, am 25. Jänner 1917. Die tieftrauemö Hinterbliebenen. 164 ■tfiKsaaBUi, w™ H (Nachdruck verboten.) Der Schatz des Prälaten. Romarr vorr Gebhard SchäHler-Perasisf. llird es hatte wirklich feine Richtigkeit. Leo Bslmerding hatte Elli in der Gesellschaft einer Ureundeten Familie kennen gelernt i:nd sich auch sogleich in sie verliebt. Zur Abwechslung konnte er es ja auch einmal mit der Ehe versuchen. Er sdrach mit seinem Vater, und dieser zeigte sich nicht abgeneigt. Sv hatte Leo Valmerding seine Werbung
. Was er seiner Güttin nicht zu enthüllen wagte. Elli erfuhr es in dieser Stunde. Durch diese Heirat hoffte Wörmann die drohende Ge fahr abzuwenden; denn Leo Volmerding war reich, sehr reich. Ellis Tränen versiegten. Sie verstand ja den Vater vollkommen; sie sah sein bleiches, gram entstelltes Gesicht, und so erklärte sie sich bereit zu dem Opfer. Tabei aber war ihr zu Acute, als ginge es zum Sterben. Wenn Leo Volmerding eine liebende, ihn beglückende Braut erhoffte, so mußte er schwer getäuscht sein. Aber das kam
alles später. Ob sie den Tag der Vermahlung überhaupt erlebte? Es wurde Abend, und die rosigen Wogen, die über den fernen Horizont hinzitterten, erloschen allmählich. Langsam ging es in die Nacht hin über. Der Mond drang durch die Wolken, sein blasses Silberlicht fiel durch die Bäume des Parks und ließ den kleinen Weiher zauberisch erglänzen. Elli hatte sich früher in ihr Zimmer zurückge zogen. Nur drei Tage waren vergangen, seitdem der Vater mit ihr gesprochen hatte und sie ihm ihr Jawort gab, Leo
muß sie doch Sehnsucht bekommen und am Ende ist sie eben doch anders wie meine bisherigen Bekanntschaften. Ein Weib ist sie aber doch, wie alle anderen!" Er ließ Elli also zwei Tage lang „schmachten". Am dritten gedachte er sich sodann nach ihrem Be finden zu erkundigen. Dazu sollte es jedoch nicht kommen; denn sein Vater ließ ihn am Vormittag zu sich bitten und machte ihm einige wichtige Mitteilungen. Mit kaltem, ironischen Lächeln aus den Lippen verließ Leo das Privatkabinett seines Vaters
. In seinem eigenen Zimnrer angelangt, schritt Leo zehn Minuten nachdenklich auf und nteber. Dann warf er den Kopf zurück und machte mit der Hand eine Bewegung, als wollte er sagen: „Fort damit!" Dann setzte er sich vor den eleganten, sehr zier lichen Schreibtisch und suchte mit der Umständ lichkeit. welche Leuten eigen ist, die nur selten einen ernsthaften Brief aufsetzen, die nötigen Requisiten zusammen. Er schrieb nicht viel, faltete das Papier, dann lässig zusammen und steckte es in ein Kuvert. Dann wurde