Zertrümmerung Oesterreichs führen mnss, wenn die Leidenschaften nicht gezngelt werden. Wird ja dies anch schon als Ziel des Kampfe? selbst ausgegeben! Darf uns dieser Kampf erschrecken? Nein, das Volk braucht nicht zn zittern, das seine Kraft nnd seinen Heldenninth bewährt hat, dass man bewundernd sagen konnte: „Soviel vermag

und Größeres ein Volk, Das fest zu Gott und seinem Glauben steht.' Und sollte auch jene Bewegung immer mehr wachsen Mld immer mehr Verderben verbreiten, es wäre nicht das erstemal, dass Tirol allein die Treue bewahrte: „Wenn alle untreu werden, So bleib' ich treu allein, Es sols, o Herr, auf Erden Dir niemand treuer sein; Wenn alles schien' verloren, Ist heilig mir mein Eid, Mir thut der Schwur doch niemals leid, Ich halte treu, was ich geschworen.' Nicht zn Zittern braucht das Volk von Tirol

vor diesem Kampfe. Es soll hingegen wieder zur „Lenchtc werden für die Völker Oester reichs'. Es soll sich vielmehr so auszeichnen, dass wieder: „Mit Ehrfurcht nnd Vertraue» Ans Tirol die Länder schauen.' So mag denn der Kampf anders seiu als ehemals, anders die Waffen nnd anders das Feldgeschrei der Feinde, anders die Wahlstatt nnd anders der Kriegsplan: er wird nicht minder bedeutungsvoll und folgenschwer sein als der Kampf im ersten Jahrhundert der Bundes- trene. Aber für Tirol gibt es nur ein Losungswort

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
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Page 8 of 456
Author: Waitz, Sigismund / von Sigmund Waitz
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchh. des Kath.-polit. Pressvereins
Physical description: VIII, 438 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Herz-Jesu-Verehrung ; z.Geschichte 1896
Location mark: D 403 ; 403
Intern ID: 105715
dem aus- erwählten Volke verheißen, als es seinen Bund mit dein Herrn schloss. Dies ist auch an dem Volke von Tirol wahr geworden, seit es seinen Herz Jesu-Bund qe- schlossen, so dass sich ans der hundertjährigen Geschichte des Bundes das schöne Zvort gebildet hat: „Tirols Herz Jesu-Bund — des Landes Schutz und Segen.' Dieses Segens war das Volk von Tirol eingedenk, als das Jahr das Jubeljahr des Bundes, begann. Andere Zeiten, andere Kämpfe. Mit neuen Mitteln wird der alte Kampf gegen die Religion

Bedrängnisse fühlte Tirol das Be dürfnis, den Bund zu erneuern, nicht bloß, um vor der Ivelt zn bezeugen, dass das Land dem Bunde der Väter treu geblieben, sondern um nocb reicher den Segen für die Zukunft herabzuziehen. Me vor hundert Jahren, ergieng die Mahnung: „Ein heilig Lündnis liisst mit Gott uns schliefen Zu Schutz und Trutz in Nötlicn und Gefahr; ?eni Heiden Ics» weihen ivir das ta»d. Ihm schwören Treue wir für alle Zeit'' (Seeder, „Spinge-'- U.>m'te de? Al'tes S-töckl.! Und die Mahnung

-Bundes die Majestät Christi aufs neue vor der Ivelt bekannt und verherrlicht, aufs neue von dem Glauben Zeugnis abgelegt, dass der Herr ist über alle, „welche sich im Besitze der Macht fühlen', dass er „Gerechtigkeit und Unschuld schützt', und dass „ihm jede irdische Gewalt unterworfen ist'. Den drohenden Stürmen hat es das Zvort ent gegengestellt: „Wir sind in der Hcmd Gottes.' Die Zcitverhältnisse berechtigen zu der Hoffnung, dass diese BundeZerncuernng dein Lande Tirol auch für die Zukunft, mögen

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