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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 4
Date: 07.09.1922
Physical description: 4
. K 20.-, übriges Ausland Lire 8 Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgestellt. Nummer 204 Donnerstag, den 7. September 1922 3. Jahrgang Aushebung des Jahr ganges 1903. Rom, 7. September. Das Amtsblatt des Kriegsmlnisteriums ordnet die Aushebung der Rekruten des Jahrganges 1603 in den alten und neuen Provinzen an. Die Assen tierungen werden tn'der Zeit vom 10„ & e p i e m b er d. I. bis 28. Februar 1923 vorgenommen werden. Der Völkerbund. StA und geräuschlos, ohne Anteilnahme der Stadt, in der er tagt

, und noch -weniger der Völker, die er angeblich vertritt, trat dieser Tage der Völkerbund- in Genf zur dritten Bölkerbunds« Versammlung zusammen. Die Fragen!, mit denen er sich befaßt, find zwar sicherlich nicht ohne Be deutung: ' Oesterreich wartet -aus Hilfe und die Weltwirtschaftskrilse erheischt Be- allgeme-ine Müsse. Mer niemand kümmert sich draußen in der Welt, was der WölkevVund zu (Weifen Problemen sagen wird. Der „Areopag der Rationen', einst von Wilson eingeführt in die Welt :al§ Hoffnung der Zukunft

und als Beginn eines neuen Zeit alters, sieht sM, verachtet und unbeachtet, ab seits der großen Wege der WeltpoMk. Man läßt ihm sein Leben, nicht, weil man ihn nicht entbehren könnte, sondern aus einer gewissen Rücksichtnahme auf das Idol, das er einst der Welt mar. Politische lCntscheidUngen hat der -Völkerbund nicht zu fällen und kann sie nicht fällen. Politisch mar er schon tot, als ier ins Leben trat, weil Ele-menceau und Lloyd George ihrem Gogenspieler, den ein verderbliches Ge schick «als den größten

nicht -einmal eine Zustimmung der Wölkerbundsve-rsammlnng. -Umgekehrt brauchen die -Beschlüsse der Dölke-rbundsverisammlung die Zustimmung des Rates, und zwar die eirfitim- -mige. Frankreich hat -also jederzeit fein Veto recht vollständig gesichert. Diese Zn-sammen- setzung ist an sich schon eine Lächerlichkeit, die den Völkerbund -als wirklichen „Völkerbund' töten müßte, wenn er -nicht schon tot wäre. Zu allem -Nebenfluß hat man dem -Völkerbund -aber noch jede Möglichkeit -ans sich selbst -wirk sam zu -werden genommen

. Er ist Deratungs- u-nd Beschlnhorgan, -aber -kein Organ -mit sekbst- stä-ndiger Exekutive. -Die liegt bei den einzelnen Staaten. Der Völkerbund kann beschließen, daß Oesterreich -geholfen werden -solle; selbst Helsen kann er nicht, weil er keine eigenen Finanzen hat, Die dritte Dölkerbu-ndsta-g-ung, dile jetzt ihren Anfang genommen hat, -muß unter diesen Ver- HAtnissen- -ebenso enden- wie >ihve Vorgängerin nen: ohne Resultat und ohne Wirkung. Sie ist nur Staffage, hinter der sich der politische Egois mus

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 6
Date: 09.11.1920
Physical description: 6
zum Stillstand gekommen. Auch die Notstands arbeiten sind unterblieben; dadurch sind die Krankenhäuser ohne Strom. Durch Versaufen der Baugrube der geplanten Unter grundbahn ist die Möglichkeit des Einsturzes von Häusern an besonders gefährdeten Stellen in der Friedrlchstraße gegeben. Die preußische Negierung hat deswegen im Einvernehmen mit den Reichsbehörden die Technische Nothilfe eingesetzt. Diese hat den Auftrag, den nötigen Strom zur Beseitigung der ge schilderten Gefahren herzustellen. Vom Völkerbund

. i Paris, 7. November. Von neutraler Seite wird in Genf * die Zulassung Deutschlands und Österreichs zum Völkerbünde beantragt werden. Der bulgarische Ministerpräsident wird die Zulassung seines Landes zum Völkerbund erbitten. Veröffentlichung von abgeschlossenen Verträgen durch den Völkerbund. London, 6. November. Der Völkerbund' hat die neuen ihm überreichten Verträge veröffentlicht. Der 1. Band enthält ! neun Verträge, an denen 16 Nationen beteiligt sind. Bisher 1 sind 26 Vertreter beim Völkerbund

eingetragen'. Obgleich i Deutschland bisher nicht als Mitglied in den Völkerbund auf- ; g enommen worden ist. hat es den Völkerbund benachrichtigt, ' aß es alle seine Abkommen registrieren lassen wolle. Der ! 2. Band der Verträge wird in Bälde veröffentlicht werden. i Sozialistische Konferenz in der Schweiz. ! Bern, 7. November. (Schweiz. Dep.-Ag.) Der Bundesrat hat entsprechend dem Gesuch der Geschäftsleitung der schweizeri schen sozialdemokratischen Partei grundsätzlich die Einreise- ' bewilligung

ist. Die Sowjetregierung habe dieselbe in der blutigsten Weise unterdrückt. In den Straßen der Stadt sei mit Kanonen geschossen worden. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seite« Die Schweiz und der Völkerbund. «.Zürich, anfangs November 1920. Am 16. Oktober war ein halbes Jahr verstrichen, seit dem die Schweiz durch die Volksabstimmung mit einer, wenn auch nicht großen Mehrheit den Beitritt zum Völkerbund von Versailles beschlossen hat. Mit großartigen Versprechun gen wurde vor der Volksabstimmung versucht, jene Schwei zer

zu stellen. Wie in der Zonenfrage hofft f frankreich auch hier, ohne allzu große Schwierigkeiten einen festen Willen durchzusetzen. So schrieb unlängst der «Petit Parisien': „Hoffen wir, daß die Meinungsver schiedenheiten'(der Schweiz und Frankreichs über die Rhein- fchiffahrt zwischen Basel und Straßburg) sich klären, und daß sich die schweizerische Regierung dem französischen Standpunkte fügen wird.' Durch den Anschluß an den Völkerbund ist die Eidge- nossenschast noch mehr in den Bannkreis der Entente

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 18.01.1921
Physical description: 8
. 1 .'S. ' - gern 9 „CSSfftBta SiMZiszrftamk'. SfRertea, 5m 18. 85nti«r IS». I i i I I i J I I . I !i,! i !! ' <t >! > . i: 1 i. i 1 ! .'r 1 1 ).l|' S 1 1 r H ‘ 'V Mi >\y- ! !| Ji i Ü ( r.{ ? » t'; >! » f '1 Völkerbund und Bund der Völker. stolz ihren Cofjit genannt und bann verdammt hat und die jetzt die Ehre genoß, die VölkerLnnKs'verscunmlung zu beher bergen? Ter Präsident der gastlichen Eidgenossenschaft sagte am 15. November bei der Eröffnung des Weltparlamentes, das freilich

sich schon im Jahre^ 1305 mit dem zukunftsfernen Pläne einer Staaten organisation. Demi Völkerbund gingi die Meinung voraus, daß er eine neue WeltordnunA.vcgründcn, ein Zeitalter der wahren Humanität einleiten werde. Nun Krt er Leben gewonnen, seine Bundesversammlung tagt in voller Oesfentlichkeit und be sitzt dadurch eine Waffe, die, um mit dein klugvn Lord Robert Cetil All reden, stärker ist als die militärische Kraft. Den noch! Ter sich regende und betätigende Völkerbund Macht nicht bie Herzen höher

schlagen, und es fehlt nicht an Skep- tikcm, die all der Feierlichkeit mit einem spöttischen Lächeln egenilbersteh'en. ^Wie ist das zu erklären?^ Ganz einfach amit, daß der Völkerbund, kein Bund der Völker ist/ daß sich die Staaten Md nicht bje Nationen zusammengeschlossen haben. | ■ ; ■ - > Schon Kant meinte in seiner unvergänglichen Schrift Wer den ,/elvigen Frieden': »^Völker als Staaten können wie einzelne Menschen beurteilt werden, die sich in ihrem Naturzustand schon durch!hr Nebeucinandersein

lädieren und deren jeder von dem anderen fordern kann und soll, mit ihm in eine der bürgerlichen ähnliche Verfassung zu treten. TieS wäre ein Völkerbund.' Also sprach der große KöniaSberger am Ende des achtzehnten Jahrhunderts, das zwar nicht auf geklärt war aber immerhin wacker der Aufklärung diente. Seither sind die Völker als nationale Einheiten eigentlich erst entstanden, weil sie das Bewußtsein ihres währe» WeseuS und ihrer Triebkräfte gewonnen haben. Napoleons l. Welt- kaisertuluslvalm, fein

man- iherlei Wandlungsmöglichkeiten an. Auch die Forderung noch der Demokratisierung des Völkerbundes, dessen Machtver teilung eine neue Staatenaristokratie schafft, soll nicht unbe achtet bleiben. Tag zwanzigste Jahrhundert wird eben all mählich wach und der Völkerbund erleichtert den Weg feum Bunde der Völker. MchrrÄ LHrürürZ. Politische Übersicht. Die Krlegsverbrechen der Entente. In der ersten Sitzung des Württembergischen Landtages in diesem Jahre kamen vier kleine Anfragen zur Behandlung, von denen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 6
Date: 21.09.1921
Physical description: 6
stattgefunden haben, ohne daß darüber die Regiening dieses Landes unterrichtet lvorden ist. Es bedauert weiter, daß darüber der Oeffentlichkeit Mitteilung gemacht worden ist, bevor die Regierung des be teiligten Landes die Möglichkeit hatte, sich zu dem Ergebnis der damaligen Ermittlungen zu äußern. Gegen eine Wiederholung derartiger Vorkommnisse sind die geeigneten Vorkehrungen ge troffen worden. Der Völkerbund zur Abrüstungsfrage. Eine der letzten Sitzungen der Völkerbundsverfammlung galt der weiteren

Debatte des Berichtes des Völkerbundsrates. Die Rede des norwegischen Delegierten Langer, in der Form maßvoll und höflich, war eine überaus herbe Kritik an der bis herigen Völkerbundspolitik. Ihre Tendenz läßt sich in einem Wort zusammenfassen: der Völkerbund hat bis jetzt nichts für die Abrüstung getan, die doch seine wesentlichste Aufgabe fein sollte. Nichts ist geschehen. Die Ursache sieht Langer daran, daß der Rat die Aufgabe einer Militärkommission übergab, die naturgemäß durchaus unzuständig

über die Abrüstungsfrage nicht einzufordern seien. Im letzten Jahre habe man mit der russischen Kriegsdrohung operiert, um dre Abrüstung zu verzögern, dieses Jahr sehe man ich einem notleidenden, hilfesuchenden Rußland gegenüber, das icher als militärische Vogelscheuche dienen könne. Ebenso sei es zu verwerfen, rvenn man mit Rücksicht auf die Washingtoner Konferenz die Äbrüftungssrage im Völkerbund verzögere. In Washington handle es sich nur um eine Einschränkung der Flottenrüstungen. Für Europa komme

, wird die 'Krise, die dem Völkerbund droht, ihm j verhängnisvoll werden. Langer erinnert daran, daß Bour- ! geois im Mai 1921 Im Völkerbund erklärte, daß gerade in der ! Äbrüftungssrage die öffentliche Meinung auf den Völkerbund warte. Meine Herren, schloß der norwegische Delegierte die I Rede, die öffentliche. Meinung wartet immer noch. ! Der Mockbruch Frankreichs. l In der Frage der Sanktionen veröffentlicht das „Journal' ! folgende offiziöse Aeußerung: Am 15. August hatte der Oberste Rat beschlossen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 08.04.1921
Physical description: 8
für eine Geschäftsführung von beiläufig vier bis fünf Wochen ausreichen. Auch die andere Forderung der Wiedereinführung des freien Handels für Getreide und die Aufhebung der Kohlen kontrolle erscheinen uns, so sehr wir uns sonst für die An bahnung friedensmähiger Wirtschaftsformen einfetzen, im Augenblick nicht durchführbar als Mittel zur Gesundung des kranken Wirtschaftskörpers. Da aber der Völkerbund das ganze Sanierungsprojekt zu lösen als Aufgabe gestellt bekommen hat, brauchen wir als die nur passiv an der Lösung

, nicht durch kurzfristige Bons finan zieren lassen. Der Völkerbund wird daher zum allermindesten in camera caritatis zu der Ueberzeugung kommen müssen, die wir schon längst uns zu eigen gemacht haben, daß die Staats karikatur Deutschösterreichs mit oder ohne alliierte Kredite exi- stenzunfähig Ist. Der teure Völkerbund. Zürich 1. April 1931. Tic Finanzabteilung des DölkerbundSsekretariates in Genf hat soeben einen Bericht über die Finanzen des Völker bundes aUSgearbeitet, dem einige bemerkenswerte Zahlen entnommen

verschlingen. Trotz dieser großen Kosten hat der Völkerbund bisher nur eine wertlose Scheintätigkeit entfaltet. Tie durch ihn erzielten praktischen Erfolge stehen jedenfalls in keinem Ver hältnisse zu den Mitteln, die das Völkerbunbssekretariat ver braucht. Wie die Reparatiouskommissionen in den besiegten Ländern in der Hauptsache zur Unterbringung von Protek tionskindern der Siegesländer in außerordentlich gut be zahlten Stellungen dienen, so scheint auch der Völkerbund den Hauptzweck

. — Eine Intervention der Entente könnte behufs Beilegung der Feindseligkeiten nur dann er folgen, wenn die griechische Regierung sie selbst verlangen wür'oe. Amerika hak kein Interesse am Völkerbund. N e u y o r k, 6. April. Die amerikanische Regierung gab den verbündeten Mächten ihren Standpunkt bezüglich der Insel Jap bekannt..Bei dieser Gelegenheit teilte sie offiziell mit, daß sie am Bölkerbund kein Interesse habe, und daß sie sich die Ak tionsfreiheit bezüglich der europäischen Angelegenheiten Vor behalte

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 8
Date: 18.12.1920
Physical description: 8
London, daß französische Blätter von der Möglich keit einer formellen Allianz zwischen England, Frankreich und Italien sprechen. Die englischen Zeitungen erklären, Berhond- ' lnngen über solche Fragen halten nicht stattgefunden und seien ' auch nicht beabsichttgt. Der französische Ministerpräsident müsse die Herzlichkeit Lloyd Georges mitzuerstandcn haben. Eine Entente sei für England völlig genügend. Aus dem Völkerbund. Genf, 16. Dez. In der gestrigen Nachmittagssitzung des Bäikerbundsrntes sagte

der Schweizer Bundespräsident Motiv, wen» nicht Amerika, Nutziand und Deutschland in den Bälker- dund ausgenommen werde» würde», sei die Existenz des Vö.ler- bnndeo gefährdet. I» großer Eriegung sprang der französische Vertreter Biviani auf und entgegnete, datz Demschlond nur »ach den Vestiwmungen des Friedensueruages in de» Völker bund nnfgenommen werde» könne Der englische Vertreter Lord Eeeii schloß sich dieser Anschau.mg an. — Oesierreich wurde in den Völkerbund aufgenvimnen'. fiöiiifl konskantltt

II,i- vorciiigeiwnrnieiiWt gegenüber dem sprach-, rassen- und kul- turfrernden Volk der Deutschen zu wehren wußte, Argentinien hat cö gewagt, zwischen sich und den von Clcmenceau soge nannten „Herren der Welt' die Türe inS Schloß zu werfen. Argentinien Pfiff auf einen Völkerbund, der nur eine gegen seitige Versicherungsgesellschaft der Sieger und Mitsieger vom Oktober 1918 ist und nichts von einer Aufnahme aller souveränen Staaten, auch der kleinsten, nichts von einer demokratischen Wahl des VölkcrbnndrateS

. Dem, was tvar es anders als simpelste Macht Vvr- Necht-Politik, wenn jedes Volk auch in dem einen und eist- zigen Falle, der Aufnahme in den Völkerbund, in dein nicht Einstimmigkeit erfordert ist, mit feinem Abfall brot.l, wenn siicht alle anderen ihm den Willen tim., Als der Vertreter eines kleine:', der Entente sonst sehr ergebenen Staate-? in Genf die Ansicht äußerte, man könnte den Frieden chrfürch- tigst respekriercn und am Völkerbund doch manches zu be- männelu Mien, beim Friedeusverirag

und Völkerbund seieir m.i Ende 'zweierlei, da wurde er von Herr» Leon Bourgeois, Irene teWnmt des juste Milieu, der nie so talentlos war, eine MinderhvitSmeinui'.g zu haben, belehrt, datz Friedens- und Völlerbündpakt, genau besehen, nicht gar so disserente Timm seien, denn erstens hätten sie best gleichen Einbanddeckel, und zweitens ist, wie wir hiiiznsügen wollen, der Völkerbimdver- trag überhaupt nur der theoretisch idealistische Oberbau sü.r die praktischen smb höchst realistischen Land- und Leulever

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 6
Date: 16.08.1921
Physical description: 6
und Polen die Entschei dung des Völkerbundes annehmen und die Grenzgebiete ent waffnen werden. Die „Azione Republicana' sieht' bereits schwere Konflikte zwischen Deutschen und Polen bevorstehend. Die „Tribuna' sagt, daß die oberschlesische Frage durch Ver weisung an den Völkerbund einen bedeutenden Schritt nach rückwärts getan habe. Der frühere Ministerpräsident N i t t i veröffentlicht in der „United Presse' einen ausführlichen Artikel über Oberschlesien und den europäischen Frieden und erinnert dabei

, aus welchem sich ein Kampf abspielte, der anfing dramatisch zu werden »nd die ganze Welt in Mitleidenschaft zu ziehen, zurück, um den Platz einem grotesken, haltlosen und doch bereits in schlechtem Rufe stehenden Wesen elnzuräumen. Der Völkerbund wurde schon tot erklärt, als sein mißratener Vater Wilson, die politische Schaubühne der Welt verließ, als Amerika erklärte, diese Mißgeburt nicht anzuerkennen. Ein „Völkerbund', bei dem Amerika, Rußland und Deutschland fehlen, hat kein Anrecht auf diesen Titel

, noch kann diese Ge sellschaft als die höchste Internationale Instanz anerkannt wer den. Wir wollen damit nicht sagen, daß dieser „Völkerbund' nicht lebe. Hat er doch einen Generalsekretär mit einem Iah- rcsgehalt von 800.000 L., verschiedene Sekretäre mit Iahres- gehältern von 300.000 bis 500.000 L., sechs Direktoren mit einer jährlichen Bezahlung von 200.000 bis 300.000 L. und eine große Menge von Beamten, die bis zu 100.000 L. jähr lich einstecken. Er hat außerdem ein ganzes Netz von politischen, juridischen

und administrativen Kommissionen und Unterkam- Missionen und ein B ü r o, an dessen Spitze Albert Thomas für die Kleinigkeit von einer halben Million jährlich sein Licht als alter französischer Sozialist leuchten läßt. Dieses Leben des Völkerbundes gleicht aber ein wenig dem Leben eines von Würmern wimmelnden Leichnams. Tatsache ist, daß der dem Vertrag von Versailles ongegliederte Völkerbund gerade jo ein Völkerbund ist, wie jener Vertrag ein Friedensvertrag. Die Proben seiner bisherigen Tätigkeit sind mehr

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 03.09.1920
Physical description: 8
nach Wien im Jahre 1790 in der ersten Stadt zurückließ. Diese Künstgegenstände werden nunmehr von Florenz hierherge bracht werden. Cs sind dies einige Statuen, darunter ein berühmter Canova, viele kunstgewerbliche Arbeiten, von denen namentlich ein machtvolles Silberserviee mit figura- lem Schmuck. Salzburger Arbeit aus dem achtzehnten Jahr hundert. sehr gerühmt wird. Wenig Hoffnung auf den Völkerbund. Der Staatssekretär des Aeußern, Dr. Renner, äußerte sich in einer Unterredung über eine ganze Reihe

nicht mit Gewalt herbeizuführen. Wir haben uns- auf den Völkerbund verlassen. Es scheint aller dings. daft der Völkerbund eine kritische Phase seiner Exi stenz durchlebt. Er hat bisher mehr,Vorsicht als Initiative walten lasten. Um in den Herzen der Menschen Wurzeln zu fassen, mühte er ein unerschrockenes aktives Organ der öf fentlichen Meinung werden und diese vorerst dadurch mora lisch für sich gewinnen, daß er sich als der wahrhafte Schützer der kleinen und leidenden Völker erweist. Der Völkerbund

und Oesterreich, das Ist ein Verhältnis, wie zwischen Theorie und Erprobung. An uns vor allem wird der Völkerbund zu erweisen haben, ob er dag ist und das leistet, was er fein soll und zu leisten berufen ist. Auf die Frage, was er von den' politischen Wählen erwarte, sagte Dr. Renner: „Ich wünsche einen solchen Ausgang, der meinen» niodergebrockenen Volk verhältnismäßig günstige A»»ssichten für seine Wiedererstar kung bietet. Unser Schicksal hängt nicht allein von. Partei programmen ab. Vor allem müssen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 25.02.1921
Physical description: 8
zu dem Ein schlüsse kam, im Sinne der grosten Btehrheit deS Schlveizer Volkes, den Durchzug interalliierter Trupf>en durch die Schavciz für die Volksabstimmung in Litauen abzulehnen. Ter Aun'ocsrat kam zur lieber,zenguiig, daß er durch den Transport solcher Truppen durch die Schmelz ein gcfähr- lichcs Präjudiz für später: ähnliche Fälle schaffen würde. Nur mühsam gelang cö der Eidgenossenschaft bei dem! Ein tritte in den Völkerbund wenigstens die militärische Neu tralität zu retten. Auf :ine Jnterpctlation

Monaten durchgeführtcn Volksabstimmung Über den Beitritt der Eidgenossenschaft zum Völkerbunde wurden 415.000 Stimmen für und 322.000 Stimmen gegen den Beitritt abgegeben. Es war also schon damals trotz aller Werbetätigkeit für den Anschluß eine starke Minderheit gegen den Völkerbund vorhanden. Durch die seither mit dem Völkerbunde gemachten Erfahrungen hat sich die Zähl der Völkerbundsgegner bedeutend vermehrt. Tie Errungenschaften der Zugehörigkeit der Eidgenossen schaft zum Völkerbunde sind wenig

erfreulich. Viele, die sich bisher als offene Anhänger des Versailler Völkerbundes be kannten, haben ihre Ansicht gründlich geändert. Man merkt nachgerade, daß der Völkerbund von Frankreich als Werk zeug benützt »vird, um nicht nur den Besiegten, sondern auch den neutralen Staaten seine Macht zu zeigen. Tie Völker- bundsgegner weisen darauf hin, daß das Schreiben Volk sich am 16. Mai 1920 durch seinen Beitritt zum Völkerbünde auf einen falschen Weg habe führen lassen. Tie sozialdemo- kratische Presst

benützt die Gelegenheit, um ihre Propa ganda gegen den Völkerbund fortzusetzen. Die „Berner Tag wacht' ruft die Schweiz zum Austritte aus dem Völkerbund auf. Es zeigt sich, wie recht diejenigen hatten, die vor dem 16. Mar gegen jaen Beitritt zum Völkerbünde aufge treten sind. Ter greise Basler Rcchtsgelchrte Dr. Andreas Hcusler schrieb, daß die Schweiz durch den Beitritt ein Vasallenstaat Frankreichs werde, daß die Eidgenossen durch den Beitritt zum Völkerbunde ihre Unabhängigkeit an die Willkür

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 11.03.1921
Physical description: 8
als für schweizerische Interessen stellunfz« ULLllLLQLL „Swüsx «ab LLbssüL ZujaWLtv' Sans zwifchrn drr Zonrnfragr und der Dngrlegmhrlr fc Durchmarsches von Dölkerbundstruppen durch dir Schwriz hergestellt wird. Bekanntlich ist die Schwriz auf di« ihren Unterhändlern am 13. Februar 1920 in London zugrstandrne Neutralität hin in den Völkerbund eingetreten. In der deutschen Schweiz konnte man auch nach dieser Zusicherung kein rechtes Dertrauen zum Völkerbund finden und nur durch das geschlossen« Vorgehen

der französischen Kantone wurde ein« knappe Mehrheit für den Eintritt in den Dölkerbund zustandegebracht. Di« Frage des Beitrittes schien nach der Zusicherung der Neutralität über haupt mehr von merltorischer, denn von praktischer Bedeutung zu sein. Allein, man hat in der Schweiz zu wenig mit dem Umstand gerechnet, dag der Völkerbund ausschließlich einen französischen Machtfaktor vorstellt, und daß Frankreich sich j den Beitritt der Schweiz für seine eigenen Vorteile zunutze ; machen werde. ! In der ersten

und drohte nun mit einer Verlegung des Völkerbundsitzes von Genf nach dem Haag. Dis Schweiz zeigt aber auch dafür lediglich negatives Verständnis und bcharrte auf ihrem Ablchnungsstandpunkt. Run ist sie we gen dieses Vorgehens wohl auf Betreiben Frankreichs auf dis Angeklagtenbank des Völkerbundes zitiert worben. Man muß dieses aufrechte und ehrbewußte Volk kennen, um zu verstehen, wie bitter kränkend es diese Demütigung aufnimmt. Eben jetzt müssen sich die Vertreter der Schweiz vor dem Völkerbund we gen

ist nur, baß die schweizerische Neu tralität von einem starken Deutschland besser geschützt wurde, als von dem nur französischen Zwecken dienenden Völkerbund. Politische Übersicht. Kalk Blut! Der Franzose hat es durchgesetzt. Der Franzose marschiert. Dem Franzosen ist cs nicht wohl, wenn er nicht Krieg führt. Er ist der Barbar des Westens. Schon ein Macchiavelli be schrieb ihn so, wenn ec sagte: „Cr stellt sein eigenes Glück über trieben hoch nnd kümmert sich wenig um das der anderen'. — Wie schlecht muß

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Page 1 of 8
Date: 11.11.1920
Physical description: 8
werden müßten, so wird jedenfalls ein Beschluß der Desamtregierung die Ermächtigung dazu geben und wird selbstverständlich nicht ohne Mitwirkung aller dafür zustän digen Ressorts und unter tunlichster Schonung der Interessen des Landes vorgegangen werden. Man muß sich aber gegen wärtig halten, daß die Beschaffung der notwendigen Lebens mittel für die Bevölkerung eine Sorge ist. hinter der be- anderen Rücksichten gegebenenfalls greiflicherwetse alle zurücktreten müssen. Oesterreich und der Völkerbund. Wien

, v. Roo. Wie die Politische Korrespondenz erfährt, ist die Note Oesterreich» um Aufnahme in den Völkerbund heute an da» Generalsekretarlat de» Völkerbundes In Genf ab gesendet worden. — Seit dem Abschlüsse de« Friedensvertrages von St. Germain war die österreichische Regierung bemüht, die Aufnahme In den Völkerbund zu erwirken und entschlossen, bei passender Gelegenheit einen Schritt in dieser Richtung zu unternehmen. Als geeigneter Zeitpunkt hierfür erschien die 1. Sitzung des Völkerbundes

, die für den 15. d. Mts. nach Genf einberusen ist und auf deren Tagesordnung als 1. Punkt „Ausnahme In den Völkerbund' steht. Im letzten Kabinettsrat wurde daher der Beschluß gefaßt, um die Aufnahme der Republik Oesterreich ln den Völkerbund unverzüglich anzusuchen. Dieser Beschluß hat heute die Genehmigung des Hauptausschusse« gefunden. Der vergarbelkerstrelk in England. Pari«, 0. Roo. Der Konflikt der Bergarbeiter ist In «in neues Stadium getreten. Die Delegierten der Bergarbeiter, die zu einer Besprechung

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Page 1 of 6
Date: 17.10.1922
Physical description: 6
zwischen dem Völkerbund und den einzelnen Regierungen in der Mtnorttätenschutzfrage so zu denken, daß ein vorzüglich geschultes, objektiv denkende» Beamtenpersonal im Se kretariat des Bundes dauernd die Entwick lung des Verhältnisses zwischen Minoritäten und MehrheitSvÜlkern derjenigen Staaten, die Abmachungen mit dem Völkerbünde be sitzen, beobachtet und auch in einen Met- Dienstag, den 17. Oktober 1922 3. Jahrgang nungSaustausch über diese Fragen (Anfor derung von statistischen Daten usw.) mit den betreffenden

, so schlägt die Bölkerbundversamm- >lung dem Rate vor, in diesem Falle die Frage vor den Haager SchiedSge- richtShofzu bringen, wobei es dem Rate aber selbstredend freistehen soll, auch andere in der Verfassung vorgesehene Mittel zur Anwendung gelangen zu lassen. Doch daS hier Gesagte bezieht sich nur auf Fälle, -wo eS sich um Staaten handelt, die in bezug auf den Schutz ihrer Minoritäten in einem vertraglichen Verhältnis zum Völkerbund stehen. Betreffs aller übri gen Staaten ist in Punkt

wird. Punkt III der Resolution richtet sich gegen den JrredentiSmuö und bestimmt, daß die Angehörigen der Minoritäten im vol len Maße alle Pflichten gegenüber ihren Staaten zu erfüllen haben. In Punkt V heißt es dann noch, daß das Völkerbund-Sekretariat dem Rate nicht nur beim Sammeln und bet der Durch sicht von Klagen über die Nichteinhaltung der Minorttätenverträge zur Sette zu stehen hat, sondern dem Rat auch darüber Bericht erstatten muß, wie die An gehörigen der einzelnen Minori täten ihre st aatSb

zwischen den einzelnen nationalen Gruppen befassen, entfalten — wird eS jetzt ab- hängen, wie schnell die Aufklärung über dieses Problem bet den einzelnen Völkern fortschreiten wird und wie schnell resp. lang sam es zu einer Fortentwicklung des Mtno- rttätcnschutzes durch den Völkerbund kommt. Darum.müssen wir mit aller Energie darauf hinarbeiten, daß die großen internationalvn Verbände — die Ligen für den Völkerbund usw. — sich regelmäßig mit' diesen Proble men befassen und den Genfer Bund im- mer

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 8
Date: 23.12.1920
Physical description: 8
Tausende hon Telegrammen anZehntaufeude von Zeitungen über die Tinge, dir in Gens beraten wurden. Daß es sich um getvichtige Sachen handelte, ist' schon.auS der Tatsache zu ersehen, daß allein die aus London .nach Genf beförderten Archive 20 Eisenbahnwagen füllten, »nährend 9 weitere Eisenbahnwagen nichts anderes als wichtige 'Dokumente enthielten- Die 800 Beamten mit ihrem Trum und Dran wurden zum Teil in Sonder« & N nach Genf gebracht Dazu kamen die zahlreichen retcr der Völkerbund-Staaten

, ob ich wirklich Frankreich verlassen hatte.' Reboux, der während des uri.geS den franzö sischen Propagätldadienst in Zürich leiste, hat bannt indirekt auSgedrückt, daß die Franzosen außerordentlich geschickt Waren, alS sie Genf zum Sitze deS Völkerbundes wählten. Sie find inr neutralen Auslande und a'eich- Ö doch in einer Landschaft, in der der französische 'tonangebend ist. TemHlö Mai 1920, dem Tage der Volksabstim mung über den Anschluß der Schweiz an den Völkerbund, ging ein hartnäckiger Kampf voraUS

. Die deutsche Schweiz sprach sich in ihrer Mehrheit geg en den Bei tritt auö. Rund 400.000 Stimmen für den Anschluß b v Eidgenossenschaft an den Völkerbund ständen 800.000 Stimmen tvider den Anschluß gegenüber. Dan Ergebnis zeigte, daß ein Großteil der Etdgenof'en denk Gedanken der Völkerverbrüderung mißtrauisch gegenüberfleht und baß viele Schweizer keineswegs geneigt sind, mi^zuwlr- ken, um die undurchführbaren Verträge von Versailles und St. Germatn auszuführen. Schönem Tust' der Er öffnung konnte cntS

den Reden in Genf der satz gehört werden, daß der Völkerbund gegründet würbe, 'um die FviebenSverträge durchzufahren. Di« Mehrzähl der deutschen Schweizer,'die'ja von'vornherein vom Völker bünde in seiner jetzigen Form nichts wissen wollte, ist anderer Ansicht als ein Mitarbeiter der klerikalen „Ost schweiz' in St. Gallen, der dem Völkerbunde die Auf gabe zuweist. Frankreich für die unsinnigen Wiedergut- mcichungÄforderungen Bürgschaft zrt l isten und Deutsch land zur Sicherstellung

seiner Verbindlichkei en unter Polizeiaufs'cht und Finanzkontrolle zu ffc'üen Mit an deren Worten: der Völkerbund soD sich zum Btttiel ver geben, damit Frankreich feine ungezügelte Rache an Deutschland befui'digen kann. Wenn der Völk rbund daS sein soll, was! sein Name besagt, müßte <c in erster Linie daran danken, die Ver einigten Stauben- Deutschland und Rußland 'äufulnrh- rnen. Tie Franzosen wehren sich bis zum Aeußersten da gegen, sich mit den Deutschen au einen Tisch zu setzen. ÄÜt sehr gemischten Gefühlen

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Page 2 of 6
Date: 21.07.1922
Physical description: 6
Ws ! If ; i'}i< |! m • l fW ‘\'i I i Seite 2 bringt, so daß man sich bei dm Derhandlungm duf halbem Wege treffen könnte. So heikel die Frage des Eintrittes m den Völkerbund zu be- bandeln sein wird, man darf sie der Geschicklich keit der Männer, die gegenwärtig Deutschland bei Konferenzen mit dem Auslande zu vertreten pflegen, mit Zuversicht anvertrauen. Sie werden sich vergewissern, daß die Ziele, die Deutschland durch den Völkerbund allenfalls anstrebt und er reichen könnte, auch wirklich

im Sinne Englands und im Bereiche des Möglichen gelegen sind. Ist das der Fall, dann gekört auch «ine kluge Pro paganda in der deutschen Öffentlichkeit dazu, daß der an sich gewiß nicht verlockende Gedanke des Eintrittes in den Völkerbund in unferm Volke als Mittel zu einem höheren Zwecke Ver ständnis findet und nicht, leidenschaftlich von einer Seite empfohlen, von der andern bekämpft, nur wieder eine neue Spaltung in die Nation hineinträgt. Das eine große Ziel, das wahrscheinlich auf «fitem

anderen Wege, als dem über den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund, gar nicht zu erreichen wäre: die Ermöglichung des Anschlusses Oesterreichs, müßte allein schon Grund genug bieten, daß die Frage nicht mit vorgefaßten Urteilen und hochtönenden Ausdrücken unangebrachten Stolzes behandelt wird, wie sich leider befürchten läßt. Man muß endlich soweit kommen, daß man, um den Zweck zu erreichen, auch die Mittel will, die einzigen, die Deutschland einstweilen zu Gebote stehen. Die Reparationsfrage

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 12
Date: 10.09.1921
Physical description: 12
gegen diese Übermäßige Belastung der deutschen Finanzen protestiert. ' Von»! Völkerbund. • • Gegen den Antrag Boliviens!, den Artikel 19 des Völker- bundpattes auf den chilenisch-bolivischen. Vertrag anzuwen den, der besagt, daß unerfüllbar gewordene Verträge, die den Weltfrieden gefährden, neu geprüft werden können, prote stierte der chilenische Telegierte scharf und widersetzte sich Antrages namens seiner Regierung der Einbeziehung des in die Tagesordnung der Völkerbunds Versammlung und ver neinte deren

' erklären die Vertreter der südamerikanischen Republiken, daß sie sehr ge ringe Interessen am Völkerbund hätten, der sich immerhin als Konzern für die europäischen Angelegenheiten eni- wickelt. — Französischerseits wurde in Genf amtlich Mitgc teilt, daß die Beschränkung'des französischen Militärbudgets vorjährigen Wunsch des Völkcrl gemäß dem vorjährigen Wünsch des Völkcrbundskongresses nicht möglich ist. — Tic erste Kommission des' Völkerbunds- ansschllsses lehnte deil Antrag Argentiniens -ah, wonach

alle selbständigen Staaten auf ihr Verlangen in den Völkerbund ausgenommen werden sollen. — Jn ver Völkcrbundls.fttzNng am 8. ds. vormittags kritisierte Braut in g heftig die Lang samkeit der Arbeiten des Sekretariats und beklagte, daß die _ .. . - - jfc .... Entscheidungen deS Rates oft wirkten, als handle er als Organ einer Macht oder Mächtegruppe. Lord Robert Ce- cil schivächte die Kritik Brantings ab mit dem Hinweis aüf die ungeheure und unparteiische Arbeit, beklagte zedoch selbst, daß der internationale

Skandal des polnisch-litauischen Strei tes vonr Völkerbund noch immer nicht erledigt ser und daß bic Vereinigten Staaten durch ihren Widerspruch mrd d'as Nicht erscheinen im Rate die Verhandlungen in der Mandats frage verzögert hätten. Cecil beantragte sohann eure rasche Erlc- bioiutffc. kr Mandätsfvage, wiederholte ferner den vorjäh rigen Wmisch rrach breitester Ocffentlichkeit der Arbeiten und Verhandlungen. Auch im Ausschuß stir die Abrüstung be antragte Cecil untersttitzt vonr italienischen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 6
Date: 10.06.1921
Physical description: 6
keinem Zweifel, daß die unbe stimmte Vereinbarung von 1901 bis 1911 in keiner Weise mehr ! genügen kann. | Antrag zur Bestätigung von Sonderverkrogen durch den j. Völkerbund. ■ In der Sitzung des vom Völkerbund eingesetzten Ans schnsfes für Satzungsänderungen ist durch die Annahme eine, kmnbinierteu tschechoslowakisch-chinesischen Abänderungsantragr- , eine wichtige Erweiterung des Bölkerbundvertrages formuluut | morden. Wenn der Antrag von der im September stattfinde

und ihr Entstehen zu verhindern. Der gemeinsame tschecho slowakisch-chinesische Text wurde einstiminig mit gewissen Bor behalten niigenoinnie». — Mit diesem Antrag bezweckt Herr Dr. Benesch zunächst eine Sanktianierung der Verträge der Kleinen Ententestnaten durch den Bölkerbiind. Kleine Enkenke und Völkerbund. „Manchester Guardian' bringt eine Biographie Dr. Be- nosch' nnd ein Interview, in welchem er das Verhältnis der Kleinen Entente zuin Völkerbnnde behandelt und sagt, das; die Vestiinmilngen des Bundes

die Bildung von regionale,, Ententen nicht verbieten, zu denen es immer kommen wird. Der Minister wünscht, daß solches unter Beteiligung des Böller blindes geschehe, vor allem deshalb, damit die Entente fried liebend, und zweitens damit sie nicht gegen den Völkerbund ge richtet sei. Der Bund ist bisher nicht genügend fest, um votle Biirgschaft für den Frieden zu bieten. Die regionalen Düiid- se bilden den Kern, auf dem der Bölkerbiind dauernden '>ss Frieden wird aufbauen können. (Wie sich das schön anhört

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Page 3 of 8
Date: 23.05.1922
Physical description: 8
, der ungarische Ministerpräsident, hat in einer Ansangssitzung des Kongresses das heikle Problem zur Sprache gebracht und Dr. Benesch, als Wortführer der Kleinen Entente, erwiderte damals, die Lösung dieser Frage ge höre nicht nach Genua, sondern nach Gens vor den Völkerbund. (Dort war es im Vorjahre zur Diskussion gestanden, doch wurden alle Be schwerden, obne die Änkagsteller einzuoer- nehmen, bescylußlos ad acta gelegt.) Aber in einer späteren Sitzuckg der fünf einberufenden Mächte, di« sich in Erwartung

, die mit Stimmeneinheit, also auch mit Barthous Vo tum, beschlossen wurde, den Völkerbund, sich neuerlich mit dem Problem zu befassen. Der schleunige Abbau der Konferenz läßt es heute als unwahrscheinlich gelten, daß sich die Kom mission mit den detaillierten Beschwerden Un garns noch wird befassen können. Aber die Mahnung an den Völkerbund ist nicht ungehört geblieben, und wenn nicht früher, so läßt sich in Genf eine Prüfung der Frage des Schutzes nationaler Minderheiten erwarten. Als während der Konferenz

wachen. Als der Völkerbund in Genf im Vorjahre den Mut zu gründlichem Ordmmgmachen in Europa nicht aufbrachte, richteten sich alle Hoffnungen Ef Washington, auf die nationale und militä rische Abrüstungskonferenz, die Präsident Har- dlng zusammenberufen hatte. Als der Idealis mus in Washington unter dem Drucke des mil'i- tärischen M-achtwahnes von Frankreich versagte, orienrierte sich diese Hoffnung nach Genua um. Und heute, am Grab von Genua, kehren die Blicke nach Genf zurück. Die Prüfung

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