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Südtiroler Landeszeitung
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Page 11 of 14
Date: 18.03.1921
Physical description: 14
Theater, Kunst u. Literatur. Einführung ln dl« oieraksige Oper »La Xtaolafa“ von Verdi. Aufführung am Doznsr Stodtthe^.'sr am Samstag, den 18. März. — In dieser Spielzeit ist „La Traolata' nicht die erste Oper Verdis; wir Härten bereit» den „Troubadours — Zwar ragt der Italienische Meister nicht nur in die Zeit Richard Wagners hinein und über sie hinaus, sondern er ist sogar in seinem späteren Schaffen von diesem stark be- einklußt; aber der eigentliche originale Verdi, als eine seinerzeit

den Geschmack beeinfluffende und längere Zeit eine Art Herrschaft auf die Bühne ausübende Individualität, gehört doch in die Zeit vor Wagner, schließt direkt an Donlzetli an und steht lange Zeit neben Meyerbeer. Verdi blieb von dem Cinsluß der französischen Oper bezüglich der Sujets und ihrer Behandlung, welche auch auf Italien Übergriff, nicht verschont. In den dreißiger Jahren fand die Romantik mit den kräftigen, aber schwülstigen und extravaganten Dichtungen Viktor Hugo» auch in Italien ihre Anhänger

. Das Uebertriebene dieser Dichtungen findet auch in den Kompositionen (Verstärkung der Instru mentierung, Anhäufung greller Kontraste) Ihr Widerfpiel. Verdis Opern „Crnani' und „Rigoletto' haben Hugos Dichtungen zum Libretto. Die „Twolata' ist eine Dramatisierung der „Kamelien- dame' von Dumas des Jüngeren. Verdi ist also durch zahlreiche Fäden mit der französischen Over verknüpft, hat ober sein Italiener- tum trotzdem teilweise bewahrt. Leider war da», was ehedem der Italiener Stolz und Zierde war, der schöne

Gesang, stark im Nieder gänge, als Verdis Laufbahn begann; er verstand es aber auch nicht, diesem zu steuern. Hanslick urteilt: „Verdi hält die Stimmen meist in sangbarer Lage und mutet ihnen nichts Uebertricbcnes zu, allein er nötigt sie zum Schreien, teils durch feine dicke» lärmende Instru mentierung, teils durch die materielle Natur seiner herausfordernden Effekte. Eigentliche Koloratur fordert er gar nicht; wo er einzelne reich bewegte Gänge oder brillante Cruvpcttl bringt

an den Geliebten. Mit diesem im Eingangs stehenden Hinweise auf das traurige Ende hat Verdi sich einen effektvollen Ge gensatz zur Stimmung de» ersten Aufzuges geschaffen: Buntes Wogen und luftige» Treiben im eleganten Heim Violettas. Eine frische, lebhaften Pukrschlag annehmende Musik illustriert die Freuden der der Üebewelt sich zusammensetzende Gesellschaft abgibt. Alfred Ger- Tafel, deutet auch auf den mondänen Untergrund hin, den diese au» mont, von seinem Freunde Gaston bei DIoletta

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 4 of 8
Date: 23.03.1921
Physical description: 8
»iisuerkauftein Hause vorgesi'ihrt. Die Karlen mußten schon einen ^Tag vorder gelöst werden. Noch kein Filnuverk hat elncn oerartigen «Lensationeersolg errungen. Prachtvolle Aufnahmen und Ausstattung; g>ostartiges Spiel. Keine erhöhten Preise. Niemand versäume diesen Film. 4551 Theater, Kunst u. Literatur. „Traviata'. Oper in vier 'Akten van Verdi. Erstausführung am Bozner Sladttheater am 2l. März l. I. Spielleitung Felix Krause, Musikleitung Max Thamm. In der Folge 63 der „Landeszeitung' voin

13. und >9. ds. erschien bereits eine Einführung und will ich da her van einer weitläufigen Besprechung absehen. „Trnviata' ist ein echter Verdi jener Schasfensperiode des italienischen Meisters, in der er nach ganz er selbst war und noch nicht durch die neudeutsche Oper auf den Weg grösterer Sclbstvertiesung und besseren 'Anpassens von Text und Musik geleitet worden war. In echt südländlscher Harm losigkeit und Unmittelbarkeit auch in tragischen Steilen führt uns Verdi in Reiche, die uns Deutschen von heute

, den: auch Verdi- fdjc Arien leicht aus der Kehle kommen, litt noch sichtlich unter den Folgen seiner letzten Verkühlung. Die Besucher der Mittwoch.'Ausfüh rung werden ihn wieder auf der Höhe seiner Kunst sehen. Sehr snm- pathisch berührte wieder Herr von B e r c n k a in p als Vater Ger- mont mit seinem weichen Bariton: ein kleiner unmerkltch unrichtiger Einsatz in einem Akte spielte keine Rolle. In kleineren Partien sind zu erwähnen die Damen T h e s s e n und Richter, sowie die Herren R u s s o, Wurf

, in welchem französische, deutsche und italienische Meister vertreten waren, ab, vou dessen Aus führung jedoch die sehr zahlreich Erschienenen nicht beson ders befriedigt waren. Das Konzert, eröffnet mit 20 Mi- nuten Verspätung, begann mit des Kapellmeisters „Marein amcricana', der die Ouvertüre in E-Moll von Aoieloieu folgte, Verdi mit dem Potpouri aus der Oper „La Traviata' erntete großen Beifall und war entschieden die beste Lei stung im ganzen Programm. Das „Minnetto' aus Deet- boveuS Sonate Op. 49 wurde gut

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 6 of 14
Date: 18.03.1921
Physical description: 14
in 3 Akten von F. Dörmann und Jakobson, Musik von Oskar Strauß. Abends 8 Uhr findet die Erstaufführung der Oper „Tra- vita' in 3 Akten von G. Verdi statt. Sonntag, den 20. ds. nach mittags 3 Uhr gelangt der urkomische Familienschwank „Doktor Stieg litz' zur Aufführung. Abends 8 Uhr findet eine Wiederholung der mit stürmischem Beifalls oufgcnommenen tollen Burleske „Ein Böhm In Amerika' statt. Bei der Erstaufführung am Mittwoch gab es wahre Lachstürme. Es versäume daher niemand diese Gelegenheit, sich mal

Gesellschaften, bezüg lich Abhaltung von Gastspielen getroffen werden. Siadilheaker Meran. Heute abends geht, wie mehrfach angekündet, die Oper „Traviata' von Verdi einmalig in Szene. Eine Wiederholung dieser Aufführung Ist vorerst nicht möglich. — Samstag, den 19. ds., zum ersten Male „Hansel und Grctel', Oper von Engelbert Humpcr- dinck. Gastspiel Helene P o l a und Kammersänger R o h a, die Damen Rcwicz und Hofer, vom Stadttheater in Bozen Frl. Kunerth a. D. und Herr Lange. — Sonntag, nachmittags

. Der 1. lyrische Tenor des Teatro San j Carlo In Neapel, Folco Bottaro, und der 1. Bariton des Teatro lyrico ln Mailand, Gino Colombo, werden Arien aus den Opern: ! „Andrea Chenicr' von Giordanl, „Bajazzo' von Leoncavallo, „Afrl- kanerin' von Meyerbeer, „Ernani' von Verdi, „Tosen' von Pucclni, „Barbier von Sevilla' von Rossini, „Carmen' von Bizet und ein Duett aus „Gioconda' von Ponchielli zum Dortrage bringen. Der Vorverkauf für Sitzplätze beginnt heute im Konzertbureau S. Pötzel- berger am Pfarrplatz

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 6 of 8
Date: 04.02.1921
Physical description: 8
gewissermaßen auch dem Leben verpflichtet und der Kunst. Ö. S. 23. „Der Troubadour.' Oper in vier Akten von G. Berdi. Auf führung am Stadttheater Bozen am 29. Jänner 1920 Spiel- leitung F. Krause. Musikalische Leitung Kapellmeister Thamm. Verdi bedeutet für die italienische Oper dasselbe, was Richard Wagner für die deutsche ist: beide waren Revolutionäre, beide stürzten die alten Götzen und bauten neue Tempel der Kunst. Rach der glänzeirden Epoche Rossinis, Donizettis und Bellinis ging die italienische Oper

mit Riesenschritten dem Verfall ent- gegen; die Musik, die schon bei diesen Meistern das Ueber- gewicht zum Schaden des Textes und der' dramatischen Hand- lung hatte, verflachte immer inehr, verweichlichte und versan- dete schließlich in Plattheit, und — da kam Verdi. Das Rens und Umwälzende, was er brachte, war vor allem, daß er. engere Beziehungen zwischen Handlung und Musik herzustellen versuchte. Darin zeigt er sich von Anfang an als ein durchaus modern empfindender Künstler. — Seine Jugendopern haben zivar

noch inehr nacionalpolitische Bedeutting. für uns Deutsche gewinnt erst die zlveite Periode seines e-chaffens, vain „Rigo- letto' (1850) ab an Wert. 1853 folgte dann der „Troubadour.' Run hatte Verdi seinen Stil gesunden, seine eigene Ansdrucks weise, die weit entfernt war von jener süßlichen italienischen Operiimusik seiner Vorgänger. Freilich, gelegentlich vergreist er sich noch in der Wahl der Ausdrucksmittel: es sind Stellen im „Troubadour', die unserem heutigen — deutschen — Ge schmack nicht mehr

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