1,343 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1975/01_03_1975/Schlern_1975_03_01_6_object_5999702.png
Page 6 of 68
Date: 01.03.1975
Physical description: 68
bei dem der Paitlstein am ersten oerlorn ist morden durch verräterey des ge- schlechts Resina zu Haiden." Sicher ist jedenfalls, daß das Schloß kurz danach wieder an den Patriar chen kam; durch einen Handstreich einiger Ampezzaner, angeführt von Me- neghello di Rasinä 5 '). Wenn dieser Überfall für Venedig und für die verbün deten Österreicher eine „Verräterei“ war, vom Standpunkt des Patriarchen war er aber eine Heldentat; und weil das Cadore damals noch dem Kirchenfürsten angehörte

, waren diese Ampezzaner keineswegs Verräter, sondern Getreue des rechtmäßigen Herrschers auch in schweren Zeiten. Die Tage des Kirchenstaates von Aquileja waren aber gezählt: 1420 fiel das ganze Gebiet an Venedig. Auch die Cadoriner mußten sich der neuen Großmacht unterwerfen; sie behielten aber ihre Selbstverwaltung und ihre Statuten von 1338 **). Die Befehlshaber der Schlösser Pieve und Beutelstein hatten aber dem Patriarchen die Treue geschworen und wollten sich nicht ergeben. Venedig mußte Truppen schicken

und das Schloß Pieve belagern; bei der Erstürmung wurde es größtenteils zerstört. Auch nach diesem abschreckenden Beispiel er gab sich Beutelstein (von den Rasinä verteidigt?) noch nicht: am 17. Dezember schickte Venedig Delfino Venerio „per imporre la fine del castello di Bote stagno !S ). Nach der Chronik von Dolfin zog Venedig es vor, die Feste zu kaufen, um sich die Belagerung, die Zerstörung und den Wiederaufbau zu ersparen; die Besatzung soll 5000 Dukaten bekommen haben “). Sicher ist, daß das Schloß

seit 1420 Venedig gehörte. Die venetianische Zeit (1420—1508) Erste Reparaturen nahm Venedig schon 1421 vor, größere 1424 2S ). Die Lieferungen des Materials und die meisten Fronschichten mußten dabei die Ampezzaner leisten. Sie verlangten eine angemessene Entschädigung, aber der Rat von Cadore lehnte ihren Antrag ab. Es hatte sich eben schon aus alter Zeit ein Servitut gebildet: die Ampezzaner mußten unentgeltlich das zum Schloß Notwendige transportieren und zum Teil Frondienste verrichten

* 7 ). Langsam kam aber Venedig doch zur Einsicht, daß ein umfangreicher Umbau notwendig war. Aus zahlreichen Beschlüssen des Rates in Pieve geht nervor, daß der Wiederaufbau 1476—77 geschah. Die Ecksteine wurden z. B. von Castellavazzo geführt, mit folgender Bezahlung pro Wagen: 32 soldi (Schil linge) von Termine bis Valle, 12 von Valle bis Borca, 12 von Borca bis Cor tina, 10 von Cortina bis zum Schloß. Wie dieses zweite Schloß war, wissen wir auch nicht genau; die einzige erhaltene Zeichnung ist von Jörg

1
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1990/01_03_1990/Schlern_1990_03_01_42_object_6008048.png
Page 42 of 66
Date: 01.03.1990
Physical description: 66
von dort auch nach Ungarn ausgestrahlt, aber ebenso nach Venedig, Padua und Parma. Das lothringische Spiel wird im Alpenraum seit dem 12. Jahrhundert durch die Feier der großen Augustinerchorherrenstifte (Stufe II) verdrängt, auch die Hochstifte Brixen, Salzburg und Freising übernehmen sie, wie bereits gesagt wurde. Statt (o) cliristicole heißt es nun im Quem quaeritis-Dialog o tremulae midieres; die Feier schließt mit dem deutschen Lied Christ ist erstanden, das auch in Innichen übernommen wurde, ein Zeichen

, daß man dort den neuen Typus zwar kannte, aber bewußt an der von den Benediktinern übernommenen Form festhielt. Manche Liturgieformen hatten also in Innichen nie eine Zäsur erlebt, wurden vom Kollegiatstift übernommen und bruchlos weitergepflegt. Wichtig ist noch folgendes. Über die Musikpflege in San Marco in Venedig haben wir seit dem 14. Jahrhundert genaue Nachrichten, nichts bekannt ist uns aber von besonderen Feierlichkeiten in den Karwoch- und Ostertagen. Für die Basilika verfaßte Alberto Castellani ein Liber

um eine nachweislich sehr alte Tradition der Visitatio I in einem sonst von der Visitatio II beherrschten Gebiet handelt und zudem Castellanis Text keine spezifisch italienische Form aufweist, sondern eine in Venedig kaum denkbare deutsche Feier wiedergibt, sieht Lipphardt die Notwendigkeit, als Vorlage Castellanis die sonst nirgends mehr nachgewiesene Feier von Innichen anzusehen. Die Innichner Texte von 1616/17 müssen Abschriften einer älteren Innichner Vorlage sein, die auch Castellani kannte. Die Verbindung

zwischen Venedig und Innichen war ja immer sehr eng. Wenn nach Helmut de Boor die Klöster des Donauraumes für die Ausstrahlung des Typus I nach Ungarn (Boldva, Raab, Stuhlweißenburg) als entscheidend angesehen werden können, so darf in gleicher Weise Innichen als Zeugnis für die Ausstrahlung des gleichen Typus nach Venedig in späterer Zeit gelten. Schon de Boor stellt in der venezianischen Feier „ein merkwürdiges Gemisch aus einer .Elevatio crucis’ und einer .Visitatio’“ fest, was auch für Innichen gilt

. Sowohl in Venedig als auch in Innichen beginnt die Visitatio mit einer Prozession, bei der das dritte Responso- rium Dum transisset Sabbatum gesungen wird. An der geschlossenen Kirchen pforte entspinnt sich der Dialog des Tropus zwischen dem Chor und den zwei Diakonen im Innern der Kirche. Die Zeremonie des Anklopfens erfolgt in Innichen wie in Venedig mit der Descensus-Antiphon Attollite portas, und die Frage Quem quaeritis wird damit zu einer Antwort auf diese Antiphon. Die Antiphon Venite

2
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1973/01_03_1973/Schlern_1973_03_01_40_object_5997990.png
Page 40 of 74
Date: 01.03.1973
Physical description: 74
..., die sich am deutlichsten im Zusammenhang mit Eigenschaften des menschlichen Körpers zeigt“ * 35 ). Das Buch gibt den Wortschatz der arlesani und des popolo menudo wieder und ist mehr auf den Bedarf der kleinen Kaufleute zugeschnitten. Durch diese Ausrichtung auf eine soziologisch niedrige Stufe kommt dem Text Unmittel barkeit zu, da er das Privatleben des 15. Jahrhunderts besser widerspiegelt als es das offizielle chronikalische Schrifttum zu tun vermag 36 37 ). Zur Pflege der deutschen Sprache in Venedig Venedig

als Entstehungsort unseres über läßt sich schon durch die Tatsache festlegen, daß viele örtliche Anspielungen dafür sprechen und ein umfang reicher Auszug der venezianischen Realienkunde geboten wird ”). Da in Venedig direkte Kontakte zwischen deutschen und einheimischen Kaufleuten streng bestraft wurden, mußten alle Geschäfte mit Hilfe eines deutschkundigen venezianischen Unterhändlers geführt werden. Der Fondaco diente seit dem 13. Jahrhundert dem Handelsmonopol Venedigs. Wollte ein deutscher Kaufmann

in Venedig Geschäfte machen, so mußte er im staatlich geführten Fondaco absteigen, das dirigistische Management erledigen und sich einen dort bediensteten Unterhändler nehmen. Dies schrieb die Fondaco- ordnung ausdrücklich vor. Unser liber enthält alles, was ein solcher Unter händler an Deutschkenntnissen beherrschen mußte 38 ). Der Reichtum Venedigs zog viele Deutsche nach dem Süden, so daß im 15. Jahrhundert in der Lagunenstadt eine ansehnliche deutsche Kolonie ent stand. Es gab deutsche Bruderschaften

an den Kaiser aus dem Jahre 1522 wird gesagt, daß die Deutschen in Venedig „ ... under alle n kau/leuten die ersten geroesen, die daselb ... umb ... kaufmanschaften ersu echt. . hätten und es wäre „ ... inen deshalb auch die höchst taflstat, chamer und falkin (ooltaj, das ist alda man die kaufmanschaft inen tut halten ... gegeben rvorrde n“ 40 ). Die Verdeutschung falkin (aus ital. volta) war also damals im süddeutschen Raum nicht bekannt und mußte deshalb in der Bittschrift erklärt werden; im binnen

deutschen Gebiet galten Varianten von mhd. gewelbe. Formen wie folckt im liber, außerdem füllt, Fulten u. ä. haben immer Bezug auf Venedig und den Fondaco dei Tedeschi und sind somit als „venedigdeutsche“ Eigenheiten zu sehen 41 ). ,4 ) A. Mussafia: Beitrag zur Kunde nordital. Mundarten, S. 104. 35 ) Pausch, Sprachbuch, S. 55. *•) B. Gamba: Serie degli scritti im- pressi in dialetto veneziano (Civiltä veneziana. Saggi 8), 2. Aufl., Venedig 1959, S. 37 ff. 37 ) Einschlägiges Belegmaterial bei Pausch

3
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1986/01_03_1986/Schlern_1986_03_01_552_object_6005451.png
Page 552 of 668
Date: 01.03.1986
Physical description: 668
, sondern eine in Venedig kaum denkbare deutsche Feier wiedergibt, sieht Lipphardt die Notwendigkeit, als Vorlage Castellanis die sonst nirgends mehr nachgewiesene Feier von Innichen anzusehen. Die Innichner Texte von 1616 bis 1617 müssen Abschriften einer älteren Innichner Vorlage sein, die auch Castellam kannte. 118 ) Die Verbindung zwischen Venedig und Innichen war ja immer sehr eng. 119 ) Wenn nach H. de Boor die Klöster des Donauraumes für die Ausstrahlung des Typus I nach Ungarn (Boldva, Raab, Stuhlweißenburg

) als entscheidend angesehen werden können 120 ), so darf in gleicher Weise Innichen als Zeugnis für die Ausstrahlung des gleichen Typus nach Venedig in späterer Zeit gelten. Schon de Boor stellt in der venezianischen Feier „ein merkwürdiges Gemisch aus einer .Elevatio crueis’ und einer .Visitatio’“ fest, was auch für Innichen gilt. Sowohl in Venedig als auch in Innichen beginnt die Visitatio mit einer Prozession, bei der das dritte Responsorium Dum transisset sabbatuni gesungen wird. An der geschlosse nen

Kirchenpforte entspinnt sich der Dialog des Tropus zwischen dem Chor der Prozession und den zwei Diakonen im Innern der Kirche. Die Zeremonie des Anpochens erfolgt in Innichen wie in Venedig mit der Descensus -Antiphon Attollite portas, und die Frage Quem quaeritis wird damit zu einer Antwort auf diese Antiphon. Die Antiphon Venite et videte wird an beiden Orten erst gesungen, sobald die Prozession in die Kirche eingetreten ist, und die Entdeckung des leeren Grabes erfolgt nicht durch die drei Marien

, sondern in Venedig durch den Plebanus. in Innichen durch den Dekan, mit der Kündigung Surrexit Christus. In beiden Fällen zieht abschließend die Prozession zum Marienaltar und geht mit dem Regina coeli zu einer Marienverehrung über. In all diesen Punkten findet de Boor Unterschiede zu einem Spiel Francisco Borgias (1510—1572) in Gandia (Spanien), von dem er annimmt, daß es wie der Text von Venedig auf dieselbe spanische Vorlage zurück gehen könnte. Für die spanische Herkunft spricht nur das christicole statt

Text dieser Riten als Consuetudo der Du- calis Ecclesiae Sancti Marci Venetiarum bezeichnet, der zeigt, wie das Ganze auf die Stadt Venedig und ihre Repräsenta tion bezogen ist. ll9 ) Die Grenze der Republik Venedig zum Gebiet von Innichen deckt sich mit dem heutigen nördlichen Grenzverlauf der Provinz Belluno: über die Pässe Kreuz berg und Gemärk verliefen wichtige Ver bindungsstraßen in den venezianischen Raum. Eine Kasel und ein Kristallkreuz aus dem 14. Jahrhundert im Museum des Stiftes

4
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1975/01_03_1975/Schlern_1975_03_01_10_object_5999706.png
Page 10 of 68
Date: 01.03.1975
Physical description: 68
Zeit zun Haid gewesen und daselbs zum Haid auf den Plaz ain Berüefung gehört in namen hochernennter kaiserlichen Majestät und in derselben Beiwesen, der gestalt das ir Majestät sy die Haidner aufgenomen und sich irer Mayestat under- geben haben mit der Condition, das ir Majestät inen den Haid ner oersprochen und zuegesagt habe, sy bei allen iren alten Herkhomen, Statuten und gebreuch blei ben zu lassen, allermassen wie sy under der Herrschaft Venedig gewest seien und insonderheit Hannsen

zuverbleiben“ S8 ) Erst als der Kaiser festgestellt hatte, daß Venedig außer stande war, Truppen ins Cadore zu schicken, ließ er das Tal anfangs Dezember 1511 neuerdings besetzen. Auch das Schloß Pieve wurde nach zweitägiger Be schießung am 8. 12. erobert. Von dort zog Wilhelm von Roggendorf weiter nach Süden und nahm auch Belluno; als aber dann doch ein venetianisches Heer zu Hilfe kam, räumte er freiwillig nicht nur Belluno, sondern unbegreiflicher weise auch Pieve und das ganze Cadore

. Als der Roggendorf dem Kaiser das meldete, wurde Maximilian von einer solchen Wut gepackt, daß er ihn eigen händig erwürgen wollte (Alverä). Beutelstein und auch das Gebiet von Ampezzo blieben aber in der Hand von Marx Sittich von Ems ’*). Venedig suchte einen der Hauptschuldigen des Verlustes von Beutelstein, Zuan de Ghedina, zu ergreifen. Der Ampezzaner erbot sich, um der Strafe zu entgehen, das Schloß auf eigene Faust zurückzuerobern. Seit der Weihnachts zeit waren nur 16 Mann in der Feste

, sie waren ohne Führung, hatten wenig zu essen und schliefen auf Stroh; sie kannten ihn und ließen ihn ein, sooft er wollte; so erzählte er und bat um 25 Feuerwaffen samt Munition. Am 10. Januar 1512 stimmten beim „Consiglio dei Dieci“ in Venedig alle 25 Anwesen den für den Plan Ghedinas und versicherten ihm Begnadigung im Fall eines Gelingens 40 ). Es wäre wirklich nicht schwer gewesen, das Schloß zurückzu- erobem. Aber es gibt gar keine Erwähnung eines versuchten Handstreichs, we der in Venedig, noch in Innsbruck

. Warum der Plan Ghedinas nicht verwirklicht wurde, bleibt ein Rätsel. Endlich, am 6. April 1512, kam ein Waffenstillstand zwischen Maximilian und Venedig zustande. Unter anderem sollte der Kaiser vorläufig all das be halten, was er im Moment besetzt hielt 41 ). Weil das Gebiet von Ampezzo bei Maximilian blieb, ist es also sicher, daß zu jener Zeit kaiserliche Soldaten sich in Ampezzo befanden. Nach Alverä sollen die Venetianer noch ein letztes Mal versucht haben bis zum Schloß vorzudringen

5
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1975/01_03_1975/Schlern_1975_03_01_16_object_5999712.png
Page 16 of 68
Date: 01.03.1975
Physical description: 68
war. Hier einige internationale Verträge jener Jahre: — 13. August 1516: Vertrag von Noyon 61 ). — 12. November 1516: Vertrag von Brüssel; Waffenstillstand für anderthalb Jahre, nach den Bedingungen von Noyon; Venedig trat an Maximilian ab: Verona, Rovereto, Riva und „alles was der Kaiser in Friaul besetzt hielt“ * ! ). Venedig forderte seine Gesandten auf, die Rückgabe der Festen Cövolo und Botestagno zu verlangen, weil diese nicht ausdrücklich genannt waren 6S ). Mit dem einzigen Erfolg, daß dem Vertrag, am 28. 12. 1516

von seinem Enkel Karl V. auf unbestimmte Zeit aufgehoben; Venedig mußte u. a. versprechen, „sich von jeder Einmischung in Beutelstein und im Dorf Ampezzo zu enthalten, weil sie vom Kaiser besetzt waren“ * **). Der Doge Leonardo Loredano ratifizierte den Vertrag am 28. 5. und schickte an den Statthalter in Friaul den Befehl: „Schloß Beutelstein und das Dorf Ampezzo dürfen in keiner Weise angetastet werden“ * 7 ). — 29. 7. 1523: Friedensvertrag von Bologna Venedig trat dem Kaiser ab, was er damals besetzt hielt

* 8 ). — 23. 12. 1529: Bologna, Bestätigung des obigen Vertrages **). Man beschloß auch die Bildung einer gemischten Kommission für Grenzberichtigungen und un erledigte Fragen: sie tagte in Trient von 1533 bis 1535. Für Venedig war es die letzte Möglichkeit, um Ampezzo zurückzubekommen und man ließ nichts unversucht, um dies zu erreichen. Die Verhandlungen (auch für viele anderen Grenzfragen) sind in einem großen Innsbrucker Kodex zusammenge faßt 70 ). Die Österreicher erwiderten, daß über Ampezzo schon der Wormser

Vertrag klar entschieden hatte und daß Ampezzo nicht ein Teil einer einzigen Gemeinde „Cadore“ war, sondern immer eine eigene Gemeinde gewesen war, mit eigener „erster Instanz“ („Offizial“ oder Dorfrichter), während in Pieve nur die „zweite Instanz“ („Vikar“ oder Richter der Prozesse) gewesen war, die vom Hauptmann von Beutelstein übernommen werden konnte. — 17. 6. 1535: Sentenz von Trient, von Ferdinand I. und Venedig unterschrieben; Grenzberichtigungen. Beutelstein und das Gebiet von Ampezzo wurden

und “) I. L. A. Inventare, 199/3. *') I. L. A. Grenzacten, 54/1. “) Predelli, Commemoriali, XX, S. 42. •*) Romanin, Storia di Venezia, Tomo V, S. 317. M ) Predelli, Commemoriali, XX, S. 45. «5) p r edelli, Commemoriali, XX, S. 80 und 84. M ) Predelli, Commemoriali, XX, S. 146. a7 ) Venedig, Staatsarchiv, Provveditori alla Camera dei Confini, Busta 261. 68 ) Predelli, Commemoriali, XX, S. 168. * 9 ) Bittner: Chronologisches Verzeichnis der österreichischen Staatsverträge von 1526 bis 1763. 70 ) Handschrift

6
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1967/01_01_1967/Schlern_1967_01_01_6_object_6024924.png
Page 6 of 45
Date: 01.01.1967
Physical description: 45
des Prado erweitern, was ihm bisher schon die Anschauung in der Alten Pinakothek gegeben hatte. Nun endlich konnte er aufbrechen in die Märchenstadt in den Lagunen der Adria, nach Venedig, deren Zauber er noch vor der Jahrhundertwende nach seiner Gymnasialmatura zuerst geschaut hatte. Das venezianische Jahrzehnt, Föhns fünftes Lebensjahrzehnt, brachte ihm das Erlebnis des opalisierenden Lichtes der Lagune, die Vertiefung in die Eigenart der venezianischen Meister, hier entwickelte sich die Reife

arbeitete auch selbst viel. Das Frühjahr 1931 führte ihn zwei Monate an die französische Riviera und über die Riviera nach Paris und über Salzburg nach Venedig. Damals vermerkte er: „Paris und Venedig sind Städte, die starke Ansprüche stellen, nur mit dem Unterschied, daß man in Paris arbeiten kann und zur Produktion getrieben wird, während Venedig geistig tot ist.“ So zog es denn Föhn wieder nach Paris, schon im Winter war er wieder dort, Jänner bis März 1932, und setzte sich, selbst uner müdlich

arbeitend, mit den modernen Malern auseinander. Nach einem vene zianischen Zwischenaufenthalt war Föhn im Juli wieder in La Ciotat an der französischen Riviera und im Frühherbst fuhr er über die Toskana abermals nach Paris, er entschied sich zur Auflösung seines Ateliers in Venedig und zur Übersiedlung nach Paris, wo er eine Malschule eröffnen wollte. Im Sommer und Frühherbst 1933 lebte Emanuel Föhn in Villenueve-les- Avignons. Hier ehelichte der nun 52jährige Künstler seine aus München stammende

Schülerin Sophie Schneider, die seitdem seinen Haushalt mit Ord nung und sein Dasein mit Liebe umgibt. Aus der Provence führte eine Aus stellung eigener Werke in der Galleria Antonio Giulio Bragaglia zu einem flüchtigen Aufenthalt nach Rom. Aber schien ein längerer französischer Aufent halt bevorzustehen, die römischen Tage wurden zu einem römischen Jahrzehnt, einem ungemein schaffensreichen Jahrzehnt, das ihn auch in die römische Umgebung führte, 1940 und 1942 auch für Wochen nach Venedig

. Dieses sechste Lebensjahrzehnt war ganz der Kunst gewidmet, aber auch bedeutenden Taten für die Öffentlichkeit. Anreger und Mäzen Nicht vergessen sein darf, daß Emanuel Föhn es war, welcher den Gedan ken der Errichtung eines eigenen österreichischen Pavillons im Gelände der Biennale in Venedig, auf der Föhn selbst mehrmals ausstellte, zur Diskussion stellte und seine Realisierung erlebte. 1933 wurde Föhn mit der ehrenamtlichen Betreuung der österreichischen Abteilung in der Internationalen Ausstellung

7
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1980/01_02_1980/Schlern_1980_02_01_56_object_6026526.png
Page 56 of 61
Date: 01.02.1980
Physical description: 61
vertretenen Sage zu tun, nach der sich dasselbe beim Mais ereig nete, d. h. auch er trug vor dem Mißbrauch durch eine Mutter anstelle des nunmehri gen Federbusches (diese Blüte heißt in Süd tirol „Fahndl“) Maiskörner. Siehe A. Dür rer, Tiroler Fasnacht, S. 299. Hans Fink Giovanni Maria Morlaiter, Bildhauer in Venedig 1699—1781, Geburtsort und Her kunft Der Geburtsort des Bildhauers Giovan ni Maria Morlaiter war bisher unbekannt. Es gab über seine Herkunft verschiedene Meinungen. So steht im Künstler

-Lexikon Thieme-Becker: J. M. Morlaiter geboren 1699 in Niederdorf, Pustertal. In der Künst lerbiographie von Boni aus dem Jahre 1840 steht, er sei zwar fremder Herkunft, doch in Venedig geboren. Nicolö Rasmo schreibt über Morlaiter in Cultura Atesina, 1955, S. 147, sein Geburtsort sei in Venedig zu suchen. Anton Ress läßt in seiner ma schinegeschriebenen Dissertation über Mor laiter (München 1949) diese Frage offen. Diese Dissertation erschien im Jahre 1979 im Deutschen Kunstverlag München, her

ausgegeben mit Ergänzungen von der Toch ter Saskia Durian-Ress, in der Reihe des Deutschen Studienzentrums in Venedig, Studien II. Elisabetta Martinelli-Pedrocco in Vene dig wählte auch diesen Künstler zum The ma ihrer Dissertation (Venedig 1979). Bei ihren Forschungsarbeiten machte sie die Tauf- und Trauungsurkunde ausfindig, die hier wiedergegeben werden, wie sie im Bollettino dei Musei Civici Veneziani, 1979, Nr. 1/4, erschienen sind: „adi 19 luglio 1699. Gio. M.a. Bonaventura figlio di M. Gregorio

28, della parrocchia di S. Cassian ..(Archivio Patriarcale di Venezia, Libro Processicoli Matrimoni, 1728, n. 44, c. 195). So hat sich die Frage über Geburtsort und Herkunft dieses Künstlers geklärt: Giovanni Maria Morlaiter wurde geboren in der Pfarre S. Luca in Venedig am 13. Juli 1699, als Sohn des Gregor, welcher sich von Niederdorf im Pustertal in Venedig als Perlglaskünstler ansässig gemacht hat te und in den Erbverträgen von 1697 und 1705 als ältester Sohn des Andrä Mad- leiter und der Christina

8
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1961/01_11_1961/Schlern_1961_11_01_12_object_5994254.png
Page 12 of 75
Date: 01.11.1961
Physical description: 75
kommt am folgenden Sonnenuntergang (den 15. März) nach „färonä“ (Verona). „Pästöm“ und „Terbaselliga“ ’) sind die nächsten Ziele der folgenden zwei Tage und am achten Abend ist „Mänstre“ (Mestre) erreicht. Schmalzl läßt sich sofort nach Venedig rudern, muß aber zu seinem Leidwesen feststellen, daß erst in einem Monat ein Schiff nach Palästina in See stechen wird. Also steigt er auf den „Sand Marxen durn“ (St.-Markus-Turm), schaut sich die Lagunenstadt an und findet beim deut schen Wirt

mit Pferden gerne nächtigte. Unter „Terbaselliga“ meint Schmalzl sicher den Ort Trebaselleghe in der Provinz Padua, der auf der Strecke Venedig—Castelfranco/Ve- neto rund 20 km nordwestlich von Mestre liegt. 8 ) Weil einmal von einer „taitschen“, dann wieder von einer „welschen Mail“ die Rede geht, wird man aus den Distanzen nie ganz klar. Rückreise nach Venedig ging wieder über Padua. Dabei verlor der Innsbrucker seine Gefährten, kam auf einen Abweg und fiel zwei Männern in die Hände, von denen

, und in der Tat langte dieser Be trag am 8. Mai beim „teitschen wirth“ ein. Eine Woche verstrich, da tauchten neue Pilger auf: ein Kaspar Witmayr aus Zug mit noch einem anderen Schweizer aus „Underwald“ und ein Johannes Mandl- perger aus dem „Payrlandt“. Fronleichnam in Venedig Eines Tages machte sich nun doch ein Schiffseigner bei den Pilgern vorstellig und man vereinbarte schließlich mit die sem den „Fuhrlohn“ für die Überfahrt von Venedig bis Jaffa, die sich — Speise und Trank einbegriffen — auf 8 Dukaten

pro Kopf belaufen sollte. Endlich trafen noch zwei deutsche Priester — ein Dom herr Martin aus Köln und ein einfacher Pfarrherr — ein, doch die Abfahrt zog sich immer noch in die Länge, obwohl der angekündigte Termin längst überschritten war. Ursache war das bevorstehende Fronleichnamsfest, das — am 30. Mai fäl lig — in Venedig stets mit großem Pomp gefeiert wurde, und sich nach alter Sitte alle „Schiffleute“ daran beteiligen wollten. Martin Schmalzl erwähnt ausdrücklich, es sei des Herzogs

10
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1934/01_10_1934/Schlern_1934_10_01_10_object_6022840.png
Page 10 of 66
Date: 01.10.1934
Physical description: 66
zu haben. Aber beide Teile fiihlten es wohl, daß damit die Entscheidung ihres Streites nur verschoben war. Venedig war auch bald darauf am 10. März 1414 ein Bündnis mit Mailand eingegangen, das besonders gegen Sigmund gerichtet war. Das Verhältnis zwischen der venezianischen Macht und Friedrich, die am 3. August 1413 einen Waffenstillstand auf fünf Jahre geschlossen hatten, war nun ein ganz eigentümliches. Wir haben schon gehört, daß Venedig schon nach dem Trentino überzugreifen begann und in dieser Frage

war es also ein Feind des Herzogs. Aber andererseits brauchte es in seiner nördlichen Flanke einen Freund, der die Pässe nach Italien und den großen Durch zugshandel beschützte und förderte. In ihrer Feindschaft gegen Sigmund standen Friedrich und Venedig auf der gleichen Linie. Es war auch nur ein Schaden für unser Land, wenn Sigmund den großen oberdeutschen Handel von Venedig und damit auch von unseren Durchzugsstraßen ablenken wollte. So konnten der Herzog und der Senat nie gute Freunde und nie völlige Feinde

werden. Es gab nach der Ächtung Friedrichs Zeiten, in denen Venedig zu einem Bündnis mit ihm und zu größerer Hilfeleistung bereit war, schon um den Einfluß Sigmunds auf die Ge staltung der Verhältnisse in unserer Heimat nicht zu stark werden zu lassen. Die Republik hätte auch immer gern ihre Ziele im Trentino in friedlicher Weise durch Kaufverträge mit der Bezahlung großer Geldsummen erreicht. Auch der zweite große Staat Oberitaliens, Mailand unter dem jungen kräftigen Herrscher Filippo Maria Visconti

sich der Mailänder am 10. Juli 1414 mit Pandolfo Malatesta, Herrn von Brescia und Bergamo, und, wie wir schon gehört haben, mit Venedig. Auch Genua war seit 1413 zu den Feinden des deutschen Königs übergegangen. Florenz war die älteste und treueste Anhängerin Papst Johanns. Im Kirchenstaat, soweit er nicht durch die neapolitanischen Truppen oder durch kleine Dynasten besetzt war, herrschten dessen Lega ten. Am Königshof von Neapel war die Feindschaft gegen Sigmund zur Tradition geworden

11
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1980/01_06_1980/Schlern_1980_06_01_51_object_6026764.png
Page 51 of 53
Date: 01.06.1980
Physical description: 53
UTERATU R RUNDSCHAU Ress, Anton: Giovanni Maria Morlaiter (= Deutsches Studienzentram in Venedig — Studien II), München—Berlin 1979. Vor mehr als 30 Jahren promovierte An ton Ress über den venezianischen Bild hauer Giovanni Maria Morlaiter. Saskia Durian-Ress legt nun die Dissertation ihres 1972 tödlich verunglückten Vaters in Buchform vor, wobei sie einerseits an In halt und Aufbau möglichst wenig geändert, andererseits inzwischen veröffentlichte neue Forschungsergebnisse eingearbeitet

hat. Gleich zu Beginn zeigt die Biographie des Künstlers dessen Herkunft aus Südti rol auf. Wenn er auch selbst nicht in Nie derdorf geboren ist, stammen doch seine Vorfahren nachgewiesenermaßen aus dem Pustertal. Da der Vater Gregor von Nieder dorf nach Venedig gezogen ist und sich dort als Glasperlenbläser niedergelassen hat, nimmt der Autor an, daß Giovanni Maria aller Wahrscheinlichkeit nach in Ve nedig geboren wurde. Wie Luis Kämmerer im Schiern 54. Jg. (1980), S. 111 berichtet, hat Elisabetta

Martinelli-Pedrocco im vorigen Jahr die entsprechende Eintra gung in den Pfarrmatriken von S. Luca in Venedig gefunden und publiziert. Die Rich tigkeit der von Ress vertretenen Ansicht ist somit erwiesen. Der 1699 geborene Künstler scheint be reits mit 25 Jahren als Bildhauer unter den ersten Mitgliedern der neu gegründe ten Akademie in Venedig auf. Die gesicher ten und datierten Werke setzen 1730—32 mit den beiden Reliefs in der Cappella del Rosario bei SS. Giovanni e Paolo ein. Die wenig später

entstandenen Figuren des hl. Benedikt und der hl. Scholastika, die sich heute in Fratta Polesine befinden, haben als seine ersten Freiplastiken eine beson dere Bedeutung, während der hl. Antonius in der dem Heiligen geweihten Patri archatskirche von Udine erstmals einen Auftrag außerhalb von Venedig darstellt. Das Hauptwerk Morlaiters schließlich, an dem er nicht weniger als 17 Jahre gearbei tet hat, ist die gesamte bildhauerische In nenausstattung von S. Maria dei Gesuati in Venedig. Die von 1738—1755

12
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1984/01_10_1984/Schlern_1984_10_01_63_object_5978806.png
Page 63 of 65
Date: 01.10.1984
Physical description: 65
gebracht hat, wie zum Beispiel „Gedank- ken über die Witterung“, „Über Polhöhe und Clima p.“, „Über Pflanzen, Früchte pp“ und anderes. Goethes italienische Reise geht weiter, am 14. 9. ist er in Verona, am 18. in Vicenza, am 26. in Padua, am 28. 9. in Venedig, und am 19. 10. ist sein erstes Ziel, Rom, erreicht. Hier bleibt er bis Februar 1787. In diesem Monat reist er nach Neapel, bleibt dort bis Ende März, fährt nach Sizilien bis Mai, ist im Juni 1787 wieder in Rom, wo er bis April 1788 verweilt

und Übernachtungen gesammelt, so daß nicht nur die berührten Orte, sondern auch alle besuchten Gasthöfe genau bekannt sind, wie z. B. die Einkehr im Gasthof „Goldene Sonne“ am 12. Juni 1788 in Nördlingen. Tirol wurde auf dieser Heimreise nicht berührt. Goethe hat 1790 eine zweite Reise nach Italien unternommen. Der Herzog Karl August von Weimar, in dessen Diensten der Dichter als Beamter stand, schickte seinen Minister Goethe nach Venedig mit dem Auftrag, die Mutter des Herzogs auf ihrer Rückreise aus Italien

dort abzuholen und heimzubegleiten. Goethe soll über diesen Auftrag sehr erfreut gewesen sein, zumal es eine „Dienstreise“ auf des Herzogs Kosten war. Über diese Reise hat er nichts geschrieben, weshalb die Biographen mühsam versucht haben, sie zu rekonstruieren. Nur die „Venetiani- schen Elegien“ sind während der Tage des Wartens auf die Herzogin-Mutter in Venedig entstanden. Die Reise nach Venedig begann Goethe am 13.3.1790 in Jena, am 15.3. passiert er Nürnberg, ist am 16. 3. in Augsburg, fährt

über Lermoos und den Fernpaß durch Nassereith und steigt am 20. 3. 1790 im Gasthaus „Goldene Sonne“ (heute „Hotel Maria Theresia“) in Innsbruck ab. Dieser Aufenthalt wird von den Innsbrucker Chronisten und Zeitungen übergangen. Am 22. März fährt Goethe weiter um 8 Uhr, hält auf dem Brenner Mittagsrast und reist über Sterzing, Bozen, Verona nach Venedig, wo er am 31. 3. 1790 ankommt. Bis zum 20. Mai 1790 muß er in Venedig auf die Ankunft der Herzogin-Mutter warten. Am 22. Mai wird die Heimreise angetreten

13
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1932/01_12_1932/Schlern_1932_12_01_44_object_5986355.png
Page 44 of 85
Date: 01.12.1932
Physical description: 85
aus dem sinnfälligen, kunstmächtigen und kirchlich einheitlich ge bliebenen Süden mit der erneuten religiösen und kulturellen Lebensart und der höfischen Pracht einzudringen und sich unversehens festzusetzen) aber auch er mußte sich auf Bozner Sprache und Art einstellen, um sich behaupten zu können. Und ein solcher scheint Karl Girardi gewesen zu sein "»). Girardi hatte sich zuletzt in Venedig auf gehalten. Dort dürfte er sich als Buchdrucker ausgedildet und im Jahre 1658 das landesfürst- liche Privileg

dieser Arbeit erschienen ist. 114) Das kgl. StaatsarchivinVenedig vermochte mir über die Herkunft, den Aufenthalt und die Tätigkeit Karl Girardis in Venedig keine Auskünfte zu ermitteln. Der Präsident Dr. Gius. P a v a n e l I o der R. Deputatione di Storia Patria per le Venezie verwies mich auf die An gaben Toderinis in seinem Werke über Cittadi- nanze Veneziane, wonach zwei Familien Girardi sich in Venedig niedergelassen haben, die eine im 13. Jahrhundert aus Ravenna, die andere aus Bergamo; jedoch

und eines etwaigen kaiserlichen Privi legs für Girardi weder im Haus-, Hof- u. Staats archiv noch im Staatsarchiv für Inneres und Justiz in Wien feststellen. bei einer persönlichen Feilbietung vonVenetianer Drucken in Bolzano oder in Innsbruck Lust und Aussicht gewonnen haben, sich in der Messestadt festzusetzen. Venedig stand ja damals wegen seiner musikalischen Drucke im besten Ruse. So wohl der Innsbrucker, Brixner und Trientner t of als auch die Reuftifter Abtei, die Meraner tadtpfarre und selbst Private

wie der Eand- egger Schloßherr kauften Musikalien aus Venedig und Augsburg oder von deren Verlagsagenten auf den Märkten zu Bolzano um ansehnliche Be träge. Der Musikalienhandel, der sich hier ad- spielte, ist ein beachtenswertes Seitenstück zu unserem Buchgewerbe, das noch des Darstellers harrt"»). Er wird uns vielleicht erklären können, weshalb Girardi sich nicht auf diesen Zweig ver legt und Bolzano hierin zu einem würdigen Mittler zwischen Deutschland und Italien ge macht hat. Der Buchdrucker

Quarinonis in Innsbruck, Michael Wagner (t 1669), betrieb zugleich eine eigene Officina musica, aus der schon mehr als 60 Werke verschiedener heimatlicher Tondichter und sonstige Notendrücke in Klöstern und Kirchen unseres Landes nachgewiesen werden konnten. Weitere Tonwerke aus Tirol erschienen in Augs burg, München, Leipzig, Venedig und anderen berühmten Verlagsorten. Die heimische Musik pflege nahm im 17. und 18. Jahrhundert einen Aufschwung und Umfang an von denen bisher nur eine allzu bescheidene

14
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2012/01_03_2012/Schlern_2012_03_01_74_object_6038088.png
Page 74 of 136
Date: 01.03.2012
Physical description: 136
. 8). 19 Tirler-v. Lutz, Henrici, S. 85. 20 Vgl. M. Gemin/F. Pedrocco, Giambattista Tiepolo, I dipinti, Opera Completa, Venedig 1993, S. 70- 74, 281. 21 Andreas Alois di Pauli berichtet, dass Henrici in Venedig, „wo er sich längere Zeit aufhielt, die Meisterwerke der Maler der venezianischen Schule in den Kirchen, Palästen und Galerien fleißig besah und studierte". Di Pauli, Nekrolog, zitiert nach: Tirler-v. Lutz, Henrici, S. 102. - Ein Reproduktionsstich nach Tiepolos „Unterweisung Marias" erschien

im Kupferstichverlag des seit 1739 in Venedig tätigen Joseph Wagner (1706-1786). Als terminus post quem für die Entstehung des Stiches ist das Jahr 1750 anzusehen, in dem Wagner vom venezianischen Senat das Privileg erhielt, auf das er mit dem Signatur-Zusatz „C.P.E.S." hinwies. Zu Joseph Wagner vgl. etwa G. Marini, La „beila maniera" di Joseph Wagner e l'incisione di traduzione veneziana del Settecento, in: G. Mariani (Hg.), Le techniche calcografiche d'incisione diretta: bulino, puntasecca, maniera nera

, Giandomenico Tiepolo nella chiesa di San Polo, Venedig 2004 (mit Abb.). Zur radierten Via Crucis vgl. A. Rizzi, L'opera grafica dei Tiepolo, Le acqueforti, Venedig 1971, S. 106-137 (mit Abb.). 24 Bereits Tirler-von Lutz hat erkannt, dass Henricis „Entkleidung Jesu" aus der Kreuzwegserie von St. Vigil in Enneberg auf das entsprechende Gemälde Giandomenico Tiepolos in San Polo zurückgeht, das sie allerdings für eine Arbeit von dessen Vater Giambattista hielt. Die Standortangabe „Frari-Kirche" ist insofern

15
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1983/01_05_1983/Schlern_1983_05_01_14_object_6028169.png
Page 14 of 57
Date: 01.05.1983
Physical description: 57
. H.: Handelsverbindungen zwischen Mitteleuropa und Istanbul über Venedig in der 1. Hälfte des 16. Jhs. In: Studi Veneziani IX, Venedig 1967, S. 193—199. ) 171. Krasnobaev, Boris I./Robel, Gerd/Zeman. Herbert (Hrsg.): Reisen und Reisebe schreibungen im 18. und 19. Jh. als Quellen der Kulturbeziehungsforschung, Berlin 1980. (= Studien zur Gesch. der Kulturbeziehungen in Mittel- u. Osteu ropa, Bd. 6.) 172. Lepszy, Hans-Joachim: Die Reiseberichte des Mittelalters und der Reforma tionszeit, Diss. Hamburg 1953. 173

- “) Die Deutschen waren etwa ab dem 13. Jh. eine bedeutende Gemeinde in Venedig. Außerdem lebten Deutsche an der Han delsarterie nach Norden (eine stattliche Zahl in Verona). Die Handelsbeziehun gen Norden- -Süden expandierten rasch. In Venedig wurde der Fondaco dei Tede- schi an die Deutschen abgetreten (13. Jh.). eine Sprachschule ist belegt (vgl. das älteste ital.-deutsche Sprachbuch, der Liber de volgaro des Zorzi de Nurrn- bergo. ed. u. komm. v. Rausch 182. Au ßerdem Hulsius 166.) “") Vgl. 162

. ■-) Mit einer Auswahl von Reiseberichten zu Brenner. Reschen. Arlberg und Fernpaß ab Faber. Vgl. 158. 7:l ) Vgl. Anm. 68. 7 b Enthält für das Jahr 1800 das Poststatio nenverzeichnis für die Strecken von Innsbruck nach: München (über 2 Rou ten. Seefeld oder Kufstein): Salzburg; Verona; Klagenfurt; Venedig (über die Valsugana): Augsburg (über Füssen); Bregenz (über „Reutti“ und den „Adler- berg“). Vgl. 202.. auch Braun 150.. S. 42 ff. 7 ) Vgl. 156.. 190.. außerdem Anm. 68.

16
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1969/01_02_1969/Schlern_1969_02_01_89_object_5977591.png
Page 89 of 120
Date: 01.02.1969
Physical description: 120
zwischen Österreich und Venedig. Erstmals tauchte im Frühjahr 1487 (im glei chen Jahr brach der Krieg zwischen Venedig und Erzherzog Sigismund von Tirol aus, der im gleichen Jahr mit dem status quo nach der schweren vene zianischen Niederlage bei Calliano am 10. August 1487 endete) ging erstmals das Gerücht in den Gegenden am Isonzo um, Graf Leonhard sei gestorben. Die politische Lage ähnelte jener zur Zeit Rudolfs IV. und König Maximilian setzte alles daran, das Görzer Erbe zu sichern

. Er bemühte sich bei Graf Leonhard um eine schriftliche Erneuerung der alten Erbverträge von 1394 und 1437, doch zeigte sich Graf Leonhard dazu nicht bereit, wenn er auch mehrmals mündliche Zusicherungen gab. Maximilian verpfändete die Grafschaft Ortenburg 1494 an den Görzer und am 27. Februar 1497 kam es in Innsbruck zu einem lange be sprochenen Tauschvertrag zwischen König Maximilian und Graf Leonhard und einer mündlichen Bekräftigung des Erbversprechens. Venedig protestierte dagegen, weil Habsburg

von Graben zu sich hatte kommen und in seine Hand schwören lassen, daß er keinem anderen als König Maximilian, mit dem er einen Erbvertrag abge schlossen habe, Görz ausliefern dürfe. Sofort beim Eintreffen der Todesnachricht hatte König Maximilian die Grafen von Nassau, Zollern und Fürstenberg mit 300 Reitern abgesandt, um an seiner statt in den Herrschaften der Görzer Grafen die Huldigung zu emp fangen, ehe noch die Todesnachricht in Venedig war. Dem venezianischen Unterhändler Rigo aber erklärte Virgil

von Graben in Lienz, er könne mit Venedig nicht mehr verhandeln. Am 20. April 1500 besetzte der Hauptmann von Laibach Stadt und Schloß von Görz und nahm die gesamte Grafschaft für Maximilian in Besitz und am 23. April 1500 erfolgte die feierliche Huldigung. Widerspruchslos leisteten die Landstände, getrennt, dem König und neuen Landesfürsten die Erbhuldigung. Wie unter Albert II. dem Weisen und unter Rudof IV. hatte unter Maximilian nicht ein Wirksamwerden alter Verträge, sondern der schnelle Zugriff

18
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2001/01_01_2001/Schlern_2001_01_01_10_object_6028575.png
Page 10 of 69
Date: 01.01.2001
Physical description: 69
war ein unversöhnlicher Feind Venedigs, das 1408 die ungarische Hafenstadt Zara besetzt hatte. Mit ungarischen und deutschen Kräften unternahm Sigismund 1412 den Feldzug gegen Venedig. Sein Schwager Heinrich war bereits vorher beauftragt worden, den Patriarchen Ludwig von Teck in Aquileja in sein Amt einzuführen. Der Feldzug Sigismunds gegen Vene dig war die letzte große Chance der Görzer, im Adriaraum den Einfluß der Mar kus-Republik zurückzudrängen. Aber der Feldzug scheiterte, weil Sigismund ei nen

Zweifrontenkrieg mit Venedig und Polen vermeiden wollte. Der König ernannte Heinrich zwar zum Reichshauptmann von Belluno, aber es gelang den Görzern nicht, sich hier durchzusetzen. Es war daher nur eine wenig Macht und Ansehen vermittelnde Entschädigung, als der König am 2. Juli 1415 in Konstanz die Görzer feierlich mit den Reichslehen belehnte. Damit wurde nur formal aner kannt, was ohnehin de facto längst akzeptiert worden war. 1420 eroberten die Venezianer das gesamte Patriarchat Aquileja. Sigismund konnte

den Verlust an Reichsgebiet nie mehr rückgängig machen. Es war daher nur konsequent, daß Graf Heinrich IV. 1424 in Venedig, vor dem Dogen Francesco Foscari kniend, mit den Lehen des Patriarchats Aquileja belehnt wurde, die nun an Venedig überge gangen waren. Obwohl die Görzer sich auch weiterhin als Reichsfürsten betrach teten, wurden sie von Venedig - zumindest für die friulanischen Gebiete - als Un tertanen angesehen. Seit der Zeit König Sigismunds (1410-1437) tauchen die Grafen von Görz

19
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1976/01_09_1976/Schlern_1976_09_01_64_object_6001065.png
Page 64 of 76
Date: 01.09.1976
Physical description: 76
es mit Wagen nach Cortina 21 ). Venedig protestierte in Innsbruck und das Regiment schickte als „Kommis sär“ Jeronimus Ceschi nach Giau. Dieser kam aber zur Überzeugung, daß das Bergwerk außerhalb der tirolischen Grenze lag und empfahl deswegen, das Erz zurückzuerstatten 22 23 ). Um 1700 herum entdeckte ein Adami aus Pieve di Cadore ein neues Blei vorkommen in Giau, aber von ihm weiß man dann nichts mehr. Dann ver suchten der Hauptmann von Buchenstein, Mayrhofer, und seit 1724 Georg Spreng, Richter

von Petersberg, in die alten Stollen weiter einzudringen 2S ). Venedig schickte 1727 abermals einen Sachverständigen nach Giau. Antonio Sampieri, „vicario minerale“, meldete, daß das Bergwerk sicher innerhalb der venetianischen Grenze lag. Zehn Knappen, die kein Italienisch verstanden, wa ren gerade dabei, das Erz in kleineren Fässern auf sechs Wagen aufzuladen, die nach Toblach fuhren. Sie hatten den Stollen 35 Schritt tief im Berg ausgehauen und man schätzte, daß die Tiroler bis dahin Erz im Werte

, Johann Otto Constantin Störzinger von Sigmundtsrind (?), der Bergrichter zu Lienz, Zäch, der Aktuar Prackh, der Hauptmann von Beutelstein, Ludwig Anton von Winkelhofer, hörten sich die langen Argumentationen der Ampez- 20 ) Archiv der Gemeinde Ampezzo. De- libera 26. 5. 1694. 21 ) I.L.A. Grenzacten, 45/11. Bericht der Raimondi im Staatsarchiv von Ve nedig, Provv. ai Confini, Busta 195. 22 ) I.L.A. Grenzacten 45/11, 1695. 23 ) I.L.A. Grenzacten 45/11, unter 1731. 24 ) Venedig, Staatsarchiv, Provv

. ai con fini, Busta 201. 25 ) Venedig, Staatsarchiv, Senato Secre- ta, Corti, F. 225. 20 ) Venedig, Staatsarchiv, Provv. ai con fini, Busta 201. 27 ) I.L.A. Grenzacten, 45/11, 1731.

20
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1976/01_09_1976/Schlern_1976_09_01_63_object_6001064.png
Page 63 of 76
Date: 01.09.1976
Physical description: 76
aingangnen Stollen allda widerumben erhöben lassen, etliche Knap pen angestelt.. . also notwendige Assistenz geben . . 15 16 ). Die Cadoriner meldeten es nach Venedig und ihre Regierung schickte 1646 Carlo Pase nach Giau zu einer Ortsbesichtigung. Der Beauftragte schrieb unter anderem: Das Bergwerk hat drei Stollen: einer ist auf der Höhe der Alm Pozogo, zwei sind tiefer gelegen. Auch zwei Holzhütten sind dort: die eine für die Knappen, die andere für das geförderte Erz, das sie in großer Menge gewin nen

; daraus habe ich das beigelegte Muster genommen. Man sagte mir, daß das Erz fast reines Blei, das Weißliche darin Antimon ist; daß man aus 100 Pfund des Materials 50 bis 60 Pfund Blei gewinnt (!), und daß man darin auch Silber findet. Das Erz wird klein zerstoßen, dann gewaschen, in Fässern auf Saum tieren anderswohin geführt. Wichtig: das Bergwerk ist auf Privatbesitz von Ampezzanern, aber im Staat der Republik Venedig le ). Merkwürdig ist es, daß man keine Ampezzaner zu dieser Arbeit anstellte

sind schön, aber leider schon auf venetianischem Grund. Die Knappen wurden deswegen 1662 heimgeschickt 18 * ). Die Stollen wurden sofort von einem Bonaventura Rotani besetzt, aber die Gemeinde Ampezzo protestierte beim Künigl 18 ). Nach dreißig Jahren erhielten Antonio Sampiero und dann die Brüder Raimondi aus Zoldo die Belehnung des Bergwerks von Venedig. Sie bauten die ,4 ) Beide Berichte im I.L.A., Pestarchiv, XIV, 464. **) I.L.A, Grenzacten, 45/11 (Innsbruck, 28. 9. 1645). 16 ) Venedig, Staatsarchiv

, Provv. ai Con- fini, Busta 195. Siehe auch: Ettore de Toni: La questione di Giau ai confini d’Ampezzo. In: Archivio per l’Alto Adige, 1910, S. 35 ff. De Toni kennt aber nur die Dokumente vom Staatsarchiv in Venedig, ab 1586. 17 ) I.L.A. Grenzacten, 45/11. 18 ) Wolfekron: Erzbergbau 1595—1617. In: Zeitschrift des Ferdinandeums, 1898, S. 324. '") Archiv der Gemeinde Ampezzo. De- libere 1662.

21