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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 6 of 16
Date: 22.10.1915
Physical description: 16
einer einmaligen hohen Abfindungssumme in den ihr vorgeschlagenen gütlichen Austrag der .Angelegenheit. - Die Ehe wurde in aller Stille, wie sie geschlossen worden war, tvieder standesamt lich geschieden und Mrs. Nora, der der Bo den in England doch zu ungemütlich ge worden war, reiste zu ihrem Bruder nach Kentucky. Dort gab sie ein halbes Jahr später einem Knaben das Leben, der nach seinem Vater Graf Peter Saluga genannt wurde. Der Graf hatte nicht den Wunsch, dieses Kind einer leichtsinnigen Frau

, welche er nicht mehr achten konnte,, zu reklamieren, setzte sich daher mit Mr. Cattling in Verbindung und erklärte sich bereit, ein Vermögen für den Knaben zu deponieren, wenn man ihm die Garantie Höte, daß derselbe damit für alle Zukunft auf jeden Anspruch und jede Verbindung mit dem Hause Saluga verzichte. Man gab ihm diese Garantie und das Ehepaar Cattling nahm den kleinen Peter an Kindes statt an, da dessen Mutter sich uicht um ihn bekümmerte und bald darauf auch starb. Peter war ein ruhiges, mittelmäßig

be gabtes Kind, das sich im Hause Cattling wohl fühlte, mit großer Lieber an seinen Pflegeeltern hing, auch herangewachsen und über seine Herkunft aufgeklärt, keinerlei Ehr geiz empfand, sondern sich völlig einver standen erklärte mit allem, was in seinem Namen einst garantiert Warden war. Er nannte sich schlichtweg Peter Cattling und half fleißig in dem Bargeschäft seines Onkels, welches er einst übernehmen sollte, mit. Später übersiedelten Cattlings nach Sacra- mento und gelangten dort ebenfalls

als In haber einer Bar zu bescheidenem Wohlstand. Um diese Zeit fand sich bei ihnen ein grmer Junge, namens Fred Biller, ein, dessen Vater, ein Deutscher, in den Minen verun- gkückt war. Der Junge war anstellig und wurde als Schenkbursche aufgenommen und in der Folge fast wie ein Kind im Hause behandelt. Er schloß sich an Peter an, er fuhr dessen Geschichte zufällig und suchte ihn nun beständig dahin zu bringen, sich trotz aller früheren Abmachungen mit Ansprüchen an seinen vornehmen Vater zu wenden, fand

aber kein Gehör bei Peter, der mit seinem Los zufrieden war. Auch wurde er mit der Zeit leichtsinnig und unzuverlässig. Es kam darüber sogar mit den alten Catt lings zu heftigen Auseinandersetzungen und Fred Biller mußte schließlich den Dienst ver lassen. Mehrere Jahre lang trieb er sich unter den Goldgräbern herum, versuchte sich auch selbst als „Digger', doch ohne Ersolg, und kehrte schließlich reumütig zu Cattlings zurück, um dort seine frühere Tätigkeit wie der aufzunehmen. . Er schien nun ordentlich

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 6 of 20
Date: 19.04.1912
Physical description: 20
' war sie nur ärgerlich über den Milchtopf. Hm,' machte der Meister nach längerem Nachdenken, so wird sich's machen lassen.' Am nächsten Morgen rief Jhleke seinen jüngeren Lehrling, Peter mit Namen, vom Hausflur, wo er ihn sah, in die Wohnstube; hier waren sie ungestört, denn die Meisterin war gerade zum Kaufmann gegangen. Peter war ein guter Kerl. Man hätte auf ihm Karten spielen können, er hätte nichts dagegen gesagt; aber er war unbewußt ein Vertreter der gemäßigten Intelligenz. Er riß daher seine Augen mächtig

auf, sodaß sie ein Pendant zu seinem stets offenen Munde bildeten, als der Meister zu ihm sagte: „Du, Peter, paß einmal Achtung! Wenn nachher meine Frau auf den Markt geht, dann geb' ich dir zwanzig Mark, und dann nimmst du den Hund, den Azor, und gehst mit ihm aufs Rathaus, Zimmer zwölfe, und versteuerst ihn.' „Versteuern, wie mach' ich denn das, Meester?' fragte Peter. Meister Jhleke unterdrückte seinem Vertrauensmann gegen über einen scharfen Ausdruck und belehrte ihn eingehend, und endlich

hatte Peter begriffen. „Aber nun die Hauptsache!' sagte jetzt der Meister ge radezu feierlich: „Meine Frau darf nichts davon wissen — Qeclulä. D^irgt äie Lonne ihren Schein hinter Nebelwogen. ZchlNt ciie freucle wieder ein, kommt das Leiä geiogen. flder halt äu treu gespart von clem Qlan? ein (Zlühen: wenn in (Zrau die Ercle Narrt, wirä's verschwiegen blühen. halte, was dir Lottes hulä will in (Znaclen schenken: Neues Leben birgt (Zeäulcl llncl ein treu (Zeclenken. Löbner, du weißt, ich bin gut

, aber wenn meine Frau etwas davon erfährt, geht's dir schlecht!' Bald darauf erwischte Frau Jhleke, die ein Pfund ihres Gemütstrostes, des Kaffees, erstanden hatte, den vielversprechen' den Jüngling. „Du Peter', sagte sie, nachdem sie ihn in die Küche ge rufen hatte, „nimm einmal deine Grütze zusammen. Nachher, wenn ich zum Markte gegangen bin, nimmst du den Hund, das elende Tier, und bringst ihn zum Schinder.' Peter fuhr sichtlich zusammen. „Na, erschrecke nur nicht gleich!' fuhr sie sanft fort. „Siehst

wogte und stürmte es, ein Wirbeltanz von Gedanken durchzog sein kurzgeschorenes Haupt: den Meister versteuern, die Meisterin kaltmachen, ach nee, den Hund kaltmachen und versteuern. Endlich aber siegte in ihm der Grundsatz: Du machst hübsch folgsam, was dir gesagt worden ist! Als später die Frau Meisterin auf den Markt ging, raunte sie Peter, der gerade im Hausflur zu tun hatte, noch zu: „Also zum Schinder, läßt ihn kalt machen! Und meinem Mann nichts sagen!' Gleich darauf erschien Herr Jhleke

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 5 of 8
Date: 22.04.1904
Physical description: 8
n.üsscn seit Zitier H^ch^e^ > Heimlich trug er seinen Kühen eine die Hand, der war der einzige, der sich seiner annahm Alles di?'own Är^Küb'^br Küb' d^ Muchsend in auf der Welt hat seine Zeit, die Planbursche und Musikanten u^ns/n''' ^°^en glbt's mußten endlich von Peter ablassen und aufbrechen. Wie at- - c. - »x ^ , ^te Peter auf! Der Arme ahnte nicht, daß ihm das Schlimmste Unterdes gmg wie em Launeuer die Nachricht durch's Dorf: erst noch bevorstand. ^ ' die Rikelsev

auf Kundschaft aus, der Sache auf den Grund zu imimien. Lange schlichen die beiden um das Rikelshaus, vergeblich; Peter war klug und lieh sich nicht blicken, lasür machten sie eine andere Entdeckung. Die MHIdorfer Mannsleute wollten auf den Köpfen 'ttlien vor Verwunderung, als Heiner und Kasper ^richteten, die Rikelsev habe eine ganze Mulde impfen ins offene Kammerfenster gestellt. ,.Ent weder ist die Rikel übergeschnappt oder sie stirbt bald!' riefen alle wie aus einem Mund. Die Krapfen machten größeres

Aufsehen als selbst die nrcierei. Zuletzt meinte «in Planbursch: ,.Ich wollt', cs käm' 'ne Katz' oder sonst was über die Krapfen, dcr Rikelsrik, dem Geizkragen, wär's zu gönnen. Hollahurreh, der Lärm! Ich glaube, sie stürmte i!.r ganzes Haus!' Dieser Wunsch erregte allge- Japanerin beim Leidenhändler. meinen Beifall und ward viel belacht. Wie sich Peter auch davor graute, es half nichts, er mußte Heute klang Peters Trompete nicht so lustig wie sonst, wie endlich dock seine Trompete von der Wand nehmen

er auch eher zu Wort kommen, rechnete Peter, und nicht falsch. Aber es war doch eine Ichwere Prüfung, die er zu überstehen hatte, der Spott und Hohn wollte gar kein Ende nehmen, all' seine: „Nur nicht grand ge tan!' blieben ohne Wirkung. Dankbar drückte er dem Gänskasper schmunzelnd an ihn drängte, ein Flüstern und heimliches Lachen durch die Planpaare und Zuschauer lief, da schoß ihm das Blut in das Gesicht und eine tiefe, tiefe Schgm. er wußte selbst nicht recht worüber, glühte

in ihm auf. Und der Sonnenglanz, Blumen- ' duft, die Farbenpracht und das Rauschen der Seivenbän- der, es erfreute ihn nicht mehr; die fröhlichen Gesichter, das Jubeln und Jauchzen verdroß ihn. Don der lustigen Kirmse- prcdigt, die soeben der Plan vortänzer gehalten, vernahm er kein Wort, rein mechanisch stimmte er in den folgenden Tusch mit ein. Jetzt begann der zweite Planbursch seinen Spruch. Peter fuhr zusammen, denn er mußte hören: Die Rikelsev und der Ecken peter — Potz Dunnerschlag, das sagt ' ein jeder! — Solch Paar

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 7 of 8
Date: 09.10.1914
Physical description: 8
Seite 279 der pfeifend die Bäume am Wege peitschte. Nun brach der Regen los auf den abge hetzten Jungen, der, des Laufens müde, zit ternd einhielt, einen Unterschlupf zu such«. Es war nachtdunkel geworden auf der Land straße, als der erste Blitz fchlohgelb prasselnd niederstchr. Kaum zehn Schritte weit sah Peter im lohenden Feuer ein finsteres Häus chen, eise offene Tür, das eiserne Trans formatorenhäuschen. Der Wärter war ne benan unter den offenen Dachschuppen ge treten, wo die großen

Kabelrollen lagen. Mit letzter Kraft huschte Peter in das Transformatorenhäuschen. Hinter ihm warf der Sturm schmetternd die schwere Eisen tür zu. - Da stand der Junge nun im stockdunklen, mgen Räume, spürte das kalte Eisen vor sich und im Rücken, an den Seiten, hörte ein unablässiges leises Summen und Brum men drinnen in der Finsternis und Enge, xrzitterte vor dem Donnern und Dröhnen draußen. Zischend fuhr eine blaue Flamme vor ihm aus dem Eisen auf, züngelte hoch u^> er losch. - Ein Krachen draußen

, drinnen ein blendender Blitz, der zum Greifen nahe zwi schen seinen Augen auf und mÄerzuckte. Peter bebte gegen die Tür, das kalte Eisen im Rücken und hielt sich ganz steif auf seinen müden Füßen, als stände..er beim Turnen in der Front. Der Kantor hatte ihnm in der Naturbeschreibungskunde die Elektrizität erklärt und sie gewarnt, ja keinen Traht, kein Metall an der Leitung zu be rühren. Augenblicks wäre man von dem Hochstrom tot. Sterben? Nein, nicht ster ben, nicht sterben! schrie es in Peter

. Er fühlte den gestohlenen Taler wie glühendes Blei in seiner Tasche und wagte nicht, die Hand danach zu rühren. Er wollte ja auch kein Schiffchen haben, wollte mit Steinen und Hölzern an der Lache spielen, wollte immer folgen und fleißig fem, nur nicht sterben hier. ' Da zischte wieder ein Blitz aus dem Draht gewirr, züngelte gedankenschnell an der Eisen fläche hin und verschwand. Peter starrte mit aufgerissenen Augen ins Dunkel, sah Blitz um Blitz, ballte die Fäuste, preßte die müden Sohlen fest

auf den Nodal, hielt sich starr und steif, daß er nicht in das Flam- menzüngeln sänke und verbrenne. Die Augen taten ihm so weh, der Kopf wirbelte ihm. Er schrie auf, wenn die Funken und Flammen vor ihm aufschössen. An weißer Wand von Flammenhand — Bel- sazar! Das hatten sie vorgestern in der Schule gehabt, wie Gott dem verruchten Beljazar in feuriger Schrift sein Ende weis sagte: Mene tekel, mene tekel upharsin! Die Hände konnte er nicht falten, fie hingen Peter wie abgehackt am Leibe. Er ^ib den Kopf

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 7 of 20
Date: 19.04.1912
Physical description: 20
s Die Meisterin lauschte schon und winkte ihm nach der Küche. „Hast du ihn hingeschafft?' fragte sie beinahe schüchtern, und als Peter scheu nickte, flüsterte sie dringend: „Aber, lieber Peter, sage nur ja nichts meinem Mann; der muß denken, der Hund wäre weggelaufen und gefangen worden. Hier hast du was!' Dabei steckte sie ihm zwei Fünfzigpfennigstücke in die Hand. Peter erstaunte, war aber wieder geknickt, als er sich in die Werkstatt hineinschlängelte. Aber auch hier erstaunte

er, der Meister gab ihm nur mit freundlicher Miene und Stimme eine Arbeit. Als später die anderen zu Mittag gingen, hielt der Meister Peter zurück. „Hast du ihn versteuert?' »Ja, hier ist das Papier und dann so ein Vlechdings!' „Na, und den Hund? Den Hund hast du wohl verloren —' „Ach, Meester,' begann Peter mit weinerlicher Stimme und hätte beinahe sein Geheimnis verraten, da fiel ihm aber ein, daß er der Meisterin Gehorsam schulde. „Na, du wirst ja nichts dafür können,' fuhr Jhleke fort, „so ein Hund reißt

einem leicht aus. Nu, Junge, aber noch eins: sag ja meiner Frau nichts von dem Versteuern!' „Nee, Meester, nee, ich sag nichts nich!' beteuerte Peter. Das Ehepaar lebte künftig in schönster Eintracht, und was der Peter war, so hatte er es eigentlich nie schlecht ge habt bei Jhlekes, aber von nun an führte er em schönes Leben. Der Meister gab sich Mühe mit ihm, war sanftmütig und wahrte in bezug auf Katzenköpfe ein zurückhaltendes Wesen. „Der Bengel könnte doch einmal was verraten!' — Und die Meisterin

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 8
Date: 03.06.1910
Physical description: 8
, die mit schwärmerischem Augenaufschlag neben Rose stand. „Aber Tante Ann', sagte' das junge Mädchen ruhig, „wo denkst du hin! Ich kann jetzt noch viel weniger fort von hier als früher — mein Platz ist bei den Kindern, ich werde sie nicht verlassen. Du hast ja, wie du sagst, Krankenschwestern, vlso bist du doch nicht ganz allein.' 7„Und wenn auch', sagte Onkel Peter, „wir würden nie zu geben, daß Rose eine neue Krankenpflege übernimmt, sie hat wahrlich auf diesem Gebiete genug geleistet, und wenn's nach mir ginge

— — —' -„Aber, bester Peter, so meine ich's ja gar nicht! Die Pflege, die eigentliche, haben die Schwestern übernommen, sie soll nicht Pflegerin, nur Gesellschafterin sein. Da schau sie nur an, wie blaffte ist; sie bedarf einer gründlichen Erholung üach all den Strapazek; sie bedarf der frischen Landluft, und bei uns'ist's jetzt so schön, o, so schön, alles steht schon in der Blüte.' „Ganz richtig', sagte Niko. „Rose bedarf der Erholung und soll Ländluft haben, aber nach Mödling darf sie nicht.' Rose lächelte

dorthin.' Ann seufzte. > „Ach, Rose, ich begreife -es ja, daß du jetzt noch nicht fort willst von hier, und daß du/die Kinder nicht verlassen magst; aber über kurz oder lang wirst du doch fort müssen, und die Kinder wirst du auch abgeben müssen.' „Wie meinst du das, Tante Ann?' „Ich? O, ich meine, eigentlich gar nichts', sagte Tante Ann verschämt, „aber Jean meint, Niko sei noch em junger Mann und Peter kein alter, da wäre das Haus kein passender Aufenthalt für ein junges Mädchen, und — —' . „Ann

', unterbrach Onkel Peter strenge, „wie magst du dich unterstehen, dergleichen hier zu sagen, das ist doch unerhört!' „Aber, mein Gott, ich sage doch nur, was Jean sagte — und sie meinte auch, wenn Niko wieder heiratet . . .' „Genug!' rief Niko mit einer abweisenden Handbeweguny. „Behalte bitte Jeans Weisheit'für dich-und^verschone uns mit solchem Quatsch.' ^ . .. . ^ . „Ach Gott,, ihr seid doch gleich immer alle oben hinaus! Ich und Jean, als Roses nächste Anverwandte, .werden doch auch noch ein Wörtchen

. ' ^ ^ . . „Weißt du was, Tante Ann', sagte sie, „wir können ' l« versuchen mit einem Besuch in Mödling, ich komme auf acyl oder vierzehn Tage zu dir, aber nur unter der Bedingung, daß ich die Kinder mitbringen darf.' - . „Ach, du liebes, gutes Mädchen', schluchzte Tante^Ann. „Aber Rose, Rose, was fällt dir ein!' rief Onkel Peter rn höchster Entrüstung. , ' _ - - „Laß doch, Onkel, ich habe nnr's zurechtgelegt uM hosse, deine und Onkel Nikos Zustimmung zu erhalten. In Modüng ist's ja wunderschön, im Frühjahr

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 16 of 18
Date: 18.10.1912
Physical description: 18
, Toblach, Aigner Hans. Abfaltersbach. Möllgg Johann, Steinhaus, Steiner Peter, Percha. Jnnerkofler Josef, Jnnichen, Oberlechner Anton mit Freischuß, Kinigader Hans, Franzensfeste, Kreidl Alois, Brixen (1114 Teiler). Schleckerdeste: Lunz Wilhelm (l-V, Teiler), Fried rich Mair, Bruneck, Kinigader Hans, Unttthuber Andrä, Oberlechner Anton, Pisching Andrä, St. Vigil, Unterhuber Andrä, Aigner Hans, Mair Friedrich, Alton Felix, Rasen, Pacher Stefan, Prags, Moser Georg, Prags, Aigner Hans, Alton Felix, Fadüm

Franz, Bruneck, Lamp Peter, Gsies, Moser Georg, Lamp Peter, Jnnerkofler Josef, Oberlechner Anton (574Teiler). Ehrenbeste: Lunz Wilhelm (! V- Teiler), Winkler Karl, Oberlechner Anton, Lunz Wilhelm, Aigner Hans, Möllgg Johann, Fadum Franz. Mair Friedrich, Alton Fäix, Kemenater Josef, Mühlbach, Steiner Peter, Paßler M:chael, Antholz (779 Teiler). Serien zu 3 Schuß: Pfeifhofer Sexten (23 Kreise), Moser Georg, Jnnerkofler durch Los, Kemenater, Achammer, Sillian. Kreidl durch Los. Kinigader, Pisching

, Pacher Stefan, Hinterhuber Hart mann, Bruneck, Moser, Bruner, Sand, Mair Friedrich, Lechleitner Max, Brüneck, Fadum. Winkler Karl, Schönhuber Bruneck, Ortner, Jnnerkofler (1066 Teiler). Figuren-Serie zu 10 Schuß: Bruner, Sand (45 Kreise), Moser Georg, Kemenater, Jesacher Josef, Prags, Pacher. Winkler, Alton, Aigner, Fadum, Lunz, Jnnerkofler, Duregger, Jesacher Johann, Prags, Mair Friedrich, Moser Andrä. Prags, Sieder Peter, Kiens, Achammer, Trenker Josef, Pfeifhofer, Stauder. Prämien für die fünf

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 3 of 8
Date: 10.06.1910
Physical description: 8
in den Wolken fest; darüber vergaß er die Erde, und Alice birgt in ihrer schönen Hülle eine niedrige Seele — sie haftet am Gemeinen und zieht ihn in den Staub hinunter.' Onkel Peter sah Rose mit leuchtenden Augen an. „O Rose, du bist groß, du wirst ihm nun ein Leben zeigen, zwischen Wolke und Staub, wie du immer sagst, und es wird, es muß dir ge lingen, du kannst ihn retten. Mir aber verzeih die Anmaßung, mit der ich dein Leben an meines ketten wollte.' ,Nnd mir vergib die Abweisung — es schmerzte

mich, aber ich konnte nicht anders.' Eie reichten sich die Hände, und dann ging Rose den Kindern entgegen, die soeben mit dem Rufe: „Papa kommt, Papa kommt!' die Stufen hinaufstürmten, um sofort wieder zu verschwinden und dem Angekündigten entgegenzulaufen. Peter sah Rose an: ihr Gesichtsausdruck war unverändert; nur in den Äugen glomm sekundenlang ein eigentümliches Licht. „Wußtest du, daß er heute kommen würde?' „Bestimmt nicht. Als ich ihn beim Fortgehen fragte, ob er an euch etwas zu bestellen habe, verneinte

/ gemeinschaftlich nach Zurückzukehren. dem Abendbrot, als die Kinder schön zu Bette waren . 5^^ Peter allein eine Mondscheinpromenade machte, ^ Nose zu Onkel Niko: „Weißt du's schon? Gestern war oltor^uchs bei uns hier draußen.' , . «Toitor Fuchs? Ah, das ist schön von ihm, daß er doch 'der-mmal nach euch sah.' i V ss/ ' -^blieb ein paar Stunden hier und untersuchte unser - ^''-/uoesinden. Er meinte, für die Kinder, besonders für ^ Gebirgsluft sehr zuträglich; er möchte dieselbe auch t anra.?n — du kämst

. 5^^ mit dem Finger und sagte: „Ach, jetzt t Wind weht! Dich hat Onkel Peter wohl auch P beide angesteckt, so so, la la, und nun habt serseb-'n ^ Fuchs,,die Kinder und mich zu euren Opfern 'falle!' ^ ich !euch so ohne Grazie BunÄ^?^ du auch nicht, Onkel,! sondern als dritter „Co? i? mithelfen am löblichen Werke.' un wir ^ glaubt, daß damit etwas ausgerichtet ist, r ^^^n Sommer anstatt inWöslau in Neuberg ott. verbnngen?' fragte er mit; einem Anflug von '-Seke ^?gt dein Herz an der Pöslauer Villa?' ' da nmk

einer, der sein Herz an Steine hängt? -SU MiKK. De.S ^t.k°t W-k°r hen>°^ « er »Ja wehrte Rose. j 'Dak d„ ^ damit gesagt haben?' -»kaufen sollst- - ? R°s°! Denn sie! n der Denn frei nach Peter Petrus er- Nr. y j.- I. der Vtlla Nr. 1 eine große Summe, dann ^ch kostet- „^Aende gespart, die die Erhaltung der Villa ' es konnten Nr. 3 ein paar Pferde abgeschafft werden,'und Nr. 4 bekäme man seinen Spinat am Märkte billiger als aus dem eigenen Gemüsegarten usw. usw. Rose, Rose, wenn du wüßtest, wie komisch dergleichen

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 11 of 12
Date: 14.01.1916
Physical description: 12
- keruußSschichten bekaunt und ob seine« jederzeit entgegenkommenden Benehmens ellgemein be liebt. DaS Leichenbegängnis sand am 7. dS. in Graz statt. Herr v. Seitle war srüher beim Jvf.'Rkg. Nr. 3t! und mehrere Jahre iu Bruneck iu Garmson, später in Pension. Er war Plä- fident der Orttgrvppe Brnneck, des „Roten Kreuzes' und Hot sich um diese Ortsgruppe große Verdienste erworben. — Am Felde der Ehre ist gefalle«: Der 25 Jahre alte ZugSsührer Peter Brugger, anS St. Jakob iu Ahrv, 2. TKJR., uud der 33 Jahre alte

Peter Großgasteiger, Jäger im gleichen Regiment, aus Mühlwald. — Weiter eingestellt. Eine kaiserliche Verordnung vom 2. Jänner 1916 nimmt die weitere Einstellung der Wirksamkeit der Ge- schwornengerichte für das ganze Staatsgebiet bis Ende des Jahres 1916 in Aussicht. — Zettt»«gSjubiliinm. Iu das 50. Jahr ihres Bestehens trat am I. JSuuer die „Mera- »er Zeitung', aus welchem Anlaß der Verlag eine Festbeilage erscheinen ließ, die einen Ueber- blick über daS Werden uud Fortschreiten des Blattes bietet

. — Ei« Hundertjähriger. In St. Martin in Posseier ist Peter Platter, vulgo Weber Peter, geboreu am 4. Jänner 1817, mit 4. Jän uer iu sei» 100. Lebensjahr getreten. — Abä»deruug der Mehlvorschrifte«. Die neuen Mrhl'Kleivverkauftpreise für Tirol betrage»: 1. Für Mehlverschleißrr: für 1 Kilo gramm : Weizengries K. 6.92, Weizenbackmehl K. 1.21, Weizeukochmehl 1 K. 1.—, Weizen kochmehl 2 K. —.68, Weizenbrotmehl K.—.51, Weizengleichmehl K. —.56, Roggengleichmehl K.—.51. 2. Für Bäcker und Brotverschleißer: Schwarzbrot

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 15 of 28
Date: 31.05.1912
Physical description: 28
„Na, darüber kann es vielleicht zweierlei Ansicht geben, liebe Frau Hempel! — Darf ich Ihnen ein Glas Selter wasser anbieten oder sonst 'was Beruhigendes?' „Wollen Sie mich verhöhnen? — Noch einmal frage ich: wo ist mein ehrvergessener Mann? Ich habe den schamlosen Brief gelesen, den Sie ihm geschrieben, und ich weiß, was Sie aus ihm gemacht haben.' Peter Muhsmanns freundliche Augen wurden zusehends größer. „Was ich aus ihm gemacht habe? — Und einen scham losen Brief? Ja, meine gute Frau

schwer. „Und das — das Frauenzimmer?' „Welches Frauenzimmer, meine gute Frau Hempel?' „Die, der er hier die Zeit vertreibt und für die Sie den Postiüon d'amour machen, indem Sie ihre hunderttausend Grüße ausrichten?' Peter Muhsmann schüttelte den grauen Kopf. „Ich bin mein Lebtag so wenig ein Postillion wie ein Tambour gewesen, liebe Frau Hempel! Und ich versteh' wirk lich nicht, was Sie meinen.' Da riß Frau Agathe den zerknitterten Brief aus der Tasche und hielt ihn ihm vor die Augen

. „Wollen Sie Ihre Handschrift verleugnen? Steht da nicht groß und breit: „die dicke?' Peter Muhsmann las und lachte, daß ihm die Tränen über die Backen liefen. Dann winkte er Frau Agathe zu und führte die halb Verwirrte in das erste Stockwerk hinauf, wo er eine der Zimmertüren öffnete. „Da,' sagte er schelmisch, „nun können Sie mit eigenen Augen sehen, wie er's treibt.' Frau Agathe stand sprachlos. In dem Zimmer befanden sich ein Ruhebett, ein Tisch und ein uralter, bequemer Groß vaterstuhl. Auf dem Tisch standen vier

geleerte Bierflaschen, in dem Großvaterstuhl ruhte schlummernd Herr Gottfried Hempel, ein halbes Dutzend Spielkarten in den über dem Magen gefalteten Händen; auf dem Divan aber lag, den einen Fuß dick verbunden, in nicht minder tiefem Schlafe, ein rotbärtiges männliches Wesen, das Herrn Gottfried Hempel an Leibesumfang sicherlich noch um ein Beträchtliches über legen war. „Darf ich Ihnen meinen alten Freund und langjährigen Kostgänger vorstellen, liebe Frau Hempel,' sagte Peter Muhs mann, „Herr

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 5 of 8
Date: 20.03.1908
Physical description: 8
Wenn er in den Ferien zu Hause war, ging er Son?ttags mit '' den Kindern vom Herrenhofe spazieren. Trotzdem war er der kleine, gute Nils Peter, der Vaters nassen Kittel am Herdfeuer trocknete und seiner Mutter gern das Garn spulte, wenn sie am Webstuhl saß. .. vergnügt' wieder hervorgehen und lustig ihr Liedchen zirpen^ so wachsen auch in elenden Hutten, an deren Tür Not und7 Lorge Wache halten; starke, > tüchtige Männer und gute, sanfte Frauen heran, die der Menschheit Segen bringen

nach > dem Schulzeugnis und, bemühten sich, dessen In-, halt zu buchstabieren. Als Peter erklärte ihnen dann, daß die vielen ' -in Lob ' bedeuteten. Wenn er seiner Mutter manchmal das Garn ab wickelte, ließ sie oft das' Webeschiffchenruhenund ^ hörte mit der gespann testen Aufmerksamkeit ! einen Erzählungen zu, ßwie er vier Sprachen Ilesen konnte, den Sohn ^es Präpositus duzte ^nd einmal -sogar bei ^nem Lehrer in Mittag gewesen war. Er las m Tacitus und pflückte ^rünfutter für das Schwein und die Kuh

? Das war auch zu teuer. Zuletzt vn- - sicherte er sein Leben zu- tausend Mark. Die soll- - ten ^ seine guten? auf opfernden Elternhaben, wenn -— wenn etwas Unerwartetes geschähe Jetzt kam der Früh ling mit Sonnenschein, jungem Grün, Lebens lust, Freude, Hoffnung und — dem Studenten- eramen. Seine schriftlichen Ar beiten waren gut. Nils Peter stand in seinem einfachen, ' sauer belle ver- S°'kam'er denn nach Sekunda und nahm selbst -in- Lehr-r- dienten Anzug- im Schulfaale und hörte vom Direktor

zu halten. Obgleich er keine Ahnung davon hatte, wovon er auf derUni- versltät >riftieren wollte, war es ihmdoch, als hörte er das Rauschen' der'Bäume vor dem Pfarrhause immer deutlicher. .Herr Lind, Sie müssen aufstehen, es ist die höchste Zeit! Herr Nilsson und Herr Strömling sind schon vorbei zum Exa men! Sie müssen sich sputen!' Nils Peter aber schlief mit der mageren weißen Hand unter der Wange so fest wie noch nie. Seine Wirtin wurde jetzt un geduldig.

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 4 of 8
Date: 07.09.1906
Physical description: 8
Wille sie so lange am Lebeil, bis Peter käme. Sie hatte ihre Leiden ohne Murren er tragen, aber doch nicht vermocht, den Schrei ihres Herzens gänzlich zu unterdrücken. Des ... . ... jungeil Soldaten Regiment stand in Algier, und Von der Oeffimug der Gruft Kaiser Karls des Groben im Münster zu Aachen, es waren wegen seines Urlaubes Schwierigkeiten Basrelief mit der Widmung des Münsters, entstandeii. Weun er an irgend ein anderes . .. . . . Sterbebett im Spital gerufen worden, so würden die Schwierig

-- hatte. Charles Fers, ein Assistenzarzt an der Salpetriere, setzte leiten wohl kaum zu überwindeil gewesen sein; aber zu Gunsten mit Riches, Bourneville und beinahe einem Dutzend anderer aus Mutter Marchettes hatten die Aerzte so eifrig gewirkt, daß alle erlesener Männer seine Forschungen mit Eifer und Gründlichkeit Hindernisse bewältigt wurden, und Peter Urlaub erhielt. Von fort und schuf eine wertvolle Literatur über diesen schwierigen dem Augenblicke an, da man ihr gesagt, ihr Enkel sei auf dein Stoff

. — Wege, war sie vollkommen ruhig geworden und lMe, wie die Man wird leicht begreifen, daß alle Aerzte an der Salpetriere Merzte sagten, ^hre ganze Kraft eingesetzt, um M) am Leben und hauptsächlich die jüugern Männer nicht ermangelten, sich für zu erhalten, biv Peter kommen würde. dieses neue und anziehende wissenschaftliche Fach lebhaft zu in- Und an diesem heißen Juli-Nachmittage näherte sich der teressieren. Professor Charcot und seine Kollegen arbeiteten sorgfä!- Zug, welcher Peter brachte, Paris

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 3 of 8
Date: 30.03.1900
Physical description: 8
, von der man sagte, Herr von Lindstedt sei einmal fast mit ihr verlobt gewesen, sie habe sich jedoch im entscheidenden Augenblick nicht entschließen können. Das R übernahmen Selbottens vorzubereiten, trotz des geringen Raumes, den sie zur Ver fügung hatten, und die Buchstaben M und C fielen von selbst Cazas zu, weil Maria da Caza die Hauptfigur stellte. Als sich die Gesellschaft trennen wollte, erschien noch Peter Stöckl. Herr da Caza fragte ihn, wie er sich Maria Stuart und Carmen denke und wieviel Personen

wolle, doch Jener meinte korrekt wie immer: „Lieber nicht. Mann und Fran als Haupt personen? Das macht sich nicht gut, als ob man das Beste für sich genommen hätte! Und — mir fällt eben ein, daß ich auf dem Rennbilde sein soll, das Charrier bei Selbottens stellt. Das genügt mir . . .' Darauf verabredeten sie, daß die Betheiligten Abends um sieben Uhr in der Villa Caza essen sollten. Nach Tisch würde die erste Probe sein. Aber als nach dem Diner bei Cazas Peter Stöckl eben beginnen

nicht, nur an die kleine Freundin, deren forschende Augen sie schon in Gedanken auf ihrem Antlitz brennen fühlte. Aber Peter Stöckl wollte nichts Konventionelles: „Also, gnädige Frau, darf ich nun meine Idee sagen. — Ich möchte nicht etwa Akt x Scene ? geben, sondern ohne Anlehnung an das Stück eine freiersundene Scene, die trotzdem in die Maria Stuart paßt und vor allen Dingen besonders sür die Maria Stuart geeignet ist. Ich will tiefer gehen. Nicht bloß eine Scene stellen. Wenn es Sie nicht langweilt, muß

ich ein bißchen ausholen dazu! ...' Maria da Caza, die den jungen Maler nur immer als schweigsamen, in sich gekehrten Menschen kannte und ihn im Stillen ein wenig langweilig gefunden, war ganz erstaunt, ihn so reden zu hören mit blitzenden Augen, die nichts Körperliches vor sich schauten, die in der Luft das zu sehen schienen, was seine Phantasie beschäftigte. Sie blickte Stassingk an. Er schien zu lauschen. Peter Stöckl erklärte: „Der Hintergrund — mit dem Aeußerlichen beginne ich — ist mir gleich, den mache

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 3 of 8
Date: 19.09.1913
Physical description: 8
durch,den Saal von einem Bette zum andern. Sie kamen vor das meine und unterhielten .sich , von mir. Sie nann ten mich aber Numero Zwölf, und an der Wand zu meinen Füßen stand doch ganz gewiß, es war keine Täuschung, ich konnte es deutlich lesen, auf schwarzer Marmor tafel mit großen, goldenen Buchstaben mein Name Peter Schleinitz! ganz richtig geschrieben. Auf der Tafel stan den noch unter meinem Namen zwei Reihen Buchstaben, ich war aber zu schwach, um sie zusammen zu bringen, ich machte die Augen

wieder Zu. — - - Ich hörte etwas, worin von Peter Schlemihl die Rede war, laut und vernehmlich ablesen, ich konnte gber den Sinn nicht fassen; ich sah einen freundlichen Mann und eine sehr schöne Frau in schwarzer Kleidung-vor mei nem Bette erscheinen. !Tie Gestalten waren mir nicht fremd und ich konnte sie nicht erkennen. Es verging einige Zeit, und ich kam wieder zu Kräften. Ich hieß Numero Zwölf, und Numero Zwölf kam seines langen Bartes wegen für einen Juden, darum er aber nicht minder sorgfältig gepflegt wurde

. Daß er keinen Schatten hatte, schien unbemerkt ge blieben zu sein. Meine Stiefel befanden sich, wie Man mich versicherte, nebst allem, was man bei mir gefunden, als ich hieher gebracht worden, .in gutem und sicherem Ge wahrsam, um mir nach meiner Genesung wieder zugestellt zu werden. Der Ort, worin ich krank lag, hieß das Schlemihlium; was täglich von Peter Schlemihl abgelesen wurde, war eine Ermahnung, für denselben, als den Urheber und Wohltäter dieser Stiftung zu beten. Ter freundliche Mann

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Page 14 of 28
Date: 31.05.1912
Physical description: 28
nach Jhrn anqenemen Zeitvertreib durch bewuste schöne Stunten, Iahst ^ 10Ü 000 mahl grühsen! — Damit Wir Ihre lihbe Frau un bekannterweise wihder hibsch ansührn könn, und weil Ich Sonntag vihleicht verhintert bin, so Hab Ich schon Heute morgen ein Heeschen abgeschossn. Es ligt auf eis und grühst vihlmal Ihr Wertgeschätzter Peter Muhsmann.' Man zeige uns auf dem ganzen weiten Erdenrund das weibliche Wesen, das einen solchen an seinen rechtmäßig an getrauten Ehegatten gerichteten Brief anders als mit flam

, was man ihm so ohne weiteres natürlich nicht ansehen konnte. Auch kam er nie, ohne eine triumphierend geschwungene Beute mitzubringen: ein paar Rebhühner, Wildenten oder Hasen. Und es war ein Vergnügen, ihm anzuhören, wenn er erzählte, wie sauer er sich's hatte werden lassen, sie zu er jagen. Und das alles sollte nichts anderes gewesen sein als Lüge und Betrug, als die schändlichste, gewissenloseste Täuschung ihres kindlich gläubigen Vertrauens! Sie kannte diesen Peter Muhsmann, den Wirt vom „Goldenen Löwen' in Liebenow

, aus den begeisterten Schilderungen ihres Mannes, als die verkörperte Ehrlichkeit und Biederkeit, und sie hatte ihn sogar wiederholt grüßen lassen. Diesen Elenden! Diesen Gelegen heitsmacher und Seelenverderber! Aber die Nemesis schläft nicht, und es gibt noch eine Gerechtigkeit, die den Frevler ereilt mitten in seiner Sünden Blüte. Weil Peter Muhsmann versäumt hatte, auf der Briefadresse die Hausnummer an zugeben, war das verbrecherische Schreiben irrtümlich erst einem anderen Hempel zugestellt worden

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