oder mit ihrem „Knopfan- nähen' und „Strümpfostopfen'. TieGeschichte eines „langen Kerl s'. Es ist bekannt, wie König Friedrich Wilhelm I. voll Preußen bei seiner Vorliebe für die „langen Kerls' für die im Ernstfälle kaum brauchbare Riefengarde Summen aufwandte, die mit seiner^ sonstigen Sparsamkeit gar llicht in Einklang zu bringen sind. Er ließ sich nicht Mühe, Briefe und Ausnützung politischer Beziehungen ver- drießen, in den Besitz, eines Zweimetermannes zu kommen. Ein Beispiel davon finden wir in einem kleinen
Aufsatz von Max Berbig in dem soeben erschienenen fünften Heft der „Heimat blätter aus den koburg-gotifchen Landen'. Als Herzog Friedrich III. von Gotha-Altenburg nach feirrem Regierungsantritte in Potsdam seinen Besuch abstattete, hatte ihn der König um einige Rekruten für die Riesengarde gebeten, und ei ! hatte ihm „aus dem Zuchthaus einen ausländr ! scheir Strolch von außerordentlicher Größe' ge schickt. Aber im Dezember 1734 schickte der König den Rittmeister von Asseburg nach Gotha
, „um Ew. Durchlaucht die Cour zu machen und von Derselben zu vernehmen, ob es Jhro gefällig, durch ihn gedachten Rekruten zu übersenden. Ew. Durchlaucht belieben zu glauben, daß ich diese abermalige Marque Dero schätzbarer Affektion bei allen Gelegenheiten dankbar anerkennen und mit vielem Plaisier zeigen werden, wie ich mit aufrichtiger estime und Freundschaft sei Ew. Durchlaucht Freundwilliger Vetter F. Wilhelm.' Nun war guter Rat teuer; man mußte dem mächtigen König von Preußen natürlich zu willen sei
Mahnung am 16. Juli aus Potsdam eingetroffen war, im Laufe des Oktobers, und der Oberstleutnant Siegfried erhielt den Befehl, diesen nach Potsdam zu bringen. Es war der 24 Jahre alte, verheiratete Landwirt Hans Georg Partschefeld in Freienorla im altenburgischen Amte Kahla, Pater von zwei Söhnen. Er hatte die beträchtliche Länge von 6 Fuß 11 Zoll oder 2,04 Meter. Siegfried berichtete alsbald, der Herzog könne gar nicht glauben,, wie sehr sich der König über den langen Rekruten gefreut
