Öffentlichkeit aufhorchen lassen. Wenn ein Hotel aus dem einen oder anderen Grund seinen Besitzer wechselt, so ist das an und für sich nicht der Erwähnung wert. Wenn aber systematisch in einer Stadt ein Käufer — das Innenmini sterium — seine Hände auf ver schiedene Hotels und Pensionen zu legen beabsichtigt, so kann das nur als ein genau vorbedachter und be reits beschlossener Plan verstanden werden. Richtig aufhorchen aber läßt der Umstand, daß die gekauften oder noch zu kaufenden Objekte systematisch
(Nationales Fürsorgeinstitut für Handelsangestellte) und eine halbstaatliche Körperschaft einge griffen. Drei Käufe sind inzwischen perfekt geworden: Das Hotel Maia (50 Betten), gelegen in der Rom straße, wurde von besagter Körper schaft erworben, das Hotel Excelsior von ENALC und der Stifterhof vom Innenministerium. Der Kauf des Hotels Maia — im Zuge der anscheinend großangeleg ten Aktion zum Ankauf von Meraner Hotelbetrieben ist diese Eigentums übertragung als erste vorgenommen worden — wurde
durch die halb staatliche Körperschaft „Ammini- strazione dell'Assistenza Internatio nale e Italiana" getätigt, die in Ver bindung mit den Vereinten Nationen arbeitet und wohl in erster Linie .von den USA finanziert wird. Präsident dieser Organisation ist der bekannte Senator Lodovico Montini aus Bres cia. Nach den Intentionen der Käufer organisation werden im Hotel Maia künftig Lehrpersonen und Helferin nen ausgebildet, die während der Sommermonate in Meeres- und Berg kolonien Kinder betreuen
umgebaut worden sein wird — Pensionisten der Carabinieriwaffe einnehmen, um die Bevölkerung Merans etwas zu „ergänzen". Liegt die Pension „Danica" ziem lich einsam und abseits, so befindet sich das Hotel „Bavaria" (ebenfalls in- Obermais) inmitten anderer Ho tels. Man hat erfahren, daß das In nenministerium auch diesen impo santen und nach außen recht schmuk- ken Bau in Betracht zieht. 49 Zim mer mit 75 Betten, ein schöner Park, alles zusammen rund 4000 Quadrat meter groß, ist das „Bavaria" von sieben
anderen größeren Hotels um geben (Minerva, Regina, Palma, Ni- do u. a.). Es wurde noch vor dem er sten Weltkrieg erbaut, war damals eines der elegantesten Hotels von Meran und beherbergte seinerzeit nicht wenige Fiisten und Prinzen des österreichischen Kaiserreiches. Wie man hörte, hat das Innenmini sterium für das Hotel — es ist arg verschuldet — rund 240 Mill. Lire angeboten, ein sehr hoher Preis, der jedoch erheblich gesenkt werden dürfte. Jedenfalls hatte dieses Ange bot zur Folge, daß eine Südtiroler