eine Karte an ihren Bruder gesandt hatte, die ihr Eintreffen anzeigte, so wurden die Verwandten erwartet.. Die Begrüßung war herzlich und dauerte der kleinen, rundlichen Hausfrau fast zu lange, da ihr schöner Kaffee bereits fix und fertig auf dem Herde wartete. Allein es war nur natürlich, daß sich Onkel Peter nicht so einfach mit dem Bescheid abfand: „Dies ist dein Neffe." Der Junge, dessen Augen einst an seinen Lippen gehangen, wenn er von seinen Reisen erzählte. „Nun komm mal ein bißchen ran, Paul
, und laß dir in die Augen gucken", sagte er gemütlich. „Ja, Onkel Peter," hielt Paul dagegen, „da wird nicht mehr viel von dem Paul übrig sein, dem du die Wunder der Welt hier in dem klei nen Raum eröffnetest." „Er ist Gesine wie aus den Augen geschnitten", stellte der Großkaufmann herantretend fest. „Ist es nicht ihre Nase? Sind es nicht ihre Augen? Und die Stirne? Sieh mal hin, Peter, die Partie um das Kinn?" Peter blickte lange den Sohn seiner Schwester an. . „Ja, Karl, du magst recht hMen
, die Aehnlich- keit ist da. Aber die Jahre, Karl, die Jahre, die dazwischen liegen, haben aus dem Jungen einen Mann gemacht. Na, Junge, nun sag mal, wie gefällt es dir denn in der Heimat?" „Gut, Onkel! Man läuft sich doch mal die Hörner ab." „Ja, und denn, mein Kind, Nord und Süd, Ost und West — To Hus ist best. Das ist ein altes, wahres Wort. Auch uns alten Seebären ergeht es so. Uns lockt das Wasser mit seinen Gefahren, uns lockt die Fremde; aber geht es heim, dann sind wir froh wie die Kinder
wollte mal wiederkommen und er zählen. Nur kurze Brocken gab er zum Besten, so daß das Gespräch ziemlich allgeinein wurde. „Na, nun bekenn mal Farbe, klein Jlseken", schmunzelte der alte Kapitän, sich' an seine Nichte wendend, „was war denn das sürn schneidiger