über die kommunistische Arbeit unter der Südtiroler Bevölkerung — ein Spiegelbild aus der Presse. Wenn wir diesen Spiegel sehen, entdecken wir zwei Bilder, die sich nicht miteinander decken: Für die kommuni stische Presse im Ausland, die sich, wie ge sagt, immer mehr mit dem Südtirolproblem befaßt, bedeutet „Alto Adige" und „Bolzano" (in Ostdeutschland und in der übrigen kom munistischen Presse spricht man nie von „Südtirol” und „Bozen” sondern bewußt und sicher auch mit Rücksicht auf die mächtige kommunistische
Partei in Italien nur von „Alto Adige” und Bolzano”) den Präzedenz- und Probefall für den „deutschen nazistischen Revanchismus”. Dies gilt für die sowjetrus sische „Iswestija” ebenso für die Budapester „Nepzabadgag”, für die Moskauer „Pravda” und die Prager „Mlada Front” ebenso wie für Ulbrichts SED - Zentralorgan „Neues Deutschland”: für alle stellt Südtirol, par- don „Alto Adige”, das „Testgebiet der Bon ner Revanchisten” dar. Für diese KP-Zeitungen ist das Problem sehr einfach: Südtirol, nein
„Alto Adige”, ist „ein Musterbeispiel zur Illustration der Ziele, die die herrschenden Kreise Bonns verfolgen: Erst wird Autonomie für Bozen gefordert, dann wird verlangt, die ganze Region Tren- tino-Alto Adige (zunächst) mit Österreich zusammenzuschließen; und schließlich soll Österreich mitsamt der Region von West deutschland wieder annektiert werden". Also Einheitsrezept für Ostgehirne: Kein Südtirol, nur Alto Adige, kein Bozen, nur Bolzano, keine Südtirolfrage, sondern nur Gelüste von Bonner
