Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
Die Wiener Miim'.er-Wallsahit nach Maà-Zell. 239 Predigt des hvchwüedigen ?. Abel in Marm-Zoll. Christliche Männer! „Auf dich hoffen wir allein, lass nns nicht verloren sein!' Es ist. als ob diese letzten zwei Verse des herrlichen „Großer Gott, nur loben dich!' die Land stand e von Tirol am 1. Inni 1796 ansgernsen hätten. Damals, meine Lieben, hatte soeben die französische Revolution, die Tochter des Unglaubens und der Unsittlichkeit in der sogenannten Intelligenz, ihren Trinmphzug über Europa
angetreten. Ströme von Blut bezeichneten ihren Weg. Von Frankreich ausgehend, hatte sie sich Oberitaliens bemächtigt, auch das linke Rheinnfer war bereits dem römischen Reich entrissen, und es wälzten sich die Wogen immer mehr heran auf das schon damals festeste Bollwerk der Loyalität nnd der Autorität, den Hort des Rechtes: Oesterreich. Das erste Krouland, welches der französischen Revolution znm Opfer fallen sollte, war seiner geographischen Lage nach Tirol. Bereits hatte Napoleon, noch als General
, einen Bertrag mit der Schweiz geschlossen, welche Tirol im Westen flankiert, nnd siegreich ans den Schlachtfeldern Oberitaliens be drohte er Tirol vom Süden auS. Es war für Tirol nichts Kleines ; denn ganz Oesterreich war damals von Truppen entblößt. Das arme Volk war ans feine armseligen Stutzen angewiesen, es hatte nicht über viele Munition zu verfügen, es wurde gebrandschatzt von den französischen nnd italienischen Regimentern. Schon war der Feind herausgedrungen in das Tridentinische, da war der Augen
blick, den Gott der Herr von Ewigkeit vorausgesehen, der Juni 1796, Ivo die Landstäude von Tirol, in Bozen versammelt, gleichsam die Worte aussprachen: „Ans dich hoffen wir allein, lafs nns nicht ver loren fem!' Heute, meine Lieben, gibt es wohl kein Land mehr, wo Parlamente oder Landsiände je es sich einfallen ließen, einen staats rechtlichen Bund zn schließen mit einer höheren Macht, die selbst über die Bajonnete weit hinansragt. Damals aber waren es die Tiroler Landstände, welche, im Westen nnd
im Südeu bedrängt von den Feindeu, den staatsrechtlicheil Bund mit dieser höheren Macht schlössen, mit der Macht des allmächtigen Herzens Jesn. Wahrhaft, meine Lieben, man hat damals schon genug die Nase gerümpft von Seite der Intelligenz au der Universität zu Innsbruck. Man hat damals genng gelächelt in den Kreisen der ungläubigen josefinischen Beamtenschaft, man hat damals gehöhnt und gespottet nnd gelacht, was dem Volke von Tirol einfällt, in einer solchen Lage auf eine andere Hilfe als die Hilfe