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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 6
Date: 31.03.1922
Physical description: 6
für Exkaiser Karl. Wien, 31. März. Die Nachrichten aus Funchal über das Befinden des Ex-Kaisers Karl lauten widersprechend. Co viel ist jedoch sicher, daß ernstliche Gefahr für das Leben des Erkrankten besteht. In Budapest wurde gestern vom Ungarischen Korrespon denzbüro. offenbar zu Spekulationszwecken von einem Herrn, der sich als Vertreter des Ministerpräsidenten ausgab. an die Börse telephoniert, daß König Karl gestorben sei. Die gleiche Meldung wurde an die Redaktionen ausgegeben. Die Todes nachricht

kann man diesen Musftihnungen zustdnmen, zu einzelnen Punk ten Möchte ich folgendes bemerken: Es ist zu -wünschen und wohl auch zu erwarten, daß für Karl Wolf nicht ein Denkmal von der Art des Andreas Hofer- Monu-nrentes, fondern eine Denkstätte errichtet wird, welche der Eigenart Karl Wolfs entspricht. Schon bei der vorbereitenden Versammlung wogen Errichtung. eines Karl Wolf-Dentmales wurde dieser Gödanke «usdrüMick betont. Nicht ein Sdind- bild soll es werden, welches sozusagen mit Pflanzen garniert wird, fondern

eine — wenn auch kleine — aber doch jedermann Fronde bereitende Anlage, die m ihrem Namen, ihrer Ausge staltung, ihrem Ort und mit einem Relief, einer Schrift oder ähnlichem an den zu Ehrenden und sein Wirken erinnert. Im Zangen 'Kurort wird .aber kaum ein Platz zu finden fein, der sich in jeder Hinsicht fo gut für eine Karl Wolfanlage eignet, wie die Ecke bet der Abzweigung der Karl Wolfstraße von der Unterm Bergstraße. Viele Taufende zogen dort vor über zu feinen Volksschaufpielen. Ein prachvoll freier Ausblick

bietet sich von dieser Stelle nach der herrlichsten Bergkette von Meran und Nach dom Küchelbevg mit Schloß Tiwl. Wer mit ebnom Büchlein von Karl Wolf in dieser Gedenkanlage sitzt, kann zu dem Gefühl kommen, daß er mit einem Blick alle die Gegenden ubevschajut, 'ln denen Wolf feine Eharaktergestalten loben läßt. Der schöne Rundblick von diesem Platze kann auch durch Neubauten nicht beeinträchtigt werden, weil das an stoßende Wiefengrundfkück mit einem Dauverbot belegt ist. Bon unruhigen

Verkehrspliätzen ist der Platz gsnügend weit entfernt und doch dem Zentrum des Kurortes fo nahe gelegen. Will inan die Anlage etwas lebendiger gestallten, so könnte man einen ständig laufenden Brunnen schön einbcruen. Die Aufgabe ist wesentlich architektonischer Art und es ist sehr zu begrüßen, daß das Komitee alle Meraner Künstler zu einem Wettbewerbe «inlaiden will. Dann ist zu hoffen, daß die beste Lösung gesunden wird, welche der persönlichen Eigen art Karl Wolfs und der Ausschmückung des 'Kurortes

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 6 of 18
Date: 30.12.1922
Physical description: 18
Sohn [Pfandleih- und Deposlten-Anstalt Meran .... Vinzenz Vill . . , . 25 A. Pirchl i . . [Job, Oberhammer . . 25 ÜL Vasak . . . 25 Dr. Huber . 25 V, Kirchlechner . 25 Etschwerke Meran . 25 Friedrich Freytag und Frau . 25 Dr. Weinberger , , . 25 Karl Reithmayer , . . 20 |Dr. Pobitzer , , . 20 Jnh, Seibezeder . 20 ei Schardmihlner . 20 i, - mann Vill . 20 V lilie Amort . 20 1 Kössler c'er Dobler . : -nilie Georg Torggler . . 20 , .d. Imlauf . . . 20 |- -Uereigenossenschaft Algund

. 20 'Jrkskrankenkasse Meran-Pas- >eler . , . . . . .20 IV: jU Fanny Witwe Fuchs , . , 20 i V.:ica Cooperativa di Trento , . 20 •rvorstehung 20 ■ ;ner Bank-Verein, Filiale Meran 20 ■ico di Roma Agenzia di Merano 20 ider & Stainer, Meran Veesenmeyer & Co. L J. Biedermann, Meran ton Friihau! .... .ok & Wechselstuben - A.-G. „Mercur' Meran rzell Matt \uhaus Forst, Hans Fuch . J. Polasek . 1 G aller > . Van & Orosz Strimmer . . Karl Bär von Gara und Frau ... Otto Putz iDekan Alois Amplatz [Familie Santer > lHampl

..... Für Schießstand: Emst BoscarolU Alexander Oesterreicher, Meran Hans Platter, Bürgersheim H. Schönhammer Fratelli Gondrand .... Meraner Arbeiter Bäckerei . . Allgemeiner Konsum- und Spar- Tobias Runggaldier und Familie . verein Meran Familien Wolkan .... Karl Maier . . . Richard Keller, Spedition Hilpold H. u. Familie Konsortium Cafö Paris . . . Dr. R. Hocke Mayer Stütz! samt Familie . . Sekretär Kleinlcrcher und Familie Anton Hoch und Familie Hölzl Anton und Frau . < . Klier Anton ...... Familie Josef Peschei

sen. u. (un. Allgemeine Arbeiter Kranken- u. Unterstützungskasse Meran Dr. Heinz Voegele und Familie . Neumann & Kunze Dr, Seb. Huber Evangelisches Pfarramt Josef Gritsch Pfaff Franz Fesele Josef Wieser jun., Cafetie Baurat Wille .... Dr. L. Kerschbaumer und Mama Witwe Ella Oehler . Hans Jelovsek und Frau Uhl Anton .1. Gamper .... Bertha von Sölder Hinteregger Glattstein . . Franz Zeller Franz Salfner . . . Dr. Karl Gstrein Dr. Alfred Eberlin Franz Paulmicbl . Theodor Zikesch ■ Josef Kasseroler

, Josef Hochkofler Hans Reiner . . Carl Falch . . Heinrich Hager Math. Kuppelwieser Tänzer Hans, Wenter Weinstube Josef Müller .... Stadtpfarr-Kanzlci, Meran Sebastian Gstrein, Kooperato Josef Calliari, Kooperator A. Mayer . . . Ernst Schulz . < Oberhuber Karl . Binder Gebr. Frasnelli . . . Pansera Familie Pfltscher . . Franz Müller < . . Karl Langebner E. Perathoner . . E. Thelner . . . B. Platter .... H. Hellwig .... Kastlunger .... Bertold! (Vigil Mich, Fahrrad- und Maschinenhandlung , Scheiber

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 09.02.1921
Physical description: 8
die Preußenwahlen dem deutschen DoltebringenI Die Tätigkeit der Habsburger in der Schweiz. Tos soziciiistischss „Volksrecht' in Zürich bringt einen sehr scharfen Artikel hinsichtlich der Umtriebe des früheren Kaisers Karl und seiner Sendlinge in der Schmelz. Es greift de» Binidesrat Motta an, welcher unlängst erklärte, daß die Staatsanwaltschaft keine Kenntnis davon habe, daß vom seilen oa früheren Kaisers die Gastfreundschaft irgendwie mißbraucht ivorden sei. Tie Zeitung richtet nun mehr folgende

versehen sind, beschlagnahmen lassen? Sind das keine politischen Umtriebe? Hatte der Staatsanwalt nicht einelange Unterredung mit dein Ghef des Propagandadienstes und oer Verwaltung des früheren Kaisers Karl, dem be kannten früheren Konsul Steiner? Wieso konnte der ent thronte Kaiser an diesen Herrn Steiner, welcher int Hotel Lieanrivage in Ouchy wohnt, in Anerkennung seiner An hänglichkeit bas Adelsprädikat „von Valmont' ver- (elljfitV Weiß d.-r Bnndesrat nicht, daß sich daS Hauptquartier der Kuriere

des frühere» Kaisers Karl' Im „Hotel du Parc' iu Ouchi) liefjubet? Wußte der BuudeSrat nicht, daß dies« Kuriere leben Tienötag mit dem Cxpreßzug nach Wien reisten? Wozu bedient sich ö«r frühere Kaiser Karl! der Kuriere, fcwiui er sich u{& mU iKoLüL LKvtb«» tofefr rat ferner unbekannt, batz im zHotel des AlpeS' in Nipon ange Beratungen der Getreuen des früheren Kaisers Karl , stattfanden, an welchen auch der Bischof Seidl und der rühere österreichische Gesandte, Baron 'Franz, Fürst Esterhazy und oer Leiter

der Propaganda, Werkmann, teilgenommen haben? Warum duldet der Bundesrat, daß sich Graf A p p o n h und Graf F o r ga ch interviewen lassen? Hat all dies mit der sogenannten Propaganda nichts zu tun?' Tas ,AokkS recht' behaucht noch weitere inter essante Informationen in der Hand zu haben. Wir können nicht umhin, bei dieser Gelegenheit uns auch mit der Person des früheren Konsuls Steiner, nunmehr Chef deS Propagandadienstes deS früheren Kaisers Karl, etwas naher zu befassen. Wie uns nämlich von besonderer

wohl befand und seines Erachtens dort große Politik treiben konnte. S t e i n e r zog nunmehr im Konsulate in Rom ein und führte die Verwaltung der Estegütcr in Italien, welche nach dem Ableben deS Thronfolgers Franz Ferdinand rechts kräftig auf den früheren Kaiser Karl übergingen, wodurch auch Steiner mit Karl in nähere Bezicyungcn trat. Jedenfalls scheint sich Steiner uM die Aspirationen Karls ganz besondere Verdienste erworben zn haben, daß er, der Entthronte, ihn sogar noch adelt

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 6
Date: 01.04.1921
Physical description: 6
Sa ist ftrmr äußerst lehrreich, auf dt« merkwürdigen Fol gen zu verweisen, die der Ausflug Karls nach Ungarn gezeitigt Hot. Mit eindrucksvoller Pünktlichkeit haben gewisse politische Parteien und deren Preßorgane, die bisher recht demokratisches und republikanisches Gefühl zur Schau trugen, ihre Haltung geändert und ihr wahres Gesicht geoffenbart. Es genügt, daß Karl von Habsburg, — wenn auch als Ententeossizier vor- kleidet! — im Gesichtskreis wieder auftauchte, und sofort fiel

die republikanische und anschluhfreundliche Maske, die bisher das monarchistische Gesicht verhüllt hatte. Mit kaum oder gar nicht verhülltem Jubel begrüßen diese Blätter die Wiederkehr des Exkaisers, entschuldigen sie mit „legitimistischen' Erwä gungen seinen Staatsstreich, verhöhnen sie die wahren Repu blikaner und die aufrichten Anschlußfreunde. Zwischen den Zeilen, aber auch dem Einfältigsten klar erkennbar, steht der heiße Wunsch: „Möchte es dem Kaiser Karl nur gelingen. In Ungarn

— und dann auch in Oesterreich — wieder den Thron seiner Däter zu besteigen!' Jede Vorsicht wird außer Acht ge lassen — man öffnet das kaisertreue Herz und breitet die Arme aus, um Herrn Karl zu empfangen. Diese Feststellung ist wert- voll. Es wird den Herrschaften in der Zukunft nicht mehr so leicht möglich sein, sich in das Lammsfell zu hüllen. Und doch mußte jedem, der feine Augen und Obren nicht absichtlich verschließt, die Art und Weise, wie Herr Karl seht , in Ungarn eingebrochen ist zeigen, wie dieser Herrscher

von Gottes Gnaden beschaffen ist, der sich nnmaßt, wieder Kaiser und König zu spielen. Es scheint festzustehen, daß alle offiziel len Persönlichkeiten Ungarns, auch die völlig ungarisch orien tierten, geradezu entseht waren über die unbegreifliche Dumm- heit ihres Herrn und Meisters, der durch feine unüberlegten, von Mitglieden des Kliingels in Prangins ausgehegten tollen Pläne Ungarn an denMand des Abgrundes bringen kann. Rach berühmten Mustern fragte Herr Karl natürlich nicht die ver nünftigen Leute

, sondern einige Hofschranzen, die seiner Maje stät vorgaukclten, daß ganz Ungarn seine Rückkehr herbeisehne. Karl glaubte es — wie er zum Schaden ,.seiner' Völker jeden unverantwortlichen Unsinn glaubte, den dem Urteilslosen und Willenschwachen, verantwortungslose Ratgeber während des Krieges einflüsterten. Verkleidet, bei Nacht und Nebel lü)leicht er nach Ungarn, und findet dort einen nicht nur kleinen, son dern abweisenden Empfang. Die verantwortlichen Staats männer beschwören ihn, schleunigst wieder umzukeh>'en. Karl

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 4
Date: 03.04.1922
Physical description: 4
3. Jahrgang Exkaiser Karl 's. In Funchal, auf dem verträumten, fernen Madeira ist Exkaiser Karl am Samstag sanft entschlafen. Jäh hat ein hoff nungsvolles Leben geendet, dessen schönsten Iugendtraum dke Harfe Faust des Weltgeschehens in der ersten jungen Blüte er tötet hat.' Eine tückische Krankheit hat den Körper in der Voll kraft der Jahre gebrochen, dessen Widerstandskraft höchste see lische Leiden schon längst untergraben. Einsam, aller Würden, des stolzesten Herrscherglanzes entkleidet

, von der Heimatscholle verbannt, hat der letzte gekrönte Habsburger seine Tage be schlossen. Der letzte Habsburger hat die staatsmännischen Ver schlungen, die Mißgriffe seiner Ahnen und nicht zuletzt sein eigenes Versagen in einem Augenblick, der von ihm den Be- iveis stahlhartcr Herrfcherziige, höchster Herrschertugenden fe derte. schwer gebüßt. Karl war zu viel Mensch, ein zu schwa cher Mensch, auf dem ihm vom Schicksal zugewiesenen Platze. Seine Schwäche hat viel Unheil verursacht, das Unglück von Tausenden

und Abertausenden. Und doch schafft die Tatsache, daß nicht Untugenden, nicht krasser Egoismus, nicht despotischer Eigenwille, sondern ntir menschliche Schwächen an diesem Unheil Schuld tragen, ein versöhnendes Moment. Ein großer historischer Augenblick hat einen , allzu schwachen Menschen ge funden. Nicht Karl, das Schicksal hat einen Mißgriff getan. — Exkaiser Karl wurde «am 17. August 188? in Prestburg als ältester Sohn «des Erzherzogs Otto -geboren. Aus «den jungen Jahren «des Exkaisers 'ist wenig bekannt

. Eine seiner besonde ren Eigenschaften war die große Bescheidenheit, so daß sich viel leicht mit Recht behaupten läßt, niemand sei durch die Crmor- dung des Erzherzogs Franz Ferdinand in gleichem Maße ge- twfsen worden, nicht mir wegen des Verlustes des väterlichen Freundes, sondern auch «wogen der dadurch «so plötzlich an ihn herangetretenen «schwierigen und «hohen Aufgaben. Das Kriegs handwerk hat Exkaiser Karl, «den Ueberliefenungen seines Hau ses gemäß, bei den verschiedenen Waffengattungen der ehe- ntallgen

«Armee von der Picke an gründlich erlernt. Bei Kriegs- ausbruch'war er Oberst eines Husarenregvmentes. Die ver schiedenen Fronten «sahen ihn wiederholt in den «vordersten Schützengräben. Im Monat März des Jahres 1&16 wurde Karl «mit der Führung eines Armeekorps betraut. Schon der Spätherbst des gleichen Jahres berief ihn aus den Thron der Habsburger. Turmhoch standen die Probleme gehäuft als Ex kaiser Karl den Thron «seines Oheims «bestieg. Alles, woran das Alter nickt mehr rühren

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 23.08.1921
Physical description: 8
kann nicht existieren, weil sein« Existenz kein soziales, kein ethisches Erfordernis ist, sondern nur der Willkür und dem Machtdünkel einiger weniger entspringt, die diesen höchst über- slüssigen Staat in die Landkarte eingezeichnet haben. Politische Übersicht. Exkaiser Karl und die Schweiz. Als der schweizerische Bundesrat nach dem mißglückten Osterabenteuer dem Exkaiser di« Erlaubnis gab, weiterhin in der Schweiz Aufenthalt zu nehmen, gab dieser, gleichsam als Gegenleistung für das darin gelegene Entgegenkommen

vorhanden ist, von dem Wunsch in der be kannten Rolle als Vater des Gedankens gebildet wird. Für Deutschösterreich ist diese Asylfrage, die es eigentlich nur indirekt berührt, ein« Frage von sekundärer Bedeutung. Ganz anders in der Schweiz. Die ganze schweizerische Presse der verschiedensten Richtungen hallt wider von dem Für und Wider des Streites „Um König Karl'. Zur Fürsprecherin macht sich geschlossen die katholische Presse, die alle Mittel anwendet — sie will sogar aus der rein rechtlichen

eine konfessionelle Frage machen —, um die Schweizer Oeffentlichkeit günstig zu stimmen und damit die Vorbedingung dafür zu schaffen, daß vom Schmelzer Bundesrat das Asylrecht verlängert werde. Dies ist eine Richtung. Die andere hingegen stellt sich auf den Standpunkt, daß Exkaiser Karl das Asylrecht selbst verwirkt hat, indem er mit einem fal- S >en Paß die Schweiz in der Absicht verließ, gestützt auf die ajonette der ihm ergebenen Truppen, den ungarischen Thron zu besteigen. Aus diesem Mißbrauch des Asylrechteg

habe Karl nunmehr die Konsequenzen zu ziehen. Jeder Versuch, eine andere Auffassung großzuziehen, wird natürlich heftig bekämpft. Die „Züricher Post', die doch gewiß als ruhiges und überlegen, des Blatt gelten kann, hat sich neulich in einem Leitartikel mit der Frage des Asylrechtes beschäftigt und dabei gesagt: „Gerade weil wir das Asylrecht als ein wertvolles Gut unserer Demo kratie Hochhalten möchten, können wir nicht zugeben, daß es in abenteuerlicher und leichtfertiger Art mißbraucht

werde. Wir würden gegenüber einem Revolutionär, der dieses Recht miß braucht, keinen anderen Standpunkt einnehmen: was indes dem Revolutionär recht ist, mnß dem Monarchen gegenüber billig sein. Daß König Karl der Mehrheit unseres Volkes und auch den politischen Behörden des Landes unbeliebt und unwill kommen ist, kann ihm heute nicht mehr verborgen fein. Wenn die politischen Ratgeber König Karls vielleicht darauf sich ein- richten, daß der Leiter unseres politischen Departements als Katholik natürlich Sympathien

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 3 of 6
Date: 13.10.1921
Physical description: 6
, 11. öS., einen Lichtbildcrabcnd über Klausen im Saale des Hotel Schgraffer, dessen Er trägnis der schwer geschädigten Stadt gewidmet war. Es frrmctt zahlreiche Aufnahmen, teils von Mitgliedern des Ver eines, teils vom Photographen Forsttier in Klausen hcri- rührend, zur Vorführung.. Der bcgleitcitde Vortrag wurde von Herrn Dr. Karl' Höniger gehalten. Dieser gab im ersten Teil einen Ueberblick über die geschichtliche Entwicklung der Stadt Klause», erörterte ine zweiten Teile die Ursachen der Katastrophe vom 9. August

d. I. und schilderte an HanÜ der sehr anschaulichen Lichtbilder die schrecklichen Verwttstnu- fitrt, die das entfesselte Element angerichtet, sowie die 'Ar beiten zu deren Behebung. — Leider war der Besuch nicht so zahlreich wie Man dies schon im 'Interesse der Klausner pp wünscht hätte, doch dankten die Zuhörer mit lebhaftem Beifall für die schöne und interessante Veranstaltung. Aerzlllches. Herr Dr. Karl Graninger ist von der Reise zurück und ordiniert für Magen-, Darm-, Stoffwechselleiden, Bozen

Reccla; Heinrich, Sohn des Heinrich Torri, Oberkellner, und der Josefine Seebacher. 4. Engelbert, Sohn des Jakob Scrinzi, Tischler, und der Filomena Bonvecchlo; Johann. Sohn des Karl Schorn, Buchhalter, und der Paula Paregger; Marie, Tochter des Alois Buftlk, Lackierer, und der Ottilla Bssestt. 6. Anton, Sohn des Anton Weißsteiner, Speditionsarbeiter, und der Aloista Ulpmer: Marie, Tochter des Peter Paolt, Besitzerssohn, und der Stefanie Wie- sentheiner. 7. Helene, Tochter des Franz Stolz

, und der Marie Bifentheiner: Augusta, Tochter des Richard Zanella, Geschäftsdiener, und der Chlotilde An- dreatta. 26. Erna, Tochter des Johann Bellenzier. Firmavertreter, und der Marie Agostini; Siegfried, Sohn des Alois Colli, Loko motivführer, und der Anna Hofer. 27. Margareth und Wilhelm, Zwillinge des Engelbert Gamper, Hilfsarbeiter, und der Walburga Mair; Karl, Sohn des Josef Amplatz, Woinhändler, und der Elisa- beth Parisi. 28. Erna, Tochter deg Josef Ludwig, Schlosser, und der Josefa Feichtner; Hugo

Tschuaguel, Student (überführt von Bölsl, 18 Jahre: Viola Difeka, led. Private, 19 Jahre: Anna Karl, ledige Stickerin, 52 Jahre. 13. Anna Sinner, gcb. Pernstich, Besitzersgattin, 33 Jahre. 14. Otto Rovak, Schuhmachersklnd, 1 Monat; Josef Oehler, Bankdiener, 33 Jahre. 15. Karl Haberl, verh. Oberkondukteur i. P., 73 Jahre; Filomena Staffler, geb. Augustlni. Lehrerswltwe, 60 I.; Anna Ploner, Besitzerskind, 13 Swnden; Marie Stones, geborene Chrlstoli, Taglöhnersgattin, 62 Jahre. 18. Aloisia Diasion, geborene

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 8
Date: 06.11.1920
Physical description: 8
, daß die Neger, die zur Wahl nicht zugelassen worden sind, da sie die Steuern nicht bezahlt hatten, einen Auflauf veranlaßten, wobei 2 Frauen getötet und mehrere verwundet wurden. Die Menge hängt« einen Neger und verbrannte 5 andere, die an den Zusammenstößen teiiaenommen hatten. Die Häuser, in die sich die Neger geflüchtet hatten, wurden angezündet. □flF' Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten. Kaiser Karl I. als Landesvaker und Bundesgenosse. T» erschien kaum glaublich, al» vor kurzem nie Nachricht auftauchte

, nicht fein erster und nicht sein letzter Verrat waren. - Wir erinnern uns, mit welcher Würdelofiakeit Kaiser Karl nacheinander sich den Oesterreichern. Tschechen. Ungarn und Polen als Herrscher anbot, als fein Kaiserthron wankte. Wir mssen auch, wslch» Kräfte heut« am Werke sind, ihm den ungarischen Thron zu bereiten als Sprungbrett zu neuer Machtstellung. Und daß es nur da» Mißtrauen gewisser En- tentekretse ist, da« ihm den Weg dahin verschließt. Miß trauen aber wird nicht zerstreut

, wenn man seine Würde« lcstgkeit aller Welt so offen bekennt. Der Aussatz, der am 18..Oktober in der „Revue Uni verselle' erschien, stammt zwar zum Teil von Karls, aus der vrtefaffäre ruhmlichst bekanntem Schwager und Vertrauten, dem Prinzen Sixtus von Parma, größtenteils aber aus der Feder Karl» des Ersten selb men: Der Zweck ist etnerse t. Um es gleich vorweg zu neh- t», dt« Verdienste Karl» um die Entente noch einmal in das rechte Lickt zu setzen, dann aber, für «inen Donaubund unter Hadsdurg» Zepter Propa- ganda zu macken

. Denn Deutschland, so wird hier de» län geren au»g,führt, denk» nur an Revanche, und nur ein mächtiger Donaubund unter Habsburger Führung fei im stände, fein« kriegerischen Absichten zu zähmen und den Frieden Europa» zu sichern. Uns interessiert vor allem, was Karl über feine Siel- lung zu den Deutschen und Deutschland schreibt. Um sich den französischen JmpeictaKsten zu empsehient, malt Karl hier dt« „verbrecherischen Treibereien' und die „Revanckegelüste' Deutschland», ganz nach berühmtem Muster, mit grellen

noch nicht gekommen, diese tvlomatischen Verhandlungen in ihren Einzelheiten zu ent- Ullen.' Während also Kaiser Karl von Oesterreich seinen reund und Verbündeten immer wieder seiner unverbrüch- chen Lundestreue versicherte, während er seinem Minister, bem Grasen Tzernin. Llemeneeaus wahre Angaben durch schriftliches Ehrenwort als unwahr bezetchnete. gab Karl, der Gemahl Zitas von Bourbon, deren französischen Freun den die Krast, in der bestimmten Hoffnung auf den baldigen Zusammenbruch der Mittelmächte

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 17.11.1920
Physical description: 8
Selbstbc- stiiümmigsrechtes gestellt und der uniMtelKare Abfall der Tschechen, Jngoslawen und Trentiner bewirkt wurde. Die Begründung der Republik in Teutschösterreich ist darum kein Verdienst Fritz' Adlers oder Otto Bauers, sondern ein Verdienst Karl Habsburgs. And mit der Sicherung der Republik steht es uicfjt anders. Die Herrschaft der So- ^ialdmrvkraten, die dien durch Schlamperei gemilderten Ab solutismus eines einezluen durch den vzel härteren und Unerträglicher,! Absolutismus einer Partei

ersetzte, hat den Deutschösterreichern die republikanische Staatsform geradezu problematisch gemacht. Allein Karl HabsÜurg in Prangins 'und seine völksverrätcrische Aubiedi.'!rung an Paris lelftettfi den sozialdemokratischen Miesmachern der Republik abnor mal Beihilfe; denn an der Majestät verträgt das Volk alles, nur nicht, daß sie 'sich liebedienerisch und feig unter fremden! Schutz und Schirm verkriecht, weil sie dann eben aufhört, Majestät zu sein. Tie großartie« Kampfstellung

, die das Parteiprogramm 'gegen Karl Habsburg bezieht, ist Theaterpose; einen Lakaien von Gottes und Frankreichs Gnaden wünscht in Deutsch- österrejch niemand auf den Thron Franz Josefs. Und wenn die Ungarn ihn lieben, was ficht's uns an? Tie Soz'iaitd-, mokraten wollen aber, nach Punkt 1 ihres Aktionsprogramt- mes, aus der „Restauration der Habsburger in Ungarn' einen fö'Mlichen casus belli machen, „zur Abwehr dieser Gefahr mit den anderen Nachfolgestaaten zusammelnwirken'. und Teutschösterreich vom geraden

Anschlußtvege auf die Bahn eines SouvcräiiiMsiverhältnisses von Prag und Bu grad bringen. Diese Gefahr besteht fast unzwviselhaft, h?i« die berühmten Gloggnitzer Tuschel'eien zwischen Renner und Bniesch im Herbste dieses Jahres gezeigt haben. Ti^ Teutschösterreicher wären den Tschechen und Jugoslawen beim Einzug Karl Habsburgs in Budapest gerade recht und' gut genug, um 'diesen ihre kroatischen, jenen ihre slowa kischen Kastanien aus dem monarchistischen Liebesseuer zu holen, aber dm Vorteil davon hätten

erzwungene Vergeudung .von Staatsgeldern ist das Be/z'ichneM an dem Beschluß, son dern die vorsätzliche Mißachtung des deMokratischjen Mehq- hät'sprinzips, die sich in ibm kundgibt und von dieser mehr als merkwürdigen Oppositionspartei auch bei jedem belk^i bigm anderen Anlaß angewendet werden kann. Trotzd'em' die Sozialdemokraten, jraef) ihrem eigenen Wunsch - und Willen, nichtuch.hr zur tzerpschLlcheu Volks, urll» KarlarnLutS- Politische Übersicht. General Cramon gegen Exkaiser Karl. In der „Deutschen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 8
Date: 02.04.1921
Physical description: 8
. Das Karl-Abenteuer. Wien, 1. April. Die deutschen Nachrichten melden: In der heutigen Obmänner-Konferenz der Gewerkschaften der deutschen Eisenbahner wurde beschlossen, der am 4. April ge meinsam mit dem deutschösterrelchischen Eisenbahner-Beamten verein stattfindenden Tagung einen Bcschlußantrag vorzu legen, worin erklärt wird: Die volkstreue Eisenbahnerschaft hat dem Freistaate Treue gelobt: sie wird daher jeden Versuch, gegen den Willen der Mehrheit des Volkes Aenderungen im Staats

- und Derfassungsbestande mit Gewalt durchzusetzen, in tätiger Abwehr zurückweisen. Wien, 1. April. Nach Informationen der Korrespon denz Herzog sei es wahrscheinlich, daß Exkaiser Karl in Stein amanger zunächst den Verlaus der heutigen Sitzung der unga rischen Nationalversammlung abwarten werde. Wien, 1. April. Einzelnen Abendblättern zufolge habe Exkönig Karl erklärt, er verhandle mit Horty auf der Basis, daß er sich mit der ungarischen Känigskrone begnüge. Karls Entschluß. Part», 1. April. Die Blätter melden

aus Wien. Oberst Lehar notifizierte der Wiener ungarischen Gesandtschaft, daß König Karl sich entschieden habe, um jeden Preis an der Spitze der Truppen, die ihm Treue schwuren, nach Budapest zurückzu kehren, falls der Widerstand der Alliierten bloß seiner Person gelten sollte, sei er bereit, abzudanken. Cr wolle dies aber nur ln Budapest und nur zugunsten seines Sohnes tun. Die Wiener ungarische Gesandtschaft wurde verständigt, daß sämt liche jenseits der Donau dislozierten ungarischen Truppen

zu Kaiser Karl übergegangen sind. Hat Exkaiser Karl die Pässe gefälscht? P a r ig, 1. April. Dem „Echo de Parts^ wird aus Genf gemeldet, daß im Bundesratspalaste in Bern die Meinung vor herrsche, Exkaiser Karl habe nie sein Ehrenwort gegeben, die Schweiz nicht zu verlassen, man kann ihm daher auch keinen Wortbruch vorwerfen, der die Schweiz ermächtigen würde, ihm die Rückkehr nach Prangins zu verweigern. Wenn aber der Exkaiser zu unkorrekten Handlungen, wie zum Beispiel zur Fälschung von Pässen

Worte gegen habsburg im italienischen Senate. N o m, 2. April. Im italienischen Senate fand der Minister des Aeußern bet der gestrigen Sitzung sehr scharfe Worte über das Abenteuer des Exkaiser Karl. Die italienische Regierung habe sich dem Proteste der Regierungen der großen und kleinen Entente in Budapest angeschlossen. Sämtliche Regierungen der Alliierten, auch Frankreich, seien ganz entschieden gegen die Wiederkehr eines Habsburgers auf irgendeinem Throne, als eine ständige Gefahr

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Page 1 of 8
Date: 31.03.1921
Physical description: 8
, welche vom Vertrage von St. Germain ungelöst blieben, zu regeln haben. Der geplante Staatsstreich in Ungarn. W l e n, 30. März Berichte, wonach Ex-Kaifer Karl wäh- rend der Osterfeiertage ln Ungarn weilte, bestätigen sich. Sicher ist, daß Ex-Kalser Karl ln Stelnamanger wellte, als Gast des Obersten Lcbar, eines Bruders des gleichnamigen Komponisten. Während seines Aufenthaltes auf ungarischem Loden war der lelearaphljche und telephonische verkehr mit Oesterreich nach Westungarn eingestellt. Das österreichische

dursten tn Stelnam- anger, dessen Bahnhof mllltärisch streng abgeschlossen war. weder ein- noch aussteigen. Die Telegraphen- und Telephon- llnlen waren militärisch abgcsperrt. Wien, 30. März. Lx-Kaiser Karl war schon am kehlen Samstag ln Stelnamanger elngetrofsen, wo ihn der dortige Bischof und Oberst Lehar entschieden abrieten, sich wieder um den ungarischen Thron zu bewerben. Trotzdem bestand er darauf und ließ den ungarischen Mlnlskerprälidenien nach Stelnamanger kommen. Dieser suchte ihn ebenfalls

zu bewegen, von feiner Absicht abzustehen. Trotzdem reiste Lx-Kaiser Karl am Ostersonntag im Auto nach Budapest zum Reichsverweser Sorthn. Dieser riet dem Lx-Kaiser im Einvernehmen mit den Parteiführern, in die Schweiz zurückzukehren. Lx-Kaiser Karl war scheinbar einverstanden und reiste gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten von Budapest ab. während der Fahrt ent schloß er sich aber, ln Ungarn zu bleiben. Lr befindet sich in Stelnamanger. Die Behauptung, daß die französische Regierung mit dieser Reise

werden mit der österreichischen Regierung Verhandlungen we gen der Rückkehr Karls über Oesterreich nach seinem Exil ln prangin» gepflogen. Zu den Thronasplrationen des Lx-Kalfers Karl. Bozen, 30. März. In einer telephonischen Unterredung, die der Leiter des Pressedienstes tn Süotirol in seiner Eigen schaft als Korrespondent auswärtiger Zeitungen mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Telekt hatte, erklärte dieser auf rie Reise des Cx-Kaisers Karl nach Ungarn, über die er sich elbst nicht aussprach: Es liegt kein Grund

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 6
Date: 03.05.1921
Physical description: 6
istfi irrrft tjgQjfB Eügö llenmg, um es dann zu Tode zu Hessen. Ribot verständigte Sonnino und der hüllte sich in eisiges Schweigen. Fallen wir die geschichtlichen Taten kurz zusammen: Am 5. Dezember 1916 geht die Anregung zum Sonderfrieden von Karl aus. Tie wesentlichen Punkte sind: Geheimer Waffenstillstand mit Rußland; Elsaß-Lothringen an Frank reich; Wiederherstellung Belgiens; Schaffung eines sii-dsla- wischen Königreiches, das Bosnien, Herzegowina, Serbien, Albanien uno Montenegro umfassen

, dem General sekretär im Ministerium des Aeußeru zu Paris. Sie ver fassen grmeiilsam einen Aufruf an die Völker Oesterreich-Un garns, den Karl an die Straßentafeln anschlagen soll und ul dem von: Friedensangebot die Rede ist. In dieser An kündigung wird Italien nicht erwähnt. Sixtus begibt sich nach Ncuchatcl und trifft sich dort mit dem Grafen Ervöby, dem persönlichen Fremrde Karls. Ter Habsburger erklärt, sich einverstanden mit dem ihm vorgelegten Traktätchen, aber er will die Unabhängigkeit Serbiens

eine militärisch-politische Katastrophe bedeuten würde, so 'daß dann Frankreich zu Hilfe kommen müsse. Am 16. März berichtet SixtuS an seinen kaiserlichen Schwager, daß Frankreich keinen Wert darauf lege, daß Triest an Italien falle; wenn es sich Triest hole, werde der Verband die Tatsache mierkennen; wenn es dazu nicht im stande sei, so garantiere die Entente Italien Triest nicht. Vier Tage später reist das bourbonische Vrüderpaar Sixtus und Lader über die Schweiz nach Wien. Es beginnt der Roman. Karl

ist unbeugsam; er bereitet die Zusammenkunft von San Giovanni dl Moriano vor, trifft sich aber vorher noch Mit Lloyd George zu Folkestoneu Cambon versichert den Prinzen, daß man sich auf Sonnino („zur einen Hälfte Schotte, zur anderen auch gerade kein Vollblutitaliener!') verlassen könne. Ter Prinz wird noch mehr verärgert. Lloyd George trifft sich in Paris mit Sixtus und berichtet ihm, daß Soimino von seinem irredentistischen Programme nicht abweiche. Tann uracht Italien dinen Friedensschritt. Karl teilt

Sixtus mit, ein besonderer Abgesandter des italienischen Generalstabes habe oem deutschen Gesandten in Bern die italienischen Friedensbedingungen bekanntgegeben; Italien fei bereit, wenn Oesterreich das Trentino opfere. Es war in den Tagen der Kontraste zwischen Orlando ünd Cadorna; Italiens Heer war müde, man fürchtete die Revolution. Karl will düs Trentino preisgeben, verlangt aber von' Italien Somaliland. Aber Karl antwortet nicht auf bas' Angebot Cadornas. Für ihn existiert nur die Entente

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 16.07.1920
Physical description: 8
liefern zu kön nen, sei rrsord.-.'ich, - \ ''G.s.hst'sien Hl Dc risch Hab y.r.'.'nH'' » Ail'.'.lch/istLriecbo nb* Der Verteidiger des Exkaisers Karl. Bezeichnet die monarchlslisch« Propaganda ln Oesterretch ata auoslchtaloo. Der ehemalige Kabinettsdirektor deo gewesenen Kai sers Karl. Arthur '0 olzer - Hodi ß. hat bisher zu den manniafachen Enthülliliigeir über den Zusammenbruch der Monarchie geschwiege», obgleich ec wohl als die einzige Per. sönlichkeit bezeichnet werden muß. die dem lebten habsbur

in einem an die Katserln Zita gerichteten Briefe selbst eine Intervention des Prinzen Sixtus anriet), auf den politischen Zweck. den ich damit verfolgt hätte; dieser habe darin bestanden. „Kaiser Karl , den Weg zur Rückln-h • ans den Thron z» ebnen.' Ich haite einen solchen Versuch, und zwar keineswegs aus Gründen, die In der Person des Kaisers gelegen sind, derzeit für aussichtslos, und erkläre, daß ich, leder m o n< archistischen Propaganda,, dieser Auostchtv- l o s i g k e i t wegen, grundsätzlich ferne stehe

. Ich befasst mich überhaupt nicht mit der Politik der Gegenwart, fonbcir nnvschiießlich mit jener der Vergangenheit. Die unzählig, r Feinde und Widersacher deo Kaisers Karl haben ihre Dar., stellungen der Vorgänge vor dem Zusammenbruch der Mo-.p archie öffentlich mitgeteilt. Es ist mir billig, daß nun mir;- der andere Teil zu Worte komme. Diesem Zwecke wird eine ilmsassende Darslelstmg dienen, die ich demnächst dem Druck übergebe und die in der Handschrift vollkommen fertiggestellt ist. Mein 'iUid

, seinen Einfluß ausrechtzuerhalten und dem Kaiser unverantw'.rl. liche Ratgeber zuzuführen.' Ich führe eln genaues Tagebuch. Darin sind seit melnem Rücktritt (llionember 1017) drei Vl n d i e n z e n bei Kaiser Karl verzeichnet. Alle drei Audienzen vollzogen sich unter den üblichen äußerlichen For.. men, die sicherlich nicht das geringste „Geheimnisvolle' an sich halten. Um zivei dieser Audienzen hatte ich mich selbst beivarben: um dein Kaiser für einen Ordei» anläßlich memer. Entneblmg, bzio

diesen drei Nialen habe ich Kaiser Karl seit meinem RUcktritt überhaupt Iveder gesehen, noch gesprochen. Icherkläre s o n u ch, daß die Behauptling. ich Hütte nach melnem Rück tritt ..streng geheim gehaltene Zusammenkünfte' mit Katsw, Kurl gehabt und dem Kaiser „auch weiterhin unverantwor^ liche Ratgeber zugeführt'. eine Lüge ist.' . _ . imamm Politische Übersicht. Für eine Autonomie in Sizilien. Ans!1lvm ivird vom 12. do. becid)td: Die Gruppe brt izilimuschrsti Abgeordneten hat eine Bewegung eingeleitet

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Page 5 of 8
Date: 05.04.1921
Physical description: 8
. o—t. „Die Stadk Dozen', Helmalerlnncrungen von Karl Paulin, so heißt ein mit edler heimätbegeistcrung geschriebener Aussatz im Februar-März.Heft des „Tiroler Hochland'. Trotz der wohltuenden Wärme des Vortrages und des da und dort stürmisch auflodernden Feuers innigster Heimatsehnsucht, weiß uns der Verfasser doch in knappster Kürze die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Merkwürdigkeiten und Denkwürdigkeiten der jieben Vaterstadt vor Augen zu führen und in Erinnerung zu bringen. Freilich

. Ein zelne Zeitungen melden aus Ungarn, daß Karl sich weigere. Ungarn zu verlassen. Andere dagegen berichten, daß Karl bin nen 18 Stunden abrelsen werde. Italien und die kleine Enlenke schickten dem Admiral Horst) ein Ultimatum, wonach, wenn Exkönig Karl Ungarn «löst bis spätestens Donnerstag verlassen, kriegerische Operationen gegen Ungarn beginnen. Angeblich soll der UNnlster von Spanien dem Prinzen Sixtus von Bour bon einen falschen Paß ausgesolgk haben, der dem Kaiser dazu diente, die Schweiz

. bekräftigt, daß der ehemalige Peters burger Votschafter Frankreichs und des Großindustriellen Scheider durch Vermittlung des Prinzen SIxlus von Parma, dle Abreise des Exkaisers nach Ungarn fördern, gegen Zusiche rung sür Frankreich, falls die Thronbesteigung gelinge. Rach der Berechnung Frankreichs sollte Karl die Donausöderation Herstellen als eine scharfe Spitze gegen Deutschland. D u d a p e st. 5. Slpril. Für die Zeit nach der Abreise des Exkönigs Karl aus Ungarn werden Enthüllungen des unga rischen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 5 of 8
Date: 02.04.1921
Physical description: 8
der ehemaligen Monorchie Mit acht Schuy- nnd Lederfabriken unv 100 Niederlagen in allen Nachfolge staaten) eine eigene BerkaufLstelle ihrer anerkannt hervor ragend guten und preiswerten Erzeugnisse in Strapaz- und Luxusschuhen in Meran, Neues Kurhaus. 4766 »stidkkrater Lrmdtszeiknng* Letzte Drahtnachrichten. Das Ende de» Karl-Abenkeuers. Dien, 2. April. Der wiener Rationalrak nahm gestern einen Antrag an. der sich gegen Exkaiser Karl wendet und die Landesregierung austorderk, der Gefährdung der Republik

Railonalversammlung gegen Exkaiser Kart. Dudaoefl. 2. April, lln der gestrigen Sitzung der Ralionalversammkung wurde dem Reichsverweser unter stür mischem suvel der Dank der ungarischen Bevölkerung ausge sprochen für sein Vorgehen gegenüber dem Exkaiser Karl, dessen Rückkehr er auf das Schärfste verurteilt. Lin enkscheidender Entschluß wird jedoch erst bis 15. April fallen. Der opkimiflifche Exkaiser. Wien, 1. April. Der Exkaiser hat in Steinamanger an seine Anhänger eine Rede gehalten, in der er erklärte

. Die österreichische Regierung erklärte, daß sie eine Durchreise grundsätzlich gestatten werde. Der schwei zerische Dundearat hat gleichfalls die Erlaubnis zur neuerlichen Einreise des Exkaisers gegeben. Abreise Lx-Katser Karts aus Ungarn. London, 1. Avril. „Mornlngpoft' behauptet, daß sich Exkaiser Karl endgültig entschlossen habe. Ungarn zu verlassen, sovald er von der österreichischen Regierung die Zusicherung freien Geleites bekommen habe. Die Abreise Karls wird heute oder spätestens morgen stattfinben

. _ Seite 8 kollekkivfchrikk zur Vertreibung Karl». B u k a r « st, 1. April. Meldungen, dir aus Budapest an S ge offizielle Kreise gelangt sind, besagen, daß die Frage jer Karls heute in der ungarischen Nationalversammlung entschieden werden wird. Zwischen den Regierungen der kleinen Entente hat ein Gedankenaustausch stattgefunüen, um bei Italien einen Kollektwschritt wegen der sofortigen Bertrei- bung Kaiser Karls aus Ungarn zu unternehmen. Der Marsch nach Budapest. F r t b u r g, 1. April

unter anderem, daß ein militärisches Eingreifen notwendig werde, falls die diplomatische Aktion der Alliierten ohne Erfolg bleiben sollte. „Cas' greift die schweizerische Regierung an, die es nicht verstanden habe, Exkaiser Karl genügend zu be wachen. Die „Tribuna' meint, daß die ungarische Regierung dem Handstreich Exkaiser Karls ferne stehe. Die Konferenz der Rachfolgestaaken. Wien, 31. März. Der bevollmächtigte österreichische Minister in Rom, Kwiakkowski wurde zum Chef der österrei chischen Delegation für die Konferenz

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Page 2 of 8
Date: 18.12.1920
Physical description: 8
. Unter ande ren die, hast liest Italien dili-M klugeS Hundeltt unter Um ständen di' .Ist eundschaft aller Islamitew sichern kvunk-, die, zastlenmästig getrachtet, dreimal so stark sind wie dast ganze graste britaniiis'ste Wcl'treickj. Dann mühten srci'ich die Imperialisten hierzulande steiz-Ueu abdwnkeu.'. - . Politische Übersicht. General Cramon gegen C.rstaiser Karl. Der österreichische, Ieldmarschalleutnant Nomast hat sich in der Wiener „Staatowehr' mit der Beräfsentlichunn heo Deneralleutnanto

o, Cramon über den eheinaligen Kaiser Karl beschäftigt. Da die staboburgische „Staatowestr' den Abdruck einer Entgegnung deo ehemaligen deutschen Mili- tärhevollmächtigten ablehnte, erwidert seht tOeneraJ von Cramon in der „Deutschen Allgemeinen Leitung''. Cr fragt Herrn Nowak: „Wie, denken Eure Cx.v'lleng über den Iali in der bestaunten Sixtue.-Assäre. wo Kaiser Karl mir, dem bevailmächtigien Vertreter des deutschen Kaisern, ein fal sches Kongegt seines berüchtigten Briefes an seinen Schwa- ger

und die tiefste see lische Erschütterung heroorrnfen, iveil ich aus den Darle gungen ersah, dast auch ich damals tatsächlich das Opfer feingesponnener Ränke und Winkelzuge, geworden war,' Die Behciuptuug Nowaks, es sei festgestellt, dast Kaiser Karl nicht hinter den Pervfsentlichungen des Herrn Bain- oille In der .,Nenne Universslks' stünde, begegnet General ». Cramon mit den Iragen: „Wie erklären Euer Exzellenz dann die sonderbaren mpsteriösen Andeutungen des Herrn Painoille über den Verfasser der „Dokumente

österreichischer Divisionen ans dem westlichen Kriegsschnnplah und dar trost meiner Bitte erfolgte Zurückhalten weiterer Kräfte war nicht das Werst des damaligen Generalstabschef, dessen Vundestreue über allein Zweifel erhaben war. Sollte Herr Dciinvillo sich dies alles aus den Iingern gezogen haben? lind wenn dem so ist, warum liest der Kaiser Karl, der in sonst jm Dementierennicht gerade zaghaft war. nicht sofort !t>erösfentlichungen stgtegorisch widerrufen, die ihn in einer bisher noch nicht dagewesenen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 05.04.1921
Physical description: 8
Der Hort der Reaktion. Von unserem —nt-Berlchterstatter. Die kritischen Tage, die über die mitteleuropäischen Länder durch das unbesonnene Erscheinen des Exkaisers In Ungarn herausbeschworen worden sind, lassen eine tiefe politische Er kenntnis zurück, die die ganze Konstellation der europäischen Verhältnisse grell beleuchtet. Die Gefahr für Deutschösterreich ist glücklich überwunden: aber es hieße Vogel-Strauß spielen» wollte man verkennen, daß bei einer anderen Aufnahme Karl Habsburgs

, König Karl, der über Straßburg seinen Weg nahm, habe gewiße französische Kreise um den General Franchet d'Espercu) hinter sich gehabt, sehr an Wahr- sckeinlichkeit gewinnt; und die Sprache, die der „Temps' führte, bestätigt diese Vermutung. Es verdient für alle Zeit festgehalten zu werden, was dieses Blatt, das sich seiner guten Beziehungen zum Pariser Auswärtigen Amt rühmt, in dieser gefahrvollsten Stunde für die Demokratien der mitteleuropäischen Länder schrieb; der „Temps

regiert und nicht Hertling!' gilt es heute von Frankrei.ch: „Foch regiert und nicht Millerand'. Der franzö sische Militarismus hat äußerst viel übrig für den Militaris mus Horthys, Pronays und Lehars; In der Sondersitzung des österreichischen Nationalrates, der sich einmütig zur republika nischen Verfassungsform bekannte, hob es der Sprecher der Sozialdemokraten Karl Seitz mit Recht hervor, daß man in Dcutfchösterreich den Friedensvertrag von St. Germain bis zur Lächeriichkeit durchsetze

anzuwenden und der polnischen Presse wird es nicht gelingen, die Ver antwortung für das namenlose Elend, daS die verhetzten und entmenschten Handlanger Korfantys über das unglückliche, nie zur Ruhe kommen sollende oberschlesische Volk herauf beschworen Haben, von der Sache Polens zu trennen. Arm Karl-Pnksch. Aus Wien meldet mmi uns: Ueber die Vorbereitung deS PutfcheS wird erzählt, daß eine hohe geistliche Persönlichkeit, welch« vor acht Tagen auS PranginS nach Wien kam, dent Exkaiser Karl dringend

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 13.04.1921
Physical description: 8
DAnnunzio wird in Zara und in den Abruzzen kandUke- ren. Benito Mussolini ist von den Triester Faschisten als Kan- didat für -».riest aufgestellt worden. Ueberblickt man das oben Ausgeführte, so wird klar ersicht lich, daß der Wahlkampf zwischen den bürgerlichen Parteien einerseits und Sozialisten und Kommunisten andererseits dies- mal besonders ernste und gewalttätige Formen annehmen wird, die das ganze Land in eine schwere Krise stürzen können. Bayern und Exkaiser Karl« München, 7, April 1921

ge wissermaßen innerlich verwandt fühlt durch die Tatsache, daß auch in Bayern die Elemente der Ordnung die Oberhand Wer die dunklen Gestalten des Sowjetismus' errungen haben. Diese Sympathie für Ungarn als Staat ist aber yrnAnrlweit verschieden von den Gefühlen, die man gegenüber dem frü heren Kaiser Karl empfinvet. Wer darüber etwa im Zweifel Politische Übersicht. Tie zukünftige Politik DetttManVS. Prof. MendelSsohn-Bartholdy aus Hamburg sprach in dem Vortragszyklus, den der Bürgerausschuß über Deutsch

von der bewußten Schuld Deutschlands am Kriege sei eine Lüge, aus dem schlechten Ge wissen unserer Feinde wegen ihrer Balkanpolitik entsprungen. Ebenso unwahr ist die Behauptung eines deutsch-türkischen Kriegsbündnisses, daS vor Ausbruch des Weltkrieges geschlos sen worden sein soll. Redner streifte sodann die Bündnis- Politik und sagte zum Schluß: Für unS ist jetzt die Zeit der nationalen Politik unseres Volkes. untersuchen lehnung und Abnei kaisers Karl als Vollständig emheitlkch war dagegen die ^'neigung

auch anläßlich der Affäre des Exkaisers Karl wieder lebhaft gezeigt bat, daS war die brüderliche Sympathie und bas überströmenve Gemeinschafts gefühl, das sich für.das beutschösterreichische Volk in unseren Herzen regt. Die endliche Aufnahme der österreichischen Brü der in den Reichsverbanb, der langersehnte Zusammenschluß des deutsch:» Volkes in eürem großen staatlichen Gebilde, das ist der große, schöne und begeisternde Gedanke, der unser Volk in allen seinen Schichten bis ins Innerste be wegt unv

er ist es auch, für den die Masse des bayrischen Volkes ein ganz anderes Interesse hat, als an den persönlichen Schicksalen des Exkaisers Karl kn Ungarn oder in der Schweiz. Es schien uns notwendig, diese Stimmungen in Bayem Teutschlaüd habe den Krieg gewollt und planmäßig vorbe reitet, bei der ReichSregieruna nachdrücklichst dafür einzu- treten, daß die Schuld am Weltkriege und ait der langen Tauer des Krieges und insbesondere auch die Kriegsver brechen der Kriegführenden wahrheitsgetreu festgestellr wer den und' bas Ergebnis

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 8
Date: 27.10.1921
Physical description: 8
der .Südtiroler Landeszeitung' ) Das Los Karl» und seine Opfer. Budapest, 27. Oktober. König Kart wird dem engst- chen Botschaft übergeben werden. Major Osztenburg hat sich, >a er die Unmöglichkeit zu entkommen einjah, eine Revoloer- ugel durch den Kopf gejagt. — Die Lotfchafterkonferenz tritt ,eule zusammen und wird über den Exkaiser entscheiden. Budapest, 27. Oktober. Die Regierung hat gegen die Abgeordneten Szhegl, Asbet und Kalenburg den Haftbefehl erlassen. Dle Abg. Friedrich, Szlleszhl wurden verhaftet

. Szmcrcsesen entkam, indem er. al» man ihn verhaften wollte, aus dem Fenster sprang und ln einem Automobil floh. Dle italienische Presse und Karl von Habsburg. R o in, 27. Oktober. Die „Tribuna' schreibt, dag Exkaiser Karl von Italien in Obhut genommen und auf seinen Besitzun gen in Toskana interniert werden müsse. Das Blatt lädt die Alliierten ein, die Frage der ungarischen Dynastie ehestens zu lösen, indem man vielleicht den Sohn des Erzherzogs Josef zmn König von Ungarn wähle. — Die „Jdea nazionale

König Karls in Ungarn begründet sein könnten, scheinen noch nicht gelöst zu sein. Die Kleine Entente fährt mit der Mobilisierung fort. Es wurde ein gemeinsames Oberkommando über die tschechischen und jugoslawischen Streit kräfte bestimmt. Die Kleine Entente bereitet ein 48ftUnblged Ultimatum für die ungarische Negierung vor. Das Ultimatum enthält Forderungen, daß König Karl an die Berbündeten aus- geliefert werden müsse: serners vollständige Entwaffnung Ungarns nach den Bestimmungen

werden. Lemberg, 26. Oktober. Di« Kiewer Guberntaltom- Mission zur Hilfeleistung für di« Hungernden gibt bekannt, daß dieser Tage durch Kiew 12.000 Kinder aus den Hunger gebieten durstfahren werden. Dle Kinder werden in den Gou vernements Kiew, Podolten und Wolhynien untergebracht Alonarchistenströmungen in Deutsch- österceich. Don unserem Wiener —nt— Berichterstatter. Auch diesmal ist das ungarische Abenteuer Karl Habs- burgs vorübergegangen, ohne daß sich in Deutschösterreich auch nur ein Mund

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 8
Date: 14.12.1921
Physical description: 8
, und vertiefe mich in den Leitartikel, überschrieben »Karl der Be kenner'. Nach einer nicht eben glücklichen Charakteristik Eduard des Bekenners, Königs von England, heißt es hier: »Der- diente dieser edle König den Namen Bekenner wegen seiner Treue, womit er stets an den christlichen Grundsätzen festhielt, und wegen der Bedrängnis, die er so viele Jahre ertrug, um seinen Grundsätzen nicht untreu zu werden, so verdient Kaiser Karl ganz gewiß nicht weniger diesen Ehrennamen. Um kein Blut vergießen zu müssen

verhindern wollte... Wahrhaftig, die Welt bat heutzutage und hatte vielleicht auch früher keinen Fürsten, der sich an Seelengröße und Bekenner- mut mit Kaiser Karl messen könnte. Jedes christliche Volk, das noch seine fünf Sinne bat, müßte sich glücklich schätzen, einen solchen Herrscher zu besitzen I .... Karls des Bekenners Bild zeigt der verkommenen Welt, daß es noch Männer gibt, die unsere höchste Bewunderung verdienen, und deren die Welt nicht mehr wert Ist. Wir aber blicken nicht bloß bewundernd

untemommen wird, recht harmlos. Daß aber ein Blatt, das ernst genommen wer den will, seinen Lesern solches zumutet, ist schon bedenklicher. Denn nichts zeigt deutlicher wie diese Entstellungen, wie sehr es sich die Karlisten drüben angelegen sein lassen, auch die jüngste vernichtende Niederlage, die ihnen ihr Herr und Mei ster bereitet, zu einem Erfolg für ihre Sache umzuwerten. Als Karl mit leichtem Gepäck, aber mit einem neuen Wort- bruch beschwert, im Oktober in Oedenburg landete, um Ungarn

- gen des Heiligen Sttchles, Spaniens, Frankreichs ... In der überhitzten politischen Athmosphäre jener Tage gedieh die Saat der Karlisten vortrefflich und es waren ihnen für den vertrie benen Karl Erfolge beschieden, die ihnen vordem versagt ge- blieben waren: bevor, noch der „Glowworm' die Grenze pas siert, hatten sie den Mann, der Ungarn soeben an den Rand des Abgrundes gebracht hatte, zum Märtyrer gestempelt. In Deutschosterreich arbeiten die Männer um Wiesner, Eberle und Schager eifriger

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Page 5 of 6
Date: 05.10.1921
Physical description: 6
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