Seite 6. Die Frage: ob Unterzeichnung oder nicht? Berlin, 19. Juni. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" behauptet, daß sich die Stimmen für die Unterzeichnung vermehren. Berlin, 19. Juni. In einem Berichte des „Ber liner Tageblattes" aus Weimar heißt es: Graf Brockdorff-Rantzau und die Friedensdelegation sind in ihrem Willen, nicht zu unterzeich nen, einiger, fester und entschiedener denn je. Vorläufig liegen die Dinge so, daß eine ganz kleine Anzahl von Mehrheits- und Zentrumsmit gliedern

zur Unterzeichnung neigen. Weimar, 18. Juni. Wie die „Nationalliberale Korrespondenz" mitteilt, hat die Fraktion der Deutschen Volkspartei einmütig beschlossen, den Friedensvertrag auch in seiner neuen Ge stalt in voller Uebereinstimnmng mit der bisheri gen Haltung in der Friedenssrage ab zu leh nen. Berlin, 19. Juni. Dem Vernehmen nach ist im Kabinett nach der bisherigen Stimmung eine kleine Mehrheit gegen die Unterzeichnung. Bei der Nationalversammlung scheint sich eine kleine Mehr heit für die Unterzeichnung

zu bilden. Probeabstimmungen in den einzelnen Fraktionen. l. Berlin, 20. Juni. In den Fraktionen des Mehrheitsblocks haben gestern abends Probe- abstimmungen stattgefunden. In der Fraktion der Mehrheits sozialisten waren 55 Mitglieder f ü r und 33 gegen die Unterzeichnung. Allerdings fehlten bei dieser so wichtigen Abstimmung nicht weniger als 55 Abgeordnete. Es sind dies die schwanken den Elemente in der Partei, die sich noch zu kei nem Entschluß durchgerungen haben. Es ist des halb für spät abends

. Ausgenommen sind die Punkte über die Schuld am Kriege und die, die Ehre der Nation berühren, die Auslieferung des Kaisers usw. Berlin, 19. Juni. Der „Vorwärts" schreibt: Die Parteien des Regierungsblockes stehen ganz offen nicht mehr bei einem festen „Nein", was im Mai von ihnen ausgesprochen wurde. Wir er- ^ blicken darin keinen Umfall, sondern wir würden es als durchaus verständlich und richtig finden, wenn eine Anzahl Abgeordnete versucht haben, den Unterhändlern in Versailles auf alle Fälle

dette SL boten. Von jüdischen Groszgrundbesitzern, de ren es in Ungarn viele gibt, hat man so was noch nicht gehört. Der soZialdemokratische Unterstaatssekretär K o h n — eppes ä Jüdlach — in Berlin gestand, von dem srüheren russi schen Geschäftsträger Joffe in Berlin 4 Millionen für die deutsche Revolution erhalten zu haben. Da haben wir's wieder. Jude und Revolution. Die Revolutionen nützen stets am meisten den Juden. Und was den Juden nützt, schadet zumeist den Christen

, daß die namentlich von Grey nachdrücklichst angestrebte Lo kalisierung des Konfliktes angesichts des ernsten Willens in Berlin, London, Paris und Petersburg zu erreichen gewesen wäre, daß aber Berchtold die von Rußland verlangte Verlängerung einer 48^ ständigen Frist für die Beantwortung der Wiener Note ablehnte. Die Legende von der Be stärkung des Widerstandes der Wiener Regierung durch Deutschland findet im Aktenmaterial Leins Bestätigung und wird auch dadurch widerlegt, daß Deutschland Greys

des Weltkrieges. Grey bediente sich Lichnowskys, dessen Mitteilungen Berlin sofort mit der nachdrücklichsten Empfehlung weiterleitete, die Vermittlung Englands anzunehmen und durch Tschirschky sagen zu lassen, daß es für Oesterreich- ! Ungarn und Deutschland ungemein schwer wäre, die Verantwortung für die Folgen der ablehnenden Haltung zu tragen. Im Mimstcrrat vom 30. Juli begründete Berchtold die Antwort an der Hand des ihm am 29. Juli zugekommenen Vermitilungsvor- schlages, nachdem er Tschirschki sogleich

. Der sozialdemokratische „Vorwärts* in Berlin jivmt die Genossen vor dem Bolschewismus, den die radikalen Sozialdemokraten von Rußland nach Deutschland verpflanzen möchten. Der geschäftsführende Ausschuß der fortschrittlichen lvaudesorganisation Mecklenburgs hat in Rostock eine Entschließung gefaßt, die mit Bezug auf die Kanzler- rede vom 5. Oktober die Forderung erhebt, daß dem m Krieg und Frieden gleich bewährten mecklen burgischen Volke unverzüglich das allgemeine, gleiche, Wmittelbare und geheime Wahlrecht

Regierung festgesetzte 'ext der allgemeinen Note, durch die der Friedens- eertrag beantwortet werden soll, ist am Montag, den 26. Mai, von Berlin nach Versailles abgesandt worden. Die Note ist in einem sehr entgegenkom menden Tone gehalten. Das wichtigste auf dieser ist, daß Deutschland sich zur Zahlung v o n 40 Milliarden Mark K r i e g s e n t s ch ä v r- gung bereit erklärt. 24 Milliarden sollen am 1 . Mai 1921 und der Rest in jährlichen Raten von 1 Milliarde Mark gezahlt