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Schlern
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Page 76 of 90
Date: 01.02.1973
Physical description: 90
Kriegsherren in Maia schon tief in den rätischen Weinkrug hineingeschaut haben! Man kann sich nicht genug darüber wundern, daß — soviel dem Verfasser bekannt ist — keinem einzigen Forscher die Sinnwidrigkeit dieser Lösung aufgefallen ist. Was ist nun mit der Maia-Frage? Daß unsere Theorie über den Verlauf der Claudia Augusta im Meraner Raum die allgemein geltende und mit der sogenannten Maia-Frage eng ver bundene Anschauung auf den Kopf stellt, ist klar. Es wird daher angebracht

sein, auch diese Frage hier kurz anzuschneiden. Die römische Ortschaft Maia 28 ) wird durchwegs als eine wichtige Siedlung, ja oft als eine Stadt, jedenfalls als eine bedeutende Straßenstation dargestellt. Worauf ruht aber eigentlich diese Vorstellung? Hier die tatsächlichen Anhalts punkte: 1. Aus der Römerzeit wird uns der Name von Maia ein einziges Mal über liefert, und zwar auf der ara Dianae (siehe oben); aber auch hier geschieht die Erwähnung nur ganz nebenbei, von der Lage und der Bedeutung dieser Siedlung

wird überhaupt nichts gesagt. Wir erfahren daraus lediglich, daß es irgendwo eine „statio Maiensis quadragesimae Galliarum“, also eine Zoll stelle gab, die sich nach einer Ortschaft Maia benannte und an welcher der gallische Warenzoll 29 ) eingehoben wurde. 2. In der „Vita sancti Corbiniani“ des Bischofs Arbeo von Freising ist vielfach vom „castrum Maiense“ die Rede, welches gelegentlich auch als „urbs“ bezeichnet wird. Dies trug wesentlich zur Vorstellung von Maia als einer wichtigen Stadt

praktisch unmöglich, denn die Stelle erscheint für einen Brückenbau ab solut verbieterisch. 28 ) Ob der Name dieser Siedlung wirk lich Maia oder aber Maiae, Maies, Maius usw. lautete, ist nicht bekannt, da uns die Inschrift am Dianaaltar nur die adjektivierte Form „Maien sis“ überliefert hat, welche gleich gut auf eine ganze Reihe von mög lichen Nominativformen zurückge führt werden kann. Vgl. hierüber Heuberger, a. a. O., S. 66—68. Wir gebrauchen hier der Einfachheit hal ber nur die Form Maia

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Schlern
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Page 64 of 136
Date: 01.07.2014
Physical description: 136
. von Franz Hüter, Innsbruck 1937, Nr. 27, 28 Meies et Chorzes ... Meiges et Chorces ... 104 Günther Kaufmann, Das castrum Maiensis auf Zenoberg bei Meran, in: Tiroler Heimat 75 (2011), 5-90. 105 Dazu Cristian Kollmann: Für mich besteht kein Zweifel, dass der Name vorrömisch ist. Anzusetzen ist entweder *Maia oder *Magia, denn beides konnte im Alpenromanischen Maia ergeben. Und die ses Maia konnte auch mit g geschrieben werden, da g vor halbvokalischem i als j gelesen werden konnte. Nun glaube

ich im Gegensatz zu Heuberger, dass lat. Maia durchaus zu ahd. Maies werden konnte. Überhaupt halte ich das -s in vielen Ortsnamen für einen erst deutschen Zusatz. Formal han delt es sich um das Genitiv-s, und dieses ist womöglich ein Indiz für den hochmittelalterlichen Sied lungsausbau durch die Baiern, denn speziell in Siedlungsnamen könnte es „zum Gebiet X gehörig" bedeutet haben. Dass das -s keine vorrömische Angelegenheit ist, wird übrigens meist durch das Alpenromanische erwiesen

, wo das -s ja auch nicht da ist (vgl. bündnerrom. Fuond, Damal, Guorn, Lad, Dür, Schlonder; nonsberg. Tesem; fass. Dier usw.). - Isidor Hopfner, Maia, in: Der Schiern 11 (1930), 250 rätisch Magia, Ortsname zu magos ,Feld'. Heuberger, Das Burggrafenamt (wie Anm. 36), 66 ff. vorrömisch *Maies. Finsterwalder, Ortsnamenkunde 1 (wie Anm. 100), Karte G 5 (vorrömisch). Gertrud Sandberger, Bistum Chur in Südtirol. Untersuchungen zur Ostausdehnung ursprünglicher Hochstiftsrechte im Vinschgau, in: Zeitschrift für bayerische

Landesgeschichte 40 (1977), 705-828, bes. 711 f. keltisch Magos. Gottfried Hohenauer, Zur Ableitung des Namens „Maia, Mais", in: Der Schiern 49 (1975), 199 deutsch Mais ,Abholzung'. Kühebacher, Ortsnamen 1 (wie Anm. 98), 235 f. lat. majus ,Mai', maja .römische Frühlingsgöttin'. Johannes Kramer, Die antiken Ortsnamen Südti rols, ihre Vorgeschichte und ihr Nachleben, in: Der Schiern 73 (1999), 395-403, bes. 400 Maia ,röm. Bergnymphe'. Kaufmann, Römische Grenzen (wie Anm. 84), 15 ff. 106 Das Etschtal wurde

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Page 56 of 67
Date: 01.06.1930
Physical description: 67
- Utiftdluttgcti Maia. Zu Unrecht mit der altitalischen Maigöttin Maja in Beziehung gebracht, ist vielmehr das rätische auf der Tabula Peutingeriana über lieferte Magia, heute Maienfeld in Liechtenstein, worin „Feld" Ueberfetzung des ersten Teiles ist. Denn Magia ist der mit der überaus häufigen Endung —ia gebildete Ortsname zu magos „Feld". Noch näher als Maienfeld liegt uns Magevelle v .I. 1288, heute M a g f e l d an der selben Passer wie unser Maia. Dies Wort hatte sicher früher ein g in seiner Mitte

. Schneller hat die Formen in seiner Ortsnamenkunde I 78 zum Teil gebucht. Nicht gebucht aber hat er, dast Aribo, der vielleicht von Maia gebürtig war, in seiner Lebensgeschichte des hl. Korbinian (8. Jahrh.) nur Formen mit g hat: castrum Magense, urbs Magensts und endlich in der schönsten Form ad Magia(s). Damit ist bis zur Handgreiflichkeit erwiesen, dast das Liechten steinische Maqia und unser Wort sprachlich dasselbe ist. Wird der Verschlust bei der Aus sprache des zwischen zwei Selbstlauten liegenden

g gelockert, hört das g auf, Verschlußlaut zu sein, wird zum Reibelaut j und verschwindet vor i. Und so erscheint denn auf einer im Ziel tal über Parcines aufgefundenen Inschrift aus dem Anfang des 3. Jahrhunderts eine stat(io) Maienssis). Vgl. Corpus Jnskript. Latin. V., 5090. Noch älter mag die in Monte Ritano aufgefundene Inschrift sein, die vielleicht auf Maia Bezug hat. Sie heißt: Lasecke (und dar unter) Maieche (Menghin Prähist. Zeitschrift 1914). Die vollen Formen mögen geheißen haben: Lasiki

-Maiiki. Die 4 e scheinen unbetonte i zu sein. Nach dieser Voraussestung würde das heißen: „Männer aus Laas im Gebiete von Maia". Maia gehörte früher zum Vinschgau und war sicher der bedeutendste Ort dieses Ge bietes. Darnach hätten also kundige Steinmetze aus Laas diesen Porphyrstein, den sie in nächster Nähe haben konnten, gemeißelt, mit einer In schrift versehen, die den Namen ihrer engen und weiteren Heimat verewigen sollte, und so an seinem Ort aufgestellt. Bezüglich der volksnamen bildenden

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Page 77 of 90
Date: 01.02.1973
Physical description: 90
bewiesen worden; es sei hier folglich nur auf die ausführliche Abhandlung Heubergers hingewiesen 80 ). 3. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts wurden in Unter- und Obermais bedeutende Funde gemacht, welche den Bestand einer römerzeitlichen Sied lung bezeugen 81 ). Diese scheint allerdings vielmehr eine Streusiedlung land wirtschaftlichen Charakters als eine geschlossene Ortschaft gewesen zu sein; nichts deutet jedenfalls auf eine Straßenstation hin. Die enge Namensähnlich keit (Maia, Maies

= Mais) — und eigentlich nur diese — hat die feste Meinung herbeigeführt, die römische Siedlung in Mais sei identisch mit dem Maia der ara Dianae, was zwar möglich und auch wahrscheinlich ist, aber keineswegs mit Sicherheit behauptet werden kann. Ganz aus der Luft gegriffen ist auf jeden Fall die Vorstellung, Maia sei eine wichtige Ortschaft mit einer stärkeren Garnison, mit Magazinen usw. gewesen. Dieser Auffassung lag die irrige Meinung zugrunde, die in der „Notitia dignitatum“ 32 ) erwähnte

Ortschaft Teriolis sei auf Dorf Tirol zu suchen; diese Meinung ist inzwischen gefallen, jene Vorstellung spukt aber trotzdem immer noch herum. Sie führte seinerzeit sogar zu einem heftigen Gelehrtenstreit ob die „Stadt“ Maia links oder rechts der Passer gelegen habe! Setzt man der Einbildungskraft die gebührenden Schranken und hält man sich an nüchterne Gegebenheiten, so wird man aus den oben genannten Anhaltspunkten lediglich die karge Folgerung ziehen dürfen, daß Maia wohl eine römerzeitliche Siedlung

im Burggrafenamt war, daß sie vermutlich auf dem Boden des heutigen Mais stand und daß mit ihr eine Zollstelle an der Claudia Augusta zusammenhing; daß sich aber diese Stelle in der Ortschaft selbst befunden habe, und daß die Siedlung auch eine Straßenstation gewesen sei, ist unseres Erachtens ein ganz willkürlicher Rückschluß. Die Annahme, Maia habe notwendigerweise an der Hauptstraße gelegen, entbehrt jeder sachlichen Grundlage; die danach benannte Zollstelle konnte sich ohne weiteres

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Page 8 of 66
Date: 01.07.1999
Physical description: 66
; die Handschriften bieten die Formen Littimo und Littama. An der Lage des Ortes gibt es kaum ei nen Zweifel: Es handelt sich um Innichen (RE XIII 1, 786). Eine sprachliche Berührung mit Indica, der Urform von Innichen (die Belege setzen 769 ein), be steht nicht. Maia ist als Ortsname zu erschließen aus der adjektivischen Bezeichnung sta- tio Maiensis, die auf dem berühmten Weihestein von Partschins (CIL V 5090 = Dessau ILS I 1561) auftaucht: Im Jahre 217 oder 246 n. Chr. weihte der kaiserli che Freigelassene

Aetetus, der p(rae)p(ositus) stat(ionis) Maiens(is) XXXX Gall(iarum) , also Vorsteher der statio Maiensis für die „zweieinhalbprozentige Steuer des Warenwertes von Einfuhr aus Gallien“ (RE Suppl. VI 1362), war, dem göttlichen Kaiserhaus und der heiligen Diana einen Altar. Die Lesung Maiens(is) ist trotz der gegenteiligen Ansicht von Maria Außerhofer * 1 ") und besonders von Paul Mayr 17 ) eindeutig, und daß der Ortsname wirklich Maia und nicht Maiae oder gar Maies hieß, wird durch die Parallele

des Namens Maia für ein römisches Kastell im nordwestlichen England (RE XIV 1, 533) nahegelegt. Es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine Benennung nach der „Bergnymphe“ (RE XIV 1, 528) Maia, der Mutter des Hermes; solche Reminiszenzen an den Götter kult waren bei stationes des römischen Militärs nicht selten, und eine Bergnym phe als Namenspatronin ist ja angesichts der Landschaft Südtirols alles andere als abwegig. 1 ’ 1 ) Der moderne Name Mais setzt - gelegentlich geäußerten Zweifeln

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